Laibacher SCHULZEITUI6. Organ des krainischen Landes - Lehrervereines. Erscheint Vereinsmitglieder am 10. und 25. jedes Monats. Z2ZZT. Ta^rg-Strigf.. erhalten das Blatt gratis. Pränumerationspreise: Für Laibach: Ganzj. fl. 2,60, halbj. fl. 1,40. —Mit der Post: Ganzj. fl. 2,80, halbj. fl. 1,50. Expedition: Buchdruckerei lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg, Bahnhofgasse Nr. 15. — Inserate werden billigst berechnet. Schriften und Werke zur Recension werden franco erbeten. Präimmerations - Einladung. Der Ernst der Zeit erheischt ein einmüthiges Einstehen für unsere Errungenschaften. Angesichts der lebhaften Agitation gegen unser nur den Interessen der Schule und der Lehrerschaft in uneigennütziger Weise dienendes Organ sind weitere Worte wohl überflüssig. Einigkeit und Zusammenhaltung thun mehr als jemals noth. Wir dürfen, ohne zugleich auch die gegenwärtige Situation näher zu beleuchten, wohl hoffen, dass sowohl die geehrten unterstützenden wie wirklichen Mitglieder des „Krainischen Landes-Lehrervereines“ uns auch in der Folge nicht allein treu zur Seite stehen, sondern uns noch andere Freunde des Fortschrittes und der Neuschule zuführen werden. Dasselbe hoffen wir von unseren geehrten Abonnenten und Abonnentinnen. Wehe, wenn die Lehrerschaft die Tage wiedererleben sollte, die ihr das Erworbene rauben könnten! Dann stiege gewiss Reue in solchen auf, die nicht zu jenen hielten, die ihre Interessen vertheidigten und sie stets in Schutz nahmen, sobald dies nöthig war. Unserer Aufgabe vollkommen bewusst, laden wir zur Pränumeration auf den 11. Jahrgang der „Laibacher Schulzeitung“ ergebenst ein. Man abonniert in der Expedition des Blattes (lg. von Kleinmayr & Fed. Bamberg in Laibach, Bahnkofgasse Nr. 15) oder beim Vereinscassier, Herrn k. k. Uebungslehrer und Bezirksschulinspector Franz Gerkmanu, und zwar sind die Fränumerationspreise: F ür Laibach ganzj. 2 fl. 60 kr., halbj. 1 fl. 40 kr.; für die Zustelllung ins Haus ganzj. 12 kr.; mit Postversendung: ganzj. 2 fl. 80 kr., halbj. 1 fl. 50'kr. Die Rückstände wollen ehethunlichst geebnet werden. ~^§£iS (Alle Lehrer und Lehrerinnen in Krain können mit einem Betrage von jährlich 3 fl. dem Vereine als ordentliche, — Herren und Damen, die nicht dem Lehrstande angehören, mit demselben Betrage als unterstützende Mitglieder beitreten und erhalten als solche das Blatt gratis.) Von denjenigen, die unser heutiges Blatt als Probenummer erhalten, werden nur jene Collegen und Colleginnen zu den Abonnenten gerechnet, die den Pränumerationsbetrag übersenden oder erklären, dies demnächst thun zu wollen. Unseren Gesinnungsgenossen. Mit der heutigen Nummer beginnt die „Laibacher Schulzeitung“ ihren eilften Jahrgang. An den Rückblick, den wir über unsere nunmehr zehnjährige Thätigkeit in der letzten Nummer brachten, wollen wir heute nur noch einige wenige Worte knüpfen. Unsere Vergangenheit ist auch zugleich unser zukünftiges Programm. In angestrengtester Thätigkeit haben wir nun durch zehn Jahre auf dem Gebiete des liberalen Schulwesens nicht ohne Erfolg gewirkt; und so soll es auch weiterhin geschehen! — Wir kämpfen für den Fortbestand der Neuschule; alles was diese fördert und unterstützt, soll auch von uns gefördert und unterstützt werden. Alle Erscheinungen auf dem Gebiete des österreichischen Schulwesens werden wir mit gewohnter Objectivität zur Kenntnis unserer Leser bringen und unsere eigene Ansicht stets mit entschiedener Offenheit aussprechen. Selbst gegentheiligen Ansichten und Meinungen stehen die Spalten unseres Blattes offen, da wir den Grundsatz festhalten, dass eine Schulangelegenheit, sei es was immer für eine, umso besser gedeihen und schliesslich umso richtiger entschieden wird, je gründlicher sie erörtert wurde. Wir halten dermalen unser Unternehmen von um so grösserer Wichtigkeit, als gerade jetzt wieder allerorten dunkle Gestalten auftauchen, die unsere erhabenste Errungenschaft, die Neuschule, wieder vernichten und dem Lehrer gerne wieder jene Fesseln anlegen möchten, die ihn so sehr entwürdigten. Schon hat sich die Lehrerschaft mehrerer Provinzen unseres schönen Oesterreichs aufgerafft und es in Versammlungen und Conferenzen offen und entschieden ausgesprochen, dass sie unerschütterlich treu festhalten wolle an der Neuschule, die allein dem Lehrer eine seiner Thätigkeit entsprechende Stellung geschaffen und die allein auch den Bedürfnissen des Volkswohles gerecht werden kann. Sollten wir Lehrer in Krain bei solcher Gelegenheit allein fehlen? — sollten wir allein in unwürdiger Unthätigkeit verharren, wenn es sich um solch hohe Güter, um unsere heiligsten Interessen handelt? Es ist eine Nothwendigkeit, dass auch die fortschrittlich gesinnte Lehrerschaft Krains durch ein öffentliches Organ vertreten sei; wohlan denn, die „Laibacher Schulzeitung“ ist jenes Organ! Wir geben uns also der Hoffnung hin, dass alle unsere bisherigen Mitglieder und Abonnenten uns auch fernerhin treu bleiben und das geringe Opfer, das in gar keinem Verhältnis zu unserer Mühewaltung steht, nicht scheuen werden, welches von jedem Einzelnen gebracht werden muss, um uns in unserem schwierigen Unternehmen zu unterstützen. Die p. t. Lehrer und Lehrerinnen an mehrclassigen Schulen bitten wir, sich einzeln zu abonnieren, da es sich ja selbstverständlich nicht nur um die Lectüre, sondern auch um die Unterstützung unseres Organes handelt. Und so blicken wir getrost in die Zukunft, in der sichern Hoffnung, dass früher oder später jene Zeit kommen wird und muss, wo jedermann es einsehen wird, dass wir allein es waren, die jederzeit die wahren Interessen der krainischen Lehrerschaft vertreten haben. Laibach am 10. Jänner 1883. Die Vereinsleitung. Unsere Schuljugend. Der Erlass des k. k. Unterrichtsministeriums vom 20. August 1880 gegen die Ueber-füllung der Mittelschulen, mit welchem der Staatsverwaltung und insbesondere den Unterrichtsbehörden zur Pflicht gemacht wurde, einer Tendenz der Bevölkerung entgegenzuwirken, welche einerseits der Bodencultur und dem Gewerbewesen die wertvollsten Kräfte entzieht und andererseits ein unfruchtbares und unzufriedenes Proletariat erwerbloser „Gebildeter“ erzeugt, hat bei seinem Erscheinen den Beifall jedes verständigen, die Sache objectiv betrachtenden Menschen gefunden. Indes hat derselbe bei uns nicht die geringste Wirkung gehabt, denn der Besuch des Gymnasiums hat sich seitdem nicht nur nicht vermindert, sondern in noch weiterem Masse gesteigert. Wir haben schon in mehreren Artikeln nachgewiesen, dass bei uns in Kram die allgemeine Schulpflicbtigkeit falsch aufgefasst wird, dass die Landleute die Vermehrung der Schulen nur als erwünschte Gelegenheit betrachten, ihre Kinder auf billigere Weise zu „Herren“ (unter dieser Bezeichnung werden vorzugsweise die geistlichen Herren verstanden) zu machen, indem man sie gleich vom Hause aus ins Gymnasium schicken kann. Auf diese Weise entsteht ein nothwendigerweise grosser Zusammenfluss von Schuljungen in Laibach (man hat nämlich Gründe genug, sie gerade hieher und nicht nach Rudolfswert oder Krainburg zu schicken), der sich mit der Vermehrung der Volksschulen auf dem Lande von Jahr zu Jahr steigern wird. Der oben citierte Erlass des Ministeriums ist, wie gesagt, vortrefflich. Leider wird bei uns zu wenig darauf gesehen, dass Erlässe auch beobachtet und durchgeführt werden. Was ist bei uns in dieser Hinsicht bisher geschehen? Man könnte ohne Umstände und mit völliger Beruhigung antworten: Nichts, gar nichts. Es ist von keiner Seite noch ein Versuch gemacht worden, Laibach zu einer Gewerbeschule zu verhelfen, ja es wird nicht einmal darauf hingearbeitet, dass wenigstens in der Hauptstadt, wie es das Gesetz für jeden Schulbezirk vorschreibt, eine Bürgerschule errichtet werde, da doch zu den meisten Abtheilungen einer Gewerbeschule die Zurücklegung einer solchen gefordert wird. Man hat überhaupt noch an gar keine Einrichtung gedacht, wie die Jugend nach der Entlassung aus der Volksschule einem systematischen landwirtschaftlichen oder gewerblichen Unterrichte zugeführt werden könnte. Alles strömt, wie gesagt, nur ins Gymnasium. Der erwähnte Ministerial-Erlass weist auf den misslichen Umstand hin, dass aus den Ackerbau, Handel oder Gewerbe treibenden Populationsschichten überaus zahlreiche Elemente in den Mittelschulen Aufnahme suchen, denen die materiellen und persönlichen Voraussetzungen fehlen, um aus den langjährigen und kostspieligen Studien die entsprechenden Vortheile für ihr ferneres Fortkommen erwarten zu können Nun, was bei uns die materiellen Voraussetzungen bei dem zur Aufnahme ins Gymnasium geschickten Jungen vom Lande anbelangt, so ist es gewiss, dass nur der kleinste Theil vom Hause aus mit den nothwendigsten Subsistenzmitteln versehen wird; der weitaus grössere Theil wird mit der tröstenden Aussicht auf den Erhalt eines Stipendiums, auf die Aufnahme ins Knabenseminar oder eines der Knabenasyle, auf die Gnadenkost in einem der Klöster, der Institute oder bei Familien oder wenigstens auf billigere Kost in der Volksküche, auf den spätem Erhalt von „Instructionen“ (womit hier der Hausunterricht bezeichnet wird) u. s. w., kurz mit dem Hinweis auf die öffentliche und private Wohlthätigkeit hieher geschickt. Es wird damit erschrecklich viel Elend in die Stadt gezogen. Dass solche Knaben viel Hunger auszuhalten haben und oft mit leerem Magen in der Schule sitzen müssen, ist selbstverständlich. Aber dies wäre nicht so schlimm, wie die Uebelstände bei den Wohnungen. Man muss sich nur überzeugen, wie in Laibach derlei Knaben oft untergebracht sind. Da gibt es eigene, sogenannte „alleinstehende“ Quartierfrauen, häufig ganz ungebildete, rohe Weiber, die in einem beengten Zimmer gleich ein halb Dutzend solcher armer Knaben beherbergen, welche von nichts zu leben haben, denen es oft an der notbwendigsten Wäsche, an Kleidung und Bescbubung gebricht. Oft wird das Zimmer nur durch ein Hoffenster erleuchtet, und abends müssen die Bemitleidenswerten bei einer jämmerlichen Lampe ihre Aufgaben schreiben und ihre Lectionen studieren. Die Wohnung ist gewöhnlich darnach, das Augenlicht der Knaben gründlich zu verderben. Man hat in neuester Zeit so viele Verordnungen in Bezug auf Schulhygiene, namentlich auf Schutz des Sehorgans erlassen. Darum aber, wie es mit der Hygiene zu Hause, in solchen dumpfen, finstern, feuchten, vollgepfropften Localen, in denen die Schulkinder denn doch den grössten Theil ihrer Zeit zubringen, steht, darum bekümmert sich, wenigstens soweit wir wissen, niemand. Wir dächten, es wäre Sache von Schul-Gesundheitscom-missionen, nicht nur der Volks-, auch der Mittelschulen, die Wohnungen der Schuljugend ebenso wie die Schulräume hie und da einer allgemeinen Untersuchung zu unterziehen und einzelne derselben, die sich besonders schädlich erweisen sollten, den Schülern geradezu zu verbieten. Die Schule ist nicht nur eine Unterrichts-, sie ist auch eine Erziehungsanstalt. Um letzterer Aufgabe zu entsprechen, ist es nothwendig, dass sie sich mit denjenigen in Verbindung setze und erhalte, denen die häusliche Erziehung ihrer Schüler anvertraut ist. In Ermanglung der Eltern, die nicht in der Stadt wohnen, sind als „verantwortliche Aufseher“ die Kost- und Qartiergeber berufen. Es gehört daher ganz gewiss zur Aufgabe der Schule, insbesondere auf jene Leute ein wachsames Auge zu haben, die das Halten von Koststudenten gewerbsmässig betreiben, ob dieselben überhaupt auch als Erzieher taugen. (Schluss folgt.) Seume’s Reise durch Krain. Wohl jedem unserer geehrten Leser ist noch von der Schule her das sinnige Gedicht von dem „Canadier, der noch Europens übertünchte Höflichkeit nicht kannte,“ in Erinnerung geblieben. Der Dichter desselben, Johann Gottfried Seume (geboren zu Weissenfels in Thüringen 1763, gest. 1810), war reich an Lebenserfahrungen, denn er hatte, anfangs gegen seinen Willen, später aus freiem Antriebe, viele Länder gesehen und Nationen kennen gelernt und dabei viele Gefahren bestanden. In jungen Jahren zum hessischen Militärdienst gepresst, war er nach Amerika geschleppt worden, wo er unter den Briten bis zum Friedensschlüsse kämpfte. Von Canada nach Europa zurückgekehrt, wurde er unter die preussischen Soldaten gesteckt. Zweimal entwich er, zweimal wurde er zurückgebracht und sollte zuletzt mit dem Tode bestraft werden; ein günstig Geschick rettete ihn davor. Später Secretär eines russischen Generals, trat er 1793 zu Warschau in ein russisches Grenadierregiment als Officier ein, kämpfte gegen die Polen, wurde von ihnen gefangen und erst nach langer Zeit befreit. Er ward später Sprachlehrer —■ denn bei seinen vielen Abenteuern hatte er sich ausgebreitete Sprachkenntnisse erworben — und schliesslich Corrector in der Druckerei eines seiner Freunde. Als solcher unternahm er zweimal eine neunmonatliche Fussreise, einmal 1802 über Oesterreich, Italien, die Schweiz und Frankreich, das anderemal, 1805, über Petersburg, Moskau, Finnland und Schweden. Beide hat er beschrieben, die erstere derselben, die auch unser Land berührt, unter dem Titel: „Spaziergang nach Syrakus“ (3 Bände, 1802). Er hatte die Reise mit Anfang Dezember 1801 angetreten. Nach Krain kam er am 18. Jänner 1802, den 20. und 21. brachte er in Laibach zu und am 23. traf er in Triest ein. Es ist interessant, das Urtheil eines so länderkundigen Mannes über Krain und Laibach vor mehr als 80 Jahren zu hören. Die Reisebeschreibung ist in Briefen an den „lieben Leser“ gehalten. Von denselben betreffen drei unser Land, die wir hier anführen. Laybacb. Hier mache ich, wenn Du erlaubst, wieder eine Pause und lasse meine Hemden waschen und meine Stiefel besohlen. — Von Gräz aus war es sehr kalt und ward immer kälter. Die erste Nacht blieb ich in Ehrenhausen, einem ganz hübschen Städtchen , das seinem Namen Ehre macht, wo ich von meiner lieben Mur Abschied nahm. Der Ofen glühte, aber das Zimmer war nicht warm. Der Weg von Ehrenhausen nach Marburg ist ein wahrer Garten , links und rechts mit Obstpflanzungen und Weinbergen. Auch Marburg ist ein ganz hübscher Ort an der Drawa, und die Berge an dem Flusse hinauf und hinab sind voll der schönsten Weingärten. Eine herrliche ökonomische Musik war es für mich, dass die Leute hier überall links und rechts auf Bohlentennen draschen. Das Deutsche hörte nunmehr unter den gemeinen Leuten auf, und das Italienische fieng nicht an: dafür hörte ich das krainische Rothwelsch, von dem ich nur hier und da etwas aus der Analogie mit dem Russischen verstand. Die Russen thun sich darauf etwas zugute, dass man sie so weit herab in ihrer Muttersprache versteht, und nennen sich deswegen die Slawen, die Berühmten, ungefähr so wie die heutigen Gallier sich die grosse Nation nennen. Bis nach Triest und Görz wurden sie hier überall verstanden. Die Polen sprechen sogleich und verständlich mit ihnen, und die Böhmen finden keine Schwierigkeit. Ich selbst erinnere mich, als ich vor mehreren Jahren aus Russland zurückkam und einen alten russischen Grenadier als Bedienten mit mir hatte, dass er mir in der Lausitz in der Gegend von Lübben sagte: „Aber, mein Gott, wir sind ja hier noch ganz in Russland; hier spricht man ja noch gut russisch.“ So viel Aehnlichkeit haben die slawischen Dialekte unter sieb, von dem russischen bis zum wendischen und krainischen. Von Gannewitz aus ist ein hoher, furchtbar steiler Berg, weit steiler als der Sömmering, so dass vierunddreissig Ochsen und sechs Pferde an einem Frachtwagen zogen, den die sechs Pferde auf gewöhnlichem Weg allein fortbrachten. Die Berge sind hier meistens mit schönen Buchen bewachsen, da sie an der Mur fast durchaus mit Schwarzwald bedeckt sind. In Cilly kam ich ziemlich spät an und that mir gütlich in sehr gutem Bier, das nun ziemlich selten zu werden anfängt. Aus Verzweiflung muss ich Wein trinken, und zwar viel; denn sonst würde man mich ohne Barmherzigkeit auf ein Strohlager weisen, und wenn ich auch noch so sehr mit dem Gelde klingelte. Es wurde hier bei meiner späten Ankunft so stark geschossen und geschrien, dass ich glaubte, es wäre Revolution im Lande. Wie ich näher kam, hörte ich, dass es Schlittenfahrer waren. (Nach längerer Erzählung, wde er durch Uebernachten in einem frisch getünchten Zimmer in Cilli beinahe sein Leben eingebüsst, fährt er fort:) Zwischen Franz und St. Oswald steht rechts am Berge eine Pyramide mit einem Postament von schwarzem Marmor, auf dem die Unterwerfungsacte der Krainer an Karl den Sechsten eingegraben ist: Se substraverunt heisst es mit klassisch diplomatischer Demuth. Eine Viertelstunde weiterhin ist links ein anderes Monument, wie es mir schien, zu Ehren eines Ministers, der den Weg hatte machen lassen. Es war sehr kalt; die Schrift war schon ganz unleserlich und der Weg war auch wieder in üblen Umständen, obgleich beides höchstens nur von Karl dem Sechsten. Abends kam ich mit vieler Anstrengung in St. Oswald an, ob ich gleich recht gut zu Mittag gegessen hatte; denn der Zufall (nämlich in Cilly) musste mich doch etwas geschwächt haben. Der Wirt, zu dem man mich hier wies, war ein Muster von Grobheit und hat die Ehre, der einzige seiner Art auf meiner ganzen Reise zu sein: denn alle übrigen waren leidlich artig. Ich trat ein und legte meinen Tornister ab. Es war Zweidunkel, zwischen Hund und Wolf. „Was will der Herr?“ fragte mich ein ziemlich dicker, handfester Kerl, der bei dem Präsidenten der italienischen Kanzlei in Wien gewesen zu sein schien, so ganz sprach er seine Sprache und seinen Dialekt. „Was will der Herr?“ Ich trat ihm etwas näher und sagte: „Essen, trinken und schlafen.“ — „Das erste kann er, das zweite nicht.“ — „Warum nicht? ist hier nicht ein Wirtshaus?“ „Nicht für ihn.“ — „Für wen denn sonst?“ — „Für andere ehrliche Leute.“ — „Ich bin hoffentlich doch auch ein ehrlicher Mann.“ — „Geht mich nichts an.“ — „Aber es ist Abend, ich kann nicht weiter und werde also wohl hier bleiben müssen, “ sagte ich etwas bestimmt. Hier gerieth der dicke Mann in Zorn, ballte seine beiden Fäuste mit einer solchen Heftigkeit, als ob er mit jeder auf einmal ein halbes Dutzend solcher Knotenstöcke zerbrechen wollte, wie ich trug. „Mach’ der Herr nur kein Federlesens und pack’ er sich, oder ich rufe meine Knechte, da soll die Geschichte bald zu Ende sein.“ Er deutete grimmig auf die Thür und gieng selbst hinaus. Ich wandte mich, als er hinaus war, an einen jungen Menschen, welcher der Sohn vom Hause zu sein schien, und fragte ihn ganz sanft um die Ursache einer solchen Behandlung. Er antwortete mir nicht. Ich sagte, wenn man mir nicht trauete, so möchte man meine Sachen in Verwahrung nehmen und Börse und Uhr und Pass und Taschenbuch dazu. Nun sagte er mir ängstlich, der Herr wäre aufgebracht, und es würde wohl bei dem bleiben, was er gesagt hätte. Hier kam der dicke Herr selbst wieder. „Ist der Herr noch nicht fort?“ — „Aber Lieber, es ist ja ganz Nacht; ich bin sehr müde und es ist sehr kalt.“ — „Geht mich nichts an.“ — „Es ist kein anderes AVirtshaus in der Nähe?“ — „Wird sich schon eins finden.“ — „Auch wieder ein solches?“ — „Nur nicht räsonniert und marsch fort!“ — „Hier ist mein Pass aus der Wiener Staatskanzlei.“ — „Ei was!“ rief er grimmig wüthend und ohne mit Respect zu sagen: „ich..........auf den Quark!“ Was war zu thun? Zur Ba- taille durfte ich es nicht wohl kommen lassen; denn da hätte ich, trotz meinem schwer-bezwingten Knotenstock, Schläge bekommen für die Humanität, quantum satis, und noch etwas mehr. Der Mensch schien Kaiser und Papst in St. Oswald in einer Person zu sein. Ich nahm ganz leise meinen Reisesack und gieng zur Thür hinaus. War das nicht ein erbaulicher, ästhetischer Dialog? Nun ist in ganz St. Oswald, soviel ich sah, weiter nichts, als dieses ziemlich ansehnliche Wirtshaus, die Post, ich glaube die Pfarre und einige kleine Taglöhnerhütten. Zur Poststation habe ich durch ganz Deutschland nicht das beste Zutrauen in Rücksicht der Humanität und Höflichkeit: das ist ein Resultat meiner Erfahrung, als ich mit Extrapost reiste; nun denke Dir, wenn ein Kerl mit dem Habersack käme! Er möchte noch so viel Ducaten in der Tasche haben und zehren wie ein reicher Erbe, das wäre wider Polizei und die Ehre des Hauses Zu dem Pfarrer hätte ich wohl gehen sollen, wie ich nachher überlegte, um meine Schuldigkeit ganz gethan zu haben. Aber das Unwesen wurmte mich zu sehr; ich gab dem Heiligen im Geiste drei tüchtige Nasenstüber, dass er seine Leute so schlecht in der Zucht hielt, und schritt ganz trotzig an dem Berge durch die Schlucht hinunter in die Nacht hinein. Die tiefe Dämmerung, wo man aber doch im Zimmer noch nicht Licht hatte, und mein halbpolnischer Anzug mochten mir auch wohl einen Streich gespielt haben; denn ich glaube fast, wenn wir einander hätten hell ins Gesicht sehen können, es wäre etwas glimpflicher gegangen. Die Gegend war nun voll Räuber und Wölfe, wie man mir erzählt hatte, ich marschierte also auf gutes Glück geradezu. Ungefähr eine halbe Stunde von dem Heiligen der schlechten Gastfreundschaft traf ich wieder ein Wirtshaus, das klein und erbärmlich genug im Mmdschein dort stand. Sehr ermüdet und etwas durchfroren trat ich wieder ein und legte wieder ab. Da sassen drei Mädchen, von denen aber keine eine Silbe Deutsch sprach, und sangen bei einem kleinen Lichtchen ihrer kleinen Schwester ein gar liebliches krainisches Wiegentrio, um sie einzuschläfern. Endlich kam der Wirt, der etwas Deutsch radebrechte; dieser gab mir freundlich Brot, Wurst und Wein und ein Kopfkissen auf das Stroh. Ich war sehr froh, dass man mir kein Bett anbot; denn mein Lager war unstreitig des beste im ganzen Hause. Es war mir lieb, bei dieser Gelegenheit eine gewöhnliche krainische Wirtschaft zu sehen, die dem Ansehen nach nicht die schlechteste war und die doch nicht viel besser schien, als man sie bei den Letten und Esthen in Kurland und Lief-land findet. Gleiche Ursachen bringen gleiche Wirkungen. (Fortsetzung folgt.) Lose Gedanken eines Landschullehrers. Alter, göttlicher Janus, ich grüsse dich! Dein Gesicht spiegelt wohl das abgewichene Jahr, welches auch uns, die wir im Weinberge des Herrn schaffen, so manches Neue gebracht hat! — Janus, alter Geselle, du hast vielleicht noch Heldenthaten im Sinne, und ich fürchte, das junge Jahr werde vor der Zeit zum Manne! Oeffue deine Götterhände, reiche mir den Trank aus dem Lethebecher, damit es mir gegönnt sein möge, zu vergessen der „logischen“ und metaphysischen Grillenfängerei, der pompösen Worte eines Schulfeindes, der da in einem „Volksblatte“, das noch obendrein als Motto die Worte führt: „Liebet die Wahrheit, die Tochter Gottes“, bitter und bitterlich den Bau eines Schulpalastes beweint! — Ja, ein Palast mit drei Hörsälen, Conferenz- und Lehrmittelzimmer und wie all die angefeindeten, weil „überflüssigen“ Räumlichkeiten heissen mögen! Ach, die Jeremiaden in Bezug auf diesen Bau — denn nicht einmal die Pfarr-höfe mit ihren grossen Ackercomplexen können diesen Palästen mehr Concurrenz machen; sie sind ja nur „ärmliche Hütten im Vergleiche zu unseren Schulpalästen auf dem Lande!“ Ja mein lieber Janus, da geht es nicht immer ohne Galle ab; aber wozu hätte uns Mutter Natur auch dieselbe gegeben? Ach mein liebes Land, in dir ist ja nicht mehr gemüthlich zu leben, da der Fortschritt der Unterrichtsanstalten trotz der Reactionshebel so um sich greift! Fort also mit all den gesunden Principien! — Sogar eine neue Lehrer-Bildungsanstalt, d. h. ein „Palast“ für dieselbe steht in Sicht, und so geht der jetzige „Schul-Götzendienst“ seinen Gang! — Aus voller Brust müssen wir da unser Peccavi ausrufen, indem wir dem fernen Spectakel, der da noch losgehen wird, mit Spannung entgegensehen! Muss die Ritter des Rückschrittes nicht eine tiefe Wehmuth erfüllen, wenn wir da hören müssen, mit welcher Ueberschwenglichkeit die moderne Schule und die wahre Freiheit in unserem Vaterlaude gepriesen wird? Hs sont passes, le jours de fete! — Janus, ominöser Junge, bringe sie uns zurück, die Tage aus entschwundener Zeit, nach denen wir uns so sehr sehnen! Ach, wo sind die sonnigen Gefilde jener rührenden Zeit! — Ferne? — Also abermals einen Trunk aus dem Quell, der vergessen macht! — Glücklich ist, wer vergisst u. s. w. — Lass verschwinden, Janus, die Wahngebilde des vergangenen Jahres, blase fort die seltsamen Sachen, die die curiose Zeit aufgeworfen! Fache an das Feuer der Wahrheit, doch nicht im Geiste jener Gegner, die da die neuen Schulgesetze verantwortlich machen wollen für die Missethateu verkommener Individuen und für die Frequenz der Zuchthäuser! Erleuchte sie, damit sie nicht eitle Worte und Gründe anführeu mögen zur Schändung unserer Neuschule, die nicht minder fadenscheinig erscheinen, wie die Uniform eines zur Waffenübung einberufenen Landwehrmannes! Erweiche ihre Herzen, damit sie uns Landschullehrer nicht um die Gehalte beneiden, denn wir sind ja zufrieden, wenn wir mit „Demokrit“ ausrufen können: Beatus Ule hotno, Qui vivit sua domo, Habet bonam pacem Et sedet post fornacem, Laudat deum trinuin Et bibit bonum —. Ille ego. Steiermark. (Stand des Schulwesens.) Steiermark zählte nach einer neuesten Zusammenstellung 755 öffentliche Schulen, 20 Exposituren, 6 Excurrendo-Stationen, 39 Privatschulen und 7 Fabriksschulen. Von den öffentlichen Schulen waren 2 drei-classige Bürgerschulen, 2 achtclassige Volks- und Bürgerschulen, 1 sieben-, 2 sechs-, 33 fünf-, 72 vier-, 109 drei-, 186 zwei- und 348 einclassige Schulen, 701 waren gemischte, 31 Knaben- und 23 Mädchenschulen. — Die öffentlichen Schulen hatten 1561 Gassen; mit 44 Gassen waren Parallelabtheilungen verbunden. An allen Schulen des Landes war der Unterricht ganzjährig, au 638 ganztägig, an 116 Schulen halbtägig, an einer Schule (Seewiesen) kein Unterricht. Nach der Verschiedenheit der Unterrichtssprache gab es 524 deutsche, 155 slovenische und 76 utraquistische Schulen. Böhmen. (Abänderung des Landesgesetzes. Ein eigenartiger Beschluss.) Se. Majestät der Kaiser hat dem vom Landtage des Königreiches Böhmen beschlossenen Gesetze, mit welchem die §§ 17, 18, 20, 21 und 22 des Landesgesetzes vom 24. Februar 1873 zur Regelung der Errichtung, Erhaltung und des Besuches der öffentlichen Volksschulen abgeändert werden, die Allerhöchste Sanction ertheilt. Mit demselben wird die Verpflichtung der Ortsgemeinden zur Entrichtung eines Schulgeldpauschales für alle schulpflichtigen Kinder nach dem Durchschnitte der letztverflossenen drei Schuljahre unter Gewährung eines 15- bis 25proc. Nachlasses, dann zur Beischaffung der Schulbücher und anderen Lehrmittel für alle dürftigen in der Schulgemeinde sich aufhaltenden Kinder ausgesprochen und das bisherige Regressrecht der Schulgemeinden gegenüber den Heimatsgemeinden in diesen Beziehungen aufgehoben. — Der Landesschulrath von Böhmen hat beschlossen, dass den Lehrpersonen an Volks- und Bürgerschulen vom 1. Jänner 1883 angefangen der Gehalt am vierten eines jeden Monates, und wenn dieser auf einen Sonn- oder Feiertag fällt, am nächstfolgenden Werktage ausbezahlt werde. Wie mag man diese „Neuerung“ begründen ? Galizien. (Sanctionierung.) Dem vom galizischen Landtage beschlossenen Gesetzentwürfe über die Kosten der Erhaltung und Errichtung der Volksschulen und über die Schulfonds wurde die kaiserliche Sanction ertheilt. Dieses Gesetz hat den Zweck, die Einhebung der Schulumlagen der erfolgten Regulierung der Grund- und Gebäudesteuer anzupassen. Die im Gesetze vom 2. Mai 1873 normierten Percentualbeiträge werden herabgesetzt. Transleithanien. (Das Unterrichtswesen der Murinsel.) Der ungarische Unterrichtsminister Trefort wird noch im Laufe dieses Winters eine Commission nach Csak-tornya senden, welche angewiesen sein wird, im Vereine mit dem Vertreter des Erzbischofs von Agram den Stand der Unterrichtsangelegenheiten der Murinsel zu prüfen und auf Grund der an Ort und Stelle gemachten Wahrnehmungen darüber Bericht zu erstatten, oh die Beschwerden, die iubetrelf der dortigen Sprachen- und Schulverhältnisse auftauchten, begründet sind. Deutsches Reich. Der Landesverein preussischer Volksschullehrer hat an das Abgeordnetenhaus eine Petition gerichtet, in der darum ersucht wird, dass 1.) der Pensionssatz, so lange die Lehrer noch auf die Minimalgehalte angewiesen sind, wenigstens mit 600 Mark festgesetzt werde; 2.) dass der zu Pensionierende nach 40jähriger Dienstzeit in den vollen Bezug seines bisherigen Gehaltes gelange, und 3.) dass die Auszahlung der Buhegehalte vom Staate erfolge. Frankreich. In Frankreich sollen in den Jahren 1878 bis 1881 insgesammt 8688 neue Schulen gebaut worden sein, deren 8929 neu eingerichtet und in 12 510 das Schulmobiliar und Material repariert, ergänzt oder neu angeschafft worden. Es hat dies eine Ausgabe von 205 647 714 Francs verursacht, wovon 135 551 859 Francs auf die Gemeinden und Departements entfallen. Um das Gesetz über den obligatorischen Unterricht völlig durchzuführen, bleiben noch 27 475 neue Schulen zu bauen, 12 111 neu einzurichten und 31500 mit dem gehörigen Material und Mobiliar auszustatten. Alles das wird noch 716 630 738 Francs an Kosten erfordern, wovon 400 543 586 Francs dem Staat und 316 087152 Francs den Gemeinden und Departements zur Last fallen würden. Xj o c ei 1 e s- Veränderungen im Lehrstande. Von den absolvierten Lehramtszöglingen wurden angestellt: Herr Job. Vogelnik zu Sairach und Herr Job. Toman in Mariathal. Herr Ant. Tri plat kam als prov. Lehrer nach Karnervellach. Definitiv erklärt wurden: Herr Theodor Jo sin als zweiter Lehrer zu Adelsberg, Herr Andreas Jekovec, vorher Lehrer zu Laufen, als Lehrer zu Steinbüchl, Frl. J. Tominec als Lehrerin zu Oberlaibach (4. Stelle), und Joh. Gregorin als Lehrer zu Tschernutsche. Aus der Sitzung des k: k. Landesschuirathes vom 14. Dezember 1882. Die Erweiterung der einclassigen Volksschule in Kronau zur zweiclassigen wird unter gleichzeitiger Bestimmung der bezüglichen Gehaltsclasse für die beiden Lehrstellen beschlossen. — Der Bericht der Direction der k. k. Prüfungscommission für allgemeine Volksund Bürgerschulen über die im Oktobertermine 1882 abgehaltenen Lehrbefähigungsprüfungen wird zur Kenntnis genommen. — Inbetreff der Erweiterung der Volksschule in Sittich werden weitere Verhandlungen, beziehungsweise die Neuconstituierung des Schul-sprengels angeordnet. — Das Ansuchen eines Ortssehulrathes um Versetzung der dortigen Lehrstelle aus der dritten in die zweite Gehaltsclasse wird abgewiesen. — Zweien Volksschullehrerswitwen wird das Conductquartal bewilligt. — Mehrere Berufungen und Strafnachsichtsgesuche in Schulversäumnis-Straffällen werden erledigt. — Der Ausspruch eines Bezirksschulrathes, betreffend die Zuerkennung der zweiten Dienstalterszulage an einen Volksschullehrer, wird behoben. — Auf Grund der Berichte der k. k. Bezirksschulräthe über das Volksschulwesen pro 1881/82 wird der Jahresbericht höhernorts vorgelegt und werden an den Stadtschulrath Laibach und den Bezirksschulrath Umgebung Laibach entsprechende Weisungen erlassen. — Die Berichte der Directionen der Lehrer- und Lehrer-innen-Bildungsanstalt, betreffend das Erfordernis für Staatsstipendien pro 1882/83, werden höhernorts vorgelegt. — Das Gesuch um Anerkennung eines in Agram erworbenen Lehrbefähigungs-Zeugnisses wird höhernorts vorgelegt. — Mehrere Schulgeld-Befreiungsgesuche werden erledigt. — Vier Lehrstellen an allgemeinen Volksschulen werden definitiv besetzt. — Die Einführung des Halbtags-Unterrichtes an einer einclassigen Volksschule im Schul- bezirke Adelsberg wird bewilligt. — Dem Ansuchen einer Schulleitung um Vermehrung der Religionsstunden wird keine Folge gegeben. — Der Antrag des Lehrkörpers der Lehrer-Bildungsanstalt auf locale Ausschliessung eines Zöglings dieser Anstalt wegen beharrlichen Unfleisses wird genehmigt. — Zwei Gymnasial-Professoren wird die erste und einem die vierte Quinquennalzulage zuerkannt. — Mehrere Kemunerations- und Geldaushilfsgesuche werden erledigt. Zu Bezirksschulraths-Mitgliedern für die neu beginnende sechsjährige Fuuctions-dauer hat der Landesausschuss folgende Herren erwählt: für den Bezirk Umgebung Laibach die Herren Peter Lassnik in Laibach und Job. Nep. Plautz in Schischka; für den Bezirk Gurkfeld die Herren Jakob Lenk, Gutsbesitzer in Arch, und Moriz Scheyer, Forstmeisterin Ratschach; für den Bezirk Rad m an nsd orf die Herren Franz Tscharman, Militärseelsorger i. R. in Möschnach, und Benj. Schüller, Werksbesitzer in Kropp; für den Bezirk Krainburg die Herren Franz Dollenz, Realitätenbesitzer in Krainburg, und Carl Mally, Fabrikant in Neumarktl; für den Bezirk Littai die Gutsbesitzer Herren Rudolf Fr eiherrn v. Apfaltrern in Grünhof und Anton Roth in Gerbin; für den Bezirk Adelsberg die Herren Dr. Ed. Deu, Advocat, und Mathias Burger, Bürgei’meister und Realitätenbesitzer in Adelsberg; für den Bezirk Loitsch die Herren Julius Mayer, Arzt in Planina, und Johann Leskovitz, Realitätenbesitzer in Idria; für den Bezirk Gottschee die Herren Anton Häuf, k. k. Postmeister, und Florian Tomitsch, Realitätenbesitzer in Gottschee; für den Bezirk Rudolfswert die Herren Johann Loger, k. k. Oberlandesgerichtsrath i. P., und Albert Edler v. Lehmann, k. k. Hauptmann i. P. in Rudolfswert; für den Bezirk Tschernembl die Herren Leopold Gangl, Realitätenbesitzer, und Daniel Terček, Probst der D. R. 0. Commende in Möttling; für den Bezirk Stein die Herren Johann Kecel, Realitätenbesitzer in Stein, und Dr. Max v. Wurzbach, Gutsbesitzer in Lichtenegg bei Moräutsch. Weihnachtsbetheilungen. Wie schon in der letzten Nummer gemeldet, fand am 21. v. M. an der städtischen Excurrendoschule in Karolinengrund die Vertheilung der Kleidungsstücke an die dortige arme Schuljugend statt. Nach einer angemessenen Ansprache des Herrn Schulleiters und Absingung der Volkshymne wurden 61 Schulkinder mit Kleidungsstücken und 86 schulbesuchende Schüler und Schülerinnen mit Esswaren betheilt. Frau Katharina Fröhlich hat mit Hilfe anderer Wohlthäter die Betheilung schon durch sieben Jahre ermöglicht. Der Erfolg kennzeichnet sich besonders bei der Arbeitsschule durch sehr fleissigen Besuch und dadurch, dass von den Schülerinnen alle Anzüge, Strümpfe, Hemden, Schürzen, Kleider, Joppen eigenhändig verfertigt wurden. Möge das Bewusstsein dieses schönen Erfolges die edlen Wohlthäter und Wohltbäterinnen lohnen, die seit Jahren freundlich und reichlich zu diesem Zwecke spenden. Es sind dies die löbl. krainische Sparcasse mit einem Betrage von 50 fl., ferner Frau Kath. von Gariboldi, geb. Tonello Edle v. Stramare, Fanny Maly, Amalie Materne, Anna Neuwirth, Herr Director Kraup, Frau Kath. Fröhlich, Frl. Marianne Fröhlich etc. Ebenso fand zu den Weihnachts-Feiertagen in der hiesigen Kleinkinder-Bewahranstalt, wie alljährlich, das Christfest für die armen Kinder statt. Es ist den Bemühungen der hochverdienten Frau Vereinsvorsteherin, der hochwohlgeborneu Frau Antonie Freiin v. Codelli, gelungen, auch diesmal namhafte Beiträge zur Bescherung der Kleinen zustande zu bringen. Um 11 Uhr vormittags fanden sich viele Schutzfrauen ein. Der Director der Anstalt (der Stadtpfarrer von St. Jakob) ermahnte die Kleinen in einer Ansprache, der vielen Wohlthaten stets dankbar eingedenk zu sein, welcher sie durch den mildthätigen Sinn der Stadtbewohner sowie der Förderer dieser Anstalt theil-haftig werden. Hierauf erfolgte die Vertheilung der Gaben an 91 Knaben und 85 Mädchen mit 60 Paar Schuhen, über 100 Paar in der Anstalt gestrickten Strümpfen, Kleidern und Weissbrot. Wie immer hat auch heuer der Herr Fürstbischof 50 11., die krainische Sparcasse 200 fl., die unterstützenden Frauen der Anstalt in einer Sammlung 211 fl., dann hiesige Handelsfirmen durch namhafte Geschenke an Stoffen zur Bestreitung der Auslagen beigetragen. Dienstes-Jubiläum. Herr Hofrath M. V. Lipoid, Vorstand der Bergdirection zu Idria, ein warmer Freund der Neuschule und unserer Bestrebungen, feierte diesertage das Jubiläum seiner vierzigjährigen Dienstthätigkeit. Ganz Idria war aus diesem feierlichen Anlasse auf den Beinen, und ein Fackelzug, Serenaden, warmempfundene Reden etc. bewiesen dem hochgeschätzten, noch in voller Rüstigkeit dastehenden Jubilar, welche Sympathien er geniesst. Auch wir bringen demselben ein aufrichtiges „Glück auf!“ Aus unserem Vereine. Die letzte Ausschussitzung befasste sich mit dem finanziellen Stande des Vereines und mit der Berathung über die gegen diejenigen Abonnenten des Vereinsorganes zu ergreifenden Mittel, die trotz gegebenen Versprechens ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen sind. Desgleichen wurde Bericht erstattet, welcher Modus für die Folge bei Einhebung der Mitgliederbeiträge eingehalten werden wird. Dem Vereinscassier, Herrn k. k. Bezirksschulinspector Franz Gerkmanu, wurde für sein umsichtiges Gebaren bei Ordnung des finanziellen Standes des Vereines der Dank und die Anerkennung des Ausschusses ausgesprochen. Agitationen gegen unser Organ. In den jüngsten Tagen wurde von gewisser Seite im Stillen eine lebhafte Agitation gegen unser Organ betrieben, und in der That brachte man ein paar mehrclassige Schulen dahin, dass deren Lehrer in der Folge gemeinsam nur 1 Exemplar der „Laib. Schulzeitung“ erhalten sollen. Wo Männer wirken, deren Blick über die heimische Scholle hinausgeht, Männer, die ihre Erfahrung zurathe zogen und solchen, die im Leben noch nichts erfahren haben und in reiner Verblendung den Feinden der Neuschule und des Schulgesetzes in die Hände arbeiten, den Standpunkt des Lehrers der Gegenwart klar machten, und wo endlich solche Männer der Schule vorstehen, die da wissen, was Gemein-, was Corpsgeist ist und welche Macht in ihm liegt, dort hatten derlei Agitationen nicht den mindesten Erfolg. Wie kleinlich ist es doch, wenn Collegen in gänzlicher Verkennung eines uneigennützigen Strebens für ihr eigenes Wohl, für das Wohl der Schule, und in vollständiger Ignorierung dessen, was die Zukunft bringen wird und muss, also ohne Vorausberechnung, die geringe Ausgabe von ein paar Gulden pro Jahr scheuen, um für ein freies Schulblatt ihr Scherflein beizutragen, das selbst dessen Schöpfer, die Hauptarbeiter, bezahlen! Wir hoffen, dass die Selbsterkenntnis über gewisse leidenschaftliche Einbläser den Sieg davon tragen und diejenigen wieder in unsere Front treten werden, die da glauben, persönlich nichts von unserem Vereine profitiert zu haben. Wir erinnern daran, dass der seinerzeitige Erlass inbetreff unseres Blattes noch immer in voller Kraft ist, wovon wohl auch die amtlichen Kundmachungen, die wir bringen, Zeugnis geben. Wohlthuend und ermunternd wirkt in Fällen der Geringschätzung eigener Interessen gegenüber den Zuschriften unserer überzeugungstreuen, charaktervollen Freunde über Agitationen gegen unser Organ die Sprache massgebender Persönlichkeiten. So schreibt uns ein hochverehrter Herr Gymnasial-Director, der zu den wärmsten Freunden unseres Vereines zählt: „Nur muthig vorwärts! Die von echt humanem Geiste geleiteten Bestrebungen des Vereines können auf den vollen Beifall jedes Freundes der Jugendbildung rechnen. Dank den edlen Männern, die, der Zeiten Ungunst nicht scheuend, unentwegt dem Wohle der Menschheit dienen!“ — Also mehr Gemeingeist; Einer für Alle, Alle für Einen! Jetzt ist Fahnenflucht für immer verderblich! Die Zeit wird es lehren, jene Zeit, in der nichts vergessen bleiben wird! OrIg'I:ria,l-Oorrespo:n.cLen:z;en.. Tschernembl, 7. Jänner. Am 27. Dezember v. J. fand in Tschernembl eine ausserordentliche Bezirkslekrerconferenz unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Bezirksscbulinspectors Jeršinovic statt, bei welcher die Herren Job. Rupnik und Franz Šetina, Lehrer an der vierclassigen Knabenvolksschule zu Tschernembl, zu Mitgliedern des k. k. Bezirksschulrathes für die nächste Functionsperiode gewählt wurden. Die Conferenz beehrte auch der Leiter der k. k. Bezirkshauptmannschaft, der k. k. Regierungssecretär Herr Fleinrich Jagritsch, mit seiner Gegenwart. Derselbe hielt eine enthusiastische Ansprache an die Lehrerschaft, in welcher er der 600jährigen Herrschaft der habsburgischen Dynastie in unseren Landen gedachte, woran eben der 27. Dezember, unser Conferenztag, besonders erinnert. Redner begeisterte die Lehrerschaft dazu, in den Herzen der Kinder und der übrigen Bevölkerung die Treue, Liebe und Anhänglichkeit an die erlauchte Herrscherfamilie stets nach Kräften zu wecken und zu fördern. Die Lehrerschaft ersuchte sodann, den Ausdruck ihres wahren patriotischen Gefühls höhernorts zur Kenntnis zu bringen, worauf mehrfache Živio-Rufe ertönten und mit voller Begeisterung die Volkshymne abgesungen wurde. Und damit schloss die Conferenz. Aus Untersteiermark. Es dürfte Ihnen gewiss der Ton aufgefallen sein, der sich aus vereinzelten, über die ersten Regeln des Anstandes allerdings noch nicht hinausgekommenen Zeitschriften (oder besser gesagt: „Winkelorganen“) über unsere Bezirks-Schulinspectoren hören liess. Was für Begriffe muss sich da das denkende Publicum von uns Lehrern machen, wenn es wahre Brandartikel über diejenigen liest, in deren Hände die Regierung die Leitung des Volksschulwesens in den Schulbezirken gelegt bat? Wir hier haben wackere, für die Neuschule einstehende Collegen zu unseren Vorgesetzten, und das allein sollte schon genügend sein, um jeden unzufriedenen, mit sich selbst zerfahrenen Berufsgenossen, der unserem Stande keine Ehre macht, sondern ihn in den Augen des Volkes nur heruntersetzt, zur Besinnung zu bringen. Wir wissen ganz gut, dass ein schulfreundliches Blatt so etwas, was das Ansehen der Schule schädigen könnte, gar nicht aufnimmt, weil ihm das allgemeine Wohl, die Stellung des Lehrers vor Augen schwebt, die durch jeden Unwürdigen geschädigt werden kann. Sehen wir uns nur die Organe der Geistlichkeit an. Geben sie sich jemals dazu her, irgend einen pflichtvergessenen Priester vor aller Augen herunterzukanzeln oder gar zu schmähen? Und bei uns Lehrern sollte so etwas fortdauern? Kann eine Sprache, wie sie manchmal Lehrer gegen Standesangehörige führen, uns empfehlen? Wie oft jagten mir solche Betrachtungen die Schamröthe in das Gesicht, und wenn ich über Derartiges dann mit meinen mir lieben Collegen zu sprechen kam, gaben mir alle recht und bedauerten, dass es noch Standesgenossen geben könne, die nicht „Männer“ genannt werden können, weil sie sich immer durch die Anonymität decken, was Männer doch nicht thun. Ist die Sache, die sie in die Oeffentlichkeit zerren, verdächtig, unlauter — nun dann rühre man sie nicht an, weil man sich dadurch nur selbst besudelt; muss sie jedoch bekämpft werden, so thue man es mit Offenheit und in würdiger Sprache. Von Böswilligkeit, die leider auch manchem die Feder in die Hand drücken soll, will ich gar nicht reden. — Wir werden unseren Zwecken gewiss eher dienen, wenn wir offen mit unseren Vorgesetzten oder gleichgestellten Collegen über das, wodurch wir uns vielleicht verletzt glauben, Rücksprache pflegen; wir werden gut thun, wTenn wir einige Tage über die Endabsicht einer Handlungsweise nachsinnen und uns dann erst zum Worte melden. Wir wie die Vorgesetzten haben Pflichten, und wenn uns diese auf Unebenheiten aufmerksam machen — wer soll da gleich aus dem Häuschen gerathen? Seien wir froh, dass sie es offen thun! Da streiten sich zwmi oder drei um die Sprache und um politische Meinungen herum, und vergessen dabei gänzlich, dass sie Lehrer sind! Unsere Standesinteressen, die Aneignung der Lehrgeschicklichkeit, die Pädagogik sei das Erste, was uns begeistere; dafür treten wir ein und darnach lernen wir uns wertschätzen, nicht nach politischen Schattierungen. Jeder sehe zu, dass er sich an den männlichen Charakter schmiege und nicht morgen schon seine Farbe wechsle, einzig und allein darum, weil ihm dies etwas einbringen kann. Solche Lehrer sind das Brandmal unseres Standes; sie handeln charakterlos, weil sie von Männlichkeit und Willensstärke ebensowenig einen Begriff haben, wie von einem Standesbewusstsein. Man kann es darum nur begreiflich finden, dass unsere untersteirischen Schulbehörden der sogenannten „Verreissungsmaierei“ etwas mehr auf die Finger sehen wollen, um uns vor Blosstellungen in Blättern zu bewahren und um es dahin zu bringen, dass Klagen, wo sie am Platze sind, dort ausgetragen werden, wo dies ohne Schädigung der Lehrerehre geschehen soll. Auch wird man es begreiflich finden, dass es ganz mannhaft gehandelt, war, als sich vor kurzem mehrere Lehrer das Versprechen gaben, kein Blatt durch Abonnement mehr zu unterstützen, dem nur das Begeifern jener Lehrer Vergnügen macht, die sich erdreisten, Bildungsmittel einer Sprache zu entnehmen, die deren in grosser Zahl besitzt. Wir werden nicht vergessen, was wir uns in der Grazer-Gasse zu Cilli gelobten, und hoffen, damit jene langsam zu isolieren, die bloss aus sprachlichen Gründen als Lehrer gegen Lehrer wüthen. —r-x. Ih^Ia.nn.ig'faltlg'es. Die Regelung der Gehalte der Katecheten an Volks- und Mittelschulen betreffend, wird gemeldet, dass schon in nächster Zeit dem Reichsrathe ein diesbezüglicher Gesetzentwurf, der im Unterrichtsministerium soeben ausgearbeitet werde, vorgelegt werden soll. Das Gesetz vom 20. Juni 1872 habe sich als unzulänglich erwiesen und die Nothwendigkeit eines Nachtragsgesetzes sei klar an den Tag getreten. Ueber die näheren Bestimmungen dieses Nachtrages liege noch keine Mittheilung vor. Journalistisches. Mit Neujahr erscheint in Ungarn eine Schulzeitschrift in Gedichten, betitelt: „Der freie Volkserzi eh er“. Herausgeber derselben ist Herr B. Birkenheuer, Lehrer in Torontal-Szecsäny. Das Blatt soll vorläufig jeden zweiten Monat erscheinen. Der halbjährliche Pränumerationspreis beträgt nur 40 kr. Das ganze Probeblatt durchweht Freisinnigkeit. — Das von Josef Heinrich, Privatschulinhaber in Prag, herausgegebene Blatt „Allg. österr. Lehrerzeitung“ hat zu erscheinen aufgehört. Beanitenvereins-Curstipendien. Aus Wien schreibt man uns: Der Verwaltungsrath des „Ersten allgemeinen Beamtenvereines der österr.-ungar. Monarchie“ hat in seiner 521. Plenarsitzung vom 19. Dezember d. J. auf Grund des § 2 der Statuten beschlossen, für das Jahr 1883 einen Betrag von fl. 2000 aus den Zinsen des allgemeinen Fonds zu Stipendien für den Curgebrauch an mittellose kranke Vereinsmitglieder zu verwenden. Die darauf bezüglichen näheren Bestimmungen sind aus der in dem Vereinsorgane „Be-amten-Zeitung“ (vom 22. Dezember d. J. Nr. 51) erschienenen offieiellen Kundmachung zu entnehmen. Für die Einbringung der Bewerbungsgesuche ist der 15. März 1883 als äusserster Termin bestimmt. Czechen gegen czechische Schulen in Niederösterreich. Wie wenig Anklang die Agitation für die Errichtung von czechischen Schulen in und um Wien selbst bei den böhmischen Arbeitern etc. in Niederösterreich findet, zeigt folgende Thatsache: Die Wienerberger Ziegelfabriks-Gesellschaft hatte für ihre zumeist aus Czechen bestehenden Arbeiter eigene Colonien in Inzersdorf angelegt und daselbst für die Kinder dieser Arbeiter einen Kindergarten und eine Schule errichtet. Mit Rücksicht darauf, dass das Arbeiter-Personale dieser Gesellschaft zum grossen Theile der czechischen Nationalität angehört und auch der deutschen Sprache nur wenig kundig ist, wurde an die böhmischen Arbeiter die Anfrage gerichtet, ob diese es nicht lieber sehen möchten, wenn an der bezeichneten Schule in Inzersdorf der Unterricht in czechischer Sprache ertheilt werde. Die Arbeiter baten jedoch inständigst, die Schule weiterhin als eine deutsche gelten zu lassen, da sie, wie sie sich äusserten, in derselben ein wahres Bildungsinstitut für ihre Kinder erblicken und ihre vollste Zuversicht darauf setzen, ihre Kinder einem besseren Erwerbszweige zuführen zu können, wozu die Erlernung der deutschen Sprache das Nothwendigste sei. Infolge dessen blieb es bei dem deutschen Schulunterricht. ZEB-ä-cl^er- -u.nd. SleltuLn.g'ssclia-u.- Encyklopädisckes Handbuch der Erziehungskunde mit besonderer Berücksichtigung des Volksschulwesens Vom Schulratb Dr. Gust. Ad. Liudner, k. k. Universitätsprofessor etc. 1882. Verlag von A. Pichlers Witwe & Sohn in Wien Etwa 20 Hefte ä 30 kr. — Mit diesem für jedes Mitglied des Volksschullehrerstaudes unentbehrlichen Werke (einer alphabetisch geordneten Darstellung des Wissenswürdigsten aus der allgemeinen Pädagogik und Didaktik, der allgemeinen und speciellen Methodik, der Schulkunde, Geschichte der Pädagogik, Schulgesetzgebung und Schulstatistik, dann der pädagog. Hilfswissenschaften) haben wir uns bereits in den beiden letzten Jahrgängen unserer Zeitschrift beschäftigt. Wir haben den Worten, die wir diesem Haudbuche widmeten, nichts beizusetzen , denn dasselbe empfiehlt sich durch seine Allseitigkeit und Gründlichkeit eben selbst. Wir glauben, dass jeder standesbewusste Schulmann auf etwas Umfangreiches, Erschöpfendes ein grösseres Gewicht legen werde, als auf gewisse Machwerke, die nur einer Sucht nach „Schriftstellerei“ entsprangen und gewöhnlich nur ein Kunterbunt fremder Gedanken aufweisen. Vorliegendes Werk gestaltet sich dadurch, dass mit Porträts, Diagrammen, Karten, Tabellen etc. nicht gespart und überhaupt alles das in dasselbe aufgenommen wird, was die Anschaulichkeit zu beleben und das Interesse für den einen oder anderen Gegenstand zu wecken und zu fördern vermag, zu einem der hervorragendsten. Das Ganze dürfte bald zum Abschlüsse gelangen, da bis jetzt 15 Hefte ausgegeben worden sind, wovon das letzte schon beim Buchstaben R angelangt ist. —»• Leitfaden der speciellen Methodik für den Unterricht in der Elementarclasse. Von Roh. Niedergesäss, k. k. Schulrath und Director der k. k. Lehrer-Bildungsanstalt in Wien. Verlag von A. Pichlers Witwe & Sohn in Wien. Preis? — Das 101 Blattseiten umfassende Schriftehen ist eine schätzenswerte Anleitung für die Behandlung der Lehr-gegeustände im ersten Schuljahre. Was Gegenstand der unmittelbaren Anschauung von Seite des Zöglings und das Object der Auseinandersetzung, Demonstration und Einübung von Seite des Lehrers sein muss, findet sich durch Andeutungen und Winke berührt, während der theoretischen Seite des Gegenstandes das Hauptaugenmerk zugewendet ist. Selbstverständlich wird sich nur jener beim Unterrichte schnell zu orientieren vermögen, der auch mit der Geschichte und Literatur der Hauptfächer der Elementarclasse gut vertraut ist, denn „die Geschichte eines Gegenstandes ist die Erkenntnis desselben.“ Der Verfasser hat diesem Momente dadurch zu dienen gesucht, dass er da und dort hervorragende Methodiker mit ihren eigenen Worten einführte. -a. Die Physik in der Volks- und Bürgerschule. Anleitung zur Behandlung des ersten Unterrichtes in der Physik und Chemie. Bearbeitet von Prof. Dr. Eugen Neto-liczka. Wien, Verlag von A. Pichlers Witwe & Sohn. Preis 2 fi. ■— Das Werk besteht aus zwei Bänden, wovon der erste eine Methodik des physikalischen Unterrichtes, der zweite eine „Experimentierkunde“, also eine Anleitung zu physikalischen Versuchen in der Volks- und Bürgerschule ist. 140 in den Text gedruckte Abbildungen veranschaulichen die einzelnen Versuche. Wir sind überzeugt, dass sich dieses Werk ebenso schnell Freunde erwerben werde, wie Crügers „Schule der Physik“, die noch nichts an Wert verloren hat. —a. Der „Oesterreichische Schulbote“, Zeitschrift für die Interessen des österreichischen Schulwesens, redigiert von Franz Frisch in Klagenfurt, 32. Jahrgang, erscheint in 24 Nummern (Preis ganzjährig 4 fl.) im Verlage von A. Pichlers Witwe & Sohn in Wien. — Wir beschränken uns darauf, aus dem letzten Jahrgange dieser trefflichen Schulzeitschrift nur einen Theil der Artikel anzuführen. Dieselbe brachte: Dr. Paul Schramm-München: Im letzten Viertel der Reaction; Unsere Schwestern in Pestalozzi. — Knotz-Wien: Lose Gedanken über pädagogische Hochschulen; Gravitieret nach Wien. — Dr. Lindner-Kuttenberg: Articulation des Unterrichtes. — Prof. Heinrich Deinhardt: Zur Schulbücherfrage in Oesterreich. — F. Paul: Die pädagogische Zeitschriften-Literatur; Ein Gespräch. — F. P.: A. Dammanns Vorschläge zur Reform der höheren Mädchenschule; Briefe eines Alten; Ein letztes Wort bei Schulentlassungen. — Dr. H. Kefer-stein-Hamburg: Bacon über sittliche Erziehung; Die Pädagogik der Volksschule in ihrem Verhältnis zur Pädagogik der Familie und des Staates. — Severus: Wiener Studien. — Frisch: Ursachen und Wirkungen; Die Prüfungen der Volksschullehrer; Einiges über den nächsten Lehrertag; Zur Schulgesetz-Novelle; Der Schule der Friede; Eine Ferien-Erinnerung; Noch einmal die Novelle; Gewerbe und Schule; Verschiedene Früchte; Festsprüche zur Fröbelfeier; Unter Ansehen; Offenes Schreiben an die Redactions-Collegen; Schülerreime; Französisches und deutsches Schulwesen; Ein Beschluss des Lehrertages; Porträtskizzen aus der Reichenberger Versammlung; Etwas über Fortbildung. — Dr. Gust. Fröhlich: Die Aufmerksamkeit und das Lernen, im Lichte der Psychologie betrachtet; Ueber das Ziel der Wissenschaft 1. Pädagogik und die fünf praktischen Ideen. — E. K.: Die Geschichte der Pädagogik und der Volksschullehrer; Ein Gutachten über Lehrerbildung aus dem Jahre 1842. — Prof. P. Ehrat-Marburg: Die Bedeutung und Berücksichtigung der Ethik in den Lehrer-Bildungsanstalten. — Dr. Ewald Haufö-Paris: Pädagogisches aus dem jetzigen Frankreich. — Das Pestalozzi-Stübchen. — Pädagogische Briefe aus dem deutschen Reiche. — Dr. Kreyenberg-Iserlohn: Friedrich Fröbel und die Frauen; Zur Reform des Geschichtsunterrichts. — Ludwig Rudolph-Berlin: Der Unterricht in den Naturwissenschaften; Ein neues Buch von A. W. Grube. — J.: Schulstatistik Ungarns. — Prof. F. Villicus-Wien: Das Rechnen in den Schulen des Mittelalters. — Dr. F. Färber: Die Entwicklung der grammatischen Lehren aus Mustersätzen. — Th. Hässelbarth: Ueber das Verhältnis des Sittlichen zum Religiösen. — Vrigedank: Die Auswahl des Lehrstoffes in den Realien. — K.: Aus dem Wanderbuche eines Schulmannes. — Prof. Gust. Rusch: Die geographische Ausstellung in Venedig. — Prof Dr. Dalla Torre; Die Arbeitstheilung in der Thierwelt. — Jul. K.: Betrachtungen eines Dorfschullehrers. — H. Wastian: Das Mädchenturnen. — F. Sch.: Elementarzeichnen. — Robert Wanzer: Schiller in Böhmen; Die Schifferschulen etc. etc. — Aus Böhmen, Mähren, Steiermark, Tirol, Vorarlberg, Triest, Ungarn, Amerika etc. — Aus der Zeitungsmappe. — Bücherschau. — Verschiedenes. Im gleichen Verlage (A. Pichlers Witwe & Sohn) sind noch erschienen : A. Uli. Jessen’s Volks- und Jugendbibliothek. Bändchen 51 bis incl. 55. Preis je 35 kr. — Diese von uns wiederholt wärmst empfohlene Jugendbibliothek, auf die wir noch in einem eigenen Artikel zu sprechen kommen werden, hat sich wieder um fünf elegant ausgestattete Bändchen bereichert, so dass sie deren nun im ganzen 55 umfasst. Das 51. führt den Titel „Unglück versöhnt“ und stammt aus der gewandten Feder des Redacteurs F. Frisch in Klagenfurt.* Es ist dies eine anregend geschriebene Erzählung für die reifere Jugend und das Volk. Das 52. Bändchen führten wir unseren Lesern schon vor; es trägt den Titel: „Wanderungen durch Krain“ von Joh. Sima. 53. Bändchen: „Franz Grillparzer“. Biographisches Charakterbild von Rud. Hanke, Director der k.k. Lehrer-Bildungsanstalt zu Bozen. 54. Bändchen: „Vulkane und Erdbeben“. Von Prof. Dr. E. Netoliczka. 55. Bändchen: „Die Höhlen des Radhorst“. Eine mährische Sage von E. Biller. Illustrierte Welt. 31. Jahrgang. Stuttgart, Deutsche Verlagsanstalt. Preis des Heftes 30 Pfennig. — Vom neuen Jahrgange dieses trefflichen Familienjournals, das neben interessantem, mannigfaltigem Lesestoffe eine Reihe gelungener Illustrationen bietet, ist schon das 10. Heft eingetroffen. Darin finden wir die Weihnachtsgeschichte „Comtesse Missy“; „Kinderpredigten zu Weihnachten in Rom“, „Alter Thurm in Hildesheim“, die Romane „Chavrillac“ und „An der Grenze“, ferner: „Transatlantische Skizzen“, „Schneesturm in der asiatischen Steppe“, allerhand Anekdoten und Witze, Bilderräthsel etc. etc. Wer das Journal einmal bestellt, gewinnt es sofort lieb. Weidniann’s Heil. Illustrierte Zeitschrift für Jagd, Fischerei und Schützenwesen in den österr. Alpenländern. Erscheint am 1. und 15. jedes Monats. Preis viertelj. 1 fl., halbj. 2 fl., Verlag von Joh. Leon in Klagenfurt. — Freunde der Jagd und B'ischerei finden in dieser nun in ihren 3. Jahrgang tretenden, nett ausgestatteten Zeitschrift sowohl Belehrendes wie Unterhaltendes. Das erste Heft enthält: Sorge für unser Jagdaufsichtspersonal; Ein Capitalhirsch (mit Bild); Thiere der Heimat (mit Bild); Hühner und Hasen im Jänner; Eine lange Nacht; Hofjagd im k. k. Thiergarten etc. Coneurs - Ausschreibungen. An der auf zwei Classon erweiterten Volksschule in Kronau ist die zweite Lehrerstelle mit dem Gehalte jährlicher 400 fl. provisorisch oder definitiv zu besetzen. Bewerber um diese Lehrerstelle haben ihre docu-mentierten Gesuche im vorgeschriebenen Wege bis 25. Tänner ASS3 hieramts zu überreichen. K. k. Bezirksschulrath Badmannsdorf, am 23. Dezember 1882. ZErled.Ig'te ULiel^rerstellen. CESrain. Im Schulbezirke Radmannsdorf: Zweiclassige Volksschule in Kronau, zweite Lehrerstelle (neuerrichtet), Gehalt 400 11., provisorisch oder definitiv, bis 25. Jänner. Steiernaarlc. Zvveiclassige Volksschule zu Radegund (Bezirk Welz), Oberlehrerstelle, Gehalt 600 11., Fünctionszulage SOU., Wohnung; Ortsschulrath daselbst bis 20. Jänner. — Einclassige Schule zu Kulmberg (Bezirk Friedau), Lehrerstelle, Gehalt 550 11., Wohnung; Ortsschulrath daselbst bis 15. Jänner. — Schule zu St. Johann in Feistriz (Bezirk Judenburg), Lehrerstelle, Gehalt 600 fl.; Ortsschulrath daselbst bis 15. Jänner. - Unterlehrerstellen zu Strassgang (bis 18. Jänner), Rauten und Stadt (bis Bisten Jänner), Gehalt je 360 11. — Industriallehrerin-Stelle zu Trofaiaeh, Gehalt 180 11.; Ortsschulrath daselbst bis Ende Jänner. !E^ä,m.ten.. Zweiclassigo Volksschule zu Gnesau-Weissenbach, zweite Lohrerstelle, Gehalt 400 11., Wohnung; beim k. k. Bezirksschulrathe Klagenfurt bis 10. Jänner. Brlefkia-sten.. Für alle Wünsche zum Jahreswechsel, die wir horzlichst erwidern, und für die zahlreichen aufmunternden Zuschriften unsern besten Dank! — Hrn. F. — O.: Schon demnächst wird unter dem Titel: „Befindet sich der Schreibunterricht in der That im Niedergange?“ eine Abhandlung darüber erscheinen; ausserdem dürfte Sie auch die „Schulreise durch Deutschland“ interessieren, die ein Schulmann fach- und sachgemäss schildern wird. Uebrigens sollen Sie ausser Pädagogischem und Didaktischem auch das Berührte gewissermassen als „Feuilletonstoff“ oft vertreten finden. — Frl. A-a: Nur nicht auf Umwegen ! Wenn Sie das Besagte unmittelbar bestellen, werden Sie es weit billiger bekommen. - Hrn. — r. J.: Das Erste nicht zulässig, das Zweite überflüssig, weil gar nicht vorgoschrioben, das Letzte endlich ganz verunglückt. — S. S. In Sachsen! Damit harmoniert § 12. Weiteres brieflich. 1 ii Das löbliche Comite des krainischen Sehulpfennigs übermittelte der hiesigen Volksschule unentgeltlich nachstehende Lernmittel: 1 Gros Stahlfedern, Va Gros Federhalter, 1 Schachtel Griffel, 1 Dutzend Bleistifte, 100 Lateintheken, 50 Diktandotheken und 50 Zeichenhefte. Die Unterzeichneten beehren sich, für diese grossmüthige Spende im Namen der armen Schuljugend den innigsten Dank auszusprechen. Ortsschulrath und Schulleitung Podraga, am 5. Jänner 1883. J. Zgur, Obmann. Franz Xav. Trost, Schulleiter. SV FE SIE FS FaSP FH FE ED SH FH FH 51 FE SH SV F5 5^ ßj A. Hartlebens Verlag in Wien. $ ru ---- ----- jn [3 Hervorragendes Pracht-Reisewerk! § | Die Adria. | Š Land- und Seefahrten im Bereiche des S R Adriatisohen Meeres p] k ... a rSAiiiand Freiherr von Schweiger - Lerchenfeld. Sj ßj Mit 200 künstlerischen Illustrationen, vielen }3 ßj technischen Figuren, Plänen und einer grossen ru Karte des Adriatischen Meeres und seiner Ge- |Q ju stadeländer. 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Der als specialistischer Kenner der Stadt- und Personengeschichte aller Länder, wie auch als volksthüm-licher Erzähler bekannte und beliebte Chronist Moriz Bermann verfolgt mit diesem Werke die Absicht: in einzelnen Zügen und Episoden aus der Geschichte früherer Jahrhunderte und unserer Tage die Gleichartigkeit von Alt und Neu, vonVergan-g e n h e i t und Gegenwart darzulegen und in einer Reihe von Erzählungen und Schilderungen wechselnden Inhaltes die ewigen, für alle Zeiten geltenden Lehren der Geschichte durch anmuthende Beispiele zu erweisen. Alle die spannenden Schilderungen dieses Familienbuches, illustriert von bewährter Künstlerhand und oft hochinteressant durch die Reproduction gleichzeitiger graphischer Darstellungen, bieten nicht nur w i c h t i g e Belenrung, sondern auch fesselnde Unterhaltung, so dass das Werk in Wahrheit einen geschichtlichen und belletristischen Hausschatz bildet. A. Hartlehens Verlag in Wien, I., Walfischgasse 1. Für die Redaction verantwortlich: Job. Sima, Vodnikgasse Nr. 2. Verlegt und herausgegeben vom „Krain. Landes-Lelirerverein“. — Druck von Kleinmayr & Bamberg, Laibach-