LmblicherMMtlmg. Nr. 82. Pränumerationapiei«: Im E?mptoll ganzj. fi. li, h.il^i. N. 5.50. Für die Zustellung in« Hau« halbj.5olr. MitdcrPostganzj.il. 15, haIbj.ss.?.S0. Dienst.,,,, !3. April Inseiti onl>l>ebühr bis l0 Zellen : Imal «0 tr., zm.»»lr., 3m. l si.z sonst pr.Zeile im. «lr., 2m. 8lr., 3m.i0li. u.s. w. Ium. 3(»l,. 1869. Amtlicher Theil. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 31. März d. I. den Stcru-^artsadjuucten und Privatdoccnten an der Universität zu Wien Dr. Edmund Weiß znm außerordentlichen ^plofessor der Astronomie an derselben Hochschnle aller-Madigst zn ernennen geruht. Hasner m. p. Nichtaintlicher Theil. Die Polen und dic Verfassung. Die galizischc Frage ist zwar durch die Verhand-Ülngcu im VerfassnngsanSschnsse uoch nicht gelöst, aber bieLcige hat sich geklärt, und wenn einerseits das Ministerium durch Dr. Giskra — zugleich das beste thatsächliche Dementi aller Ministerkrisen — sich entschieden ^uf den Boden der Verfassung gestellt und alle nicht ans demselben sich bewegenden Forderungen znrückgcwicsm M, so müssen andererseits die Polen einsehen, daß sie chlen Mißerfolg nnr ihrer verfehlten, alles anf's Spiel setzenden Taktik zn verdanken haben, und daß die einzige Möglichkeit einer Erfüllung ihrer berechtigten Wünsche "l dem Festhalten an dem Vcrfassnngsbodcu liege. Einen interessanten Beweis hicsür, liefert nachfolgender ausführlichere Bericht über die entscheidende Sitzung des Ver-fassungsausschusscs: Nachdem Minister des Innern Dr. Gislra Hervorgehoden, daß bei der Berathung dcr Verfassungs-gesctze in den Auoschüsscu und Comites auf dcr Seite der Verfassungspartci daö Streben vorhanden gewesen ^ den Eigenthümlichkeiten GalizicnS Ncchnnng zn tragen, W nbcr die diesseitigen Ancrbietnngen von dcr galizi-scheu Abgeordneten nicht acccptirt worden seien, ergreift Abgeordneter Dr. Zy blikicwicz das Wort, nm >^ch dagegen zu verwahren, daß den galizischcn Abgeord-^eu jemals derlei Anerbictnngcn gemacht wurden; er Me nllc Sitznngcu des VcrfassnugsanSschnsses nnd seines ^lllbs ^dcr Polen) besucht, nnd nie habe er von derlei ^uuccssionrn etwas erfahren. Abgeordneter Dr. Slurm: Man habe im Subco- Wit4 Die Regierung hat jedoch insu-fcrile wesentliche Verbesserungen vorgenommen, als sie einerseits die 'Anträge des damaligen Stcnerrcform-Ans-schnsses in vielen Puutleu berücksichtigte, anderseits das in seiner Durchführung erprobte plcußischc Gruudsteuer-gcsetz uom i-jl.. lUiai 1^»>l lheilwcisc znm U/nster nahm. Die dcr Regicrnngsvorlagc bcigegebcncn Erläntcrun-gen cuthalten dic Bcgründnng dieser Abänderungen. Der Sttlierreslnin-Ausschuß hat sich, abgesehen von einigen wichtigen priuclpiclleu Abänderungen, welchen jcooch dcr Finan^Nluister deigctrctcu ist, im Großen nnd Ganzen dcr Regicrnngsvorlage angeschlossen. Nach dcn übercinstimincuden Anträgen dcr kaifcr« lichen Ncgicrnng nnd dc.' Stenerreform-^usfchnsses soll die Grundsteuer in Zukunft eine R>p.nti>ionsstcuer sein. Eine im Gcsetzgebnugswcge festzusetzende G^und-stcucrhauplsummc soll nach Verhältniß des nach Vorschrift dcs vorncgcndcn Gesetzes zu cruntteluden Rnn- FelliM'tlill. Keine Aussichten. (A»S dcm Eiiglischcü.) 1- N! cine crstc diplomatische Mission. (Schluß.) ick .Ehrend meines Ailfenthaltcs bei dcm Frate schrieb <^. >.° zu sagen vom Morgen bis zum Abeud. Ich H/'lelc abwechselnd an meinen Blaubuch nnd an ciucr Nu. "lnng von Räubergeschichte,, ; Erholnng suchte ich all.,/" bcr Compositiou kurzer Gedichte, welchen ich dcn klei^'"cn ^,^. ^rigantcnlicdcr" gcgcbcu haltc. Ich il,., "^ Meinen Banditen auf tausend Arten nnd fand Nlit!^"d ""tcr jedem Eostüm. Dcr Gürtel, dcn ,ch scri.,?°^ ^fl'llt mitgebracht halle, war nnn uut Manu-zuri^" vollgestopft, nnd ich beeilte mich, nach England eine, m 1""' "llr solange in Ncapcl verweilend, uiu ttfm, ,luch dci der Gesandtschaft zn machen, wo ich sc> i.'/f^ Saint-Iohn ans scincn Posten zurückgekehrt ''° 'lc'ßig in dcr Kanzlei arbeite. Nchei^ , ^."cisc war das Vtinistcrium in dcr vorhcr- Ardcit ., ^^'c gefallen nnd ich mnßtc meine ganze ^r dur^ - ^'"' ^'°^ Scatterdale, mein Gönner, erscw ln,^"^" ^'^nschafllichcu Tory, Lord Muddlcmore, l)ä^^. '° lucine Briganlcn mußten nnn natürlich An- Ich h^" ^mirboncn scin .... was sic anch thaten. U)re,il l)litt/'!" Monate mit ihnen gelebt, hatte von ^n nctr>. t ^"""" gegessen, von ihrem feurigen ""ten, Toaste anf dcn König Franz ausge- bracht und mnrl»' seinen Widersachern gerufen. Welch ritterliche Abentcnrer hatte ich aus ihnen gemacht? Jeder ihrer Ehefs war ciu La Rochcjaqucliu; und was jene unbedeutenden Räubcrcicu bctrisft, die man ihncn vorwirft^ so suchten sie darin nnr ein Mittel, Messen sür die Seelen jencr Unglücklichen zu ;ahleu, die von den Äcrsaglieris niedergeschossen worden waren. Mein Maubnch wurde gedruckt, von der „Times" citirt, im Parlament discutirt; Herr Dlsraeli nannte mich dcn „tühucn nnd intelligcnt'n Zenqcn" nnd ich machte Furore. Jeder Eouricr bracht mir eine Flnth uou Eiuladungen zu Diuers; man wollte mich in allen Schlössern als Gast haben und ich wurde dieser Anbetung endlich so müde, daß ich beschloß, mich gänzlich zurückzuzlchen; da erhielt ich ciuc schr dringende Einladung zu eincr großen Grafschaftsvcrsnmmlnng, bei wclchcr anch Saint-Iohn zugegen sein sollte. Ich war ihm niemals begegnet nnd ich gesteh.', daß seine Undant-barkett nuch etwas verletzte, denn er h.'tte sich nicht die Muhe genommen, nur eine einzige Zeile zn schreiben, um mir für dcn großcu Dienst, denn ich ihm erwiesen hatte, zu danken. Neugierig jedoch, einen Mann kennen zn lcrncn, dcr eine so große Rolle in meinem Leben gespielt haltc, gab ich dcn Bitten meiner Freunde uach und reiste ab. Als ich ankam, sagte man mir, daß Saint - John durch wichtige Geschäfte in dcr Stadt zurückgehalten wcrdc nnd fürchte, sich nicht, wie cr versprochen halte, mit nns vereinigen zn können. Vielleicht war cs so am besten: ich würde frcicö Feld haben und übcr „Bri-gantaggio" sprechen können ohne Fnrcht, Widcrsprnch zu erfahren. Die Erzählung meincr ersten Nacht in Rocco hatte immcr großen Erfolg in dcr Gesellschaft gehabt nnd ich wiederholte sie sehr oft. Ich begann mit dcr Beschreibung dcs Dorfes und dcs Frate, vor;na,lich verweilte ich aber bei mcincr ersten Znsammcnmffen mit dcm furchtbaren Chcf dcr Briganten. Es versteht fich uou sellist, daß ich nicht zöaertc, ihm dcn Namen Stoppa ;n geben und seinem Gespräch eine viel größere und höiicre Tragweite zuzuerkennen, als dasselbe verdiente. Mein Stopva wnrdc sehr bewundert; ich ahmte ihn vortrefflich nach. Ich stolzirtc, ranchtc, gesticulirtc und declamilte wie cr; cs war eine Art von Wilhelm Tell, von dcn Fl^rcs Eorscö, und um keinen Preis in der Welt halten nervöse Leute ihm in Fleisch und Bein begegnen mögen. An diesem Tage war die Gesellschaft sehr zahlreich nnd ich ndcrtraf mich selbst. Ich hatte dcn identischen Mantelsack, dcn Gcfährten mcincr Rcisc, mil^bracht und erschien in dcm Kleid und Hut dcs Original-abentencrs. Mcinc Znhörer waren schr theilnchmcnd, lachten, wenn ich komisch war, weinten fast, wenn ich ergreifend wurde, nnd bewunderten von Herzen die kleinen Landschaften mcincr Composition, dic von Hand zu Hand gingen. Ich begann mit dcr Schilderung der Herberge, des Fratc nnd meiner Anknnft daselbst: Ich wage cS nicht ;u behaupten, daß ich frei war von Bangigkeit — ja selbst von Fnrcht. als ich mich dcm Zimmer näherte, in welchem dicfcr Mann dcr Verbrechen und des Blutes mich erwartete. Stoppa! ein Name, der überall Schrecken verbreitete, wo cr ansge-sprochcn wurde; dcr die Soldaten in ihren Bivouaks zn dcn Waffen greifen licß und die am Busen ihrer Mütter weinenden Kinder vor Schreck verstummen machte! Nichtsdestoweniger trat ich in das Zimmer und, mich kühn dcm Bcttc nähernd, auf welchem" cr lag, 594 ertragcs der Grundstücke auf die Lander, Stcuergcmein-den und einzelnen Grundstücke gleichmäßig vertheilt werden. Der Reinertrag wird im Wege einer Ab- und Einschätzung erhoben, und ist als ein mittlerer anzunehmen. Die Ausführung des Ab- und Einschätzungsgc-schäfteS ist Commissionen anvertraut, welche zum größten Theile aus Steuerträgern bestehen. Die Abschätzung in den Schätzuugsbezirken (Elassi-ficationSdistrictcn) vollziehen die BczirtScommissioucu, wclchc zu drei Viertel a us Stcucrträ g c rn bestehen, wovon die Hälfte gewählt wird. Ueber den BezirkScommissioncn stehen die Laudes-commissioncn, welchen innerhalb eines Landes theils die Regelung und Ausgleichung der ClassificationStarifc obliegt, theils die Entscheidung über Reclamationen sowohl gegen die Abschätzung als gcgcn die Einschätzung zusteht. Die endgiltige Feststellung der Classisicatwustarifc in allcu Ländern steht der Centralcommiffion zu, wclchc zu zwei Driticl auö gewählten Mitgliedern besteht. Die oberste Lcitnng dcS AbschätznngSgcschäftcS und den. Borsitz iu der Ccutralcommisslon führt der Finanz-minister , wclchcr zur Ucbcrwachnng der Schätzungö-arbciten Ccnlralinspectorcn beruft. Die Feststellung ?cs Reinertrages erfolgt durch die SchätzungScomm,ssion bczilköwcisc nach Culiuigatluugcn und Bouilälo-ne,< sind bei der Abschätzung deö Rciuci träges an leine besondere Bcrcchuuugsart gebunden. Den BezirkScommissioncn werden zum Bchnfe der Abschätzung eine Reihe uon Behelfen zugewiesen, worunter eine genaue Bczirlebcschrcibung, und für die einzelnen Productc und Aufwandsgcgcnstäudc wcrdeu Normalpreise gebildet. Die bei der Tari^anfstelluua, bezüglich jcdcr Cul-turgallung besonders zu berücksichtigenden Momente werden im Gesetze genau bezeichnet. Nach Elüdigung der Reelamationcu erfolgt der zweite Act dcr commissioncllcn Thätigkeit, nämlich die Einschätzung dcr cinzclaen Grundstücke in die Tarifsätze des ClassificalionStavisc«. Während der Abschätzung hat daS amtliche Ver-messungspersonale die Evideuzhallung der eingetretenen Cultur- und Odjcclsvcrälldcruugcn, nach uolll!udclcr Ab-und Einschätzung die Zusammenstellnilg der Ergebnisse nach Gemeinden, Bczilken und Bändern vorzunehmen. Hierauf beginnt das Reclamationsvcrfahrcn gcgcn die Einschätzung, worüber die Laudcöcomiuisfioncu entscheiden. Endlich prüft nud regelt die Ecntralcommissiou die Gesammlcrgcduiffe, iusbesouderc im Vergleiche der verschiedenen Lander, nud bringt das ganze Ab- uud Ein-schätzungswcrl znm definiliucu Abschlnssc. Von l5) zu 15) Iahrcn soll der Grundstcucrcata-ster in allen Laudcrn gleichzeitig rcuidirt werden. Die Lage in 3'pamcn. AnS Madrid gehen dcm Pariser „Moniteur" intcressautc Niitthcilungeu zu, denen wir folgendes entnehmen: „Der VerfussnngScutwurf hat sich sür die Beibehaltung der mouarchischcu Form ausgcsprochcu, und die Wahl des Souveräns ist deshalb dringlicher denn je. Unglücklicherweise bcharrt der König Dom Fcruaudo von Portngal bei seiner Weigerung, der Herzog von Moutpensicr schciut auf seine Eandidatur zu verzichten und der Herzog von Aosta ist mit der scini-gcn tncmals ernstlich hcrvorgctrctcu. Was dcu Herzog von Äiadrid betrifft, so hat er nur geringe Aussichten auf Erfolg. Uuter dicfcn Umständen würden die Eortcs sich ohne Zweifel der Wiedereinsetzung des Prinzen von Austrien zuwenden, wenn dicS nicht die Revolution, welche die Thronentsctzung der bourbonischcn Dynastic für ewige Zeiten feierlich ausgesprochen hat, zu schnell Lügen strafen hieße, und wcuu mit Erucnuuug eiucS Regenten nicht ernste Schwierigkeiten verknüpft wären. Falls jedoch der Thron zu Gunsten des Prinzen von Asturieu wieder hergestellt werden sollte, glaubte man, daß die Regentschaft entweder dcm Grafen von Gir-geuti oder dem Marschall Prim anvcrtrant werden würde. Letzterer ist seit zehn Tagen von Madrid abwesend, uud viele Personen sind davon überzeugt, daß die Iagdparlie, von der so viel gesprochen worden ist, eine politische Reise mastirt, währcud dcrcu er persönlich über die angcdcutctcu Fragen hat unterhandeln können. Die Zustände sind übrigens auf eiucu Punlt gc-dichcu, wo die Aufrechlhaltuug des kwwZ (M fast als eine Uumüglichkeit erscheint. Man muß sich mithin darauf gefaßt machen, von einem Angcnblick zum andern die Nachricht von entscheidenden Ereignissen zu erhallen." Oesterreich. Wien, 9. April. (Ehe c ousen sc.) Nus Anlaß einer Anfrage der Landcöregieruug in Salzburg über das Erfordcrniß des politischen Ehcconfcnses hat das Ministerium des Inucru iu einem Erlasse vom i>, d. mitgetheilt, daß der politische Ehccouscus (Ehcmcldzeltel) uud die darauf bezüglichen Gesetze uud Vcrordunugcn dermalen nur noch für dicjenigcu österreichischen Staatsbürger bestehen, welche in einem der Länder Salzburg. Tirol, Vorarlberg und Kraiu hcimalSbcrcchtigt sind. In Nicdcrösterrcich, Schlesien, Obcrösterrcich uud Böhmen wurde der politische Ehccouscus durch die ncncstcn Lan-deSgcsetzc, im Knslcnlandc uud in Küruten aber, als uicht ans ciucuc Gesetze, sondern nur auf einem factischcu Gc^ brauche beruhend, iin administrativen Wege aufgehoben. In Galizicn uud iu der Bukowina besteht der politische Ehccouscus wcdcr gesetzlich noch factisch mchr zu Recht, uud in Dalmatieu hat eine die Freiheit dcr Eheschließung alis politischen Gründen beschränkende Einrichtung nie bestanden. U us land. Florenz, 8. April. (Aus dem Concile Programm. 3t ö misch es.) Die officiöfc „Correspond dance Italicnne" hat ill das für die Berathungen des ökumenischen Eoncils in i)tum publicirtc uud nur für die bcrathcndcu kirchlichen Würdenträger bestimmte Programm Einsicht genommen nud sagt, daß ciuigc dcr 13 Artitcl, ailö dcncu cS besteht, nicht nnr zn einer religiösen, sondern auch zu einer politischen Umwälzung Anlaß geben müßten, falls sie vom Concil volirt und von den weltlichen Mächten acceplirt würden. Zur Erhärtung dieser Ansicht citirt sie die Artikel «, 9 und 10; diese laatcn: „Die von allen Bischöfen im General- Eoncil bestätigte Doctrin von dcr moralischen Nothwendigkeit dcr weltlichen Gewalt des Papstes wird die heilsamste Wirkung auf die Ansichten dcr Fürsten und Völker ülien, die Macht der Kirche consolidireu und bewirten, daß ihr die von der Revolution nsurpirtcn Plouinzcn wieder znrückgegcbcn werden; das Dogma uon der Unfehlbarkeit des Papstes uud seiner Suprematie über das öknmcuische Eoncil wird den unzählige« Mißbrauchen und den rügenöwerthcn Gewohnheitcn, die sich iu gewissen Kirchen, in gewissen Reichen und auch m einigen geistlichen Orden cingcschlichcn haben, ein Ende machen." DaS Programm, fügt die „Corl. Ital." hinzu, enthalte noch andere sehr ernste Fragen, oic sich aber speciell auf die Religion bezögen. Die Ourchführnng dcr erwähnten Artikel könnte namentlich in Italien zn Untcruchmuugcn gegen die Integrität und monarchische Einheit Veranlassung geben. Nach einer schon vor einigen Tagen veröffentlichten Correspond«!»! der „Opiniouc Nationale" auö Rom soll sich dcr Papst mit dem wuu?clbarcil Gcdaulen tragcu, zur Feier sei-uer Secundiz den König Victor Enwnuel znm Schirm-vugt Roms zu ernennen und sich selber das Recht del Guuueräuetät über sein gegenwärtiges weltliches Besitz thum vorzubehalten. W>r würden dieser cigenlhümli' chcn Eombiualiou nicht weiter crwähut haben, wenn nicht auch dcr Floreutincr Corrcspondenz dcr ,,K,cuz' ! Zeitung" davon ^iotiz nähme und, ohne für die Wahl" ^ heil dcr Meldung der „Opinionc Nationale" einstehen zn wollen, beifügte, daß im Palast Farnesc Porbcrci-tuugcn zu cincr dcmnächstigcn Abreise getroffen werden und daß die neapolitanische Emigration insgesammt in großer Bestürzung sei. Ucbrigeus können wir die Äe--mcrtuug nicht untcldrücken, daß dcr blondere Pomp/ der bei dcr Hochziil des Herzogs von Parma entfaltet wurde, uud die persönliche Betheiligung des heiligen Vaters an diesem rein bourbunischm Familienfeste nicht zu den Reiseuorbcrcilungeu und der Bestürzung der neapolitanischen Emigration passen wollen. Paris, 10. April. (Sitzung des gesetzg^ bcndcn Körpers.) Marquis de Lavalctte sagt in Beantwortung dcr Interpellation FaurcS bezüglich Tll^ uis Folgendes: Die Lage dcr Regentschaft ist cine dunkle. Es ist schwer, die Einkünfte derselben zu kcnncn, die auf 15 bis 20 Millionen sich belaufen dürften. Die Interessen der auswärtigen tunesischen schuld onrftcu gleich yoch beziffert werden. Frankreich wird in feinen Bcstrc-buugcu fortfahren, die Rechte seiucr ?lationalen zn wahren; dennoch kann die Action Frankreichs uicht Pri-vatuntcrnchmuugcu dienstbar gemacht werden. Bezüglich Deutschlands sagt Lavalcttc: Wir haben mit Deutsch' land kcincrlci bcsoudcrc Vcrhandluug zu pflcgcu gehabt. Diese Haltung bezeugt unseren aufrichtigen Wunsch, die guten Beziehungen durch Vermeidung aller uud jedweder Einmischuug in die rein deutschen Angelegenheiten zu er-haltcu. Acudcruugcn, wie es jene sind, die in Deutsche land ciugetrctcu, schaffeu vor dciu Zustande dcr M> ruhigung ciuc Zwischcnperiodc von Ansprüchen, RcibnN' gen und Bedauern. Die Zeit allein kann das wieder gut-machen, was die Zcit bewirkt hat. Das ist für nnS ei" Grund, jede Ingcrcnz iu Fragcu zu vermeiden, die uuö nicht unmittelbar angehen. Legitime Gründe allein könn' ten uns veranlassen, von dieser Enthaltsamkeit Abstand zu uchmcu. Nichts aber läßt dieses voraussehen. iM sagte ich mit unbekümmerten Tone: „Caftitäu, — sie licbeu diesen Titel, — Eapitän, wie bcfiudcu Sie sich?" In dcm Augenblicke, als ich diese Worte sprach, fühlte ich ciuc schwere Haud auf meiner Achsel und, mich plötzlich umwendend, sah ich ... da ... da . . . neben mir ... ich sah . . . Stoppn selbst iu dem Co« stüm, in welchem ich ihn iu Rocco gcsehcn hattc. War cs dcr fürchterliche Blick dcS Bauditcn, ciu Gefühl an Entsetzen streifender Ucbcrraschuug oder die Furcht wahnsinnig zu werdcu? Ich könnte es nicht sagen, aber ich fiel iu Ohnmacht nud wurde ohne Besinnung in cin Zimmer getragen. Ein Arzt, dcr uuvcr-züglich hcrbeigcrufcu wurde, erklärte, daß ich ciuc Meningitis habe, hervorgerufen, wie er sagte, durch zu angestrengte geistige Arbeit und Ucbcrrcizuug der Nervcu; absolute Ruhc allciu könne mich wieder herstellen. Dic Krisis war heftig, in dcr That, abcr als cine Woche zu Ende war, konnte ich anfangen aufzustchcn. Da cs aber streng verboten war, den Gegenstand, welcher die Krise herbeigeführt halte, zn berühren und ich selbst nicht wagte, Fragen zu stellen, so konnte ich noch mehrere Tage über diesen Zufall nachdenken, ohne zu cincr vernünftigen Erklärung zu koinmcn. Herr Saint John wünscht Ihnm einen Besuch z» macheu, meiu Herr, sagte ciues Tages mein Diener, als ich eben mit dcm Frühstück fertig war. Er zog sich zurück und Saint John trat ein. Es thut mir leid Ihnen neulich Abend eine so heftige Gemüthsbewegung verursacht zu haben, begann er. Aber ich Uch ihn nicht ausreden. Um des Himmels Willcu, scherzen Sie nicht mit einem gestörten Gehirn, rief ich aus. seinen Arm ergreifend. Sagen Sie mir schnell, sind Sie .... Es versteht sich. daß ich es bin, sagte er lachend. Sie bilden sich, glaube ich, uicht ciu, dcr einzige Aufschneider in dcr Wclt zu fein! Und ich habc das Löfcgcld an Sie bezahlt? sagte ich athemloS. Und wer sonst hätte cin besseres Recht darauf gehabt, mein Alter? sagte er, ciuc Cigarre auzüudcnd. Uebri-gcns will ich Ihnen die ganze Geschichte erzählen. Ich hatte in meinem Klub sehr viel im Spiel verloren, uud bcfaud mich in großer Verlegenheit, da ich meinen Gehalt bcrcitö überschritten halte. Mein Chef dcr mir nicht schr zugethan war, hatte dcm Banquier den Befehl ertheilt, mir jeden Vorschuß zu vcrwcigcru, so daß ich keinen AuSwcg mchr sah, uud mit mciucm Latein zu Ende war. In mciucr- Noth kam mir der Gedanke, Brigant zu werden — ich glanbc auch, daß ich cs gc-mordcn wäre, wenn ich Gelegenheit dazu gehabt hätte — dann beschloß ich, mich um, den Banditen fangen zn lassen, denn Nicmaud würde eS wagen, einem Unglücklichen, dcr iu ihre Hände gefallen war, UcblcS nachzusagen. Ich reiste also nach Rocco, das in dcm Rufe stand, bei dicseu Herren in Gunst zu sein; abcr. zu mciucr großcu Verwunderung entdeckte ich, daß Rocco nicht mchr iu dcr Mode sei. Kein Ärigaut hatte cs scit mchr als drei Jahren seiner Gönnerschaft gewürdigt, und daS Dorf gerielh in Verfall. Es gehörte nicht mchr zum gutcn Ton in dcr Basilikata zu arbeiten, uud jcdcr Räuber von ciuigcm Selbstgefühl hielt sich iu dcu Gebirgen unterhalb Ätri, Die Erzählungen Fra Bvrlolos über Stoppa waren nicht von dcr Art, mich zn einem Besuche zu ermuthigeu; er hatte seit kurzem die Laune angenommen, Nase nnd Ohren seiner Gc-faugeuen deren Freunden uach Neapel zu schicken, uud ich fühlte kein Verlangen, auch eincu Autheil zu ^ interessanten Sammlung zn licfcru. Damals stieg d>e Idee iu mir auf, zu fagcu, daß ich gefangen wordc" sei. Ich bestimmte selbst den Termin meines cigcitt" Lösegclds uud Fra Vartolo half mir vortrefflich dab^ Er schrieb meine Briefe, lieferte das Kostüm nnd fiih^ die ganze Verhandlung, als cin Mann dcr mit dctt Details cincr derartigen Angelegenheit vollkommcu ritt' traut ist. Ich halte die Absicht, Ihnen alles zu l^ stehen, nachdem Sie mir das Geld würden ansbcM haben, als ich Sie abcr so begierig sah, der Held cin^ großen Abenteuers zn werden nnd so versessen ans '^ liebes Vlaubuch, wegen dessen Sie hergekommen wcw'^ da hatte ich nicht das Herz Sie zn enttäuschen. ^ ist die ganze Geschichte, und wenn Sie mein Geheiß niß bewahren, so werde ich mit dem Ihrigen auch so tl,»^ Nächste Woche reise ich nach Rio. als zweiter Sekrc^ unserer Gesandtschaft in Brasilien, uud so können ^ auf jeden Fall so lange warten, bis ich unter S^ gegangen bin. c Sie können für einen viel längcru Zeitraum "" meiner Verschwiegenheit rechnen, sagte ich. , Es fällt mir nicht schwer eS zu glauben, sagte c lachend. Man sagt, daß Ihr merkwürdiger Napp^ über den Brigautaggio Ihncu eine gute Note cin^ tragen hat, und ich glaube uicht, daß Sie durch e" iudiscrctc Aufklärung alle Aussicht auf Avancement aN! geben wollcu. ^ Wir schieden, uus herzlich die Häudc schiUtcl", und ich sah ihu erst zehn Jahre später wieder. 595 achten die Rechte anderer, wir haben aber keinen Grnnd zu befürchten, daß die unforcn nicht geachtet werden. Die Erklärungen Lavalctte'S wnrdcn als sehr friedlich mit lebhaftestem Vcifalle ansgcnonnncn. Ariissel, 8. April. (L, ösu »» g der (5 iscnbah n-fra g c.) Die belgisch-fiauzösischcn Untcrhandlnngcn haocn eine höchst crfrcnliche Wendung genommen. Weil entfernt, wie es die „Indcpcndancc bclgc" noch gestern halb nnd halb insinuirtc, die Aufrcchthaltui'g der Eiscubahu-Ecs-sionsverträgc zn Gnnslcn der Ost-Compagnie als Basis der ferneren Untcrhandlnngen aufzustellen, hat die kaiserliche Ncgicrnng vielmehr jene Verträge gänzlich fallen lassen und überläßt es dcr belgischen Regierung, über die groß-lnz.cmbnrgschc Eisenbahn nach ihrem eigenen Ermessen zn verfügen. Die Unterhandlungen haben mir noch die Entwicklung der handelspolitischen Beziehungen beider Bänder als Object, und zwar dürften in einer heute zwischen Herrn Frörc-Orban, dem Staalsministcr Nonhcr nnd Herrn dc Lavalcltc gepflogenen Eonfcrcnz die wichtigsten Fragen cndgiltig, das heißt sofern dies unter dein üblichen Vorbehalt der Genehmigung der beiderseitigen gesetzgebenden Kammern möglich, festgestellt worden sein. Herr Frörc-Orban wird, sofern nicht nn-vorhcrgcschcnc und in keiner Weife wahrscheinliche Schwierigkeiten eintreten, noch Ende dieser Woche hier zurück crwarict. Daß seiner, nächsten Dienstag, in der zweiten Kammer ein enthusiastischer Empfang wartet, bedarf wohl kaum der Versicherung. Seinem Auftreten in Paris ist es gclnngcu, eine gefährliche kritische Streitfrage zu bc-cndia/n, welche einen Augenblick lang einen so bedenk' lichen Charakter genommen, daß Herr Drouin dc Lhuys sie mit der früheren Elbchcrzogthüincr-Fragc verglich. In Berlin scheint man die Reise des belgischen Minislcr-Präsidcnlen nach Paris nicht mit Vergnügen gesehen zn haben und soll sogar dort dem belgischen Gesaudleu, Herrn Vaptislc Nolhomb, ein gewisses Mißfallen dieser-halb angedrückt worden sein. Madrid, 10. April. (Dementi) Die ,.Eo,-resftondcncia" dcmcntirt das Gerücht, daß dcr Herzog von Monlpcnsicr ein Anlchcn aufzunchmeu trachic n>'d sciuc Eandidalur aufrcch!l,al!en wolle. Köui^ Doin sser-Nando üdcrsandcte ein Tcleg, annn, iu welchem cr über jenes Telegramm Anfllmnna gilil, von welchem Serrano gestern sprach, jedoch sciue Weigerung, die spanische Krone anzunehmen, bestätigt. Ostindische Ueberlandpost. Trieft, 10ten Apnl. Der Lloyddnnpfer „Progresfo" brachlc nu,' gestern Abends die oslmoischc Uebcrlandpost mit Nach richten aus Calcutta bis zn::i 10., aus Bombay b,s zum 20. März. Aus Cabnl wird siemclbct, daß die N»sfcn am Oxns stehen nnd von Zeit zn Zeit Reco^ l!no?cirui!gs'Abthc!l»n^cn über den Fluß schick »,. Emir Azin, Khan und Sirdar Abdnlrahmen KI^n suche» durch Bcllidschistan nach Tmlestau zn cnlkommen, i» dessen südlichen Theilen die Söhne des ersteren >hse Elelln»li vcrslärkcn. Schahnawaz Khan, Sohn del» ^"slordcncn Snltan Ian vo» Herat, foil mit 4000 Main, einen Angriff ans diese Provinz unternommen haben. — Wie man aus Cairo melde«, will die dortige Acvülfernng dem Vicctöuig aus Anlüß des mißlungc-""l Attentats auf denselben cinc Esgcbcnhcilsadrcsse "bell eichen. Hägesnemgkeiten. — Se. t. nnd k. apostolische Majestät haben auch für ^e bevorstehende diesjährige zweite dcnlsche Nordpolcrpcdition ^inen Beitrag von 1000 fl. in Silber allcrgnädigst zn be-^Uligcn geruht. —-'(Graf Anton Auersperg) feierte Sonntag ^ 11. April in Graz mit seiner Gcmalii», geborue» Gräfin Attelus, die gleichfalls am 11. April geboren ist, nüneu Geburtstag. (Es ist sein dreiuildscchzigster.) Zn dlesenl Fest hatte'Gräfin Schönfeld (Louise Reumauil) cinc ^"e Theater-Vorstclluug veranstaltet nnd Roderich Anschütz "s Testspiel geschrieben. ,. — (Ein Secnndizgeschenk.) Am 5. d. ist, !,." aus Vozcn gemeldet wird, Franz v. Zallingcr nach '"°ui abgereist dein heil. Vater das Eecuudizgcschcut der ?^lischcn Jugend zn überreichen. Es besteht ill 13.500 ^ucs (gleich 675 Napolcouöd'or) in Gold und 2 Deut-u">l, ferner 100 Francs in Papier (ciuc päpstliche Ob-i„^w") nud 3 fälligen Eoupous zu 2>/. Fraucs und w:rd ,.s "'.cm Kästchen überreicht, auf welchcul der Tiroler Adler »i?^ ist. Das Gescheut begleitet cinc Adresse m latcr^ ^^' Sprache. „^,^-(Die Wiener Nicht statte bcldcr^p:»-I,,- '" "m Kreu^) Seit nahezu füufhuudcrt ^ahreu ,n'"^ sich bei der Cpiuuerin an. Krcuz die Richtstältc; de / ' l"^ Zeit war dicfclbc in: verflossenen Iahrhuu-die n "< ^^'"' Stelle in die Noßau verlegt worden. Durch bc»„. ^'"N der Triestcr Straße und dic projcct:rte Verein ? ' ^'"lgcn Grilnde tritt mm die NothweudigkeU ^rl^^/^^^atz zu verlegen. Es finden darüber eben "Handlungen statt. ist d'.<7" (^ ln iutercssantcr chirnrgischerFal l) Verfiel" ^^^ ""l ber oculistischei: Klinik der Pester Uul-Vaucrnf''") ^haudluug gctouluicu. Eiu vierzigjähriger eincs Sck c^ ^M ^'" ^"l)rc 1^48 als Houvcd iu Folge war mu ^ ^" "^^'^ 'lllgc verloren, die Kugel jedoch stecken ..!^ , " "ußercu R'andc der rechlcll Augelihöhlc sieden. Zwanzig Jahre laug hatte das betreffend Iudividunul die Kugel mit sich getragen, ohne daß sie ihm sonderliche Beschwerde,: verursacht hätte. Lebhafte Schmerzen, dic in iüugster Zeit in dcr Augchöhlc auftraten, veranlaß' ten ihn endlich, ärztliche Hilfe zu suchen. Assisteut Dr. Josef Beriiollat vollzog die Operation au ihm, indem er die Kugel, welche sich iu der Vertiefung des zertrümmerte»! ^ochbeiueudes eingebettet hatte, uud von Kuocheuueubilduugen umschlossen war, auszog. „Szaz.," welches dicseu Fall mittheilt, uieiut, daß derselbe eiu Uuicum sei, dies ist ebeu die Ausicht eiucs ^'aieu, deuu iu Wahrheit cuthält die chirurgische Literatur viele ähnliche Fälle. — (Heilmittel bei ausgebrochener Wuth-kraukheit oder Wasserscheu des Meuscheu.) I'r. Erust Guisau (Do Iu rllF0, su, lultnr« ot «on. trai-wmont. I^n^aiiuo. Urnl(,>1. 18l',tt) will im arscnsauren Kali ein rettendes Mittel bei wirtlich ausgcbrochcucr Wasserscheu, die bis jetzt stets zum Tode führte, gefunden haben. Er gibt es in Pillenform drei, vier bis fünf mal täglich »ud, je nach dcr Intensität der Erschciunngen, ein Zwanzigstel bis cm Füufzehutcl ciues Grans. — Auch als vor. beugcudcö Mitlcl, weun dcr Arzt bald nach erfolgten: Visse zum Kraulen gerufen wird, verordnet Guifau äußerlich: Verbiuoeu dcr Wunde mit vcrdüuuler Fowler'schcr ^ösuug, uud iunerlich: Morgens und Abcuds, währcud sechs bis sieben Wochen, jedesmal ciue Pillc von einem Zwanzigstel-Gran (für Kinder ein Vierzigstcl) arscusanres Kali. — Da noch durch kciu Arzueiiniltcl dic ansgcbrochcne Wasfer-fcheu gehobcu worden ist, so vcrdicut obiges Mittet jedenfalls Beachtung uud Anwendung. — (Eisenbahn-Spalier.) In Belgien hat man neuerdings gauz allgemeiu augefaugeu, die Eiseudahubö. fchlingcu auf beidcu Sciteu mit Obstbaumspalicreu (Acpfelu uud Birueu) auzupflauzcu, wie das z. B. auf der ganzcil Vahu von Brüssel uach Löweu schou seit Jahren geschehen ist. Man hat erprobt, daß diese Spaliere einen sehr gnten Schutz gegen das Cchueewcheu bictcn, vor Allem aber erzielt man dadurch uoch ciueu uicht unerheblichen Gewiuu, da mau die Aulage dieser Spaliere auf circa ciucu halben Gulden für :; Fuß, den durchschuittlichcu Iahrcöcrtrag aber auf ungefähr 500 Guldcu für ^00 Klaftcr fchätzt. Dadurch, daß deu Vahuwärteru ein Ge-u'iuilaulhcil zugcstaudcll wird, ist auch gcgeu Diebcrciell ciu hiurcichcuder Schutz erzielt. Uuscrcr Mcilmug uach ver-dieut dicscs Beispiel bci uus ill Oesterreich vtachahmuug alls mauuigfachcu Grüudcu. — (Schiffsrettung.) Am 6. März wurde vom Bord des Lloyddampfcrs „Malta", Eapt. Mariuovich, al^ sich der Dalupfcr auf dcr Höhc des Eap ?)ossuu bcfalld, durch deu crsten Vieuteuaut Balthafar Gclich eilt in Roth ocfiudlichcs Fahrzcug türkischer Flaggc vcmcrtt. Trotz des heftigcu Wilides uud der Hochgeheudell See uahm Eapitäu Niariuooich dcll Euro gcgelr jcucs Fahrzeug. Dasselbe war auf dcr Reise voll Saiusuu uach Kcrasuu voill Sturute ilderrascht wordcu uud hatte ciu Vcck erhalten; dic fcit zwei Tagcil ohuc ^nist au dcu Pulllpeu arbcilcude Aiauuschafl war dcr gäuzliehcu Erschöpslilig ilahe. Dcr Eapitäu Hadjy Outer Effcudi uud die Mauuschaft wurden au Bord deö „Atalta" gebracht nnd das Fahrzeng selbst saulmt ladling iu Schlepp geuommcu uud uach Varna geführt. Zwei gerade au Bord des „Malta" defiudliche hohe Würdcuträgcr des vicrlcn türlischcll Aruleccorps, uulcr dcrcu Augcil sich dcr ganze Rctlnugüact abwickelte, habelt den bctresfcudeu Theil des Schiffsjolirnals bestätigt. Nach der Anssage des Ea-pitäns des geretteten Schisfes wäre seiu Fahrzeug ohue die uucrwartctc uud ohuc alle Zogcruug gebrachte Hilfe des Lloyodampfcrö »lnsehlbar in ocn Grund gegangen und ^tic-mand hätte sich rcttcu tönllcn. Locales. — (Naub.) Schon wicdcr müsscu wir vou ciucm ^ialibaufalle inmitten uuscrcr Stadt bcrichteu; wie uus mit-gclhcilt wird, wurde nämlich Samstag Rachts eill Arbeiter auf dem Frauziotauerplatzc vou drei Strolche» augcfallcu lind ih»l seiuc Barschaft im Bctragc von circa tt fl. cut-riffelt, worauf die ^iäuber die Flucht ergriffe»:. Es foll diefer ^iaud au demfeldeu Ardciter verübt wordeu feiu, vou dclli wir iul vorigcu Jahre berichtelcll, daß ihu: auf dem Rachhauscwcgc iu seiucu Wuhuort seili ga,:zer Wochcuvcr-dicllft gcraudt wordeu sei. Hoffen wir, daß es dcr Euergic uufcrer Polizcilciluug gcliugeu wcrdc, die gefährdete öffentliche Sicherheit wieder hcrzustcUcu oder adcr es alt deu Tag zu briugeu, ob uicht etwa das zweimal beraubt wer-dcu gar ein moderucr Iudustriczweig ist? — (Sängerf a hrte»:.) Die am verflossenen Samstage versammelten Mitglieder dcs Mäunerchors dcr silh. Gesellschaft habcu folgcllde Säugcrfahrteu für die kommende ^omluersaison dcschlosfcu: Au: 2. Mai Morgcö 6 Uhr Ausflug uach deu: Oderroscubacher Kirchleiu, Aosiuguug ciucr Ätesse daselbst u»ld hierauf gemciuschafllichcs Frühstück. Fcri:ers im Mouat Iul,i Säugcrfahrt uach ^ack, iu Zolgc eiucr frcuudschafllichcu Eiuladuug dcr dortlgcu Stadt-oerlrctuug all dcu Vereiu. Außerden: ist uoch ciue Säugerfahrt uach Eilli iu: Herbste ill Aussicht geuom-mcu. Die Proben werden deshalb anch deu gauzen Sommer fortgefetzt uud an jedem Miltwo ch un: 8 Uhr Abcuds ab-gchaltcu. — (Von der u ord amerilani scheu Mission) schreibt iwser LaudMauu Herr Jakob Trobcc aus Wabashaw, Miuuesota u» der „AsoäuM vluiieii^: Im Wiuter war ich viel mit Kircheubcm aus — Holz beschäftigt. Wir bauten eine kleiue Kirche für den Ort Miueyka, Eantou Wabashaw, welche auf uicht mehr als 1200 Dollars zu stchcu kam, sie hat ciue Lauge vou 40 uud ciuc Breite vou 30 Schuheu, ist recht freundlich uud hiuläuglich groß für mciuc tleiuc Gemeilidc; mit eiuem schöueu Thurm. Hier werden auch Häuser bis zum Werthe vou 10.000 Dollars aus Holz gebaut. Diese hölzernen Paläste sind mit allem Luxus der Eivilisatiou ausgestattet. Die Besorgung der ausgcdchutcu Missiou fällt dcu: Herrn Trobcc schwcr; dic Schule, wclchc uugcfähr vou 80 Schli-leri: bcfucht wird, leidet uutcr deu Ansprüchen der Seel« forge. Jedoch hat der Bischof Mrak (uufcr Landsmann, dclt übrigclls die amerikauifcheu Zcituugeu für eineu Spa-uier haltcu) vcrsprochel,, die Vcifsioi: des Hcrru Trobec in zwci zu thcilcu. Dcr Wiutcr war heuer uicht weurger mild als iu Europa, keine Kälte, wenig Schnee; der Weizeu ist so uicder im Preis, daß ihn die Baucru nicht verlaufen uud bis zum Frühjahre warten wolleu. Und so ist es im Verkehr sehr flau. dem: iu Miuucsota ist der Weizeu der Hebel des Verkehrs. Seit 4. März hat General Graut dcu Präsidcutcustuhl iuue. Von ihn: dürfen wir weuig erwarten, weil er zur verderbte»: radicalen Partei gehört. Graut ist weder Diplomat uoch Redner, wohl aber ciu ausgezeichneter Feldherr. — Aus Mar-quette schreibt der hochwürdigc Bischof Mrak, daß cr au: !i. März sciu Amt augetrcteu uud sich vou dcm Sitze des Oberhirtcu, Eiuciuuati, nach Marqucttc bcgebcu habe. Er gedachte, iu aller Stille dort einzuziehen, aber seine Autuuft wurde telegraphisch gemeldet, uud so kam ihm schon 4 Stuudeu vor dein Ort ciue Deputation entgegen, um ihn zu begrüßen uud iu die Stadt zu gclcitcu. Das Anden tcu des Bischofs Baraga steht iu hoheu Ehrcu uud es ist allgcmciuc Rachfrcigc nach dessen Porträt, so daß die davou uoch iu Laibach vorhaudcucu Vorräthc dcmuächst uach Amerika wcmdcru werdeu. Marquette ist ciue ziciulich be-deuleude Stadt mit cuglischcr, frauzösischcr uud deutscher Bevölkerung. Iu diese»: drei Spracheu »oird ablvcchsclud gepredigt. Laibach - Tarvis - (sisenbahtt. Das au: 8. April ausgcgebcuc „Reichsgcsetzblatt für das Kaiscrthuiu Oesterreich" publizirt die Eonccssiousurkunde, ,»>ittclst welcher der das Recht zum Bau uud Betrieb ciucr Locomoliveiscnbahn vou Laibach uach Tarvis verliehe» wird. Die Uuteruehunmg hat bei Eroffuuug des Bclricbcs dieser Strecke aus dciu ga-rautirte,: Baucapital eillcu eigens für dicscu Zweck bestun»:^ tcu Reservefonds zu bildeu, dcsseu Höhc vo» der Staats-vcrwaltuug iu: Verhältuifse zu deu gesauimteu projectirtcn Statiousbauteu uud prälilnunrtcu Fahrbetriedsmittelu zu bestimmen feiu wird, welcher sruchtbriugcnd zu machen ist uud desfeu Ziuseu :>: dic Betricbi)rcch»:uug als Eiutommcn eiilzilstcllcu silld. Tcr Unterbau dcs Gcsauimtbahuuetzes ka»m auf die Anlage ciucs Geleifcs bcschräult wcrdeu. Die Ttaatsvcrwaltuug ist berechtigt, a»:f die Hcrstclluug des Ulltcrbaucs fiir das zweite Geleise, sowie auf desseu Legung iu icucu Strecke»», wo sie es für uothwcudig fiudet, iu dem Falle zu driugcu, wcui: der jährliche Rohertrag währeud zweier auf einander folgender Jahre 140.000 fl. iu Silber pr. Meile überschreitet. ' Dic Eouccssiouärc verpflichte»: sich, deu Bau iuucrhalb drei Mouaten vo»»i Tage der Eoncessious-Verleihung c»u gercchuet, zu beginnen, biuucu weiterer drei Jahre zu volleudeu u»:d die fertige Bahu deu: öffcittlichcn Verkehr zu übergebe»:. Die Höhc dcr Fahr- uud Frachtpreise beträgt per österreichische Meile, uud zwar bci Rciscudeu die Person: sür die 1. Elassc 30 kr., für die 2. Elasse 25 kr., sür die 3. Elassc 15 kr., für die 4. Elasse (im Stehwagcu) 9 kr. Bci Schuellzügen dürfen diese Tarife um 20 Pcrzeut erhöht wcrdcu; bci Waarcu per Zollzcutner uud Meile: 1. Elassc 2 kr., 2. Elasse 2>/, kr., 3. Elasse 3 kr. ö. W. Auöuahluswcisc habcu sür folgcudc Gcgeuställde bci volle»: Wagculaduugcu uachstcheudc Frachtsätze zu gelten, uud zwar für'Getreide' uud Salz sür die crstcu 10 Meilen 1.2, über 10 Mcileu 1.^ kr., für Brcun uud Schuiltholz 1.2 bcziehuugswcisc 1 kr., für Miucraltohlc, Eoaks, gepreßte» Torf, Erze, Eiscuflosseu, Kalt- uud Bausteiue 1 bcziehuugs-' weise O.g kr. Deu Eoilcessiouäre»: wird das Recht eiuge-räuiut, zur Aufbriuguug dcr erforderliche!: Geldmittel auf Ucbcrbriugcr odcr 9ia»ucu lautcude Aklieu uud Prioritäls-Obligaiioncu auszugcbeu; vo>: letztere»: darf uur ciu folcher Bctrag cuiittirt werdeu, daß dcreu Vcrziusuug höchstens ^ dcs garantirtcn jährlichen Rcincrtrags iu Zuspruch nehmen darf. Für die coucefsiouirte Eiscubcchu wird vou: Staate die Garautic eines jährlichen 5perccntigeu ^iciucrträguisfes in Silber vou dcm Anlagc-Eapital im Nomiualbctreige vou 1,195.000 fl. ö. W. per Meile ucbst dcr erforderliche» Tilguugsquole zugesichert. Diefes Anlagekapital wird dem garaulirlcu Aulagccapilal dcr Privilegium Kroupriuz-Ru-dolfsbah» zugercchllcl, und hat die Garantie mit dem Tage dcr Eroffuuug auf der gauzen Linie in Wirksamkeit'zu treten. Der Betrag, welche» die Etaatsverwaltuug iu Folge der überuommeucu Garautic zahlt, ist lediglich als ciu mit 4 Perceut jährlich vcrziuslicher Vorschuß zu be- haudcl». Wcun der Reinertrag des Bahlmetzeö dle garantirte Iahreöslliumc llberschrcitet, ist die Hälfte des dieösälligen Ucbcrschusseö sogleich zur Zurückzahluüg dcs geleistete»: Vor-schllsses sammt Ziuseu au die Staatsverwaltung bis zur gäuzlichcu Tilguug abzuführe»:. Von der erübrigenden andern Hälfte ist ei»: von der Staatsverwaltung statutenmäßig zu bestimmeuder Theil i» den Neservcfouds'zu hiulcrlegen. Die Berichtigung der fälligen Ziuseu hat dcr Refuudirimg der Vorschüsse voranzugehen. Dle Dauer der Concession 590 wird auf 90 Jahre, vom Tage der Eröffnung dcs Betriebes auf der ganzen concessionirteu Vahn an gerechnet, festgesetzt, und sie erlischt nach Ablanf diefer Frist. Die sonstigen Modalitäten sind die sonst in Concessions-Urkunden üblichen. Korrespondenz. I'I. Steill, 11. ^pril. Gestern Abends fand in unferer Stadt zur Sccnndizfeier des heil. Vaters eine I l-lumination statt; es war der bei weitem größere Theil der bürgerlichen Häuser, mit Ausnahme der Wohnungen aller VccmUcn nnd der öffentlichen Gebäude, beleuchtet; am meisten paradirten die Häuser des Haudclömanucö Pudre-kar, dcs Kasfeesiedcrs Vauoö uud des Apothekers Iahn. Die Nnhe und Ordnung wurde nicht in: mindesten gestört. — Die Abtragung des Klanzhügels wnrdc wider alles Berhoffcu von« Gemeiudeausschusse einstweilen sistirt, was der intelligente Theil der Ctadtbewohucrschast sehr bedauert, weil die neu augclegtc Friedhofsstraße von der Klauzstraße erst in deren Slcignng abschweift, und daher diefe beiden Straßenbauten ein zusammenhängendes Object bildeu; bei einer später geäuderten Niveau-Höhe der Klanzstraßc uliißte auch das Äciv'cau der Friedhoföstraße geäudert werden. Zur Veschaffuug der abgängigen Geldunttel wäre die Aufnahme eines Darlehens am Platze, was von einigen Bürgern der Vorstadt Schutt bereits durch Eröffnung eines Circulations-bogeus eingeleitet wurde; wir hoffen übrigens, mit Grund, daß es dem Bürgermeister in Fortsetzung seiner bisher in dieser Nichlung lobenswert!) entfalteten Thätigkeit gelingen werde, die Hklauzcruiedrigmlgsfrage in das frühere Geleise des Fortschrittes wieder hiueiuznleuten. Ncmstc Post. N o m, 10. April. (N. Wr. Tgblt.) Ein unbeschreibliches Gcdvängc von Cavosscu, Ncitcru und Fußgängern nach dcm Vatican. Die mit cmcm Schlage geschehene Kuppclcrlcnchtilua, gewährt cincn zaubcrvollcn Anblick. Graf Traulmanuödorff hat Sr. Hciligleit gestern das Haudschrcibcu dcs iiaiscrs voll Oesterreich überreicht, welches dcr Schwager dcs Grafen, Fürst ^öwcnstcin, zugleich mit der Adresse der österreichischen Katholiken überbrachte. Die letztere wiegt sieben Centner und cuthält in dreißig Folianten eine Million Unterschriften. An Geldgeschenken brachte dcr Fürst eine Million Francs in Barem mit. Morgen Nachmittags findet dcr Empfang dcr öslcrreichischcn Katholiken unter Führung dcS Barons Still-fried statt. Dienstag werden die Handschreiben dcr Polentatcn, so wie sämmtliche Adrcsscn und Geschenke znr allgemeinen Besichtigung ausgestellt. Rom, 11. April. Se. Heiligkeit dcr Papst erließ eine Amnestie, welche sich mich nuf die politischen Verbrecher erstreckt. Florenz, N. April. Dcr frühere Minister Ca-dorna wurde zum Gesandten in London ernannt. Paris, 10. April- (Fortsetzung dcr Sitzung dcs gesetzgebenden Körpers.) Palette sagt in Bczng ans Italien Folgendes: Unsere Beziehungen zn Ilnlicn sind ' günstige. Das italienische Ministenmu ist aus dic Val,n dcr conselvatiucn Principien zurnckgetehrt. Das Völkericcht verdammt die agressiuen Principien, welche dcr U>spr»ng von Mcnlana waren. Andererseits ill dic päpstliche Regierung in Bezug auf die OiMuisirnna ihrer Kläfle im Fortschritt bcgiiffcu. Dcv Augenblick ist aber noch nicht gctomnml, um ohne weiteres zmu Scptcmbcrvertrag zniückziilehrcu nnd das päpstliche Ge< biet zu ränmcn. Bezüglich Giicchenlundi« beweist Lau^lelte, daß Frankreich im Oriente nur eine einzige Politik habe. Nämlich die Politik deS Fiicdcns. Dies war das Zicl und Ncsnltat der Confers. Ohne Zweifel sind die Schwieristteitcn, die dcn Conflict hciumgernfen, nichl gelöst, aber sie sind ihrer Schärfe entkleidet worden und sind in die Buhn einer friedlichen Discussion cingc-lrclcn. Welt entfernt, Griechenland gcocmüthigt zu haben, hat die Confcrcnz das großartige Schauspiel gebo» tcli, wie ganz Enropa dnrch mchrcrc Tage mit Nnhc dic Entscheidung eines kleinen Landes über Krieg oder Frieden erwartete. Griechenland ist ans der Confcrcnz stärker hervorgegangen, denn cs schrieb auf sein Banner dle Achtung vor den Principien des Völkerrechtes, die von all.'» ciuilisirtcn Bändern befolgt werden. ^av.llettc läßt der Festigkeit des Königs Georg G.rccht'gteit widerfahren, der seine EntschUeßunge» gegen eine revolutionäre Agitation aufrecht erhalten hat. Laualette schließt seine Erllmnngcn, indem er sagt: Unsere auswärtigen Beziehungen sind gili. Wir können sagen, daß der Friede, dcr Gegenstand unserer Wünsche, weder bedroht noch ungewiß sei. Wir werden dcn Fliedcn mit allen legitimen Mitteln erhallen. Wir wcrdcn dies im Occident«: untcr anderen Verhältnissen ihnn, als wir dies znr Bewahrnng des Friedens im Oriente thaten. (5ine fürchterliche Vcraniworlllchkcit werde alls demjenigen lasten, dcr Einpfindlichteitcn oder Ehrgeiz nachgebend, zwei g>oße Nationen znn, Lo^stnr zcn anf einander briogc» winde. Die Politik Frankreichs ist eine Politik dcs Fric-dcnS, die wir mit Hilfe der großen öffentlichen Gewalten und dcr Hilfe, Gottes vertreten werden. Jules Favrc nimmt mit Befriedigung dic Crtlä-rung ^avalettcs auf. Thiers dankt dcr Regierung sür ihre Erklärungen bezüglich Deutschlands. Er empfiehlt absolute Enthaltsamkeit in Bczng auf die deutsche Bewegung, die cutwickeln zu lassen er anräth. Paris, 11. April. Anf die gestrigen Ertlärnugcn ^avalcttc's erwiderte Thiers Folgendes: Wir müssen mit großer Glcichgiltigkeit die Erciguissc in Deutschland ansehen. Die föderalistischen Gesinnungen streben in Deutschland wieder emporzukommen, seitdem man die Ueberzeugung hat, daß Frankreich au keinerlei Ingcrenz denkt. Man mnß diese Bewegung anskommen lassen. Das geringste Zeichen von Frankreich würde genügen, sie anfzuhalteu. Diese Bewegung kaun das Unglück wieder gut machen, das dic lctztcn drei Jahre Europa, besonders aber Frankreich zugefügt haben. Brüjscl, 11. April. Die Hochofenarbeiter in 3eraing, fast (»000 all dcr Zahl, machten cine Strike uud uahmcn cinc drohende Haltung ein. Drei Bataillone Infanterie und zwei Escadrons Cavallerie sind dahin abgegangen. Madrid, 10. April. Heute hat keine Cortes-sitznug wcqcn ungenügender Anzahl dcr anwesenden Dc-putirteii stattgefunden. Dic Idee eines Dircttoriums gewilmt an Boden. Die Alphonsisten und Earlisten rühren sich stark. Madrid, 11. April. Eine Earlistcnbandc suchte die Garnison von Urgel zn überfallen, fic wurde aber mit großem Verluste zurückgeworfen. Bn karrst, 11. April. Die letzten Wahlen sind dnrchans günstig für die Regiernng ausgefallen. Joan Braliano wnrdc fchlicßlich in einem Banerncollcgium von Krajova gewählt. Der Redacteur des „Nomanul," Rosctti, ist bei dcn Wahlen gänzlich dnrchgefallen. Telegraphische Wechselcourse vom 12. April. 5prrc. Metallene« 62.70. - 5>verc. Mtalliguc« mi» Mai- nud ^toveluder-Zinseu 62.70,— Zverc^atioiml-Auleheu 70.90.— I«60er slaalilanleheu Iu3.1l). — Bautacnen 780. — Crcdilacticn 295. — London 124.40. — Silber 122.75, — K. l, Dneatm 5,86. Das Postdanlpfschiff „SaMa," Capitän I. Meyer, welches am 17. März von Hamburg abgegangen, ist am 1. April wohlbehalten in Newport angekommen. Handel und Volkswirtschaftliches. l5onvcrsiolt dcv österr. Ttaatsschuld Der Umlansch der alten österreichischen Staatspapicrc in dic ncnc Ncntc geht, wic mau der „N, Fr. Pe." mittheilt, uucrwartct rasch von statten; so rasch, daß, wcuu man anf dic Daucr dicseg Forlganges rechnen konnte, in etwa vicr Monaten die ganze Couucrsion uoll-;„geu seiu würde. Selbstredend dürfte cs mm langsamer gehen nnd der Abschlns; d,^r Umwandlung erst in längerer Zeit zu erwarten sein. wozu schlichlich erforderlich sein wird, daß die Regierung erklärt, von einein gewissen Zeitpunkte nur dir Coupons der Rente, nicht alier mehr die Coupons dcr alten Papiere ein« znlösen. Nichl ohne Interesse ,s! die Wahrnehmung bci der Con-uersion. daß das An^Iand daran bisher viel stärkeren Antheil gc-nomuien hat, als das Inland; stärker sogar im Pergleiche zu oen Schätzungen, die liitcher über dcn Antheil des Auslandes cm der österreichische» Siaalöschuld vorgenommen wurden. Ls wäre übrigens nicht ohne Wi/rth, zuletzt zn erfahren, wie sich bci der Eouversion der einheimische und der cmsläudischc Antheil an dcr österreichischen Staatsschuld gezeigt hat, da sich darauö aunäheriid aburhmen lies;e, U'ic groß der Besitz dcs Auslandes an österreichischen Staatspapiercn ist. Ucber die fteirische (5isc,lind,lstricssesellschaft siu-den wir in oru Blätter» ausführliche Daten, deueu wir Folgendes entnehmen. Der durchschnittliche, jährliche Reingewinn von Zeltweg soll, ausschließlich der Dftcrceutigeu Verzinsung dcS AiNagc-capilals, sich in den letzten 0 fl, belanfru haben. Großartige Lil-serliugsucrlräge seieu neuerer Zcit abgeschlossen worden. Das in umnittelbarer Nähc von Zeltwcg gelegene Föhns-dorfer Kohlenbergwerk liefere jährlich 2 bis 2'/, Mill. Centner glänzende Braunkohle, welche drei Percent Asche enthalte nnd von der M Centner daS Acqniualcnl filr ciilc Klafter 3(1zolligen weichen Holzes bilden. Dic Gewinnungskosten sollen per Centner l5i kr. mi) dcr durchschnittliche Verkaufspreis 25 bis 30 kr, w<-o Grube betragen, sonach ein Neingewiun von 1l> bis 15) kr. per Centner, was fiir dic jährliche Gesmumtlohlinsorderuug ein Reiu-erträgniß uou circa 35>0. fi. l<^»»l,n»'i^t ^^>r». N). April. Die Börse war heute günstig disponirt uud nahni dic meisten Wrrlhc zur höheren Notiz auf, während Devisen und Valuten billiger ausgeboten schloffen MsilitNUllllyl. Geld fli ssig Allgemeine TtaatHschxll». Für 100 fl. Geld Waare Einheitliche Staatsschuld zn 5> pCt.: ii, Noten vcrziuöl, Mai-Novembcr 02.60 «2,70 „ Fcbrliar-August 02.5>0 (>^.l>0 I SUber „ Jänner-Juli . 70.«!0 70.70 Aprll-Oclolier. 70.5)0 70.«' In üsterr. Währ. . . zn 5pCt. 59.25 59.5,0 dctto v. I, 1«66 . . 5 „ ^.— 64,20 w.»r,.«z°W»rU>, ... ^5 W,^ Silbcr-Anl. 1864 (r.«Gt.) 5 „ 77.25, 77.7-, 1865 (Frcs.) 5 „ 8'».7c> 81.25> Metalliqm« . . .z"4'/.M. b<>.- ^..'0 MitNerlos v.J. 1839 205.- 20(..- Mit Vcrlos.vI. 1854 zu 25.0 st. . . „4 „ l'4b0 95.50 MitVcrlos. v.J. 1860 zu 5)00 fl. . . „ 5 „ 102.85» 103.-Mit V.rlos. u,1.1860 zu 10(» fl, . . „ 5 „ W385 104.-MltVcrlos.v I.1864 zn 100 st...... 128.30 128.40 Lomo-Nenteusch, ^» 42 1.irl! «u«t. ftr. Stück.....23.50 24.— Staats-Domäncu-Pfcmdbricfc zu 120 st. ö W. (300 ,w 5 pCt.) in Silber Pr. Stuck . . . 117.50 117.75 Grundel,tlast„na,s-Vbliaat,oncn. Filr 100 fl. Geld Waare Nieder-Oestcrrcich . . zu 5 pCt. 92.50 83.— Obcr-Ocsttrrcich . . „ 5 „ 91.-- 92,— Salzburg .... „ 5 „ 90. - 91.— Bohmcli .... „5 „ 92.— 92.50 Mähren .... „ 5 „ 90.50 91— Schlesien .... „ 5 „ 90.- 91..~ Steiermark ... „ 5 „ 90.— 91.-- Uugar»..... „ 5 „ 80.— 80,50 Tcineser-Baullt . . „ 5 „ ?8.— 78.50 Craaticu und Slavonien „ 5 „ 79.- 80.— Galizieu .... „ 5 „ 72.-^ 7^.50 Sicbeiibürgcu ... „ 5 „ 74.50 75.— Vukovina .... „ 5 „ 71.25 72.- Nüg. m. d. V.-C. 1867 „ 5 „ 78.2.'. 78.75) Tem.B.m.d.V.-C.1867„ 5 „ 7fl.CM, 2l?,?5 218.— Biihm. Westbahn zu 200 st. . 193,— 193.5)0 Oest,Dou.-Dampfsch-Gcs. U« 55?.— 5?«,— Oesterreich. Lloyd in Tricst Z I 317.- 320.— Wicu.Dampfm.-Actg, . ' . —.— 315.— Pester Kctteuvritctc .... 685.- 690.— Anglo - Austria - Bail! zn 200 fl, 320.50 321.- Lcmbcrg Czrruowitzcr Acticil . 186,50 '87.— Vcrsichcr.-Gcscllschllft Donau . 252,- 255. Pfandbriefe (fUr 100 fl.) National- ^ baut auf ^ uerlosbur zu 5"/. 100 70 100.90 C. M. j Nll