Degotaroische ^ W M Laibacher Zeitung, M ^ ^! Mittwochs den 26. Iuny '799. ^ H K. K. Beförderungen. — Tod der Franzsssis. Prinzessin. — Fortsetzung des abgebrochenen patentes. — Krieg am, Rhein. — Krieg in Italien. — 3> Solon, Solon! — Klk-gen der l/tepublikaner. — Schwacher Trost für sie. An Se. königl. Hoheit den Erzherzog Karl. Da rollt er her auf seinem Sieges - Wagen, Mit Matestat und Freundlichkeit vereint; O möget ihr Ihn Gottes Engel tragen, Germaniens erhabnen Menschenfreund. Er kommt, und vor ihm ftieht der Zwietracht Hyder> Die um den Nacken sich des armen Staates wand; M Jetzt donnern sie Karls Legionen nieder, M Er hob dich aus dem Staub, o Vaterland'! M Ohnmächtig liegt in tiefen Staub gesunken, M Wer unrein Feur auf die Altäre trug, M Wer von dem Gift der Freihcits - Seuche trunken, W Dem Vaterlande Todes Wunden schlug. W Dein Name, Karl, ertönt in frohem Psalms M Auf Alpcnhöhn in stiller Thäler Schoos. » O reich uns, Held, die goldne Friedens Palme, R Hu Sohn der Weisheit, auch durch Güte groß. U Pfarrer Veith in Andelsingen im Canton Zurch. Inländische Begebenheiten. Wien. Se. K. K. Ma,. haben den Obersten Zach, vom großen Gene-ral-O.uartiermeister-Stab, in aller-gnädigster Rücksicht aufdessen ausgezeichnete Dienste, zum Generalmajor, mit der Anstellung bei dem Korps des Feldzeugmeisters, Frcyherrn von Kray zu befördern geruhet. Nach Berichten aus Trieft vom 8. d.M. ist die Prinzessinn von Frankreich, Marie VictoireLouise, Tante des hochstieligen Königs Ludwig XVI. welche mit ihrerFrauSchwcster, Marie Adelaide, schon in kränglichsten Gesundheitsumständcn am 2a. May in Trieft angekommen war, daselbst, in dem Hause des Spanischen Con-suls, Caval. de Lellis, im 67. Jahre ihres Alters, am 7. d.M. ander Wassersucht verstorben. Die Leiche wurde noch denselben Tag, in die Kathedralkirche gebracht, und daselbst am folgenden Tage seyerlich beygesetzt. Zugleich Mit dem letzthin angeführ-en Patente, welches in West-Gali-ien die Leibeigenschaft aushebt, ist ein! nderes Patent für dieses Land erschienen , wodurch das gegenseitige Verhältniß zwischen Obrigkeit und Unterthan genau bestimmt wird. Fortsetzung des Anleih - Patentes. tz. 7. Die von dem Einlagskapital bis zu dessen Zurückbezahlung, den Gläubigern, wie oft erwähnet ward, mit 6 Pcrcenten zu entrichtenden In--teressen/ werden auf die gewöhnliche Weise von halb zu halb Jahr ununtcr-brochen,bei demN.Oest. ständis.Ober-einnehmeramte ausgefolgt werden. tz. 8. Den Inhabern dieser Dome-stikal - Anlehns - Obligazionen wird die unbeschränkte Freyheit eingeräumt , die Obligazion , gleich einem andern Eigenthum, zn cedircn, daher findet auch, wie es sich von stlbst verstehet, die Umschreibung solrohl im Ganzen , als in kleinere Obliga-zionsbeträge (obgleich, was diese letzteren betrifft, immer nur mitNücksscht auf die tz. 3. des gegenwärtigen Patents als die niedrigste festgeftnteEin-lagssumme von 50 Guld.) endlich auch dieZusammenschreibung mchrererQb-ligazloncn in eine, Statt. Indeffen können beydiesenUmschreibungen oder Zusammenschrcibungen, da zu Folge des tz. 5 und 6 die Kapitals-Znruckzah-lung in der eben hierin bemerktenOrd-nung, zu Begünstigung der früheren Einlagen bestimmt ist, dieursprüng-lichenNummern dcrObligazionen niemahls geändert, sondern diese müssen immer dergestalt beybehalten werden, daß im Falle der Umschreibung einer z Obligazion, von höherem in mehrere von minderen Kapitalsbetrage, Zdiess insgesammt mit der Nummer der ersteren Obligazion, die umgeschrieben ward, zu bezeichnen waren, und eben fo, wofern imGegentheilemehrereOb-ligazionen in eine zusammengeschrre-ben würden, auf diese die Nummern der Obligazionen, aus welchen sie zusammengeschrieben ward, zu seyen wären^ §.9. Diese Kreditsoperazion wird von den dafür in fs,li^um haftenden drey oberen Hrn.Ständen, das ist,die Annahme derKapitalen,dann die halb-jährjgeIntcressen'Vezahlung, endlich dieZurückzahlung derKapitalen selbst, und zwar diese leytere in der vermittelst, des gegenwärtigen^Patents festgesetzten Ordnung,durch das ständische Odsreimlchmeramt, in VerbinbunZ mit der Landschafls-Vuchhalterey, ge. ^ maß des bestehenden Geschäftszuges, unker der obern Leitung dcs N. Oest. ständischen Verordncten-Collegiums, besorget werden. tz. i c>. Damit aber das zwar ohne-dieß nicht zu bezweifelnde Zutrauen dcrDarleiher noch mehr bestärket werde, so wird hiermit bekannt gemacht, daß zur Tilgung und rückfichllich Si? cherstellung/sowohl der geborgten An-lehenssnmme, als der davon zu bezah-lcndenIttteresscn, zu Folge eines ständischen, von Sr. Maj. genehmgchalte-ncn Beschlusses, eine mit dcm Kapi-tals-Amortisirungs-undInteressenbe-l deckungs-Betrage in genauem Ver-^ Hältnisse stehende jährt. Ausschreibung aufdie Dominical-Steuer bewerkstelliget werden wird; nicht minder? daß j die Rückstände, welche sich an der, zu VewirkunF der erwähnten Kapltals-Amortisirung, und Interessen-Vede-kung,aufdieDominical-Gültenbesitzer ausgeschriebenen jährl. Entrichtung etwann ergeben könnten, durch die nähmlichen Zwangsmittel, die in Ansehung der Ausstände an der ordentlichen (Ordinär-) Steuer bereits bestehen, werden eingetrieben werden. Wien den 1. Iunius 1799. sl>.3.) Ludwig Graf von Cavriani, N. Oest. Landmarschall. Flond.,Probst Albevicu«j/Abt Leop. Graf v. Ioach. Egon Ludw.V.Hae-Karl Leop. von »u Mosterneu- i>ll Neustadt/ Sckallenberg / Landgraf von que,N. Dest. Moser/N. 5)e. vurg,N. Dest. N.Dest.stand. N.^est. stand. Fürstenberg, ständAusschüß ständAusschuß ^"pdAusschuß Ausschuß. Ausschuß. N.Oest. stand. Franz Joseph Job.Ios.Herr Mcch.Probstzu Isidor Abt zu Franz Frhr.v. Ausschuß. Edler v. zuSttebar auf ^erzogenburg, Melk,N.Dest. Prandau,N. IullusGrafv. Mayerberg, Buttenhelm, ^c.Vest. stand, stand. Verord-Pest. siandtsch. Vcterani / N. N. Vest.stä'lld. N.Oest. stand, "erordnetcr. neter. Verordneter. p.ftänd.Vero. Verordneter. Verordneter. M Plan, nach welchem, bey dem, vo« den Nicd. Oester. drey oberen Herren Ständen, auf Rechnung ihres Domesticums, mit Genehmhaltung Sr. Mal. geöffneten Anlehn, sowohl die Tilgung der Einlags -Kapitalien, als die Bezahlung der davon zu entrichtenden sechs-percentigen Zinsen erfolgen wird. " An ! An l" Zu- Wird bezahlt Ka- Inte- sam, werden. pital.! reffen I men. Gulden._____ Indem itenIahr ----- 18000 1800^1 - 2ten — ------ 18000 1800c, ---- ZteN ---- ------ l80s)0 IZ0G0 - 4ten — ------ 18000 iZooc» - zten — 30000 16200 4620^ - 6teN — 30000 144^0 444^0 -- 7ttN -- ZQ000 1260N 4260l) - 8ten — 30000 10800 40800 -- yten -- Z00Q0 9000 ZYN00 -- loten -- Z0N00 7200 3720a , — Uten — 30000 54^0 354^ -- I2ten -- 30000 Z600 33600 -- IFteN -- 30000 1800 Zl8^ -- I4teN -- 30000 ---j Z0000 > Zusammen > 300000 ^ 153000 j 453000 KrieganRhein. St. Gallen, vom8. Iunius. Gestern Morgens brachte eine Estaffet-te die erste Nachricht hierher, daß Zürich erobert sey. Die Franzosen ließen ZQ Kanonen zurück, nnd eilten auf dem einzigen ihnen noch offenen Wege nach Baden zurück. Ihr Verlust beträgt, so viel man bereits weiß, bOOO Mann, nämlich 2000 ^ Todte, und 4000 Gefangene; nne ^ viele Verwundete sie mit sich fortgenommen haben, ist nicht zu bestim- men. Auch ein französ. General blieb todt, und mehrere wurden verwundet. Der k. k. General Hiller ist wirklich blessirt hier im Stifte angekommen. Die Kaiserlichen rücken nun g gen die Aar vor. Gestern wurde hier auf aücnPlätzen und Hauptgassen dieEin-nahmevonZürichmitMusikundTrom? petenschall öffentlich bekannt gemacht. General Gräber hat sich bereits mit der Kriegskasse, K anzley lc. vonRor-schach hierher begeben, und wird wahrscheinlich nächstens nach Wyl oder Winterthur vorwärts gehen. In den Gefechten bey Frauenfeld und Zürich gab es eine beträchtliche Anzahl Vles-sirte, die in das Hauptlazaret nach Norschach gebracht, und von da über den Vodensee weiter transportirt werden Die Pariser Blätter liefern nult auch den offiziellen Bericht des Gene-ralsMassena über dieSchlacht bey An-delsingen am 25. May. Sein Inhalt ist der nämliche, wie lener der französisch-helvetischen Berichte, die wir bereits schon mitgetheil haben. Das Neue, was darin enthalten ist, besteht in Folgendem: „Beym Anfange der Schlacht fragten die SzeklerHuffaren, die sich an den Mord unserer Gesandten bey Rastatt erinnerten, unsere Soldaten, ob Pardon gegeben werde oder nicht? Wehrt euch , war die Antwort unserer Vraren. Und wirklich haben sie sich mit Muth vertheidigt; das Gcmcyel war schrecklich. „ (Nach einer Lobrede aufseine Armee, die hier einen vollkommenen Sieg erkämpft haben soll, schließt Massena also:) „Unser Verlust an Todten und Ver- wundeten kann ungefähr bis an die 4QQ Mann gehen; der feindliche Verlust beträgt 2000 Todte und -zooGe-fangene.,, *) General Massena hatte also hier gesiegt, wie Iourdan bei Stockach, der bekanntlich meldete, er habe das Schlachtfeld behauptet; doch sehe er sich genöthigt, durch den Schwarzwald sich zurückzuzie-ziehen, um die Braven nicht zu exponireu. Krieg in Italien. Turin, den 1. Iuny. Gestern sind 2 französis. Commissarien von der Festung herabgekommen, um mit unsern Generalen zu unterhandeln, sagt man. General Fiorella soll über den Kopf verwundet seyn, indem ihn Cap. Dijeux schon seit 14 Tagen er-seyt. Die Kaiserlichen sind in Sa-voyen eingerückt: sie kamen über die Gebirge zwischen dem Thale von Lans und Morienna herab, und ließen den Berg Cenis zur Linken. Auf einer anderen Seite zieht ein beträchtliches Corps gegen Genua, immer naher an die Riviera hinan: allem Anscheine nach wird auch dieses Unternehmen gelingen. Der franz. General Moreau hat eine feste Stellung von Acqui und Cuneo bls Col di Ten-da, so daß er die Ausstände in Mondo-vi, imOneglianis. und bis hinab in der Grafschaft Nizza unterdrücken, auch Ane Zeit lang gegen die siegreichen Truppen Feld halten kann. Er soll "eva wieder eingenommen, und seine Armee sich an den Insurgenten in Hlemont durch Mord und Mordbrand, durch Plündern und Verbrennen von einer Menge Dörfer und Flecken schrecklich gerächet haben. Hier haben folgende Proklame die Presse verc lassen: „ Se. Exz. GrafSuwarow-Rim-niskoy, Feldmarschall und General-Commandant der Armee beyder kais. Majestäten — an die Einwohner der Thäler von Luzern und San Martino. Völker, was für eine Partey ergreift ihr? Verführte Landleute, ihr verthei« digt die Franzosen, diese Stöhrer und Feinde der öffentlichen Ruhe, wal^ rend euer ruhiges Betragen unter euren Dächern allein euerGlück gründen kann. Die Franzosen habcn sich als Feinde des gekreutzigtenGottes erklärt, und die alte Anhänglichkeit eurer Ael-tern an die christlicheLehre war immer die Quelle eurer Wohlfahrt, und gc« währte euch den Schutz von England. DieiFranzosen sind jetzt Feinde dieser Macht; und diese Macht, eure Wohl-thäterin,ist sie nicht jetzt unsreAlliirte? Unterstützt von unsrenKraften,«. nicht minder von unsren Siegen, als von dem Beistände, welchen der Christengott seinen Kriegern zu ertheilen sich würdiget, aufgemuntert sind wir bis an den Fuß eurer Gebirge gedrungen, und werden sie besteigen, wenn ihr in euren Irrthümern verharret. Einwohner der Thäler vonLuzern undSt. Martino, die Zeit der Besinnung ist noch nicht vorüber; eilet euch unter unsre Fahnen zu begeben: sie sind vom Himmel gesegnet, und siegreich auf Erden. Die Früchte der fiachenLän-der stehen euch zu Gebothe, wenn ihr unsreFreunde werdet, und der mächtige Schuy von England soll euch nicht erzogen werden, sobald euch euer Gewissen mcht mehr vorwerfen w;rd,daß ihr die Trabanten eurer Tyrannen und Verführer seyd, und sobald ihr durch Vereinigung mit uns Beschützer der wahren Freyheit und eurerRuhe werdet. „ Unterschrieben: Rimniskoy. „WirVaron Mslas, Commandeur ^»es Maria Theresia-Ordens, General der Cavalerie, Inhaber eines Regi-mcms Kürassiers, General-Commandant der k.k. Armee in Italien — au die tapferen Völker der ProvinzMon-dvvi. Eure kraftvollen, kühnen Unternehmungen, die Grausamkeiten und UnmenschUchkeiten eurer Feinde slnd bis zu uns gekommen.. Wir bewunderten euer unerschrockencs Betragen, und verabscheuten die Tnranney der hochgepriesenen Vertheidiger dcr Menschhcss. Rä ibcrey?«, Unterdrückungen, Plünderungen, Verheerungen waren dk'ersten Thaten, womit sie sich euch zn erkennen gaben. Sie, we ch? den Willen des Volks über Alles erbotn, sie, welche di^Empörung als die erste Pflickt erklärten, setzten eurem so klaren WiLett, eurer Empörung Betrug und Plünderung entgegen. Euer Schicksal geht uns sehr zu Herzen, noch mehr die Sorge, euch zu helfen. Zu diesem Ende senden wir euch, ihr getreue Unterthanen desVesten der Könige,zahl-ieiche Heere von jener siegreichen Armee, welche mit so flüchtiger Eile die Armee der Unüberwindlichen vertilget und verjagt hat. Vereiniget euch mit jenen, um ihren Untergang zu vollenden, und seid versichert, daß wir, weit emfernt, euch zu verlassen, vielmehr uns angelegen seyn lassen werden, auf Kosten der gemeinschaftlichen Feinde euch die erlittenen Beschädigungen zu ersetzen:^ erinnert euch endlich, daß die Strassenräuber (LriZalNi) von Frankreich fur Vertilgung eurer heiligen Religion und eure Ermordung stritten, indeß ihr mit uns zum Schutze derselben^ und sur ener Leben und Habe kämpfet. „ Aus dem Hauptquartier zu Turin 1799. Ausländische Begebenheiten. Italie n. Meil and. Den 21. May hielt der verrufene Advokat Ludwig Piccoli,. 5 einst eine der größten Slüyen der sogenannten demokratischen Freyheit und Gleichheit, um halbe 8 Uhr frühe seineu Einzug zu Verona. Er fuhr mit 3 Sbirrcn auf einem Karren, auf dcm er den untersten Platz einnahm; Hände und Füsse waren mit ' Strickengeb'lndcn» DenKarrenumgab ein starkes Kommando Soldaten, welches genug zu thun hatte, das Volk von dem Karren^abznhal-ten, das aller ssincm Vaterlande zugefügten Uebel und Ge Valttkätigkei-ten eingedenk zu seiner Vevillkom-mung zahllos herdeygeströhmt war, und ihn mit Pfeifen, Zischen, Schimpfen und Aushöhnen empfieng. Er wurde rings um die Hauptwache geführt, wo er den Baum aller Verbrechen aufgerichtet hatte, und von da gieng der Zug ins Amtshaus. *> Anekdote Bald nach dem ersten Einfalle der Franzosen in Rom übernahm ein junger Arzt, dem es an Patienten fehlte, dieHerausgabe des pon. Mate Chiari 'verlassenen Diario <^i Koma; und lieferte den Römern im einem Schwalle von Worten lange Deductionen und allerley tolles Zeug. Ausder Säule des Pasquins las man nun italiänische Verse an den IVIeck-co noveMüa folgenden Inhalts (die wir hier nach unserer Art frei übersetzen.) Du hörst, als Arzt, nun auf, uns an den Puls zu fühlen, Und kündigest statt deinen eckelhaften Pillen Ein Zcitungsblatt voll dummen Zeugs uns an! Du bist, was du eh warst, ein Charlatan! Frankreich. Paris, den 2. Iunuis. „ Ich denuncire, euch, sagte gestern der Deputirto Franrois im Rathe der 5OQ, neue Verbrechen, welche die ^ayalistcn im südlichen Frankreich verübten. In wenigen Tagen sind im Departements Vaucluse 4 o'ffcntli-cheVcamte ermordet worden.So kommen einzeln täglich die Republikaner um; so scheint die Geschichte der Revolution bloß die Geschichte dcs Mar? tyrthums derer zu seyn, welche die Revolution erschaffen haben. Mehr ^s 3o,O0O Republikaner sind schon "urch die Dolche der Feinde im Innren gefallen. Wo sind die schönen ! ^age, als der Tod eines öffentlichen ! samten die Gelegenheit zu einem Traucr.Feste war? Welches ist die Ursache von der Fortdauer so mancher Trauerszenen? — Der Ge- mcingeist ist vernichtet; Ue beste« Patrioten sind aus den Aemtern vertrieben, und Zwitterwesen haben selbige zu erschleichen gesucht. Das Recht, seine Gedanken zu sagen, ist vernichtet. Die Feinde der Republik sind diejenigen, welche dieNegicrung mit einer beständigcnNacht umgeben, und die dasSchiff desStaatcs verhindern, zu segeln, und im Hasen des Glücks anzukommen. Mit dieser Partey stehen diejenigen in Verbindung , welche während der Revolution ein großes Vermögen erworben haben, und welche zittern, den Ertrag ihrer unendlichen Räubcreyen dem öffentlichen Schatze wieder zu geben. Ick verlange, daß die Wittwen und Kinder der ermordeten Patrioten eben die Unterstützung und Pensionen erhalten, wie die Wittwen nnd Kinder der gebliebenen Va-terlands-Vertheidigcr. DieserAntrag ward an eineCommifflon verwiesen, und die Rede von Francois zum Drucke beordert. Der Moniteur vom 24. May enthält einen Aufsatz über die Kriegsgeschichte Italiens während der letzten Monathe, worin ein Offizier der alten Italiänischen Armee (unter Buonaparte) zu beweisen sucht, dciß z die Schuld aller Unglücksfälle bloß ^ an den fehlerhaften Dispositionen gr-i legen habe. Nachdem er in den Un-! nehmungen des Generals Vuonapir-ö te gegen Wurmser nach der Aufhe-^ bung der Belagerung von Mantua 4 ein Beyspiel aufgestellt hat, wie man den Feind zwingen müsse, gerade die stritte zu thu«, die nmnwiwM ^Mrt er fort: „Was würde Buona-parte wohl gethan haben, wäre er z5r 5eit der Kriegserklärung in Italien gewesen? Vor allen Dingen würde er Neapel undRom geräumt, seine ganze Macht zusammengezogen, und sich nun nvt einer Trnppenmasse von 30 bis iaQ,oao Mann an derEtsch gezeigt haben. Er würde den Feind bei Ri-voli angegriffen haben , den Tag vor dem Angrisse aber bey Albaredo eine Brücke haben schlagen lassen. Wäre er am 6. Germinal Meister von der Etschbrücke bei Nivoli gewesen, so wäre er da und bey Albaredo über diesen Fluß gegangen, um denFeind weiter zurückzudrängeu, Legnago undVe- i rona hätte er blokirt, und wäre dann weiter vorgerückt. Verona kann sich nicht länger als einenTag halten,wenn man die Anhöhen um dasselbe beseyt hat, von welchen es beschossen werden kann. Lcgnago kann zwar längerWi-derstand lcistn; hat aber keine Kase-ma'tcn, und wäre vicllcicht auch bald gefallen. Tagegen istdie gegenwärtige Lage der franz. Armee zwar nicht ver-zwclftlt; aber doch immcr unange-n.hm. Wenn es d?m General More-a , gelingt ftmeVereinigung mitMac-donald zu Stande zu bringeu, so wird er bald wieder Angrisssweise zu Werke gchen, und wahrscheinlich dcmFein-de wieder entreiße«, was er ihm so sehr streitig gemacht hat. „ So weit der Ungenannte im Monitcur; wir theilten seineGedanken denLesern mit, weil man nicht wissen kann, ob sie nicht bald dem General Scherer als ernsthafte Fragen vorgelegt werden. Der heutige ^ivi äeä loix enthalt fch Mdes: „Zwey Arten von Lcuien, die dem Anscheine nach in Opposition sind; aber gemeinschaftlich an dcrZerstöhrung der repudlikanischenRcgierung arbeiten, freuen sich über die Unfälle unserer Ar» mccn. Sie sammeln und verbreiten mit kesondcrerGeschassttgkett die allarmircn« den Gerüchte, welche die Uibclgesinnterz verbreiten. Idrcn Aussagen zu Folge marjchircn dieOcstrcicher undRusscn gee gcnLyon, und werden in ichTagen zuPa^ ns scin. Einige wtcderhohlcn dicsc Gerüchte, wcil sie wünschen, daß sic walir weiden mögen-, andere suchcnVcsorgniß undSchrcckcn zu erregen; aNe aber wcrc den getäuscht werden. Das blinde Zutrauen, Lcichtglaube und Unvorsichtig-tcit baden auf einen Augenblick dcnSieg von uns entfernt; allcin Thätigkeit und Vatcrlands-Licve werden ibn ftbon zu unftrn Legionen zurütfübren. Die Hcl>-! v ticr had'.n unstrn Enthusiasmus ge-j tk ilt. DasHclvctischc Dttcktormm hak ! verordnet, daß sich dasVolt in dcnCan-! tons mMasfc crbeben soll. Ganz Helve« ! licn wird nilr ein Lager bilden , alles ist ! daseld!^ inWastctiunddlcDireltoren da^ ^ den geschworen, auf ibrcn Posten zu sser> ! den Man dat diePapicrc dco bekannten s Pfarrers Lavatcr weggenommen, und er 5 selbst tst arretirt, weil er muH. tze in g<* naucrVerbinduna stand,,Vecileiche den Erfo g bis 6. Iuny. — T er s'cuc Dlrekä tbvSicyes wird liier zwischen dem 8- und 13 Iuny erwartet — Gen. Serer hat die angctündigte Rechenschaft von seiner Amtsführung dem Direktorium vorge« legt, und sie wird mit ihren Beilagen wirklich gedruckt. — Gen. Mack befindet sich seit dem 24. May zuDijon. Er wird zwar streng bewacht; allein man begegnet ihm mit aller Achtung. Die kricgsgefan-genen östreichischen Offiziere, die sich zu Dijon befinden,haben ihm ihreAufwa« tung gemacht, und er hui sie als LandS-lculc mit vieler Wärme empfangen. Die Neapolitanischen Offiziere wollten ihn» auch besuchen; allein er ließ sie nlcht vor