(Franko paut«$a!ten.) I ■ ■ Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sanntag früh. •iriftlritMfl und Bersattunß • MHi »or» xlico «r. ». ,l. -AnlS.digu-g.n »»de« in d» kerwaltun g«ge» Ä.««ch»u^ biü.M. ».bSgre» ^^«»^0»»«. Für da« Inland viertel,Sdrw « Kaldjttr.g » ««-. «a^»,ähr^ « »«—. da» «.«land «tiptrfiwb» 8rbN>u»« - Einzel,- «-»»-» Ü .20- Hummer Sö II DonnerStaa den 3. November i921 3. [46.] Jahrgang Grburtötug. ®nt L9. Cfiober jährte sich der Tag zum drittenmale, an dem das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen aus der Liquidationsmasse deS Wellkrieges emporgestiegen und unter der Füh« rung des alten Königreiches Serbien in den Kreis der europäischen Staaten eingetreten ist. An Geburtstagen wird Rückblick gehalten in die Kämpfe der Vergangenheit, denn leben heißt kämpsen auch für einen Staat, die Gegenwart umschulte» und ihre Tragfläche geprüft, in die Zukunft gesehen und Ver-trauen geschöpft. Wenn wir an diesem Geburtstage, an dessen Morgen die Waffen kriegerisch klirrten und dessen Mittag un» einen Krieg hätte bringen können, in die kurze Vergangenheit der drei Jahre zurückblicken, so müssen wir sagen, daß manches geleistet wurde und einiges schon besser geworden ist. Auch für die deutschen Bürger in diesem Staate. Die Klärung und Festigung der Verhältnisse ging vor sich, allerdings nicht so schnell als manche e« am ersten GeburtS-tage erhsfft hatten, denn die vielen Hemmungen, die der Krieg in die Zeit gelegt ha«, wirkten nach und wirken heute n»ch. Die Gegenwart ist eine Kraftprobe für Jugo> slawien und für die mit ihw in der kleinen Entente zu einer einheitlichen Macht verbundenen Staaten. Seit den Oklodertagen 1918 ist an die Staats-männer in Beograd. Prag und Bukarest noch keine Aufgabe herangetreten, die soviel Weisheit, Fernblick und Lorsicht von ihnen verlang« hätte. Durch ihr energische« Austreten, das wenige inhaltsschwere Lehrerinnen. Bon M. R., Ljubljana. Kennt ihr sie nicht, die schlichten, schmächtigen Gestalten, die an den La»dsch»len an»estellt find V Fast Kinder «och, »«Ufremd und unverdorben, da« Herz voll Liebe, den Sinn voll Ideale, gewissenhaft und treu. Sie arbeite, viel, ober sie »erbittern nicht und verknöchern nicht und bleiben jung, »eil sie immer unter den Kleinen sind und mit der blühenden Ingen» zehen. Freilich find nicht alle I», aber viele, denen ihr Beruf alle« ist, und ich habe etliche von ihnen gekannt. (£< »ar »or drei Iajren, im Oktober, al« bei un« die Grippe umging und viele junge Leben »er-tischte. Hie hatt« eine Stelle in der Nähe der Stadt, an einer .Zweiklasstgen". Jede Woche nahm sie ein-mal den Rucksack und «änderte zu ihren Lieben in die Stadt. Blieb einen lag und wanderte Montag morgen« wieder zurück, fr&h, »»mit sie noch vor Schulbeginn wieder im Dorfe war. E» kam ihr dann und wann hart an, besonder«, wenn sie einmal mehrere Tage Ferien hatte und daheim verroShni worden war Aber sie ließ nicht« merken und hatte ein tapferes Lächeln auf den Lippen. Nun hatte in jenen Oktobertage» auch die kleine Lehrerin, wie sie im Dorfe genannt wurde, die Grippe bekommen. Mit schweren Herzen übergab sie die Schul-linder ihrer Kollegin Paula und war dann nachhause gegangen. Während der Krankheit dachte ste immer an ihre Schule. E« herrschte wegen der au«gedr«tteten Grippe Mangel an Lehikräften. Ob dräuten wohl alle« in Ordnung war ? 3» drei Wochen hatte die Liebe der Mutter die kleine Lehrerin gesund gepflegt. Sie war wieder kräftig Worte in Taten umprägte, sind, wie wir heute schon wit Beruhigung annehmen dürsen, die Funken eine« neuen großen Brandes in Mitteleuropa auS-ijeUeteu worden. Gerade in diesen vierten GeburtS-tag fällt die Entspanou, g in der gesahrvollen Lage, die durch das Auftreten der ehemaligen Dynastie in Ungarn hervorgebracht wurde. Freilich haben die Maßnahmen, die ergriffen werden mußten, das junge Wirtschaftsleben der be-teüigten Staaten schwer getroffen, da ste ihnen un-vorhergesehene große Auslagen ausbürdeten. Auch unser Staat«» oranschlag, in dem da» Gleichgewicht ohnehin nicht hergestellt werden konnte, hat eine wesentliche Belastung ersahren. Die Grenzregelung in Süden des Reiches und die Sicherung de« Lande« gegen die Angriffe und Einfälle der Albaner haben da militärische Maß« nahmen hervorgerufen, die ebenfalls schwer auf die Wirtschast de« Staates drücken. Aber nicht nur die politischen Verhältnisse nach außen hin, sondern auch die wirtschaftlichen Zustände im Innern brachten eine empfindliche Senkung der Finanzlage mit sich. Jusolge der außergewöhnlichen und anhaltenden Trockenheit im Jahre 1921 war ein bedeutender ErnteauSsall zu verzeichnen. Der jugoslawische Staat, der seinem Wesen entsprechend sonst große Mengen Getreide auSsühren konnte, mußte, um den inneren Bedars zu decken, die Au«-fuhr verbieten. Der Mangel an Viehfutter erschwerte die Ernährung de« Viehes. Deshalb mußte viel Vieh au«gesührt und sogar die Notwendigkeit«-bestände angegriffen werden. Der trockene Herbst hat die Anbauarbeiten in der Woiwodina zum großen und munter, ein bi«chen bleich, aber da« «ar ste ja immer. In der TrennungSstunde »ar sie beklommen un» traurig. In den drei lieberfüllten Wochen zuhaust »ar e« ihr rech« zum Be«utztsein gekommen, ei» wie einsame« schwere« Leben sie da draußen führte. S« bangte ihr vor dem »eilen Weg und de« finsteren Wald und den fremden Menschen, denen fle begegnen «ür»e. Ein leise« Frösteln webte in ihre Sedanken hinein. Eine steigende Angst, die am liebsten gebeten Hütte: Ladt mich da bei euch bleiben, e« ist doch da drautzen kalt und ich fürchte mich. Aber ste sagte nicht« und nannte die Bangigkeit Sch»tche «ach der üher-ftandenen Krankheit, Nervosität. Wenn sie unlerweg« ihre liebst« Freundin abhotle und ste bäte miizu-kommen, dir käme gerne. Sollte sie e« tun? Die veriuchung »ar grotz Aber dann schalt sie sich selber : Da« ist ja Unsinn! Werde ich mein lebelang jemand hinter mir haben missen? Wie kindilch I Nein, ich sage nicht». Nur fort I Wer hat die merkwürdigen unbegründeten Angst-zuständ« noch nicht empfunden, diese Kinderangst? Entsteht au« nicht« und droht von irgendwo her, wo etwa« geschah oder geschehen wird, von dem man noch nicht« weiß. Ste wanderte durch die einsamen Vororte, zwischen deren Häusern die feuchte kühle Lust nicht« von der Schönheit de« sterbenden Herd ste« ahnen ließ. Der eine Gedanke ging »or ihr her: Nur einen, einen lieben Menschen möchte ich sehen. Dana kam sie in« freie Feld. Einzelne Blume standen mit verloschenen Farben im trüben Spätnachmittage. Sie »ersuchte an helle Bilder zu denken, um sich au» der Traurigkeit t»«zunngen. E« gelang ihr nicht. Dann trat ste in den dunklen stillen Wald. Al» sie au« seinem Schatten i herantschritt, dämmerte e« auch draußen schon und da Teil verhindert, so daß der Herbstanbau, der sonst 90 Prozent der Bodenerzeugung einträgt, diese Höhe nicht erreichen wird. In wirtschaftlicher Hin« sicht eröffnet sich also ein ziemlich trüber Ausblick in d.,« kommende Jahr, denn der FrühlingSanbau legt hauptsächlich Spätfrüchte und Mai« in die Erde. Die Teuerung, von deren Abbau man soviel spricht und schreibt, wird also bleiben und höher hinaus-klimmen. Nicht nur dies, e« wird vermutlich auch das Verschwinden oder die Seltenheit mancher Pro-dukte eintreten. Der Krise, die bei uns ausgesprochen land» wirtschaftlichen Charakter hat, stellt sich die Industrie« krise gerade in den industriereichsten Staaten zur Seite. Diese hat un« in ihren Rückwirkungen na-türlich stark in Mitleidenschaft gezogen, aber da die jugoslawische Industrie Über die ersten Gehver-suche noch nicht hinan« ist, so waren ihre Folgen noch nicht so verhängnisvoll wie dort, wo die In-dustrie hohe Stufen de« Fortschrittet erreicht hat und ganze Heere von Arbeitslosen die große Sorge reicher Staaten bilden. Au« allevem ist ohneweiter«S ersichtlich, daß nur der schwer erwvibene Friede den Völkern Mittel-europa« über die harte GegenwartSzeit in eine lichtere Zukunft hinüber helfen kann. Den Willen, diesen Frieden zu schätzen, auch mit bewaffneter Faust, hat die Entschlossenheit der Staatsmänner ia Beograd und Prag der Welt bewiesen. AuS der dangen Er-schütterung der letzten Tage wächst die Hoffnung empor, daß die Gefahren weggeschoben werden können und die Entwicklung der vielduldenden Völker fried» lich ihren Weg gehen werde. lag ihr Schuldorf. E« berührte ste heimatlich. Gottlob! Nun war ste bald geborgen. Wie kindisch »ar doch die überflüssige Angst. Wer hätt« ihr wohl »•« anhaben »ollen? Sie kennt ja die Bauern der ganzen Gegend und alle kennen sie. Ei» paar Kinder kamen bie stille Dorfstratze entlang, erkennen die Lehrerin un» grützen mii hellen, freundlichen Glimmen. Eine warrne Dankbarkeit flutete über ihr Her». Zuhause, auch hier ist ste zuhausel In ihrem Stübchen machie sie es sich bequem, blätterte ewige Briefe durch und packle den Nucksack au«. Da« Kngstgefühl war noch nicht gewichen und st« beeilte sich, die Freundin »u besuchen, zu danken, zu fragen und den letzten Rest der Unbehaglichkeit #»n der Seele zu plaudern. Paula »ohn!« einige hundert Schritte von ihr weg in einem kleinen Häuschen bei Bater und Mniter. Da« Hau« «ar hell erleuchtet. Sie trat »in. Da« Zimmer recht» stand weit offen und drin lag Paula, umgeben von flimmernden Kerzen, eine verklärt Schlummernde, da« blonde Haar gelöst, »wischen, vielen vielen Blüten, die friedlichste, bleichste. Der feine Duft von Blumen unv Licht erfüllte den Raum und am Fenster stand schluchzend die alte'Mulier. „Ste hat die Grippe gehabt ebenso wie Sie, Fräulein", «zählte die alte Frau »einend, „aber sie wollte nichi aus der Schule wegbleiben". > Wie die kleine Lehrerin »amat« heimgekommen ist. weiß ste nicht. Auch nichi, wie sie am nächsten Morgen unterrichtete. Nur an eine« erinnerte fle stch. Al» ste die Kathederschublade öffnete, lag darin, »on Paula» zierlicher Hand geschrieben, die genaue Angabe de« durchgenommenen Lehrstoffe«, da« vollständige Verzeichn!« der Stundeneinheilen bi» zum zweitletzten läge vor ihnm Tode. Äilliei Rettung «UMlIfT 88 Auch wir Deutsche im Königreich« der Serben, Kroatin und Slowenen können den vierten Geburt«-tag mit einigem Vertrauen begehen. Die Zeit, in der wir politisch ausgeschaltet waren, geht zur Neige. Ehe ein Jahr vorüber ist, werden auch wir frei und offen an de« politischen Ausbau de« Bater. lande« teilnehmen können, zu desstn wirtichastlicher Entfaltung wir btft jetzt mindesten« soviel beigetragen haben wie unsere slawischen Mitbürger. Wir haben dir Kaufleute das Umsahlmch zu führen? (Fortsetzung.) Diese Unterscheidung zwischen dem Uwsatz durch persönliche Leistungen und dem durch Sachen ist für jeden Eteuerzadler außerordentlich wichtig. Bon der richtigen Unt« rs cheidung ist in vie« leo Fällen die richtige Bemessung der Steuer auf den Ge schäft«umsatz ad-hängig. Da« Wesen der neuen Steuer ist nämlich so beschaffen, da« jenem, der nicht richtig zwischen Sachen und persönlichen Leistungen unterscheidet, ein großer materieller Schaden droht. Die« ist au« dem nachfolgenden Beispiele «sichtlich: Ein Rechi«anwalt in Ljubljana empsängt von einer Partei 100.000 «. Au» diesem Betrage hat er 90.000 St für die Deckung der fälligen Rech-nungen der Gegenpartei aufzuwenden, 9000 K be-tragen GerichiSkosten, Stempel, Kosten de« gegneri-Anwalt« usw. Der Rest von 1000 K gehört dem Anwalt selbst al» Entgelt sür die Vertretung in der Angelegenheit. Wieviel beträgt nun der steuerpflichtige Umsatz? Der Rechtsanwalt hat 100.000 St empfangen. Wird der ganz« Betrag besteuert oder die bloße Entschädigungssumme von 1000 St ? I« ersteren Falle müßte der Recht«anwalt al« einprozentige Umsatz-»teuer 1000 St zahlen, also genau soviel al« er verdient hat. Im letzteren aber bloß die einprozentige Umsatzsteuer von 1000 K also nur 10 St. Selbstverständlich ist nur von der tatsächlichen Entschädigung die Steuer zu bezahlen. Artikel 6 der Verordnung sagt nämlich, daß al« Grundlage der Steuerzahlung da« gilt, wa« der gesetzliche Zahler der Steuer auf den Umsatz durch persönliche Leinungen und Sachen von der anderen vertraglichen Partei al« Entgelt empfangen hat. Weil aber der Rechttanwalt al« Entgelt für feine per« sinllche Leistung bloß 1000« empfangen hat, kann nur dieser Betrag die ange-««sse ne Grundlage sür die Umsatz« steuer darstellen. Sin andere« Beispiel. In Ljubljana ist eine Speditionsfirma. Sie hat einen Möbeltransport von Ljubljana nach Celje übernommen. — Die Rechnung lautet: ») Der Eisenbahn wurden für Fracht gezahlt z. B..........8 3400.— b) Entgelt für den Tran«port . . St 6400.— Die Partei bezahlt also . . . X 9800.— Der erste Betrag ist bloß durchgängig, die Spe-ditionSfirma hat die Fracht zeitlich au« eigenen ge« zahlt an Stelle der Partei. Es wäre wider-sinnig, sollte die Firma auch für derartige Beträge besteuert werden. Der Steuer unterliegt nach Artikel 6 der Verordnung nur das, wa» der Steuerpflichtige für feine persönliche Leistung al« Ent. gelt bekommen hat. Und das beträgt bloß 6400 St. Noch ein Beispiel, das bezeichnen» ist. Ein Kommittent übergibt feinem Kommissionär eine größere Menge von Waren, damit er sie günstig ab-setzt.« Al« Entgelt erhält der «om»issioaär 10% der Verkaufssumme. Die ganze Partie verkaust dann der Kommissionär um 1,000.000 St. Welche Umsatzsteuer wird da bezahlt? Hier gibt e» zwei Arten de« steuerpflichtigen Umsätze«. Ersten« verkauft der Ko«mittent durch Vermittlung feine« Kommissionär« Ware um 1,000.000 Kronen. Da« ist Umsatz durchSachen. Der andere Umsatz wird erzielt auf Grundlage persön-licher Leistungen durch den Vermittler. Auf Grund der persönlichen Leistungen betrug besten steuerpflichtiger Umsatz nur 100.000 St. Der Kommittent bezahlt demnach Umsatzsteuer aus Grund de» Sachumsatze« — 10.000 K und der Som-misfionär aus Grund de» Umsätze» durch persön» liche Leistungen außerdem noch 1000 K. Schon au« diesen Beispielen ist für jedermann ersichtlich, 1. daß jeder einzelne Fall analysiert werden muß vom Standpunkie au«, ob er in den Umsatz durch Sachen oder in den Umsatz ourch persön-liche Leistungen fällt; 2. daß im ersten wie im zweiten Falle die angemessene Grundlage jene» Entgelt bilde», da« die steuerpflichtige Partei sür ihren Umsatz erhält. Bevor die Partei da« Umsatzbuch eröffnet bezw. da« Buch zu führen beginnt, muß sie sich also klar sein: a) welcher Umsatz ist der Umsatz durch Sachen, und b) welcher Umsatz ist der durch persönliche Leistungen. Wenn da« nicht getrennt wird, können leicht unnötige Steuern gezahlt werden. Freilich hat die Partei daraus zu achten, daß sie diese Unterscheidung nicht auf den fallchen Weg führt. Jede Unrichtigkeit wird nach der Verordnung strenge bestraft. Die Steuer beträgt ein Prozent der Summe, die al« Entgelt empfan-gen wird. . In die Steuergrundlage fällt aber auch jener Teil de» .Umsatzes", den die Partei selbst unter sich durchführt, z. B. wenn etwas au» dem Ge-fchäfte zum persönlichen oder heimischen Gebrauch entnommen wird. Hieher gehört jene Ware, Spczerei und dgl., die der Steuerpflichtige sür sein« Bedürf-nisse u. s. w. gebraucht. Es sollen noch einige Worte über den Eintritt der Steuerverpflichtung gesagt werden. Letztere tritt ein im Augenblicke der Zahlung. Ob nun mit Geld oder mit irgendeinem Gegenwerte gezahlt wird. Al« Zahlung betrachtet «an jede Gegenleistung, durch die die verkaufte Sache oder geübte Leistung ver-gölten wird. Wenn zwei Sachen getauscht werden, so finden zwei Sochumsätze statt und daher zwei steuerpflichtige Vorgänge. Jeder Käufer ist zugleich Ver» käuser, mit anderen Worten: zugleich auch steuer-Pflichtige Partei. Wenn aber die Sache (persönlich« Leistung) mit Geld bezahlt wird, so ist das nur ein steuer« Pflichtiger Umsatz. Wer die Sache verkaust und da-sur Geld empfängt, ist allein der Steuerzahler. Der gesamte Geldumsatz, also auch die Zahlung at» solch«, sei sie in Geld, sei ste in Gutschreiben in Büchern oder in »er Ausstellung von Wechseln, Scheck«, wir» nämlich nicht al» umsatzsteuerpflichtig betrachtet. (Artikel 1 der Verordnung). Da» ist da» Wesen de» neuen Umsatzsteuer-gesetze«, soweit «S d«n«n bekannt sein muß, welche die Bücher richtig führen wollen. Wa« noch zu erklären übrig bleibt, wird bei der Besprechung der Ärt und Weise, wie da« Um>atzduch zu führen ist. erwähnt. Damit kann zur Drucksorte A, die da« Umsatzbuch vorstellt, übergegangen werde». Bedruckt ist sie auf beiden Seiten. Gültig für ein Vierteljahr. Zu« erstenmal ist sie zu führen für die Zeit vom 1. Oktober 1921 bi» zum 31. Dezemher >921. (Fortsetzung solgt.) Polnische Rundschau. Inland. Die Nationalversammlung. An der Sitzung der Nationalversammlung vom 29. Oktober nahmen fast alle Abgeordneten teil. Auch die Galerie war gedrängt voll Zuhörer, die mit Ungeduld auf die Regierungserklärungen zu den Vorkommnissen in Ungarn warteten. Das diplomatische Korps war vertreten durch den englischen, französischen, amerikanischen, italienischen, bulgarischen und tschecho-slowakischen Gesandten. Um 5 Uhr 45 nachmittag» eröffnete der Vorsitzende der Nationolver ammlung Dr. Ribar die Sitzung, worauf der stellvertretende Außenminister Trifkovii die RegierungSerk'.ärung zu den Ereignissen in Ungarn abgab: Nach langjährigen Kriegen haben wir un« nach dem Frieden gesehnt. Im Monate April sind wir unangenehm überrascht worden, al» Exkönig Karl zum erstenmale nach Ungarn wiederkehrte. Damal» haben wir zusammen mit unseren Verbündeten seinen Versuch zu» Scheitern gebracht. Jetzt hat er neuerdings versucht, den ungarischen Thron zu besteigen. Die Tschechoslowakei und wir sind ongesicht» der Empörung des Volke» bemüßigt worden, sofort die nötigen diplomatischen Schritte zu unternehmen. Es hat sich un« auch Rumänien angeschlossen. Alle drei Staaten konnten wir mit Befriedigung ieststellen, daß unser Vorgehen bei der großen Entente einen Wiederhall sand. Wir sind übereingekommen, da» fernere Ber bleiben d«S Exkönigs in Ungarn als Casus bellt anzusehen. Rumänien teilte unseren Standpunkt und auch Italien erklärte, in Uebereinstimmung mit die>em Beschlusse zu wirken. Die Erfolge, die unser Borgehen bis jetzt gezeitigt hat, haben bewirkt, daß Karl auSgewie>en und der großen Entente überliefert werde. Da» genügt aber unsere« Staate nicht, ebensowenig der Tschechoslowakei, weil die ossiziellen Kreise in Ungarn, die bis zum letzten Augenblick Karl al« rechtmäßigen Herrscher Ungarn» betrachteten, nach wie vor dieselben sind. Wenn wir in Betracht ziehen, daß wir einen endgültigen Frieden haben, die Beunruhigung beseitigen wollen, obliegt der Regierung die Pfl'cht, im Einverständnisse mit den Verbündeten die nötige Gewähr sür den dauernden Frieden -u schaffe». Wir können mit Ruhe der weiteren Entwicklung der Dinge entgegenseht». Wir werden versuchen, diese Frage aus friesliche« Wege zu lösen. Wenn e» aber notwendig sein sollte, daß wir un» äußerster Mittel bedienen, u« die Gewähr nicht nur sür un«. sondern für den Frieden von ganz Europa zu schaffen, werden wir auch die versuchen. Die von den Parteiobmännern abgegebenen Erklärungen billigten im Prinzip die Haltung der Regierung und gipfelten in der Feststellung de« Demokraten Ljuba Davidooii, daß unser Staat immer sür den Frieden gekä«pst habe. Schießlich wie» Dr. Ribar, der Präsi»ent de« Parla«ente» daraus hin, daß diese Sitzung in einer stür«»chen Zeit einberufen worden sei, in der da« ganze Volk unter dem Eindrucke de» albanisch«« Ucberfalle« und de« habSburgischen Restauraiiontversuche« in Ungarn lebe. Die folgende Sitzung findet am Donnerstag statt. Abraten der großen Entente von einem Einschreiten gegen Ungarn. Während der MinisterralSsitzung am 29. Oktober sprach beim Vorsitzenden de« Ministerrate« Dr. Tnfkooic der englische Gesandte Aoung vor und riet nochmals eindringlich davon ab, daßJugo-flawien bezw. die kleine Entente irgendwelche Schritte gegen Ungarn unternehme, die nicht von der groß«» Entente gebilligt worden wären. Er fügte hinzu, daß «in energische» Vorgehen gegen Ungarn im Sinne de» Ultimatums die kleine Entente um alle Sympathien von Seite der großen Entente brächte. Wie au» Prag gemeldet wir», haben dort die Vertreter der Entente mit de« Ministerpräsi-drntru Benesch lange Zeit über die Lage beraten. E» scheint zu ewe« Kompromisse kommen z» wollen. daS derin bestehen wird, daß die kleine Entente zwar da» Benediger Abkommen anerkennt, aber aus »er sofortigen Absetzung Karl» un» der Entwaffnung Ungarn» besteht. vom albanischen Kriegsschauplatz«. Wie au« Südserbien ge««ldet wird, dauert der Kamps im Sektor AraSLjrS noch an. Die Albaner versuchten, mit starken Kräften an unsere Stellungen heranzukommen, ihre Angriffe brachen aber in dem konzentrischen Feuer unserer Batterien zusammen. Unsere Artillerie arbeitet mit größtem Erfolg und säubert den Raum vor der Infanterie, die trotz der ungeheuren Terrainschwierrgkeiten Stellung um Stellung einnimmt. Nach den vielen albanischen Leichen zu schließen, sind die Verluste der Arnamen groß. Außerdem haben unsere Truppe» eine gro?e Zahl Gesangene gemacht. Die Abgrenzung mit Italien. Wie die Ljubljanaer Jugoslavija meldet, wird die AbgrenzungSkomMission an der jugoslawisch-italieni-schen Grenze dieser Tage ihre Arbeit wieder aus-nehmen. Die jugoslawische und italienische Regierung sind übereingekommen, die Grenzseststellung noch vor dem Winter durchzuführen. Ausland. Die öffentliche Meinung in Italien gegen die Aktion der kleinen Entente. In der italienischen Presse ohne Unterschied der Partei herrscht große Unzufriedenheit üder da« Vorgehen der kleinen Entente gegen Ungarn. Die Nach« richten über die Mobilisierung besprechen die Blätter dahin, daß darin der Einfluß Beograd« zu merken sei, da» der Mittelpunkt der »itteleuropäischen Politik zu werden hoffe. Nichtsdestoweniger «ollen die italienischen Blätter von einer Wiedereinsetzung der Hamburger nicht« wissen und verlangen, diese sollen für ewige Zeiten de« Throne entsagen. Nummer 88 Seite 3 Olc Konferenz von Portorose Die Vertreter der Nachfolgestaaten der ehe-maligen österreichisch ungarischen Monarchie sind tn Portorose eingetroffen. Obwohl der Gedanke zu dieser Konserenz vom Obersten Smith auSge-gangen ist. welcher der amerikanischen Vertretung in Wien angehörte, wurde sie doch von Italien einberufen und findet daher auch auf italienischem Boden statt. Da« Programm enthält ausschließlich Fragen, welche die wirtschaftlichen und verkehr»« politischen Beziehungen der Nachfolgestaaten unter-einander betreffen. E« gelangen folgende Punkte zur Verhandlung: I. GegeaseiligkeilSabkoMmen zwi-schen den Nachfolgestaaten bezüglich de« «»«tausche» der wichtigsten Produkte wie Kohle, Kok«. Petroleum und Erz. 2. Emver»ehmen über Eileichierungen im Post-, Telegraphen- un» Telephonwesen. 3. Erleich-terungen im Waren- und Personentransporte au« einem Staat in den anderen durch Aufhebung der bestehenden Verbote und die Beseitigung der dem Tiansitverkehre entgegenstehenden Hindernisse. 4. A»«-tausch von Waggon« und Verleihung von Loko-Motiven, Verteilung de« Elsenbahnparke« und Ver-kehr»angelegenhellen im allgemeinen. 5. Besei-tigung der Schwierigkeiten und der noch beste-henden Beschränkungen hinsichtlich der Ein- und Auiiuhr. Einen der ersten Punkte der Vera-tungen wird, wie da« Agramer Tagblatt berichtet, da« Gesuch de« Freistaate« Fiume um Teilnahme an der Konferenz bilden. Fiume war nämlich, al« die Konferenz einberufen urnide, noch kein selbständiger Staat. Ueber die Ziele der Konferenz geben die Erklärungen de« Vo>sitzenden der jugoslawischen Delegation Dr. Ribar Ausichluß, die in einem In-teiview einem Vertreter de« Triester P ccolo erteilt wurden. Dr. Ribar betonte den Nutzen der Kon» ferenz, meinte aber, es könnten lischt alle Probleme restlos gelöst, sondern nur Direktiven gegeben werden, die dann al« Basi« sür die Verhandlungen der einzelnen interessierte» Staaten dienen sollen. Die Zerstörung deutscher Friedens-, betriebe. Wie au« Berlin gemeldet wird, fordert die militärische Ueberwachu»g«komm>ssion der Entente gegenwärtig so weit gehende Zerstörungen von Maschinen, Fabriksanlagen usw. in den deutschen Werken, daß die Existenz von Tausenden von Ar» beitero gefährdet ist. Dabei handelt rt sich, wie eingehende Besichtigungen aller Anlagen der deutschen Wcrke in Spandau, Ersurt, München und Frank« für: am Main gezeigt haben, um einen reinen Arie-denSdetricb, dcr nur FnedenSware herstellt, und um Maschinen, die seit Iahren in der ganzen Welt zu den Zwecken der Friedensfabrikation in unge« zählten Exemplaren Verwendung finden. Die neueste Forderung der Kommission geht dahin, daß in der Erfurter Zweigstelle die Fabrikation aller Jagd-und Sportwaffen am 31. März 1922 endgültig eingestellt werden müsse. Zn Spandau wollen die Deutschen Werke ein neue« kleine« Walzwerk er. bauen, da ohne eine solche Anlage die dortige Siahlwerttanlage ein Torso bleibt, der bald wegen Unwirtschastlichkeit zum Stilliegen verurteilr werden würde. Schon kommt eine Verfügung de« General« Rollet, die mit den Worten schließt: E« bleibt dabei, daß der Bau jedweden neuen Generator« und j«d-weoen Osens sowie die Ausstellung von Walzen und neuen Pressen streng unterjagt »st. Die Arbeitslosigkeit in England. Die Arber«losenfrage wird für England immer schwieriger und erweckt in offiziellen Kreisen die größte Besorgnis. Der Prinz von Wate« hat in einer Rede im Mansion House sein Bedauern darüber ausgesprochen, daß er in einem so ernsten Augenblicke daS Land verlassen müsse. Er könne nicht mit srohem Gefühle seine Reise antreten, wenn er sich der traurigen Zukunst bewußt werde, der englische Familien m diesem Winter entgegen-sehen. Der englische Bolkswirtschaftler Sir Paish teilt mit, daß die Zahl der Arbeitslosen anderthalb Millionen erreicht hab« und in der nächsten Zeit auf zwei Millionen anwachsen wird. Wenn man die Familien dazu rechnet, handelt eS sich um 7—10 Millionen Menschen, die von der Arbeit«-losigkeit betroffen werden, also fast um ein Fünftel der Bewohner England«. Bolschewismus in Portugal. In Portugal sind vor einiger Zeit mehrere Minister erschossen und eine neue Rdgiernng mit gänzlich neuen Grundsätzen gebil»et worden. Wie nun der Jmparcal meldet, trägt die revolutionäre Bewegung einen ausgesprochen bolschewikischen Eha> rakter. Die erste Tat der neuen Regierung war die Freilassung aller wegen sozialer Vergehen Ange« klagter. Die Regierung habe die Absicht, die Räte-republik auSznruien. In Oporto versuchte die Volk«-menge die sremden Konsulate und die Banken zu stürmen, wurde jedoch von den Truppen daran ge» hindert. SS mache sich aber eine militärische Gegen-revolution bemerkbar; die Division Rosa sei auf dem Marsche nach Lissabon, um die Regierung zu stürzen. _ Aus Slaitt und ianii. gum Geldbrlefverkehr. Das General-inspekiorat des Finanzministeriums teilt mit, daß von nun an die Kontrolle über die Abfindung von Geld-briefen in« Ausland be^oideren Banken anvertraut werden wird. Die konzessionierten Bankhäuser habeu besondere Bücher zu führen, in denen anzuführen sind: die Nummer de« Briefe« und der Person, Tag der Abfendung, der Betrag und die Be-zeichnung „in Devisen", „in Valuten". Der Wert des Geldes. Der amerikanische Dollar kostet 278—263 Jugokronen; sür 190 öfter« reichliche werden 19 unsere K gezahlt; eine italienisch: Lira gilt 11 Kronen; ein französischer Frank 20 K; 100 Tschechokronen sind gleich 390 bis 304 Jugo-krönen; 100 deutsche Mark kosten 190 bis 205 jugoslawische Kronen. Neue 19 Dinarnoten. Bor einigen Tagen traf in Beograd die erste Partie der neuen, in Amerika hergestellten 10-Dinarnoten an. Sobald die weiteren Partien eintreffen, werden die neuen Noten, die sehr geschmackvoll und gediegen au«ge-arbeitet sein sollen, in Verkehr gesetzt werden. Neue Telephongebühren zwischen Deutschöfterreich und Jugoslawien. Im Telephonveikehr zwischen Deutichösterreich und Jugoslawien ist der Umrechnungskurs der Franken von 100 auf 182 Kronen erhöht worden. Deshalb tritt m>t 1. November eine allgemeine Erhöhung der Gebühren im Telephonverkehr mit Jugoslawien ein. Von diesem Tage an erhöhen sich die Tele, phongebühren zwischen Wien—iRaribor von 500 auf 910 und zwischen Wien—Zagreb, bezw. Ljubljana von 600 aus 109:2 Kronen. Verordnung zur VekÄmpfung der Teuerung. Der Minister kür loziale Fürsorge hat an alle Gerichte zur Bekämpfung der Teuerung nachfolge Verordnung ergehen lassen: 1. Die Ge-richte haben nichi da« Recht, eigenmächtig die AuS> fuhr von Nahrungsmitteln zu verbieten. 2. Wenn e« notwendig fein sollte, die Ausfuhr de« einen oder anderen Produkte» zu verbieten oder einzu-schränken, muß da« betreffende Gericht ein Gesuch um Erteilung eine« solchen Auftrage« an da« Mi nisterium für soziale Fürsorge einreichen. Deshalb sind alle Verbote oder Einschränkungen von Leben« »ittelau«fuhren, die aus eine Verfügung de« yenann« ten Gerichte« zurückzuführen sind, sofort zu wi?er-rufen und keine neuen auszugeben, bis nicht die je-weilige Entscheidung der königlichen Regierung her-unter gelangt ist. Todesfall. Ja dcr Rächt de« 28. auf den 29. Okioder starb in Celje nach längerer Krankheit der Abt und Stadtpjarrer Herr Franz Ogradi. Der Verblichene, der da« hohe Alter von 85 Iahren erreicht hat, wirkte vom Jahre 1889 an, also durch 32 Jahre, in der Stadt Celje. Da« Begräbni« fand am Montag, den 31. Oktober, um 9 Uhr vormittag» unter zahlreicher Begleitung und kirch« lichem Gepränge statt. Wieder ein Unglück mit einer Gra-nate. Bei Prager«ko hat >»ch wieder ein Unglück mit einer Granate zugetragen. Vor einigen Tagen fanden Kinder eine Granate auf dem Felde und warfen tie in einem Graben. Sie explodierte und zwei Kinder wurden von den Splittern auf der Stelle getötet. verkehrseinftellung der Schlafwagen in Jugoslawien. Die internationale Schlafwagen« gefellschast besaßt sich m,t dem Gedanken, den Ver« kehr über jugoslawische« Gebiet emznstetlen. Diese Nachricht entspricht, wie da« Agramer Tagblatt be-richtet, der Wahrheit. Der Inspektor der Agentur wurde nach Pari« abberusen zu einer Konferenz, wo er Über den Verkehr mit Konstantiuopel über Deutschösterreich, Ungarn, Rumänien und Bulgarien referieren soll. Die Ursache ist, wie die Agentur er« klärt, da« taktlose Austreten der jugoslawischen Zoll-und Polizeiorgane. über die viel« Beschwerden bei der Kompagnie eingelaufen sind. Der Inspektor kehrt in den nächsten Tagen nach Beograd zurück, wo er die endgültige Entscheidung der Gesellschaft bekannt geben wird. Abschaffung der ersten Wagenklasse. Da« Berliner Reich«verkehr«minlsterium wirb im Laufe de« Winter« die erste Eisenbahnwagenklasse villig abschaffen, da sie von bezahlenden Reisenden nur sehr selten benutzt, sondern nur noch al« Pri-vileg von Parlamentariern und EntentemissionSmit» gliedern betrachtet wird. Deutsch al» international« Gelehrten-spräche- Wie da« Börsenblatt für den deutschen Buchhandel mitteilt, sind die meisten Arbeiten in dem Tohoku Journal of experimental »edizine. da« von der kaiserlichen Universität in Tokio her-ausgegeben wir», in deutscher Sprache geschrieben. Vereinzelte Beiträge sind auch in englischer oder französischer Sprache abgefaßt, doch fehlt niemal« die deutsche Uebersetzunz — ein Beweis dafür, daß e« nicht gelangen ist. die Weltgeltung der deutschen Sprache auf wissenschaftlichem Gebiete zu ver-drängen. Entmenschte Verbrecher. Die Brüder Marko und Valentin Hanzek in Gornja Studica hatten schon einige Zeit mit »hrem Nachbar Franz Vulan in Verdruß wegen eine« gemeinschaftlichen Stückchen« Feld gelebt. Am 15. Oktober beschlossen die beiden, mit dem Vulan abzurechnen. Sie über-sielen ihn vor der Tür seine« Hause« und bearbei-teten ihn mit ihren Aex^en, so daß Vulan. in Stücke zerhackt, vor dem Haus« lag. Al« die Angehörigen de« Unglücklichen au« d«m Huise liefen, erschlugen die wütenden Brüder noch da« Weib de« Vulan und seinen Sohn Stephan. Den Leichnam der Frau warfen sie in einen nahen Wassergraben. Die Gen« barmen, die bald auf den Schauplatz de« Verbrechen« eilten, entwaffneten das Brudecpaar und lieferten e« dem Gerichte ein. Ein deutscher Kriegsgefangener im russischen Hungergebiet. Der englische Jour-»allst Artur Ranson, Berichterstatter de« angesehenen englischen Blatte« Manchester Guardian, beschreibt die fürchterlichen Zustünde in den russischen Hunger-gebteten. Unter anderem erzählte er von Samara folgende«: In allen Gassen Spuren de« Hanger« nnb de« unbeschreiblichen Elende«. Der Tos wäre den unglücklichen Einwohnern Erlösung gewesen. Zwischen ihnen lies aber ein junger Mensch herum, von Geburt ein Deutscher; zuerst war er deutscher Kriegsgefangener, dann wurde er Kommunist. In der ganzen HungerSzeit sorgte er für diese Leute. Wa« immer er erhäschen konnte, fchlepp'e er für sie zusammen. Lein Verdienst ist eS, wenn diese Stadt nicht eine wahre Höhle geworden ist...... Ein Australier über die schwarze Schmach. Du« in >ey>ney erscheinende Blatt «ustralian Weiter erhiell folgende Zusch-if: von einem australischen Off>j»er: „Ich habe die von den Franzosen besetzten Gebiete Deutschland« be« sucht und muß gestehe», daß ich die feste Ueber, zeugmig gewonnen habe, baß die deunche» Beiöffent-lichungen über die von schwarzen srauzö'ischen Trup» pen an weißen Frauen und Kindern verübten Greuel-taten m keiner Weise übertrieben, son»ern wahr kind. Welchem Australier würde da« Blut nicht kochen, wenn er HSrt, daß ein farbiger Offizier über Weiße verfügt und urteilt! Die deutschen wehrlosen Ei.,wohner werden von den Franzosen au» ihren Häusern vertrieben, um Wohnungen für die Mä-treffen und Kokotten der s.anzösischen Offiziere und sür Prostituier«« zum Gebrauch sür französische Neger srei ,n michen. Wenn man siebt, wie diese ekelhast parsümierten, arroganten französischen Offizier« umherstolzieren, kann man verstehen, wie sehr die Franzosen bet den Deutschen verhaft sind. Wir Australier müssen un« heute schämen, für diese moralisch verkommene Nation gekampst zu habev!" Großer Brand in Beograd Samstag, den 22. Oktober um 11 Uhr abend«, geriet auf der Save nahe bei der Eisenbahnbrücke ein mit Benzin und Petroleum beladener Schlepper der Monopol« Verwaltung in Brand. Da es nicht gelang, den Brand zu lokalisieren, griff derselbe auch aus andere Schlepper, ja selbst auf die am Ufer stehenden Waggon« über und e« geriet sogar dic Brücke in Gesahr. Erst um 1 Uhr nacht« gelang e« der Feuerwehr, den Brand zu lokalisieren. Dcr Schaden ist sehr groß. Seide aus Schweinsohren. Emer che-mischen Fabrik tn Amerika ist e« gelungen, au» einem Schweinsohr eine seidene Börse herzustellen. E« ist bekannt, daß die Seidenraupe den Seiden» faden dadurch herstellt, daß au« der Mundöffaung zwei ganz dünne haldstüffige Fäden auSgestoßen werden, di« sich sosort unter »em Einflüsse der Lust zu dem Seidensaden verewigen und erstarren. Einer dieser beiden Flüssigkeiten hat einen leimähnlichen Charakter. Da» Schweinsohr besitzt ein« ähnliche Seite t Eigenschaft, wenn es richtig behandelt wird. Es gelang nach zahlr^chen Versuchen, au« der lasst von gekochten Schweinsohren eine schleimige Flüssig-kett auszuscheiden, die einem fortgesetzten Reinigung«» und Festigung«prozeß unterworsen wurde, wa» schließlich ein Erzeugnis ergab, da« sich seidig an-fühlte, ebenso weich wie Seide war und sich spinnen ließ. Die so gewonnene Rohseide wurde aus einem kleinen Handwebestuhle gesponnen und au« der Seid« selbst eine kleine, aber richtige seidene Börse verfertigt. _ Sport. Entscheidungsspiel um die Meister-schast von Celje. Sonntag. den 23. Oktober, fand am Athletikerplatz da« Entscheidungsspiel um die Meisterschaft von Celje statt. Gegenüber standen tich die Athletiker und der hiesige Sportklub Evoboda. Nach schönem wechselvollen Spiel unterlag Soododa mit 7 : ! (3:1). Mit diesem Ergebniste haben die Athlethiker für die Herdstsai'on 1921/22 die Meisterschaft von Celje behalten. Schiedsrichter HyN leitete das Spiel einwandfrei und sicher. Fuhballwettsplel Jugoslawien—Tsche-choslowaKei. Wie au» Prag gemeldet wird, haben im Fußballwettkampf zwischen der jugoslawischen und der tschechoslowakischen Repräsentanz die Tschechen mit 6:1 (0 : 1) gesiegt. Zuschauer ungefähr 15.000 Menschen. Wirtschaft und Verkehr. Kitztmgen von handeislwrperschasten bezüglich der Unisatzsteuer. In Osijek fand dieser Tage eine «styung oer Handels- und Gewerbe« kammer statt, aus der die Frag« der Umsatzsteuer auf da« lebhafteste verhandelt wurde. Es wurde die Entsendung einer besonderen Delegation nach Beograd beschlossen, die a» maßgebender Stelle die Forderung auszustehen hat, daß die Umsatzsteuer auf «ine Art durchgeführt werden wäge, die der Handel«, weit zusagt! In derselben Angelegenheit wollen die Beograder Kaufleute eine Abordnung in da« Finanzministerium schicken. Ferner wurde am 9 Oktober aus einer Versammlung de« Verbände« der Kauflenie in Zagreb eine Resolution gejaßt, in welcher der gesetzgebende Ausschuß aufgefordert wird, die Verordnung über die Umsatzsteuer so umzu-ändern, daß Stempel eingesühn werden, die im Be-trage von einem Prozent aus die Fakturen und Rechenblocks aufgeklebt werden, Kleinen Firmen folle der Steuerbetrag pauschaliert werden. Frankreich gegen die Verstaatlichung der Südbahn durch Jugoslawien. Am 3. November findet wie die Prager Bohemia mitteilt die nächste VerwaUun^«rai«sitzung der Südbahn stau, ö >!! ier ^ e«tunlz in der neuerding« die Regelung der Verhältnisse dieser Bahn zur Erörterung gelangen soll. Wie e« heißt, hat die sroniösische Regierung sich neuesten« bereit erklärt, im Jnieresse der französischen Obti-gationäre bei der jugoslawischen Regierung zu in-tervenieren. d«mit diese ihre Verstaatlichungspläne ausgebe. Die jugoslawische Regierung besteht näm-lich vorläufig noch darauf, den jugoslawischen Teil der Bahn zu verstaatlichen. Das Sinken des Dinar und Stinnes. Zum Sinken de» Dinarkurses schre bt die Beograder Politik«: E« ist eigentümlich, daß nicht nur die Machinationen der Züricher Banken, sondern auch Hugo Stinne« verdächtigt wird, am Falle de« Dinar Schuld zu tragen. Wir verstehen c» sehr wohl, daß Hugo Stinne« die Träume unserer Freunde, der Franzosen, stört. Da« ist j