Mittwoch, dm t7. Jänner 1872. XI. Jahrgavg. Die „Marburger Zeitun iitung" erscheint jeden Sonntag. Mittwoch und Freitag. Preise — sitr Marburg: aanzjährig 6 fl., halbjährig S fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr; für Zustellung Rechtsstaat und Nachtrags-Kredit. ' I. Marburg. 16. Jänner. Wenn tm Rechtsstaat eine Regierung mit dem verfaffungSmäßlgen Voranschlag nicht auS, reicht, so gibt et streng begrifflich nur einen Ausweg — sie muß die BolkSvertreter um die Mehrbelvilligung ersuchen. Verweigern diese ihre Zustimmung, so muß die Regierung mit dem vorhandenen Velde wirthschaften. oder zurücktreten, wenn sie überzeugt ist. unter solchen Verhältnissen die Geschäfte nicht weiter führen zu können. Die Gegenpartei hat sodann die Pflicht, daS Staats« rüder zu übernehmen und zu beweisen, daß die Verwaltung auch ohne Mehraufwand möglich ist. Zu Verfassungsstaaten, die. wie z. B.Oester-reich, noch weit vom Ziele sind, kann wegen Verweigerung deS Nachtrages die Volksvertretung ausgelöst werden in der Hoffnun»^, daß die neu-gewählte die Forderung nicht ablehnt. Verfaflungs» staaten, in welchen die Volksvertretung eine Wahr-heit ist. kennen solche Auflösungen nicht, weil dort dß man weniger brauche, so könne man ja herunter-gkhen. Herr Direktor Perko fcind, daß mit 4 fl. zu hoch gegriffen sei und da später die Auslagen wahrscheinlich sich vermehren, so dürfe man gegenwärtig die Forderung nicht so hoch spannen; 3 fl. seien hinlänglich: je geringer der Jahresbeitrag sei, desto Mehr Thetlnehmer werden sich melde«. Herr Dr. Radey sagte, der Verein müsse schon im ersten Jahre zeis,en. daß er seiner Aufgabe gewachsen sei. Stehe der Zweck deS Vereins nur auf dem Papiere, so werden nicht Viele sich als Mitglieder einschreiben. Im ersten Jahre seien wenig Mitglieder; tvenn der Verein aber etwas leiste, dann werden die WeingartenbesiKer schon beitreten. Vier Gulden, wie Herr Blnd-lechner beantrage, seien keine übertriebene Forderung; wer beitreten wolle, der könne schon einige Gulden opfern. Nicht die Drucktosten werden viel ausmachen, sondern die Kosten für die Reben; diese aber müffe man ankaufen. Herr Jakob Roschker (Iahring) unterstützte den Antrag des Herrn Perko. Herr Direktor Perko erklärte, daß er mit der Ansicht des Herrn Dr. Radey über die Lei-stungen grundsätzlich einverstanden sei; aber jetzt handle sich's nur um den Beitrag, welchen man Sie bog das lächelnde Gestcht über die Lehne deS Stuhls nach ihm. „Weißt Du nicht, was der Kupferschmied auf dem Schiffe sagte: immer laufen lassen. waS sich nicht hallen läßt? Aber." fuhr sie fort, sich langsam erhebend und auf ihren Gesellschafter zutretend, „willst Du unS beiden einen tröstlicheren Weg zeigerl — ich folge, wenn er auch vorläufig nur zur Bezahlung deS Kostgeldes führt I Hlcr ist indessen die große Aufgabe, die wir zu erfüllen haben; tvaS darüber hinnus-liegt, darf unS jetzt im Augenblick nicht einmal kümmern!" Reichardt sah vor sich nieder. „Nur ein Funken ganz ordinäres Glück, und eS hätte nicht dahin kommen dürfen." sagte er unmuthig; „loS denn, in Gottes Namen l Wann werde ich gebraucht ?" „Morgen früh zum Einstudiren, damit lvir wenigstens unsere eigene Genugthuung am Abend haben l" Er nickte und hob dann den Kopf. „ES ist ein Anfang, wie ich ihn mir nicht halie träumen lasten, aber eS ist doch ein Ansang, und — hier ist die Bruderhand, Mathilde!" sa^te er, dem Diädchen, daS ihm mit dem klaren Lächeln eines frischen Entschlusses in die Augen blickte, die Rechte entgegenstreckend. Es ivar am folgenden Abend, und daS Geschwisterpaar, der Bowery zuwandernd, sah bereits den Ort seiner Bestimmung vor sich. im Vereine zahlen soll. In der That werden die Mitglieder jedoch mehr zu leisten haben; wer z. B. vierhundert Klafter Rebengrund dem Zwecke des Vereins gemäß kultiviren wolle, müsse mehr opfern, als nur 4 fl. Jetzt müssen tvir vorerst gründen und Anhänger tverbe», darum foll man keine große Gebühr tierlangen und es bei einem Jahresbeiträge von 3 ff. bewenden lassen. Bei der Abstimmung wurde dieser Antrag zum Beschluß erhoben. (Schluß folgt.) (Aus der G e m e i n d e st u b e.) Morgen Nachmittag 3 Uhr findet eine Sitzung der Ge-meindevertreter statt, in tvelcher u. A. zur Verhandlung kommen: die Ausscheidung MellingS aus dem Stadtgebiete— ein Antrag betreffs der neuentworfenen Sparkasse-Satzungen — die Lieferungen zum Bau der Realschule — die Ueber. reichung einer Petition wegen Errichtung einest Gerichtshofes in Marburg — die Gasbeleuch' tungS-Frage — die Errichtung einer Sodawasser-Trinkhalle. W-m Wüchertisch. „Die ZNodenmett" (Berlin. Verlag von Lipperheidt.) Zum neuen Jahre wollen wir nicht unterlassen, unsere schönen Leserinnen auf ein Blatt aufmerksam zu machen, das den meisten unter ihnen allerdings schon bekannt sein dürfte. ES ist dies die „Modenwelt", diese vortreffliche „illu-strirte Zeitung für Toilette und Handarbeiten", welche längst eine unentbehrliche Freundin und Rathgeberin in Tausenden von Familien geworden. Die diesjährige Neujahrs-Nummer wird mit einer kurzen, klaren Uebersicht über die neuen Moden eröffnet. Vom bequemen Morgenrock bis zu den Bedürfnissen deS Ball-AnzugeS ist auf eine Menge hübscher Einzelheiten — Taillen, Berthen. Gürtel. Mäntelchen u. — Bedacht genommen, besonders noch für eine schöne Auswahl von Kragen. Aermeln undKravaten gesorgt, welche durch Beifügung von ftylvollen Mustern für die bekannte irische und noch zwei neuere Arten der gediegenen Spitzenarbeit besonders werthvoll werden. Eine Jagdtasche und Gamasche. Börse, Reisekappe und Decke betveisen, daß die Modeawelt auch die „Herr", lichen Mitglieder der Familie nicht vergißt; der Kleinen und Kleinsten gedenkt sie in hervorragen-der Weise mit Trag- und Laufkleidchen. Lätzchen. Mänteln und Kostümen; und für die heranivach-sende Jugend bekundet ein praktischer Gerade- Reichardt trug eine leichte Notenmappe, während Mathilde unter dem Sommermante! das Gazekleid, in ivelchem sie vor ihren Zuhörern erscheinen ivollte. aufgeschürzt hielt. An der Thür deS von hellen G.^Slaternen bezeichneten Lokals bewegten sich bereits die verschiedenartigsten Menschengruppen, die Z ttel. welche eine berühmte Primadonna mit fast unauSsprech-barem Namen verkündeten, entziffernd, die Eintretenden musternd oder selbst Eintritt suchend. Der Saal, in ivelchem die Vorstellungen stattfanden, zeigte außer den Sitzen für die Zuhörer nichts als eine Erhöhung für die Vortragenden und einen Vorhang daneben, welcher den Zwischenraum biS zur Wand verdeckte. Hierhin begleitete Reichardt das Mädchen, da^, als sie bereits mehrere als Neger kostümirte „Künstler" in dem Räume stehen sah. sich auf einen Stuhl in der hintersten Ecke nirderli-ß. Das versammelte Publikum schien bereits des Wartens grnug zu haben, und Reichardt konnte sich nicht enthalten, bei einzelnen Ausbrüchen der Un^^eduld den Kopf zu schütteln. Dieses Jolen. Pfeifen und Schreien lvar so roh und unbändig, tvie eS die niederste Kneipe in Deutschland ihm kaum geboten hätte. Er ivarf einen Blick nach Mathilden, die indessen, den Blick in ein Notenstück vertieft, kaum zu hören schien; den übrigen „Künstlern" aber schien der Lärm etwas so Gewöhnliches, daß er nicht eine Sekunde Halter die mütterliche Fürsorge der allzeit freundlichen Beratherin. Abonnements werden jederzeit bei allen Buch-hanUungen und Postämtern angenommen. (Preis: vierteljährig 7ö kr. öst. W., bei Franko-Postver-sendung 1 fl. S kr. — mit vieteljährlich neun großen kolorirten Modekupfern 1 fl. 50 kr., bei Franko-Postversendung 1 fl. 90 kr.) Eingesandt. St. Leonhardt in W. B. Neulich fand hier unter dem Vorfitze des Herrn Schulinspektors Johann Dominkusch eine Konferenz statt, woran fämmtliche Lehrer deS Bezirkes sich betheiligten. Auch die Mitglieder des BezirkS-Schulrathes, die Herren: Bezirkshaupt-^ann Seeder. Dr. Zug und Bürgermeister Anton Wolf beehrten die Versammlung mit ihrer Ge-genwart. Der Inspektor begrüßte in warmen Worten diese Gäste als Freunde und Förderer der neuen Schule und schilderte die Verdienste des Herrn Bezirkshauptmannes in dieser Richtung sehr treffend. Die ganze Versammlung erhob sich und brachte demselben ein begeistertes Hoch aus. Hierauf begrüßte der Inspektor die Lehrer und sprach in einer längeren Rede über die alte nnd die neue Schule nach Pestalozzi-Disterweg s Grundsätzen; er legte eS deu Lehrern in gediegener. anziehender Weise ans Herz, sich einzeln und iN Vereinen fortzubilden und ermunterte insbesondere die älteren zu unermüdlichem Wetteifer. Die Schulbücher-Frage wurde dahin erledigt, daß für das laufende Jahr alle bereits eingeführten Lehrbücher beizubehalten sind. Hinsichtlich deS Zeichenunterrichts hat sich die Mehrheit für Spinners Hefte erklärt. Schließlich forderte der Inspektor die Lehrer zur Ertheilung deS Turnunterrichtes auf und wieS auf die bezüglichen Bestimmungen des Schulgesetzes hin. Erst in der Dämmerstunde ward die Versammlung geschlossen und bedauerten namentlich die entfernt tvolznenden Lehrer, daß die Zeit nicht mehr hinreichte zu einem gemüthlichen Beisammensein. I. Letzte Vost. Die Regierung wird dem RelchSrath nächsten» die Nvvelle zum Nothwahlgesetz vorleg?». Der kroatische Landtag ist am K5. Jänner feierlich eröffnet worden. lang ihr halblautes Gespräch zu unterbrechen vermochte. Endlich trat der Direktor der Truppe, eben-sallS mit den Teint Afrikas verfehen, in den Raum, grüßte mit einem verbindlichen Lächeln, das Reichardt in diesem schwarzen Gesichte ganz abscheulich sand. dic junge Dame, und das Konzert begann mit einer Ouverture, in welcher Banjo und Tamburin jedenfalls die Hauptrolle spielten. Reichardt wollte Anfgngs seinem Gehör nicht trauen, bis daS Ohr sich an das ivirre Durcheinander von Tönen gewöhnt hatte, und er endlich kopsschüttelnd ein Verständniß der tollen Eigenthümlichkeit deS Stücks erlangte; das Publikum aber schien höchlichst erbaut davon und applaudirte. als solle der Boden deS SaalS durchaus hinunter gearbeitet tvvden. Ein Gesang, von tvelchem Reichardt kein Wort verstand, der aber den Grimassen des Vortragenden und dem Jolen und Lachen des Auditoriums nach äußerst komisch sein mußte, folgte, und nun war MathildenS ersteS Lied an der Reihe. Fortsetzung folgt. Pettan, 12. Jänner. (Wochenmarkt < ber icht.) Weizen sl. 6.K0. «orn fl. 4.—, Gerste fl .» SV. Hafer fl.2.—, «uturutz fi.3.80. Hirse fl.g.50. H-lden fl. 3.10, Erdäpfel fl. 1.40 pr. Metz, tzisolen l2 kr., Lmsen 28. Erbsen 26. Hirsebrein 18 kr. pr. Maß. RmdfchmaU bS, Schweinschmalz 46, Speck frisch 35, geräuchert 44, Butttt frisch 44 Rindfleisch 28. Kalbfleisch 30. Schwe»nfle»sch 28 kr. pr. Pfd. Milch, frische 12 kr. pr. Maß. Holz 36" hart fl. 12.—, weich fi.S.— pr. Klafter. Holzkohlen hart 60, weich 50 kr. pr. Metz. Hen fl. 2.—. Stroh, Lager fl. 2.—, Streu fl. 1.1S pr. Centner. ^ Uen meinen lieben Freunden und Brkannten ^Hbei meinem Scheiden aus Marburg ein herzliches Lebewohl! (6^ Wilhelm Lichtenstern. Oer ?urQVvrsiQ beedrt sieli s.v2U2eiß6Q, ^ass ssin VauikrKaivdov Saii,»tas .RSnner 1672 m VI>. QvkalltStei» adZedalteu virä. Livtritt kür Vereinsmitßlieäer frei. I'ür Il^ielitmitglie^sr a kerson R k. HoedaelituiißsZvoll Vas Ooinlt«. Die ?. ullterstiitüSliäsQ WtZlieäer vollsQ I)sim ilirs Vereiuslcarte vor- nur avgon Vorweisung ävs bvtfvifonövn nur Nir MV doivivknvto pvrson unä ävrvn fami-livnglioövr viltigvn Liniaäungssekrvidvns äio vom 17. .lälluer an iu Herrn frisörivk l-sypor s Vuvkkanälung oäer ^denä3 an äer Kasse lösen. üv» K7. IS!^2 gesellschasts - RaK boi ^08vf Kvrmvg, (^rasier-Versta^l^, ausser lier Nautli. »aülesrsdurxvr ZilugikkaxvUe. ^nr«nz? 7 vlir. 53 2ur ös(juvlliliodlcsit 6ös kuiilillums virü äsr 0muidug vov 3 vkr »n äis ssan-s Xaokt din UQÄ dsr vsricvtlrvll. Ltauclplats. ^Ltaat^Vien. ?r. ?örv0Q 20 kr. — l^m ^adlroioden LssuvQ viNst ^osek I(«rinex. >^«G l'reis eines nur ßAMM MMW O I^08es sinä ?u gewinnen 1000 vueatM vtiviltiv in Kolli. Visse I^otteris entlmlt »usssr >?en 1'rek-kern V0N .... 200, 20v, lvv, lllv Vuvatsn, 400 8ildoi--zulilon, 3 original Lroiiitlogo unä viele anäere zäunst- und Werth - gegenstände. Zusammen Z0«v VreVer im Vertlie v«n II. ««.00». Die ^ieliunA erkoißt . t»»H RS, I S7Ä "WU Xäuker von A I^osen erliali^en 1 l^os gratis. — Oerlei I^ose vericaut't 56 .R«I» Kvl»v»nn sin ^ardurg. 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Die von der herzoglich Braunschweig-Z ^Lüneburqischen Landes-Regierung genehmigtrs »und garantirte (45>z geld-Vertosung enthält Gewinne im Gcslimmtbetra^^e von t Million 7 RS,V«O Thaler Pr Crt , ^welche in 6 Abtheilungen zur sichern Cnt? scheidun«; kommen. Haupttreffer cv. Thaler 100 000, 60.000 ^40,000, 20,000, 15.000. 12,000.2^10,000 V2 a 8000, 3 a 6000. 3 a 5000. 8 a 4000 Z3000, 14 a 2000. 29 a 1500. 155 a 1000, ^7 a 500. 211 a 400, 18 a 300, 333 ü '200. 525 a 100, 25.685 a 60. 50. 47, >40 Ze. . > Die Ziehung I. Alilheilung beginnt amA 23. unll 2V. tsnuar 1872 und kosten hirrzu: Ganze Originallose (keine Promessen) si. 7 Halbe Originallose (keine Promrssen) st. 3.50 Viertel Originallose (keine Promtssen) st. 2.— welche ich gegen Einsendung des Betrages in vsterr. 'Banknoten am bequemsten in rekommandirten Couvertö ^prompt llnd verschwiegen selbst nach weitester Entfer »nung versende. Jeder Interessent erhält mit Staats 'Wappen verseheue Ziehnugölisten wie Gewiungelder ^sofort nach geschehener Ziehung zngesandt. Man wende sich baldigst vertrauensvoll an das vom Glücke de günstigte Bankhaus 8ivgmunl> ^sokZeksr, liamburg. MOKGGSGOKGHGM Z. 18678. Edikt. 49 Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wild bekannt gemacht: CS seien in der Exekutionssache dks Hrn. Heinrich Eol. v. Gcisteiger durch Hrn. Dr. Berze gegen Hrn. Andreas Nudl in Marburg pto. 10.000 fl. s. A. zur Bornahme drr Feilbie-tung der Realitäten: a) E.Nr. 168 at1 Magistrat Marburg im SchäKwerthe pr. 26.641 fl. 20 kr., C. Nr. 171 aä Magistrat Marbu.g im Schäß-werthe pr. 19.063 fl. 60 kr. und d) Urb. Nr. 8 aä Pfarrsgilt Gams und V.Nr. 895 aä Bmg Marburg im Schätzwerthe pr. 9151 fl. 44 kr. die neuerlichen TagsaKungen auf den 18. JLnncr, 20. Februar, 2«. ». LI. März 1872 u. z. die erste und zweite dieser Bevstcige-rungs-Tagsatzungen bezsigliÄ der Realitäten sud a u. Ii in dcr bierortign» Amlskanzlei, die drille Beisteigeruugs-Tagsatzung betreffend^ die Renll^ läten sul) a am 20. Älärz 1872 an !^rt und St.lle derseltien in der Äärntncrgasse zu Marburg, betreffend die R nl.tätrn sul) l) an» 21. Mäiz 1872 an Olt und Slclle derselben zu Po^ruck, jedesmal um 10 Uhr Vormitlag angrordnrt, und es erfolgt dle Veräuß'rui'g dieser Rcalitäten bei der dritten Versteigeruiigs-Tagsahung (Nlch unter dem oben angeführten Lchühwerthe. Jeder I^^izitanl hat vor dem Anbote ein Va. dium von 10"/o drs SchätzwkrthcS zu Handsn der Lizitationskommlssion zu erlegen; die librigen Li-zitationbedingnisse köi'neu hiergerichlS eingesehen oder in Abschrift erhoben werden. Marburg am 5. Noveinber 1871. 1 elegante Wohnung im 2. Stock und melirere «vvz'ttlbv sind zu vergeben bei Kontana «Zit Grillwitzer._^ Anempfehlung. Da EndeSgesertigter mit Beschlußfassung der löbl. Bezirksvertretung vom 24. v. M. zum BezirkS'Thierarzt ernannt wurde, empfiehlt er seine Dienste den vNehrten Bewohnern deS Bezirkes Marburg und steht stets zur Verfügung. Wohnung: Magdalenavorstadt Nr. 31. neues Baron Rast'sches HauS. 69) Franz Reidinger, BezirkS-Thierarzt. Ein Fräulein, welches längere Zeit in der französischen Schweiz gewesen, lvünscht in jener Landessprache, oder in den weiblichen Handarbeiten, verbunden mit sranz. Conversation. Unterricht zu ertheilen. Nähere Auskunft in der Burggasse Nr. 144. Jank und Auempsehlvng. Dem ?. 1'. Publikum gebe ich hiermit er-gebenst bekannt, daß ich in Folge Ableben« meines Gatten das in der Poftgasse Nr. 23 in eigene Regie übernommen habe. Indem ich für das uns durch jo geraume Zeit geschenkte Vertrauen bestens danke, bitte ich dasselbe mir auch fernerhin an-gedeihen lassen zu wollen. Alle in dies Geschäft einschlägigen neuen Arbeiten und Reparaturen werden bei mir auf das Beste und Billigste besorgt; ich empfehle mich demnach zu geneigtem Zuspruch. Achtungsvoll (7 Margarethe HeiU, Schmiedmeisterin. der Landes-Obst- und Weinbauschule bei Marburg in Steiermark Die Landes'Obst- und Weinbauschule wird am I. März 1372 eröffnet und hat den Zweck: Die rationelle Kenntuiß des WeinbaneS und der Kel-lerwirthschast, der Obstkultur, deS Gemüsebaues uud der Landwirthschast im Kleineu. so wie der Bienenzucht im Lande zn verbreiten, vergleichende Versuche bezuglich der Ertragsfälligkeit der Reben- und Obstsorten, der Vehand-lung derselben, so wie der auS ihnen erzeugteu Produkte allSzusühren, mit Rücksicht auf die klimatische und Boden-beschaffeuheit Steiermarks empfehleuSwerthe Reben- uud Obstsorieu zu vermehren uud zu verbreiten, nnd zu diesem Ende junge Leute überhaupt uud insbesondere aus dem Stande der Landwirthe theoretisch und praktisch zu unter-richten. Aufnahm«-Sedingnngen. AufnahmSsähig sind vor Allem Steiermärker, überhaupt juuge Leute mäuulichen Geschlechtes, welche das 17. Lebensjahr zurückgelegt haben, körperlich gesund, nnbeschol-ten und ledig sind. Dieselben müsseu wenigstens die Kenntnisse besitzen, welche in der Volksschule gelehrt werden. Zur Ansuahme ist erforderlich: a) die Beibringung deS Tans-, Impfscheines und SittenzengnisseS; d) das zurückgelegte 17. Lebensjahr; v) der Nachweis »ber die mit gutem l5rfolge absol-virte Volksschule. ä) eine von den Eltern oder deren Stellvertreter aus-gestellte schriftliche Erkläruug, daß sie bereit sind, die Zah-lungSbedingungen zu erfüllen. Diejenigen, welche ein Untergymnasium, eiue Unter-realschule, Bürgerschule oder Pckerbauschule mit gutem Erfolge absolvirt haben oder sich durch eine Vorprüfung mit den nöthigen Vorkenntnissen anSweisen, können nn Mittelbar in den zweiten Jahrgang eintreten. Der Eintritt in die Anstalt erfolgt durch Verleihuug eines StipeudiumS oder als Zahlzögling. Die Stipendisten werden in der Anstalt nnterge-bracht nnd erhalten von derselben Wohnnng, Äleiduug und Beköstigung. Zahlzöglinge können nur soweit eS die Räumlichkeiten und Verhältuisse der Austeilt und die Erreichung des UuterrichtSMeckeS gestatten, iu der Austalt selbst ihr Unterkommen finden, in welchem Falle sie eine VerpflegS-gebühr von 200 fl. öst. W. mit Ausschluß der Kleidung zu entrichten haben. Zahl Zöglinge sowohl, als außer der Anstalt wohnei.de Schüler, zahlen eiu halbjährig vorhinein m entrichtendes Unterrichtsgeld von 24 fl. ö. W.' die Be^eiuug hievon steht dem LandeSanSschusse zu. Die Ausnahme der landschaftlichen Stipendisten sowohl, als t^erjenigen, welche von BezirkSvertretuugeu. Kor-porätioneu oder Privateu gegründete Fr^iplst^e erhalten, erfolgt durch den LaudeSauSschuß, jedoch steht'deu Grüuderu solcher Freiplätze daS Präsentationsrecht ,u. Die Ausnahme der Zahlzöglinge uud der außer der Anstalt uutergebrachteu Schüler erfolgt durch den Direktor der Austalt unter Offenhaltuug deS Rekurses au deu LaudeSauSschuß, und haben sich dieselben biS IS. Februar I87S dem Direktor persönlich vorstellen. Graz am 20. Dezember 1871. L) Vom steiermärkischen Landesausschusse. in Marbnr. 2.«. St. s.