für Vatrrlllnd, Knnlt, Wissenschaft und geselliges Leben. -----------^_VGs»__» --------- Nedigirt von Vr Johann Hladnik. «H/? OH. Samstag den 13. Vctobcr. FO^kO« Dc:s Wichtelmanuleitt. Ein irisches Märchen-(Aus dcr „Wicncr Zeilung.") ^H'ine Stunde vom Städtchen Macroom in der slld.' irischen Grafschaft Coik auf einem steilen Felsen iin Flusse Lee ragen die Trünimer dl's Schlosse Carrig-a-Drohid, über dessc-n EiblNll'i- die geschichclichei, Klindcn sich widersprechen, wahrend die Volkosa>,e der Gegend über die Entstehung des Baues zu cr^ahleu weiß, was folgt. Es müss.-n wunderliche Zeiten gewesen seyn, die alten Zeiten, n'o Einer Nachts kaum zu seiner Hüttenthür hin-aliögchen konnte, ohne einem Elf oder Lmanshi In den Weg zn veonen; wo Keiner ans den uraliirischen Milesiergeschlech-tern, in der H^imac oder Fremde, in wilder Schlacht odcr >'m friedlichen Betre, mi) dem Leben scheiden konnte, ohne das; das halbe Land von d.'r Wehklage der Banshi er-schreckt waid; wo Keiner ein altes Weib, ein fremdes zu-Mal, schimpfen dürfte, wenn er sich nicht die giftige Rache einer He,re auf den Hals ziehen wollte — denn dann wZl's vorbei mit Schlaf oder Eßlust, gab die Kuh keine Milch, das Butterfaß keine Butter, starb das junge Vieh an böser Seuche; — wo Feenmusik in jeder alten Hügel-^'ste ^i kören, in jedem stillen Thälchcn ein Leprohan eder Wichcelmämichen zn treffen war. So ging's zu in "^" Zeiten, nnd wer mochtc in ihnen gelebt haben? lind boch ist e^„ j„ ^,^.^>„ alten Zeiten das große schöne Schlos; Calrig-a-Drohid (»Drndenfels," »Zauberstein,") erbaut worden. Donogh Cam O'Driscoll, zngenannt der Krum-"e, der arme Sohn einer veilassenen Witwe, lebte, abgeschieden von der W.lt, in einer geringen Hütte am Ilfer bes Lee, bestcllte da sein Stück ?lcker und hütete sein einziges Kühlein, und zu Zeiten fischte er im Flusse und brachte seinen Fang nach Macroom, einem der ältesten Orte im deiche znm Verkauf. Douogh war freilich arm und tl'lig einen Höcker auf dem Nucken, war aber dabei em warmherziges, gutmüthiges Menschenkind. Eines Ta-s/s, als er, seine Fische zu verkaufen, nach Macroom ging, trug er sie, da sie so gar schön waien, hinauf in's Schloß des großen Teig (Timotheus) Mac Carthy Mo r, wegen des Glanzes, in dem er lebte, der Prächtige zugenannt. Seine Verschwendung und sein sielies Leben harten ihn aber damals bereits anf's Lehte heruntergebrachl, und nicht einen rochcn Heller un-hr konnte er kriegen um Geld und gute Worte, um's fortzutreiben, >uie er's bisher gelrieben. Mac Carthy stand eben mit seinem schönen Töchterlein Maiga an einem Fenster, als Donogh herbeikam und, die Mutze in der Hand und seinen kleinen Wei-denkorb am Arm, nach dem Haushosmeister sich .rkundigce. In einer Anwandlung r>on Necigier, oder auch vielleicht verwundert iiber siine auffallende Gestalt, fragte ihn der Fürst, was er in seinem Korbe habe, worauf Donog l) seinen Schatz vor den beirnlüdernd^n Augen Mac Car-t h y's uud seiner Tochter ausbreitete. Wahrend die Beide» die schönen noch zappelnden Fische beschauten, war Donogh in Bettachtung der übeiiidischen Schönheit der holdseligen Maiga verloren und wusue selber nicht, was er Alles a^f ihre Fragen antwortete. Der Haushofmeister kam, aber der Fürst und seine Tochter, welche die Fische so gar schön fanden, hatten kein Geld, und Donogh war weit und breir als der genaueste Mann bekannt. Indessen, der Böse brach eine Nippe in ihm, wie man zu sagen pflegt, und er sagte dem Haushofmeister, er möge die Fische nur behalten, bis er wieder komme. Der krumme Donogh wanderte heiin mit einem neuen Heizen, oder vielmehr mit gar keinem. Er konnte an nichts denken als an die holdselige Maiga und an ihre langen, vollen, wallenden Rabenlockcn, ihre großen, stolzen, schwarzen Augen, ihre anmuthige, königliche Gestalt und ihre so lieblich und herzinnig klingende Stimme, die ihm noch in der Seele nachhallte, wie sie ihn in holden, zarten Lauten «armer Mann" und »ehrlicher Mann"^ angeredet. Zwei Mal ging er fehl auf dem Heimwege, so versunken war er in den Empfindungen, die zum ersten Mal in seinem Herzen rege geworden, und erst als ihm seiner Mutter kreischende Stimme in's Ohr gellte, erwachte er 326 — zum traurigen Gefühl seines öden, niediigen Daseins. Sein Abendessen blieb unberührt, die Nacht verging ihm schlaflos, und feiner Mutter war es ein rechtes Anliegen, wie sie ihr einziges Kind so niedergeschlagen sah, denn trotz seiner Ungestalt liebte sie ihn mit der vollsten Mutter-zärclichkeit. Am andern Abend, als Donogh, beschäftigt mit dem Bilde, das in seinem Innern lebre, die einsamen Ufer des Lee entlang wandelte, trug ihn sein Fuß in ein kleines bewaldetes Thälchen, das zum Rande der klaren Fluth sich herabsenkte. Es war ein stiller, abgeschiedener Ort, wo die Hasel und der Weißdorn sich mischten und der niedere Schlehbusch sich um ihre Wurzeln zog. Die Sommersonne sank eben im Westen hinab und warf ihre letzten Strahlen in den grünen Grund, indem sie die Baume und Sträucher und die kräuselnden Wellen des klaren Gewässers mit Goldlichtern färbte. So schön hatte, so oft er auch schon ihre schattigen Irrgänge bewandelt hatte, die Waldeinsamkeit ihm noch nie gedäucht. Da, wie er eben still stand mid ihr grün und goldenes Fai ben-und Lichterspiel bewunderte, vernahm er mit einem Male in einiger Entfernung ein leises klopfendes Geräusch und drehte den Kopf horchend dahin, von wo der Laut aus einem dicht verwachsenen Haselbusche herdrang, aus dessen Mitte ein hoher weitästiger Esche„baum sich erhob. Er schlich auf den Zehen um den Busch herum und erblickte auf der sonnenhellen Seite eine kleine Gestalt, kaum halb so hoch wie sein Bein, die auf einem kleinen Stuhle sas; und an einem kleinen Schuh hämmerte, den sie quer über die Knie liegen hatte. Donogh blieb einen Augenblick stehen, um sich das unirdische Wesen zu betrachten, das so eifrig an seiner Arbeit schien, daß es gar kein Auge für den sterblichen Eindringling hatte. Es trug einen alten, längst aus der Mode gekommenen Anzug und ein wunderlich geformtes Hütchen auf dem Kopfe, und sein kleines Gesicht-chen sah gelb, runzelig und giftig aus, wie das eines grämlichen alren Mannes. Donogh hatte schon oft von den Leprohanen gehört; er erkannte gleich das winzige Di»g vor ihm als einen solchen, nahm sich also gehörig zusammen und trat auf den Elfenschuster zu. »Ein schöner Abend zur Arbeit, mein Männchen," sagte Douogh und schaute den Leprohan unverwandten Blickes an, entschlossen, ihn festzuhalten, was auch daraus entstehe. — »Ja wohl, Donogh Cam," versetzte das Wichtelmannlein und sah etwas erschrocken aus, grinste aber dabei recht giftig und tückisch. — „Ei, Ihr seyd mir ein recht artig Schuh-macherlein," sagte Donogh. »Oh, ich bin nichts gegen den Mann hinter Euch, Ihr krummer Dieb," sagte der Leprohan. — Donogh hatte oft von den Streichen und Listen gehört, mit denen sich diese Wesen der Macht des Menschen zu entziehen suchen; er wußte wohl, daß der Andere das nur sagte, um ihn wegsehen zu machen, damit er entwischen könne, und er versetzte daher: »Ich sehe doch lieber Euch an, mein arlig Männchen." — »Wer ist denn der Mann, der dort über'n Fluß kommt?" sagte der Leprohan und deutete dabei mit dem Finger nach dem Wasser hin. — »Ei l'a, frag' und glick' Du selber, Du Pfnficus!" sagte Donogh, bückte sich und faßte den Kleinen um die Mitte des Leibes. »Jetzt sag' mir, wo ein recht großer Schatz liegt, sonst stech' ich Dir, so wahr ich dastehe, meinen Knicker in das Gedärm:» und damit zog er ein großes Einschlagmesser aus der Tasche und machte es mit den Zähnen auf; ohne vom Leprohan auch mir einen Augenblick wegzusehen. »Ihr werdet doch Meinesgleichen nicht umbringen wollen?" sagte der Halbgeist. — „Ich will mich nicht verschwören oder verfluchen; aber wenn Du mir das Gold nicht schaffst ohne weiteres Gefasel, so geb' ich Dir augenblicklich Deine Gedärme zu Strumpfbändern," sagte Donogh und machte ein recht entschlossenes und schlimmes Gesicht. — »O, so seht nur nicht so gar böse aus, und ich will Euch Alles sagen; aber thut die Spitze des garstigen Messers da von mir weg und quetscht mich „ichc so arg." Donogh ließ in seinem Griff nach und zog das Messer zurück. »Wißt Ihr, wo der Riesendamm ^) ist?" fragte der Kleine. — »Ich hab' von ihm reden hören," sagte Donogh — »Nun denn, unten an einem großen Felsen, wo ein einsamer Strauch wächst, ganz zu oberst auf dem Ge-klipp, ist ein Topf voll Gold, womit man die ganze Grafschaft Cork auskaufen könnte. Aber jetzt laßt mich los." — »Ei, Du fideler alter Spitzbube!" rief Donogh, »meinst Du, ich sey so dumm und laufe Dir von einem Ende der Welt an's andere für nichtS und wieder nichts! Nein, nein Du mußt mir sagen, wo's näher was zu holen gibt, oder beim __>> — »So flucht doch nicht, Ihr armseliger Wicht!" sagte der Leprohan; »kennt Ihr denn den Taraberg?" **)— »Nur vom Hörensagen," sagte Donogh. — »Nun dort, in einem alten Ziehbrunnen auf der Morgenseite, da liegt so viel Gold und Diamanten, Silbergeschirr und Silbergeld, daß man damit die Landschaft Munster kaufen könnte. Hättet Ihr Lust dazu?" sagte das runzelige Männchen mit einer höhnischen Fratze. »Es hilft Euch nichts Euer Geschwätz, das sag' ich Euch," erwiederte O'Driscoll; »sagt mir, wo das Geld liegt, daß ich die Tatze darauf legen kann. Vergeßt nicht — ich hab's Messer zu Euern Diensten." — »O! Ihr redet da gar artig," sagte der Leprohan und sah sich ängstlich um, »und da kommt des M a-nus O'Mahony toller Stier hergerannt, um uns Beiden den Garaus zu machen, Ihr lahmer Simpel." __ »Wo? wo?" schrie Donogh, der lahm war und nicht gut laufen konnte, indem er dort hinaus sah, wo das Wichtelmännchen hindeutete; im selben Augenblicke aber schallte ihm ein wildes, übernatürliches Gelächter in's Ohr, und wie er wieder *) Die allbekannte großartige Naturmerkwnrdigkeit im ünßcrstcn Norden Irlands in der Landschaft Ulster, während die Handlung i,n tiefen Süden Irlands in der Munstercr Grafschaft Cork vorgeht. **) Die berühmte alt-irische Königsburg in der ost-irischcn Grafschaft Meath in der Landschaft Leinster. 327 __ umblickte, war seine Hand leer und der Leprohan verschwunden. »O! daß Dich der Geier! — Du Schelm, Du Spitzbube!" rief der gefoppte-O'D r i sc o ll; „eil, Erzkobold bist Du, Du winziger Halunke. Thut aber nichts, krieg' Dich vielleicht doch noch!" Donogh ging heim und erzählte seiner Mutter, was ihm mit dem Kleinen begegnet war. Die alce Here, die sich aus dein Grunde auf all' die alten Weisungen in solchen Fällen verstand, schüttelte den Kopf. — „Du wirst entweder- ein glückliches oder ein unglückliches Menschenkind," sagte sie. »Wenn Du ihn je wieder antriffst, so frag' ihn nicht erst; wo der Schah ist, sondern laß' ihn Dir von ihm auf der Stelle herschaffen. Und leg' ihn mit dem Nucken an einen Stein und schwör' ihm, daß, wenn er Dir ihn nicht gibt, bevor Du zwanzig zählst, Du die Spitze Deines Messers durch ih,, ^lrch an seinem Nucken auf dem Steine wetzen würdest, nnd laß Dich in gar kein Gerede mit ihm ein." Unterdessen ging Donogh am andern Tage fischen, wie gewöhnlich, und da er einen gar reichlichen Fang gemacht hatte, so trabte er Tags darauf nach Macroom und hielt sich unterwegs nicht einen Augenblick auf, bis er das Schlosi Teig Mac-Carthy M o r's, des Prächtigen erreichte, der abei- jetzt mit mehi- Necht der Bettler genannt werden mochte, denn er sammt seiner Tochter, der schönen Maiga, lebte, obwohl immer noch im Besitze seines Ranges und Schlosses, lediglich von den milden Gaben seiner Leibeigenen und Pachter. Donogh irat in's Schloß und sah abermals seines Herzens Sonne mit ihrem Vater Er trat, die Mütze in der Hand, auf sie zu und legte den Inhalt seines Korbes vor ihnen aus. Der Haushofmeister kam und machte Eutschuldigungen wegen der Bezahlung; aber Donogh hatte weder Ohren noch Augen; alle seine Sinne waren verloren in der Betrachtung der unvergleichlichen Reize der Fürstentochter, und wie sie mit ihrem Vater sich entfernte, wanderte auch der verliebte Krüppel fort, ohne daran zu denken, daß es „och so viele Dinge wie seine Fische und seinen Korb in dec Welt gebe. Seine Mutter verwunderte sich über sein verändertes Wesen nicht minder, als über seine Heimkehr von Macroom ohne gewisse Sachen, die sie ihn mitbringen geheißen hatte, als sie ihn aber zur Rede stellte, gab er verkehrte Antworten, daß sie nicht anders glaubte, als ihr einiges Kind sey von den Elfen verzaubert und also keine menschliche Hilfe bei ihn, mehr möglich. (Schluß folgt.) Öffentliche Charaktere. Kniöanin empfing unlängst aus den Handen Sr. Majestät das Maria-Theresienkreuz. Es dürfte nicht uninteressant seyn, den Mann etwas näher kennen zu lernen, der bei der Südarmee eine so bedeutende Rolle gespielt. Klllöaniu stammt aus der Gruza im Fürstenthume Ser- bien. Die Gruzaner sind in Serbien berühmt ob ihrer hohen und k>ästigen Gestalten, so wie ob ihrer sehr männlichen ^und entschiedenen Charaktere Kniöanius Vater, Peter, war einer der ansehnlichsten Handelsleute im Bezirke. Ein tüchtiger Kaufmann in Serbien ist in der Regel ein einflußreicher Mann im Volke besonders wenn er Viehhändler ist. Als solcher reitet er von Dorf zu Dorf, stets in Waffen und schließt seine Verträge mündlich ab. Treue und Glauben gelten dort noch viel mehr als bei uns die schnelle Erecution eines Wechselbriefes. Anfangs wollte dem jungen Stephan Petrooio das Geschäft seines Vaters nicht recht zusagen; noch unbewußt seiner Kraft trieb es ihn hinaus in die Wälder mit 20 oder 30 Kameraden, deren Führer ei- gewesen, zogen sie jagend im Gebirge herum bis sie des regellosen Treibens müde, wieder in die Heimath zurückkehrten. Knioanin 1809 im Dorfe Knici, von welchem er den Namen führt, geboren, ward endlich Kaufmann wie sei» Vater und kam zu bedeutendem Einfluße, man kannte seinen Muth, die Kraft seiner Arme, das sichere Auge. Niemand that es ihm im Laufen, Ringen und Neircn zuvor; aber er suchte auch seines Gleichen, wo es galt ein verständiges und festes Wort zu sprechen; das war's was ihm dem Fürsten Milo« und Obrenoviö verdächtig machte. MiloZ fürchtete in Kniöanin den kühnen und populären Bürger. Leicht war daher Kniöa-nin bei Milo« verschwärzt, der ihn im Jahre 1832 in Ketten vor sich führen ließ. Der Kerker sollte ihn mürbe machen. Nach 15 Tagen ward er wieder zum Fürsten geführt, aber Kni«anin's Muth war nicht gesunken. Offen sprach er vor seinem Fürsten, denn keine Schuld lastete auf dem Herzen. Der scharfsinnige Milo« erkannte den Werth des Mannes, suchte ihn für sich zu gewinnen und nahm ihn in seine nächste Umgebung auf, 1835 beförderte er ihn zum Bezirkscapitan von Iasenitza und 1839 zum Kriegschef von Semendria. Leider war Milo« bereits zu tief gesunken in der Meinung seiner Landsleute, als daß ihn einzelne Männer noch hätten retten können. Aus dem ursprünglich muthigen Manne war ein mißtrauischer und tyrannischer geworden. Auch Kniöanin und alle Bessern sagten sich von Milo« los und wandten sich dem Sohne zu, der noch jung dem Lande wie ein Hoffnungsstrahl leuchtete. Doch auch diesen hatten selbstsüchtige Minister um den Thron gebracht! ihrem Einflüsse allein ist es zuzuschreiben, daßIMänner wie Kni «an in bei Seite geschoben, verdächtiget und des Landes verwiesen wurden. Zwei Jahre von 1840 bis 1842 brachte Kni-«anin in Widdin zu, wohin er sich geflüchtet hatte und wo er Schutz fand. Fürst Ale,rander dagegen ehrte Kni-vanin, ernannte ihn zum Senator und zog ihn hausig zu Rathe. Mit diesem Range bekleidet zog Kniöanin in's Feld und focht dankbar für jenes Oesterreich, das sei-nen Brüdern einst Schutz gegen türkische Barbarei gewährte. Gerne verließ er Weib und Kind, um seinen bedrängten Brüdern zu Hilfe zu ziehen. Was er an der Spitze seiner Landsleute geleistet, wie muthig und fest er ---- 328 — im Kampfe gestände» lebt noch fi'isch im Andenke» Aller und sichelt seinem Namen einen bleibenden ehrenvollen Platz in der österreichischen Geschichte. Wissenschaftliches. V ^iN's>vs>8!l)vju z,s, llalN3c!U />Io/.i! K. u 0 l) i <1 a, u^ilt)!. V I^ilkl^mi pi-i F. UI»/>uil<,l l8^9. Populäre Physik van Prof. K. Nobida. Laibach bei I. Blasn ik !849. Mir lebhafter Freude begrüßen wir auf dem Felde der vaterlandischen Literatur ein Welk von so gediegener A,t, welches neben den trefflichen Werken des Herrn Vertovc über Weiükmide ^ii?," die Bildung des slowenischen Volkes bezweckt, und zn diesem Z»uecke sich vorlrefflich eignet. Waren früher vorzugsweise die Poesie und Philologie die Hauptgegenstande der slovenischen Literatur, die ausgezeichnete Bearbeiter fanden, wir brauchen nur die glänzenden Namen Voonik, Pre^ern, Vesel-K o seski u. a. und auf letzterem Felde jene eines Kopitar, ^op, M i-klosiö, Iarnik u. a. anzuführen, so wurde die literäri-sche Thätigkeit durch das den landwirthschafclichen Interessen vorzugsweise gewidmete Volksblart »iVovIl'tz'' angeregt, auch anf die naturivissenichafrlichen Disciplinen ausgedehnt. In kurzen Zwischenräumen sehen wir durch den Eifer edler Patrioten, die mit begeisternder Liebe an ihrem Volke hangen, Weike ins Leben treten, welchen nicht nur durch die Bewältigung des wissenschaftlichen Sloffes und die Gediegenheit der Form die gerechte Bewunderung in Anspruch nehmen, sondern selbst im Vergleiche zu ähnlichen Erzeugnissen der deutschen Literatur, wir können dieß mit Scolz sagen, noch immer musterhaft genannt werden müssen. War es ter gefeierte Vertovc, der auf dem naturwissenschaftlichen Felde zuerst die Bahn brach, nnd in seiner » Villoroj»" und »lcmßli.iijli» li6lMj'a" diese Disciplinen nach dem gegenwärtigen Stande der Wissenschaft mit praktischem Forscherblicke und mit einer seltenen Meisterschaft in populärer Form zur Sprache brachte, so hat er nun an Herin Professor Robida in einem verwandten Zweige der Wissenschaft einen seiner würdigen Nachfolger gefunden. Wenn man das umfassende Gebieth der Physik auf eine Weise und mit wissenschaftlicher Begründung abgehandelt sieht, wie diese in dem Werke des Herrn Prof. Robida der Fall ist, so wird man nicht anstehen, dem Verfasser sowohl lücksichtlich der lichtvollen Behandlung und Wahl des Stoffes, als auch rücksichtlich der uugemeinen und glücklich gelööcen Schwierigkeiten, da von ihm so wie von seinem Vorgänger Vertovc die ganze Terminologie großtentheils geschaffen werden mußte, die vollste Anerkennung zu zollen. Wir sind überzeugt, daß dieses treffliche Werk wie die Weike des Vertovc Gemeingut des slovcmschen Volkes im schönsten Sinne des Wortes werden, und auch wesentlich beitragen werden, den geistigen Horizont unseres aufgeweckten und mit den tüchtigsten Geistesanlagen versehenen Volkes zu erweitern. Andererseits aber geben wir uns der beseligenden Hoffnung hin, daß diese beiden Männer die mit so viel Beruf und Erfolg ein bisher bei uns brach gelegenes Feld betreten haben, darauf rührig fortschreiten, nnd ui's noch mit manchem schönen Welke beschenken werden. Die Ausstattung des Werkes ist, wie wir es von Blasnik zu erwarten gewohnt sind, eine des Gegenstandes würdige und der Preis von 36 kr. sehr billig zn nenne!»' H. /lll'AÄ. Feuilleton. N3ie ehemals militärischer Verrath bestraft Wurde. — Am 28. August 1600 wurden «0 Wallonen ! von der Besatzung der kleinen ui'g.irischen Festung Papa in i das damalige Amts- d. i Criminalgerichtshans in Wien (Ranhensteingasse), wo jetzt das Haus Nr. 93 3 steht, abgeführt, weil sie landesven ätherisch diese Festung den Türken übergeben hatten. Nach zwei Monaten, an, 27, Octo-ber, erhielten sie ihr Urtheil, das auch gleich in Vollzug gesetzt wurde. Ein gleichzeitiger Bericht sagt da, über: Erstlich ward ein ansehnlicher vom Adel Lorenz Schakunay, welcher des aufgeworfenen Obristen de la Motte Haupt-mann und Rädelsführer war, auf dem Platze, der Hof genannt, geoiertheilt und die Viertel vor der Stadt an un-lerschiedlichcu Straßen aufgehängt. Johann Bälde, der Lieutenant, Nlichael Beuge, d.r Fähnrich uod Hissen Ribel, d^r Feldwebel, wurden an diei Orten außer der Scadc, als: am Tabor, am Stubenthcie und auf der Landstraße, jeder lebendig an einen Spies; gezogen. Dem de la Tisson, de la Thon, beide Lieutenants, dem Fcldscheer Hans Mayer und den Soldaten Johann Laurausch, Michael Bendes nnd Klaudius M u-glier ward an drei unterschiedlichen Orten der Stadt, als: am Graben, am neuen und hohen Markte, auf jedem Platze zwei miteinander, jedem die rechte Hand abgehauen und dann sämmtlich mit dem Schwerte «deßwegen, daß sie an Gort und der r'öm. kais. Majestät meineidig worden," hingerichtet. Sabet, — das bekannte Haupt der communistischen Schule der Ikarier; hatte bekanntlich in. Anfange dieses Jahres mehrere seiner Anhänger zur Uebersiedelnng nach Amerika vermocht, wo er seinen Musterstaat Ikarien begründen wollte. Er gab vor, ein Stück Landes am Mississippi angekauft zu haben, und verkaufte gegen Baaibezahlung mey-reie Parzellen desselben. Als aber die Auswanderer in Amerika ankamen, fanden sie, das Cabet sie getäuscht und gar kein Land angekauft hatte, mehrere von ihnen reisten unt.r den größten Entbehrungen nach Fiankreich zurück und traten gegen Cabet klagbar auf. Das Zuchtpolizeigcricht der Seine verurtheilte ihn am 29. ^'pt. ^l» colttulnucinm — denn er hatte sich »ichr vor's Gericht gestellt — zu zwei Jahren Gefängniß, 50 Franken Geldstrafe und fünfjährigem Verluste aller Bürgerrechte. Verleger: Ignaz >A l o is K leinma y r.