fnr Vaterlands Künste Wijsenschaft und geselliges Leben. 3^ 5G« vRN8t«3 ÄSIA 13. ^u«». R84^. Nachruf an Antonie Gräfin v. A. <^>,hre wohl, Du schöne, edle Seele. Die nach langen Leiden sanft entschlief; Die — zu früh für Alle, die Dich liebten, — Gottes hoher Nathschluß heimberief. Wer Dich kannte, feiert Deine Tugend. Rühmet Deinen Sinn, so mild und klar. Deine Frömmigkeit und selt'ne Güte, Die der Aeltern Trost und Freude war. Ruhe aus von dieser Erde Vttihen , Die Du mannigfach erfahren hast; Ausaerungen ist der Kampf des Lebens, Und von Dir genommen jede Last. — Wer — wie Du — des Daseyns Zweck erfaßte, Alle seine Pflichten treu vollbracht, Warm und innig seinem Glauben lebte, Der erbebt nicht vor des Grabes Nacht: Denn er geht durch sie zu heller'm Tage, Unter einer schöner'n Sonne ein. Um hienieden nie geahnter Wonne» Höchster Seligkeit sich zu erfreu'n. Aber sie, die Dich so innig liebten, Deren Herz und Leben dich verlor, Die der strenge Scblus; des Unerforschten Zu so schwerer Prüfung auserkor; Was, o was kann dies? aufrecht halten 33 e i des Schmerzes b e u g e n d st e m Gewicht? Eines nur, das Alles überwindet: Uns'ies heil'gen Glaubens H i m me ls l i ch t, Welches auch in dem, was nun geschehen, Ihnen ihres Schöpfers Willen zeigt, Und Dich, Gute, die aus bessern Welten Tröstend sich zu ihnen nieder neigt. Dieses Licht, das in des Höchsten Nähe Froh verklärt Dich ihrem Blicke weist. Und — nach überstand'ner Pilgerreise — Ihnen süßes Wiederseh'n verheißt! Ja, der Glaube, der in allen Stürmen Ihnen fester Stab und Anker war. Biete auch in diesen Trauertagen Ihnen seinen linden Balsam dar. Was vermöchte der nicht zu ertrage» , Den des Heilands hohe Lehre stützt: Herrlich zeigt er just i» solchen Lagen, Daß in ihr das Höchste er besitzt! — Am 8. Juli 18«, während des Begräbnisses. M. N, — 3. Hundertjährige Ki«che«-E°«secrations-feie« de« Marienkirche in Noieubach. Geschildert von Leopold Korde sch. ^ie am 4. Juli in der Marienkirche am Nosenbacher Berge nächst Laibach festlich abgehaltene hunoerljährige Kirchen-Consecrationsfeier dürfte wohl nicht nur allen edlen, fromm-gesiimten Bewohnern unserer Provinzia!-Hauptstadt Laibach, sondern auch den Insassen entlegener Ortschaften des Herzog: thums Kram, so wie auch allen übrigen benachbarten frommen Lesern und Verehrern der göttlichen Mutter, denen diese Blätter zu Gesichte kommen, in freundlicher Erinnerung bleiben. Bevor wir jedoch zur Schilderung dieser erhebenden Secularfeier, an welcher, so zu sagen, ganz Laibach mit frommer Freudigkeit Theil nahm, übergehen, sey es uns erlaubt, dem freundlichen Leser so viel Aufschluß über das Entstehen dieses netten Bergkirchleing zu geben, als glaubwürdige alle Traditionen und fromme Sagen hierüber verlauten lassen: Vor vielen hundert Jahren lebte auf diesem Hügel ein gocresfürchtiger Einsiedler, der sich mit Sammlung der Heil-kräuter und auch mit Heilung der Kranken abgab. Er hatte anfangs bloß eine kleine Hücce errichtet, worin er das Bildnis; der seligsten Jungfrau Maria von Heimsuchung, als Beschützerin seines Wandels, dann die Heiligen: Cosmas und Damianus, als Patrone der Aerzce, und aiich das Bild-niß der heil. Maria Magdale na, als Büßerin und Einsiedlerin, aufgeste-llt und verehrte, eine Verehrung, die er allen bei ihm Rath und Hilfe Suchenden anempfahl, weßh^Ib er auch sehr glückliche Euren vollführte. Da geschah es, daß einst ein sehr vermöglicher Bürger aus Laibach in seiner Krankheit zu diesem frommen Einsiedler vercram'nsooll hilfesuchend sich flüchtete und von ihm auch wirklich geheilt wurde.. Aus Dankbarkeit baute nun dieser Bürger, der neben großer Wohlhab, icheir ohne Erben war, an diesem Orie eine kleine Kirche od.r vielmehr Capelle der seligsten Jungfrau Maria von Heimsuchung, dann zu Ehren der Heiligen Cosmas und Damianus und der heil. Maria Mag da le na. In dieser kleinen Kirche, die den Eingang von d.r Westseile oder gegen Obeikrain hacce, sollen auch der fromme Einsiedler, dann der Bürger und seine Frau begraben worden seyn. Die Capelle oder Kirche bestand bis In das Jahr 1743 oder 1744, 222 allwo dann an dem nämlichen Orte die gegenwärtige, so fc überaus anmuthige und mit sichtlichem Eifer erbaute Kirche g in drei Jahren vollendet und im Jahre 1747 consecrirt und v< den Gläubigen geöffnet wurde, wie folgende verläßliche, unter d' dem Chor sich befindliche Inschrift beurkundet: „ 6t V. V. Nlll'IllS liOIWl 6M 06l8i88IMN8 f 6t liLVei'ßlllii^im»« I). l). Ll'N08t»8 ^lN9lls!18 I)6i li 6t /VpN8tnl. ^«lli« H'r»till ^pi»eon, I^lll)lil'on«i8 ^ 8. 1i. ^l. ?lineup8 ä6 l)alnitil)U8 nli ^tliem!)» li Ne«l68: 1l»ue 8<)l«ni riln eon86ei'avit. ,', ll!i!)U8 ^u<»N8tliVll)(^XI.VlI. d Diese feierliche Consecration der in Nede stehenden, von 5 den frommen Bewohnern Laibachs auf dem Noser.bacher Hügel l, nächst der Stadt im achten Jahrhunderte erbauten, der Him- a melökönigin Maria von Heimsuchung gewidmeten Kirche fand a demnach im Erntemonate des Erlösungsjahres 1747 Statt e und wurde von dem hochwürdigsten Laibacher Fürstbischöfe, d Ernst Grafen von Accems, vollzogen ^). Seit der Zeit, als der apostolische Oberhirt Laibach's diesen Hügel bestieg l und seine gesegneten Hände an den Stein dieses Mutter, z gottes-Tempels legte, sind nun bereits volle hundert Jahre ! in den unermeßlichen Zeitenstrom versunken. Die Pflicht der ! Dankbarkeit, so wie der tief empfundene Begriff von einer consecrircen katholischen Kirche fordern die christlichen Nach- ' kommen auf, nach Vcrlauf von hundert Jahren dankbar an ! diesen frommen apostolischen Act sich zu erinnern, und so fand denn am vorletzten Sonntage (4. Juli d. I.) um 9 Uhr Vormittags, in der Nosenbacher Kirche unter Zuströmen einer unermeßlichen Menge frommer Gläubigen die Secularfeier dieses Gotteshauses durch ein feierliches Hochamt, celebrirt durch den hochwürdigsten Pater Callistus, Guardian der ehrw. P. P. Franziscaner, in deren Pfarre zu Maria Verkündigung die benannte Kirche einverleibt ist, auf recht rührende, erhebende Weise Statt. Die niedliche Kirche wurde vorher zwar einfach, aber sinnig und geschmackvoll mit frischen Laubkränzen ausgeschmückt. Kaum noch war der zur Feier bestimmte Tag angebrochen, als man Scharen von gläubigen Wallern dem beglückenden Hügel der Himmelskönigin zueilen sah, die nach und nach die ganze Anhöhe in, bunten Gemisch bevölkerten. Der etwas lrübe, regendrohende Himmel mochte wohl anfangs in manchem Gemüthe die Besorgnis; einer ungünstigen Witterung erregt haben, allein beim Anblick so zahlreich hinpilgernder Bewohner Laibach's schien der Himmel selbst sein Wohlge- ") Den im Jahre l?85 erlassenen Directiuregeln zu Folge wurde die Marienkirche am Noscndach in die Classe derjenigen Gottcstempcl gestellt, die aufgelassen und gesperrt werden sollt?,,. Dieses ging auch wirklich mit der Kirche vor- Erst im Jahre 181^ hat das hohe k. k. illyrischc Landesguberniumunterm2.Iuli. Z.8105M38, aufdringendes Ansuchen einiger für die Marienkirche am Rosenbache eifernder Ortschaften und Privatpersonen aus Laibach, wieder die Abhaltung der üblichen Andacht in dieser Kirche gegen dem bewilligt, das, die betreffenden Ortschaften und Parteien sich verbanden, die Kirche mit allen Erfordernissen auszuhalten. — Vis zum Jahre i836 gehörte diese Marienkirche als Filiale zu der Vorstadtpfarre St- Peter; seit dem 6. Februar 1836 aber wurde sie von der Landesstelle derVorstadtpfarre Marin Verkündigung »ls Filiale zugewiesen. 'allen gehabt zu haben, denn das Gewölk zertheilte sich und das zlanzende Tagesgestirn ergoß seine goldene Strahlcnpracht in »ollster Klarheit auf die fromm versammelte Menge, die, auf )ie Feier harrend, den Hügel umwogte. Das Hochamt wurde m't zwei Segen und zum Beschluß mit einem Danksagungs-zebete abgehalten ; Pauken - und Trompetentöne erklangen feierlich tief in's Thal herunter und die Haupttheile der hei-sigen Messe, so wie die beiden Segen, wurden durch kräftige Pöllerschüfse der Umgebung weit ringsumher feierlich signa-lisirt. Während der Kirchenandacht, herrschte die größte Nuhe in der volkreichen Versammlung, eine heilige Stille umgab Den Tempelhügel und unverkennbar stand den Gesichtern der Versammelten Andacht, Rührung, Ehrfurcht gegen das Hei-ligthum, innige Freude und die Erhabenheit des Momentes aufgedrückt. Am nämlichen Tage Abends um 6 Uhr wurde allhier die lauretamsche Litanei mit 2 Segen abgehalten, wobei ebenfalls eine zahllose Menge Christgläubiger aus allen Scan-desclassen sich einfand. So endete dieser Tag zur Veiherrlichung der Himmelskönigin, zum Trost und zur Freude aller frommen Verehrer der göttlichen Mutter. Möge dieses eben jo seltene, als wahrhaft erhebende Fest allen Bewohnern Laibach's in stetem Andenken bleiben! Geognostisch-uwutanistischer Verein von Innsrösterreich und dem Lande ob der U'uns. (Aus der ,,Gratzer Zeitung" vom 2H. Juni 18'i7. Die zweite allgemeine Versammlung dieses Vereines fand umcr dem Vm'slße des durchlauchtigsten Vereins - Präsidenten, Sr. k. k. Hoheit, des Herrn Erzherzogs Johann Baptist, in Gegenwart Sr. Excellenz, des Herrn Landes-Gouverneurs, Mathias Constantin Grafen von Wickenburg, alö k. k. Commissär, am 19. Juni l. I. in der stand. Landhausstube Statt. Nachdem Se. k. k. Hoheit das Zeichen zur Eröffnung der Versammlung gegeben, wurde vom Herrn Vereins-Refe-renten, Professor Dr. Sigmund Aichhorn, der Bericht über die seit der ersten allgemeinen Versammlung im abgewichenen Jahre bis jetzt Stait gehabten Ergebnisse vorgetragen, die in den Wintermonaten vorgenommenen Arbeiten des Herrn Commifsars, A. von Marloi, zur allgemeinen Kenntniß gebracht, und dessen geologische Uebersichcskarie der österreichischen Alpen und die hierzu gehörigen, in Druck gelegten Erläuterungen in mehreren Eremplaren den versammelten Anwesenden zur Einsicht vorgelegt. Der Berichterstatter reihce daran die auf die Geschäftsführung bezüglichen Daten, aus denen hervorgeht, daß der Verein mit l8. Juni l. I. 311 wirkliche Mitglieder zählte, von welchen 182 auf Sceiermark, 27 auf Kärmen, 55 auf Krain, 34 auf Oderösterreich, 13 auf Trieft und das Kü« stenland entfielen. Den Beschluß des Berichtes machte die Rechnungslegung, aus welcher hervorgeht, daß der Verein am obbemerkcen Sltzungstage einen baren Cassarest von 79? fi. 342/z kr. aufzumeisen hatte. 223 Hierauf forderten Se. k. k. Hoheit die Anwesenden zur Wahl eines neuen Secretärs auf, da diese Stelle durch den Austritt des Herrn Professors Dr. Franz Unger seit 23. September 1846 erlediget war. In Folge dieser Aufforderung wurde Herr Professor Dr. Sigmund A ich Horn zum Secrecär gewählt. Sodann wurde zur Wahl zweier Nechmmgs-Reviden' tei, geschritten und die Zeit der jährlichen Rechnungslegung festgesetzt. Als Rechnungs. Revidenten wurden gewählt die Herren Ausschußmitglieder, I. C. Pittoni Ritter von Dan-neu feldt und Joseph Atzl. Da durch die Einenumig des Herrn Professors Dr. Sigmund Aichhorn zum Vereinssecretar die Stelle eines Ausschusses in Eiledigung kam, fordeite der durchlauchtigste Vorsitzende die anwesenden Herren Vereinsmitglieder zur Wahl eiins neuen ?lusschußm!tgliedes auf, und es wurde Herr Ritler von Thin nfeld zum neuen Ausschußmitgliede gewählt. Sodann stellte der Vereins-Secretar den Antrag, die Herren H. G. Bronn, Elie de Beaumont, R. I. Murchison und Herrn Grafen A. A. von Keyserling zu Ehrenmitgliedern zu ernennen, und Se. k. k. Hoheit, so wie die sämmtlichen anwesenden Vereinömitglieder genehmig' ten diesen Antrag. Hierauf wurden mehrere von verschiedenen Seiten der Direction gegebene Mittheilungen und Amra'ge vorgelesen, unter welchen besonders das Ansuchen des k. k. Gubernialrathes und Präses des Magistrates Triest, I. M. To mm assin i, daß sich das Gebiet „von Triest und das Küstenland dem geog-»nostisch-montanistischen Vereine von Innerösterrcich und dem »Lande ob der Enns unter der Bedingung, einen eigenen »Provinzial-Verein bilden zu dürfen, anschließen könne," hervorzuheben ist, welchem Ansuchen alle Anwesenden auf das freundlichste und mir ungetheilter Zustimmung entgegen kamen. Se. kaiseil. Hoheit geruhten in Folge dessen der Di-lection den Auftrag zu ertheilen, das entsprechende Ansuchen zur Erweiterung des Vereines Sr. Majestät, dem allergnä-diqsten Kaiser, zur Genehmigung zu unterbreiten, und versprachen huldvollst Seine gnädigste Unterstützung. (Schluß folgt) Grinnerungen an Bberkram. ^,, (S ch l u ß.) Veldes ist nicht bloß den Gesunden ein Ort des schönsten Vergnügens, sondern auch für alle Kränklichen, jedoch mit Ausnahme der an der Lungensucht Leidenden, die reichste Quelle der Gesundheit. Hierher kommt, die ihr entkräftet seyd von zu vielen Anstrengungen des Geistes oder Körpers, oder die ihr noch schwach seyd in Folge einer über stan denen langwierigen Krankheit, hier — statt aus der Apotheke — holt euch aus der ätherreinen, frischen Gebirgslufr und aus dem krystallklaren Q.uellenwas-ser Kraft und Stärke! Hierher, Mutter, bringt eure schwächlichen, scrophulösen, dahinsiechenden Kinder! hier laßt sie genießen den Lebensbalsam in Gottes freier Luft, und ihr werdet euch überzeugen, daß sie kräftiger werden, als von dem vielgepriesenen Fischthran aus der Apotheke. Sehet den Ober- krainer nur an, wie kräftig er ist! Gewiß nicht vom Wein und einer reich besetzten Tafel, sondern von seiner Luft, von seinem Wasser. Sehet die Oberkrainerin, wie kernig sie ist! daher schon Valvasor (2, Buch, S. 137) mit Recht von den Veldeserinen bereits im Jahre 1689 sagte: »Den Einwohnern gedeyet die frische Luft zu frischer Gesundheit, weßwegen man gern die Menscher (oder Weiber) aus diesem Boden zu Seug-Ammen nimmt." Jetzt, wo die Herren Maln er imd Mayer ein so hübsches Etablissement in Veldes hergerichtet, wo auch die Perron ihr Gasthaus vergrößert und der Krämer Iamar selbst einige Zimmer zu Sommerwohnungen umgestaltet, jetzt fehlt es in Veldes nicht an Unterkunft auch für viele Familien. Malner und Mayer haben auch unter ihrem Garten ein bequemes Bad im See errichtet für diejenigen, die ihren Körper durch ein kaltes Bad noch mehr kräftigen und stärken wollen. Und somit ist für Alles gesorgt. Dem Veldeser warmen Bade (toplicam), welches in ftiuer Einrichtung ohnehin noch alles zu wünschen übrig' läßt, können wir jedoch keine besondere Heilkraft zuschreiben, da nach Hacq u et's genauer Untersuchung weder die Wärme (l 8 Vg Grad R,), noch die m in era Iisch en Be sta n dtheile dieser Quellen beträchtlich sind. In der frühern Zeir mögen sie berühmt und sehr besucht gewesen seyn, weßhalb sie auch nach der Angabe Valvasor's (.2. Buch, S. 149,) »von dem Verwalter Weidmannsdorf ruinirt und vertilgt wurden, indem er mittelst eines gemachten Grabens den See d'rein leiten ließ, auf daß man nicht mehr darin baden könnte, denn weil er denen guten Bekandten bisweilen aus Höflichkeit etwas in's Bad schicken, oder sie auch wohl gar zu sich Ehrenhalber auf das Schloß Veldes hat laden müssen; ihm aber, als einen gar genauen Haushälter, solches sehr hart ab- und gleichsam von der Seelen gegangen: hat es das Bad entgelten und, seiner strengen Kargheit zu Gefallen, untergehen müssen, daß man also recht wohl eigentlich sagen kann, er habe solche, ihm beschwerliche Hof» lichkeit abgegraben." Uebrigens hac schon Hacquet (Ol'Mnn'i'aplliii car-uinlil-a, 3. Thl. S. 3) diese Tradition Valvasor's, und zwar mit Grund, bezweifelt, indem er sagt: «Ich weiß nicht, wie Valvasor hat sagen können, daß der Verwalter des oberwähnten Schlosses, um sich die Schmarotzer vom Halse zu schaffen, welche sich allhier badeten und die er umsonst bewirthen mußte, das Wasser aus dem See in die warmen Quellen geleitet habe, um solche zu verderben, da noch heut zu Tage, wie von undenklichen Zeiten her, das warme Ouellenwasser. nach den Gesetzen der Schwere, in den See hinabrinnt? Der Verwalter mag wohl nicht eigentlich den See hineingeleitet, sondern nur das Gebäude, wenn ja einmal eins da gestanden hat, zu Grunde haben gehen lassen." Sey denn nun wie ihm wolle, so bleibt Veldes, auch ohne warme Bäder, ein wahrer Heilort durch alles das, was ja auch in andern Curorten den Kranken das heilsamste ist! Die Natur hat den Veldesern die beste Apotheke in der köstlichen, frischen, sauerstoffreichen Luft gegeben und den be- 224 sten Trinkkeller in ihre Felsen gelegt, aus deren Quellen, klar wie Krystall, hervorsprudeln. Mögen meine Landsleute diese meine Worte nicht ganz unberücksichliget lassen, und möge sich bald ein warmer Patriot finden, der in deutscher Schrift auch die Aufmerksamkeit der Fremden auf unsere schönste Gegend hinlenken mochte, die auch durch die schönste S ch we izerg egend nicht verdunkelt werden kann! Wir erwarten von den versprochenen „Reise-Erinnerungen" unsers geachteten vaterländischen Schriftstellers, Herrn Oberamcs-Direcrors Costa, das; sie Veldes mit jeiner Umgebung nach Verdienst illu-striren werden, und wünschen dann, daß das Buch zur Ehre Krain's recht sehr verbreitet werden würde! — Tittteuwürmer. (Aus der „Pannonia.") -^ Die Menschen pochen auf Alles, auf Reichthum, auf Protection, auf Gesundheit, auf Geld, auf Talent :c., Ehemals pochte jeder nur für sich, seitdem aber so viele Vereine eristiren, pocht man nicht vereinzelt, man pocht in ganzen Vereinen. — Drei G. sind es, die hienieden zu Allem verhelfen: Geburt, Geld und Geist. Wem diese drei G. nicht beschie-den, dem bleiben 2 G., Geduld und Grab. Unglück ist nichr nur ein guter, sondern auch ein sici-ßiger Lehrmeister; er hält seine Leclionen gewissenhaft ein, und bleibt länger, als man will. — Wenn man fortfährt, Maschinen statt Menschen zur Arbeit zu verwenden, so wird die Geographie bemüßigt seyn, bei der Population eines Bandes die Anzahl der Maschinen anzugeben. — Die traurigsten Erfahrungen machen wir unter Freunden; durch Erfahrung soll man zwar klug werden, aus unser» Freunden können wir aber oft am wenigsten klug werden. — Den Mann nennt man eine »Ehehälfte", wie das Weib; halb und halb ist aber da nicht ganz. — Die Ehe war die erste Gesellschaft. Nach dem Plane der Schöpfung sollte das Weib in dieser Compagnie bei der Firma nur ein stiller Gesellschafter seyn; da aber jetzt das Weib sich auch Gemahlin nennt, so hörc sie auf — stille Gesellschafterin zu seyn. Wehle. Feuilleton. Blind vor Zorn — ist nicht eine bloße Redensart, sondern es hat heftiger Zorn in der That bisweilen vlötzliche Erblindung zur Folge. Ein solcher Fall ist folgen, der: Der berühmte und gelehrte Dejsault war im Jahre 1789 durch einen seiner Neider dem Nevolunonstribuna! als gefährlich angezeigt und von diesem veihaftet worden. Seinen Freunden indeß gelang .'s, seine Befreiung zu erwirken. Auf diese Nachricht gerierh d.r Angeber, der sein Werk mißlingen sah, in solche' Wllch, daß eines jeiner Augen auf der Srelle, und vier und zwanzig Stunden später auch das zweite völlig erblindete. Der schönste Kanfmannsladen in der Welt ist nicht in Paris, nicht in London, nicht in Wien, nicht in Sr. Petersburg, sondern in Newyork kürzlich eröffnet worden. Die Vorderseite ist von weißem Marmor und der Haupt- eingang befindet sich zwischen zwei Fenstern, deren jedes aus einer einzelnen Glasplatte von sechs Fuß Breite und eilf Fuß Höhe besteht. Man gelangt in eine geräumige Halle, an deren Seiren sich Ladentische von Mahagoni und Regale von Ahorn befinden und die in eine andere runde Halle führt, üb.'r welcher ftch eine zierliche, 90 Fuß hohe Kuppel wölbl. Rund herum laufen Ladentische von glänzend poliriem Mahagoni und die hinreie Wand ist ganz mit Spiegelglas bel.'at. Die Decke wird von Säulen getragen, welche mir den schönsten Capitälern geschmückt sind. Der Hauptbog.'», welcher die eiste Halle von der zweiten trennt, wird von Säulen aus italienischem Marmor getragen, die geriefc, aus einem Stücke gearbeitet und glänzend geschliffen sind. Die Wände und die Dt'cke^ sind mir meisterhaften Frescomalereien geschmückt. In der Haupihalle befindet sich ein großer Kronleuchier, der, wie die amerikanischen Blätter versichern, an Schönheit seines Gleichen in der Welc nicht haben soll. Alle Waien, die dem Publikum bei der Eröffnung vorgelegt wuiden, waren durchaus neu und hatten einen Gesammcwerch von 600.000 Dollars, Hundert Eommis sind beschäftigt, das Publikum zu bedienen. Abends wird dieser prächiige Lade« mir Gas eilenchtec und im Winter durch grrße Oefen geheizt, die sich im Souterrain befinden. ine 5 musikalischen Kinder. Seit seiner Ankunft (am 25. Juni) veranstaltete er in den verschiedenen Gasthauslocalitäten, zusammen 13 musikalische Produc-tioncn, die sich alle eines stets gesteigerten Beifalls erfreuten, und Herr Beyerböck hatte gewiß noch eine geraume Zcit seine treue Zuhörerschaft hierorts um sich versammelt und seine Rechnung gefunden, wenn er nicht sich beeilen müsjte, nach Gleichenberg zu kommen. Die Familie, bei der wirklich, so zu sagen, jeder Zoll Musik ist. und die das Beiwort ,.philharmonisch" nicht mit Unrecht führt, verlics; uns gestern am >2. Juli, nachdem sie, am in. im hiesigen Easinosaal? zum vorletzten — uül» vorgestern auf der Sclneßstätt? zum letzten Male, und zwar beide Male auf allgemeines Verlangen, sick producirte, Es gehört wirklich unter die Seltenheiten . daß ein musikalischer Vater alle Kinder zu solche» Virtuosen heranzubilden vermochte, wie es l,ier der Fall ist, Ein größeres Ensemble bei 5—6 Instrumenten, ein wirksamerer Effect eines so kleinen Orchesters und eine strengere Präcision in allen Theilen ist uns noch nicht vorgekommen und es ist in ganz Laiback nur eine Stimme dcs Lobes hierüder. Herr Veyerböck, der hier die Primvioline und die Phisharmo-nika(er ist aber Meister auf allen erdenklichen Instrumenten) spielte, hat in seiner Tockter Therese eine wahre Gesangsperle und die Krone der Veseüschaft. Ihre glockenreine, umfangreiche Stimme zeugt von so guter italienischer Schule, daß man nicht verkennt, wo si? herangebildet wurde; aber auch Vortrag und Ausdruck sind gleich meisterhaft, daher Dlle. Therese eine ' Künttlerin, eine Bravoursängerin jiüi' c>x«'I!e»«<>. — Johann, der älteste Sohn, ist Meister auf der Oboe und könntc überall mit Beifall Concerte ge- , ben. Hört man dann den iZjährigen Flötisten Moriz, oder den ausgezeichneten Waldhornisten L e o p o l d, kaum I^l Jahre alt, so weiß man wieder nicht, wem der Vorzug gebühre- Taktfest auf der Violine secun-dirend, sitzt neben dem Vater der kleine »ujährige Eduard und bildet so den Schlußstein der 5 künstlerischen Orgelpfeifen des Vaters- Bie Ge- ^ sangspiecen (große Cavalinen aus verschiedenen Opern, als: „Ernani," ' ,,I cl»« lag«»'!," ,,Attila," „Freischütz," „I ?so,'!nl>!ii" :c, , dann ein Lied aus der Alpenscene: ..'s letzte Fensterln,") die uns Dlle. Thcrese ' zu Gehör brachte, werden hier nuck lange nachklingen, sa wie die Oboe-, , Waldlsorn - und Flötcn - Solo's ihrer künstlerischen Brüder die kunstgesinnten Laibacker noch lange auf diese wahrhaft philharmonische Gesellschaftfreundlich erinnern werden, Hcrr V ey e r b o ct wird überall , wohin er mit seiner kleinen Gesellschaft kömmt, den verdienten Veifall finden und namentlich in seinem Vaterlande, von dem er so lange abwesend war, das gerechte Erstaunen seiner Freunde und Verehrer erwecken, die seine Kinder mit so ausgebildeten musikalischen Kräften zurückkehren sehen werden. Leopold Kordesch. Verleger: Ignaz Alois Gdler v. Kleinmayr.