Donnerstag Ven ^^. CZrtober i^^ Wl i e n. >^e. k. k. Majestät haben mit allerhöchster, an die Studien-Hof-Commission gelangter Entschließung vom 1,6. September d. I., die Bibliothekar-Stelle am Lyceum zu Laib ach dem Piaristcn-^rdenspricstcr und Professor der Philosophie an der Universität zu Grätz, IoscphCalesanzLikawetz, all^rgnäd!gstzuverleihen geruhet. Dcr von Sr. Hoheit dem Gwßherrn an das hiesige Hostager ernannte otwmanisö^ .Botschafter, Fmk Ahmed Fethi Pascha, hat an: 6. d. M. die El-re gehabt, Er. Majestät dem Kaiser in einer Pnoat-Au.-dienz seine Beglaubigungsschreiben zu überreichen, und auch bei Ihrer Majestät der Kaiserinn-Königinn zur Audienz zugelassen zu werden. Nchweij. Dcr allgemeinen Schweizer Zeitung zufolge, ist laut besonderer Note seit dem 28. September aller Verkehr der französischen Gcsandtft'aftskanzlcy mit cid-gslrössischen Angehörigen aufgehoben. Keine Pässe werden mehr ausgestellt oder visirt, keine Lebens« scheine für Pensionen unterzeichnet, und zwischen dcr Eidgenossenschaft und Frankreich ist jcncs Vcr-lMtniß eingetreten, welches wegen des Wahl'schen Handels zwischen Frankreich und Basel - Landschaft gewaltet, und mit Unterwerfung der letzten unter di« gestellten Forderungen geendet hat. (W. Z.) Frankreich. Die Expedition von Constantme ward vorgestern im Mmistcrconscil beschlossen. In Folge dieser Entschließung schickte der Kriegsminister cine Depesche an den Marschall Clauzel mit der Aufforderung, dieVor-bercilungen zur Expedition Zu beschleunigen. Der Minister ermächtigt zugleich den Marschall, das Z9ste Regiment in Asiika zu behalten, und benachrichtigt ihn, daß die dritten Bataillone von sechs Regimentern den Befehl erhalten habcn, sich in Port Vendres und Tou-lon einzuschiffen, um zu lhm zu stoßen. (Allg. Z.) Dic Chronicle de Paris, cin mit mehreren Mitgliedern des Cabinetts in enger Verbindung stehendes Blatt, enthielt unlängst folgende Zeilen: >Mir habcn durchaus keine Vorliebe für ^on Carlos; wer vermag aber zu iäugiien, dasi er, Angesichts der Republik, das einzige Princip dcr Ordnung und des Heils für das monarchische System in Spanien ist; ohne ihn gibt es in jenem Lande keine regelmäßige Negierung mehr. Wie viel Gutes hotte man wirken können, wenn man sich ihm genähert und von ih m Bürg sch a ften für die Freiheit als Bedingungen zu seiner Thronbesteigung verlangt hätte! Den Freunden Ricgo's mnß man auf keinen Fall einen Botschafter scndcn, sondern lieber die Ereignisse abwarten. Europa ist vorsichtiger; schließen wir uns ihm an. Zwischen der Republik und Don Carlos, zwischen den geheimen Gesellschaften und den königlichen Freiwilligen kann die Wahl nicht einen Augenblick zweifelhaft fcyn." (Öst. W.) Neucren Aug^bcn zu Folge, sollen die in Pau versammelten Freiwilligen nicht in ihre Regimenter zuiilcktrctcn, fondcrn drei neue Bataillone daraus gebildet werden. Das Journal du Havre vom 26. September meldet als mcrkwüidig, daß Seeräuber, die sich fönst nnr an den Küsten dcr Colonien zu zeigen Pflegten, jetzt auch in den europäischen Meeren erschienen seyen, wo man sicl>biöhcr so sicher vor ihnen geglaubt habe, daß von Seite der Staatsschiffe keine Aufsicht gegen sie ausgeübt wurde. nähme von Ncqucna zuschreiben zu müssen. Die positiven Vortheile der Carlistcn beschränken sich darauf, daß sie aufdem Lande umherziehen, einige offene Städte besuchen und dort in aller Eile Brandschatzung erh». ben. Gleich nach ihrem Abzug treten die constitution nellen Behörd«n ihre Amlsvtrnchtungen wieder an, und der einzige Unterschied in ihrtm Benehmen liegt in einigen strengen Maßregeln geß«n die für Earlisten geltenden Einwohner. __ Don Carlos hat so eben c». ne außerordentliche Steuer von 50,000 Piastern, in Form einer An'eihe, in Navarra ausgeschrieben. Dies« Summe ist, wie es heißt, zu einer dringenden Ausga« be vom höchsten Interesse bestimmt. Man glaubt, c» bcdürfe ihrer, um die Vorbereitungen zu seinem Übergang über den Ebro zu beschlennigen, von dem man als von einer ausgemachten Sache spricht, obschon Viele zweifeln, daß er wirklich ausgeführt werden könne. Täglich kommen Deserteure von der brittischen Legion an, die durch das carlistische Hauptquartier g«.-hen, von wo aus sie an die französische Gränze a> schickt werden. ^_ General Evans scheint auf den ihm zugeschriebenen Angriffsplan verzichtet zu haben. Er 329 beschäftigt sick) mit Befestigung des Hafens von Pas. sages. Man baut dort eine bombenfeste Kaserne für 4000 Mann; gemauerte Verschanzungen werden zur Vertheidigung der Landseitc aufgeführt. __ Täglich kommen Emigranten mit und ohne Pässen aus Spanien h«r au." Nach Pariser Nachrichten ist General Maroto, dcr den Oberbefehl übcr die carlisiischen Truppen in Katalonien führte, am 9. September bei Prats de Llums geschlagen worden, so daß jetzt diese Provinz wicdcr ganz von Carlisten befreit ist. (W. Z.) Bayo n n c, 26. Sept. Das Hauptquartier des Dcn Carlos war noch am 23. in C'stella. An dem-sclbcn Tage marschirten drei Bataillone der französischen Legion durch Lcrin, um sich dem Gros der chri-siinischen Armee zwischen Ladosa und Logrono anzuschließen. __ Über die Niederlage des Gomez erfahren wir, daß Cabrera und Gomez sich über das Commando nicht verständigen konnten, und sich daher vor Ncquc-na trennten. Die Strafe folgte dcm Mißgriff aufdem Fuße. Alaix hat mehr als 600 Pferde. Noblcdo liegt in der Ebene, was seinen Sieg erleichterte. Auch Maroto hat eine Schlappe erlittcn; er wurde am 10.,in Katalonien von den vereinigten Truppen Gurrca's und Ayerbe's geschlagen. (Allg. Z.) Die Fremdenlegion unter den Befehlen des Generals Lcdcau rückte am 17. in Pampeluna wicder ein. — Von den Gefechten, die bei Estella geliefert worden, hört man nur, daß sie nicht von Wichtigkeit waren. Villareal soll schwer krank und mit Blutfpcien behaftet seyn. Die Junta von Saragossa hat sich ausgelöst. Die von Barcelona hat energische Maßregeln getroffen, um die Eintreibung der außerordentlichen Steuern zu beschleunigen. __ 2>aa beobachtet Villarcal. (Prg. Z-) Portugal. Londoner Blätter berichten aus Lissabon vom 12. September: Es wäre nicht unmöglich, daß hier eine Contre-Nevolution ausbräche, da die achtungswer-theren Bürger die Plane der Democraten nicht theilen. Die Truppen haben zu großem Theile erklärt, sie seyen zur Theilnahme an dem Aufstande durch Bestechung bewogen worden ; es wird behauptet, der reiche Tadakshändlcr Senhor Piuto Bastos habe das Geld dazu hergeschosscn. __ Die fremden Gesandten, den spanischen Geschäftsträger aufgenommen, haben, in Erwartung von Verhaltungs-Befchlen, ihre Verbindungen mit der Regierung eingestellt. ,._. Der Her- zog von Terceira und seine Gemahlinn, fo wie Sm.. '. hor Silva Carvalho, haben sich an Bord des brittischm Kriegsschisses Malabar geflüchtet. Drei andere brit-tische Kriegsschiffe, welche ebenfalls im Tajo liegen, haben sich so aufgestellt, daß sie im Nothfalle thätig einschreiten können. (N5. Z.) Die Londoner Blatter vom 27. Sept. enthalten jetzt ausführliche Corrcfvondenzen aus Lissabon über die ersten Tage nach Proclamirung der Constitution. Während über dic letzte spanische Revolution jene Journale sehr verschiedener Ansicht waren, sprechen nber die portugiesische Constitution die Whigblätter so gut als die Toryblätter entschiedene Mißbilligung aus, die nur von den radikalen Journalen nicht getheilt wird Die Correspondenzen der Times und des Morning Chronicle zeigen, wie die junge Königinn zu jedem Schritte in dieser neuen Bahn gezwungen wurde. Das Cabinett ist ictzt vollständig, indem Senhor Braa n» camp das Ministerium des Auswärtigen übernahm. Einer der Briefe behauptet, Graf Lumiares und Ma-noel da Siwa Passos hätten, ungeachtet sie ins Ministerium getreten, öffentlich erklärt , daß das gegenwärtige System im Widerspruch mit ihren Gesinnungen stehe, und daß sie diesen Schritt bloß um dcs allgemeinen Besten willen gethan hätten. (Allg. Z.) Großbritanni en. Die englische Regierung scheint sich, wenn den Mittheilungen der Londoner Blätter Glauben beiz^ messen ist, auf die zu erwartenden Ereignisse vorzubereiten. Die Morning-Post meldet in dieser Beziehung, daß die Lords der Admiralität bereits mehreren in Plymouth und Portsmouth ankernden Kriegsschiffen den Befehl ertheilt hätten, unverzüglich nach Lissabon unter Segel zu gehen, und daß noch andern Schiffen zu Shcerncß und Chatham glcichc Befehle ertheilt werden sollten. Außerdem soll noch ein bedeutendes Deta-schemcnl Marinesoldatcn in Bereitschaft gehalten werden , um im Falle der Noth nach den portugiesischen Küsten abzugehen. Dcm brittischen Gesandten in Lis^ sabon, Lord Howard de Walden, sind unmittelbar nach der Ankunft der Nachricht von den Ereignissen am 8. und 9. Depeschen zugesandt worden- und über-dicß ist ein außerordentlicher Courrier nach Lissabon abgegangen, in Folge der Berathung eines Cabinettscon-stils, welches am 21. September gehalten wurde. Über die Ansichten des Ministeriums in Bezug auf die portugiesische Revolution haben sich die Organe desselben bisher nur im Allgcmnncn ausgesprochen, und es läßt sich aus diesen Andeutungen nichts weiter ersehen, als daß der Aufstand nicht mit besonders gün- 330 stlgen Augen betrachtet wird. Man scheint zu fürchten, daß der bisher säst dominircnde Einfluß des englischen Ministeriums in Portugal, welcher ohnehin in der letzten Zeit bedeutend gelitten hat, gänzlich zerstört werden würde, wenn es den Freunden der Constitu-' tion von 1820 gelingen sollte, dieselbe auftecht zu erhalten. Die Basis derselben ist der Art, daß sie einen solchen/remden Emsiuß fast unmöglich macht. Sie beschränkt mehr als jede andere Verfassung der neueren Zeit die Functionen des Königs und der Regierung, indem sie das Princip der Volksfouvcrainitä't mit der äußersten Consecmenz durchführt. (Ost. V.) London, 29. September. Folgende Kriegsschiffe sind jetzt segelfettig. Der Howe, von 104; die Princeß Charlotte von 104; der Präsident von 52; der Inconstant und der Pique von je 36; der Satellite von 18; der Savage und der Wizard von je 10; der Cocketrice von 6 Kanonen. Sie dürften im Noth-fall in Portugal verwendet werden. (Allg. Z.) In England hat sich, wie in Nord-Amerika, der Theeverbrauch neuerlich sehr vermehrt. In den mit bem 5. August 1835 zu Ende gegangenen 7 Monaten, betrug die Einfuhr 25,011,000 Pf. , und in der entsprechenden Periode dieses Jahres 36,650,000 Pf., was trotz der Herabsetzung des, Eingangszolles eine Erhöhung seines Ertrags um 1,279,000 Pf. gewährte- Die berühmte Sängerinn Malibran ist nicht mehr. Sie starb zu Manchester am 23. September nach neuntägiger, Krankheit, in der Blüthe ihrer Jahre. (N. Z.) G omanisches Neich. Nachrichten aus Smyrna vom 9. September zufolge war die vom Viceadmir^! Rowley bcfchligte englische Flotte am 3. gedachten Monats aus Griechenland in Vurla angekommen. Sie besieht aus fünf Linienschiffen , Caledonia von 126 Kanonen, auf welchem sich der Admiral befindet, Canapus und.Thun-Herer von 8i, Revenge von 98 und Edinburgh von 74 Kanonen, zwei Fregatten Bemon und Braham von 5V, und die Corvette Favorite von 18Kanor.cn. Dieselben Nachrichten melden, daß die fränkische Fregatte Iphigenie, an deren Word sich Se. kön. Hoheit der Prinz von Ioinvillc als Schijfslieutenant bcsindct, am 7. in Smyrna eingelaufen war. Ee. lo'nigl. Hoheit empfingen bloß den Besuch des französischen Grncralconsuls und begab sich sodann in dessen Begleitung in die Bazars, so wie nach Burnabat, »^ , > - - _______._^___.^,- ^^-^ unter Beobachtung des strengsten Incognito. Man wußte nicht, wie lange sich der Prinz in Smyrna aufhalten'würde; es hieß aber, daß die Iphigenie eine Fahrt nach Syrien unternehmen, und dann nach Tou-lon zurückkehren sollte. Der französische Gcncralcon-sul, Hr. Chattaye, gedachte am 12. dcm Prinzm zu Ehren einen Ball zu gcbcn, und die ganze dortige Gesellschaft zu selbem einzuladen. In Constantinopcl war den letzten Nachrichten vom 14. September zufolge keine Veränderung im Gesundheitszustände eingetreten; in Adrianopel hingcgcn nahm die Pcstseuche überHand, so dasi nach den letzmi Berichten vom 10. September über hundert Pc^ sonen täglich von selber befallen wurden. (Öst. B.) Bucharest, 16. September. AuS Constanti. nopel hat man hier die Nachricht, daß daselbst eine Feuersbrunst den Bezirk Sultan Bajazid fast ganz in Asche gelegt habe. (Allg. Z.) A m e r i k 3. Einem Schreiben au5 Bogota vom 8. Juli zu Folge, hatten sich die beiden Compagnien, welche sich um den Contract zur Verbindung der beiden Oceane durch den Isthmus von Panama beworben hatten __ die eine unter dem Obersten Biddle aus den vereinig» ten Staaten, und die andere aus Eingcborncn bestehend__vereinigt und nunmehr den Contract erhalten. Diesem zu Folge ist das Werk in drei Jahren zu beginnen und in 6 Jahren zu beendigen. Das Privilegium dauert 45 Jahre, nach Verlauf derselben ist das Werk Nnttt'.-nal-Eigcnlhum. Mittlerweile hat die Compagnie an die Rcgiening 2 pCl. vom Netto Gewinne zu entrichten. Dafür tritt die Regierung 62,000 Fanegadas Land kostcnftei ad, und cs siehet der Compagnie frei, noch außerdem 360,000 Fcmegadas zu einem sixirtm Preist von der Regierung zu kaufen. Sollte die Compagnie den Contract nicht erfüllen, so hat sie eine Geldstrafe von 25,000 Dollars zu entrichten. Der Transito - Zoll ist für alle Nationen derselbe. O h i n a. Es ist schon aus englischen Blattcni angeführt worden, dasi am 7. Febr. d. I. seit 70 Jahren zum ersten Mal in K,,nton Schnee gefallen war, und daß die Einwohner ihn für Zuckerregen hielten. Aus der Free Preß nun erfahren wir, daß mehrere nach ihrer Enttäuschung diese curiose Substanz in Kistchen au> zuhebcn suchten, und nachher ihren Augen nicht träum wollten, als sie gewöhnliches Wasser darin fanden. (Allg. Z.) Nevimeur: Fr. Vav. Kein rich. Verleger: Kglmz Al> Vvler v. Aleinmazlr.