IllyrtscheZ Blatt z u m Nutzen und Vergn.ügen. > F reyra g den »o. No v emb e l 1820. Prolog. bey der Wieder-Eröffnung desThcatcrs zuVil-l^ch durch die Gesellschaft dcr Dilettanten am ». Oktober 1620 ; zum Besten der abgebrannten Vorstadt G m ü„ d, in Oberkarnthtn gesprochen. 3)ie bange Kunde habt Ihr ball, vernommen. In welcher Nolh dem grausenhaften Vrand Die zweyte Stadt des Kreises kaum entkommen. Wie nahe sie den Feusrfiuchen stand; Die guten Vürger sahen scholl zum schrecken Vie aierig an den innern Häufecn lccken. ^in Funfe. der vom Ambos weggesprühct, Wic kleinen Anfangs doch das Unglück schleicht.' Hat zündend in dem Kohlenborn aMlühot, Und um sich fangend dürren Wt?ff erreicht; Und immcr weiter prasseln fort die Flammen» Die Ballen stürzen fugenlos zusammen. Die Glulh beginnt die Vorstadt zu verzehren; Ach! um die Heimach klagt dis Aagstgeschrey. Der Städter will sich der Ge'ahr erwehren, Und nnr der nahe L.mdm.uul eilt herbey. Die Hülfe kann des Feners Macht nicht zahmen Und fühlt mitseufzend, ihrer Kräfte Lahmen. Nicht nur das Werk, das sich der Fleiß erbauet, - Auch nicht allein das nutzenreiche Thier, Und was die Nothdurft sich zu schaffen trauet verschwindet — eine» armen -PHusts Zier, Das qute Weib, daö bald sich Mutter nennet. Sinkt hm,vom Dampf ersticke«, und verbrennet. Der Ort, — wo froh unlängst das Kinderleben Sich regte, durch dts Vaters Kraft genährt,, Die Gattinn winkte, dem Geschäft ergeben, In angewöhnter Häuslichkeit bewährt, —- Ist schauernd, und mit Asche wild verschüttet Und nicht mehr lohnend, der Erwerb zerrüttet. Bedenket nun das Unheil, daö geschehen'. Denn doppelt hart hat es Such einst gedrückt: Auf Trümmern neu doch wieder zu erstehen, Ist Villach mehr alH ein Mahl schon geglückt; Drum könnet ihr in Mitleid gleich erachten. Wie schr die wohnungslosen Gmündner schmachten. Wohl wird des Elends herbc Last gemindert. Die Thräne trocknet, die dem Gram entfälll; Wenn bald den Schmerz vereintes Wohlthun linde«!, Vom Norgenstrahl der Hoffnung still erhellt. Den schönsten Preis hat heut die Knnst errungen, Wenn zart an Eure Herzen sie geklungen. Entstehung dcs l Sittich inUnkttrain. Eü ist gewisi, daß dcr Grund zu dcm Cisier'. tienser-Stifte Sittich schon n25 in der Mitte Iuly Zclcgt wurde, und zwar durch Peregrin oder Pc-legrin, Patriarchen von Aquilcja. Dcnnahls saß auf dem päpstlichen Stuhle I n no ccnz 2., und L 0 thars. war römisch' deutscher Kaiser. Darüber aber finden sich die Nachrichten getheilt, ob die ersten Bewohner dieses Stiftes von Nain in der Meyermark nächst Grah, oder von Morimund aus Frankreich gc, kommen sind. Die Absicht, welche der Patriarch bcy dieser Klosterstiftung hatte, soll völlige Austilgung des Heidenthums in diesen Gegenden der wmdischcn March gewesen seyn. Allein es mochte 11ZZ wohl wenig Heiden mehr in der windischen March gegeben ha» ben, weil von den Zeiten der h. Hemmaher, und durch das in Unterkram begüterte Gotteshaus Frey, singen sicher schon viel für die Christianistrung in der March geschehen war. Auch möchte das mächtige Pa» triarchat von Aqmleja, welches scit K. Heinrichs 4. die Landeshoheit mit der geistlichen Gerichtsbarkeit über die windische March vereinigt hatte, schwerlich Götzendiener in seinem Pereiche geduldet haben. Da> zu kommt nun noch der urkundliche Flor des Christenthums unter den Winden vor dem Einfalle der Hungarn, theils durch Salzburg, theils durch Metho^ dius (griechische Form.) Wo hatte das Heidenthum herkommen sollen? — Demnach ist cs wahrscheinlicher, Peregrin habe durch Stiftung des Klosters Sittich die abendländische Kirche erweitern, nnd das schisma» tische Griechenthum zurückdrangen wollen. Was in der militärischen Tactik, Festungen und Brückenköpfe, das waren in der religiösen des Mittelalters die Klö» ster. Und in dieser Hinsicht möchten Cistercienser von Rain ans der Steyermark tauglichere Werkzeuge gewesen seyn, als di Französischen aus Molimund. D « Kreutzzüge ferner heischten für geistliche und weltliche Pilger Ruhepuncte und Hospitien. Auch dieser Gesichts, p»nct darf nicht Übergängen werden. Der Grund und Boden, auf welchem das Cistercienser-Stift Sittich erbaut wurde, gehörte urkundlich drey Brüdern, deren Nahmen Heinrich, Die: trtch und Megenhalm. Sie konnten über die Thei» lung der Erbschaft nicht einig werden, und der Pa- triarch benäht« diese Gelegenheit durch einen Gütertausch mit diesen Herren, die Gegend von Sittich für sich zu gewinnen, und darauf das Kloster zu stiften. Von welchem Hause diele drey Brüder waren, ob Aue rsperg e, wie die Auerfpergischen Familicnnah-men D lctrich und M c g enhacm vermuthen lassen, ob W e ichselb crge, welche in der Folge die Vogteyrcchte über Sittich ausübten, ob vielleicht gar V» tti ch e r (ein Geschlecht, das aus Krain ganzlich verschwunden, aber in Ticol nicht st unbekannt ist) dieß wird wohl eben so schwer ausgemittelt werden, als was es mit dem ausländischen Vogel für eine Be« schaffenyeit hade, der dem Stifte den Nahmen 8iii<-, Sittich gegeben, und der durch sein Gcichrey: 51t dic, 3it läc eigentlich den Platz bestimmt habcn soll. Der Vogel ist richtig im Wappen des Stiftes, auch soll man immer fort cinen Papagey in diesem Klo« ster unterhalten haben. Wenn es erlaubt wäre, das Wundervolle die» ser Überlieferung natürlich zu deuten, sa könnte man den fremden Vogel entweder für einen Baumeister aus fremden Landen oder gar für den ersten Sitti-cherAbt.Vincen tiu ssclder haltt«, den der h.Bernhard aus Frankreich nach der windischen March Ze« sendet haben soll. Denn man hatte das Kloster, so gibt es die Sage, nicht dort zu bauen angcfangen, wo cs noch steht, sondern an einem Orle, der spater der untere Maycrhofwurde. Was man aber bcy Tagc aufgebaut, fand man am Morgen daraus zer< stört. Da bemerkten die Krämer des Orts und die Religiösen cinen fremden Vogcl von grüner Farbe, und hörten sein wiederhohltcs Geschrey, »it liic; und so wurde der frühere Bauplan verlassen und das Kloster entstand an dem Ort.', wo der Vogcl gesessen yaf« te. Übrigens gilt von Sitt'ch wie von allen frommen Körperschaften, daß es seine ansehnlichen Güter nur nach und nach im Verlause der Jahrhunderte zusammengebracht. Die Markgrafen von Istricn, sowohl Ue And e chfe r-alö die Görzer- Grafe», sofort jene von Cilly , die Herzoge von Österreich, besonders Virida, Gemahlinn jenes, bey Sembach erschlagenen, bieder ben Leopolds, eine gedohrne, Herzoginn von Mailand (sie zog sich nach dem Tode ihres Eheherrn in die Einsamkeit nach Pristavih bey St. Lambcrt in der March unweit Sittich zurück und ist auch in Sittich begraben), und viele edle Geschlechter Krains und der benachbarten lan^e haben sich an Sittich als Wohlthäter bewiesen, und sollen, wenn die Materialien znr Geschichte von Sittich bey, samwen seyn werden, ausführlich angezeigt werden. Für jeht müssen wir uns darauf beschranken, was uns durch dic Gcfalligttit d^o Hcrrn Bczirkovor. stehers von Stttich, Luschin, und des fteundschaft» lichc Entgcgcntommen des 5-errn Aetuar Premer zu Lack zu Handen gekommen, bestehend.in einer kur-zen lateinischen Chronik von Sittich und in einer, ab len Glauben verdienenden. Abschrift des Sitticher Stiftlllefes vom Jahre n^6. Der Letztcrn lautet, dem Nefen nach,inü Deutsäe übcrtragcn , al!v : Percgrin von Gottes Gnaden, dcr h. Kirche ztt Aquilcja Patriarch. Im Nahmen drr h. ungetheilten Drcyfaltiglcit. Kund sey allen künftigen und gegenwärtigen Christgläubigen, daß die edlen Männer Heinrich, Dietrich, M e g e n h a l m ein Gut in,dcm Orte, genannt Sittich, mit allen dazu gehörendem Einkünf» ten und Gerechtsamen, Wiesen, Waiden, Jagden, Wassern, Fischereycn, Gebauten und Ungebauten zu Necht uud Eigen der h. Kirche von Aqnileja gestellt, und derselben, so wie es sich gehört, für ewige Zeiten verfestiget haben. Wir aber auf Bitten besagter Männer und mit Zuziehung unserer ehrwürdigen Brüder der Bischöfe Dic tm ar von Tr i cst, Pe tcr von Po -la, ferner der Äbte Ansfried von Velin, Ulrich von Mosach und anderer unserer Mitbrüder, auch im Beyseyn und aus Eiurathen unseres Kirche«! vogts, des Herr,: Mainhard und anderer Getreue« der Kirche Aquileja , haben verordnet, und den Mön-chcn von Nain, die da na.ch der Regel des seligen Bc» nedict löblicher Weise zusammen leben , besagten Ort, jedoch unbeschadet dem Rechte dcr Aquilejlschen Kirche und dem Gehorsam gegen Dieselbe, überlassen. Des: gleichen haben wir ihnen und ihren Nachfolgern fünf Hudcn, an dem Flusse Mur gelegen, den Hof, ge» nannt W ein gart en, ferner den Zehend von allen ihren gegenwärtigen Besitzungen, so wie vondenen, die sie in Zukunft erwerben werden, ausgenommen ein» zig den dem Priester gebührenden Theil, unwicder» ruftich verliehen und eine Abtey zu gründet beschlos« fen, deßhalb auch obgenanntcn Männern, Heinrich, Dietrich, Mcgenhalm, einen Theil vom Vesitzthum der Kirche St. Veit, gleich dem, was dieselben dem Gottesbause Aquilcja abgetreten, doch minder geltend und nutzbar, tauschweise durch den Vogt jener Kirche (St. Veith) zu Eigen übergeben. Dieses Be« fihthum aber besteht jenseits der Gurk in dem Haufe Lauädorf bcy.St.Michael, aus Dobernik, Wiscn, Großlupp, Molraucz, Chrastulach neben, dem Hof, genannt Kalle. InSwingc sind drey Huben, in T c ch o l e oi 2, in Hagenbuoch ». Wir ditte« unsere Nachfolger instandic;, diese unsere fcommc Verfügung gut zu heißen, aufrecht zu halten , und die die dort wohnenden Brüder um Gottes Willen und in Gott zn lieben. Bey Strafe ewigen Fluches aber untersagen wir Allen und Jedem, oddenannte Brüder an ihrem Leibe, an ihren Gütern oder Besitzungen, auf was immer für eine Art, zu verletzen. Wenn aber jemand halsstarrig und gottlos genug seyn sollte, dieß zu thun, so werde er aus der christlichen Ge» meinde ausgestoßen, und es komme, wenn er nicht mntchft, die ewige Vtrdamniß über chn, wie über Dathan und Abirö'n. Damit aber diese unsere Ver- , fügung seß und unverrückt auf immer verbleide, hkdcn wir diesen Vnef ausfertigen und durch Abdru- unseres Gigtls verfestigen lassen. Zeuqcn dessen find M«g«nh«rd, Vogt vsn Aquilcja, Wodal-kichvon Atemis, WodalsckaIk vcn Terent, Ad albert von MeiZan (Meichau) PNigrin fein Bruder. EngelschalkvonGravendorf, Wolf-rigel vonCusa, Wol fri g e lvonAzan, Eckebert ven Aurich (Auersberg). Herman Ma rq u a rd. Geschehen zu Aquileja des Sonnenjahrs yon Christi des Herrn Gcdurt ^36, der Römer Iinözahl »5, unter der Regierung des allcrfrommsten römischen Kaisers 8»thar. IchD ietma r, Bischof von Trieft, habe unterschrie: ben^-, ich Udalrich, Arch'diacon. der Aquileiischen Kirche, habe unterschrieben, ich Udalrich , Abt von Mo-, lach, habe eigenhändig unters chrieben. Die Rechte de«l Herra Ort des Sigels- gab die Kraft Ich Peregri n der h. Kirche von Aqmlcja Patriarch habe unter-. schrieben «nd bestätigt. Die Überlieferung will ferner noch wissen, daß zu Meinhof früher ein Benedictiner-oder vielmehr CöleMner^Kloster bestand« n.wclchcs hcrnach dem Sicti. cher einverleibt wurde, wie denn auch in der Folge ^ gewöhnlich zwey o?tl drey Cifterciens« zu Wemhof ^ «uZgeseyt waren und die Wirthschaft besorgten. ^ (3S scheint aber noch ein späterer nnd darum weit vollständigere! StiftZbrief von nä5 vorhanden gewesen zu seyn, darin folgende Unterschriften vorkommen , die uns der ungenannte C!-, ,,'st von Sit> tich erhalten hat: Chono von Carisach. Friedrich »on Gavorjach (Gayerach), Johann der Vicedom» Amicus und Carolus von C ' v id a lc. BernarduS »onCerclara fCirclach). Radolphns oonSazell. Ich Chuno der Tchreihcr des Herri Patriarchen ha« »e auf desselben Befehl diesen Brief vervollständiget. ^ Hi«r^uf fo^te das Siegel und die Unterschrift he» Patriarche« und der Äbte AnSfred von Velin, se<-pold von Nosacle, (Gerhard uon Pire sVirnRäumer-. wald)< Hartwig, Probst vou St. Stephan, und Lud» wig. Probst des h. Adelben zu Aachen und Domherr zu Aquilejz. In diesem zweyten und gieren Stiftöbrieft urkundete der Patriarch Psregrm, nebst andern Frey, heiten auf Fürbitten MeinhardS und dessen Vrudert Hartman, aichan cree Ldl^n, daß die näher wohnen« den und vorzüglichsten Wohlthäter ihre Grabstätte in Sittich haben dürften, wodurch dem Kloster neuerdings große Vortheile zuflogen. Er selbst leuchtete neuerdings mit gut^m Beyspiele voran, indem er die Villa Littai, Groß» und Klein, Steind vrf, dcy d.'m Städtchen Tt. Veit, die beyden Villen Kalle und nech i3 in der Pfarre St. Veit gelegene Huben zu der früheren Dotation hinzufügte. Ein gewisser Geb« hard Pr aisin ger schenkte gleichfalls eilf Huben in Gradisch dazu. Letztens wurde sogar die Pfarren St. Veit dem Kloster einverleibt, und die lSitücher Religiösen übernahmen dif Seclsorge. Einige Stifts-geistlich« wurden dahin gescht und erhielten für ihren Unterhalt Vrcy Hudeu sammt dem darauf haftenden Zehend. Endlich, nach dem das Klostergebäude von Grund aus vollendet war, weihte n56 d. 8. Iuly der Patriarch Peregrin, unterstützt von dem Bu schof Bernhard ven Trieft, die Kirche em, zur Ehre dcr h. ungctbeilteu Dreyfaltigkeit und der Jung; frau Maria. Tags darauf erfolgte die Einweihung des Altares, das rechts dein Hochaltare sich befindet, und so auch der übrigen, zu Ehren dcr h. Dreyfal: tigkeit, dcs h. Erzengels Michael, des h. Pctruo und der andern Apostel. Der erste Abt, Vinc enz, regierte das Kloster »5 Jahre und stach ilZo, dm «2. December. Prof Dichter. -