Bericht Im Ruffrage 6er Direktion jufammengeflellt vom Direttionsmllglleöe Hermann flikkerl von fiagertfelö. Lriessjahre 1917, 1918. Der WlhNmomlchen Sesellschsst in Laibach (1702 gegründet, J89) ausgejelrtjnef durch die mit dem Rllerh. wahlspruche gezierte gold. Ried., J902 durch die filb. Schubert»>Ned. des wiener Männer« gefangoereines: 1908 durch die große Sach«llleü. der wiener Singakademie) über ihr 215. und 216. WerefwWr 1916/17 UNd 1917/18. erlauben uns die tchon in früheren Jahren gekeilte Litte um treundliche Meberlalkmg von Kchritten oder tonLigen Gegenkanden, die kür die Getchichte der Philharmonischen Getelltchakt von Belang lind, zu wiederholen. Solche Schritten und Gegenltände (Naritäten) werden in unterer Sammlung von ErinnerungBgegenLanden aller Art korgkaltig aukbewahrt. Auch wird auf jedem der Getelltchakt gewidmeten Krücke der Käme des Spenders dankbar» verzeichnet. Die Direktion der Philharmonitchen Getelltchakt. ericht der Philharmonischen Gesellschaft in Laibach (1702 gegründet; 1891 ausgezeichnet durch die mit dem Mllerhöchflen Wahl-st-ruche gezierte goldene Medaille; 1902 durch die silberne Schnberk-Wedaillr de« Wiener Wiinnergesangvereines; 1908 durch 'die grvhe Bach-Medaille der Wiener Singakademie) über ihr 215. und 216. Vereinsjahr 1916/17 und 1917/18. In, Rustrage der Direktion zusaininengestellt vom Virektionsmitglirdr Hermann Nicker! von Rsgenfeld. Kriegsjahre 1917, 1918. VtvUfl drr piiiUjavm. Gksrllsch.if! — Tturfi mm lp. ». Rteinmatir & Jcb. »nmbng in laitigd). gl yut-v^V-t . Inhaltsangabe. I. Tätigkeit und Ereignisse in den Bereiusjahren 1916/17 und 1917/18 ............................................................... II. Spender und Förderer................................................... III. Deutscher Singverei»................................................... IV. Musikschule............................................................. V. Konzertwesen...............................'............................ VI. Rechnungsabschlüsse für die Vereinsjahre 1916/17 und 1917/18 VII. Direktion............................................................... VIII. Mitgliederstand........................................................ Sammlung der Konzertprogramme (unter Schleife). Tätigkeit und Sreignitfe in den Satiren 1916/17 und 1917/18. (Vom 1. Oktober 1916 bis Ende September 1918.) 1916. (Vom 1. Oktober bis Ende Dezember.) Direktionssi tz u n g. Äbleben des Fräuleins Eleonore Finz. Durch mehr als 40 Jahre war die Verstorbene ein treues und eifriges Mitglied des Frauenchores. — Ehre ihrem Andenken! Ehrenmitglied Dr. E- Bock wird durch den Tod seiner Mutter, der Oberstabsarzteswitwe Frau Marie B o ck, schwer betroffen. Die Gesellschaft spricht ihrem hochgeschätzten Ehrenmitgliede aus diesem Anlasse die wärmste Teilnahme aus. Dr. Bock betont in seinem Dankschreiben die langjährigen bis in das Jahr 1865 zurückreichenden, besonders innigen Beziehungen zwischen seiner Familie und der Gesellschaft und versichert neuerlich unveränderliche Treue und Anhänglichkeit. Direktionssitzung. Feststellung des Konzertplanes. Direktions sitz u n g. Beratung des Kaiserkonzertes. I. G e s e l l s ch a f t s k o n z e r t. Die durch den Kriegszustand verursachten Lücken in den Reihen der Philharmoniker zwingen die Gesellschaft, ihre Konzerte zunächst "lS Kaminerrnusikabende zu veranstalten. Tic heimische Kammermusik-vtreinigüng bringt Werke von Mozart und Schumann unter Mitwirkung des Klagenfurter Klavierkünstlers Mar Niebauer zum Vorträge. Durch Einführung der Gastkarten werden die bisher aus den Mitgttederkreis beschränkten Gesellschaftskonzerte allgemein zugänglich uib wird der Reinertrag der Gastkarten ausnahmslos Kriegsfürsorge-zivecken zugewendek. Ein Tag schmerzlichster Trauer für die Gesellschaft: Altmeister Zöhrer verschied nach langwährender Krankheit. 3. Okl, 1916. 6. Okt. 1916. 23. Okt. 1916. 26. Okt. 1916. 31. Okt. 1916. 20. Okt. 1916. Josef Zöhrer, am 5. Febmar 1841 in Wien als Sohn eines Lehrers geboren, lernte, früh verwaist, schon als Knabe die harten Seiten des Lebenskampfes kennen. Seine bald erkannte Begabung für Musik brachte ihn ins Konservatorium in Wien, wo er seine Ausbildung für Klavier und Cello erhielt, Hand in Hand mit den: Unterrichte in den theoretischen Fächern, in die er sich — unbeschadet seiner instrumentalen Leistungen — so vertiefte, daß er die Kapellmeisterlaufbahn einschlug, die ihm jedoch unter Ungunst äußerer Verhältnisse nicht entsprach. In den Veranstaltungen der Gesellschaft begegnen wir seinem Namen zum erstenmale im Jahre 1862. Am 14. November 1862 fand ein Gesellschaftskonzert statt, in dein Zöhrer den ersten Satz aus dem D-Moll-Konzerte von W. A. Mozart für das Klavier mit Orchesterbegleitung spielte. Auch als Meister am Cello betätigte sich Zöhrer bald darauf in einem Emzelvortrage. — Schon sein erstes öffentliches Auftreten gewann dem Verstorbenen die volle Gunst und Anerkennung der Philharmonischen Kreise, mit denen er sofort die engsten Beziehungen anknüpfte. Wir finden im Berichte über das Schuljahr 1863/64 folgende bezeichnende Bemerkung: „Wenn von den Gesellschaftsschulen die Rede ist, darf das uneigennützige und nicht genug anzuerkennende Anerbieten des hiesigen Tonkünstlers. Herrn Joses Zöhrer nicht unerwähnt bleiben, jedem sich hiezu meldenden Schüler ohne Entgelt Unterricht im Cello erteilen zu wollen." „Die Gesellschaft hat dieses schöne Anerbieten mit Dank angenommen." Dieser Selbstlosigkeit im Dienste der Philharmonischen Gesellschaft blieb der Verstorbsne bis an fein Lebensende treu. Am :i. Oktober 1865 wird Zöhrer zum „Lehrer für die Pianoforteschule der Gesellschaft" ernannt. Seine Tätigkeit in der Gesellschaft wird immer vielseitiger, sie umfaßt neben seinen Lehrfächern (Klavier, Cello, Gesang und Harmonielehre) auch die Führung des Chores und im Jahre 1868 leitete er zum erstenmale drei Gesellschaftskonzerte in Vertretung des erkrankten Musikdirektors Nedved. Hiesür wird ihm in der Generalversammlung der besondere Dank unter Hervorhebung seines „Fleißes, seiner Ausdauer, Tüchtigkeit und Uneigennütziakeit" ausgesprochen. 'Als ausübender Künstler stellt er jahraus, jahrein seine Meisterschaft in den Dienst der Gesellschaft, in mnuht'n Konzertabschnitten zu wiederholten Malen. Im Jahre 188:) erhält Zöhrer als Nachfolger Nedvods, der wegen Krankheit zurückgetreten war, die Stelle als Musikdirektor, die er durch iti Jahre mit ganzer Hingabe seiner großen Künstlernatur versah. Unter seiner Leitung fand in den Konzerten eine Verschiebung des Schwerpunktes von reinen Choralwerken zur Aufführung großer Orchesterwerke und Oratorien statt. Jedes Konzert bringt mindestens ein größeres symphonisches Werk, alle bedeutenderen Meister älterer und moderner Schaffensperioden, klassischer und romantischer Richtung kommen zu Wort. Die Aufführungen erreichen eine künstlerische Stufe, die in den weitesten musikalischen Fachkreisen volle Anerkennung und Würdigung findet und beit altehrwürdigen Ruf der Gesellschaft neu befestigt und vermehrt. Gleich im ersten Jahre seiner definitiven Direktorstellung hatte Zöhrer in den Tagen des Kaiserbesuches vom 11. bis 16. Juli 1883 Feuerproben seiner Leistungsfähigkeit in drei Gesellschaftsaufführungen vor Kaiser Franz Josef I. (Serenade, Festvorstellung im Theater und Grundsteinlegung des Rudolfiuums) abgelegt. Von besonderer Verehrung war Zöhrer für Beethoven, das berühmteste Ehrenmitglied der Philharmonischen Gesellschaft, erfüllt, der er schon zur Zeit seiner vorläufigen Konzertleitung durch Veranstaltung cines Festkonzertes am 17. Dezember 1882 und von da an alljährlicher Beethoven-Erinnerungskonzerte (im Dezember oder Jänner) Ausdruck gab. Aus dieser besonderen Verehrung für Beethoven, die für die hohe Auffassung seines musikalischen Berufes bezeichnend ist, darf jedoch nicht auf eine Einseitigkeit Zührers geschlossen werden, er bringt auch anderen großen Meistern Liebe entgegen; in den zahllosen Vortragsordnungen seiner Konzerte findet jeder seinen gebührenden Platz. Ein hervorragendes Verdienst hat sich Zöhrer auch um die Pflege des Oratoriums erworben. Alljährlich brachte er ein großes Werk dieser edlen Kunstgattung zur Aufführung, die unmeßbaren Schwierigkeiten infolge der Unzulänglichkeit der verfügbaren örtlichen Kunstmittel mit, eiserner Energie, unverdrossenem Fleiße und beispielloser persönlicher Aufopferung überwindend. Diese glänzenden Oratorienaufführungen werden allen Teilnehmern in unvergeßlicher Erinnerung bleiben und bilden ein besonderes Blatt in der ruhmvollen Geschichte der Gesellschaft. Und wer von den Mitwirkenden und Zuhörern, die sich nach den Aufführungen, einer uralten philharmonischen Gepflogenheit entsprechend, zu anregendem geselligen Nachgenießen des künstlerischen Ereignisses zusammenfanden, wird nicht mit Rührung der Bescheidenheit sich erinnern, mit welcher der Meister den Ausdruck neuerlichen begeisterten Beifalles der Versammelten bei seinem Erscheinen abwehrte? Besondere Beachtung verdient auch die musikalische Feier aus Anlaß der Eröffnung der Tonhalle im Jahre 1891. Den Höhepunkt in Zöhrers Wirksamkeit bildete das große Mufik-fest anläßlich der Jubelfeier im Jahre 1902 (zweihundertjähriger Be- stand der Gesellschaft) mit der Aufführung der Beethovenschen „Neunten" unter Mitwirkung hervorragender auswärtiger Künstler. Der glänzende Verlauf beider Musikfeste ist ein unvergängliches Verdienst Zöhrers, der bei beiden Gelegenheiten auch erstaunliche Proben einer unermüdlichen und unverwüstlichen Arbeitskraft ablegte. Bedeutete die Zeit der Wirksamkeit Zöhrers als Musikdirektor eine Epoche ruhmvollen Aufschwunges des gesellschaftlichen Konzertwesens, so übte auch die Lehrtätigkeit Zöhrers auf die Entwicklung der Musikschule den günstigsten Einfluß aus. Mit derselben Liebe und Hingebung, die er als Konzenleiter entfaltet, widmet sich Zöhrer auch dem Lehrfache und der Leitung der Schulangelegenheiten. Sein Einfluß als Musiklehrer erstreckt sich über den Rahmen der Gesellschaft und bringt ihn in enge persönliche Fühlung mit den weitesten Familienkreisen. Seine zahllosen Schüler und Schülerinnen gedenken seiner mit Dankbarkeit und Verehrung; denn er war nicht nur Musiklehrer, er verstand es auch Liebe, Begeisterung und Verständnis für die edle Musik zu erwecken. Die Gesellschaft hat im Laufe der Zeiten wiederholt die Gelegenheit wahrgenommen, um dem hochverdienten Manne Zeichen der Wertschätzung und Verehrüng zu geben. Am 12.Dezember 1889 wurde ihm anläßlich seiner im Mai jenes Jahres erfolgten Verehelichung von der Gesellschaft „zum Zeichen ihres Tankes und ihrer Anerkennung für dessen hingebungsvolle Tätigkeit im Dienste der Gesellschaft" ein wertvoller Taktierstock gewidmet. Der unvergeßliche damalige Gescllschafts-direktor Dr. Keesbacher hob schon damals hervor, daß „zur Ausfüllung einer Musikdirektorstelle der Philharmonischen Gesellschaft in der Tat ein eiserner Wille, ein stählerner Arm, eine unbesiegbare Zähigkeit, vor allem aber eine echte und rechte Kunstbegeisterung gehöre, die über alle Hitidernisse siegreich hinwegsetze." Im Jahre 1896 bekam Direktor Zöhrer den goldenen Jubiläumsring für seine 30jährige Tätigkeit in der Gesellschaft; im Mai 1897 wurde ihm bei Aufführung von Liszts Oratorium „Die Legende der heiligen Elisabeth" von den Frauen und Herren des Gesangschores ein silberner Lorbeerkranz überreicht. Die höchste zu vergebende Ehre aber bezeugte ihm die Gesellschaft tut Jahre 1895 durch Ernennung zu ihrem Ehrenmitgljede. Auch von anderer Seite wurde Zöhrer manche Anerkennung zuteil. Er war Ehrenmitglied des Männergesangvereines in Görz und des österreichisch-ungarischen pädagogischen Reichsverbandes. Am 7. Oktober 1905 fand im Balkonsaale des Kasinogebäudes die Feier seines 40. Dienstjubiläums statt, an der Angehörige der Direktion, des Lehrkörpers und der ausübenden Vereinsmitglieder teil-nahmen. In warmempfundenen Ansprachen, von denen besonders jene des damaligen Gesellschastsdirektors I. Hnnffen hervorgehoben wird, wurden Zöhrer die allseitige Anerkennung, Dankbarkeit und Verehrung zum Ausdrucke gebracht. Eine Ergänzung fand diese ebenso herzlich wie erhebend verlaufene Festlichkeit am 5. Jänner 1906. An diesem Tage übergab dem Jubilar eine Abordnung der Direktion ein Harmonium amerikanischer Erzeugung (Manson und Hamlin in Boston), „um auf diese Weise ihrem verehrten Musikdirektor auch durch ein sichtbares Zeichen ihren Dank und ihre Anerkennung für seine ideale Berufserfüllung zum Ausdrucke zu bringen." Dieses Ehrengeschenk bereitete Zöhrer große Freude und bewies er später häufig auch "auf diesem edlen Instrumente seine Meisterschaft, allerdings nur vor einem kleinen Mrcifc von Verehrern. In hochherziger Weise Hot die Witwe Frau Adele Zöhrer der Gesellschaft dieses wertvolle Instrument und einen Notenkasten als Andenken überlassen. Ende 1912 zwangen Zöhrer die ersten Anzeichen seiner Todes-krankheit, von seinem Posten als Konzertdirektor schweren Herzens Abschied zu nehmen. :>lus diesem Anlasse fand gleichfalls unter dem Vorsitze des Herrn Gesellschaftsdirektors Hofrat Dr.Pessiack eine Abschiedsfeier starr, die zahlreich besucht war und Zeugnis von der allgemeinen Wertschätzung ablegte, derer sich Zöhrer erfreute. Hofrat Pessiack feierte in glänzender Rede die Verdienste des Jubilars. Auch andere Teilnehmer hielten Ansprachen, von denen jene des Doktor Bock besonders erwähnt wird, der in launiger Weise seinen musikalischen Werdegang unter Leitung des Altmeisters schilderte. Die Bedeutung Zöhrers für die Philharmonische Gesellschaft lag in der Vielseitigkeit seiner künstlerischen Anlagen, die ihn zu glänzenden Leistungen als Dirigent, Kammermusiker und Solist befähigten. Die vielen Jahrzehnte seiner Tätigkeit waren von rastloser, unermüdlicher Arbeit ausschließlich im Dienste der Gesellschaft erfüllt, der er sein ganzes Leben in selbstloser rührender Treue ergeben war. Ihr Gedeihen, ihr Ansehen waren der Leitstern seiner Arbeit. In Bewahrung seiner unerschütterlichen Treue hat er auch besser ans-gestattete Stellen in größeren Städten abgelehnt. Tie Tiefe seiner vornehmen Künstlerseele konnte man am besten an seinem musikalischen Geschmacke ermessen, der ihm nur die Wiedergabe klassischer und bester Musik anderer Richtungen alK selbstverständlich erscheinen ließ, so daß er dem Konzertbesuche im allgemeinen in der Wahl der Vortrags- ordnung ein Zugeständnis zu machen nie gestattete. Das nur von Musik erfüllte Innenleben Zöhrers sprach schon frühzeitig in selbständigen Tonschöpfungen, von denen die Werke der letzten Jahre leider nur Manuskripte geblieben sind. Besonders hervorzuheben wären die zur Aufführung gelangten symphonischen .Kompositionen, dann ein Streichsertett -uni) zwei Sonaten für Klavier und Violine, bezw. Viola. Es wäre eine Lücke in der Erinnerung an Zöhrer, wenn inan nicht auch seines gesellschaftlichen Menschen gedächte, des vielseitig gebildeten, 23, Nvv 1916. 23.59Joö. 1 Öl G. ö. Dez. 1016. 13. Dez. 1916. 17. Dez. 1916. 8 fröhlichen Genossen, des begeisterten Roturfreundes, mit dein man auch in musikfreier Zeit die genußreichsten Stunden verbringen konnte. Das Schicksal war dem Verstorbenen im allgemeinen wenig hold gesinnt, doch hat es ihm ein schönes Geschenk beschicken — eine glückliche Ehe mit Frau Adele Zöhrer, die ihm in hingebungsvollster, treuester Pflege die letzten Leidensjahre nach Möglichkeit erleichterte. Das Andenken an Zöhrer wird in der Gesellschaft niemals erlöschen. Kaiser Franz Joses I. +. Gemeinsame Trauerkundgebung der Philharmonischen Gesellschaft und des Kasinovereines aus Anlaß des Ablebens Kaiser Franz Josef I., wobei Direktorstellvertreter Dr. Alfred M a h r dem tiefen Schmerze Ausdruck gab, den die erschütternde Kunde von dem Tode des allver-ehrten Monarchen hervorgerufen hat. Eine Abordnung der beiden Vereine unter Führung Tr. Mahrs brachte dem Herrn Landesprästdenten die Kundgebung mit der Bitte zur Kenntnis, die Mitteilung hievon an die Stufen des Allerhöchsten Thrones gelangen zu lassen. Direktionssitzung mit Beschlußfassung über eine Trauerfeier für weiland Zöhrer. 2. Gesellt ch aftskonz e r t. Trauer feie r für Josef Zöhrer und Ableben Dr. Emil B o ck s. Zur Ehrung des Andenkens an ihren unvergeßlichen Musikdirektor Zöhrer veranstaltete die Direktion eine Trauerfeier im kleinen Saale der Tonhalle. Eine größere Zahl treuer Philharmoniker und Verehrer des Verstorbenen waren in weihevoller Andacht in dem von Wettach künstlerisch geschmückten Raume versammelt. Das unerforscht liehe Walten des Schicksals ließ die pietätvolle Veranstaltung einen erschütternden Verlauf nehmen. Nach einer kurzen Eröffnungsrede des Herrn Direktorstellvertreters Dr. M a h r ergriff Herr Obermedizinalrat Dr. Emil Bock, den mit dem Verblichenen langjährige freud schriftliche Beziehungen verbanden, das Wort, um in gewohnter formvollendeter, zu Herzen gehender Rede die Bedeutung und Verdienste Zöhrers für die Gesellschaft zu würdigen. Herr Dr. Bock schloß seine beifälligst aufgenommene Gedächtnisrede ohne ein äußeres Anzeichen irgend einer Indisposition und begab sich in die Reihen der Zuhörer.-worauf Dr.Mahr zum Abschlüsse der eindrucksvollen Feier zu sprechen begann. Da ertönte plötzlich der Ruf: „Dr. Bock ist unwohl geworden!" Dr.Bock war auf feinem Platze regungslos zusammen gefunken! Frau Dr. Bock und ihre Tochter Edith nebst anderen Anwesenden eilten hilfsbereit herbei — doch waren alle Wiederbelebung^ versuche vergeblich. Dr. Bock war einem Herzschlage erlegen und hauchte feilte edle Seele in den Armen feiner Liebe» aus! Das traurige Er eignis übte die erschütterndste Wirkung aus die Anwesenden aus und 9 alle standen ergriffen unter dein Eindrücke eines unheimlichen Waltens der Vorsehung. Fassungslos und von tiefster Trauer erfüllt nahmen die Zeugen des erschütternden Vorfalles innigsten Anteil an dem namenlosen Schmerze der Witwe und der Tochter des teuren Toten. Und die Gesellschaft beklagt erneut einen schweren unersetzlichen Verlust — war doch Tr. Bock einer ihrer besten und treuesten Männer, dessen Verdienste gleich jenen seines im Tode vorausgegangenen Freundes Zöhrer unauslöschlich in der Geschichte des Vereines fortleben werden. Geboren am 19. August 1857 zu Wadowice in Galizien kam Dr. Bock mit seinen Eltern im Jahre 1867 nach Laibach. Im Mitgliederverzeichnisse des genannten Jahres begegnen wir zum erstemnale dem Namen seines Vaters, des damaligen k. k. Regimentsarztes Dr. Emil Bock, der sich als eifriges und treues Mitglied der Gesellschaft betätigte und in demselben Jahre 'erscheint auch schon der A'aute seines Sohnes im Ausweise der „wegen ihrer fleißigen Verwendung im Klavierspiele" belobten Schüler. Bis zu der 1875 erfolgten Beendigung seiner Gymnasialstudien War der Verblichene ein wiederholt belobter fleißiger Schüler der Gesellschaft und nahm seine empfängliche Seele schon in dieser Zeit der Lern-jahre jene hingebungsvolle Begeisterung für die Philharmonische Gesellschaft auf, die er bis zu seinem letzten Ateiuzugc in rührender Treue bekundete. Im Jahre 1875 verlief; Tr.Bock Laibach, um sich in Wien den medizinischen Studien zu widmen. Nach mehrjähriger Tätigkeit als erster Assistent an der l.Wiener Augenklinik und als Privatdozent ließ er sich im Jahre 1888 als Augenarzt in Laibach nieder. Seine erfolgreiche fachliche Tätigkeit auf dem Gebiete der Augenheilkunde, sowohl in der praktischen Ausübung als großer Helfer der Augenleidenden wie auch in wissenschaftlicher Beziehung ist von berufener Seite wiederholt gewürdigt worden. Tausende verdanken seiner genialen Kunst das kostbarste Gut: das Augenlicht, und was seine Gestalt zu einer idealen Höhe emporhob, das war seine unbegrenzte Hilfsbereitschaft für die arme leidende Menschheit, seine rührende Herz-gewinnende Güte, die er auch dem Ärmsten entgegenbrachte, lind wie in seinem Berufe Selbstlosigkeit das Leitmotiv seiner Tätigkeit bildete, so stellte er auch sein Genie mit aufopfernder Hingabe iit den Dienst der schönen Künste. Sei» allumfassender Geist beschäftigte sich auch eingehend mit der Malerei, Kunstgeschichte und der schönen Literatur und seine in der Tagespresse wiederholt ueröffentlichtcn schöngeistigen Aufsätze und Reise-schildernngen zeugten von tiefer und vielseitiger Geistesbildung. Für die Musik hatte Dr. Bock eine unbegrenzte Begeisterung ittid feilte erste Tat nach der Rückkehr aus Wien war, seine wertvolle Arbeits- 10 kraft der Philharmonischen Gesellschaft zur Verfügung zu stellen. Wir finden ihn schon im Jahre 1888 als Sekretär unter den Direktions-Mitgliedern, unter denen gleichzeitig sein Vater gleichen Namens, damals Oberstabsarzt, als Direktorstellvertreter und Schulinspektor fungierte. Mit dem Eintritt in die Direktion begann für Dr. Bock ein Zeitabschnitt emsigen und unermüdlichen Schaffens in der Gesellschaft, auf deren Leitung sein hervorragender Geist tiefgehenden und erfolgreichen Einfluß nahm. Nach mehr als zehnjähriger Tätigkeit sah sich Dr. Bock infolge beruflicher überbürdung gezwungen, seinen Austritt aus der Direktion anzukündigen. Mit dem Abschiedsschreiben vom 21. September 1900 wurde Tr. Bock in ehrendster Form unter Hervorhebung seiner besonderen Verdienste der wärmste und tiefgefühlte Dank der Direktion ausgesprochen. Die höchste Ehre, die die Gesellschaft zu vergeben hat, wurde ihm durch die Ernennung zum Ehrenmitglied,.' zuteil, die in der Hnuptver-sammlung am 27. November 1904 unter lebhaftester Zustimmung der Anwesenden einhellig beschlossen wurde. Die überragende Persönlichkeit des Verblichenen trat im gesellschaftlichen Leben bei jeder Gelegenheit in den Vordergrund. Bei repräsentativen Anlässen glänzte sein außerordentliches Rednertalent, bei der Beratung wichtiger Vereinsangelegenheiten artistischer und administrativer Richtung waren seine stets wohlbegründeten sachlichen Ausführungen entscheidend. Er versah nacheinander die Stellen des Sekretärs, des Direktorstellvertreters und des Archivars und entwickelte in jeder Funktion eine zielbewußte Tätigkeit voll Initiative. Unschätzbare Leistungen hinterließ er der Gesellschaft durch die Ordnung des Musikalienarchivs unter gleichzeitiger Anlegung von Katalogen, endlich durch die Verfassung der Festschrift zur Feier des 200jährigen Bestandes der Gesellschaft. (Musikfest, 16. bis 19. Mai 1902.) Als ausübender Musiker betätigte sich Tr. Bock viele Jahr.' hindurch am Cellopulte des Streicherchores, bis ihn die zunehmende überbürdung in seinem Berufe zu seinem Leidwesen zwang, diese künstlerische Anteilnahme an den Konzertaufführungen aufzugeben. So leistete Dr. Bock Glänzendes zum Wahle der Gesellschaft und ist er jenem Kreise der Männer zuzuzählen, deren Andenken in der Geschichte des Vereines unvergänglich bleiben wird. Über den Tod hinaus verlieh er „in treuem Gedenken" seiner opferwilligen Fürsorge für die Gesellschaft durch die testamentarische Widmung des Betrages von 5000 K zur Errichtung einer Schulftiftung rührenden Ausdruck. Diese Stiftung führt den Namen „Dr. Emil Bock-sche Stiftung für Klavierschülerinnen der Philharmonischen Gesellschaft" und ist mit der Widmungsurkunde vom 18. Dezember 1917 (mit Erlaß der k. k. Landesregierung von Krain vorn 3. Februar 1918, Z. 1889/18, stiftungsbehördlich bestätigt) der Vermögensverwaltung der Gesellschaft einverleibt worden. 11 Außerdem vermachte er sein Violoncello, ein vorzügliches Jnstru-ment, der Gesellschaft. Selbstverständlich wurde sein Wirken auch von Allerhöchster Stolle wiederholt anerkannt, indem ihm das Ritterkreuz und während des Krieges das Offizierskreuz des Franz-Iosef-Ordens >und früher schon der Titel eines Obermedizinalrates verliehen wurde. Auch war er Inhaber des Ehrenzeichens 2. Klasse vom Röten Kreuz. Tr. Bock war im Persönlichen Verkehre von herzgewinnender Liebenswürdigkeit, infolge seiner umfassenden Geistesbildung bot er stets anregende und genußreiche Unterhaltung. Zudem war er stets heiter und witzig, dabei aber iinnrer vornehm. Der jähe Tod Dr^Bocks zerstörte auch grausam ein glückliches Familienleben, die Witwe und die einzige Tochter Edith trauern in unsagbarem Schmerze um den besten Gatten und Vater, Fräulein Karoline Bock um einen edlen, stets fürsorglichen Bruder. Das Andenken Tr.Bocks ivird unvergeßlich bleiben! 1917. Tirektionsfitzu n g. Trauerkundgebung für weiland Tr. Emil4- Jänner Bo cf. • Ter Vorsitzende Dr.Alfred Mahr ergreift nach Eröffnung der Sitzung das Wort zu einem warmen, zu Herzen gehenden Nachrufe für Dr. Bock, dessen jähcS Hinscheiden für die Gesellschaft einen unersetzlichen Verlust bedeutete. Unter Hervorhebung der seltenen Treue und Hingebung, die der Verstorbene der Gesellschaft zeitlebens bewährte, gab der Redner in großen Zügen eine übersichtliche Schilderung des vorbildlichen Wirkens und der unauslöschlichen Verdienste des Verblichenen um die Gesellschaft. Tic ergreifende, nach Inhalt und Fon» vollendete Gedenkrede wurde von den Anwesenden stehend und in wehevollster Stimmung angehort. • , Anschließend machte der Vorsitzende Mitteilung von den hochherzigen testamentarischen Widmungen zugunsten der Gesellschaft. Für die bereits erfolgte Vollziehung dieser letztwilligen Verfügungen wird den Erben im Namen der Gesellschaft der verbindlichste Dank ausgesprochen. In dieser Sitzung werden die Teuerungszulagen der Lehrer erhöht. Ehrenmitglied D r. W i l h e l in . K i e ti z I feiert seinen1 ^ <><). Geburtstag. — Die Gesellschaft übersendet ein telegraphisches Glückwunschschreiben. 12 29. Jänner Z. Gesellschaftskonzert, das ein erhebendes Bild ein-1917- inütigen uiid aufopfernden Zusammenwirkens der heimischen Kunstkräfte unter Leitung ihrer unermüdlichen Führer, der Herren Gerft-n e r und R anth, bot. Besonderes Interesse gewann das Konzert durch die Mitwirkung der begabten jugendlichen Maria Ger st n e r, die an der Seite ihres Vaters zum erstenmale mit außerordentlichem Erfolge in einer großen künstlerischen Aufgabe vor die weitere Öffentlichkeit trat. 17. Febr. , , , . , r. . 1917. D I re kt I o ns11 tz u n g. 24. gebr. 4. Gesel l s ch a f t s k o n z e r t. Fräulein Angelina Svoboda, 1917, ein neuer Stern am Kunsthimmel, entzückte durch ihr meisterhaftes Violinspiel. In die Ehren des Abends teilte sich mit ihr Herr Otto Jane sch, der nach langjähriger Abwesenheit den Kreis seiner Freunde mit seiner Gcsangskunst von erstem Range erfreute. Schluß des 1. Semesters. 5. Gesellschaftskonzert. Ein nachgelassenes Werk weiland Zöhrers, „Vier Tonstücke für Streichorchester", gelangt zur Uraufführung. D-as Werk, zweifellos eine der reifsten Kompositionen des verblichenen Altmeisters, erregt ungeteiltes Entzücken der Zuhörerschaft. 23. Mai _ , .... , 1917 och ii lerausfu h ru n g. 21. Juni D h’ ektionssitz u n g. 1917 Ter Vorsitzende inacht die.erfreuliche Mitteilung von dem Vermächtnisse der kürzlich verstorbenen Frau Marie Pagliaruzzi Edlen von Kieselstein im Betrage von 2000 K. Dein Herrn Heinrich Debevc wird für seine Bemühungen als Vollstrecker des letzten Willens der Verstorbenen der Dank der Gesellschaft ausgesprochen. Schluß des Schulja h r e s. 30. Juni Die Gesellschaft beklagt neuerlich den Tod eines ihrer angesehensten 1917- und ältesten Mitglieder, des Ehrenmitgliedes Herrn Albert Sa inas sa. Der Verblichene war schon in den Jahren 1863 bis 1869 im Ausschüsse des Mannerchores tätig; er war Direktionsmitglied in den Jahren 1870 bis 187:! und Mitglied des großen Baukomitees anläßlich des Baues der Tonhalle. Er vertrat auch bei vielen Anlässen in erfolgreichster Weise die Interessen des Vereines nach außen hin und erwies sich wiederholt durch Widmungen größerer Spenden als Wohltäter des Vereines. Getreu den Überlieferungen seiner Familie, die seit mehreren Geschlechtsfolgen dem Vereine angehört, brachte er diesem auch in den letzten Jahren, in denen ihn ein schweres Augenleiden heimsuchte, das regste Interesse entgegen und selten fehlte seine stattliche Erscheinung bei einer Veranstaltung der Gesellschaft. (Sin ehrendes Gedenken wird dem verdienstvollen Manne, dessen Ableben auch für die weitesten Kreise der deutschen Bevölkerung einen schweren Verlust bedeutet, immerdar bewahrt werden! Herr Kommerzialrat Max von S a in a s s a überreicht der Gesellschaft aus Anlaß des Ablebens seines Vaters eine Gedenkspende im Betrage von 500 K. Direktionssitzu n c\. Die Kosten des Grabdenkmals für weiland Zöhrer werden zur Hälfte von der Gesellschaft übernommen. Die Gesellschaft verliert wieder ein hochangesehenes treues Mitglied: Hofrat und Finanzprokurator i. R. Dr. Joses Edlen von:lt a ö i ö. Seit Dezennien Mitglied der Gesellschaft, stand der Verstorbene infolge der wiederholten künstlerischen Betätigung seiner Gemahlin, der Frau Ernestine Edlen von 9t a (i c, in den gesellschaftlichen Konzerten in besonders innigen Beziehungen zum Vereine, der dem Verblichenen stets ein ehrendes Gedenken bewahren wird. Dr. Othmar Hege mann, Pfarrer an der Laibacher evangelischen Gemeinde, ein eifriges ausübendes Mitglied des Vereines, findet durch Absturz in den Bergen ein tragisches Ende. Tr. Hegemann war auch als Referent über die Veranstaltungen der Gesellschaft viele Jahre tätig und war immer bestrebt, die Interessen der Gesellschaft durch seine publizistische Tätigkeit zu fördern. Seinen Verdiensten bleibt dankbare Erinnerung gesichert. Turch das Ableben des Fräuleins Marianne Ehiossino erleidet die Gesellschaft neuerlich den Verlust einer treuen Verehrerin des Vereines. Obwohl italienischer Nationalität war sie von glühender Begeisterung für deutsche Munst erfüllt. Sie brachte allen künstlerischen Veranstaltungen das regste Interesse entgegen und stellte sich jederzeit opferfreudig in den Dienst der deutschen Kunst. Jahrzehnte hindurch war sie eine ständige Erscheinung in der Zuhörerschaft. Mit letztwilliger Verfügung vermachte sie der Gesellschaft den Betrag von 200 K und ein Viani im der berühmten französischen Firma Erhart. Die Verblichene erwarb sich durch ihr außerordentlich liebenswürdiges Wesen die Sympathien der weitesten Kreise, die ihr ein ehrendes Gedenken immerdar bewahren werden. 1 Direktionssitzu n g. Die Einladung der Marinekapelle unter Leitung des Kapellmeisters Ehristoph wird grundsätzlich beschlossen. 12. Juli 1917. 17. Sept. 1917. 21. Sept. 1917. 19 Okt. 1917. 18. Dez. 1917. 14 1918. Vom 1. Jänner bis 30. September. 9. Jänner l. Gc s e l l s ch a f t s k 0II z e r t, ein glänzender Klavierabend des 1918 Wiener Pianisten Dr. Paul Weingarten. 6-Sc6r. 2. Gesellschaftskonzert. Zwei jugendliche Künstlerinnen Nora Duesberg (Violine) nnd Fräulein Franzi von Fvrinacher (Gesang), teilen sich in die Ehren des Abends. 1 D i rek t i onss i tz u u g. ■'!. Gesellschaftskonzert, in welchem der Baritonist Viktor Heim im Vereine mit dem Komponisten Alfons Blümel die eigenartigen. hier noch nicht gehörten Dafnis-Lieder in vollendetster Weise vortragen und die gespannten Erwartungen der Zuhörerschaft in vollem Maße erfüllen. 4. Gesell s ch a f ts k o n z e rt, ein genußreicher Kammermusik abend unter Mitwirkung der hervorragenden Klagenfnrtcr Künstler Mar Niebauer (Pianist) und Lorenz Korb (Geiger). Direktionssitz u n g. Die Gesellschaft veranstaltet ein großes Wohltätigkeitskonzert, das von der Marinekapelle unter Leitung des Kapellmeisters Theodor C h r i ft o p h ausgeführt wurde. Dirigent und Kapelle leisteten Glänzendes und nach langer Ent-behrungszeit schivelgten die hiesigen Kunstkreise im Genüsse der zum Portrage gebrachten symphonischen Stücke. Der stürmische Beifall der Zuhörerschaft galt dem ausgezeichnete» Dirigenten Christoph, ihm auch als dem langjährigen treuen Freunde . der Gesellschaft. 1. Mai .. 1918. D 1 rek11oIIs11tzuug. 4.(S»ai W 0 hltätigkeitskoIIzert des SingveIeiII e s unter der 1918. bewährten Leitung des Chormeisters Mt n n 11) und unter Mitwirkung der Kainmeiinusikvereinigung und des Pianisten Julius Varga aus Wien. 8. Mai K o n z e r > des Pianisten Alfred H o e h n, der mit seinen Dar- 1918. iiictungen von erstem Range Beiviinderung auslöste. 12. Mai r>. Gefcllschoftsf onzert, ein glänzender Abschluß der Kon- 1918 zertsaison. Herr Professor Grümmer (Cello) mit dem unividerstehlichen Zauber seiner Kunst und seiner Persönlichkeit, der junge Klaviertitane Alfred H v e h n, unsere Künstler Herr Direktor von W e i s - O ft b o r n (Gesang) und Herr Konzertmeister Professor Gc r.st ner (Violine) boten der Zuhörerschaft eine Fülle herrlicher Musik. Wohl selten hat ein Konzertabend den Philharmonikern so reiche, auf der Hochstufe künstlerischen Könnens stehende Leistungen gebracht. 15 Mit Jubel wurde Herr Professor Grümmer als treuer und mv hänglicher Freund begrüßt, der trotz beruflicher überbürdung in selbstlosester Weise jederzeit seine hohe Kunst in den Dienst der Gesellschaft stellt. Die große Zahl seiner aufrichtigen Verehrer und Bewnnderer in den philharmonischen Kreisen werden ihm hiesür unauslöschlichen Dank wissen, sein Name wird, den ihm gebührenden Ehrenplatz in der Geschichte der Gesellschaft einnehmen. Auch der zweite Gast des Abends, Herr Alfred Hoehn, hat sich nicht nur durch seine künstlerischen Darbietungen, sondern auch durch die selten liebenswürdige Art seines Auftretens im Sturm die Gunst der Zuhörerschaft erworben. Mit Herzlichkeit und Freude wurde Herr Direktor von Weis-Ostborn begrüßt, der aus seinem entfernten militärischen Dienstorte herbeigeeilt war und durch seine Gesangsvorträge zum glanzenden Perlaufe des Konzertes wesentlich beigetragen hat. Direktionssitzung. Aus Anlaß des Schlusses der Koirzertsaison richtet der Vorsitzende herzliche Worte der Anerkennung und des Dankes an Herrn Konzcrt-meister Professor H. Gerstner für seine aufopfernde Mühewaltung als Leiter des gesellschaftlichen Konzertwesens, das trotz der angehäuften schwierigen Verhältnisse sich auf der früheren künstlerischen Höhe erhielt. Wohltätigkeitskonzert der Frauenortsgruppe „S ü d -mark". Lieder,1 b e u d S d) r e iner - D e c s e >>. Schul ichlu s; mit T ch ü l e r ko n z e rt. dessen erfolgreicher Verlauf den vollen Beweis eines zielbewussten und sachgemäßen Unter-richtsbetriebes erbrachte. D i r e k t i o n s s i tz u 11 g. Direktionssitzuug, in der unter anderem eine den ge-änderten Verhältnissen entsprechende Erhöhung des Schulgeldes und der Saalmiete beschlossen wird. Beginn des Schuljahres 1918/19. / 24. Mai 1918. 1. Juni 1918. 8 Juni 1918. 15. Juni 1918. 20. Juni 1918.' 10. Sept. 1918. 15. Scpt 1918. II. Spender und Förderer. 1. K. k. Ministerium für Kultus und Unterricht, staatliche Subvention für 1917/18 im Betrage von .1000 K. 2. Krainische Sparkasse, Subventionen für die Musikschule und für den Kammermusikfonds im Betrage von je 5500 K für 1916/17 und 1917/18. 3. Stadtgemeinde Laibach, Subvention von 500 K. 4. Frau Elsa Galle, Spende für den Pensionsfonds im Betrage von 100 K („in dankbarem Gedenken an ihren verstorbenen Lehrer Bohrer"). \ 5. Herr Mar von Samassa aus Anlaß des Ablebens seines Vaters, Gedenkspende im Betrage von 500 K. is. Dr. Emil Bock, letztwillige Zuwendung des Betrages von 5000 K für eine Stiftung und Vermächtnis eines Violoncellos. 7. Frau T.Cerer dem „Deutschen Singvereine" aus Anlas; des Heldentodes ihres Mannes, Gedächtnisspende im Betrage von 100 K. 8. Fräulein Marianne Chiossino, letztwillige Zuwendung von 200 K uud eines Pianinos. 9. Frau Marie Pagliaruzzi Edle von Kieselstein, letztwillige Zu-wendung von 2000 K. (Testamentvollstrecker Herr Heinrich Debevc.) 10. Frau Adele Zöhrer, Notentasten mit Noten und Bilder aus dem ' Nachlasse des Herrn Musikdirektors Zöhrer. I I. Laibacher Elektrizitätswerk, Nachlaß von Beleuchtungskosten. Allen geehrten Spendern und Förderern sei an dieser Stelle der verbindlichste Dank ausgesprochen. \ III. Der 6eutlcke Singoerein (Zweigverein der Philharmonifchen Selelllckatt). Mit Oktober 191 (> Begann das vierte Vereinsjahr. Die Verhältnisse blieben dieselben mie im Vorjahre. Tie Zahl der Sänger uni Sängerinnen erhielt sich trotz manchen durch die Kriegslage bedingten Wechsels durchschnittlich auf der gleichen Höhe. Auch die Leitung blieb in denselben Händen. Der Verein entfaltete eine erfreuliche Tätigkeit; so wirkte er am 3 l. Dezember 191(5 bei der Jahrwendfeier des Laibacher deutschen Turnvereines mit, u. zw. unter Leitung von A. Furthmoser, am 2. Jänner 1917 beim dritten Gesellschaftskonzerte, wo Frauenchöre und gemischte Chöre unter der Leitung des ersten Chormeisters H. Viktor NantH zum Vortrage kamen. Am 2.April 1917 beteiligte er sich am fünften Gesellschaftskonzerte, bei dem der gemischte Chor unter der Leitung des V. Ranth mit der Aufführung von Podbertskys „Tausendjährige Linde" rauschenden Beifall errang. Das fünfte Vereinsjahr 1917/18 berechtigte noch immer zu schönen Hoffnungen. Am 31. Dezember beteiligte sich der Verein an der Jahrwendfeier des Laibacher deutschen Turnvereines mit seinem Männer-und seinem Frauenchor, ebenso an dem Fastuachtabend am 9. März und an dem Josefiabende am 18. März. Beide Unternehmungen waren veranstaltet zugunsten der Kriegerheimstätten. Tie Wiederaufnahme der Äonzerttätigkeit in der bis dahin behördlich in Anspruch genommenen Tonhalle ward durch ein Konzert zugunsten der Kriegswaisen und Armenfürsorge am 4. Mai eingeleitet, bei dem der Singverein ebenfalls mitwirkte. Am Schlüsse des Vereinsjahres, das sich trauriger Anlassen sollte, als man hätte erwarten dürfen, zählte der Verein noch immer über 100 ausübende Mitglieder, darunter freilich auch einige liebe Gäste, die die Kriegsläufte auf kurze Zeit hicher verschlagen hatten. ^ Leider hat der Verein in diesen letzten Jahren neuerdings den Verlust zweier Mitglieder zu beklagen, die auf dem Felde der Ehre verblieben: Hauptmann Taucher und Fliegerleutnant Emil Heyß. Ehre ihrem Andenken! 2 4. Vereinsjahr 1916/17. 5. 83er-einsjahr 1917/18. 18 Die Leitung des Chores ist in den abgelaufenen Jahren in denselben Händen verblieben, bis im Herbste 1918 der Musikdirektor Rudolf von Weis-Ostborn wieder die Leitung des Chores übernahm. Der Verein hat in den vier Jahren des Krieges trotz aller Schwierigkeiten seine Lebensfähigkeit erhalten; was die Zukunft bringt, die mit ihren politischen Verschiebungen wenig verheißungsvoll sich anläßt, das weis; Gott. Bleiben sich die Deutschen in Laibach nur selber treu, dann wird auch der Verein um seine Zukunft nicht zu bangen brauchen. Laibach, 1. Oktober 1918. Dr, 3. 3. Binder. Ausübende Mitglieder des deutlchen Singvereines in den fahren 1017 und 1 * KoMig-Rupert. Krenn Adolf. Krombholz Hermann. Laurencic Alfred. Lieberth Franz. Luckmaun Karl. ML-Joses. Micknik Viktor. Pecak Oskar. Petersek Fritz. Alois. Pippaii, Josef. Poorasek Hugo. Pohle Ernst. ÄaMch Theo. Viktor. Zauber Willy. Reischel Alois. Rizzoli Kamillo. Röger Josef. Samasfa Hans. Sattler Hans. Schätzer Hugo. Schmalz Joses. Schrautzer K. Schweiger Norbert. SkoriaiH %rl öiiioue RMölf. SMVler Alfred. Stadler Franz. Stuller Karl. Stuzzi Walter. Tekauz Karl. Tretter Othmar. Uhl Reinhold. Urfchitz Andreas Wenig Richard. *Wieser Franz. Winzig August. /LO- [68] 2* x> xj 2. frauenchor. Anderwald Emma. ^AMchül-Zrieda. "Frau Binder Marie Friederike Bischof Marie. * Frau Brodbek Martha. Frau Burger Sofie. Bucht« Olga. Cantoni Bertha. Cautoni Lucie. Dreni^ Gertrude. Ebner Frida. Fortis Esther. Fortis Luise. Gerstner Maria. Gillich Vita. Goldstein Erna. Gomsi Olga. Gratzl Elsa. Gratzl Ridi. Handel Edith. Heyß Rosalia. Heyß Walpurga. JarzAnna. Frau Jaksche Tony. Klauer ZaMina. Kobelka-Stöger Luise. Kvku Emilie. Kos Paula. Kovak Emilie. Krieg! Fanny. Krieg! Roberta. Lach Louise. Lach Tilly. Laurentic Berta. Muck Elisabeth. Mnlley Annemarie. Palouz Luise. Pestator Emma. Pestator Jda. Frau Petz Fanny. Pirker Berta. Poltnig Lea. Priboschitz Gretl. Rabitsch Elsa. Rabitsch Gertrude. Frau Ranth Sabine. Raznoznik Brigitta. Schönemann Elisabeth. Frau Schropp Auna. Schweiger Rosa. Sedey Mi^i. Szk^udera Elisabeth. Skorjanetz Gretl. ^ Stafsler Anna. Stöger-Kobelka" Marie. Stöger-Kobelka Rosa. Stöhr Karoline. Swolinski Marie. Tasolti Marie. Tschad« Anna. Cm_r Tschech Mary. Unger Grete, v. Velkavrli Alexandra. Frau Verhovc Anna. Wisnowitsch Rosl. Zigon Tina. 'Bumer Paula. IV. Die IMikfchule. fl. Das Schuljahr 1916/17. (3. Kriegsjahr.) I. Allgemeiner Bericht. Tic Aufnahme der Schüler und Schülerinnen geschah vom 18. bis 20. September von 10 bis 12 Uhr vormittags und von 5 bis 7 Uhr nachmittags. Der Unterricht begann am 21. September; das erste Halbjahr schloß am 10. Februar, das zweite mit 80. Juni. Kürzere Unterbrechungen des Unterrichtes mußten infolge der allgemeinen Landestrauer anläßlich des Todes Sr. Majestät unseres Kaisers Franz Josef l. e im Monate November und ferner über Verordnung des k. k. Landesschulrates ob des herrschenden Kohlenmangels anfangs Jänner ein-treten. Der Umstand, daß Pianist und Gesellschaftslehrer Jul. Varga, als nach Rumänien zuständig, von der politischen Behörde die Weisung/Jwt. erhielt, das engere Kriegsgebiet und somit Laibach zu verlassen, machte seine Enthebung als Lehrer des Klavierspiels an der Musikschule zur Pflicht. Die Schulleitung war daher bemüßigt, einen Ersatz zu suchen, hielt allenthalben — namentlich in Wien bei der k. k. Akademie für Musik und bei dem musikpädagogischen Reichsverband — Nachfrage, konnte jedoch trotz eifriger Bemühungen keinen Ersatz finden, da nur weibliche Lehrpersonen empfohlen wurden, von deren Anstellung die Gesellschaftsdirektion Abstand zu nehmen empfahl. Es mußten daher die gegenwärtig wirkenden Lehrer und Lehrerinnen für Klavierspiel ciite größere Anzahl von Stunden übernehmen, wodurch es ermöglicht wurde, den Unterricht in vollem Umfange aufzunehmen. Musiklehrer Robert Hüttl. vom 10.Dezember 1916 bis ln.Juli 1917 vom Militärdienste enthoben, begann seine Tätigkeit als Lehrer des Violiuspiels am I I.Dezember.—Der Gesangsunterricht wurde zwar am Beginne des neuen Schuljahres von Frau Hilde Nell-Mahr in liebenswürdiger Bereitwilligkeit übernommen, erfuhr jedoch Ende November durch ihre Abreise nach Wien eine längere Unterbrechung und konnte erst nach ihrer Rückkehr anfangs Mai wieder fortgesetzt werden. Im Monat Februar mußten sich acht vorgeschrittene Schüler einer militärischen Musterung unterziehen; als ihre Tauglichkeit zum Waffen- * 22 dienste anerkannt ivurbe und sie dadurch zuin Austritte aus der Musikschule gezwungen waren, fanden auch die Übungen im Zusamiuenspiel ihr vorzeitiges Ende, da die-Zahl der zu diesen Übungen reifen Schüler eine zu geringe war. Der Schülerbortragsabend fand am 23. Mai im kleinen Saale der Tonhalle statt; an demselben beteiligten sich Schüler und Schülerinnen der Unter-, Mittel- und Oberstufe, wobei sich durch sehr vorgeschrittenes, technisch einwandfreies Spiel und gediegenen Vortrag der Violinschüler Hermann H r o w a t h (Violinkonzert von Mendelssohn, Schule Gerst-ner) und der Klavierschüler Franz N i ck e r l von R a g e n f e l d (Scherzo von Franz Schubert, Schule Edith Bock) besonders auszeichneten. Das Schuljahr 1916/17 wurde, so wie an allen anderen öffentlichen Unterrichtsanstalten, am 30.Juni mit der Verteilung der Schul-, uachrichten und Jahreszeugnisse geschlossen und der Beginn des nächsten Schuljahres voraussichtlich auf Mitte September angesetzt. Über das Ableben zweier um die Philharmonische Gesellschaft und deren Musikschule hochverdienter Männer, des emeritierten Musik- und Schuldirektors Josef Z oh rer und des Obermedizinalrates Dr. Emil Bock wird an anderer Stelle berichtet. 1. Herr Rudolf von Weis-Ostborn, Musikdirektor der Philharmonischen Gesellschaft, kriegsdienstlich beurlaubt. 2. Herr Hans Gerstner, Professor und Konzertmeister der Phil harmonischen Gesellschaft, Leiter der philharmonischen Konzerte, der Kammermusikabende und der Musikschule, Mitglied der k. k. Prüfungskommission für allgemeine Volks- itrtb Bürgerschulen, emeritierter Lehrer für Musik an der k. k. Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt und Lehrer für Violine an der deutschen Lehre-rinnen'bildungsanstalt des Laibacher Schulkuratoriums, Besitzer des Goldenen Verdienstkreuzes und des Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone, lehrte Violine, Viola, Kammermusik und Orchesterspiel. 3. Herr Rudolf Paulus, Musiklehrer der Philharmonischen Gesellschaft, Lehrer für Gesang au, f. k. Gymnasium mit deutscher Unterrichtssprache, lehrte Violoncell, Kontrabas;, Klavier und allgemeine Musiklehre. 4. Herr Robert Hüttl, Musiklehrer der Philharmonischen Gesell schast, Sangwart des Mannergesangvereines „Vorwärts" in Schischka-Schönau bei Laibach, lehrte Violine. f). Fräulein Mitzi Schmiding er, lehrte Violine und Klavier. 6. Fräulein Edith Bock, lehrte Klavier. 7. Fräulein Maria Ger sin er, lehrte Klavier. 8. Frau Hilde Nell - M a h r, lehrte Sologesang. 2. Lehrkörper. 23 3. Kanzleikraft. Fräulein Vita Gillich. 4. Geiellfchaftsdiener. Alois Riedl, kriegsdienstlich beurlaubt. Ferdinand K i n d l h o f e r, Aushilfsdiener. 5. Sdiulftatiftih. ii) B e s u ch Skiffe r n d e r M u s i k s ch u l e im Jahre 1916/17. Schüler: 74; Schülerinnen: 81; Gesamtzahl 155. Einteilung der Schüler uud Schülerinnen nach Jahrgängen, im 1. II. III. IV. V. VI. VII. VIII. IX. X. Jahrgange 57 32 22 26 8 4 2 — 2 2 Schüler 1>) B e i u chsziffern der e i n z e l n e n Fache r. Fach S ch ü l e r Schülerinnen Zusammen Hauptfach Nebenfach Hauptfach Nebenfach Allgcm. Musiklehre. — 44 — 42 86 Sologesang . . . — — 5 — 5 Klavier .... 14 1 56 — 71 Violine .... 55 — 17 1 73 Biola — 2 — — 2 Bioloncell . . . 1 — 1 — 2 Kontrabaß . . . — — — — — Orchester.... — 8 — 4 12 Kammermusik . . — 4 — 2 6 c) Ü b e r sicht der S ch u l g e l d z a h l u n g s p f l i ch t. Von 155 Schülern zahlten das volle Schulgeld . . 90 Schüler; Ermäßigung des Schulgeldes genossen.......................37 „ Ganz befreit waren........................................28 „ J) Übersicht der Don den Lehrern erteilten Unter-r i ch t s st u n b e n (für die Woche berechnet). 24 Herr Konzertmeister Professor Hans Gerstner: Violine und Viola , 18bis22St. Zusaminenspiel und Kammermusik. . 1 „ Orchesterspiel . . 1 „ Sprechstllnde ... 1 „ Herr Rudolf Paulus: Klavier .... 20 „ 21 „ Violoncell ... 1 „ Allgemeine Musiklehre in drei Abt. 3 „ Herr Robert Hüttl: Violine (v. 15. De- zember 1916 angefangen) . . . 22 „ 24 „ Fräulein Edith Bock: Klavier .... 2 „ Fräulein Mitzi § ch midi n q e r: Violine und Klavier (vom 4. Okt. 191'! angefangen) . . 14 „21 „ Fräulein Maria Gerstner: Klavier . . . . 19 „ 24 „ Frau Hilde Nell-Mahr: . Sologesang (mitUn- brechung v. I. Dezember 1916 bis 30. April 1917) . 2 „ 4 „ 6. Teilnehmer an den Übungen. 6. An den Übungen im Zusammen-, Orchester- und Kammermusikspiel nahmen 14 Schüler und Schülerinnen teil, doch mußten diese Übungen vom Monate März angefangen — mit Ausnahme der Kammermusik — ganz eingestellt werden, nachdem die vorgeschrittenen und dazu befähigten Schüler zu militärischem Dienste einberufen wurden. 7. Candesangehörlgkeit der Schüler. Krain....................................................91 Schüler Kärnten................................................. 2 „ Steiermark...............................................13 „ Küstenland...............................................(j „ Triest....................................................6 „ Niederösterreich..................................■. 7 „ Oberösterreich .'...............................• . . 4 „ Tirol....................................................(i „ Salzburg ................................................ 1 „ Böhmen....................................................3 „ Mähren....................................................8 Schlesien................................................ 1 Fiirtrag . . 143 Schüler. 25 Übertrag . . 143 Schüler. Galizier.................................... 3 Bukowina.................................... 2 Ungarn.............................................5 Dalmatien.............................■ . . . . 1 Deutsches Reich............................. . . 1__________ Zusammen . . 155 Schüler. 8. Schulzugehörigkeit der Schüler. ^Männlich Name der Anstalt Weiblich 1 25 Gymimsiinii 6 ! 27 Realschule 1 17 Volks- imb Bürgerschule 46 1 Lehrer- jmb Lehreriuueiibildiingsanstalt 8 ' — Gewerbeschule 2 j — ' Handelsschule 3 | 4 Feilte Anstalt 16 1 74 S » m in e der Sch ü l e r 81 9. ntutterfprache und Glaubensbekenntnis. Deutsch 145; slovenisch 5; kroatisch 1; italienisch 4. Römisch-katholisch 144; evangelisch fi; israelitisch 5. 10. Vortragsabend der Itlufikfdiüler am lllittmoch den 25. 111 ai 1917, (Unter-, mittel- und Oberftufe.) mifwirkende im 3ahre 1916/17. 1. Ausübende Mitglieder der Gesellschaft, Lehrer und Schüler der Gesellschaft und fremde Musiker: a) Geige: Frau Louise Dr. Hegemon«, Fräulein Mitzi Schmidinger, Gräfin Barbo-Stella, Fräulein Mitzi Mayer, Fräulein Elisabeth Schönemann, Fräulein Rosa Kobelka; ferner die Herren: A.Depaul, Dr. A. Gandusio, Robert Hüttl, A.Jakl, H. von icferl, K.Poga^ar, B.Schumer, K.P. Seifert, H.Wlafsak, R. Uhl. 3 b) 23 v fl t j ch c: Die Herren: I. Hohenberger, A. Klein, I.Proschka, H.Wettach. c) Kniegeige: Die Herren: H. Martin, K.Tschech, N. Paulus. >1) Kontrabaß: Die Herren: W.Kutschera, A.Salmik. Auszerdem lvirkten einige Militärmusiker und Schüler imb Schule rini.en der Gesellschaft mit. 2. Solisten und Gäste: Frau Mitzi Slmbrositseh, Gesang, Laibach: Fräulein Marianne Munk, Klavier, Wien: Fräulein Maria Gerstner, Klavier, Laibach: Fräulein Grete Priboschitz, Klavier, Laibach; Fräulein Berta Cantoni, Klavier, Laibach: Fräulein Angelina Swoboda, Violine, Graz; ferner die Herren: Mar N'iebauer, Klavier, Klflgenfurt; Paul P.inpichler, Konzertsänger, Graz; Otto Janesch, Opernsänger, Zürich: Julius Schuch, Klavier, Graz; Hans Gerstner, Violine, Laibach; Heinrich Wettach, Viola und Klavier, Laibach; A. Jakl, Violine, Laibach; Rudolf Paulus, Pioloncell, Laibach,, und der gemischte Chor des deutschen Singvereines unter Leitung des Herrn Viktor Ranth in Laibach. , _ _ Prof. I)ans Gerstner. Das Schuljahr 1917/18. 1103. Schuljahr; 4. Kriegsjahr.) 1. Allgemeiner Bericht. Mit den Einschreibungen am 15., l(i., 17. und 18. September, die mit Hinzurechnung einiger Nachzügler die Summe von 180 Schülern erreichten, begann das neue, zugleich 103. Schuljahr seit dem ununterbrochenen Bestände der Musikschule. Im Personalstand des Lehrkörpers trat in letzter Stunde eine Veränderung ein; bei Fräulein Mari fl Ger st n e r, die durch drei Jflhre sehr gewissenhaft Klavierspiel lehrte, Hot sich infolge beruflicher Überbiirdung ein vorübergehender nervöser Zustand bemerkbar gemacht, der sie bemüßigte, zeitweilig ihre gesamte Lehrtätigkeit einzustellen, und der Violinlehrer Herr Robert Hüttl wurde neuerlich am 19.September zur Dienstleistung bei der „Garnisonsmusik" nach Graz einberufen. Für erstere wurde Fräulein Grete Priboschitz, einstigq Schülerin der Anstalt, und für letzteren Herr Rudolf R e i ch (, Lehrer an der deutschen Schulvereinssckule, für das Schuljahr 1917/18 gewonnen. Der Unterricht konnte daher am 20. September beginnen. Nur der Sologesangs-Unterricht begann erst nach Rückkehr von Frau Hilde Nell-Mahr am 1.November, wurde jedoch nach.abermaliger Unterbrechung, bedingt durch die Übersiedlung der genannten Tarne nach Wien, von Fräulein Franzi von Formatier, einer tüchtig ausgebildeten Konzertsängerin, bis Ende April fortgesetzt und nachher, da auch diese Lehrkraft Laibach verlies; und nach Triest übersiedelte, gänzlich ausgelassen. Ter Vereinsdiener Alois Riedl, seit Beginn des italienischen Krieges im Felde, wurde infolge einer Verwundung kriegsdienstuntauglich und trat Mitte Februar wieder in den Dienst der Philharmonischen Gesellschaft. Die k. k. küsten-ländische Post- und Telegraphendirektion, die durch beinahe drei Jahre nicht nur unsere Konzertsäle, sondern auch die meisten Schulräume inne hatte, kehrte Ende März nach ihrem früheren Standort Triest zurück. Die Gesellschaft atmete erleichtert auf, denn damit stand sowohl der Veranstaltung von Konzerten und Schüleraufführungen als auch hauptsächlich dem Schulbetriebe, nachdem eine gründliche Reinigung aller Räumlichkeiten vorhergegangen war, kein wesentliches Hindernis mehr im Wege. Am 15. Juni fand die öffentliche Aufführung der Musikschüler im großen vollbesetzten Saale der Tonhalle statt, über deren sehr zufriedenstellendem stellenweise überraschenden Verlauf die „Laibacher Zeitung" wie folgt berichtet: „Philharmonische Gesellschaft, Schülerkonzert. Der doppelte Zweck solcher Schüleraufführungen, die Jugend möglichst früh an ein furchtloses öffentliches Auftreten zu gewöhnen und zu zeigen, was die Schule und ihre Lehrkräfte aus kleinen Anfängen zu entwickeln .vermögen, wurde in dem Konzert am Samstag glänzend erreicht. Schon ' die Kleinsten der Kleinen (Schule Fräulein Schmidinger und Reich!) verblüfften durch kräftige Bogenführung, strammen Rhythmus und gefällige Sicherheit der Stimmführung. Einen Höhepunkt brachte eine Probe des Zusammenspieles in dem Trio für drei Violinen von Wichtl . in sechsfacher Besetzung. Konzertmeister Hans Gerstner holte aus der bunten Schar nicht nur mit gewohnter Haiid straffen Rhythmus und klare Figuren heraus, sondern teilte ihnen auch zarten Vortrag und Schwung des Ausdruckes mit. Schon dieser erste Teil erwies den rasch ansteigende» Fortschritt und lies;, wie es jede echte Kunst soll, Mühe und Schweiß nicht ahnen, die auf dem Wege lagen. Ter zweite Teil der Vortragsreihe lief; das Klavier stärker hervortreten. Klang und Seele des Instrumentes zeigte uns in höchst erfreulicher Darbietung Mendelssohns Phantasie (Schule Fräulein Priboschitz), lyrische Feinheit, ferner Haydns Sonatcnsatz, Sicherheit in der Behandlung technischer Schwierigkeiten, aber >hne Aufdringlichkeit, Mozarts Phantasie in D-Moll und Beethovens vierter Satz aus der Sonate Op. 20 (Schule Paulus). Eine angenehme Abwechslung bildete der erste Satz des C-Dur-Trios von Haydn, in dem nicht nur der heikle Klavier- und Violinpart leicht und sicher behandelt wurde, sondern auch das Zusammenspiel und die gegenseitige Abtönung höchst gefällig zum Ausdruck kamen. Paderewskis Menuett für Klavier wurde kräftig angepackt und massig hingestellt. 28 Die letzten Stücke fielen fast schon ans dein gestellten Rahmen heraus, indem sie bereits an das Gebiet individueller Auffassung und künstlerischer Darstellung streiften. Griegs erster Latz aus der Sonate in E-Moll für Klavier (Franzi von Nickerl, Schule Fräulein Bock) zeigte sehr sichere und saubere Ausführung, Gewandtheit im Ausdruck und feines Stilgefühl. Der erste Satz aus Beethovens Violinkonzert (Her-inann Hrowath, Schule Gerstner) ragte entschieden über das Maß der Schüleraufführungen beträchtlich hinaus. Sichere Beherrschung aller technischen Schwierigkeiten (namentlich in der Kadenz Wilhelmys), klares Herausarbeiten der melodischen Themen aus allem Beiwerk, lyrischer Klang in den sangbaren Stellen und vor allem gute Abtönung der Wirkungen zeichneten diese hervorragende Leistung aus. Die Philharmonische Gesellschaft kann mit Freude und Genugtuung auf diesen Abend blicken, der nicht nur verdienten Beifall in Menge brachte, sondern auch die beruhigende Gewißheit, daß sie mit der Heranbildung des musikalischen Nächwuchses auf dem rechten Wege ist." Mit der Verteilung von Jahreszeugnissen und Schulnachrichten wurde über Weisung der Direktion am 28.Juni die Schule geschlossen und die Wiedereröffnung auf Mitte September angeordnet. Tie SdiuUeitumv Prof. F)ans Gerstner. 2. Cehrhörper. 1. Herr Rudolf W eis - O stb o r n, Musikdirektor der Philharmonischen Gesellschaft, kriegsdienstlich beurlaubt. 2. Herr Haus Gerstner, Professor und Konzertmeister der Philharmonischen Gesellschaft, Leiter der philharmonischen Konzerte, der Kammermusikabende und der Musikschule, Mitglied der k. k. Prüfungskommission für allgemeine Volks- und Bürgerschulen, emeritierter Lehrer für Musik an der f. f. Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt und Lehrer für Violine an der deutschen Lehrerinnenbildungsanstalt des Laibacher Schulkuratoriums, Besitzer des Goldenen Verdienstkreuzes und des Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone, lehrte Violine, Viola, Kammermusik und Orchesterspiel. :s. Herr Rudolf Paulus, Musiklehrer der Philharmonischen Gesellschaft, Lehrer für Gesang am k. k. Gymnasium mit deutscher Unterrichtssprache, lehrte Violoneell, Kontrabaß, Klavier und allgemeine Musiklehre/ 4. Herr Robert Hüttl, Musiklehrer der Philharmonischen Gesellschaft, Sangwart des Männergesangvereines „Vorwärts" in Schischka-Schönau bei Laibach, wurde neuerlich am 19. September 1917 zur militärischen Dienstleistung als Mitglied der Garnisonskapelle »ach Graz einberufen. 5. Fräulein Mitzi Schmiding e r, lehrte Violine und Klavier. (i. Fräulein Edith Bock, lehrte Klavier. 7. Fräulein Grete Priboschitz, lehrte Klavier. 8. Frau Hilde Nell-Mahr, lehrte Sologesang (November und Dezember 1917). 9. Fräulein Franzi von Form ach er, lehrte Sologesang (Jänner, Februar, März, April 1918). 10. Herr Rudolf Neichl, lehrte Violinspiel. 3. Kanzleikraft. Fräulein Vita Gillich. 4. Gefellichaftsdiener. Alois Riedl (von Mitte Februar 1918 au). 5. Schulftatiftik. a) B e s u chsz i f fer n der Musikschule im Jahre 1917/18. Schüler: 90; Schülerinnen: 90; Gesamtzahl: 180. Einteilung der Schüler und Schülerinnen nach Jahrgängen. Von 180 Schülern besuchten die Anstalt: im I. II. III. IV. V. VI. VII. VIII. IX. X. Jahrgange 76 39 16 1 1 27 7 1 1 — 2 Schüler b) Beiuchszisfern der einzelnen Fächer. Fach Schüler Schülerinnen Zusammen Hauptfach Nebenfach Hauptfach Nebenfach Chorgesaug . . . — — — — — Allgem. Mnsiklehre . — 42 — 18 60 ! Sologesang . . . — — 4 — 4 Klavier .... 22 1 72 — 95 .Violine .... 65 — 12 1 78 Viola..... — 1 , — — 1 Violoncell . . . 1 — 1 1 3 Kontrabaß . . . — — — — — Kammermilsikspiel . — 13 — 7 ' 20 30 c) Ü bersicht b e r 3 ch u l g e ld z a h l n n gsP sl i ch r. Von 180 Schülern zahlten das volle Schulgeld . . 106 Schüler: Ermäßigung des Schulgeldes genossen...............45 „ Ganz befreit waren................................29 „ d) Übersicht der von den Lehrein erteilten 11 nter--richtsstunde n (für die Woche berechnet). Herr Konzertmeister Professor Hans Ger stner: Violine u.Viola, Kaininer- inustk und Zusammenspiel 25 St. Sprechstunde..................1 „ Herr Rudolf P a u l u s: Klavier, Violoncell und all- gemeine Musiklehre . Fräulein Mitzi Schrnidinger: Violine und Klavier . Fräulein Grete Priboschi>.;: Klavier ..... Fräulein Edith Bock: Klavier .............. Fräulein Franzi v. F o r i» a ch e r: Sologesang ("durch nie Monate) .... Herr Rudolf Reicht: Violine................... 27 22 24 1 2 18 6. Verzeichnis der bei dem Zufammenfpiel und bei den Kammer-muiikübungen beteiligt gewesenen Schüler und Schülerinnen. Hilde Gawanski, Luise Kobelka, Rosa Kobelka, Pia Menardi, Emma Pestator, Georgine Stedrh, Paula llnger, Otw Bajec, Erich Belar, Robert Biener, Arthur Drexler, Kurt Galle, Erich Halbensteiner, Walther Luhn, Karl Polheimer, Bruno Seguich, Emil Schmutzer, Jaro-slav Fiala, Vinzenz ^usteid, Heinrich Venedig, Hermann Hrvvath, Paul Verderber. 7. Candesangehörigkeit der Schüler. Krain............................................... 112 Schüler Kärnten.................................................5 „ Steiermark..............................................9 „ Küstenland.............................................21 „ Niederösterreich................................ . . 7 „ Oberösterreich..........................................1 „ Tirol...................................................6 „ Salzburg . . ......................................... 1 „ Böhmen..................................................3 „ Mähren..................................................2 „ Galizien................................................3 „ Bukowina................................................2 „ Fürtrag . .172 Schüler. 31 Übertrag . .172 Schüler. Ungarn..................................................... 1 „ Dalmatien...................................................4 „ Istrien.....................................................6 „ Deutsches Reich.............................................2 Bulgarien.................................................. 1 Zusammen . . 180 Schüler. 8. Schulzugehörigkeit der Sdiüler. r Männlich Na m c der Au statt Weiblich 38 Gymnasium 7 32 Realschule 2 — Lehrer, und Lehreriuneubildiiiigsanstalt 16 — Bürgerschule 20 15 Volksschule 20 2 Handelsschule 4 1 Gewerbeschule 4 2 feine Anstalt 17 90 6 lt m m e der Schüler 1)0 9. Muttersprache und Glaubensbekenntnis. Deutsch 1 (>2; slovenisch II; italienisch 7. Römisch-katholisch 102; evangelisch l(i; israelitisch 2. In der Verwendung des vorgeschriebenen Lehrstoffes trat nur insoferne eine kleine Änderung ein, als manche Unterrichtswerke nicht mehr im Drucke erschienen sind und daher durch andere geeignete Lehrmittel ersetzt werden mußten. 10. Öffentliche Schüleraufführung ' am 15. ITlai 1918. (Die Vvriragsordnung ist am Schlüsse des Jahresberichtes beigeschlossen.) Das Konzertoeien. fl. Konzerteinrichtung. I. Dirigent der Gesellschaft und C h o rin e i st er* des Deutschen Singvereines: Herr Rudolf von Weis-Ostborn, Musikdirektor, Ehrenchormeister des Knittelfelder Sängervereines, Ehrenmitglied des Philharmonischen Vereines in .Sluittelfelb, Ehrenmitglied des Wiener Leopoldstädter Männergesangvereines. •2. M o 11 zeit in e i st e r: Professor Hans G e r st n e r, Leiter der .Naninierinusikabende, Mitglied der k. k. Prüfungskommission für allgemeine Volks- nnd Bürgerschulen, emeritierter Lehrer für Musik an der k. k. Lehrerbildungsanstalt und Lehrer für Violine an der deutschen Lehrerinnenbildungsanstalt des Laibacher Schulkura-toriuins, Besitzer des Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krane und des Goldenen Verdienstkreuzes, wurde mit der Vertretung des zur Kriegsdienstleistung eingerückten Musikdirektors und der Leitung der Konzerte sowie der Musikschule betraut. ;1 Chorineisterstellvertreter: Herr Robert Hüttl.** 4. Frauenchor des Deutschen Sing Vereines. fj. M ä ii n e r vH o r des Deutschen Sing vereine s. (i. Orchester, bestehend aus den Lehrern, Schülern und ausübenden Mitgliedern der Philharmonischen Gesellschaft, ferner aus fallweise eingeladenen Musikern der k. u. k. Militärkapelle. 7. Heimische und fremde Solisten sowie andere Mitwirkende. 8. Kanzlei kraft: Fräulein Vita Gill ich. 9. Gesellschaftskassier: Herr Roland Kus;. * Derzeit im Felde Während^ der »riegsdienstleistuiiji vertrete» durch Herrn Viktor Diaittf). ** Während der SlriegsSdienftleifhmß vertreten durch Herrn Anton Furthmoser. 33 10. Gesellschastsd jener: Alois Riedl, derzeit im Felde. 11. Gesellschaftshäns: Tynhalle, Laibach, Kongreßplatz Nr. ti. Tic Philharmonische Gesellschaft veranstaltet alljährlich fünf statutarische Mitgliederkonzer'te mit freiem Eintritt für die Gesellschaftsmitglieder, ferner ein außerordentliches Gesellschaftskonzert, vier Kammermusikabende und zwei Schülervortragsabende gegen zahlbaren Eintritt. Außerdem finden in der Tonhalle durch Vermittlung der Konzertagentur. Kunst- und Musikalienhandlung Jg. von Kleinmayr & Fed. Bamberg, jährlich mehrere Konzerte auswärtiger Kunstkräfte statt. Der Jahresbeitrag der Mitglieder der Philharmonischen Gesellschaft beträgt für die einzelne Person 15 Kronen, für Familien Cbis zu drei Personen) 30 Kronen, jedes weitere Familienmitglied zahlt zwei Kronen. Die Konzertveranstaltungen sind aus der dem Berichte angeichlosse-nen Sammlung der Vortragsordnungen zu entnehnien. B. mitwirkende. 1. Ausübende Mitglieder der Gesellschaft, Lehrer und Schüler der Gesellschaftsschule und fremde Musiker. a) Geige: Die Fräulein: Maria Haussen, Hilde dosier, Mitzi Mayer, Lotte Paumgartner, Mitzi Schmidinger, Elisabeth Schönemann; die Herren: Hermann Hroivath, Hermann von Rickerl, Rudolf Reicht Viktor Ranth, 'Keinhold Uhl. 1>) B ratsche: I Tle Herren: Heinrich Wettach, Marl Tschech. i, <■) Baßgeige: Herr Rudolf Paulus. 2. Solisten und Gäste: Herr Dr. Paul Weingarten, Klavier, Wien; Fräulein Nora Duesberg, Violine, Wien; Herr Paul Grüminer, Violon-cell, Wien; Herr Alfred Hvchn, Klavier, Frankfurt a.M.; Herr Viktor Hein, Konzertsänger, Wien; Herr Alfons Blümel, Komponist, Wien; Herr'Mar Niebauer,Klavier,Klagenfurt; Herr Laurenz Korb,Violine, Klagenfürt; Herr Emmerich Schreiner, kgl. bayrischer Hofopernsänger, 34 München; Herr Dr. Ernst Decsey, M lavier, Graz; Herr Franz Winter, Opernsänger, Danzig; Herr Theodor Christoph, k. u. k. Marinekapell-meister, Pola (Marinekapelle 75 Mann), Herr Otto Wondraschek, Klavier, Cilli; Herr Rudolf von Weis-Ostborn, Tenor, Laibach; Herr Hans Gerstirer, Violine und Viola, Laibach; Herr Heinrich Wettach, Violoncell und Viola, Laibach; Herr Rudolf Paulus, Violoneell und Kontrabaß, Laibach; Frau Mitzi Ambrositsch, Sopran, Laibach; Fraulein Franzi von Forinacher, Sopran', Laibach; Fräulein Marlyse Hani-merschinidr, Klavier, Laibach; Fräulein Grete Priboschitz, Klavier, Laibach;.Herr Viktor Ranth, Chorleiter, Laibach; Herr Hermann Hrowath, Violine, Laibach; der gemischte Chor des deutschen Singvereines in Laibach. VI. RechnungsabFchltiHe und Vermögensnachweiie (Bilanzen) fflr die Vereinsjahre 1916/17 und 1917/18. \ 36 X k ! L d j An Beleuchtung . 185 29 Per Mitgliederbeiträge 5167 50 » Beheizung ^ H76 22 > Mitgliedereinschreibgebühren 64 — Buchdruckerkosten 1053 32 » Schulgelder 6828 50 » Gehalte ' 10012 92 Schülereinschreibgebnhren 294 ! — -> Jnstrumentereparatur 40 40 Tr. Kajetan Tittlsche Stiftung ^ 781 32 -Orchesterauslagen . .„ 1154 — - Esfektenkonto der Gesellschaft: Kursgewinn 303 50 » Remunerationen und Überstunde» .... 5102 16 » Interessen 1816! 79 -> Verwaltungskosten 3524 47 - Konto für außerordentliche Veranstaltungen 32 ^ - Steuern und Gebühren 2926 73 Mietzins 2950 — § -> Hypothekarzinsen -l50 — > Subventionen 6500 — Hauserhaltung 355 70 Künstlerhonorare 1250 - > Konto pro d.verf,: 4o - Verlust als Vermogensabnahme 4963 63 Konto pro diverfi: 1710 09 Abschreibungen 804 94 ____________________________________________ 29746 24 29746 24 . Laibach, am 30. September 1917. Für den Gesellschastsdirektor: Geprüft und richtig befunden: Ter Gesellschasiskassier: Dr. Alfred Mahr m. p Josef Hauffen w p. Arthur Mahr w x. JlUins Elbert m p. Gerainn- und Verlustkonto Soll am 30. September 1917. Hüben Bilanz HktiöO vom 30. September 1917. Passiöfl 37 X >> k >> ! An Kassa 219 23 Per Musikschulsouds 3087 30' Postsparkassa, Wien 1865 40 . Kammermusikfonds 3500 56 » Verkehrsbank, Filiale Laibach 210 34 . Jnslrnmentenfonds 2090 98 Krainische Sparkasse 39768 26 » Baufonds 5945 30! Effektenkonto der Gesellschaft I92I4 — . Hypothekarschuld 10000 - Effektenkonw der Nrufikschnle 3074 - . Kammermnslkkonto 760 — » Instrumente 5200 — « ^ ^ Mobiliar 3200 - ' Konto pro d.ver,.: > Musikalien 6200 — 10 Kreditoren 18122 ol . Vereinshaus 80000 - ^ Gesellschaftsfouds: » Konto pro diverfi: Stand am 30. Sept. 1916 L 122726'88 8 Debitoren 2318 67 Vermogensabnahme ...» 4963 63 Stand am 30. September 1917 . . . . . 117763 25 16128g j 9g 161269 90 -- . ! Laibach, am 30. September 1917. Für den Gesellschaftsdirektor: Geprüft und richtig befunden: Ter Gesellschaftskaisier: Dr. Alfred Mahr m. p Josef Hauffen m. p. Arthur Mahr m. p. Julius Elbert m. p. 38 >c i. " ^ ^ ic H s - 1 > An Äassa 373 79 Per Leopoldine Gregorizh-Slistnna 19041 29 » Enekten.................... 25090 50 i » Krainische Sparkasse 79145 50 » Pensiousfouds: . k. k priv. allgemeine Verkebrsbank, Filiale Stand von 30. Sept. 1916 L 82243 81 ! Laibach 22 29 Gewinn .... 3346 98 85590 79 104632 08 104632 08 ! ^ Laibach, am 30. September 1917. Für den Gesellschaflsdirektor: Geprüft und richtig befunden: Ter Gesellschaftskassier: Dr. Alfred Mahr m. p. - Josef Hauffeu m x. Arthur Mahr w. p. Julius Elbert m. p. l! >> ' X d ! An Pensionen . . . 1900 - Per Interessen 3906 61^ ! » Allgemeine PensionSanstall 648 — » Leopoldine Gregorizh-Stiftung,Hauserträgnis 1362 67 «,»»»>> ^ Kursgewinn bei den Wertpapieren .... 858 — » Ä-nt- pro d.versi. . -^e der Frau Elsa Galle............. 100 - Teuerungszulage und Steuer 332 30 > Reingewinn 3346 98 I 6227 28 6227 28 . ---------------------------------------------------------------------------------------------- k^liva öilanr vom 30. September 1417. Passiva Penfionsfonds So|l Geroinn- und Verlustkonto am 30. September >s>7. Haben Gewinn- und Verlustkonto Soll am 30. September 1918. Haben 39 X ! k K k ! An Beleuchtung 526 26 Per Mitgliederbeiträge 4772 ! 90 « Beheizung 1136 45 » Mitgliedereinichreibgebühren 40 j— Buchbinder- und Bnchdrnckerkosten .... I2«>1 35 » Schulgelder. 8988> — » Gehalte 8930 10 » Schülereinschreibgebühren 350 — Remunerationen und Überstunden .... 9299 50 » Tr. Kajetan Tittlsche Stiftung 781 32 » Orchesterauslagen 885 — » Interessen 2l87 88 »ünstlerhonorare 2860 — . »onto für außerordentliche Veranstaltungen 1069 77 » Jnstrnmentereparatur 238 60 » Mietzins 3200 — » Verwaltungskosten 4284 47 - Subventionen 9000 — » Oauserhaltung 228 86 » Konzertsaalerträgnis 550 - ^ » Hupothekarzinsen 450 — - Garderobe 166 30 » Steuern und Gebühren 2617 33 .. » Effekienkonto der Gesellschaft, Berluste. . . 276 — ' Konto pro Liversi: - Abschreibungen 745 04 2 rirediwreu 58 — Verlust 4510 l4 » Konto pro diverfi: 7 Debitoren 1995 35 ' 35674 31 35674 31 Laibach, am 30. September 19l8. Für den Gesellsckastsdirektor: Geprüft und richtig befunden: Ter Gesellschaftskassier: Dr. Alfred Mahr m. p. Josef Hauffen m p Arthur Mahr m. p. Julius Elbert i» p 40 X ! t> X kj An Kassa 168730 Per Musikschulfonds 2995 10 - Krainische Sparkasse 27811 89 » Kammermusikfonds 3650 57 » Verkehrsbank 5068 53 » Jnstrumentensonds 2180 51 » Postsparkassa 1085 74 » Baufonds 6092 95 » Effekten des Gefellschaftsfonds 27963 — » Hvpothekarschuld 10000! — » Effekten des Musikschulfonds 2981 25 » Kammerniusikkonto 1010 — » Instrumente 4270 — . Mobiliar 3050 — ' Konto pro diver,,: ^ » Musikalien 6130 — 7 Kreditoren 22886 85 » Bereinshaus 80000 — . » Geselllchaftsfonds: . Konto pro diverfi: g,„ zg 1917 x l17763 25 5 Debitoren 2021 38 ab Verlust - 4510 14 Stand am 30. September 1918 113253 11 162069 09 . >162069 09 ^------------------------------------------------------------------------ Laibach, am 30. September 1918. ! - l Für den Gesellschaftsdirektor: Geprüst und richtig besunden: Ter Gesellschaftskassier: Dr. Alfred Mahr w. p. Joses Hauffen w. p Arthur Mahr w p. Julius Elbert m. p. Bilanz Hktiöa vom 30. September 1918. Passiöd Pcnfionsfonds Soll Geroinn- und Verlustkonto am 30. September IYI8. Hoben 41 Aktiva öilanr vom Z0. September 1918. Passiva - ^ ^ n ' ^ ^ ! k > An Kassa...................... 292 35 Per Gregorizh-Stistung 19822 56 > Effekten 54830 — « r- se >>«. — » Krainische Sparkasse . . 54906 35 ' Pensionssonbs: » Verkehrsbank. Filiale Laibach 551 48 Stand am 30. Sept. 1917 8 85590 79 Gewinn > 5166 83 Stand am 30. September 1918. . . . . 90757 62 110580 >18 110580 18 ! i Laibach, am 30. September 1918. Für den Gesellschaslsdirektor: Geprüft und richtig befunden: Ter Gesellschaftskassier: Dr. «lfred Mahr m. p. Josef Hauffen w. p. Arthur Mahr m. p. Julius Elbert m. p. CU ! ^ ü k ' " ' ^ > K j i An Pensionen 1800 — Per Interessen 3999^77 > Pensionsanstalt 648 — » Gregorizh-Stistung, Hauserträgnis .... 1475> 56 > Gewinn . . 5166 83 » Kursgewinn bei den Effekten 2139 j 50 l 7614 83 7614 83 MI. Direktion. W e j e H } ch a f tsdi r c f t.o r: Herr Dr. Viktor P e s s l a cf, k. k. Finanzprokurator für .Stmin, Orden der Eisernen Krone Z. Klasse und 2nimmt laudis. Direktor st e l l v e r t r e t e r: Herr Tr. Alfred M a h r, k. f. Oberbezirksarzt, Ehrenkreuz 2. Klasse vom „Noten Kreuze". S e k r e t ä r e: Herr Dr. Karl G alle, k. k. Finanzrat der krainischen Finanzprokuratur, Signum laudis; Herr Alfred Eisenberg, f. f. Realschulprofefsor. .st asii v r: Herr Julius E l b e r r, Groszkaufmann. Archivar: Herr Heinrich Wettach, akademischer Maler. H a u sv e r w e s e r: Herr Franz Miutbcln, Architekt und Stadtbaumeister. I n st r u in v n t c n U e r >v alte r: • Herr Kommerzialrat Mar S a -in a s s a, Fabriksbesitzer. Vertreter der Musiker: Herr Hermann Nickerl von >N a nelifcld, f. f. Oberfinanzrat. V e r t re i e r d e s S i n g v e r e i n e s: Herr Dr. ,I. I. B i n d e r, k. f. Schulrat, Direktor der Lehrerinnenbildungsanstalt des Schul-knratoriums in Laibach, Otmmnti des Singvereines der Philharmonischen Gesellschaft. M u s i k d i r e k t o r: Herr Rudolf W e i s Ritter von O st b o r n, Chormeister des Singvereines der Philharmonischen Gesellschaft, Ehrenchormeister des Knittelfelder Sängervereines, Ehrenmitglied des Philharmonischen Vereines in Knittelfeld, Ehrenmitglied des Wiener Leopoldstädter Männergesangvereines. Rechnungsprüfer: Herr Josef Haussen, k. f. Oberlandes-gerichtsrat, Ritter des Franz-Joseph-Ordens, Ehrenmitglied der Philharmonischen Gesellschaft; Herr Adolf K ordi u, Kaufmau». Illifgliederffcind.* Ehrenmitglieder..........................................70 Ausübende Mitglieder................................. .126 Beitragende Mitglieder.................................2:i0 Zusammen . . . 426 * Die ausführliche Namensliste ist im letzten Jahresberichte (1914 16) gebracht worden; da diese feine nennenswerten 'iiitbermujeu erfahren, qlaubt die Direktion Heuer von der Veröffentlichung derselbe» absehen zu können. fln die geehrten Mitglieder der PhilhcirmoniFchen Selelllckcikt in liciibcidi. Als bic Gesellschaft im Herbste 1918 ihr 216. Vereinsjahr beschloß, da stiegen schon während des Weltkrieges jene düsteren Wolken herauf, die sich verhängnisvoll über das alte Österreich entladen und es in Trümmer legen sollten. A'cut' Staatengebilde sind auf seinem Boden im Entstehen begriffen und noch sind die Geburtswehen dieser Schöpfungen nicht vorüber. Unser engeres Vaterland Krai n erscheint darin als Teil eines südslavischen Staates (SIIS), dessen Gründer sich beeile», die altösterreichischen Überlieferungen gänzlich zu beseitigen und ihm nach innen und außen das Gepräge eines einheitlichen slavischen Staatswesens zu geben. Unter solchen Umständen erfolgte in den letzten Monaten und Wochen die Abwanderung von Hunderten deutscher Beamten und Angestellten, meist »ach Deutschösterreich, von wo wieder sndslavische Volksangehörige als Ersatz berufen wurden. Diese Abwanderung beraubte die Gesellschaft zahlreicher langjähriger Mitglieder; aber auch die Auflösung des kaiserlichen Heeres hat ihr viele Freunde, besonders aus dein Offizierskorps, für immer entzogen. Endlich macht sich fühlbar, daß auch manche bodenständige Familien die Stadt verlassen haben, weil ihnen die Heimat zur Fremde zu werden schien. Dazu kommt ferner, daß die neue Regierung, i» ihrem Bestreben nach Zentralisation, sich genötigt sieht, bei dem Mangel einer größeren Anzahl öffentlicher Gebäude, auch größere Vereinsräume, wie das Kasino -gebäude und zuletzt auch die Tonhalle, ganz oder teilweise belegen zu lassen. Alle diese Umstände haben die Gesellschaft hart mitgenommen, aber nicht erschüttert. Die Direktion bittet aber darum die in Laibach »och dauernd verbleibenden Mitglieder, wie bisher, der Gesellschaft die Treue zu bewahren, ja sie womöglich durch Gewinnung neuer Mitglieder zu kräftigen. Cs ist eine deutsche Ehrensache, unsere ehrwürdige Gesellschaft, die seit der Gründung der Glasbena Matica (1872) ausschließlich auf deutsche Kreise angewies> .................... recht zu erhalten. Die Geschichte der Gesellschaft zeigt jo, daß sie, wie alles Menschliche, dem Wandel des Geschickes unterworfen, Zeiten des Niederganges erlebte, denen wieder solche des Aufschwunges folgten. War sie z. B. zwischen 174:; und 1794 beinahe eingeschlafen, erwachte sie 1797 und hielt sich wach trotz französischer Besetzung, die ihr manche Prüfung auferlegte. Dann folgte nach 1814 eine Zeit der Blüte, bis sie in den Dreißigerjahren innerlich erkrankte, und zwar unter dein Einflüsse künstlerischer Verflachung. Erst im bedeutungsvollen Jahre 1859, dem Jahre der Schillerfeier, von der so manche sittliche und künstlerische Wandlung ihren Ausgang nahm, brach eilte Zeit langsamer aber steter Erhebung an, der selbst die Kriegsjahre nicht Abbruch tun konnten. Erst die Schauer der Nachwehen des Krieges machen sich ernstlich fühlbar. Stehen aber alle Mitglieder wacker zusammen, dann wird die Gesellschaft auch diese Prüfungszeit überwinden, und, wenn der Friede endgültig wieder eingekehrt ist in die Länder und in die Herzen, nicht nur, wie bis heute, die Musikschule, sondern auch das Konzertwesen sorgsam pflegen können. Halten wir es wie unsere Ahnen und seien wir ihrer wert, daß wir nicht zagen noch klagen, sondern wirken und schaffen, auf daß wir den kommende» Geschlechtern ein gut behütetes Kunsterbe übergeben können, wie wir es von unseren Vorfahren übernommen haben. — Das walte Gott! L a i b a ch, im Lenzmond 1919. Die Direktion. Laivach. (Philharmonische Gesellschaft in Laibach.) Am 10. d. M. fand die diesjährige Hauptversammlung der Philharmonischen Gesellschaft in Laibach im kleinen Saale der Tonhalle statt. An Stelle des verhinderten Gesellschaftsdirektors eröfftrete dessen Stellvertreter Oberbezirksarzt Dr. Alfred Mahr die Versammlung und stellte ihr den von der Regierung SHS aufgestellten Aufseher Bezirksrichter Lajovic vor. Mit Genugtuung konnte der Vorsitzende auf den Tätigkeitsbericht Hinweisen, aus dem die Fülle künstlerischer Arbeit hervorgeht, die die Gesellschaft mährend der letzten zwei Jahre unter den schwierigsten Verhältnissen geleistet hatte. Während es gelungen ist, den Schulbetrieb im Wesentlichen ungestört fortzuführen, mußte seit dein Umstürze der Konzertbetrieb leider ganz aufhören, da der Gesellschaft infolge der Requisition aller hiefür in Betracht kommender Räume kein solcher zur Verfügung stand. Der Rechenschaftsbericht uud der Voranschlag wurden ohne Wechselrede zur Kenntnis genommen. Die von der Direktion wegen der geänderten Verhältnisse und der Abwanderung zahlreicher Mitglieder vorgefchlageneu Satzungsänderungen wurden einstimmig angenommen. Den Beschluß über die Satzungsänderung, die das Schicksal des Gesellschaftsvermögens für den Fall der Auflösung des Vereines betrifft, glaubte der Staatsaufseher mit der Begründung annullieren zu müssen, daß hiedurch im Subjekte der Vermögens-gebarung ein Wechsel beabsichtigt werde. In der hiedurch entstandenen, zum Teile erregten Wechselrede wurde die Berechtigung des Staatsaussehers, in die Verhandlungen der Hauptversammlung einzugreifen, überhaupt bestritten und im Besonderen die Begründung der Annullierung angefochten, da ein Wechsel des Vermögenssubjektes nicht vorliege; im übrigen biete das neue freiheitliche Vereinsgesetz für eine derartige Knebelung des Vereines keine gesetzliche Handhabe und da man in einem Rechtsstaat« lebe, würden alle Rechtsmittel angewandt, um diesem Übergriffe zu begegnen. — Die nachfolgenden um die Gesellschaft hochverdienten Herren wurden einstimmig zu Ehrenmitgliedern ernannt: Oberfinanzrat Hermann Nickerl von Ragenfeld, Prof. HanS Gerstner, Max von Samassa, Heinrich Wettach und Cellovirtuoie Professor Paul Grümmer; dem langjährigen ausübenden Mitgliede H. Viktor Ranth wurde der Ring der Gesellschaft verliehen. Die Verdienste jedes Einzelnen der genannten Herren würdigte der Vorsitzende in warmen Worten. Nach der Neuwahl der Direktion, an deren Spitze Herr Dr. August Schweiger berufen wurde, dankte Oberlandesgerichtsrat Haussen der abtretenden Direktion; der Vorsitzende dankte in bewegten, von Zuversicht für die künstlerische Zukunft der Gesellschaft getragenen Worten und schloß die Versammlung. :mmsxm