LaitmcherWMtlmg. V>H* ?^ »A fl. 1,, haibj. fi. 5,5,0. ssilr dicZustellung ins Haus Dienstag, 4. September Inserti onsnel'ühr bi<> la Zlllcn: lmal Y0 lr., 1t^)F3^l 2m.80lr., 8m.i N.z sonft ftv.ZciI« 1m. «lr.,2m.«lr., > ^«U»^ «m. 10 lr. li. s. »v. Insertirnsstcmpcl ledcsm. 20 tl. ^" " "^ Amtlicher Theil. Sc. l. k. Apostolische Majestät haben nachstehendes Allerhöchstes Handschreiben allcrguädigst zil erlasse» geruht: Das von capitel hat dcn nachbcnannteu Eaudidatcu durch Eiu« Helligkeit oder Mehrheit dcr Stimmen diesen Orden zuerkannt: Das Großkreuz: Meinem Herren Vetter dem Fcldmarschallc Erzherzog Albrecht. DaS Eom m au dcurkrcuz: dem Fclomarschall-Licutcnant Joseph Frcihcrru Ma- l'oicic di Vtadouna del Moulc; bc>n Feldmarschall^Licutcuaut Franz Frciherru v, I ohn; bcm Viccadmiral Wilhelm o. Tcgetlhoff nnd dem Feldmarschall-Lieutenant Franz Frcihcrru Kühn v. Kuhucufcld. Daö Ritter kreuz: l>en, Icldmarschall.Licnlcuaut Erlist Härtung; bem Fcldmarfchall-Lieutcuant Gabriel Frciherru vou No dich; "l'M Generalmajor Engen Freih. Pirel dc Bihain; dem Geucraliuajor Ludwig Pulz; dem Oberstlieuicuant Ludwig Ritter v. Piclstickcr, des Gcncrulstabeö; dem Rittmeister Moriz Niltcr v. Lehmauu, des UhlaucurcgimmtS Graf Grünue Nr. 1 (gefallen im Gefechte bei Oswi^im); dem Hanptmanue L»ld>uig Riller v. Grcdlcr, des Meinen Xiamen führeuoen Tiroler Jägerregiments; dem Generalmajor Albert Ritter Knebel u. T reue n« schwerl; dem Hauptmannc August vou dcr Groben, dcS Ar- Ullcriercgimcntö Freiherr u. Wilödorf Nr. ^ (gefallen in der Schlecht tici Königgratz); dem Eontrcadmiral Anton v. Petz; be«' Lilncnschisftcapitän Äla^imilian Frcihcrru Daul" leb sky u Stcrncck nnd Ehrcnstein nnd dem Obersten Bruno Freiherru u. Montluisant, dei< Meinen Namen führenden Tiroler Insserreamient?. ^ Ach erlheile diesem Anlragc des Eapitelö Mc.uc Genehmigung uud nehme die Vorgenannten alö Gro^ ^"uz, Eommandcure und Ritter iu den Orden aus. Schonbl'lmn, am 29. August 1866. Franz Iosczch m. ^). <.,, Der Iustizministcr hat den KrciögcrichtSralh in '''"n Richard Hanaus et über sein Anstichen iu gw< ^ Eigenschaften dcm Krci^gcrichtc in Znaim übersetzt ""d den disponiblen Eomitatsgcrichtörath Albert Zetl ü'un ^ialhe dcö KrciSgcrichtcs in Iiciu ernannt. S,....^'" 2- September 186« wurde in der l. k. Hos. und ^natödn,a>„i w Wieu das XI.IN. Slilct des Neic1Mch' und in dcu Ratisicalioueu dnseldsl lni^gcwechsell am Nr u V^"'t I^>); ' f,>,>."^Mliustnicllcrklärung vom 27. August 18»'.«). betrcf- Ors.. ' ^"nn'hrung der (5iseul!ahuuerbiuduuc,cu zwischeu au.'^w^- U'ld P^ubcn (mn ^,'. August 18(i0 i» Prac, ^)!," "/'?'>ttt gcgru eiuc ^leichlauimdc töuiül, preußische ""''luwwlnnmg.) (Wttuer Ztg. Nr. 21? v. 2. Sept.) Aichtamllicher Theil. Laibach, 4, September. N s ^^' Telegraph überraschte uu6 gestern durch ciuc lcbk ? ' die nicht vcrfchlen wird, in politischen Kreisen d^'^ Sensation zu erregen. Die Ernennung « v Marquis d e M o u st i c r an Stclle des verru Dlouin dc Lhnyö zum Ätinistcr deö I, "?crn oon Fraulr^ich bezeichnet ciucn bcachtcn^wcnhcu ^Mjchwllng in dcr französischen Politik, und Wie man ^ö mcldct, zugleich das Wicdcranslcbcn dcr orienta- I ! H e.» F la g c. Obwohl dieselbe bereits in jüngster 9 ^ ^ Gcmülhcr in bcschäfligen begann, so lonnle sic °u) blö jctzt nur alö eine latcntc betrachtet werde», die m ln dem Augenblicke, nls sie Frankreich in die Hand 'mmt, crst rcchc flott wiid. Jedenfalls gewinnt die- 'nie au W,cht,glcit, und das; Frankreich dabei nicht ii, ^^.H""-^ 'u den Schoß legen, sondern thalig l'l d>c Act,ou cmlrclcn werde, scheint miö dcu Rüstuu- g?n hervorzugehen, die überciustimmcndcn Nachrichten zufolge iu Frankreich insgeheim bctnebcu werden. Iu Bezug auf Preußen, das unu mit Annexionen vollauf zu thun hat und „die Vergrößerung dcr Hauö-macht" sich recht angelegen scin zu lassen scheint, schreibt mau dcr „Ocslcrr. Ztg." cu»ö Berlin: „Man spricht hier, uamcutlich in dcu Kreisen dcr Officicre und Beamten, ganz öffentlich, daß auch die Annectirung der deutschen Gebiet sth eile dcr Schweiz nur eine Frage der Zeit sei; die französischen und italienischen Eantonc würde mau au Frankreich und Italicu ubcrlasscu. Namentlich die sogcuauntcu „Royalistcu" des Eantons Ncuenburg wcrdeu als die Piouuicre dcö Plcußcnthnmi! iu der Schweiz augcschcn und soll besonders dic bekannte Familie P. durch ihre zahlreichen Vcrwandtcu und Frenudc rührig scin." In Italicu scheint mau über das Resultat dcr Abstimmung, welche iu Pcuezicu in Sceuc gesetzt wer« deu soll, sich durchaus kciucm Zweifel hinzugeben, und cincr Florentiner Eorrcspoudcuz dcr „Allg. Ztg." zufolge trifft man bcrcitö alle Auslalteu für einen recht glän« zcndcu Einzug dcö Köuigs iu deu ucu crworbclicn Län« dcrn, deu mau uoch vor deu letzten Tagen des laufeu» dcu Monates erwattet. Zur Slimmuug iu dcu ucuc-ziauischeu Provinzen berichtet übrigens dieselbe Eorrc-spondenz: Ich habe Gelegenheit gehabt, italienische Officicrc zn sprechen, die aus Vcuczicu zurückkommen. Dieselben erzählen vou dem Jubel, mit wclchcm sie überall empfaugcu wordcu, außer jcnscilS dcö Isonzo, wo, wie sie offen zugcbcu, dic Äeuöll'erung entschieden österreichische Sympathien nählt. Dagegen lachen sie, weuu man sie fragt: ob au dcr Behauptung klerikaler nuo bonrbouissischcr Blätter etwas Wahres sei, wouach die Venezianer nicht sowohl die Vcreiniguug mit dem Königreich Iialicn, als vielmehr di- Wiedcrstcllung ihrer Autouomic iu Form dcr Republik Sau Marco wünsch« ten. Sic versichern, dcch nichts unbegründeter sei, als dieser lächerliche Trost der Klerikalen und Legitimistcn. Icdel- Mensch fchc heute ein, welchen Fthlstrcich »nail begangen, als man im Jahre 1846, statt sich sogleich der Mouarchic Karl Alberts anzuschließen, dic Errich» tnng einer Republik vorgezogen habe. Dns VclfajstWwcsen in Vestemich. Vl. Wir haben die Vergänglichkeit jener Verfassungen iu Europa dulgctha», welche die Leidenschaft erzeugt, die Revolution geboren. Leider war auch uuscr Staat in seincu Theilen uud im großeu Ganzeu vou der politi-scheu Leidenschaft so tief ergriffen worden, daß wir uoch heute nicht frei sind vou den Regungen jcucr Zeit, welche deu Umsturz dcr Staaten laut uud offen predigte; daß wir heute .,och auf dcn erregten Wellen compaßlos hin-und hcrslcneru, ohne dcu von allcu Völkern heißcrschu. ten Hafen dcr Ruhe, der Zufriedenheit uud der Bcfric-dlgung nspäheu zu tonnen. Und doch ist es dcr heißeste Wille dcö Monarchen, seine gtsammleu Völker, denen auch dcr Weg znm Heile llar und dcmlich vorgczcichnet wurde, befriedigt, sie iu diesen Hascu dcr politischeu Ruhe und Sicherheit, welche Startnng und Kraft für das Eiuzclue uud Ganze zu großcu Thaten und Werlcn zu geben vermag, eingeführt zu lotsen. An dcu Völ-lern Oeslcrrcicho ist cö, nach all' dcu mißlungenen Vcr» fassungoucrsuchcu, sich unter ciuaudcr wic Brüder zu vcr« ständigen und sich bewußt zu werden, daß sie als ciu cinhcitlichcö Ganze jeder Gefahr dlc Spitze zu bicteu vermögen, als Theile den drohenden Gefahren lraft-uud machtlos unterliegen müßten, ohne Auesicht, je den kleinsten Theil ihrer idealen Freihettüträniuc verwirklicht zu sehe». Nnu wohlan! wcuu wir ein wahrhaft freies Slaattngcbäudc iu Oesterreich wolleu, legen wir mit vcr-eiutcr redlicher Kraft, mit uollcr Liebe zu dcm Eiuzcl» ncn und Ganzen die Haud au das große Werk dcr end» lichen freiheitlichen Eonstitunung — ohne Hiulcrgcdau-lcn, ohne jeden nationalen Egoismus, frei von Tcrro< riömus und Herrschsucht dcö clucu Theiles iibcr dic au-deren, in dcm Bewußtsein dcr cluhcillichcn Größc nnd Macht, in dcm Bewußtsein, daß uuscr Monarch jcocS Völtcrglied iu unserem Slaalcnvcrbaudc gleich hoch achtet, daß er alle bcfricdigcu und als Glieder einer durch tauscuo Gefahren, durch cinc lauge ruhmvolle Geschichte, durch Blut und zahllose im Intcrcssc dcr Integrität der Mou-archie und der E.uhcil dcr Völker dargebrachten Opfer zusammengeschweißten Familie mit dcm Baude ciuer ciu. hcitlichcu frcicu Vcrsasfnna. fest umschluugcu wissen will. Dic Erinnerungen, Rcchtsanschauungen uud Rcchtsau-fprüchc aller Läudcr uud Völker sollen ja mit dcu that-ächlichcu Bedürfuisseu dcr Monarchie ausgleichend vcr-buudcn, cinc gedeihliche Entwicklung uud Kräftigung dcr frcihcitlicheu Institulioucu mit voller Beruhigung dcr gereiften Einsicht nnd dcm patriotischen Eifer dcr Völker Oesterreichs anvertraut werden. Se. Majestät dcr Kaiser erachtete cs alö seine Rcgcntcupflicht, die Machtstellung dcr österreichischen Monarchie zu wahren uud ihrer Sicherheit die Bürgschaften klar uud unzweideutig feststehender RcchtSzustäudc und einträchtigen Zusammenwirkens zu verleihen. Nach diesem können nur solche Institutionen uud Ncchtözustände, welche dem geschichtlichen Rechtsbc-wußtsein, dcr bcstehcndcu Verschiedenheit dcr Königreiche und Länder uud dcu Anfordcruugcu ihrcö unthcilbarcu und unzcrtrcuulichcu kräftigen Vcrbandcö gleichmäßig cnlsprccheu, diese Bürgschaften in vollem Maße gcwäh« rcn. Von diesen uuaufcchtbarcu Gruudpriucipieu geleitet, erwog Sc. Majestät dcr ssaiscr fcrncr, daß bci dcr Concentration dcr Staatsgewalt iu allen Ländern dcö europäischen Fcsllaudcs die gemeinsame Behandlung dcr höchsten ^taatsanfgabeu für dic Sicherheit unserer Monarchie uud dic Wohlfahrt ihrer einzelnen Länder ciuc uuabweisliche Nothwendigkeit geworden ist, uud vou diesem Standpunkte hat Sc. Majestät zur Ausgleichung dcr früher zwischen den Königreichen uud Läudcrn bc< standeucn Verschiedenheiten uud bchnfs einer zweckmäßig gercgclteu Thciluahme au dcr Gesetzgebung und Vcr-waltnug auf Grund dcr pragmatische!, Sauction daS kaiserliche Diplom vom 20. October 1860 erlassen. Das darauf basirtc Fcbruarstatut hat sich nicht be-währt. Es eutfremdctc die Völker eiuandcr, provocirte ciucu Kampf gcgcu allc, ohne auch nur ciue Parlci befriedigt zu habcu. Unter diesen Umstüudcu mußte, da keine Eiuiguug, leine Pacificatiou, geschweige eine glück« liche Wcitcrführung dcö freiheitlichen Baucs zu gcwär< ligen war, ciu Ziel dem iuuercu VcrfassuugSkricgc gesetzt werdcu. Dicö ist geschchcu durch das September^ Manifest vom Iahrc 186^. Die Gruudlagcu dcS frei-hcillichcn Aufbaues blieben uach wie vor dieselben; fest und unerschütterlich mauifcstirtc sich hicbci dcr Wille Sr. Majestät, seiuc Völker frci und glücklich zu wissen, nnd das Recht dcr Völker, durch ihrc legalen Vcrtre« tuugen bcl dcr Gesetzgebung und Fiuanzgcdarung be-schließend mitzuwirken, ist alö sichere Bürgschaft für die Förderung dcs Reiches wic dcr einzelnen Länder feierlich gewährleistet nud unwiderruflich festgestellt worden. Mit Schmerz gedachte Sc. Majestät dcö Umstaudcs, daß cm großcr Thcil dcö Reiches, so warm uud patriotisch auch dort die Herzen schlagen, sich beharrlich fernhielt von dcm gemeinsamen lcgiölalivcu Wirleu dcs Rcichsratheö, indcm er scinc Rcchlöbcdcuken durch cinc Verschiedenheit dcr Bestimmungen jcucr Grundgesetze zu begründe« suchte, welche in ihrer Gesammtheit cbcu die Vcrfassuna. dcS Reiches bilden. Fehlte nun bci dcm allseitige» Wider« svruch dcr Völker die Gruudbcdiugung eines lebensvollen Inbegriffes von Grundgesetzen, fehlte dcr llar verkenn-bare Einklang nnd die Harmonie feiner Bcstandthcilr, so löuntc auch daö große nnd segcnvcrhcißeiidc Wort einer dauernden verfussnuasmäßigen 3lcchtsgcstalluug des Reiches uicht zur vollen That werden. Bei alledcm wollte Sc. Viajcstät, nm sein laiscr-lichcö Wort löscu zu köuncu, daS Wescu dcr Freiheit nicht dcr bloßen Form opfcru, sondern beschloß mit ftlncr kaiserlichen illcgicruug dcu Weg dcr Verstüudi« gung und dcr freien Vcrcinbaruug unter dcll legalen Vcrttctuugcn dcr Völkcr in echt coustiluliouellcr Weise zu betreten, die Vahu frei zn machen, welche „frcic Bahn" mit Bcachtuug dcs legitimen Ncchtcs zur Ver-stäudiguug einzig uud alleiu führen kann und führen muß, wcuu cin opfcrfähigcr, ocrsöhulichcr Siun, wcnu gereifte Einsicht dic Erwägung dcr Völker leitet, an welche daö kaiserliche Wort vom 20. September gcrich» let war. Wolleu wir dic Freiheit und die innere Wohlfahrt, dauu wcrdcu wir alle nun nach deu Tagcu dcs Unglücks, das uuS getroffen, jcne frcic Bahn betreten zur Verständigung, durch welche dic Freiheit, dcr iuucrc Friede und daö Glück dcr Völkcr ermöglicht wird; dann werden wir nnö von unsern Fciudcu für immer loöfagcn, die durch unsere inucrcu Zerwürfnisse auf nu-scrcn Ruin spcculireu nud dcucu iu sell'stmördcrifcher Weise wir hilfreiche Hand geboten habcn. Das große, fchwcrc Unglück, daö wir mitucrschuldct dnrch unftrc feindliche Brüdcrfchaft, dicscs soll uns nun zur Eimg-kcit uud Frcihcit zurückführcu und uns dcu cugcu >)U-sammcuhaug zwischen Ursache und W.r uug llar macheu. Wir habcu gccrulct, waö wir gcsäct habcu. Mochten 1350 wir zu dieser Erleuntniß hsute endlich gelangen! Wir haben lüiscr inneres wie unser äußeres Unglück selbst verschuldet; werde nun ein neuer Vollsgcist geweckt, ein ncncr hellerer Sinn in die Hcrzcn gepflanzt, damit der Tag der Wiedergeburt unserer Völker anbreche. Fort nun, böse Zwietracht, fort du Eifersucht in den einzelnen Stämmen dcS Reiches, fort mit aller verkappten Bosheit, sott mit dem inneren Hader, wenn wir es redlich meinen mit der coustitutionellen Freiheit, mit dem Einzelnen wie mit den Vollern, mit der Monarchie. Die Tage schwerer Gcdnldprobe sind über uns gekommen, nun ermannen wir uns zur Arbeit und männlichen Thatkraft. Nichts ist verloren, wenn wir uns selbst nicht aufgeben, zerfleischen und vernichten wollen. Der Wcg der freien Vereinbarung ist der wahre, richtige und einzig verläßliche in Oesterreich, abcr auch der echt constitutioncllc, drr znm Ziele führen muß, wenn man sich constituircn und die Zerfahrenheit für immcr bannen will; er ist allerdings ei» mühevoller nnd schwic-ligcr, allein bedcnlc man, daß auch Rom an einem Tage nicht erbaut worden, daß England scinc Verfassung cincr scchöhundcrljährigcn ununterbrochenen historischen Ausbildung vcrdmikt, daß diese Stautövcrfassnng nicht etwa die Folge cincr durchgreifenden Revolution, sondern daS Wcrt einer zielbewußten Energie, einer ununterbrochenen Thätigkeit cu:f Grund cincr Reihe einzelner Freibriefe ist. Und waS ist die englische Konstitution? Nichts andcrcö, denn eine Sammlnng von cr-fahrungSmäßigcn Mitteln, wodurch die Gerechtigkeit unter mit menschlichen Gebrechen und Unvollkommen» heilen behafteten Geschöpfen, nntcr von Natur eigen« nützigcn, selbstsüchtigen nnd leidenschaftlichen Individuen, untcr crbmonarchischcm Scepter geschützt wird. Ist nnu England — wie man bei uns behauptet — wirklich cm Muster in der Einrichtung politischer und staatsgcscllschaftlichcr Verhältnisse, dann dürfen Schwierigkeiten uns nicht abhalten, von dcm nach» ahmnncMnrdigcn Mnstcr uns so viel anzueignen, uls wir können. Thuu wir es und scicn wir eingedenk des Spruches: „Mehr Thaten, und weniger Worte!" dann wild lmscr Staat gedeihen nnd wir in ihm alle. . . . Unsere VcrfassnnMufgabc ist keine Anfgabc, die sich von hcutc auf morgen löscn läßt, sondern eine Aufgabc, durch dcrcn Lösung das historisch Berechtigte mit demjenigen in Einklang gebracht werden soll, was die Erhaltung des GcsammtstaatcS nnabwrislich gebietet. Darf hier dic Negicruug einfach befehlen, wie cs die Februar« nctc thun wollte? Keineswegs. Sie mnß unterhandeln, denn nicht ein Gebot, sondern ein cndgiltiger Vertrag soll vollzogen werden Ganz richtig sa«t mm cm wohlbekannter Publicist: „Alle Vöttcr dcS ReichcS habcn oft und iu der feierlichsten Weise sich untereinander gegenseitig und dem gemeinsamen Monarchen das Wort gegeben, daß sie ein einiges, freies, mächtiges Oesterreich wollen, daß sie mit uncrschMlcilichcr Trcuc znm Reiche halten wollen, daß sie allcö thnn werden, was zur Aufrichtung nnd Erhal» tung dirses Vollerreicheö nothwendig ist, daß sie alles unterlassen wölkn, was dic freie Eol'stituirnng nnd Eini« gung, die Äiachtcutwictlung vereiteln, die Existenz des NcichcS gefährden könnte. DiescS Völterwott ist vor Gott nnd vor der Welt gegeben worden nnd der Ge< nius der Geschichte hat eS cmfgezeichntt. Von der Erfüllung dieses Wortes hängt allcs ab. Nicht der Kaiser, nicht die alten und nicht neue Minister, und wenn sie auch mit aller Weisheit begabt wären und direct vom Himmel hcrabkommcn, können Oesterreich frei nnd glücklich machen, nnd jede Rcichsverlrclung, wenn sie anch nach dcm besten Muster conslitnirl nnd mit allen Rechten ausgerüstet wäre, wird Fiction bleiben, wcun die Völker nicht ihr feierlich gcgrbcncs Wort erfüllen." Thnn sie daß nicht, nun fragen wir, wie kann dann der Monarch beim allerbesten Willen sein gegebenes Wort halten? An den Völkern ist cS, zu verhüten, daß die Freiheit für Oesterreich nicht znr chaotischen Verwirrung und znr Anflösmig werde, nnd daß zu dcm einzigen Zusammcuhaltnngs - nnd Reltungsmittel, znm Absolutismus, gegriffen werdcn mnssc. Mögen also alle Völker Oesterreichs dic freie Bahn der anlonomen Eon» stituirung mit praktischer Einsicht und politischer Hingebung bctrctcn; mögcn sie erforschen und wissen, was die Staatsnothwelidigkcit erheischt, und den wahren Umfang nnd die Grenze der Freiheit anffasfcn; mögen sie die Forderungen der Vergangenheit mit denen der Gegenwart in Einklang bringen nnd nicht den vaterländischen Boden, auf welchem so vieles eingewurzelt und verzweigt ist, wie ein leeres Spielbrett betrachten, auf dem man ephemerische Schöpfungcu auf" stellen könnte; möge jeder bei der Ausgleichung der Staatsintcresscn zur Darbringung von Opfern geneigt sein, denn derjenige Thril, welcher Opfer bringt, er-hält anch Opfer vom anderen und so wird kein Theil aufgeopfert, sondern es werden vermittelst dieses wcch-selsciligen Empfangene und Gebens die Rechte aller nicht allein beschützt, sondern auch erweitert, und aus dieser wechselseitigen Beschränkung uud Ausdehnung wird dic heißerfchnte Frcihcit hervorgehen. Der glückliche Fortgang dieser Ausgleichung hängt wie dcr Fort. gang aller StaalSrcformcn allerdings von den Regie-rendcn ab, aber zu sehr und zumeist, wie dies die Verfassungsgeschichte bezeugt, — uou den Regierten. Falsche Lehren vctführcn zn irrigen Wünschen, zu vcr- derblichen Mißgriffen nnd gefährlichen Mißdcutnngcn. Mögcn wir nun in diesen Tagen dcr großen „politischen Wandlnngen" glücklicher fein sowohl in» Bekämpfen des Irrthums, als im Erforschen und Aufsuchcu dcr Wahrheit. Oesterreich. Wien, I. September. Herr Erzherzog Wilhel m, General-Inspector der Artillerie, hat am 30. August folgenden G eneralb efc hl erlassen: „Als ich im Beginne des Feldzuges die Felbartillerie-Dircetion der l. k. Notdarmee übernahm, habe ich im Ver-trauen auf den Geist, der unsere Waffe belebt, die Zuver« sicht ausgesprochen, daß die österreichische Artillerie ruhmvoll aus dcm Kampfe heimkehren werde. Meine Zuversicht ist zur Wahrheit geworden. Wohl bat uns das Verhältniß mir zum Theil den gerechten Sieg gegünnt! aber die Artillerie hat ihre Ehre mit ihrem Vlute besiegelt i sie hat die Aner» kcnnung der eigenen wie der feindlichen Armee cllungen: sie hat glorreich und todcsmntbig ihren alten Nnhm zu neuem Glänze erhoben. Tü> Kriegsgeschichte wird ihre Ans-Opferung und ihre Thaten verzeichnen; sie selbst aber wird, eingedenk derselben, sich zn ncucn Thaten vorbereiten. Sie wird in der Zeit des Friedens mit angestrengtem Eifer die Bahn der treuen Pflichterfüllung nnd des Fortschrittes wandeln i sie wird, stets ihr hohes Ziel im Auge haltend, uncib» lässig nach Vervollkommnung ringcn; sie wild aus eigenen M'ngcln und Mißgriffen die fruchtbarsten Lehren für deren künftige Vermeidung ziehen; sie wird endlich, nichts ihre Ehre Ableckendes in ihrem Kreise duldend, den ererbten Geist auf lommende Zeiten übertragen, und wenn ihr oberster Kriegs« Herr wieder rust, ebenso wie in den jüngsten Tagen ruhmvoll und mit Ehren den Kampf bestehen. Nie wurde der Muth der österreichischen Artillerie gclicugt; gehen wir also muthig ans Wcrl, mit vereinten Kräften den Sieg an unsere Waffen zu fesseln. Wien, am 30. August 1600. Erzherzog Wilhelm, FML." — 1. September. In den öffentlichen Blättern begegnet man vielfachen Versionen über den Gang nnd die Ergebnisse dcr Verhandlungen, welche jctzt in Gerlin vom lönigl. sächsischen Bevoll« mächtigtcn mit dcr dortigen Rcgicrnng über dcu Anschluß Sachsens an die norddeutsche Uuiou geführt wcrdcn. Insbesondere habcn positive Angaben übcr die künftige Stellung der lönigl. sächsi-fchcn Armee in dcr Presse Verbreitung gefunden. Wir wissen nicht, schreibt dic „Ocsterr. Ztg.," ans welche Autoritäten die Zeitungen ihre Angaben zurückznsühreu vermögen; auf die Verhandlungen selbst gewiß mcht, denn cs kann mit größter Äcstimmlhcit versichert wer« den, daß diese überhaupt noch gar nicht in cin Stadium getreten sind, in welchem man sich iidcr dic definitive Regelung dcr cinzclncn schwebenden Frugen ein begründetes Urlheil bilden löimle. — Die vom Hcrrn Hofrath Grafen Hohen» wart in Tirol veröffentlichte ministerielle Verordnung, die in Folge dcr letzten Ereignisse entstandenen Schäden zu ermitteln, hat in ganz Südtircl den lebhaftesten Eindruck gemacht, und die Erwägung, daß Sr. Majcslät dem Kaiscr vor allem die Linderung des UnglückcS, von wclchcm seine gctrcnen Staatsangehörigen betroffen wurden, am Hcrzcn liegt, hat in jeder Schichte dcr Bevölkerung dic regste Dankbarkeit erzeugt. Die kaiserliche Entschließung war kaum znr Kenntniß gelangt, als dcr Hosrath Graf von Hoyeriwart die vorzüglichsten Ortschaften dcr vom Kriege hciingcsuchtcn Gegenden be» suchte, um sich nicht nur mit eigenen Augen von dcm traurigen Zustande dcr Bevölkerung zu übcrzcngcn, son^ dern nach dcm Willen Sr. Majestät sogleich nöthige Hilfc zu leisten, nnd gegenwärtig ist eine Commission bcschüjtigt, um ohne Zeitvcllust dic Wunden zu heilen, welche dcr Krieg dort geschlagen hat. Ausland. St. Petersburg, 31. August. Die „Worsens." veröffentlicht einen officiellcn Bericht über den Fortschritt dcS Tclcgraphcnbaucö im russischen America. Die Tra» cirnngsarbciten sind beendet. Dic Linie Rcw-Wcstmnn-stcr bis Keucl ist fertig. In dicscm Iahrc wurden die Tclcgraphcnlinicn in Russisch-Amcrica und Sibirien um 800 Mcilcu verlängert. In September werden zwei Kabel von 400 Mcilcu Länge versenkt werden. — Die russischen Blätter beginnen zum Thcil einen sehr charakteristischen Ton anznschlagcn. Eine einflußreiche Zeitung, „GoloS" (die Stimme), äußert sich untcr anderem folgendermaßen über die Situation: ..Regt man die Frage übcr dic Giltigkcit der Tractate an, so haben wir leineu Grund, zu leuguen, daß diese bis jetzt nurauf dcm Papiere bestandcn habcn, daß sie von jedermann angegriffen und verletzt worden sind, allerdings nie zum Vortheile Rußlands. Preußen hat am meisten dabei gewonnen, obgleich cscinc besiegte Monarchie gewesen, dic nur durch Ruß. land erhalten worden ist. Die Lombardic und Vcnczicn gehören nicht mchr zu Oesterreich. Der Sar-dcnlönig, früher unser Alliirtcr, ist jetzt Rußlands Feind. Frankfurt und einige deutsche Staaten, welchen die Vcr-träge von-1515' ihrc Souvcraiuetät garantirlcn, werdcn nun zu Prcnßen gchörcn. Frankreich hat diese Verträge durch das Bombardement von Antwerpen, England durch die Abtretung dcr jonischen Inseln verletzt. NichlSdeslo« weniger machen die Wcstmächte nnS das Recht, eine Flotte auf dcm schwarzen Meere zu halten, streitig — ein Recht, welches jetzt von um so größerem Werthe für uns wäre, als mau das baltische Meer vor unscrcu Augen sperrt. Und da darf man wohl die Frage auswerfen: hat Rußland je die europäischen Verträge verletzt? Rußland, die einzige Macht in Europa von 60 bis 70 Millionen Einwohnern, hat nichts gewonnen und keinen Antheil an dcr allgemeinen Theilnng genommen. Soll Rußland allein verpflichtet fein, alle curopäifchcn Verträge zu halten? Wir fragen jetzt: warum soll der Pariser Traclat von 1856 in Kraft verbleiben? ES ist die Zcit gctommen, dcr Herrschaft auf dem baltischen Meere entgegenzutreten und an das schwarze Meer zu deuten. Der Trac< tat von 1 8 5 6 ist nicht heiliger als d i c V c r« träge von 1815." Nachrichten aus der Sladt Mexico vom 6. Angnsl melden, daß Kaiscr Maximilian übcr Mtchoaca, Tuspan, Tancitar, Tnlaucingo und Scacallan das Klicgsrecht verhängt hat. Es wird von mehr Verschwörungen und wcitcrn Verhaftungen berichtet. General Osincics (oder Osincier oder Osincient) ist zum Kriegsminister und General Tränt (oder Grant) zum Finanzmimster ernannt worden, wclchc Veränderungen, wie amtlich angezeigt wird, vorgenommen worden sind, um vollständige Ein« hcit in dic Regierung zu bringen. New-Pork, 30. August, Präsident Johnson wnrde enthusiastisch empfangen. — Eine Petroleum-explosion verursachte eine Million Dollars Schaden. Hagesueuigkeiten. — Die Interniru ng der herzoglich sachsen-coburg/ scheu Beamten, welche seit einigen Wochen in Graz weilten, wurde aufgehoben. Die meisten derselben sind bereits nach ihren früheren Bestimmungsolten abgereist. — Auf den böhmischen Schlachtfeldern, schreibt die „Politit", ist gegenwärtig eine große Menge preußischer Ossicicre ink Vermessung derselben zum Zwecke des Entwurfes genauer Karten und Schlachlvlänc beschäftigt. Es ist deshalb bekanntlich von Preußen eine eigene Militärcommission nach Böhmen gesandt wolden, an derm Spitze die Generale Hartmann, Alumcnthal, Stoß, Schwel-' nil; und Witzleben stehen. Außer den Militärgcometern sicht man auf den Schlachtfeldern auch mehrere Zeichner und Photographen aus Deutschland und England, welche die genannten Gegenden für die illustrirten Zeitungen ausnehmen. — Der Schöclelprofthet verspricht einen wundem schünen warmen September und glaubt mit Sicherheit darauf rechnen zu können, daß es in diesem Monate höchstens zweimal, und dieses nicht anhaltend, regnen werbe. (?) — Nach einem in der Stadt Agram circulircnden Gerüchte soll der berüchtigte Näuberhäuptling Udmanic mit seiner Bande am 29. Augnst in der Nacht den hochw. Pfarrer zu Allerheiligen (in der Nähe Agrams) in seiner Wohnung überfallen und nach bedeutender Mißhandlung sei-ner Barschaft beranbt haben. — Ein Pester Blatt erzählt - Bei einer hiesigen Lebens» versicherungö-Agentie versicherte unlängst cin junger Mann, der sich eben uerheirathet hatte, Herr Sz., sein Leben mit 15.000 st. Drei Monate darauf starb er und die Witwe erhielt den Betrag ausgezahlt. Es siel jedoch auf, daß der Todtenschcin Auszehrung als Tadtesursache angab, während das bei dcr Versicherung ausgestellte ssrztl che Zeugniß leine Indicien dieses Leidens vermerkt hatte. Der hierüber von der Gesellschaft intclpellirte Arzt erklärte, der junge Mensch sei, als er von ihm untersucht worden, von blühender Gesundheit gewesen. Die Gesellschaft sendet nun eine Photographie des Verstorbenen ein, die dem Arzte die Gewißheit verschafft, daß cin ganz anderes Individium sich ihm zur Untersuchung präscnlirt hatte, das denn auch wirtlich in dcr Person eines Herrn I—ly ermittelt wurde. Die Witwe, welche sich zu ihren Eltcrn nach D. begeben halte, ist eingezogen und Ins Pester Eomitatsgcsä'ngniß gebracht worden. Ihre Eltern und der junge I. habcn sich unsichtbar gemacht und wird auf dieselben gefahndet. — Man schreibt dcr „Wiener Abcndpost" aus Spa< lato, 20. August: Nach der Seeschlacht bei Lissa wurde ein Nemorqueur mit Verwundeten und Todten hieher gebracht. Unter den letzteren war cin Mann vom Linien« schiffe „Kaiscr," welcher den Heldentod unter außerordentlichen Umständen fand. In dcm Momente, wo das Schiff von den vier feindlichen Fahrzeugen umringt war, griff derselbe nach cincr überhängenden feindlichen Flagge auS und versuchte dieselbe abzureißen. Ein italienischer Osficier sprang hinzu und feuerte seinen Revolver auf den Verwegenen ab. Von Kugeln wiederholt getroffen, raffte er seine letzte Kraft zusammen, und Zähne und Nagel gebrauchend, löste er die Trophäe. Im Momente, wo er mit derselben aus das Ver< deck, in die Arme seiner Kameraden zurückfiel, erhielt er noch einen tddtlichen Stich. — Hauptsächlich diesem Manne zulieb gestaltete sich die Beerdigung hier zu einer großartige" Trauerfeierlichleit. Die Spalatiner wollten bei dieser Gelegenheit offenbar auch ihrer Gesinnung Ausdruck geben» Untcr den Särgen, die je zwei und zwei getragen wurven, war der des Genannten prachtvoll geschmückt; cin Lorbeer« tranz bedeckte ihn. Bürger und Militär, Fackeln tragend, geleiteten ihn. Die Häuser an dcr Straße, durch welche der Zug ging, waren behängen mit Trauerzcichen. Die Lüden ware" g" 1351 schlössen' Vlumen und brennende Kerzen standen in den > Fenstern, schwarze Tücher mit weißen Kreuzen hingen her» nieder. Der Beerdigte war ein Dalmatiner. -— Am Tage vor der Invasion Fried lands erbat Nch der dort stationirte Telegraphist von seinem Chef in Ncichcn-berg eine Weisung filr sein Verhalten und erhielt telegra' Phisch den Auftrag, den Apparat sofort einzupacken und dem ^-germeister zu übergeben. Um so grüßer mochte dc>3 Er» staunen des Veamtcn gewesen sein, als ihm Tags darauf von dem einrückenden preußischen Feldtelegraphen-Veamten in allcr Ruhe der ernste Austrag ertheilt wurde, den Appa-^ nur ohne Umstände aus dem Verstecke hervorzuholen. ^ erste Nick des preußischen Telegraphisten war nämlich denn Betreten des gänzlich ausgeräumt gefundenen Tele» Llaphen.Amtslocals auf einen als werlhloö am Voden in ^lner Ecle des Zimmers zurückgelassenen Papierstreifen gc-lallen, der jene Neichcnbergcr Weisung und in ihr die Wün> 'chelruthe zur Hebung de8 schlau verborgenen Schatzes enthielt. ^- In Brüssel bat die Cholera scit dem Augen--°llse, wo ein heftiges Gewitter über dcr Stadt losbrach, '"^ ganz nachgelassen. Am 22. August wurden nur noch ^ und den folgenden Tag nur noch Ü Todesfälle angc-'neldet. -» Die „Canadian News" berichten, daß die Fenier >'ch wieder rühren und auf nächsten November einen Einfall 'N Canada vorbereiten. Die Negierung von Canada trifft ledoch alle erforderlichen Gegenanstalten, um den Fcniern dasselbe Fiasco zu bereiten, wie jüngsthin. Sämmtliche sleiMjge in Canada sind für den tommcnden Monat ein. prüfen und werden einige Wochen unter Waffen bleiben, ^le canadischen Äerichte lauten übereinstimmend, daß die oenier über bedeutende Geldmittel und Waffen verfügen, wan vermuthet sogar, daß die diesfülligc canadischc N?gie° ^>'g im Geheimen das Unternehmen begünstige. Locales. f. .^. /^. O. (Landcö-Genemlcommando. —Tabak- '"Uk.) Das materielle Wohlergehen des Voltes ist die erste " ° unerläßlichste Bedingung, auf daß sein geistiges Leben Mllhen, es des Lebens sich freuen und seine ftaalsbürger-^en Pflichtn erfüllen löune. Tiefes ist oft mit kleinen "lteln zu erreichen, oft aber auch bereits mit einem Feder» l"ge, »nit einem Worte vernichtet worden. Die Blätter fachten jungst zwei Nachrichten, deren erste uns das Eine "kfürchten läßt, die zweite dagegen unsere? Stadt einen großen Vortheil in Aussicht stellt. Cs hieß nämlich, daß nach Abschluß des Friedens mit Italien zu Graz ein Landes. Generalcommando etablirt und Se. laiserl. Hoheit der hier «u Land so sehr verehrte Herr FML. Erzherzog l5 r n st als lessen Commandant ernannt werden soll. Writers meldete ^ „Tricster Zeitung" in einem Correspondenz« Artikel aus uU'Me, daß das ganze rohe, sowie verarbeitete Material der /knezinncr Tabakfabrik nach Fimne ervedirt worden sci und N- l. ^gane dieses imposanten Militärlorpcrö, an dessen Unter« 'ngung man zweifelte, nicht ohne bedeutende Opfer dar« dt/i? ^urde, daß ferner durch eine vermehrte Concurrenz ab. . ^'Ucl deren Preise vielleicht in einigen Luxusartikeln, "etblm'^ ^°"^' angezogen haben, folglich der Unterhalt hier gcnrb "^2 b^'a ist, und daß sogar für einen an« Alles Ü""' Aufenthalt möglichst Sorge getragen wird. co "es wären verlorene Posten, wenn das Landes-General-sende^"^ """ bieder entzogen werden sollte, und viele Tau» würden ^"^", die dasselbe des Jahres in Umlauf setzt, zus ""'"er Ctadt und dem auf mannigfaltige Art so-entaeben ""^w ^^ntributionssähigleit gesetzten Lande wieder hdbere^ ^'^ außer Stande, zu beurtheilen, welche "Mwa^ .ttW^cn ble Zurückziehung des Landes-Gcneral-,a„dos „ach Graz veranlassen könnten, meinen aber. zu d m ^"ch^grcnze gegen Italien uns näher rückt und ^ilit^" Vcwachung dcr grdßte Theil der innerösterrcicdischcn blei^ „^^ '" Küstenlande, Görz und Kram aufgestellt 5ecia^ /^^' das dieselbe leitende Militärcommando am "^cks, ^^"^ "^ "" ^" ^""i«, wohl aber in der Laib? ^^ ^'^" Militärmacht, als was sich zunächst dun y .^^^^- "n besten Plcche wäre. Die Aerbin-'Nel^ ^°lbachs mit Graz beträgt mittelst der 6isinbab.ii nicht so v' ^ ^ Stunden,, mittelst des Telegraphen aber kaum tick/ ^""^"- ^ ^^^^ ^^^ Laibach aus die Nach-^ cn und Auftrüge nach links und rechts und vorwärts u°n «; ""he Grenze in kürzester Zeit befördert werden, was in dle Errichtung einer derlei Fabrik erster Classe, welche zwei- auch mehrere tausend Menschen beschäftigen würde, am belangt, so hat, wie die „Triester Zeitung" sagt, die Fiu-maner Municipal-Congregation eine Deputation nach Wien entsendet, welche dcr Ccntral-Negierung die Vitte unterbreitete, nicht nur die dortige Fabrik nicht aufzulassen, sondern vielmehr dieselbe im Interesse der schon so armen niederen Vevültcruug zu einer Fabrik erster Classe zu erweitern, und soll die Deputation die besten Hoffnungen zurückgebracht haben. Mir können die Bestrebungen der Fiumaner Municipal-Congregation im Interesse der dortigen Bevölkerung nur loben, man wird es aber gewiß nicht unbillig finden, daß auch wir in dieser Angelegenheit, im Interesse unserer Vaterstadt und unseres Vaterlandes, ein Wörtchcn einlegen. Vor allem ist es die Wohlfeilhcit des Brennmaterials und die Billigkeit dcr Lebensmittcl so wie des Arbeitslohnes, welche hier in An< betracht kommen müssen, dann die leichtere und minder kostspielige Ucberführung des rohen und verarbeiteten Materials. Weilers ist im ehemaligen festen Zuckerraffineriegebäude hier tin ganz geeignetes oder mit geringem Kostenaufwande herzurichtendes ausgedehntes Gebäude vorhanden. Und endlich dürfte cs für alle Eventualitäten angezeigt sei», cine Fabrik, die so wcrthvolles Material in sich faßt, weg von der Grenze und tiefer ins Land zu verlegen, und zwar auch schon darum, weil eben wegen der Grenze dem Vcrpaschen und Verschleppen dcs Tabaks so leicht Thür und Niegel geöffnet werden kann, was wir hier nur andeuten, aber nicht näher ausführen können. Wenn alles in allem erwogen und auf die Wagschale d,s Staats- und dcS VollSwohleS gelegt wird, so dürste in so wichtiger Angelegenheit di« Entscheidung zu Gunsten unserer Stadt ausfallen, was ihr wohl gegönnt werden mag, denn sie ist gewiß auch in diesem Falle, wie jederzeit, bereit Opfer zu bringen. — Gestern wurden bei der Canalgrabung auf dem Platze vor dem Gymuasialgebüude Menschenlnochcn, darunter 8 Schädel, an welchen theilweisc noch die Zähne erhalten waren, zu Tage gefördert. Bekanntlich bestand hier neben dem Franciscanerlloster (dem jetzigen Gymnasialgcbäude) bis zu Kaiser Josephs Zeit ein Friedhof, gleichwie zu St. Peter. — Die regelmäßigen Uebungen des „Laibacher Turnvereins" werden vom 1. d. M. an nunmehr be> reits im Wintcrturnlocale jeden Montag und Donnerstag Abends von ? bis halb 9 Uhr abgehallen. — In den Bezirken Adelsberg sind die Neuwablen der Gemeindevertretungen nach dem Gesetze vom 17. Februar 130U beendet, und cs tritt somit in den Gemeinden dieses Bezirkes die neue Gemeindeordnung in volle Anwendung. Zu Gemeindevorstehern sind gewählt worden: In der Orts» gemeinde Adelsberg Andreas Lavrencit, in der Ortö-gcmeinde Slavinn Franz Klemenc, in der Ortögemeinde St. Peter Andreas Sa fr cd, in der Ortsgemcinde St. Michel Franz Cvetnit nnd in der Ortsgcmeinde Koöana Domini! Pupis. — Briefe nach Fremditalien werden von nun an über Verona»Peschiera geleitet und nach der österreichisch - sardi-»ischen PostcoiweiUion behandelt. Vriefc nach dcn vom Feinde occuvirtcil Provinzen Vencziens werden auch nicht mehr über die Schweiz, sondern übcr Verona und Peschicra geleilet, müssen hingegen vorläufig franco Peschiera an Italien ausgeliefert werden, stnd daher mit 5 lr. pr. Loth zu srantircn. — Am 27. v. M. halb 7 Uhr früh brach in Go° thendorf, Ortgcmeinde St. Michael, Bezirk Nudolfswcrth, Feuer aus, wodurch die dem Johann Nacler gehörige Mühle Hauö-Nr. 21 sammt Wirtschaftsgebäuden ein Raub dcr Flammen wurde. Der Ausbreitung des Feuers wurden durch die Bemühungen dcr von dem Gemcindevorstande von Et. Michael requirirten Mannschaft vom 54.Ii>fanterie-Negimente Freiherr v. Gruber, dann mit Beihilfe der Gendarmerie und mehrerer Olt^insassen Schranken gescht. — Der Präger Litcrat Carl Müller hat einen Aufruf an Oesterreichs Schriftsteller erlassen, dessen wohlmeinende patriotische Tendenz es rechtfertigt, wenn wir denselben dem wesentlichen Inhalte nach veröffentlichen: „Der verhängnißvolle Krieg, in welchem zwei Feinde zu gleicher Zcit unfcr geliebtes Vaterland angegriffen, hat viele Familien ihrer Ernährer beraubt. Die bewährte Wohlthä» tigtrit dcr österreichischen Völker wetteifert, um, soweit es nur möglich, die Hinterbliebenen unserer wackeren Krieger zu versorgen, ihren Schmerz zu lindern. Jeder steuert sein Schächein bei, lasset daher auch uns nicht zurückbleiben! Dcr Gefertigte hat die Absicht, noch im laufenden Jahre ein Jahrbuch unter dem Titcl „Austria" herauszugeben und den^ ganzen Reinertrag zum Besten der Witwen und Waisen der in dcn heurigen Kämpfen gebliebenen Vaterlandsuertheidiger zu widmen, und wendet sich an Cuch Schriftsteller Oester» reichs mit dcr Vitte, ihn mit Cueren werthen Beiträgen unterstützen zu wollen. „Austria^ soll das Buch heißen, Gedichte und Erzählungen, historische und belehrend« Aus-fätze bringen, doch soll in den Artikeln jede politische Partci-stellung vermieden werden. Wir sind ja alle Oesterreicher, und als Oesterreich« wollen wir für Oesterreichs Witwen und Waisen schreiben, ob wir nun Deutsche, Slaven, Watsche oder Ungarn sind. Der Neinertrag deg Werkes, wcl' chcs 1 st. 50 lr. bis 2 si. losten soll und mit dem Por» trait Sr. t. l. apostolischen Majestät Kaiser Franz Joseph 1. geziert sein wird, wird seinerzeit bekannt gegeben und dem hohen t. I. Staatsministerium zur Verfügung gestellt wer. dcn. Die Bezahlung erfolgt erst bn Erhall des Buches. Also: Hilfe dcn Hilfsbedürftigen!" (Wir crtlärcn unS gerne bereit, Bestellungen auf das zu erscheinende Werk entgegen-zunehmen und dcm Herausgeber mitzutheilen. D. Red.) Neueste Nachrichten nnd Telegramme. Noch ehe die ucuc Organisation der Armee, deren Berathung und Snnclionirmig selbstverständlich einer späteren Zeit aufbewahrt bleibt, ins ^eben tritt, wird eine provisorische Reorganisation stattfinden. Schon in nächster Zcit soll oic ganze Armee in 20 mobile Divisionen getheilt werden, von denen jede auS zwei In-sanierie-Regimentern, einem Iäger-Äalaillon, einer Bat-terie, einer Pionnicr- und einer Cavaletic»Abtheilung bestehen soll. Dieselben bleiben stets in factischer Vereinigung nnd sollen so wenig als möglich ihren Garnisonsort wechseln. DaS Princip, daß die ausgchobene Mannschaft stets im Werbbezirle zu verbleiben hat, soll in das neue OrganisalionZinstitnt aufgenommen und dieser Grundsatz auch bereits maßgebenden Orts genehmigt sein. Mit dem vorgestrigen Tage wird die ge-sammtc Armcc auf die Bereitschaft gebühr gesetzt nnd hört die KricclSzulage auf, mit nächstem 1. wird der vollständige Fricdcnöfnß hergestellt sein. Member,,, I. September. Heute 9 Uhr früh fand die feierliche Eröffnung der Czcrnowitzer Bahn statt. Eine ungeheure Mcnschcnzahl hatte sich versammelt. Hamburg, 2. September. (Pr.) Ein Berliner offiziöser Correspondent dcr „Wcscr-Zcitung" schreibt, daß Frankreich, in Folge des ausschließlichen Besaz« znngsrechtcs von Mainz seitens Preußens nenerdinas die CompensationSlFragc bezüglich Luxemburgs in Aufnahme zu bringen gesonnen sei. Paris, 2. September. Der „Monitenr" veröffentlicht mehrere vom gestrigen Tage datirte Decrete, durch welche Marquis dc Moustier zum Minister deS Auswärtigen an die Stelle des Herrn Drouin de Lhuys eruannt wird, dcsfcn Demission angenommen wurde. Drouin dc LlMS ist zum Mitglicde des geheimen Rathes ernannt. Marquis dc Laualctte wird interimistisch mit dcm Portefeuille des Acnhern betraut. Vene« dctti ist znm Großlrcnz dcr Ehrenlegion ernannt. Baron Saillard ist zum Officicr der Ehrenlegion ernannt. Ein Schreiben des Kaisers vom 1. September an Dronin de Lhuys lautet wie folgt.- „Lieber Herr Dronin! Ich bedauere lebhaft, daß die Umstände mich nöthigen, Ihre Demission anzunehmen; aber indem ich auf Ihre Mitwirkung verzichte, will ich Ihnen einen Beweis mei- ' ncr Wertschätzung geben, indem ich Sie zum Mitglicde des gchcimcn Rathes ernenne. Ihre nenc Stellung wird den Vortheil haben, die Beziehungen nicht abzubrechen, welche Ihre erleuchtete Einsicht nnd Ergebenheit für meiue Person und die Dynastie mir so wcrthuoll macht. Petersburg, 1. September. Der „Invalide" theilt mit, cs sei tin Telegramm vom 21. August angekommen, wonach die Aufständischen in Kaukasicu eiuc Deputation entsendet, welche ihre Untcrwcrsmig anzeigte und sich bereit erklärte, die iibcr sie verhängten Strafen cmzulichlncn. — Eine Prioatcorrespoudenz aus Suchmn« lalc uom I. August mrldet: Siebentausend Abadscchen haben Scichumtalc angegriffen und dasselbe am 27stcn Juli eingenommen. In Suchumtalc waren sechshundert Rnssen als Garnison; als erste Verstärkung wurden tauscndeinhundcrt Russen abgeschickt, welche den Feind aus dcr Stadt verdrängten; dcr Fciud greift fast täg< lich die Stadt an, obgleich er stets mit großem Verluste zurückgeschlagen wird. Sachumlalc erwartet Verstärkung. New-York, 22. Angnst. (Per "Java" eingelangt,) Eine Proclamation dcs Präsidenten Johnson erklärt TexaS dcr Union wicdcrgcgcbcu; Nnhc und Frieden herrsche überall in den Vereinigten Staaten. Präsident Johnson empfing in Gegenwart dcs Generals Grant ein Eomit^ der Eonvcnlion von Philadelphia und be< merkte in seiner Rede wiederholt, es sci s^in fester Vorsatz, scine bisherige Politik aufrecht zu haltcu. Telegraphische Wechsel course vom ll. September. 5perc. Metalliquc« «.'Z.05. — 5ft?rc. National Änlehen K8.50. --Banlactitii 72A. — Ereditactim 157.70. — I86»r StaatSaulehtil M,K5i. — Silber 126.5.0. — London 128.25. — K. l. Dulten 0.10. cheschästs-Zeitunss. Die „Times" iibcr die österreichische» ssincmzen. Wie die „Times" berichtet, herrscht am englischen Geldmarkt lie« züglich Oesterreichs dic Ansicht, dns;, nachdem Venedig nnd der Streit um dic Suprematie in Deutschland ausgegeben wurde, nunmehr eine vorwaltende Interessenpolitik plalMeifen wird, wodurch Oeslerrrichs Wohlstand einer besseren Zeit entgegensieht und in Fulgc dessen österreichische Papiere und Fondg auf dein Effec« ttmnn/lte nach und nach ein gesuchter ?lrlilel werden. ^lleteorolMjch5 HeMichluilgen in LailiachT^ 6U. Mg. 323.uz 411^5 windstill ttilbe 5^ 3. 2 „ N. ! 32ll»a ^ -4-16.^ O, schwach gan; bew. Reaen 10 „ Nb. > 326.5? ! -j- 9.1 ,NO. schwach z.Hiilfte bcw.; " Vorm. anhaltender Regen. Nachm. um halb 4 Uhr slarlcr Nordwind mit lnrzcm Gewitter nnd Onß. Aufheitern!'" m .»iord. Große Klarheit der l'nfl, Schöne Aclenchluiig der Alpe», ^nten-siucü Abeudrolh mit glühender Beleuchtung der Alpen und der Vcrgc in Ost. ___ ^ _______^-------------------- Verantworlllchtr Redacteur: H««°z v. Klelnmayr.