Hassen und lieben" kennen gelehrt hat, daß sie das bequemste ^ und sicherste Mittel ist, um zu bestimmen, ob ein Körper ! magnetisch ist, .oder nicht. ! Da sie dem Bergmanne unter der Erde dieselben Dienste ^ leistet, wie dem Seefahrer, so erscheint die oben angeführte Behauptung, daß dieser unscheinbare Apparat zu den inter- essantesten und wichtigsten Instrumenten gehört, gewiß gerecht- fertigt, und der „häßliche schwarze Stein, an den das Eisen sich gerne anlegt," von welchem der Dichter (^iijot llö ?l'0vin5 spricht, steht wohl dein glänzendsten Edelsteine an Werth nicht nach. — tt — /rühlingsfeier bei den S'lovenen. In Untersteiermark längs der Mur haben sich, wie wir in den )>Mvio0« lesen, von den altslavischen auf die Rück- kehr des Frühlings Bezug habenden Gebräuchen einige poetische Anklänge in den Kinder-Spielen erhalten. Sobald Iosesi- Tag vorüber ist, suchen die Kleinen auf der Wiese den vux»m. Dieses Wort bedeutet den Ostersonntag, aber auch einen rothen Käfer, das sogenannte Lilien-Hähnchen (6i-i(>o(>!-i5 mlüäi^ei-li), welches um diese Zeit zu erscheinen pflegt. Wenn sie es nicht bald finden, so wird folgende Vitte gesungen- „Komm, rothes Lilien-Hähnchen, komm! Der schlimme Ochs und liadoh sind nicht mehr da!" Sobald sie den Käfer finden, legen sie ihn ln eine Frühlings-Blume und tanzen um denselben. Das erste Erscheinen der Schwalbe wird von ihnen mit Gesang begrüßt: „Schwalbe! warmer Vogel, singe, „Wird's wohl gelben Weizen geben/' Ebenso der Guckuck, welcher die Wärme bringt. Am Georgs-Tage wird der schönste unter den Knaben mit Blumen und mit Epheu bekränzt, so daß seine Kleidung davon völlig bedeckt ist. Er wird v^snik, d. i. Frühlings« ^ Kind oder der grüne Georg, geheißen und ziehet von Dorf zu Dorf unter Begleitung der Kinder, welche dieses Lied singen' „Grünen Gcorg sichren wir, ..Schmalz und Eier bitten wir, „Igelwcib vertreiben wir. „Jungen Frühling streuen wir." Neben dem vesnik schreitet zuweilen auch kndoh einher, der Repräsentant des Winters, in Stroh oder in einen Pelz gehüllt. Auf der Wiese beginnt sodann der Ningkamps zwischen dem grünen Georg und kndoh, wobei natürlich ersterer immer ben Sieg davon trägt. Dieses Spiel erinnert an ein ähnliches, das bei den Russen gebräuchlich ist. Nur dürfen daran bloß Mädchen ^ Theil nehnieu. Die Schönste übernimmt die Rolle des Gottes i des Frühjahrs und der Fruchtbarkeit, und ziehet als Mil» zu Pferde einher, von den Tänzen und Gesängen ihrer Gespie- linnen begleitet, welche die Thaten des Gottes Milo besingen. Verschiedenes- Die bewttchte Nosc. Ich war noch nicht lange in Petersburg, erzählt General Kl i n g er, als ich eines Tages die Kaiserin-Mutter nach Zarskoje-Selo begleiten mußte. Indem ich auf einem einsamen Spaziergange die weitläufigen Gärten durchstrich, gewahrte ich an einer Stelle einen Wacht- posten aufgestellt, und ich konnte nicht entdecken, welchen Gegenstand dieser Posten bewachte. Es befand sich kein Gebäude in der Nähe, auch war die Stelle des Gartens nicht so gelegen, daß man glauben konnte, irgend ein fre- quenter Spaziergang, des Hofes führe hier vorbei; es war ein Stück grünen Rasenplatzes und eine überall angebrachte Einfassung. Ich blieb stehen und sal) mir dieses Räthsel an. Der Soldat, schweigend und ernst, ging in seinem Dienst- eifer immer auf derselben unerklärlichen Stelle seine vor- geschriebenen zehn Schritte aus und ab. Endlich entschloß ich mich, ihn zu fragen, und brachte mit einigem Zögern die Worte hervor: ^ „Brüderchen, warum stehst Du hier?" - Er blieb stehen, sah mich an, und da er einen Orden an meinem Halse erblickte, glaubte er, daß es seine Pflicht sei, mir zn antworten; er stellte sich gerade und antwortete in einem respektvollen Tone: „Väterchen, weil es mir so befohlen worden ist." ^ Ich wußte, daß eine zweite Frage unbeantwortet bleiben ^ würde; ich mühete mich daher von Neuem, zu entdecken, wo der Gegenstand und welcher Art er sei, der hier bewacht wurde. Ich fand nichts. Zuletzt wurde mir der stumme Soldat und das Stück Nasen ordentlich unheimlich. An der Mittagstafel sah ich den wachthabenden Lieutenant, und während ich unter- dessen an tausend andere Dinge gedacht hatte, kam mir, als ich die Epaulettes erblickte, doch rasch wieder der Soldat und seine räthselhafte Bestimmung in's Gedächtniß. Ich fragte und er- hielt dieselbe Autwort: „Er ist an die Stelle kommandirt W worden." > „Wer hat ihn kommandirt?" » „Das Wachreglement." « „Weßhalb?" „Da müssen Sie den General fragen, der die Ordres vertheilt." M „Offenbar ist doch an jener Stelle nichts zu bewachen!" « „So scheint's." » „Und dennoch!" M Der junge Mann sagte jetzt mit einem etwas imper- tinenten Akzent: „Grzcllenz sind ja selbst Militär, werden wissen, daß wir niemals erfahren, weßhalb wir etwas thun, genug, wir müssen es thun." Mit diesem Satze hatte es allerdings seine Richtigkeit, ^ und ich mußte mm warten, bis ich nach Petersburg zurückkehrte, W um dem fraglichen General, der mir näher befreundet war, ,» mein Anliegen vorzutragen. Es fand sich bald dazu eine Gc- ^ legenheit; aber auch hier erfuhr ich nichts. . „Wir stellen diesen Posten schon über fünfzig Jahre aus, > und immer steht nur in den Büchern: der-Posten, fünfhundert Schritte vom östlichen Pavillon." „Ach," rief ich, was sind das für sonderbare Dinge! Wer