für Vaterland, Kunst/Wissenschaft und geselliges Leben. Der Nekrut. Handgeld mögen Rnd're nehmen. Laßt mich frei zum Schwur bequemen Mulh u»d Treue! Hand darauf! — Laßt mich frei den Adler schützen, Wenn nach seinen Schwingen blitzen Todcsfeuer, Lauf an Lauf. Frei bin ick. durch nichts gekettet; Hab' ja langst zur Ruh' gebettet Vater, Mutter, Brüder mein. Wenn ich ferne Wache stehe Und nach unsern Bergen sehe, Laßt mich Todtenwächter seyn. Mancher Eamerad mit Schmerzen Trägt die Liebe mit im Herzen; Ferne Liebe macht nicht stark! Was ich sehnend mit mir trage. Heimwch! stumm und ohne Klage, Heilt der Kampf für Steiermark. Sorgt nicht, das; ich euch verlasse! Mich, der ich die Fremden hasse. Mich verlocket nicht ihr Gold; Mich nach meinen Bergen wenden? Wo mein Mädchen fremden Spenden Opfert Treu' im Minnesold: Glaubt nicht, daß mein Herz wird beben, Wenn rie Brüder vorn und neben Die Kartatsche niedermäht; Wem die Lieb' das Herz gebrochen. Dem wird doch dieß Herz „icht pochen. Wenn sein Aug' den Feind erspäht? Wirbelt Trommeln, flattert Fahnen. Froh zum Aufbruch uns zu mahnen, Hier ein Ach! — dort ein Iuhei! Wer kein Herz hat zu verlieren. Kann den Todes Kampf nicht spüren; Bald, Lam'raden, ist's vorbei! — Dr. Nudolph Puff. Verhandlungen des Ausschuffes des sloveuischen Wereins in Laibach 17. ^^ li g u st. Entgcgenahme eines vom hochw. Herrn Pfarrer V ertovc dem Vereine ins Eigenthum überlassenen Predigt-Werkes im Mannscripte. Dankbezeigung dafür, und Vorlage zur bischöflichen Censur. Beschluß, in Folge der Aufforderung der croat. dalm. slavonischen Finanz-Commission, Beiträge für die dortige Kriegs-casse zu sammeln. Wahl und Eintritt des hochw. Herrn Domdechants Ur-ban Ierin in den Vereins-Ausschuß an die Stelle des verstorbenen Mitgliedes Dr. Crobath. 26. August. Erlaß eines Schreibens an die „slovs-iH»" in Wien wegen Erhaltung der slovenischen Hebammenschule in Laibach. Bestimmung mehrerer Einnehmer der Beiträge für die croatische Kriegscasse an verschiedenen Orten. Vorlage einer sloven. Wörtersammlung vom Vereine in Görz. Beschluß, die Liedersammlung »3I0V6N8K» ^si-lie»" in zwei Heften zugleich herauszugeben. Anzeige des Triester Preßgerichtes über die erfolgte Einleitung des Preßprozesses gegen den »österreichischen Lloyd" wegen des vom Vereine angegriffenen Artikels über Krain. Beschluß, den eingeschriebenen Vereins - Mitgliedern, welche mit ihren Beitragen noch ausständig sind, die Einladung zum Erläge derselben zu machen. 3. September. Beschluß einer Petition an das Unterrichts - Ministerium wegen Errichtung der Universität in Laibach. Besprechung der vom Herrn Pfarrer Poto^nik in Vorschlag gebrachten neuen slooenischen Monats-Namen; Beschluß, dieselben durch die Presse der öffentlichen Beurtheilung zu unterziehen. Antrag des Herrn Academikers Tom an, die Sammlung seiner Gedichte dem Vereine zur Herausgabe zu überlassen. Angenommen, sobald es der Cassestand zuläßt. Antrag des Herrn Drobniö, seine Uebersetzung eines Kotzebue'schen Lustspieles vom Vereine aus herauszugeben. Dem Untcrhaltungs - Ausschüsse zur Aeußerung. Vorlage eines sloven. Wörterbuches ohne Titel, welches Herr Pikard dem Vereine zur Benützung anbietet. Mit Dank angenommen. 12. September. Uebernahme des Reinertrages der letzten slov. Theater-Vorstellung pr. 85 fl. Absendung von gesammelten 500 fl. an die Finanz-Commission in Agram. 310 Beschluß einer Vorstellung an das Ministerium in Betreff des Landesfarben - Streites. Besprechung wegen der bei der Redaction der »Wiener Zeitung" angeblich in Verlust gerathenen Entgegnung des Vereins auf einen feindlichen Artikel in der »Wiener Zeitung'-. Betreibung der Untersuchung gegen den »österreichischen Lloyd." Zuschrift eines neu eintretenden Mitgliedes aus Teschen. Einsendung eines schriftlichen Beitrages für die Vereins-Quartalschrift vom Herrn Juri Varl. 20. S epten: der. Besichtigung des gemietheten Vereins-Locals im Virant'schen Hause (St. Iacobs-Platz). Besprechung wegen Ankaufs der nöthigen Meubel, und wegen Beaufsichtigung der Localitaten. Beschluß, daß die Zahlung der Quartals-Beitrage immerfür das Quartal gelte, in welchem sie erfolgt, falls dieses auch an seinem Schlüsse geschieht. Beschluß, daß die Zusammenstellung der deutschen Wörter zum Gebrauche bei der Verfassung des deutsch-slovenischen Wörterbuches bis zur nächsten Sitzung vollendet seyn müsse. Nebernahme der Beiträge zum Wörterbuche vom Herrn Orosl. Cafov und Herrn Mat. Lg^n^c. Votirung von dankbaren Zuschriften. Einladung von Seite der Redaction der Zeitschrift »8In-V3N8K.Ä lip»" in Prag zu regelmäßigen Correspondenzen. Werden Individuen hiezu aufgefordert. Herr Pfarrer Potoiinik zeigt an die baldige Vollendung seiner deutsch-slovenischen Grammatik »8Il»vl>!" Vom Ausschüsse des slovenischen Vereines. Laibach den 2z. September 18 58. Die nationale Insel der Wenden. (Schluß.) Bei den panslavistischen Bestrebungen der neueren Jahre sind die Wenden der Lausitzen ziemlich kalt geblieben. Sie befinden sich im sächsischen, wie im preußischen Antheile wohl, Recht und Gerechtigkeit wird ihnen überall, Kirche und Schule haben sie in ihrer Muttersprache, ein höheres politisches Interesse aber ist den meisten, wie bei solcher Bildungsstufe auch natürlich ist, fremd geblieben, daher denn die Umtriebe der slavischen Propaganda einen wenig fruchtbaren Boden fanden und größtentheils ganz erfolglos waren. Solche Umtn'ebe sind im russischen Interesse von russischen Sendlingen schon seit Jahren unausgesetzt versucht worden, und seit den Märzereig-nissen waren es besonders die Czechen, die hier zu wirken sich bemühten. Man forderte die Wenden auf, den allgemeinen Sla-vencongreß in Prag zu beschicken; es ist überall mit Entschiedenheit abgelehnt worden. Was diese Umtriebe durchgesetzt haben, beschränkt sich darauf, daß in einigen Orten die Wenden das Verlangen gestellt haben, es solle ihre Sprache nicht bloß in Kirche und Schule, sondern auch vor Gericht angewendet werden. Und selbst dieses Verlangen wäre unterblieben, wenn nicht der bekannte Frankfurter Beschluß den Um- trieben hier Halt und Stütze gegeben hätte. Beschluß und Verlangen sind gerecht, man wird ihnen auch nachkommen, für den Augenblick ist es aber eine Sache der Unmöglichkeit. Die in der Lausitz ansässigen Deutschen haben bis ietzt wenig Veranlassung gehabt, das Wendische zu erlernen; sie verstehen davon gewöhnlich nur so viel, um mir den Leuten sich verständigen zu können, nicht aber, um Protocolle und sonstige gerichtliche Verhandlungen in wendischer Sprache aufzunehmen. Die Wenden aber haben sich bis jetzt durchschnittlich von jeder höheren Bildung fern gehalten: ihre Schullehrer besitzen nur elementare Bildung, ihre Geistlichen, auch meist aus dem Bauernstande hervorgegangen, sind die einzigen, die eine wissenschaftliche Laufbahn verfolgt haben und deren Nachkommen gewöhnlich wieder ganz zu Deutschen werden, gerade kraft dieser wissenschaftlichen, d. h. rein deutschen Bildung. Für jetzt also fehlt es durchaus an Personen, die im Stande wären, die gerichtlichen Verhandlungen wendisch zu führen. Daß die slavischen Umtriebe hier so wenig Anklang gefunden, hat übrigens auch in den oben berührten kirchlichen Verhältnissen seinen Grund. Es ist ein bekanntes, namentlich in Polen angewendetes Mittel, Slaventhum und Katholicismus zu indenti-ficiren und es dem Deutschthum »oder" Protestantismus als der verruchtesten Ketzerei gegenüberzustellen. Wo es nicht anging, den nationalen Fanatisinus aufzustacheln, da wurde auf den religiösen Fanatismus speculirt, und dieses unredliche Mittel gelang bei den rohen Massen leider gewöhnlich nur gar zu wohl. In den Lausitzen aber war es wegen des so stark vorherrschenden Protestantismus nicht anwendbar. Eine bemerkenswerthe Eigenthümlichkeit der Wenden ist die Neigung zum Liede, die sie übrigens mit vielen slavischen Stämmen theilen. Sie besitzen auch einen auffallend großen Reichthum von Volksliedern. Es sind wirkliche Lieder, d. h. sie werden gesungen; die Melodie ist zum Theile sehr schön, meistens weich und mit langsamen Vortrag. ÜDie bedeutendsten sind die sogenannten »Feldlieder," die sich mit unsern Balladen und Romanzen vergleichen lassen. Sie tragen der Mehrzahl nach einen elegischen Charakter, ja sie werden ost düster und unheimlich. Ihre Schattenseite aber bestehr darin, daß sie sehr selten die Erwartungen befriedigen, die sie im Beginn erregen. Es ist eine höchst auffallende Erscheinung, die aber fast bei allen mir bekannt gewordenen wendischen Volksliedern wiederkehrt, daß sie sehr hübsch anheben und spannen, und gegen den Schluß hin breit und matt werden. Es sind dabei oft sehr schöne Stoffe behandelt, aber man bekommt den Ein-druck, als ob der Dichter, d. h. also hier der dichtende Volksgeist, des Stoffes nie hätte Herr werden können. Der prächtige Rhein verläuft sich im Sande. Für Auswanderer nach Amerika. In Pennsylvanien, einem der ältesten und bevölkertsten der Staaten Nordamerika's, sind noch sehr große Flächen guten Landes zu billigen Preisen zu verkaufen. Nach der Behaup-tung aller unparteiischen Kenner ist für die deutschen Emigranten kein Staat passender, als Pennsplvanien. Herr I- 311 V. Werner, kön. württembergischer Fmanzkammer.-Direktor, in seinem Werk über Amerika, stellt mit Recht Pennsyl-vanien an die Spitze. Derselbe Vorzug wird diesem Staate gezollt von dem Herrn Baron van der Straten und von der Emigrationsgesellschaft in Newyork. Um sich von der gün. sl'gen Lage dieses Landes und von dessen vielen Vorzügen zn überzeugen, bitten wir unsere Leser, die Landkarte zur Hand zu nehmen. Vermittelst des Flusses Susquehanna, welcher seine Arme weit und breit ausdehnt und durch die Chesapeaka ms atlantische Meer fließt, wird Pennsylvanien mit Baltimore, Philadelphia, Newyork, Boston und anderen Seestädten in Verkehr gebracht. Nordlich flicht der Fluß Alle-ghanny, welcher durch den Ohio mit dem Mississippi in Verbindung tritt. Nördlich smd die großen Seen, welche den Westen mit dem Osten verbinden. Das ganze Land ist durchschnitten von Eisenbahnen und Canälen. Ueberall sieht man blühende Städte, Dörfer und Landgüter. Der Boden ist nicht nur äußerst fruchtbar, sondern auch reich an Kohlen und Erz jeder Art. Das Clima ist sehr mild und gesund. Diese und andere Vortheile haben so viele Deutsche angezogen, daß man Pennsylvanien oft das amerikanische Deutschland nennt. Im nordwestlichen Theile dieses Staates, in der Grafschaft Elk, unter 40" nördlicher Breite, liegt die St. Maria-Colonie. Obschon diese Colonie erst vor wenigen Jahren gegründet wurde, so zählt sie jetzt schon über 2500 Einwohner, hat Schulen und Kirchen, Mahl- und Sagemühlen, gute Hotels und mehrere Kaufläden. Nächstes Jahr wird der Regierungssitz der Grafschaft dahin verlegt werden. Mehre Ortschaften mit Kirchen und Schulen sollen bald wieder angelegt werden. Aus Belgien allein werden nächstes Jahr über l00 Familien dahin ziehen. Die vielen Bedingungen, die früher den Eintritt erschwerten, sind aufgehoben. Der Herr Bischof O'Connor, in dessen Diöcese diese Colonie liegt und der mit derselben genau bekannt ist, sagt in einem Schreiben über dieselbe, daß sie nicht nur in zeitlicher, sondern auch in geistiger Beziehung den Vorzug verdiene vor andern Ansiedelungen. Eine Schrift, die in Regensburg erschienen, sagt: »Die Gegend der St. Maria-Colonie in Pennsylvanien, bewegt durch sanfte Hügel, ist äußerst gesund und romantisch. Der Boden ist sehr fruchtbar und reich an Erz, Kohlen, Kalkstein :c. Die Baumarteu sind mannigfaltig, wie überall in Amerika. Das Wasser ist das beste O.uellwasser. Viele Strome und Bäche durchlaufen die Besitzung, Der Fluß Clarion oder auch Toby genannt, der sich in den Alleghanny ergießt und der Sinne-mahoning, der in die Susquehanna fällt, bringen diese Ansiedelung in Verbindung mit den westlichen und östlichen Märkten. Der von Philadelphia nach Nord-West anfsteigende Ea-nal ist schon bis Milesburg, nicht sehr weit von der Colonie, vollendet. Nördlich ist die New-York- und Erie - Eisenbahn. Die von Philadelphia nach dem Erie-See projectirte Eisenbahn soll durch die Ansiedlung führen." Bei dieser Colonie sind noch über 100.000 Acres Land zu den billigsten Preisen zu verkaufen. Der Preis des angekauften Landes steigt schnell im Verhältniß, als die Bevölke- rung zunimmt, so daß der Colonist sein Land, das er für ei-nige Dollars angekauft, nach einigen Jahren schon für 20—30 Dollars wieder verkaufen kann. — Nur dadurch, daß man die Kräfte der Emigranten concentrirt, welches durch die Anlegung von Colonien geschieht, können deren Wünsche realisirt und die vielfachen Bedürfnisse befriedigt werden; während der Emigrant, so lange er isolirt in den Urwäldern wohnt, sich ganz verlassen und unglücklich fühlt und nur vergebens nach seinem Vaterlande seufzt. Feuilleton. Oin Abend nach der Schlacht. — Nach dem blutigen Treffen am 26.Juli hatte sich Radetzky mit seinen siegreichen Truppen bei Volta gelagert. Es war Abend und die Sonne im Scheiden. Kein Kriegslaut unterbrach die Ruhe, die sich über das abgemattete, ja todtmüde Heer ausgegossen hatte: Stabsofficiere jeden Ranges lagerten neben den Gemeinen ihrer Bataillone auf der Erde, und eine tiefe, ja unaussprechliche Schwermuth schien sich eines jeden Einzelnen bemächtigt zu haben. Wahrscheinlich zog der Gott der Schlachten an ihrer Aller Seele vorüber, der so viele der besten Freunde an diesem furchtbaren Tage getrennt oder ihnen auf ewig entrissen hatte und deren letztes Lebewohl im Rosenlichte des Himmels noch ein Mal geschrieben schien. Der Marschall stand auf einem Hügel; sein Auge schien, wie auf einem regungslosen Riesenblatte losend, die Gefühle seiner Braven zn theilen. Plötzlich wendet er sich halblaut zum nächsten Adjutanten: »Schicken Sie mir in aller Stille das Jäger-Mnsikcorps herauf." Nach Ablauf weniger Minuten hatte sich dieses am Fuße des Hügels aufgestellt, und langsam und feierlich ertönte, wie aus fernen Regionen, die Volkshymne: »Gott erhalte :c." Was wir Alle in diesem großen Augenblicke empfunden haben, kann ich Ihnen nicht mittheilen. Die Soldaten, die kampfesmüden Helden, erhoben sich einzeln von ihrem Lager; bald nahm das ganze Heer eine betende Stellung an. Einzelne erhoben sich nicht von den Knien, oder weinten in die Hände, Andere erhoben diese gefaltet oder sanken sich in sprachloser Verzückung in die Arme. — Die Macht dieses Augenblickes hatte Alle gleich stark ergriffen, kein Auge blieb trocken und auch dem greisen Marschall rollten Thränenperlen über die Wange. Radetzky hatte gleich groß die fremden Waffen und den eigenen Herzfeind seiner Soldaten an einem Tage besiegt. Gott sey noch lange mit ihm! Gine gute Lection — Acht ungarische Officiere machten von Mailand nach Monza einen Ausflug. In Monza wurden sie von der Einwohnerschaft ungastfreundlich aufgenommen und mit einer großartigen Katzenmusik rega-lirt. Die Officiere fuhren augenblicklich zurück und meldeten ihrem tapferen Führer, Grafen Radetzky, den Vorfall. Am andern Morgen bemerkte man gegen Monza hin eine Militär-beweguug. Der ausgezeichnete Held schickte vier Bataillons mir einem Generale nach Monza. Dieser übergab dem Ma--gistratsvorstande ein Schreiben des Grafen Radetzky, worin der Vorfall erwähnt uud zugleich bekannt gegeben wurde, daß die Stadt aus Strafe für das bübische Benehmen binnen einer Stunde dem commandirenden General einmalhundert-tausend Lire einzuhändigen habe, widrigenfalls die getroffenen Maßregeln angenblicklich ausgeübt würden. Die Summe wurde schleunigst aufgetrieben und dem Befehlshaber übermittelt, welcher sodann seinen Rückzug wieder antrat. Die Bewohner von Monza werden sich in Zukunft hücen, österr. Militärs zu insultiren. Es könnte die Strafe nicht immer so ge- 312 linde ausfallen! Die Katzenmusik war aber gewiß die prezio- seste, welche noch in der 'österreichischen Monarchie Statt fand! Gin merkwürdiger Vorfall — hat sich im Lager bei Ponte san Marco ereignet. Es war nach der Bestürmung von Peschiera, da ward den Kanonieren der 18. Haubitzenbat-terie des Nachts um l Uhr einige Rast gegönnt, weil sie von des Tages Mühen sehr gelitten hatten. Angenehme Rast auf harrer Erde für Krieger nach dem Siege! — Einige der Krieger hielren Wache. Da hörten sie, wie plötzlich einer der Ihrigen im Traume rief: »Was werden meine armen Aeltern sagen, wenn sie hören, daß ich todt bin!" Sie stutzten und sahen einander verblüfft an, weckten dann den Schlafenden mit dem Rathe, er möge sich umwenden. Dieser that es wohl, stand aber bald auf, vorgebend, er könne nicht mehr schlafen. Ein Anderer legte sich zum Schlummer, unser Träumer aber unterhielt sich mit dem Reinigen einer Kanone, aus der eben geschossen worden war, da sauste eine 12pfünder Kugel an ihm vorüber, und riß dem Armen die ganze rechte Seite weg. Eine Stunde brachte er unter den qualvollsten Schmerzen zu, dann verschied er. — Kurzer Prozest! —In Pesth ist so eben ein Prozeß beendigr worden, der im Jahre »814 begann, folglich 34 Jahre gedauert hatte. Es betraf derselbe die Donaubrücke und wurde von M ichael Glückswert h (der unterdessen gestorben) gegen die Städte Pesth und Ofen geführt. Mittel gegen die Gholera. — Ein Prediger in Berlin empfiehlt ein Mittel gegen die Cholera, welches sich im Jahre l837 sehr bewährt haben soll. Es war Kornkasseh-tinctur mit Campher, in der Apotheke bereitet) und davon, wenn der Anfall mit Durchfall verknüpft war, 3 Tropfen auf Zucker gegeben, woneben alle andern schweißtreibenden oder sonst von einem Arzte angeordneten Mittel zu gebrauchen empfohlen wurden. Das Schloß Hultschiu,— zwei Meilen von Na-tlbor gelegen und dem Baron Rothschild (in Wien) ge-hörig, ist am 4. d. M. von den Bauern demolirt worden. Das ' Personal mußte sich flüchten. Die Ursache soll die an die Herrschaft zu zahlende Abgabe seyn. Ehlorkohlenstoff. — In einem Berliner Cholera-spital sind vom 30. August bis l. September Versuche mit einem von Dr. King in Calcutta empfohlenen und vom Apotheker Simon bereiteten Mittel (l^laslxii!»« trielllnratiiI, dreifach Chlorkohlenstoff) gemacht worden, welche das glänzende Resultat lieferten, daß von 20 Schwererkrankten sich nach wenigen Stunden vierzehn in der Ncconvalescenz befanden. 6 sind gestorben, bei denen das Mittel keine Reaction gezeigt. Papierkorb des Amüsanten. Die »vkmnel'ati« p»eilils«i6" berichtet von einem Er- eigniß in einer kleinen Gemeinde Frankreichs. Als nämlich C a-vaignac an die Spitze der französischen Regierung gestellt wurde, wußte der Priester der erwähnten Gemeinde nicht, ob er sagen solle: »Iicnnin« »nlvum t'äe lit^em, oder Il,6in-znililienm, ^und sang daher: DoininL 83lv>im t'ac.... OavaiAna«! Das »Echo der Gegenwart" erzählt von einein Engländer, der in Baden im Canton Aargau sich vierzehn Tage lang nebst Familie sehr wohl und vergnügt befunden haben soll. Da erfahrt er ganz zufällig, daß er sich nicht in Baden-Baden (im Großherzogthume Baden), wohin er eigentlich gewollt, sondern in der Schweiz befinde. Wüthend läßt er augenblicklich packen und reist ab. »Mein Herr," fragte unlängst in einem Kaffehhause ein Herr einen Andern, »sagen Sie mir doch eigentlich, wo und wie groß ist denn der Altar des Vaterlandes? Da lese ich immer in den Zeitungen, daß die Patrioten Wäsche, Kleidungsstücke, Waffen, Pferde opfern; nun hat gar der Rittmeister Sztrada 200 Metzen Weizen daraufgelegt; dieser Altar muß ja über die Maßen groß seyn?" — Die Antwort, die er erhielt, befriedigte ihn nicht ganz. Eorrespoudenz vom Lande. Feistriz am 18, September 1858. Verehrter Herr Redacteur! Vie werden vielleicht vom Hörensagen vernommen haben, dast sich auch in unsere»! entlegenen Nekathale des politischen Bezirkes Feistriz die Nationalgarde gebildet hat. Die Aufstellung derselben in den ersten Augenblicken war dringendes Bedürfniß, und hat den gehegten Erwartungen vollkommen entsprochen. Die musterhafte Haltung dieser Warde wird von Jedermann lobend anerkannt, welcher Gelegenheit halte, dieselbe aus Anlaß von feierlichen Auszügen zu beobachten. — Wennauch diese Garde derzeit noch nicht uniformirt und auch noch nicht gehörig bewaffnet ist, so ist sie dennoch in den wesentlichsten Dien» sten hinreichend geübt, um bei jeglichem Erfordernisse mit Kraft und Ener» gie aufzutreten. Ein kleiner Theil wurde aus Mangel an Feuerge-wehren mit Lanzen versehen, die sich mit ihren Fähnleins sehr gut aus« nehmen, — Der gestrige Tag war aber für die hiesige Nationalg.irde von besonders erfreulicher Vedeulung, wo di« ihr von einem verehrten Frauen« verein gespendete Fahne geweiht wurde. — In festlichem Vchmucke erschien die ganze Division mit klingendem Spiele vor dem Amtsgebäude und zog von hier in geordneten Zügen zu der nahe gelegenen Pfarrkirche, wo sie sich en ^ni'ucln aufstellte. — Der Herr Pfarr, Dechant , schon früher von Geite des hochfürstlichen Ordinariats zu dieser feierlichen Handlung authorisirt, hielt ein solennes Hochamt mit Ausstellung des Hochwürdigsten, bei welchem die Garden die ge» wohnlichen Dechargen unter Begleitung von Pöllerschüssen wahrhaft musterhaft ausführten, während die Garde selbst in der Kirche durch dieOber-Osficiere und eine Abtheilung Lanciers vertreten war. Nach verrichtetem Hochamte begab sich der Herr Pfarrdechant im Ornate außerhalb der Kirche, wo die Garde mittlerweile e,i ilonte auf, gestellt, in der Mitte aber die zu weihende Fahne auf einen Tisch ye« legt war. Es war ein hochwichtiger Moment, welchen jeder Garde zu erfassen vermochte in dem Augenblicke, wo der feierliche Act gesvrochen» die Weihe gegeben wurde. Mit dreimaliger Dechargirung der Garde und durch das Einschlagen der Nägel war die feierliche Handlung geschlossen, worauf der Obcrcommandant nach Schwenkung der Flanken die einge-weihte Fahne unter einer kurzen anpassenden krainischen Rede der Garde übergab, — So endete diese feierliche, kirchliche Handlung, bei der sich eine außerordentliche Menschenmenge einfand, aber auch von fremden distin-guirten Personen der nächsten Bezirke beehrt war, um Zeugen eines Actes zu seyn, der allen Insassen des Bezirkes Feistriz. zunächst aber den der Garde angehörigen Ortschaften unvergeßlich bleiben wird. Zu Mittag vereinigte sich der größere Theil der Garde bei einem gemeinschaftlichen Mahle, wobei Toaste auf das Wohl Sr. Majestät, un« sers constitutionellen Kaisers, und der gesammtcn Garde unter Pöller» schüssen ausgebracht wurden Dieser Tag sollle aber auch durch eine andere Festlichkeit erhöhet werden. Es hatte sich nämlich gegen H Uhr Nachmittags die ganze Garde auf einer dem Orte Dornegg zunächst gelegenen Wiese versammelt und belustigte sich daselbst unter Beseitigung jeglichen Etiquetten-Zwanges durch Tanz, slovenischen Gesang und andere anständige Lustbarkeiten, bis der für eine solche Feierlichkeit nur zu kurze Tag dem frohen Getriebe ein Ende machte. Möge dieser Tag aufgezeichnet bleiben in den Annalen der vaterlandischen Geschichte zum geltenden Beweise, das, auch die entfernst gelegenen Slaven in Krain den neuen Institutionen mit jener Liebe ünd Begeisterung zugethan sind, die zur Sicherung des constitutinellen Thrones, aber auch zur Wahrung der eigenen Rechte auf heimischem Boden in der Brust jedes Vaterlandsfreundes erglühen. Verleger: Ign. Gdl. v. Kleinmayr. — Verantwortlicher Redacteur: Leopold Kordesch.