.N A«. Arettag, den Si. März l87i. X. Jahrgang. I'te „Mtnburgcr Scitung" rrscheiut jeden Sonnttig, Mittwvch und Freitag. Preise — für Marlinr»;: „anzjähri^^ 6 fl __"'s Hau» inomUlich 10 kr. — mit Posjversendung: ganzjähriti 8 fl.. halbjährig 4 fl., vicrteljcihrig Minister auf bestimmte Zeit ill. Marbur,z, 30. Mälz. Miluftst aus bestimmte Zeit, wie wir sie sor« dern — und es stibt fclne Minifterk isen mrhr! und das ganze leidige und lanj^e Gezanke. lvelchcK bei solcher Gklegtuheit dieTtitteKordnunj^ bilc»«». stölt uns nicht mehr den innnen Frieden, nicht mehr die Arbkit. H'illtn wir Rundschau über die lkj>tcn zehn Jahre unserer Birfassungsgeschichte und bcrelt)e.> immnljln aus 4 Zentner Samen rechnen. Dieser kostet in der Regel 16 sl.. heurr aber 30 fl. per Zentner. Das eugllschc ReigraS lilngegen. von lichterer Farbe, ist mehr ein Äeidegea», denn es wächst welliger ,n die Hölje. verdreilet sich dagegui außer, ordentlich durch Sprossen. Dasjelbe l'ebt even-falls einen bjndigiN. mehr feuchten Boden und ist viele Zahre ausvauernd. Als durchschnittlichen Samenertrag kann mau per Zahr und Joch ü Zentner und als Ausiaatquantum 2ü Pfund aii-nthmen. Für g,ivöl)tllich kostet der Zetttuir 12 fl.. Heuer aber 18 sl. Zuln Anbau zwischen die Reigras Alllagen uitnmt man bei Anlage einer gtößcren Ärae-samenschule irgend eine cer »uit folgenden Gtas-arten. Das Knaulgras, so genannt wegen seiner mehlfachen knautförmigeu Blütticnbüschel, kommt am besten aus einem guten kalkhaltigen Lehmboden f0lt; es ist pelennireni', hat eiue siarke. tiefgeheudc Wurzelbilduttg, macht große Stöcke mit vieleu Blätlern uud langen Halaien und ist als eiiieS der edelsten Gräser zu betrachieu. Auf daS Zoch sät man 25 Pfuud an Uad kann davoil recht ^jUt 5 Zentner Somtnerernle erzielen. Dei. Z,nti^er kostet durchschnittlich 26 sl., Heuer ad^r 40 fl. Das Thimolheegras gehört zu oen spät sich eutlvickelttdeu perenttlrenden Gräseu» erster Oute; es gibt allerdings eilte gute Borlnaht, alier cine ichwache Gi^ummeternte. Die Pflanze veroreitet sich durch Wurzelausläuser, hat viele rauhe Blälter uuv saftige Stengel, welche in Form von festen, walzenförmigen Älülheu enden, ^le nngelneiu viel Samen bilden; dieses Gras kommt auf all'N Bodenarten fort, ivena diefelbeu nur nicht naß, sauer oüer gar zu trocken sind. Das Anssaat-quanlulu beträgt 20 Pfund und die mittlere Samenernte 6 Zentner per Joch. Den Wieienschivingel möchte ich als sechstes Gras zulN Anbau für Satnenguvin itung einpfehlen. Dasselbe liefert ein köstliches Futter, ivelche'allei-0lngs iuehr als Weide- wie als Mähegiaö zu ver-lvtiic>tn ist. Seine Wlirzetn sind kiiechenc» und fadensörtnig. Es koMlNt noch gnl alls sehe scu.1). tem. nur Nicht auf saurem Bodem fort uud lie-fert viele kleine,, zute Steiigel. dic schnell wachsen. P^r Joch säet man 25 Pfuild S'NNell auö uttd kann man von einer lolcheii Fläche irnmcl-hin ans einen Crirag von 4 Zeillnern rechnen, ^er durchschnittliche Erlös ijl 30 sl. per Zeiitnel-, ljeuer kostet dnscllie freilich 40 fl. Als lePteS zur Sainengelviniinng empfehleiiS-iverthes Gras sei noch der Wasseifuchöfchlvanz hervorgehotien. Diese Pflunze liefeit i» ihien l)lilbjäl)r>g 3 fl., tuerteljiihrig 1 f!. 50 kr; fär Znstellilng 2 sl. InsrrtioliSgeliill)r 6 kr. pr. Zeile. Vielen breittll Blättern ein sehr edles Futter und b-ldet clnen wesentlichen Bestaudlheil der ans guten BeivässeruiigSlviescn vorkommenden Gräser Darum darf der W^>st'eifnchSsch,vanz znr Samen-gtivinnllung auch nur ans gutem, feuchtem, lel)-migkm Sanddoden angebaut werden. Man nimmt per Joch 25—30 Pfund zur An^^saat und erntet davon immerhin 2^/z—3 Zentiier Samen per Joch. Diesklbeil. welch>: in der Regel li^ fl. koi.en, werden hener mit 2t fl. per Zentner gezahlt. Von der Besprechuitg deS Anbaues anderer empsehlenswerlher Gräser zur Samengewinnung sei heute Abs't.lNi) genomlncn nnc' soll «s mich sehi' feeuen. ivena i)ie vorstehende Abh>^ndlung deit kliien oder den andcr.i meiner gelleigten Leser zu Alibauvelsuchen ermuntern lvürde. Peter Nik. Feuser. Jur Geschichte des Hages. Die Mit.ilieder des Abgeordnetenhauses gehen je^t auf Osterferien! — Nicht mehr als billig nach solcher Anstrengung. So viele Sl^uiigtn von so langer Dauer ul»d so aufreibeitdel Thätigknt und namentlich zu einer Tageszeit, wo jedcr gulc Oesierreicher bei Tische sijjt und sich redlich uährt . . . geben doch gewiß den berechligsikn Anspiuch auf Rast und Erholung. Ruhe ist j'tzt die eiste Avgeordnetenpflicht und liegen wir die feste lleberzeugung. daß unsere Abgeordnetelt diestlbe gelreu erfüllen werden. Der A drev e n t iv u r f des dentscheu Reichstages liegt uun im Wortl^ilite vor. Die Freiheit^frage ivird nachdrücklichst und wiederholt belont und wird besonders hervorgehoben, d.lß das neue dk»>tschc Reich sich jeder Einmischung lu die inneren Aitgelegeuheiten fremder Staaten enlhalte. Gegenüber dei» Ultraniontaneü. ivelche die Sieger von Gravelotte nnd Sedan gerne zu Gunsten des römischen Stuhles iii Beivegnug sejjen möchieu. ist folgende Stelle dcS EnllvurfeS bedeutsam: „Auch Deitlschla-td hat einst, indem die Herrscher de't Uebeilieferuiigeu ein.s fremdländischen Ursprungee! folgten, durch Eiiimlschung in daS Lebcn anderer Natioiien die Kelnie des Verfalles empfan.^en. OaS neuc Reich ist dem sel>)steigcnen Geiste deS Volkes uitlpruiigen, »velches. nur znr At'wehr gerüstet, univandelliar den Werken des Friedens ergeliui iil. In dem Verkehr mit fremden Wlkern fordert Deutschland sür s.ine Biirger nicht mehr, als die Achtung, welche Recht und Sitte geivälirleisien. und gönnt, unbeirit durch Alineigung oder Zuueiguttg. jeder Nation die Wege zur Einheit, jedem Staate, die beste F^rm seiner Gestaltung nach eigener Weiie zu fittden. 5^ie Tage der lZ'nntischnng in daS innere seilen anderer Völker iverden, so lioffen ivir. unter keinem Vorw inde und in keiner Form it'ie-Verkehren." ?u maßgelienden Kreisen zu Berliu glaul't inan nicht an dic W lederanfn ahm e des Krieges; doch hat tnan der Borsicht lvegen das Nötlsige veifngt. Die ^sküctfelir der Ci^efangenen isl verschoben >l»d und die ^^^iannschaften zur Be-ivachuitg derselbeii ver^''op^'elt ivordeu. ^)luf fran -zösischcni Boden stehen lioch über sechSmalhunderl tausend !l'i'nln denlsizec Leriitruppen. Die Re-f.rven uiid uon^'^lvehren. iv^lche sich jept noch in Aeautrelch liefinden. koittUlen iiai) nicht zur Ent-lassnng ja. es ist angeordnet ivorden, daß die neuerdings entlassenkn Landwehrmanner nur beurlaubt werden, ihre Beivtiffnung und die Uni-ftrmen mi! in die Heimat nehmen, um auf diese Keijk jeden Augenblick iviedkr zu den Fahnen eiltn zu tünnr». Paris hat nun gewählt und sich für den Ausstand, für die Freiheit der Gememde ausgesprochen. Wenn em großer Theil der Stimm-brrechtigten sich der Wahl enthalten, so ist dies ein Betveis schmählicher Feigheit und kennzeichnet die Jammergcstalten der s. g. Ordnungöpartei. Paris stkltt nun das begründete Verlangen, daß die Ntalionalversammlung nur die allgemeinen In-teressea des LandeS besort^e. daß sie über Krieg und Frieden eutjchtide und die Steuern bewillige, daß aber jede ausschließlich Pari» brtreffende Frage in den Bereich der „Gemeinde" gehören soll. Diesem Begehren wird die Nationalversammlung, abgtsehen vom Rechte selbst, nicht widerstehen können, da ihr die Mittel selilen. Paris zu l>e. zwingen und Deutichland sich hüten tvird, sich in die inneren Angelegenheiten Frankreichs zu misch n. Der Ausstand in Algier gewinnt eine immer größere Ausdehnung und erstreckt ftch den neuesten Berichten zufolge bereits vsn der ma« rokkanischen bis zur tunesischen Grenze. Die Behörden verlangen von der Regierung, welche selbst den Parisern gegenüber machtlos ist, nicht weniger als achtzigtausend Mann. Vermischte Nachrichten. (Gebäude mit Eilenbekleid ung.) Dem vierjährigen Bürgerkrieg verdanken die Nord-amerikamer die Eisenpanzer ihrer Scklffe. dem darauf folgenden Fneden die Eiseabekleidung ihrer Wohnhäuser. Lange schon ist Eisen als Baumaterial dort bekannt, ja beliebt; aber die Idee, nur die Hülle für daS Ziegelmauerwerk aus Eisen lierzustellen. dieses also blos zum Ersätze der Steinbeklelduug hrranzuziehen. ist jung-ften Ursprunges. Ein HauS dieser Art wurde erst kürzlich in Reivyork erbaut. DaS freistchende Gebäude hat eine Grundfläche von 100 Fuß Länge und 7b Fuß Breite, und an ihm wurde zum ers^enmale das Gußeisen zur Bekleidung benützt und Anstrich und Form so gewählt, daß das Aussehen der in Rewyork üblichen br^mnen Außenseite von Stein nachgeal»mt erscheint. Die Befestigung der Eisenfa^ade an den flktigen Mauern ist eine höchst einfache; dieselbe best>ht eben nur aus eiuzelnen Gußstücken, »velche an tingemauerte Haken augeliängt werden und un-ter emander noch hie und da durch Schrauben verbunden sind. Innen und außen tvird das Eisen vor der Befestigung gut angestrichen und in einem Zwischenraum von zwei Zoll vom Mauerwerk durch die erwähnten Klammern gehalten. Alle Verzierungen, Füllungen, Biustlehnen . . . wurden auf soltde Weise hcrg'stellt und angebracht. Die Kosten dieser Ausführung beliefe» sich nur auf die Hälfte des in Rtwyork für Stelnbaute« «öthigfn Betr«,,^'K, da ein minder gutes Ziegel- ja selbst nur Beton-Material hierbei unbeschadet zur Verwendung gc-langen kann. (Römische S ch u l li i l d u n g.) Die italienische RegieruNj, hat sich »lSbald nach der Besitzergreifung Rom» an diese schwierigste Arbeit gemacht, das Unterrichtswesen giündlich umzug,-stalten. Es wurden daher am 3. Drzcmtier l870 ein Lyzeum, ein Gymnasium u> d eine technische Schule daselbst eröffnet; hlcb.i hat sich die für ein des Unterrichts fast entwöhriies Volk immer-hin bedeutende Zahl von 656 Zöglingen einge-schrieben. Natiirlich musite bei dieser Gelegenh.it eine Revision über die Elgebnisse des l>iSherigen Untkrrichts abgehalten werden. Bei dcr AusnahmS-prüsung für das Lyz^uru zeigte sich, dasi die Kenntnisse in den klassischen Fächrru ungemein tief standen. Die Kenntniß der italienischen ratur war eine ganz klägliche. DaS UnterrichtS-system bestand in Mkchanischen Gkdächtiiißüliungen und jahrelangem Wiederliolen dtrselben Regeln, von denei, Ta>i für Tag die Wände lvitdtrl)alltsi,, mit denen unzählbare Hefte vollgesudrit ivui^den. Darum ward dieses Studium dem Knaben zur Qual nnd damit war die Absicht erreicht, dem heraneifenden Menschea das Selbstdenken aus alle Zkiten gründlich zu verleiden. Von der ita» lienischen Literatur wußten d.ihkr die jungen Leute nnr einige kleinere Bruchstücke, die sie in einer Blumenlese gelernt. Bon einer geschichtlichen Entwicklung diestr Literatur hatten sie keine Ahnung. Noch tranrigere Ergebnisse traten bei der Prüfung für das Gymnasium und die technische Schule zu Tage. Hier handelt es sich um junge Leute, welche bereits einige Jahre in einem Gymnasium Roms zugebracht, oder von den Anstalten der Provinz sich zum Eintiitt in eine höhere Klass, M'ldlN. Hikr ktun eS vor, daß Leute von lö, 16. ja 18 Jahren dcs Italienischen so wenig machtig wäre«», daß sie nicht einmal die einzelnen Satztheile unterscheiden konnten. Die einfachsten Grundsätze über das Aussehen der Erde waren ihnen unbekannt; V0it Italien, seinen Meeren. Flüsien. Bergen, seinen größten.Städten, wußten ste nichts : einige wußten nicht anzugeben, was für eine Wissenschaft die Geographie j^ei. andere, welche schon mehrtre Jahre sindirt haben wollten, erklärten die Adria für einen Berg. Sardinien für eine Stadt, Mailand für die Hauptstadt Siziliens; sehr vielen war die Bevölkerungszahl Jtalieits unbekannt. Ueber die Geschichte iljreS Baterlandes war bei allen, mit ganz wenigell Ausnahmen, diest lbe traurige Wissensöde gebreitet. Die Kennt« Nisse in der Mathematik hätten streng genommen nur bci sehr wenigen zur Aufnahme hingereicht. Blos die in israelitischen Schulen Erzogenen machten hier eine ehrenvolle Ausnahme. Das ganze bisherige System war verkehrt und Unzeit-gemäß. Die zivei giößten Mißstände desselben l.>gcn insbesondere IN dtN ganz ungeeigneten Personen der Lehrenden und in dem völligen Mangel eines VolksschulunterrichteS. Hoffen wir, d^ß daS neue Italien und seine jüngst in Rom begonnene Arbeit im Schulwesen diesem erlahmten Stamme «vieder daS Bewußtsein geiftzger Setbst-Verantwortlichkeit znrückgebe. (Blutstillende Bantnwolle.) Dr. Karl Chrle, praktischer Arzt in ZSny (Würtemberg) hat die iverthvolle Erfindung gemacht, Blut durch Baumwolle zu stillen. Di>st Baumwolle, bei dercn Zubereitung Kochen der S^aum votle in Soda-löjung uns späteres Trünken derselben mit Elsen-chloridslüssigkeit daS Wesentlichste ist, kann jeder Chemiker und jeder Apotheker mit Leichtigkeit zubereiten. Es hat dieselbe überall den größten Beifall gefunden und insbesondere in dem fran-zöftsch'deutschen Kriege durch ausgezeichnete Dienste sich erprobt. Sie empfiehlt sich iusbesoudere zur Anwendung als Hausmittel in Nothfällen. Es handllt sich nur darum, solche vorräthig zu haben und dieselbe möglichst trocken aufzubewahren. Diese Baumwolle wird ganz wie getvöhnliche Eharpie bei Wunden angeivendet. (Freiheit deS politischen Glaubens in England und Oesterreich.) Während bei uns das „wahrhast österreichische Belvußtjein" derzeit lvieder durch Bert>ote aller nur erdenklichen Gattungen: Verbote von Festmahlen, Versammlungen. Vorlesungen und. Thea-terstttcken grttästigt wero.n soll, sühlt sich daS „wahrhaft englische" und sicherlich auch gut „monarchische" Betvuptsein der Londorier amtlichen Welt, von der Königin Viktoria angefangen, nicht im Geringsten dadurch beunruhigt, daß mitten in der Hauptstadt eine republikanische Massenversamm lung die Umivandlung Englands in eine Republik erörtert und sich, wie sich die bezügliche Meldung zart ausdrückt, „günslig dasür aussprach." )m Unterhanse kain oie Geschichte zur Eprahe und der Ministerpräsident Gladjtone erklärte, die Regierung »verde vermuthlich die Kronjuristen Nicht zuinmmenrusen. um ihnen die Frage vor-zulegeii, ob die Theilnehmer an dieser Versammlung Hochverrath begarrgen. Die Rc^iierung ziehe lS vor, dem ^^oik zu vertrauen. — Bei uns zu Lande hätte nran wahrscheinlich auch nicht die Kronjuristen besiagt, sondeen ohne alles iveitere Besinnen den Polizeikommissär und den Staats-anwalt ljandelu lassea. (Viehzucht in Ungarn.) Anfangs l87l1 zählte man in Ungarn (und Siebenbürgen) 1.319.652 Pferde. 2648 Maulese!, 29.085 Esel, 4.496,905 Rinder. l3.760.700 Schafe. 40S.242 Ziegen. 3.573.231 Schweine. Marbnrger Berichte (Aus dem katholisch-tonservati-ven Verein.) In der letzten Hauptversamm-lung deS hiesigen katholisch-konservativen Vereins tvurde beschlosseri. auf die Errichtung eineS slove-nischen Unter Realgymnasiums in Marburg zu dringen, mit welchem eine VorbereitnugSschule. bestehend aus einem Jahrgang?, verbunden werden soll — und lväre ferner die Umwandlung der rein deutschen Lehrerbildungsanstalt in eine slo-venisch-deutsche anzustreben. (Einbruch) Unbekannte G.,uner brachen kürzlich bei dem Grundbesitzer Mathias Damisch in Samaiko. Bezirk St. Leonhard, ein. stahlen ihm jZeldfrüchte und Häute und seiner Dienstmagd Helena Fraß die besten Kleider. Nach den Spuren zu schließen, haben die Ikhqter il^re Pente zu Wagen fortgebracht. (S ch a b e n f e u e r.) Beim Grundbesitzer Joseph Zanner in Stangelberg (Bez. St. Leon-Hardt) brach am 24. März Feuer aus. Stall. Tenne. Futter und Geräthe wurden ein Raub der Flammen und wäre ohne die schleunige Hilfe der Rachbarn noch größerer Schaden zu be-klagen. (Schadenfeuer.) Am 24. d. M. ist die Winzerei deS Grundbesitzers Alois Ornik in Krenberg. Bezirk Marburg, bis auf den Unterbau des Zimmers und der Küche abgebrannt. Das Feuer mag ivohl durch Rachläfftgkeit entstanden sein. (Lebendig gebraten.) Im „Wildklum-fen", einem Walziverke bei St. Florian, waren am 24. März sieben Arbeiter mit dem Ausheben eines EifenklumpenS auS dem Gluthofen beschäftigt, wozu sie sich der soaenannten „Großhebel" bedienten. Durch eine Beschädigung deS Flaschen-ziigeS gefchah daS fürchterliche Unglück, daß der Eilenklumpen (jweiundvierzig Zentner) in den Gluthofen zurückfiel und fünf der Arbeiter mit sich riß, tvelche in die glüheni)e Elsenmajse stürzten und buchstäblich gebraten wurden. Diese Arbei-ter — sämmtlich Familienväter — heiße«: Lorenz Wunitsch. Franz Nikodem. EliaS Hegeuer. Mathias Pallig und Andreas Worunka. (Fluchtversuch.) In W. Feistr tz versuchten am 25 d. M. drei Häftlinge zu entspringen. Sie hatten bereits eine Mauer durchbrochen und ein starkes Eisengitter ausgebogen, als es mit Hilfe der Gensdarmerie gelang, das Vorhaben zu vereiteln. (Ertrunken.) Peter Goitschitsch. Keusch-ler in Siebendorf. Bezirk Pettau, stürzte am 25. März Abends beim Fischen in die Drau und ertrank. (Selbstmord-Versuchs Ain 27. d. M. wollte sich in Leibnitz der Schlosser Jotiann Eppinger au» Rudolfstadt (Böhmen) entleiben; er hatte sich bereits eine Schnittivnnde ain Halse beigebracht, als zufällig mehrere Personen in die Nähe kamen, welchen eS gelang, die Aussührung des Planes zu verhindern. Man hofft, den Un-glücklichen zu retten. (Schaubühne.) Zum Bortheile deS Herrn Röder wurde am Miitrvoch ein neues BolkSstück gegeben: „Katholik, Protestant unl> Jude, oder: m Weg^jehen gethan hatte, aber er brachte das Elui in die Tasche zurück, ohne eine Zitlarre heiauSzunthmeu. Der Humor, die frische Kraft, die Elastizität von jikst-rn war nicht mehr in ihm. Er hatte sich zu dem Geschäste. das er gerade in jenem Humor auf hlUte bestimmt Halle, zusammen genommen. Aber es mochte ihm Anstrengung genug gekostet haben. D.'s blasse, entstellte Gesicht zei^lt,! eS. ..Der Kops brennt mich." Halle er selbst gesagt. In der Brust mochte es ihm noch heißcr sein, wenn ihm uuwillkürlich immer und immer lvieder die Erinnerung an das kam, was fich auf dem Balle zugetragen hatte. Nicht einmal die Zigarre wollte ihm munden. „Ah." sagte er. „komme»' Sie!" Auf die Anstrengung war eine um so größere Ermüdung und Erschlaffllng erfolgt. M.ni sah es auch dem Körper all, der sich nur milh« sam ausrecht erhielt. Die Augen dcS Herrn Weber lencht ten. ..Mit dem wcrt'tn wir bald fertig, ricsen l« sei-nem Buchhalter zu. Dieser blickte vor sich hin. als lvenn er nichts bemerkt Hütte. Seine fc,lschen Angen ha'.ttn vielleicht mehr t^csehen, als sein Herr. Er ging mit der Llüerne und den Schliis-seln voran. Ihm folgte der Herr Tillen. (5r lvar von selbst dem Herrn Weber vorgrlreten. 10 sl. - kr 10 .. — ü k 10 5 5 5 15 10 10 S Drittes BerzeichntK der freiwilligen Seitriige zur Feuerwehr. Herr Ludwig Albensberg „ Franz Perko . . . „ Aug. Thiel . . .. Josef Martinz . . . „ Alois Quandest . „ Ant. Horvath . . . „ Nikolaus Koller . . „ Ioh. Erhalt . . . „ Dr. Ferd. Duchatsch . „ F. Stampfl . . . .. Franz Drilckmüller „ Eduard Janschitz . . „ Roman Pachner Söhne 10 .. Ant. Fetz.....10 „ S. Koroschstz ... 10 Frau Cäcilie Budes, ld . . 5 Herr I. Hliring .... 5 „ Ludw. Mitteregiler . . 5 „ Josef Haas.....5 „ Ioh. Gruditsch.... 5 Ioh. Ulrich.....3 „ Ant. Wennig .... 5 „ I. E. Supan .... 5 „ Leopolv Uebeleis ... 5 „ A. Kcinduth .... 5 Aeuilleto«. So halte es sein sollen D«^? Handelsherr und sein Buchhalter haltei» eS so Veralircdct. Sie halten ihr Opfer in ihrer Mitte und gingen aus dem Komptoir in das Kabinet des Kaufmanns. In dem Kabinet öffnete Haafe eine schmale, unscheinbare Thür und durch dieselbe traten sie in einen dunklen Flur. Der Buchhalter öffnete hier lviedrr eine Thür und sie tralen in eine grobe, alte, berußte Küche. „DaS Gewölbe steht aus diesem Wege mit dem Komploir in Berbindunil." sagte Weber z», dem Entjlöndkr. Dieser hatte nicht daraus geachtet. Sie durchschritten die Küche, dann kamen fie an eine alte, unverschlosskne Thür, t^ie in den engen, dunklen, gewundknen Ging führte. In diesen gingen sie tiefer hinein. Die Wände waren grau, »vie der Erdboden, auf dem fie gingen. Der nnstäte und nnfichere Schein der Laterne. die der Buchhalter trust, zeigte nichts, als die grauen Wände und den grauen Boden. Doch, er zeigte auch die Gehenden. — Die lange, häßliche Gestalt des Buchhältes, der die Laterne trug — er ging leise, lauernd, wie der Meuchelmord — der junge Engländer, dessen hohe, schlanke, stolze Figur auch in der alten In validenunisorm sich hervorhob, er ging ruhig, un-besangen, arglos. — seine Gedanken waren nicht hier, nicht in dem engen, dunklen Gange, der ihn schon von der Wel» abgesperrt hatte, nicht in dem hohen, weiten Gewölbe. daS sein Grab werden sollte ; sie waren wohl auf dem bunt n MaSkcn-balle, lvo ihm ein anderes Grab gegraben lvl'r; in einer einsamen, kleinen, traurigen Ttube, wo dtM Grame, der Verzweiflung jene Arme, Unglückliche erla.l, die ihm für immer entrissen, verloren war. Weber ging mit festem Schritt hinter ihm; er war wieder ganz der entschlossene Mann; das breite, starte Gesicht war hart und finster wie je; die buschigen Augenbrauen hatten sich lief aus die Augen niedergezogen. Die l^iu-erndeil Augs« verfolgten und gewahrten drnnoch jede B.lvegllng des Opfers. daS vor ihm g'ng. Elnc Bewegung, eine Aufregung in seinem In« nern verriethen nur die Hände, die lvie krampfhaft sich zusalnmenzogen und öffneien. bald nach seiner Brust suhren. Ivo er die schlinge verborgen hielk, mit lvelcher der Mord verübt werden sollte, bald eine Tasche suchten, als wenn sie sich darin verbergen ivollten, l'.lt» ülier die Augen strichen, al^^ lvenn er noch nicht klar grnug sehen könne. Eie gingen schiveigend voran, zivischen den grauen, engen, sich windenden ^^tauern. Hkrr C. I. Huberger „ Simon Wolf . . Kahlstorfer . . . I. Schmid . . . I. M. Wratschko . „ F. Dereani. . . „ Karl Staudinger . „ Alois Rieder . . „ A. TombaSko . . A. Sulz . . . „ Jgnaz Heil ö . ö . 2 1 . 5 . 3 . ü . ö 3 1 .5 Dr. Lorber.....10 fl ^ kr. „ Ioh. Merio .... 5 „ Ant Wölfling .... 2 Karl Flucher .... 10 „ Dr. Modrinjak ... ö Krapet......5 ^ . 250 fl. -^tr. Zweites Berzeichniß N70 fl. 16 kr. Summe 1420 fl. 16 kr. (Fortsetzung folgt.) Sie erreichten das Ende des Ganges und standen an der Thür des Gelvölbes. Jenseits der Thür sollte daS Verbrechen verübt werden. Die Thül^ mußte nun geöffnet werden; sie mußten über ilire Schlvelle schreiten; Haase sollte dann stehen bleiben und die Thür wieder zumachen; der junge Engländer mußte somit gleichfalls stehen iileiben; in demselbem Augenblick wurde ihm von hinten die Schlinge um den Hals gelvorfen; ein Zug, ein Ruck, und es lvar vorbei. So war es verabrcdet. befchloffen. Dkr Buchhalter hatte den Schlüssel in der Hand, mit dem er die Thür aufschließen wollte. Er hielt ihn in der rechten Hand; die Laterne hatte er in die linke genommen. Er steckte den Schlüssel in« Schloß der Thür und wollte ihn darin umdrehen. Er vermochte es nicht „Zittern Sie, Herr?" fragte ihn der Eng-länder. „Nein, nein!" Er zitterte um so mehr. „Gebrauchen Sie beide Hände. Geben Sie mir die Laterne," sagte Tillen und streckte die Hand nach derselben auS. „Nein, nein!" rief noch einmal der Buch-Halter. Aber er wandte dabei sein Gesicht nach der Seite. Es war erdsahl; die Augen starrten darin wie erloichen, die Lippen waren geöffnet; man glaubte die Zähne auf einander schlagen zu sehen. Das Gesicht ivar entstellter, als vorhin das des Engländers. Aber lvie häßlich war eS! „Was h.iben Sie, Herr?" fragte ihn der EiZgländer. ..Fürchten Lie sich vor mir?" „Nein, nein!" Der Mensch, der im entscheidenden Momente den Muth verloren hatte, schien nur die zlvei Silben hervorpressen zn können. „Haase, machen Sie," sagte der Prinzipal strenge. Ihl»l w^u mit jedem Augenblick die Be-sonnenl)eit klarer, der Muth sester geworden. Haase strengte seine letzte Kraft an. Der Schlüssel drelite sich in dem Schlosse. Die Thür flog aus. Sie standen an dem lLingange des großen, iveitei». hohen Geivölbes. Die Laterne warf ihr unsicheres Licht nnr aus lvenige Schritte hinein. Sie beleuchtete einen en^en. leeren ^^aum: Ma-schinenräder. Kessel grenzten ihn ab. Datiinter b'^eitete sich, immer undurchdringlicher, lvie endlos, der sinsteie Raum aus. Nur nach oben hin zeigien anch iveiter und entfernter sich die Umrisse aller der vielen großen kupfernen und eisernen Gerathschaften, die den Raum süll-tkn. Sie salien sich lvie dunkle Riesengespenster an. zortsetzung solgt. Eintracht. L5. Vtrti»»jahr. »MM Freundschaft, Fröhlichkeit. Sa«stlig dt» l. April 18? I um 8 Uhr Ab,den an der Kaffe entgegengenommen. Nächste Unternehmungen des Vereines: „Jnb i-^umsfeier lnid Sommerliedertafel." Zur Theilnahme ladet alle ?. 1. Gesangsfreunde Achtungsvoll Die Nerein<»leitung des Männergtsangvertines in Marburg. >!> Zltaszextrakt- MI Chokolade. nach dkll Pros. OppolZ^vr U. llvlivr an der Witvtr Klinik ein auSgezeichneteiS Präparat, M M dem llkter allen jetzt im Handel > M vorkommellden der Vorran,^ einMällMtlt und d.iS mit der Uvtt'sclicn t'Iiai'lÄtttis«??!« nicht zo vtr-wechseln ist. — Aus y Avsftelluugen prSmiirt. — Sehr nahrhaft llud ilicht verstopfeild, silr solche, die dtii zehrenden Kaffee, Tliee uiid eihipcnde Ehokolndrn nicht vertra^^cn. lies. Brustleidende. — In V Sorien zu 12'/,. 17'/,. 30. ^0. 50 nnd 75 kr. pr. '/^.Paqnet » 4 Zetteln. — Anerkennung: „Ersnche nebst Malzezirakt und" „Bonbon» um 5 Pfund vou Ihrer ausgeichneten" „Malzeztrakt'Ehokolade n. Kr. Wolf, Galanterie-Bilch-" „biiider in Gmunden am Trannsee." Depot für M»rbiirx bei k'. Xollotvix, IN dem übristiN Steierm^nk, Kinnten uild Krain auch bei den Kaufltuten und Apothetein. Wilhelmbdorser Mlzvrodukten /al»rik vou ^os. Kiiffvrls » Ko. EruPMioiklitUn liaiknjahlnng für die niichstcn Ziehungen, ain am l. lS. Gleich naeh Erlag der ersten 9tate und während der Abzaylnng spielt man KsvZi »Ilvio «ut »Itv VrvKvr der in der Gruppe lierzeichneten Lose nnd erhält diese snkzessive nach den Bestimmnngen des Ratenbriefes anSgefolgt. MiH gtlaigt »ahlr sch»i wiihnit dir Ah-zahlmg i» d», Atsitz »«» «vrigiiiil Lost». »Kredit'Los, Ziehuug 1. April. »Brannschiveiger-Lo». Ziehnng l. Mai. »Rudolph-Los, Ziehlmg I. April. ^ ruppt iSnchsxl,.Mejnjngen.Los, Ziehnng I.Juli. ^ volleingezahltes Ar. 4v0.Tarken-Los, ^ Ziehung 1. April. Zweite '5. b0.1864er Los, Siehung IS. April. iÄriimZi' ^5- 50 nng. Prämien«Los. Ziehg. Ib. Mai. / Stanislau-Los. Ziehung 15. Juni, l Keglevich-Los, Ziehung 1. Mai. i Aiinftel.I839er Los, Ziehung I. Juni, fl. ö0.1SK4er Los, Ziehltug 1S. April. Gruppe ^ Rudolph'Los, Ziehung 1. April. Jährlich spielt man in mehr als kS Ziehungen ans Haupttreffer von tii»er eine liliio». Je liue obiger Gruppen vertanfe ich bei tintr ersten Rate von nur fl. 10 und weiteren 26 monatlichen Raten a fl. 10. Stempel ein» für allemal pr. Gruppe 2 fl. S5 kr. Illk i» Vtlitmich eriitirmtm Lift vn»«» s»«»hl »ilNkl«, alz a«ch i« dtiitbit iis»»>ni-Itfttllleii Sniiipt» dilliift Iis Nile» »eckoifl^ V>i>ll>ha«s MZÄuttra W'Si'st, 4. Mörj1ö7l. Wien, Stephansplah. ^189 I -t>>r I Eillhtilnischt und Fremde I die un6 llsrrvMMör- V0U (49 /l^Iois kisetvr In Ecke der Herren- und Poflgasse Nr. ll2. tviuter-palktot von . fl. 12 bis fl. 50 „ Hosen von . „ 6 „ „ 15 Schwarze Hosen von . „ 7 „ „ 12 Kilet von .... „ 3 „ „ 10 Jagd'köllit voll . . „ 5 „ „ 15 Haveiolls von ... „ 18 „ „ 40 Loden-Euba von . . „12 „ „ 25 Salon-^nziige von . „ 24 „ „ 40 Hauptniederlage vou Schlasriilken. Für BesteUungen ist die reichste AltSwahl der neuesten Stoffe am Lager, und werden selbe allch prolnpt ausgeftlhrt. Ei»l«dW ,«r Theiluah«- am dteStähriq«« G «krantwortlich« Stedakiion, it'ruck und von Eduard Iunjchitz in Marbnrg. L!. 3t. v. «krantwortlich« Stedakiion, it'ruck und von Eduard Iunjchitz in Marbnrg. L!. 3t. v.