Degotardische ^W W^ Laibach« Zeitung, M K ^ Eo'abend den i^. Jänner '799. ^ L Rastadt, den 25. Dez. mA°^ ^Stillstand in den hiesigen Geschafften. Der franz. Ministers ber,otbcarbeitet den Säeularisatians-W^^'^^'^ """ "'lstn,daß der ^nm^^.'"s"""U"erhandlun-s«7. x ^ankreich unabänderlich auf S^es W.cdere.nsttznng in seine H"M"ta dem Orden. 2) Aufdie Räumung derSchwe»tz von dcnfran « Truppen, in welchem Falle dk ösrc". relchischen Truppen auch Grau-bundten räumen würden. z)Aufdi-völlige und gänzliche ttnabhängia-wt der helvetische« und ezsaipinischen Republiken. Man will sogar behaupten, daß der Friede Englands zu gleicher Ze,t unterhandelt werde, und daß dlese Macht alle ihrcEroberungen,das -Vorgebirge der guten Hoffnung aus-genommen,wicder herausgehen wolle, wenn die Franzosen Acgypten räumen würden. Die Eutschädigungs - Summen sind sämmtlich eingegeben, und sind über all? Erwartung groß. Oestreich scheint die Enischädigungs-und Sä-cularisirungs - (Zache von dem Con-greß hinweg verweisen zu wollen. Die königl. Preußische Gesandtschaft hingegen hat den Französis. Ministern officiel angezeigt, daß ber König ganz damit einverstanden sey, die Indemnisations-Sache, als ergänzenden Theil desI^eichs-Friedens, in Rastatt ins Reine zu bringen. Noch immer ist der Französis. Plan «icht erschienen, und diese Zögerung dürfte mit den noch ungewissen Verhältnissen zwischen Frankreich und Oestreich zusammen hangen- Briefe aus Paris und Wien, und mehrere hiesige bedeutende Männer versichern, daß dieUuterhandlung zwischen den Wiener Hofeund der Franz. Regierung noch fortdauern, daß noch immer Hoffnung da sei, diezwistigon Punkte, und selbst denKricg in Unter-Italien gütlich beizulegen. Manche behaupten, man sei wegen des künfti-gcn Schicksals vonItalicn schon ziemlich einig. Salzburg. Man hat Briefe aus Italien über Noveredo und Trieft, worin von einem ansehnlichen Siege dieerfreuli-ckeNachricht ertheilt wird, welchen dio Neapolitanis. Truppen über ein frän-kis.Heer bcyAncona erfochten habe. Nähere Umstände sind noch nicht bekannt ; wir hoffen sie aber nächstens mittheilen zu können. Viele Be- richte aus Mailand von den großen Vorschritten derFranzosen gegenNom und Neapel müsscn uns so lange verdächtig scheinen, als die Quelle trüb ist, aus der sie stießen. Unmittelbare Berichte aus dem Kirchenstaate können wirkeine haben, whem die franz. Vorposten die Vorsicht brauchen, sie alle aufzufangen, und für sich zu behalten. Berlin, 5en 18. Dez. Vor einigerZeit ist in Goldberg ein gewisser Oclsner, der Sohn eines da-sigenKaufmanns,welcher sich während desKrieges gegen Frankreich ohneEr-laubniß außerLandcs begeben, und in strafbare Verbindungen eingelassen hat, von denen man bei Hose sehr ge-naae Kenntnisse Haber soll, inVerhaft genommen worden. Es wurde ihm aber dieser Tage vom Hofe aus wieder die Freiheit geschenkt, -weN das franz. Direktorium, welches sich seiner annimmt , dagegen einen nach Frankreich gereiseten, zu Nantes arretirten, und als Emigranc behandelten Pagen derPrinzeßinnFerdinand k.H., Nahmens VKdercau,srei gelassen hat. Vor seiner Abreise aber mußte Oclsner inzwischen sich anheischig machen, niemahls wieder die preußischen Staaten zu betreten. Luzern, den 17. Dez. Der franz. Gesandte Perrochel hat vor einigenTagen unstrmDirektoriultt angezeigt.das franz.Direktorium könne die getroffene Uebereinkunft wegetl der i3,QooM.HulfstruppettMlr nach Abänderung einigerNrtikel ratifiziren: diese sind, das Frankreich die Bewaffnung dieserTruppen nicht übernimmt; sondern die helvetische Regierung dafür zu sorgen hat;dast ferner anstatt einem helvetischen Generalzahlmeister und helvetischen Kommissär sur die Auslieferung der Lebensmittel zu den von Frankreich anzulegenden Magazinen diese Geschaffte von dem frauz. ! Commissär besorgt werden sollen. Da ! alle Vorstellungen unsers Direktori- l ums vergeblich waren, so hat es diese ^ Abänderung dem gesetzgebenden Rathe i vorgeschlagen, und es soll dlcselbe heute in geheimer Sitzung angenommen worden seyn. Basel, den 24. Dez. In dem Canton Solothurn Zollen nun.einige Unruhen vorhanden seyn, die das Dircctortum bewogen haben, ^ heute von den Räthen Bewilligung zu verlangen, denVr. Cartier Mitglied des großen Rathes, als Re-gicrnngs - Commissär dahin senden zu dürfen; die Bewilligung ist ertheilet worden. Die Unruhen selbst sol- ^ len mit den Ausgewanderten imFrick-thal und ihren Planen zusammcnhtMU gen. Indessen weiß man zuverläßig« daß dieser gegenrevolutionnäre Sam-melpunckt im Frickthal aufkcineWei- « se mit Mitteln versehen ist/ undkci- ? ne Unterstützung findet. — Auf der Seite von Vellinzona sollen sich die Franzosen stark verschanzen, indessen wird vom Frieden noch immer stark gesprochen. Italien. h Florenz, den io. Dez.. Wegen der außerordentlichen Menge von Fremden, die ans den benachbarten Staaten, besonders aus dcm römischen Gebiethe, in das Großherzog-thum Toskana sich flüchten, sind von Seite der Polizey am 7. Dez. in den Städten Florenz, Pisa und Siena neucAufsickt-Anstalten über dieFrem-den getroffen lrorden. — In Livor-no und im ganzen Großherzogtbume z Florenz wird sehr stark ausgehoben. ! Es werden auch verschiedene Frey-! korps erricsttct. DieHandelsbänstr ^ müssen alle ihre Hausknechte, Packrr i :c. unter das Gewehr geben. Die franz. Commissäre, Düport u. Vertolio,haben ausPerugia unter dem 11. De?. eineProklamation an das römische Volk erlassen, worin sie crklä-reNsdie Regierung der römischen Nc-pnblik bestehe in Perugia, wie sie in Rom bestand,der gcsctzg^bendeKörper: das Consulat, die O.ucstur und alle oft fentliche Gewalten wären daselbst vcr-sammelt und in Thätigkeit. Fortsemmg wegen Piemont n:,d überdi? Vcsiynahme dicsts Landes. „ Die Minister dcs Königs, da sie diese ! Bewegungen (der franz. Truppen im ^ Picmontesischen) erfuhren, übersahen ^ das Ganze nicht sogleich, und wollten z eine allgemeine Vertheidigung anordnen.Sie überzeugten sich aber bald,daß Sie es nicht mit eincrArmec-Abthci-lung; sondern mit einer Armee zu thun hattcn,als sie am?.Dez. eine franz.Co-lonne unterMontrichard vonAlessand-ria übcrAsti nachTurin heranziehen sa-! hen; und als Viktor mit einer anderen l Colonne über Vcrcelli, und der Ober-General selbst nack Novara nnr»-,'>k,- Dieser crgriffdört sch«ell einigeMaß-regeln zur Landes-Verwaltnng, um das Land in d'? neuc Ordnung zu bringen und orn Unterhalt der Truppen zu sichern. Er schiklc Truppen, um das Schloß Arona am Lago Maggiore zu besetzen. Da er über Vercelli zu Chi-vasco ankam, erhielt er dieAdtretungs-urkunde des Königs. Er beschleunigte nun seinenMarsch,und kam am 9.Dez. Morgens frühe um 2 Uhr in der Citadelle vonTurin an. An dem nämlichen Tage ward dieseVcrzichtlcistung vom franz. Ober-General angenommen, und von beiden Theilen unterzeichnet. Die Colonnen der Generale Montri-chard und Viktor rükten an, die eine aufden Anhöhen vonSuperga, welche die Stadt Turin beherrschen, und die andere den Thoren der Stadt, «nd sogar bis in die Citadelle. Der König bereitete und vollzog seine Abreise in derNacht vom9.aufden iQ.Dez. Am 10.2ez. frühe rukten die franz. Truppen in dicStadt ein, und wurdcnGar-niftn derselben. Die Plemoittesischcu ! uno SchwcitzcrischenTruppen beeifern sich überall, sich nach dem Tagsbefthl vom 6. Dez. zu betragen. Sie unterzeichnen dieVerpftichtung, der Franz. Nevnöllk zu dienen und ihremOberge-n^ral zu gehorchen, und sie steken die ^ Natwnal-Cokarde auf. Dem Obergc-neral gefiel es bei dieser Gelegenheit ! dcr helvetischen Republik einen ausge- ' zeichneten Beweis ftincrHochachtung zu geben. Er ließ sogleich dieSchwei-tzensche Fahnen dem helvetischen Gesandten zu Mciland übergeben, damit er solche ihren Landeslcuten zustellen. DiestrMinister hat hierüber, imNah- men scincr Nation, seineZufriedenheit' bezeuget. Durch diese schnelle und kühne ttttternchmung, welche in z Tagen mit angcstrcllgtenEilmärschen geendiget wurde, sieht sick dieArmce imBcsi-tze von ganzPiemont. IhrRüken und ihre Verbindung mit den alliirten Republiken ist gesichert. EineArmee von Hülfstrnppcn, eines der schönsten Zeughäuser von Europa, in Turin allein 5 Zoo Kanonen, l oo/vooFlinten, und MunitionundMagazine allerArt, sind nun in der Gewalt dcr Franz. Armee. DieTruppen haben ihre Schuldigkeit gethan, und ihre Ungeduld sich mitdemFeind zu meffcngeäußert.Der Obergencral emsiehlt den Anführen und Soldaten der Franz. Armee, mit l Freundschaft die neuen Kriegskamcra-! den anzunehmen, die bciGelegenhciten ^ beweisen werden, daß sie derselben würdig sind. Suchet, Chefdss General-Stabs d?rItalianische«Armee.„ Schluß derUrkunde, worin der König von Sardinien aufdie Regierung ! seiner Staaten auf dem fcstcn Lande Verzicht leistet. Se. Maj. mißbilligen und verkennen die Kundmachung der Proclamation, welche von Dero Minister verbreitet worden, und Sie befehlen dem RitterDamian (vonPri-occa) sich in die Citadelle von Turin zu begehen, als Bürgen Ihrer Treue und fcstenEntschließung,daß kein gegenseitiger Schritt irgend einer Art wider diese ausIhrem eigenenWillen geflossene Urkunde vorgenommen werden könne.DiePiemontes. die ihrcnWohn-siy anderswohin verlegen wollen,sollen Freiheit haben,mit aller ihrer beweglis chen, gehörig erwiesenen Habe wegzu- MM,ihreGuter undSchuldforderun- , gen zaverkaufen,und zu liquidiren,und 3 den ErloS derselben mitzunehmen. « Die abwesenden Piemonteser « soll-n frei nach Piemont zurükkeh- > rcn, und daselbst gleicheRcchte mit ih- 3 ren andercnMitbürgern genießen kön- « ttcn. Die Piemonteser sollen unter l keinem Vorwande wegen politischer ! R^den, Schriften oder Handlungen, > die früher stnd, als die gegenwärtige l Urkunde, angeklagt oder verhört wer- « den können. Der König und seine » ganze königl. Familie sollen über Par- « ma nach Sardinien begeben könncn. « Indessen soll nichts an dcn Vorfüg'm- l gcn geändert werden, welche die Si- > cherhritihrerPerson betreffen. Vlszu > chrerAbreise sollen ihre Paläste und ! Landhäuser von den franz. Truppen > n;6)t besetzt werden; es soll nichts von I dsnt,was darin befindlich ist,zerstreut, > ::nd die Bewachung derselben soll noch » fcrncc dencn,die gegenwärtig dazu auf- V g stellt sind anvertraut bleiben. Es ! sollen die nöthigen Pässe und Befehle l g gebcn werden, daßSe. Maj. und ih- l r? ganz^F nntlie sicher an denOrt kom- I mni,an den sie sich hinbegeben. Sie sol- » l.n von gleich starken Dctaschem^nts ! ihrer Garden und die Franz. Truppen » begleitet werden. Der Stand der öf- ! fentlichenKassenunddasInventarium « sollen auf derStelle übergeben,und die I Kassen versiegelt werden. DieKriegs- l schiffe der Mächte, die mit der Franz. l Republik imKriege sind oder sein werden, sollen nicht in dieHäftn der Insel Sardinien aufgenommen werden dürfen. Geschehen und beschlossen zu Turin, den 19. Frimaire des Jahrs 7 der einen und untheilbaren Franz. Rep. (9. Dez. 1798.) — Tlaüzel, General? Adjlttatent. Carl Emanuel. (König.) Raimundde St. Germain, Oberstall mcister. — Ich verbürge, daß ich dcr Voäzichung des gegenwärtigen Arli-k.-l^ kein Hinderniß in den Weg leg>.n wcrde, Victor Emanuel. (A^ltcstcr Vruder und uächsterErbe dcsThrons) Angenommen und genehmigt —- der Obergcncral, Ionbcrt.,, Dtom, vom 7. Dezemb Die so schönen Statuen von der Villa Albani, und mehrere andere Tafeln und Statuen, die noch nicht veräußert warcn, werden joyt wieder an ihre Eigenthümer zur'ckge-stcllt. — Fär Rom und den übrigen eroberten Staat hat der König cme provisorische Regierung ernannt, die aus den Fürsten Aldobrandni und Gabrnlli, dcm Marquis Massimi, und dem Chev. Ricci b.stcht. Alle Güter, welche von den Französin als Nationaleigenthum crllärt und verkauft wurdcn, werden nun ihr n rechtmäßig?« Herrn wicdcr zurückgestellt, und dcm Commcnchur Vona^ corsi ist aufgetragen, alle d.m Mal-thescr Orden zugehörig?« Güter von ebendenselben, die solche an sich gekauft haben, zurückzufordern; unter diesen befindet sich das G^sandtschasts-hotcl, worin der Consul Angelucci wohnte.—Alles ist bis jelzt ruhig,all«.s ist fröhlich und munter. DieNcapoli-tancr verfolgten die Franzosen auf ihrem Rückzüge, wobey es zwar zuTcr-ni zu einem Gefechte kam, in d^n beyde Theile viele Leute verloren; doch erhielten die Neapolitaner noch zu rechter Zeit Verstärkung, und zwangen endlich die Franzosen, sick »ach Civita Castcllana (einer kleinen Stadt an der Tiber im Kirchenstaate ) zurückzuziehen, wo sie jetzt blokirt werden. Ein kleines Corps Franzosen von Zvo Mann zog sich gegen Viterbo; allein die Landleute fielen, sobald siedieSturmglocke hörten, übersieher, und brachten sie zum Theils um. Der Rest dieser Trnppen fluchtete sich m die Stadt, wo sie der Clerus und der Adel in die Häuser aufnahmen, um sie vor der Wuth des Volkes zu schülzcn. So ebcn kommt ein NeapolitanischcrCou-ricr an, der dieNachricht soll gebracht haben, daß die köuigl.Truppetr in Ci-Vi^a Castellana eingezogen sind. Die Regierung der Römischen Re- ! pl'blik, die unter dcm Schuye der ^ Fränkischen Commlfsion gegenwärtig ihrcn Sitz in Pcrugia a"fgcschlag^n hat/ hat an die Einr lich, gegen angreisende König?. --Der Zustand von Rom war vordem Einzüge der Neapolitaner so traurig , daß ihre Ankunft den Römcsn nicht unangenehm seyn konnte. Bis zur Hälfte des Monaths November war man schon mit dem Verkaufs der Nationalgüter fertig; man sicl über ein Priorat des Malthestr Ordens , über dic milden Stiftungen, übcr die Pfandhäuser, über die schö-^ ncn Villa's in der Gegend vom Nonr :c. her. Die Ncgicnmg hcttte allen Pfarren der Stadt a«.besohlen, alle Crucifixe und heiligen Vttder wegzuschaffen. Es wurde am Ende verbo-! ten, aus der Stad:spayiercn zu fah-^ ren. — Man brtri.b die Kriegszurü-stungcn mit viclcmEifcr. Man errichtete mehrere CorpsNational-Landrci-tcr? in ciniAen Tagew wurden 24,000 ^ Kanonen-undMusketenkugcln gegos-i stn. Es ergicng eincRcqulsition vots < vielen lnoolroNcnenDeken.AmUnan-genehmsten vielleicht war derPla»,die Römische junge Mannschaft anszuhe-ben, und eine stehende Armee zur Dc-kung der Gränzen der Republik zu bilden. — Nach Türmer Nach richten sollen beimEinzuge dcrFranzosen in No-vara einigeEinwohncr gerufen haben: Es lebe.dieCisalpinischeRcpllblik! worauf ihnen aber einFranz.Gencral,mit dcrVemerkung, dieses sei ein erobertes Land,Stillfchweigen auferlegte. Man spricht von einem in Turin zu haltenden Congreß. — Der König vonSar-dinien hat mit 16WagenTurin verlassen, i MillionLivres und seineFavorit^ Grräthschasten mitgenommen; inO^ neglia schiffte er sich nachCagliari ein. DieNachrichten, welche 2 Toskanische vonAlexandrien nach Livorno gekommene Tartanen mitbringen, gehen bis zil den erstenTagen des MonathsNov. «nd sollen dieLagederFranzosen inAe-gypten fortdaurend sehr günstig schil-der«; nach denselben wehte die Flagge der Pforte, von den Franz. Behörden unangefochten,noch imm?r aufderKa-ravelcn indemHafen vonAlexandrien. Corfu, den 6. Dez. So eben wird an einer Capitula-tion zwischen der hiesigen Französis. Vesayung und dcm Commandeur der Russischen Flotte gearbeitet. Am z. d. entdeckten wir 6 Russisch - Türkische Schisse, weiche bcy dem Vorgebirge von Widdo, welches den Eingang des Hafens beherrscht, Anker warfen. Den 5. langten noch 27. , andere Linienschisse von dem nämli- , chen Geschwader an, und heute entdeckten wir noch 9 andere Schiffe, welche in den hiesigen Canal einlieft« , und sich mit 4 Englischen Schiffen vereinigten. In allen besteht also die vereinigte Flotte aus 46 großen Kriegsschiffen, welche den Eingang des Hafens in Besitz nahmen. Die Franzosen Watten ihre Schätze auf ihre Schisse geladen und wollten sich damit nach Ankona flüchten. Der Nußische Admirial Uschakow forderte sie auf, sich zu ergeben, und gestern Abends um 10 Uhr schickte der Commandant des Genercux 1 Schaluppe, um Bedingungen vorzuschlagen. Vielleicht ist die Capitnlation jetzt Won geschloffen. Genua, den 9. Dez. Unsre Seehandlung liegt letzt darnieder, weil kein Schiff eS wage« darf, aus und einzulaufen. Große Vorräthe von Leinwand aus Deutschland , 5ie sonst über Genua nachSpanien , Portugal und Amerika abgien-gen, liegen jetzt ungesucht in unser« Magazinen, — Als man hier den Fall des Königs von Sardinien erfuhr, sah man gegen 3000 Menschen in un-sercr Stadt, die durch alle Straßen und Plätze tanzten, und patriotische Lieder sangen. Sogar ward solches als ein, wie man im Tai'm?l glaubt, für Genua günstiges Erä'ugniß mit nächtlicher Beleuchtung geftyert. Noch immer herrscht Ungewißheit im Betreffe dcs Kricgcs in UnterItalien. Seit 14 Tagen strci'et man sich darüber, ob die Neapolitaner oder die Franzosen wieder in Rom seyn. Man spricht von neuen Sic-gcn 1>er Franzosen, ohne noch amtliche Berichte zu haben. Vreda, dc«i7.Dez. In dcrGegend vonTongcrn hat sich wieder ein hartes Treffen zwischen dcn franz. Republikanern und den Niederländischen Unruhigen craugnet. Die Letzteren wurden zweymahl zurükge-schlagcn; blieben aber im dritten Angriffe Meister des Kampfplatzes. Die Empörten suchen nun die Seeküste zu erreichen, um von der See her durch englische Schiffe Unterstützung zu erhalten. Brüssel, den 21 > Dez. Die rcpublikanis. Truppen, welche gegen die Empörten ausgezogen sind, Haben am 18» und 19. dieses einen großen Theil der Lcnteren erlegt. Diejenigen Bauern, welche überwiesen worden sind, daß siedieSturm^ gloke geläutet haben, wurden erschossen. Viele ungeschworne Priester, die man entdekte, wurden nach Paris abgeführt. Unsre Stadt ist noch im-m r im Velagerungs-Zustande. Gen. Collaud hat hier ftinHa:!p^uartier. Dcr erste Anfang der Empörung war eine wahre Räuberbande, Chauffeurs, zu welchen sich nach und nach durch den ^ Einftusi der belgischen Mönche eine ! Meng Conscribirte undLandlcute ge- ', schlagen habin. Ucberdicß fthlt es den ! Rcbcllcn nichtau fremder Hülfe. Alle ^ Wasf.Ns die nian ihncu abgekommen ha,siid aus englischen Fabriken, und man sieht b:i ihn.« kein andcrcs Glld, al enMche und österreichische Gold-u dS.lbcrmünz n. Ilchssen glaubt man, daß dicCmpörung n«cht übcr cin Mona:h m?l v dauern werdc, wenn sie nich? etwa durch eine cnglischiLandung Niuc L^b nsfraft erhält. Auf Befehl dcs Direktoriums sind 21 Pcrsoncn a.s geheime Anstifter dcr Empörung in Vclgicn arretirt worden. D,e Papiere, welche man ! bey ihnen gefunden hat, entdeckenih-re ticfangelegten Plane. Paris, den 20. Dez. Noch ist ist die Nachricht, daß die Insel St.Tymingo sich unter engli- schem Schutze fiir unabhängig erAW-habe, vielleicht etwas zu voreilig. Der General der Neger, Touffaim l'Ou vertüre, selbst ein Schwarzer und er? klärtcrFeind asscr Wci^tt, rcidcrft«: sich freilich der franz. Regierung; allein er will sich den Engländern nicht unterwerfen. Gein Wahlspruch ist, keine Hauptstadt, kein Eigenthum.» den Negern Alles! Die Nachricht, daß Vnonaparte ermordet sey, wird zwar übcr Wien und Coustaniinopcl häusig , wiederholt, und auch der spanische l Minister erhttlt sie durch einen Courier von d.r spanischen Gesandtschaft in Wien; allein noch glaubt hier Nicmand daran. General Vcrlhier soll auf dem Wegs ^ nach Paris scin. ! Das Innere dcr Republik gibt keine neue Angesicht. Die Energie der geacnwärtigen Regierung hält alle Jakobiner unter dem Zwange. Auch in dcn bciden Rathen wagen sie es nur ftlten, sich zu rcgcn. Dcr Krieg und die bevIrstchendc« Wahlen ^ sind jezt ihre einzige Hoffnung, In den Auszügen aus der Zeitung von Aegypten kommt unter anderen vor: cin Schreiben dcr Cheiks und j No^abeln ven Cairo an den Chcrif ^ von Mekka, worin die Franzosen als j Freunde Mahomtts und dcr Pforte geschildert werden; ein Vefchl Buo-«apartes, daß alle Einwohner von Aegypten die dreyfarbige Kokarde tragen sollen, und endlich Nachrichten von einer zu Cairo angekommenen Caravanne uns Nubjen.