"lV. ^^ ^"°° " '" ' ""Wt Per Z«!le U lr., be! b,t««n 1>i><"i Amtlicher Theil. 9m ?^' k- und k. Apostolische Majestät haben mit """höchste Entschließung vom 9. September d. I. mlt Nachsicht der betreffenden Taxen allergnädigst zu kriechen geruht: die geheime Rathswürde: dem Fürstbischöfe von Lavant in Marburg Theol. "r Jakob Maximilian Stepischnegg; das Großkreuz des Franz.Joseph- Ordens: dem Fürstbischöfe von Seckau in Graz Theol. Dr. Johann Zwerg er und ^ ? Fü'stbischofe von Laibach Theol. Dr. Johann ^yrysostomus Pogaöar; das Commandeur kreuz des Leopold« Ordens: dem Landeshauptmanne in Steiermark Dr. Moriz ^dlen von Kaiserfeld; en Orden der eisernen Krone zweiter Classe: den, Landeshauptmanne in Krain Grafen Gustav Thurn-Valsassina; d°s Comthurkreuz des Franz.Joseph-Orden s: dem ^/«"Meister in Graz Dr. Wilhelm Kienzl und Vincenl K ?^" ^^^ ^^ Eisterziensen-Stiftes Rein den Freiherrn st and: ^dem Landeshauplmann-Stellvertreier in Steiermark "l. Joseph Edle», von Neupauer; das Ritterkreuz des Leopold-Ordens: dem l. k. Major a. D. in Graz Grafen Heinrich Nttems-Petzenstein, dem l. k. Kämmerer und Gutsbesitzer in Graz Grafen Vemrich des Enffans d'Avernas, dem Landesausschuss und Advocate« in Graz Dr. "onz Ritter von Schreiner. . d^ln k. k. Kämmerer und Gutsbesitzer in Gleichen-°erg Grafen Ottokar Wickenburg; ^n Orden der eisernen Krone dritter Classe: 9^/" Großhändler und Präsidenten der Sparcasse in "wach Alexander Dreo, dem Generaldirector der österr. Montangesellschaft '"Wlen Karl August v. Frey. «' '"" dem Bürgermeister in Laibach Peter Grasselli, oem Canonicus in Laibach Theol. Dr. Johann ^9 a la, Dr m.^"^"'"'s ""d Dompfarrer in Graz Theol. "r- Alois Hebenstreit. bes^" ^i ^c Kämmerer. Landesausschuss und Guts. "Mtzer Grafen Adalbert Kottulinsky. dem Reglerungsrathe in Pension in Laibach Anton ^ aschan, dem Propst und Sladtpfarrer in Pettau Mathias '"todrinjak. v,^.Statthallereirathe i. P. in Graz Adolph Edlen Joseph A'^i" und Industriellen in Laibach Dr. ^^Gutsbesitzer in Graz Johann Edlen von Re. Dr^^l k-Mtnmster und Gutsbesitzer in Tschernembl dem N ^'"" ^" Savin schegg und ^tets/fle. und Stadtpfarrer in Cilli Anton den Adelstand: "'n^h^u"«' "'^ Fabriksbesitzer in Graz Peter Rei- . dem P^^' in St. Michael Dr. Franz Steyrer; W Vraz Ja ^ L" ^" Gesellschaft Leylam.Iosefsthal dem'^^^ ^'"^ Negierungsrathes: ^' Hermanns ^"^ ^'"or der Universität in Graz "um, V, Hermann und dem Professor und Rector der technischen Hochschule in Graz Joseph Wastler; den Titel eines Bergrathes: dem Radwerksdirector in Vordernberg Anton Enigl und dem WalzwertLdirector der Südbahn in Graz Julius Proh a ska; den Titel eines kaiserlichen Rathes: dem Badedirector in Rohitsch-Sauerbrunn Ernst Geutebrück, dem Director der Handelslehranstalt in Laibach Ferdinand Mahr, dem Handelskammer-Secretär in Laibach Johann Murnik. dem Bürgermeister in Cilli Med. Dr. Joseph N e ck e r m a n n, dem Notar in Marburg Dr. Mathias Reiser und dem praktischen Arzte in Brück a. d. Mur Dr. Katl Schmied; das Ritterkreuz des Franz - Joseph-Ordens : dem Vicebürgermeister in Graz Dr. Franz Bayer, dem Handelsmanne in L.nbach Leopold Bürger, dem Gutsbesitzer in Laibach Otto Detela, dem Advocate» in Marburg Dr. Ferdinand Domin lus, dem Bürgermeister in Marburg Dr. Ferdinand Duchatsch, dem Fabrikbesitzer in Graz Heinrich Engel hofer, dem Südbahn Werlstättendirector in Graz Wilhelm Fischer. dem Provinzial der Barmherzigen in Graz k. Cas-sian Gaffer, dem Stationschef der Südbahn in Laibach Gustav Habit. dem Gutsbesitzer in St. Johann Dr. Joseph Haffner. dem Pfarrdechant in Adelsberg Johann Hofft e t t e r, dem praktischen Arzte und Bezirksvertretung2-Ob-mann in Leoben Dr. Moriz Homan, dem Amtsdirector der Sparcafse in Laibach Richard Ianeschih, dem praktischen Arzte in Laibach Dr. Friedrich Keesbacher. dem Fabnksbesitzer in Gösting Anton Kleinoscheg. dem Pfarrdechant in Vigaun Sylvester Kese, dem Pfairdechant in Treffen Johann Kovaöik, dem Stadtphysilus in Laibach Dr. Wilhelm Ko-watsch, dem Großindustriellen in Laibach Dr. Joseph Kosler, dem Handelskammer.Präsidenlen in Laibach Joseph Kuschar, dem l. k. Lieutenant a. D. und Gutsbesitzer in Wippach Grafen Karl Lanthieri, dem Director der krainischen Industrie«Gesellschaft in Laibach Karl Luckmann, dem elften Magistratsrath in Laibach Ludwig Perona, dem Gemeindevorsteher in Gurlfeld Wilhelm Pfeifer, dem Gutsbesitzer in Feistenbelg Karl Rudez, dem Gemeindevorsteher in Stein Med. Dr. Maxi« milian Samec, dem Gemeindevorsteher in Krainburg Karl Aavnik, dem Pfarrdechanl in Oberlaibach Martin Ali bar, dem Gemeindevorsteher in Höflein Eduard Urban» tschitfch, dem Stadtrathe in Graz Vlncenz Ritter v. Wiser und dem landschaftlichen Bibliothekar in Graz Dr. Jo-hann Zwiedineck von Südenhorst; das goldene Verdienstkreuz mit der Krone: dem Bürgermeister in Mürzzuschlag Paul Aigner, dem Bürgermeister und Obmanne der Bezirks« Vertretung in Tüffer Konrad Amon, dem Gemeindevorsteher in Gottschee, Landtagsabgeordneten Joseph Braune. dem Pfarrdechant in Rohilsch Anton Centrih. dem Feuerwehrhauptmann in Laibach Franz Do-berlet, dem Bürgermeister in Fürstenfeld Leopold Grein itz. dem Seclionsingcnieur der Südbahi» Anlon Oül ke, dem Obmann der Bezirksvertretung in Iudenburg Franz Habianitfch, dem Oberschützenmeister in Graz Johann Humayr, dem Bürgermeister in St. Georgen Med. Dr. Gustav Ipavic, dem Religions.Professor der Lehrer-Bildungsanstalt in Marburg Franz Ianeziö, dem Präsidenten des Gewerbevereines in Laibach Anton Klein, dem Obmann der Aezirksvertretung in Luttenberg Johann Kukovec, der Landesgerichts - Präsidentens - Witwe Theresia Freiin vor Kulm er. dem Gemeindevorsteher in Ober-Loitfch Mathias Milavc, dem Postmeister und Gemeindevorsteher in Unter-Loitsch Adolph Mulley, dem Handelsmanne in Graz Christoph Odörfer, dem Oberlehrer und Leiter der städtischen Volks« schule in Laibach Andreas Praprotnik, dem Bürgermeister und Obmann der Vezirksver« tretung in Harlberg Joseph Ressawar, dem Pfarrdechant von St. Magdalena in Marburg Thomas Nozans, dem Handelsmanne in Graz Anton Ruderer, dem Obmann der Aezirksvertretung Pöllau Dr. Iofeph Schrittwieser, dem Director des Vicentinums in Vraz?. Philipp Stögerer, dem Bürgermeister in Brück a. d. Mur Vincenz Till, dem Fabriksbesitzer in Latbach Gustav Tön nies, dem Fabrikbesitzer und Bürger in Rudolfswert Anton Vertaii? und dem Bürgermeister in Vorbernberg Leopold Wudich; das goldene Verdien st kreuz: dem Wundärzte in Mahrenbeig Engelbert Appel, dem Wundarzte und Vadedirector in Dobl Ernst Blumauer, dem Pulverfabrikanten in Feistriz Cajetan Dietrich, dem Gemeindevorsteher in Wippach Karl Dolenc, dem Obmann der Bezirksvertretung Stainz Cajetan Ennsbrunner, dem Major und Commandanten des uniformierten Vürgercorps in Graz Franz Fechter, dem Obmann der Vezirlsoertretung in Oberwölz Vallhasar Graggober, dem Gemeindevorsteher in Goöe Stephan Habe, dem Gemeindevorsteher in Radmannsdorf Franz Serafin Hudovernik, dem Beichtvater im Ursuliner-Convente zu Bischof- lack Mathias Ieriha, dem Werksverweser in St. Lambrecht Anton Knoll, dem Obmann der Bezirksvertrctung Oberzeiring Ludwig Köstner, dem Bürgermeister in Gleisdorf Richard Mayer, dem Bezirkswundarzte in Tschernembl AntonPaulin, dem fürstlich Liechtenstein'schen Guteverwalter in Deutsch«Landsberg Franz Reimoser, dem Wundarzte in Luttenberg Anton Ross it sch, dem Postmeister und Obmanne der Bezirksvertre« tung Radlersburg Alois Rotter, dem Obmann « Stellvertreter der Bezirksvertrelung Murau Johann Sack!, dem Postmeister und Obmanne der Bezirksvertretung Mureck Johann Schweighofer, der Gattin des Professors Med. Dr. Schiffer in Laibach Cölestine Schiffer, dem Gemeindevorsteher in Preding Karl Steinweiß, , ll^ dem Obmanne der Bezirksvertretung Filrstenseio Joseph Gutter, dem Baumeister in Feldbach Johann Ten gier, dem Obmanne der Bezirksvertretung Feldbach Eduard d?m^Uebungzschullchrer an der Lehrer-Vildungs- anstatt in Laikach Johann Tomsic, „ „ ^ dem Oberlehrer und Gemeindevorsteher m Zirklach Andreas Vavken, dem Oüterdirector m B.unnsee Alms Wert, dem Vüraermeister in Koflach Franz Winter, dem Inspector der städtischen SicherheitLwache in Oraz Franz Wil finger, dem Bürgermeister in Stainz Franz Wolfbauer und dem gimiglcher in Graz Raimund gamponi; Laibacher Zeitung Nr. 209 I80N 13. September 1883. das silberne Verdienstkreuz mit der Krone: dem Oberlehrer i. P. in Wies Martin Bischof, dem Oberlehrer in St. Marein Johann Vorötnik, dem Gemeindevorsteher in Iefchza Ignaz Cunder, dem Gemeindevorsteher in Karzovin Frcmz Dofnik, dem Gemeindevorsteher in Gcundlsee Franz G ais- winkler, dem Gemeindevorsteher in Dole Paul Gruden, dem Gemeindevorsteher in St. Marcin Andreas Hör lberger, dem Gemeindevorsteher in Domzale Matthäus Ja- neziö, dem Gemeindevorsteher in St.Andrä Anton Iöbstl, dem Apotheker-Provisor in Laibach Kaspar Kosina. dem Lehrer in Eisnern Joseph Leviönik, dem Gemeindevorsteher in Illyrisch-Feistriz Alexander Liöan, dem Gemeindevorsteher in Rannersdorf Michael Neubauer, dem Gemeindevorsteher in Sauerbrunn Johann Ogriseg, dem Gemeindevorsteher in Langenwang Joseph Pannhofer, dem Gemeindevorsteher in Schwarzenberg Johann Peternel, dem Gemeindevorsteher in Unter-Semon Joseph Potepan, dem Gemeindevorsteher in Turnau Anton Noß- m ann, dem Präparator am landschaftlichen Museum in Lai- bach Ferdinand Schulz, dem Gemeindevorsteher in Burgdorf Kaspar Sorn, dem Gemeindevorsteher in Mariafeld Lucas St rah, dem Oberlehrer in Schleimt) Joseph Triebnik, dem Grundbesitzer in Kraukauhintermühlen Mathias Wallner und dem Gemeindevorsteher in Görjach Georg Zum er; das silberne Verdien st kreuz: dem pensionierten Steuercuntsdiener in Littai Io< hann Badjura, dem Oberaufseher der Landes-Zwangsarbeilsanstalt in Laibach Joseph Dobniker, dem Grubenvorsteher in Seegraben Dominil Eisen« kolb, dem Sleinmetzpolier in Graz Joseph G ae rb er, dem Gemeindevorsteher in Aschbach Anton Heschl, dem Gemeindevorsteher in An Andreas Kapp, dem pensionierten Amtsdiener in Radkersburg Io» hann Konrath, dem Werksarbeiter in Zeltweg Joseph Liebig, dem Schriftsetzer in Laibach Johann Lindtner, dem Schichtenmeisterin Pichling Andreas Miggitsch, dem Oberschmelzer in Vordernberg Ca/etan Rausch e n b e r g e r, dem Gemeindevorsteher in Unter-Auersbach Franz H. Remling, dem landschaftlichen Amtsdiener in Laibach Iofeph Schello. dem Väckergehilfen in Vordernberg Michael Schinnerl, dem Gemeindevorsteher in Palfau Martin Schneßl, dem Gemeindevorsteher in Neutersdorf Oswald Schober, dem städtischen Civil-Sicherheitswachmann in Laibach Michael Schuber, dem Werksarbeiter in Zeltweg Paul Schütz, dem pensionierten Vezirksamtsdiener in Rudolföwert Johann Sobetz, dem Gemeindevorsteher in Siegersdorf Peter Wach» mann, dem Hüttenaufseher in Pichling Bartholomews Z i - gelschet und dem Häuer in Vordernberg Mathias Zins er. Nichtamtlicher Theil. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die „Klagenfurter Zeitung" mittheilt, der Ortschaft Hei-ligengeist zum Ankaufe einer Feuerspritze 50 fl., der freiwilligen Feuerwehr in Weißbriach zur Anschaffung von Löschgerächen 60 fl. und den Insassen von Draurain zur Herstellung einer Wasserleitung 80 fl. zu spenden geruht. Zur Lage. Sämmtliche Wiener Blätter vom N. d. M. reproducieren das Allerhöchste Handschreiben an den Herrn Ministerpräsidenten, in welchem der erhabene Monarch im Merhöchsteigene«, sowie im Namen Ihrer Majestät der Kaiserin und des erlauchten Krön Prinzen Paares filr die loyalen Kundgebungen anlässlich der glücklichen Entbindung der Frau Kronprinzessin den Dank aussftricht. Die „Morgen-pust" knüvst an diese Reproduction folgende Worte: 7 ^'"Ä^"V kaiserlichen Wurte werden'ein millionenfaches Echo stnden in aUeu Gauen des schönen Oester- reich, und alle Völker des Reiches werden diese neueste Kundgebung des väterlichen Wohlwollens unseres Monarchen mit freudigem Enthusiasmus begrüßen. Der innigste Dank, welchen der Kaiser in Seinem Namen wie im Namen der Kaiserin und des Kronprinzen paar es der Bevölkerung des Reiches aus« spricht, wird dieser für alle Zeiten ein kostbares Unterpfand kaiserlicher Liebe und Sorgfalt sein." Säcularfeier der Stadt Wien. Die Reihe der Festlichkeiten anlässlich des zwei-hundertjährigeil Gedenktages der Befreiung Wiens von der Türkenbelagerung hat am 11. d. M. mit der Enthüllung der von der Gemeinde Wien an der St. Iosefskirche auf dem Kahlenberge errichteten Gedenktafel ihren Anfang genommen. Um halb 8 Uhr vormittags verfammelten sich jene Persönlichkeiten, die vom Bürgermeister der Stadt Wien zur Theilnahme an dieser Feier geladen worden waren, auf dem Dampfschiff'Landungsftlatze am Karlskettensteg. Es waren circa 600 Personen erschienen, für die zwei Localdampfer in Bereitfchaft standen. Ulüer Führung des Bürgermeisters waren die Mitglieder des Wiener Gemeinderathes fast vollzählig erschienen, außerdem die sämmtlichen Chefs des Magistrates, Vertreter der Armee, Prälaten der Stifte Herzogenburg, Zmettl, Lilienfeld, Melk und des Schottenstiftes, die fremden zur Rathhaulfcier erschienenen Bürgermeister, Fürst Starhemberg, Präsident Ritter von Schmerling, die in Wien lebenden Nachkommen Liebenbergs, eine Deputation des Regiments Deutschmeister, die Majore Prihoda und Volkmar sowie die Vorstände Hödlmofer und Maschet vom militiwgeographischen Institute und zahlreiche Schriftsteller und Künstler. Während der Fahrt nach Nussdorf spielte eine Militärkapelle volks-thümliche Weisen, unter anderem: „Das Prinz-Eugen» Lied", „O du mein Oesterreich" u. a. Zahlreiches Publicum begrüßte an den Ufern die Festgäste der Stadt Wien durch Hüte- und Tücherschwenken. Der zur Feier erschienene Bürgermeister von Rom, Herzog von Torlonia, begrüßte den Bürgermeister Eduard Uhl vor Eintritt in das Schiff. Er dankte für die der Stadt Rom erwiesene Auszeichnung. Die Stadtvertre-tulig von Rom habe beschlossen, den Bürgermeister nach Wien zu entsenden, um hiednrch ihrem Danke dafür Ausdruck zu geben, dass Wien die erste Studt war. welche ihre brüderliche Theilnahme für das Un< glück in Ischia durch Telegramme und Spenden kundgab. Die Stadt Rom erwidere die herzlichen Gefühle Wiens. Hierauf bestiegen sämmtliche Festgäste die bn< den Dampfschiffe, welche dieselben nach Nussdorf brachten. In Nussdorf waren Wagen bereit, um die Gäste zum Bahnhöfe der Zahnradbahn zu bringen. Der Bahnhof der Zahnradbahn war beflaggt, und der ganze Wagenpark der Bahn stand den Festgästen zur Verfügung. Die Fahrt war vom freundlichsten Wetter begünstigt. Ein leichter Wolkenschleier verhinderte zwar den Durchbruch der Sonnenstrahlen, ließ aber die Aussicht auf die Stadt frei, dereu monumentale Gebäude scharf am Horizonte hervortraten. Bewegten Sinnes wendeten alle ihre Blicke auf die fchöne Stadt, deren Befreiung aus der Türkengefahr hcute von der ganzen gebildeten Welt gefeiert wird. Auf dem Kahlenberge erwartete zahlreiches Publicum die Ankunft der Festgäste. Gegen 10 Uhr langte der letzte Zug der Zahn. radbahn mit Festgästen auf dem Kahlenberge an. Der Platz vor der Kirche war mit Flaggen, Kränzen und Laubgewinden reich geschmückt. Die kleine Kirche war festlich decoriert; Palmen und reiche Vlätterzier um« gaben den Hochaltar. Vor dem Portale der Kirche erwartete Se. Excellenz der Herr Stalthalter Baron Possinger die Festgäste. Fürst Starhemberg. Ritter von Schmerling, der Herzog von Torlonia, FML. Ritter von Appel, die Nachkommen Liebenbergs, Superintendent Kanka, der Bürgermeister und dessen Stellvertreter sowie der Magistratsdirector nahmen die Ehrenplätze zunächst dem Presbyterium ein, während die übrigen Festgäste das Schiff der Kirche füllten, der Männergesangverein aber seinen Platz auf dem Ehor einnahm. Die Festmesse celebrierte Prälat Slöger, assistiert von zwei Scholtenpriestern. Der Männergesangverein sang unter Kremsers Leitung das deutsche Messlied: „Hier liegt vor Deiner Majestät". Von der Kirche aus begab sich die Versammlung auf den Festplatz vor der Kirche. Nach einer vom Wiener Männergesangvereiue sehr wirkungsvoll vorgetragenen Festhymne hielt der Herr Bürgermeister Eduard Uhl folgeude Ansprache: „Große, welterschütternde Ereignisse vererben sich späteren Geschlechtern zur dauernden Erinnerung; sie bieten in dem großen Getriebe der Welt den Nuhe-punkt, voi, wo wir zurückblicken auf den weiten Weg, den die Menschheit durchwandern musste, ehe sie es erreicht hat. ihre Errungenschaften zu genießen. Der Kampf um die religiöse Freiheit auf den blutigen Feldern des dreißigjährigen Krieges war vollendet; die Morgenhflle des freien Denkens und Empfindens in dem heiligsten Gefühle der Menschheit war angebrochen, und nach dreißigjährigem Drangsal war es wieder Frieden geworden. Aber die Waffen ruhten nicht lange. Von Osten drohte ein gewaltiger Feind, der feme Macht festsetzen wollte im Abendland, ein Feind nicht nur der christlichen Religion, fondern auch der abend-ländischen Cultur. Vor den Mauern unserer Stadt hatte er zum zweitenmale Halt gemacht, das Bollwerk des Reiches zu erstürmen und dann vorwärts zu dringen gegen die anderen christlichen Länder. Aber diese Absicht zerschellte an dem Heldenmulhe der österreichischen Krieger, an der Tapferkeit der kaiserlichen Verbündeten, an der Kraft der Bürger Wiens in Aufopferung der Freiheit und des Lebens für die Zukunft des gesammten Abendlandes. Heute vor zweihundert Jahren flatterte auf diesen Höhen das rothe Banner mit dem weißen Kreuze drohend gegen die rothe Vlutfahne, welche die OsmaneN vor den Mauern Wiens aufgepflanzt! ZweiundsechM Tage war die Stadt von den Türken belagert; mehr als fünfzig Minen waren aufgeflogen, wiederholte Stürme zurückgewiesen. Zu dem Feinde von außen gesellten sich im I^ nern Krankheit, Noth und Entbehrung. Aber im Aug den Feind, im Herzen das Vaterland, schlug das Äe« satzungsheer die Stürme mit Kühnheit zurück, ertrug die Bürgerschaft mit Mannesmuth die schweren Lasten einer mehrwöchentlichen Einschließung, thätig eingreifend zur Wehre gegen den an Zahl weit überlegenett Feind. Mit seinen Scharen stand der Grohvezier Kara Mustapha am 14. Juli 1683 vor Wien, nm die Stadt der Herrschaft des Halbmondes zu unterwerfe«. Die Nachricht von dem Anrücken des türkischen Heeres trieb Tausende in die Flucht, und binnen wenige" Tagen lagerte tiefer Ernst über dieser Siadt. Die Vormauer der Christenheit zu schützen, über-trug Kaiser Leopold dem Stadtcommandanten Gra' fen Rüdiger von Starhemberg, der, aN Heldeumuth, Umsicht, Tapferkeit und Ausdauer dett Soldaten wie den Bürgern ein leuchtend Vorbild, getreulich gehalten, was er seinem kaiserlichen Herrn versprochen. Mit gleichem Eifer wirkte das geheime Deputiertes Collegium für die iuneren Angelegenheiten, und nw wahrhafter Hingedung für das Wohl der Mitbürger harrte der Stadtrath, dessen Mitglieder vollzählig '" der Stadt geblieben waren, auf feinem Posten aus» Allen voran, ein Muster wahrer Vürgertugend, der wackere Bürgermeister A ndr eas von Lieb enberg» der im Beginne der Belagerung selbst Hand anlegte bei den Verlheidigungsarbeiten. Die strenge Ordnung unter Starhemberg Oberbefehl, das persönliche Eingreifen des Feldherr" bei den einzelnen Actionen, die Leutseligkeit des Conl" Mandanten, der in gerechter Anerkennung der Leistu^ gen die Streiter „Brüder" nannte, entflammten So»" daten und Bürger zu stets neuem Muthe. Inmitten des rauhen Kriegshandwerkes waltete als ein Bote des Friedens der edle Bischof KollolN? in wahrhaft christlicher Weise. Ein Vater der Armen und Kranken, brachte er die Mittel auf zur Errichtung von Spitälern U^ wirkte unermüdlich zur Linderung der Noth und des Elends. . Ungeachtet der harten Prüfungen war der Vlu^ nicht gebrochen; die wachsende Gefahr steigerte t»« Kraft der Belagerten, die auf den Wällen unaush^ lich dem anstürmenden Feinde Trotz boten. , ^ Von Anbeginn war das Angemnerk der Tiil'e" auf die Burg- und Löbelbastei und auf das dazwiM" gelegene Ravelin gerichtet. .. Wie oft der Feind auch den Angriff gewagt, l"" wurde er mit Kühnheit zurückgeworfen und in kurze Zeit wieder aufgebaut, was er zerstört. Erst am ^e» September gelang es den Belagerern, den Zaut>" Haufen, wie sie das Ravelin nannten, zu erstürbe"' Nun schien das Schicksal Wiens entschieden, U" als am nächsten Tage die Türken abermals eM < heftigen Sturm wagten, erfüllte Jammer und SA die Stadt; denn niemand glaubte, dass es den ^ ,«f müthigen Vertheidigern gelingen werde, den ^"^ gegen die anstürmende Uebermacht zu bestehen. .^ Aber wieder war es Starhembergs "'ÄA und Geistesgegenwart und die Tapferkeit der ^ theidiger, welche den Feind nach blutigem KalNV> zurückschlugen. ^„ Seit Wochen harrte die Bevölkerung aus verheißenen Entsatz, der sie erlösen sollte von °c bangen Zweifel zwischen Leben und Tod, zwischen ^ und Erniedrigung. ..^sseN, Der Kaiser, der Wien in sein Herz 6^0''^ halte versprochen, alles aufzubieten, dass dlese V ^ nicht in die Hände der Ungläubigen falle. D>e A schllft, welche einige Beherzte durch das fellw ^ Lager zum Herzog von Lothringen brachten, °er ;, den kaiserlichen Truppen nicht nur das lmle ^" ^ User von Krems an über Wien bis nach P"' „„d deckte, sondern auch am rechten Ufer Tilrlen ^ Tataren bis in den Wienerwald MÜckorä,'^ 5 das rechte March-Ufer gegen den Angriff T0lo»v ^taibacher Zeitung Nr. 209 18N1 13. September 1883. schützt?, ließ den Herzog erkennen, dass es nun höchste A.? "' die große Aufgabe: die Befreiung Wiens, ""»zufuhren. .... Inzwischen hatte Kaiser Leopold von Passau «us dle Verhandlungen mit den Verbündelen erfolg. "lH wettergefiihrt. Durchdrungen von der Wich-"Yteit und Bedeutung Wiens war PolenS tapferer «0"lg Johann III. Sobieski mit seinen Trup-ven aufgebrochen, die Sache der Christenheit zu unter« Unter seinem Oberbefehle standen am 7. Sep-^Mder vor Tulln: die kaiserlichen Truppen unter nuyrung dks kaiserlichen Vene'.allieutenants Herzog "arl von Lothringen; die polnischen Truppen; ^Kurfürsten Max Emanuel von Baiern und ^yann Georg III. von Sachsen mit ihren eigenen ^V?' der Reichsfürft Georg Friedrich von ""?eck mit den schwäbischen und flänkischen Kreis-i".'"genten; die Truppen des baierischen Kreises und Me des Erzbischofs von Salzburg, d ^as Schicksal Wiens lag nun in den Händen "^ "erblindeten und des edlen Herzogs von Loth-"ngen. des geistigen Führers des Entsatzheeres. , "" der Nacht vom 10. zum 11. September ge-Wte e,ne Abtheilung des kaiserlichen Heeres unter ßMung des Obersten Heißler bis zur Höhe des «°Y enberges; hier beim abgebraunten Camaldulenser-"loner ließ der Oberst die rothe Fahne mit dem weißen Kreuze in der Mitte aufpflanzen. T>as Zeichen des nahen Entsatzes war gegeben. H Am ii. September begann der Vormarsch der "l"ee; der linke Flügel des Heeres, die Kaiserlichen uno die Sachsen, erstieg die Höhen des Kahlenberges; K^'^k Flügel, die Polen, marschierte gegen die ^opY'en.Alpe; das Centrum, die Vaiern. Franken und ^?«? k"' stieg den Hermannskogel und den Vogel-Wgsberg hinan. ssi.»« l""^ Zagen und frohe Hoffnung erfüllten die E ?°Wr der Stadt Wien bei der Nachricht, dafs der "'"M m unmittelbarer Nähe sei. sHj^n offener Feldschlacht sollte sich nun das Ge-'""" entscheiden. Erlösung oder Verderben bringend, ersck ' l/ ^^ der Belagerten waren auf das äußerste Sta l, "^ d'?r belebende Trost des Commandanten erm^.» "berq, ^^^. ^^, ^ ^^ auszuharren, KM7,m^'uen Muth, und die auf den Höhen des bedlän?.?.!^.^ aufsteigenden Raketen ließen den Hart-Taa X n «'"'" Zweifel mehr, dass der kommende Der m/ ""scheiden werde. chen k ^^^gen des 12. Sepiember war angebro-ck<>n s'^ ^lwtag der göttlichen Vorsehung, an wel. un? ^ ^ ^enes Ereignis knüpft, das wir heute feiern "no das unsere Nachkommen feiern werden in dank« oarer Erinnerung an jene Helden, welche damals mit Men Kriegsvölkern von diesen Höhen herabstiegen in ^n Kampf gegen den Feind, zur Befreiung Wiens, °er Vormauer der Christenheil. Hier versammelten sich "tn frühen Morgen die Heerführer zum letzten Kriegs-Me hier segnete der Priester Marco Aoianodie gaffen der Befreier Wiens, hier ertönte tausendstim» «uges Freudenschrei, hier blitzten die Schwerter im ^Münzenden Sonnenscheine, als das Zeichen zum An« Ul'Ne gegeben wurde. Der Kampf war ein blutiger, aber ein siegreicher. Da« Erlösungswerk ward vollbracht! li^ ^" ^" befreit durch die Tapferkeit der kaiser-Mi,Truppen und der christlichen Heerführer, durch en le,tel,d«il Geist Herzogs von Lothringen, des großen ""Herrn unseres erlauchten Kaiserhauses. Gedenken wir in diesem erhabenen Momente noch "rr tapferen Besatzung, aus deren Reihen Tausende von Ulden den Tod im Kampfe um die Ehre der Sladt ">en gesunden; gedenken wir der aufopfernden Thä Meit des tapferen Starhemberg, des beherzten Verthei« "gers unserer Stadt, des Vorbildes wahren Opfer-nuthes; gedenken wir endlich der wackeren Bürger-UYaft welche standhaft ausgeharrt in den Zeiten der vltlersten Noth und der ärgsten Bedrängnis." Stürmische Vravo-Nufe folgten der wiederholt von Beifall begleiteten Anfprache. In diefem Momente Nel d,e Hülle, und die goldene Inschrift der Gedenk-N ")^'"' "^ den Blicken der Versammelten. Die Schrift der Gedenktafel lautet: ..Von dieser Anhöhe bm .?'" M°lM' des 12. September 1683 Io« G_'" UI- Sobieski, König von Polen, der kaiserliche Herzog Karl von Lothringen, die "llursten Johann Georg III. von Sachsen und Mar N^uel von Baiern. Fürst Georg Friedrich von belm ' °" Mmkgrafen Hermann und Ludwig Wil-Tnn^°" ^"de" und andere Heerführer mit den Ul >> . ? .des Kaisers Leopold I. sowie mit deutschen frem., >!"^" HilfsVölkern in den Kampf zur Be° tämä. m .^« der türkischen Kriegsmacht durch fechzig-In da.ff, "llerung schwer bedrälcgten Stadt Wien. des(5„! ,/^ Erinnerung an den ruhmvollen Sieg "'Meeres die Stadt Wien, 12. September 1883." ^nspmche'^l' ^rgermeister Eduard Uhl schloss seine " ^ "" folgenden Worten: "hadern ^^/'" l" ein bleibend Zeichen der großen IL83! )" der Befreiung am 12. September Wir haben ihn errichtet als Dankopfer für die Heldenthaten unserer Vorfahren, zum immerwährenden Gedenken aller, welche gekämpft haben für die Ehre unserer Stadt. Zwei Jahrhunderte sind verflossen seit dem Helden-miithigen Kampfe vor der Burg- und Löbelbastei. Än jener Stelle erhebt sich nun ein Wert des Friedens, der deutschen Kunst zu Ehren, die den Ruf unserer Vaterstadt weithin verbreitet über die Grenzen Oesterreichs. Und wie unsere Vorfahren nach dem glücklichen Entfatze ihrem Kaiser entgegengejubelt, so wollen auch wir heute dem freudigen Gefühle Ausdruck geben beim Anblicke der Reichshaupt' und Residenzstadt, die unter der glorreichen Regierung Sr. Majestät unseres aller-gnädigsten Kaisers neuerstanden und groß geworden ist. Stets wollen wir eingedenk sein des besonderen Wohlwollens unseres geliebten Monarchen und innig festhalten an dem Bande, das die Völker Oesterreichs mit der erlauchten Dynastie des Hauses Habsburg-Lot h r i u g e n verbindet. Gott schütze das ruhmvolle Fürstengeschlecht Habs bürg «Lothringen! Hoch lebe sein erlauchter Sprosse: Kaiser Franz Joseph I. und das gesammte Kaiserhaus!" Die Versammlung brachte begeistert ein dreimaliges Hoch! aus, uud die Regimentskapelle spielte die Volköhymne, welche entblößten Hauptes angehört wurde. Fünf Pöllerschüsse gaben hierauf, weithin hallend. die Kunde von der Beendigung der Enthüllungsfeier. Se. Excellenz der Herr Statthalter Freiherr von Possin ger fuhr hierauf nach Wien zurück. Die übrigen Theilnehmer an der Enthüllungsfeier begaben sich auf die Terrasse vor dem Hotel „zum Kahlen< berg", wofelbst ein gemeinsames Frühstück serviert wurde. Um 1 Uhr wurde die Rückfahrt mit der Zahnradbahn nach Nussdorf-Heiligenstadt und von dort mittelst Dampfschiff nach Wien angetreten. Auch in den einzelnen Kronlands-Hauptstädten wird der Jahrestag der Befreiung Wiens von den Türken solenn begangen. So wurde vorgestern in Prag zur Erinnerung an den im Jahre 1683 er« rungenen Sieg über die Türken um 11 Uhr vormittags in der Domkirche vom Herrn Archidiakon Küffer von Asmannsvilla ein solennes Hochamt celebriert, welchem Se. Eminenz der Herr Cardinal Fürst zu Schwarzenberg unter Assistenz der Herreu Domcapi-tularen Zennefels und Dr. Borovy präsidierte. Zum Schlüsse der kirchlichen Feier, welcher das Metropo-litan-Domcapitrl und überaus zahlreiche Andächtige aus allen Kreisen der Bevölkerung beiwohnten, ertheilte der Herr Cardinal den Segen. — Aus Krakau, 11. d. M., wird telegraphiert: Trotz ungünstigen Wetters bietet die Stadt am ersten Tage der So-bieski-Feier ein sehr belebtes, wahrhaft festliches Bild. Am Ringplatze und in den anliegenden Vassen sind die Fenster mit schwarz-gelben Fahnen und mit Fahnen in den Landesfarben reich geschmückt; viele Häuser sind mit Reisig, Festons und Blumen deco-riert. Nach dem in der Kathedrale am Wawel mit großem Pompe abgehaltenen Trauergottesdienste für das Seeleuheil Sobieskis und der polnischen Krieger wurde von Deputationen eine Menge von Kränzen und Blumen am Sarkophag Sobieskis niedergelegt. Hierauf erfolgte die Eröffnung der Ausstellung historischer Objecte aus der Epoche Sobiestis. In der Eröffnungsrede betonte Landmarschall Zyblikiewicz den civilisatorischen Charakter des Entsatzes von Wien. Die Heldenthat Sobieskis, welcher nur von einer großen Idee beseelt war und für dieselbe kämpfte, bildet den unauslöschlichen historischen Beweis der vitalen Zusammengehörigkeit der polnischen Nation als eines civilisatorischen Factors mit dem Abendlande. — So« wohl aus West. als auch aus Ostgalizien sind zahlreiche Bauern eingetroffen, um an den Festlichkeiten lheilzunehmen. Fast sämmtliche Wiener Blätter widmen der Wiener Erinnerungsfeier besondere Leitartikel, nachdem sie schon seit Wochen beflissen waren, das Andenken an die große Zeit der Befreiung Wiens von der Türkennoth im Volke wieder aufzufrifchen. Sie resümieren in großen Zügen die damaligen Ereignisse und Zeitumstände, heben die Wichtigkeit des folgenreichen Sieges hervor und weisen auch auf die Lehren hin, welche jene große Zeit für die Gegenwart und Zukunft des Reiches und der Hauptstadt enthält. „Fiel Wien - sagt die ..Presse" — so fiel das Reich; stürzte die Capitale, so war der Untergang der Theile nur eine Frage der I?it. Wer aber die Kräfte vereinigte und in einen Punkt zusammenfasste, wer die Vertheidigung organisierte und für den Entsatz vorsorgte, das war die Dynastie. Und indem wir heute nach 200 Jahren uns des Muthes, der Einsicht, der Weisheit der Väter freuen, ist es uns, als wenn aus dem Boden, der ihre Asche birgt, der Ruf erschallen würde: Seid einig und stark, wie wir es waren, ehret und liebet die Stadt, welche wir vertheidigt, steht treu zum gemeinsamen Vaterlande und haltet fest an Eurer Kaiser glorreichem Haus!" Die „Wiener Allgemeine Zeitung" schreibt: „In den vielhundertjährigen Stürmen und Kämpfen, welche das alte Oesterreich gegen seine zahlreichen Feinde zu bestehen hatte, sind zu oft Noth und Drangsal an den Wiener herangetreten, als dass der innerste Kern sei« nes Wesens nicht ein lief sittlicher und ernster hatte werden sollen. Das zeigt sich auch heute wieder in der Rückerinnerung an die Schreckenszeit der zweiten Türken-Belagerung, aus welcher die Bevölkerung der alten Kaiserstadt neues Vertrauen auf ihre eigene und auf die Kraft des Reiches fchöpft. An den damaligen erhebenden Beispielen von Vaterlandsliebe und Bürgertugend stählt sich der Glaube an den Bestand Oesterreichs, um jene Lügen zu strafen, die heute nicht genug von dem Niedergange Wiens und der Lockerung des Staatsgefüges zu erzählen wissen." „Vor zweihundert Jahren — schreibt die „N. fr. Presse" — war Wien das Herz von Europa. Sein Schicksal entschied über das Geschick des Welttheils, sein Dasein, seine Cultur. Wir haben keinen höheren Wunsch, als dass Wien dieser großen Tradition sich immer bewusst bleibe." — „Die Ostmark, Oesterreich — sagt das „Illustrierte Extrablatt" — bildeten zu allen Zeiten den Wall für die europäische Civilisation. Darum wurde auch zu allen Zeiten der Bestand dieses Reiches als eine Nothwendigkeit betrachtet, und darum lebt in uns das heilige Vertrauen in die Fortdauer und kräftige Blüte des herrlichen, heldenhaften Reiches der Habsburger." «Das moderne Wien — bemerkt die „Deutsche Zeitung" — braucht nicht einzig von dem Ruhme der Vergangenheit zu zehren; es hat in einem glänzenden Werke für weitere Jahrhunderte das Zeugnis seines lebendigen Könnens und seiner reichsprudelnden Schaffensfreude zur Schau gestellt. Die Steine sprechen von der Vröße und Bedeutung des neuen Wien; der herrliche Bau des Rathhauses verkündet dem Beschauer mit imposanter Bereotsamkeit, dass er vor dem Centrum einer Weltstadt, vor einem Brennpunkte europäischer Cultur sich befindet." — „Die Bürger Wiens werden Wien seiner großen geschichtlichen Vergangenheit würdig zu erhalten wissen. Das walte Gott!" so schließt die „Vorstadt-Zeitung" ihren Artikel. Das.Fremdenblatt" bespricht speciell die gestrige Ueberreichung der goldenen Halsketten an den Bürgermeister von Wien und seine beiden Stellvertreter und bemerkt: „Spricht aus diesem Ehrengeschenke nicht auch eine Mahnung an die Bürgerschaft? Der gleichen Pflichten (die Interessen der Vaterstadt stets mit voller Hingebung zu wahren) muss auch diese stets eingedenk bleiben. Sie darf aber auch die historische Stellung Wiens, als der Hauptstadt des Reiches, nie aus den Augen lassen und muss ihre politische Bedeutung als Metropole der Monarchie wahren. Große Ehren bringen auch Pflichten mit sich. Wien muss immer darauf bedacht sein, dass es die Fahne des Reiches schwingt und dass auf jede Action seiner Municipalität die Augen der gesammten Monarchie gelenkt sind." Von den Landtagen. Am 10. d. M. waren die Landtage von Kärnten und Vorarlberg versammelt. Im Kärntner Landtage verlas Abg. Hinterhuber den Bericht des Landesausschusses über die seit der letzten Landtags, session mit der k. l. Landesregierung neu vereinbarten und Projectierten Drau-Uferschutz- und Regulierungs« bauten und constatierte, dass derselbe von dem wohlwollenden Zuvorkommen der Regierung Zeugnis ablege. Der Bericht sammt den daran geknüpften An« trägen wurde dem Bauausschusse zugewiesen. — Im Vorarlberg er Landtage wurde eine vorgeschlagene Resolution, betreffend die Sonntags-Heiligung, genehmigt und der Beschluss gefasst, zu den Bau-und Erhaltungskosten der Tiroler Taubstummenanstalt in Mils 9000 fl. beizutragen. Schließlich wurden einzelne Aenderungen der Landtags- und Gemeinde-Wahlordnungen angenommen. Vom Ausland. Der französische Minister des Aeußern Hcrr Challemel-Lacour bereitet, wie die „Agencc Havas" ankündigt, ein Gelbbuch vor. welches sofort nach dem Wiederzusammentritte der Kammern an die ^plttier-ten und Senatoren vertheilt werden soll. Dasselbe werde „eine Anzahl" auf Tonkin bezüg lcher Documente enthalten und somil die bisher angekündigten Inter-pellalionen übe» stiissig machen. Die neuen Etats für den russ,schen Land-Nurm sind kürzlich, wie die St. Petersburger «No« wosti" melden, festgestellt und bestätigt worden. Nach denselben wird künftighin die Fuß-Drushine (Com« plignie) aus vier Compagnien zu 128 bis 216 Bajonetten bchehen. Zu dieser Zahl treten noch die Unter« osficiere und die Mannschaften ohne Waffen, so dass die Gesammtstcnke eum Compagnie 163 bis 251 Laibacher Zeitung Nr. 209 1802 13. September 1883. Mann betragen wird. Die Landsturm.Shotuje (Escadron) wird 13 Unterofficiere und 120 Mann zählen. Jeder Drushine muss, wenn irgend möglich, ein Arzt zugetheilt werden. Tagesneuigkeiten. Internationale elektrische Ansstellung in Wien 1883. Das elektrische Boot. Nachdem die Probefahrt mit dem elektrischen Boote alle Erwartungen übertroffen und unter den Mitgliedern der Sachverständigen-Commission die lebhafteste Befriedigung hervorgerufen hat, fanden am 8ten, dann am 9. und 10, d. M. nachmittags weitere Fahrten statt, an denen Mitglieder der Ausstellungs-Commissionen und Vertreter der Presse theilnahmen. Die Abfahrt erfolgte am 10. d. M. um 2^/4 Uhr nachmittags vom Landungsplatze aus. Welcher sich am linken Ufer deS Donau-CanaleS unterhalb der Softhien»Brücke befindet. Das Boot legte die Fahrt stromaufwärts bis zur Augartenbrücke mit einer Geschwindigkeit von 2,2 Meter in der Secunde, die Nilckfahrt stromabwärts aber mit der dreifachen Geschwindigkeit von 6.6 Meter in der Secunde zurück. Die ganze Fahrt auf und abwärts währte 42 Minuten, wobei zu bemerken ist, dass das Boot während der Fahrt zweimal „anlegte", um Gäste aufzunehmen und zu landen. Den gleichen Verlauf hatten auch die übrigen Fahrten. An den Ufern des DonaU'Canales und auf den Brücken war das Publicum zahlreich versammelt, um die Fahrt mit dem elektrischen Schraubenboote zu beobachten. Ueber die Stabilität, den raschen und sicheren Gang, die leichte Handhabung des Steuers und die Präcision beim Schwenken herrscht nur eine lobende Stimme. Das allgemein bewunderte Fahrzeug ist bekanntlich als ein Object der elektrischen Kraftübertragung von der „Electrical Power Storage Company" in London ausgestellt worden. Dasselbe ist von der Firma Jarrow u. Comp. in London gebaut, 40 englische Fuß oder 12.40 Meter lang. 6 englische Fuß oder 1.88 Meter breit und fasst 40 Passagiere. Die Bewegung des Bootes erfolgt durch eine Schraube, die mit dem Steuerruder verbunden ist. Auf der Schraubenwelle befindet sich eine Dynamomaschine von Siemens Brothers u, Comp. in London, welche durch Accumulatoren nach dem Systeme Faure-Sellon'Vulckmar in Betrieb gesetzt wird. Die Zahl der Umdrehungen beträgt 6l)0 in der Minute. Die Accumulatoren, 78 an der Zahl, je 25 Kilogramm, also zusammen 1880 Kilogramm schwer, befindet sich als Ballast im Kielraume des Bootes. Jeder dieser Accu> mulatoren besteht aus 18 Paar gitterförmigen Blei» platten in einem Bade von verdünnter Schwefelsäure. Der maschinelle Theil ist von staunenswerter Einfachheit und befindet sich wie die Accumulatoren vollständig unter dem Boden des Bootes; der Motor nimmt einen sehr geringen Naum ein und wiegt mit EmschlusS der Accumulatoren kaum das Drittel einer Dampfmaschine, die sonst zum Betriebe nothwendig wäre. Es braucht wohl nicht betont zu werden, dass mit dem Wegfalle der Dampfmaschine auch alle Belästigungen derselben, namentlich aber die Explosionsgefahr total be» seitigt sind. Die leichte und sichere Beweglichkeit des Bootes ist auf die leichte und wirksame Handhabung des Steuerruders im Vereine mit rascher Stromumschal-tung, zur Vor« und Nückwärtsbewegung, zurückzuführen, Die Stromumschaltung geschieht durch einen neben dem horizontalen Steuerrade befindlichen Hebel, dessen Bewegung nach rechts den Antrieb nach vorwärts, nach links den Antrieb des Motors nach rückwärts veranlasst. Dieser Hebel trägt nämlich die „Bürsten", durch welche der elektrische Strom aus den Accumulatoren, nachdem er die Elektromagnete passiert hat, auf die Wellen« seguiente des Ankers übertragen wird. Es sind zwei Paare solcher Bürsten an dem Hebel befestigt, die durch dessen Bewegung nach rechts oder links abwechselnd mit der Anterwelle in Contact treten und dadurch dem Inductor die gewünschte Bewegung nach der einen oder anderen Richtung ertheilen. Die erwähnten 78 Accumu° latoren enthalten zusammen eine elektromotorische Kraft aufgespeichert, welche durch volle sechs Stunden die Arbeit von 000 Umdrehungen per Minute in gleichmäßiger Weise zu leisten vermag. Die Accumulator«» stehen zu diesem Zwecke mit einem Einschalter in Verbindung, welcher die Heranziehung einer kleineren oder größeren Anzahl der im Boote befindlichen Accumulatoren zur Kraftleistung gestattet. Zur Füllung der Accumulatoren dient eine dynamo-elektrische Brush-Schuckert-Maschine, welche in einem provisorischen Maschinenhause am Landungsplätze auf-gestellt ist. Die Speisung der Accumulatoreu für die sechsstündige Arbeitsdauer nimmt etwa 10 Stunden m Anspruch. Die Betriebskosten hiefür stellen sich auf rund 20 fl,, die durch eine sechsstündige Fahrt bei sehr mäßigen Fahrpreisen reichlich hereingebracht werden könnten. Zur Bedienung des Bootes ist nur ein Steuermann noth wendig, den die Donau. Dampfschiffahrts-Gesellschaft delegnlt hat. Gm zweiter Mann ist lediglich für das Autzwersen der Leine im Noute anwesend. Die Kosten des Bootes sammt der ganzen Installierung belaufen sich auf 800 Pfund Sterling. Die Fahrten für geladene Gäste werden iu den nächsten Tagen fortgesetzt werden. Um die Bewilligung für den allgemeinen Personen, transport zu Gunsten des Ausstellungsfonds wurde bisher nicht angesucht; auch fehlen bisher die geeigneten Landungsplätze, — (Historifche Ausstellung in Wien.) Der Bifchof von Cattaro, Dr. Kasimir Forlani, überbrachte diesertage dem Bürgermeister von Wien das Kreuz des Marco o'Aviano für die historifche AuS« stellung. — (4400 Eifenbahnzüge) laufen täglich in den Londoner Eisenbahnstationen — die Untergrund-Eisenbahn nicht mitgerechnet — aus und ein. Von 5 Uhr morgens biS 12 Uhr nachts verkehren täglich in den Stationen von Victoria 622. Liuerpool'Street 642 und Nroad'Street 790 Züge. Da jeder Eisenbahnzug durchschnittlich hundert Personen befördert, fo gibt dies einen täglichen Personenverkehr von 440000 Personen, welche während der Geschäftsstunden in der City ab und zuströmen, die Untergrundeisenbahn, die Tausende von Omnibussen und anderen Fahrzeugen, sowie die Fluss» dampfer ungerechnet. Locales. — (Das Danlamt) anläfslich des 200. Jahrestages der Befreiung der Neichshaupt< und Residenzstadt Wien von den Türken fand gestern vormittags in der hiesigen Domkirche statt. Das solenne Hochamt wurde vom hochwürdigsten Herrn Dompropst Josef Sup pan unter zahlreicher Assistenz celebriert Demselben wohnten bei d>>r Herr Landespräsident Freiherr von Winkler mit zahlreichen Herren Beamten der l, k. Landesregierung, Se. Excellenz der Herr Truppendivisionär FML, Eugen Nitter von Müller mit zahlreichen Stabs« und Ober-osficieren der Garnison, Landeshauptmann Graf Thurn-Valsassina mit den Herren Landesausschüssen Desch -maun, Detela mid Murnik, die Spitzen der übrigen k. k. Behörden, die Herren Directoien und Pro« fessoren der Mittel» und Volksschulen. Handelskammer« Präsident I, Kuschar und Vicepräsident I. N H 0 räk. mehrere Herren Gcmeindcräthe. Magistratsrath Herr L. Perona mit mehreren Herren Mau.istratsbeamtcn und zahlreiche andere Andächtige. -x- — (Gemeindewahl,) Bei der am 11. und 29. v. M stattgehabten Neuwahl des Vorstandes der Ortsgemeinde Thal, Bezirk Tschernembl, wnrdcn gewählt: zum Gemeinbcoorstcher Joses Schmalze! von Gereuth, zu Gemeinderäthen Michael Varic von Thal und Johann Prebilic von Thal. — (Aus dem Schwurgerichtssaale.) Montag, den 10. d. M, begannen die Verhandlungen dieser Schwurgerichtssession beim hiesigen Landesgerichte. Angeklagt war der Bauernbursche Franz Dolen wegen Verbrechens deS Todtschlages. Der Angeklagte hatte seinem Bruder mit einem Messer einen Stich in die Brust versetzt, so dass dieser an den erlittenen Ver« letzungen starb. Franz Dolen wurde zu fünf Jahren schweren Kerkers verurtheilt. — Am 11. d, M. war der Halbhübler Andreas Babnil aus Tomacevo des Verbrechens deS Betruges angeklagt, begangen dadurch, dass er, um seine minderjährigen Miterben zu schädigen, beim städtisch-delegierten Bezirksgerichte iu Laibach einen falschen Schwur that, Babnik wurde zu einem Jahre schweren Kerkers verurtheilt. x- — (AuS Graz) wird uuterm 12, d, M. gemeldet: Iu der Stadtpfarrlirche zum heiligen Blut fand gestern vormittags halb 12 Uhr die Trauung des l. k. Kämmerers und Oberlieutenants Frciherrn v. Haynau mit Fräulein Bertha Baronin Eich hoff, Tochter Sr. Excellenz deS Herrn Josef Freiherrn von Eich ho ff und dessen Gemahlin Frau Marie Baronin Eichhoff, geb. Gräfin Hohenwart, statt. Als Trauzeugen fun, gierten Herr Josef Freiherr von Eich hoff, Privat. Herr Matthäus Graf von Montmore ncy. l l. Oberst-lieutenant und Kämmerer. Herr Franz Baron Mac NevinO'Kelly. t. l. Statthalterei.Secretär und Herr Alfons Graf Aichelburg, Ministerial-.Secretär. Neueste Post. siicularfeier der Stadt Wien. Wien, 12. September. Um 12 Uhr mittags wurde die feierliche Schlusssteinlegung im neuen Rathhause der Stadt Wien durch Se. Majestät den Kaiser in Gegenwart Sr. k. und k. Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzogs Rudolph und der übrigen in Wien weilenden Herren Erzherzoge, d.r Hofwürdenträger, Ministcr sowie zahlreicher Festgäste vollzogen. Einige'Minuten vor 12 Uhr fuhren Se. Majestät der Kaiser in einer offenen zweispcinuigen Equipage, Se. Majestät den König von Spanien zur Nichten, aus der Hofburg. In sechs offenen Hofwagen folgte die Suite. Begeisterte, tausendstimmige Hoch-Rufe er-tönten beim Anblicke des gelieblcu Monarchen. Hüte und Tüchrr wurden geschwenkt, die Fahnen des Mili« lins und der Vereine senkten sich, wahrend sechs Musik, kavellcn die Volkshymne anstimmten. Se. Majestät der Kaiser geruhten die aller-H unterthänigste Ansprache des Bürgermeisters der Stavl Wien mit folgenden Worten zu erwidern: „Als vor zehn Jahren die Grundsteinlegung dieses Baues vollzogen wurde, habe Ich vertrauensvoll die Hoffnung ausgesprochen, dass die göttliche Vorsehung dem Baue einen gedeihlichen Fortschritt und der ge< sammten Bevölkerung Meiner Residenzstadt Wien ih«N Schutz und Segen gewähren möge. Heute sehen wir dankerfüllten Herzens den Ball vollendet, ein prächtiges Denkmal hoher vaterländische Kunst, ein bleibendes beredtes Zeugnis der Opferwillig keit und des Gemeinsinnes der Wiener Bürgerschaft» das bis in die sftälesten Zeiten ihr zur Ehre und den» Vatellande zum Ruhme gereichen wird. Die Erinnerung an die Tage schwerer Bedräng nis, welche vor zwei Jahrhunderten über die Stadt gekommen war, und an den glänzenden Sieg, der diese Trübsal beendete, erhöht die Feier des heutigen Tages- Möge der Friede, den damals die Beharrlichle" und der Heldenmuth der Wiener Bürger im Vereis mit thatkräftigen und treuen Bundesgenossen nw Gottes Hilfe errungen hat, auch fortan über diesel Stätte walten und in dem Gebiete dieser Stadt nur der friedliche Wetlkampf aller wahren Bürgertugende», der Künste, Wissenschaften und Gewerbe ihren Schauplatz finden. Mit innigem Wohlgefallen nehme Ich Ihre er/ neuerte Veisicherung der angestammten Treue zu Mi" nem Hause und dem gesammten Vaterlande entgegen denn so tiefgewurzelt und unerschütterlich wie diese, ist auch Mein Vertrauen auf dieselbe und Meine Liebe zu Meiner und Meiner Väter Residenzstadt. (Stürmische Hoch'Rufe.) Pflegen Sie fortan in dein neuen nun vollendeten Gebäude mit weiser Sorgfalt und echtem Vürgelsinü die Ihnen anvertrauten Interessen dieser Stadt und aller ihrer Bewohner; Pflegen Sie dieselben in den' regen Brwusstsein, dass die freie nnd glückliche Ent" Wicklung jedes Gemeinwesens dem Wohle und der Macht des ganzen Vaterlandes zugutekommt und ebei's» alle Segnungen des Gesammtstaates den lauteste" Widerhall in der großen städtischen Verwaltung fmde.U' für welche hier eine fo glänzende Stätte errichtet w und in deren Gebiete jeder Bürger Oesterreichs eine heimatliche Aufnahme zu finden gewohnt ist. Seien Sie überzeugt, dass dem Emporblühen M'd Gedeihen der Stadt Wien Meine wärmste väterlicht Fürsorge gewidmet bleibt und Ich mit freudig bewegtem Herzen die Schlussstcinlegung an diesem Oe" bäude vollziehe als ein Zeichen der Gewähr und Biirg' schaft der sicheren und dauernden Wohlfahrt Meinet treuen und geliebten Wiener Bürgerschaft." Der huldvollen Erwiderung Sr. Majestät des Kaisers folgten abermals begeisterte Hoch.Rufe. Original-Telegramm der «Laib. Zeitung-Wien, 12. September. In Krakau und Lembels nahm die festliche Subieski-Feier einen glänzenden Verlauf ohne jeden Zwischenfall. Trotz der zahlreiH herbeigestlöintet» Bevölkerung war die Ordnung Mustek haft. Abends waren beide Städte illuminiert. Handel und Volkswirtschaftliches- Laibach, 12, September. Nuf dem heutigen Markte sind erschl^ nen: 14 Wagen mit Getreide, 6 Wagen mit heu und Stt»?-22 Wagen und 2 Schiffe mit Holz (16 Kubikmeter). D u rch sch il i t tK ' P r eis c. ^. s!,,lr, ft, lr, fl,, lr. I^> Weizei, pr. Hektoli» 7 9« 8 99 Vutter pr. Kilo . —,85^!^ Korn . 5 20 5 93 Eier pr. Stück . . - 2j ^ " Gerste (neu) , 4 2:l 5 13, Milch pr. Liter . - 8 ^ "" has« . 2,76 3 18 Rindfleisch pr.KIlo —,60 ^ tzalbfrucht ,-------«50! Kalbfleisch _ __ 64 ^ ^ Heiden . 4 71 5 93'Schweinefleisch „ —56 ^^ Hirse . 4 87 b33> Schöpsenfleisch „ _^32^ Kukuruz , 5 60 ü 63 hähndel pr, Stuck — 35 ^ Erdäpfel 100 Kilo 2 90-------!Tauben . - ^ ^ ^. Linsen pr. Hektolit. 8 50-------heu 100 Kilo . . 1 96 ' Erbsen , 8 50------Stroh , . . 1 69 ^ ^ Fisolen . 10-----------Holz. hartes, pr. > Rindsschmalz Kilo - 96------ Klafter 6 60-^ Schweineschmalz „ — 88------------- weiches. „ 4 20 7- ^ «peck, frisch . - 72-------Wein, roth., 100Lit. — ^ ^ . — !Miiuchert„ — 78------- - weihcr » ' 1^-^ Meteorologische Beobachtungen^ w Laibach^, 3 "2 8P F" Z 3^ -ßZ 7U.Mg, 788.64 > 6.8 windstill Nebel ^ 12, 2 ., N. 736.90 ^-20.0 NO. schwach Halbheit« "<"" 9 .. Ab, 737.98 ^-15,0 NO. schwach bewölkt h Morgens Nebel, vormittags heiter, nachmittags ^ abends ganz bewölkt. Das Tagesmittel der Wärme -f- ^"' um 0.5« unter dem Normale. ^^^^ Verantwortlicher Redacteur: P. v. unontbehrlich für Möbolkäufor. Proia tl. 1 boi J. «• „. Frankl, Tischlor und Tapozioror, Wien, II., Obere uu . Strasse 103. Daselbst reichste Auswahl d*««1*?1 S° 9 solid, tülig. (2976) W » 18tt3 Course an der Wiener Lorse vom 12. September 1883. (Mch b.m ofsiciellen Cour«blatte) »eld War, Ttaats-Nnlehe». N^:.......'«1°'«" ^«4°.e.äat«°s.- ,50 ft-1^1^^ «»« Staat«l°s. . . ilX» ü iß? 5Ü IS? ?s> «»'««lttenschein« . pn St. ,7- 3» — *Üw?'«A!«""°' 3»Utl,rei . »>< 3L 99 «o !>«". «otenrentt. fienerfiei . »2 95 83 1, °««'<»°Id«nt««v. . . . ,,,.. ,„,.„ I yW ^"""tcn . . 9N75 SI-' "laat«.0bl. («Ng. Oftb.)----------,- ^elh.«?"'^'«»^ loOst.d.W. ,12 - 11, bo » «««.^lt 4'/. I«) fi. . . looyo lio— "m"«" Obligationen ° /««ohm sch, ^°N,ähN.......W'°b 39- ^«l«N '^'°"'"' ' «''''"" ^ ""«glich«.....,^^ 2g,gh «eld War« 5°/» Tem«»v«>r«Vanater . . . »«50 »;, — 5°/» ungarische......9» — S» b5 Andere öffentl. Nnleheu. D°nau-!Neg.»Lost 5»/^ loo fl. , 114 2L li4>?5 dto. Nnllihe 1878, ftcucrftei . I«!» 00 103 6c Nnlehen b. StabtgtMlinbe Wien 101 75 10i>>50 Nnleytn b. Gtadtgemeinbe Wien (Vilber ob« Vold) , . . .------—> Prilmlen-Nnlb.Etodtgem.Wickn l«2 90 13» lU Pfandbriefe (wrioofl.) Vobencr. allg. öfterr. 4'/,°/, Gold 118'3» 118 75 dto. ln 5U , , 4>/, "/<, »5L5 »5-l(, bto. in L0 . , 4»/, , »1 hh 9« 3» btl>. Vrämien^Schulbvti3b Oeft..ung, Vanl verl. 0°/, . , 100 85 10! — bto. , 4>/,°/<>, . »? »a »7 7b dto. , <°/, . . »lec. Si9v Ung. »llg.lwblncledit'Nctiengls, in Ptft in 3i I.verl. »'/,"/» . 101'— 1N3>— Priorität«. Obligationen «Ml 100 si.». Llisabeth'Weslbahn l. smlsston 102 go 103 30 fferbinanbl>.Nordt>ahn in Gilb. lot ?b i<»5 25, sslan,.Il>,— It« 40 Vlebentlllgcr......91 eo 91 l»o Vtaalsbahn 1. «mllfton . . . 18» nc» IK3 50 Güdsiahn b 8»/,......137^0 1 »8 — , 5 5°/,......lzc- izlliba Nnq-galiz.Vayn . . . , 3350 ,4_ Diverse Lose (per SlÄck). Liebitlose 10« st...... i6l» «o ilibo Elartz'Lose 40 fi....... »7.50 zgzs. <°/, T>>,nau»Damvs««i!ose 40 fi..... 4y.__ ^^.z^ Walbsiein.Lose »0 fl..... z,,.^. ,7^ windUchgrätz.Lose 30 fi. . , , 3, z« 397k Vanl Ncticn (per Gtil5>. Nnglo-Oeftl-rr. Vaul liio ft. . , 10» — 10? «5 »«nl.Gcsellschaft, wicker «ll fl. —'— — — VllNlverelU, wiener, iao ft. . . lO4'30 i0i/0 «dncr.'Nnft., Oeft.ilooss. S.« — iiacompte'Oes., ^!ieberöst. 500 ft. »lb — 86» — HypotbeI<.'Nb.,öst. 200fl. 25»/, H, yy.. g,,^ Ländtldanl öft. ^uo fl. G, 50°/,«. 102 7b lo^ — Oefterr,«Ung, Nau!.....833 — 8»b — Unionbant 100 fi......Ill 25 lll b<» Verlc!ir«t>.ii!l -><>!«. 140 Ü. . 14g — l<ß 25 Htid W«re Uctien van Transport» Unternehmungen spei Stlick), »lbreHt-Vahn ,00 fl. «lib« . — - >. — «Nfölb'ssium«,,«ahn»00fl.«ilb. 1S8'— 1«8 zo «usfig.'Tepl.«li!enb,!i00fl.2Vl.------—-— Vöhm, Norbbabn 150 fl. . . . 18950 18» 7b Weftbahn 200 ft. . . . ^. «, — _ Nuschtiehlabn Visb. 500 fi. «M. 8!»1 >- 834 — „ (M, N) 300 fl. ,--------------- Donau ' Dampfschiffahrt > Ges. Otfterr. 50« fl. «Vl.....57» — 574 — DraU'Eis.<«at..Db..g.)lloafl.G------—'— Dux»NodenbachcrE,'V.»0afl.S,--------------- «lisabetb'Hahn 200 fl. CM. . . 2« 35 22375 „ i!ln,'Nudtve!» 2U0 sl. ...--------------- ,Slzb.»Tirol,III.H.i8?»!iaafl.S, — —------ FerbinanbS'Norbb. 1000 fl. «M, »6»3 «0 «35 -Vraz>Nössacher V..V.!iN0N.ö.W. ,L3 7Ü 264 »5 Hahlenbrrg>«isenb. !i<)0 fi. . . -.— —-— Kaschau.Oderb. «iisenb. 2N0fi. S. ill ib 14t K0 il«mbcrg < Czrnow,« Iasw «ilen» bahn«Gcsell. «00 fi, 0. W. . . l«S »5 ills 75 Lloyd, oft.-ung,, Trieft 500st,!iV!. «tk— 647 — Oefterr. Norbwcstb. »0» fl. Glib. i,5 50 i»k — bto. (Ut. «) zao fl. Silbei . ,12 5<> ,ll- . Prag'Durer Hisenb. i50fl.Silb. «3 50 54 25 «ubolf > «ahn 200 st. Silber . i«?'— i»7 50 Siebenbürger Elsenb. »an fl, G, ,<;2'üa i»3 Stulltseilenbllbn 200 si. ii. W. . zzl^ bO 3ll,-- Sitbbahn l<» fi. Slider . 152 K0 ,52-l« Elll).V?r!rbb. Ntrb.-V, »aofl.LM, 1<6 75 14?«K Theih.^ahn »00 ff. «. W. . . 21» 5a 2i9 — Tramway.Ges.,Wr. 170«, 8.W. «»0 - «30-2K , «Vr., neu« 70 «. . . 81 ?ü 81 «b IranSport'Gesellschaft 100 ft. .45— -,-> Turnau«Krallip 205 fl. s. w. . —— —.— Ung..Mli,, «isenb. «oo fl. Silver 15« «0 1«0l0 Unss. NolboNbah» 200 fl. Silber 15« — 15Y b0 Un«.Weftb.(«aab.«ra,)»«llff.S, 1«3 50 1«5 — Indnftrle.Actieu (per Stück). Egybi und Kindbcrg, Visen« und Gtahl'Ind. in Wien »00 fl. . 84 — 86-— Lisenbabnw.-veihg. I.lwaft. 40«/o — - - —>— Elbemilhl«, Papiers, u. A..O. «4 — »4-KH Vlontlln^Oelclls, östcrr.>alpine . 2» 75 60'll Vrager Eisen'Iiib.Gcs. 200 fl. 203 50 «1.50 Salgo.Tarj. »tlsenraff. 100 st. . 123 6« 1«4— Wassens.^G., Oest. in W. I!» fl.-----— Lilfailer llohl«uw,«Ves. 10« fl. . —-— —-— Devisen. Deutsche Plätze......58-45 58 «l L,noon.........12c^ — 1,0-15 Paris.........47 37,47 4», Petersburg.......—— — — Valuten. Ducaten........ l 68 l-70 za»Flllnc».Stüse..... l.50» 351 Gllber........ — - —— Deutsche »ttich«bantn«te». . . »«'60 »«'55