Freytag^ den 3o. Decem ber 1826. X^^<3^ « L a i b a ch. 2)as Vcrzeichniß der wohlthätigen Neujahrs. Gratulanten, welche zum Besten des hiesigen A.rmenfondcs Neujahrswünsch'« Erlahkartcn ge-löst haben, liegt der heutigen Zeitung bey und wird im nächsten Blatte fortgesetzt werden- Se. k. k. Majestät haben mit a. b. Entschließung vom ii. April d. I., dem Mayer Gürtler und Iobanu Ncp. Schramek, ecNerer Handelsmann aus Zuezowa in der Ducowina. letzterer aus Iavoron inGaUizien. dermah» ten zu Wien im tiefen Graben Nr 164 wohnhaft, auf die Erfindung, „durch line besondere Veheihungsmefhode, Mit einer bedeutenden Erfparung an Zeit und Brennmaterial«, Vier. Meth und Kornbranntwein mit 2luS, schluß aller übrigen Getränke zu bereiten . wie auch Sud» wasser fü>r Badehäuser herzustellen, wobey noch der Vor» theil erlangt werde, daß die so kostspieligen kupfernen Kessel, duech andere minder kostspielige Gefäße ersetzt werden können, und die gekochten Getränke der Gefahr d3.H64. mit dem Beyfügen zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird, daß gcgen dieses Privile. gium weder von der medicinischen Facultät, noch von der Direktion des Wiener politechnischen Instituts ein Anstand erhoben worden sey. Vom k. k. illyrischen Gubtrnium. Laibach am 9» December 1825. l.. W i e n, den 22. December. Der österr. Beobachter vom 23. d. M. melden un« ter obiger Aufschrift Folgendes: Durch dieselbe außcroldentliche Gelegenheit, mittelst welcher wir gestern Abends die traurige Bestätigung des Ablebens Sr. Majestät des Kaisers Alexa n d e r s au« St. Petersburg erhalten haben, sind uns noch folgende nähere Nachrichten über dieses höchst betrübt« Ereignis zugekommen. Der Kaiser hatte sich schon zu Va kl sch i » sarai in der Krimm unpäßlich befunden, dessenungeachtet aber die Rückttise nach Taganrog, zum Theil zu Pferd», fortgesetzt, wo der Monarch am 18. November mit «ini» gcm Fieber anlangte. Er schrieb am nähmlichen Tage an Seine erhabene Mutte«, die Kaiserinn Marie, daß Er Sich unwohl fühle. Sich aber schone, und daß e» nichts zu bedeuten haben werde. Spatere Berichte aus Taganrog vom 2,. und «. November hatten die beruhigendsten Versicherurigerfüber das Befinden des Kaisers gegeben, und man überließ sich der frohen Hoffnung Semer baldigen Genesung, als plötzlich ein am 27. November aus T aga n r 0 g ab» gefertigter, am 7. December Abends in St. Petersburg ' emgetreffener Feldjäger die traurigsten Berichte über die Verschl'mmerung des Zustandes Sr. Majestät überbrach» te. D.'S Fieber hatte, diesen Berichten zufolge, einen ga» sllisch tgallicht: entzündlichen Charakter angenommen; der Kaiser war am «6. mit den Sterdsacramenten ver-. sehen worden; die Bcsorgniß für ein so kostbares Leben hatte den höchsten Grad erreicht; der Kaiser hatt« am «7. die Besinnung und Sprache verloren. Währeni) man in der Hauptstadt über diese nieder» schlagende Bolhschast in unbeschreiblicher Angst und Be« kümmerniß schwebte, brachte ein am 29. November, Abends »l Uhr, aus Taganrog abgegangener Feld» jagcr, welcher den Weg nach St. Petersburg m,t au» ßerordentlicher Schnelligkeit zurückgelegt hatte, am 8. December Abends neuen Trost und neue Hoffnungen für die Erhaltung des geliebten Monarchen. D>e am «8. angewendeten Mittel, Zugpflaster und Blutigel. schienen eine heilsame Crisis bewirkt zu haben ; der Kopf war am 29. Morgens frey ; dasFieher weit minder hef. tig; der Kaiser halle Besinnung uno Sprache wieder erhalten. ^3 Di« Freude. w'lche ditst günstigeren Berichte bey Hsfe sowohl als in der Stadt velbreilet hatten, war leider nur von sehr kurzer Dauer. E>>, am 9. Vorm,t; tag» eingetroffener Courier überbrachte die schreckliche Bothschast, daß der Kaiser A l ex a n d e r am ,. Decem» der zwischen ,o und 11 Uhr Morgens, in den Armen Sei» ner erhabenen Gemahlinn, der Kaiserin!» Elisabeth» die Sein Krankenlager nicht Einen Augenblick verlassen hatte, entschlafen sey! Ihre Majestät die KaiferinnlMutter wohnte «den dem Te Deum bey. welches zur Danksagung für die am vorhergegangenen Alxnd angekommenen Nach» richten gehalten wurde, als der Großfürst Nic 0 lauS, welche« zuerst in Kenntniß des traurigen Ereignisses ge> setzt worden war, den Gottesdienst unterbrechen ließ, den Alchi.Mandriten aufforderte, mit dem Kreutze in der Hand vor Seine erlauchte Mutter hinzutreten und Ihl so, begleitet von den Tröstungen, welche aUein die Religion zu gewähren vermag , die Schreckens : Post an» zukündigen. Nachdem sich die kaiserliche Familie von dem ersten Eindrucke d«r schrecklichen Begebenheit einigermaßen «rhoblt hatte, ließ der Großfürst N'colaus sogleich sämmtliche Militär-Posten des PaUastcs, dann die Gar» den, den Generalstab, alle Regimenter 0itNten Verehrung und Liebe, deren Er im Leben «enoß. Ungarn. Die PleßburgerZeitung vom «0. December »«ldlt: »In de« gesttln gehalten«« n«un und z»'lz,gung der verschieb nen nachtlieiligen Wirkungen, welche die angeordnete Landestrauel bey einer zu lange» Ausdehnung auf Fa» briken. Gewerbe nnd^nH^^'nHermciollch haben müsse ; zugleich aber auch von der Überzeugung geleitet, daß man das Andenken an des nun in Woll ruheoden Kö« nigü Majestät durch eine zarte und schonende DcrücksiH« ligung der — das Wohl seines von Ihm so sehr gelieb« ten Volkes befördernden — Verhältnisse am würdlgslen zu seyern vermöge, und daß die dankbare Erinnerung an den allgeliebten Monarchen selbst, auch ohne ä.ße. les Zeichen, fortleben werde in den H rzen aller Unter» thanen, !>>ben Se. Majestät der ssönig die festgesetzte Trauerzot in der Art. aUergnäoigst abzukürzen geruht, vaß dieselbe mit dem Eintritt« der Osterfeytitage sich schließen soll.« Ferner enthält diese Zeitung nachstehende Verord. nung: »Wir LotharAnselm, Erzbischof von Mün» chen und Freysing, aus dem freyherrlichen Geschlechte von Gebsattel tc. te. Entbiethen allen Decanen , Prode» canen und Pfarrern. V>caren. Curaten, Cooperatoren und allen übrigen Seelensorgspriesteln des Erzbigthum» München und Freysing Unsern Gruß ur, >n Übcrein« stimmung mit den dleßfalls Uns mitgetheilten christlichen Gesinnungen Sr. Majestät unsers allergnädigsten Kö» nigs, Uns bewogen gefunden, zu verordnen un) ve«. ordnen hiemit, daß von den am hohen Geburtsfeste un< fers Herrn und Heilandes gewöhnlichen drey heilig,» Gottesdiensten der erste, nach altkirchlichem Gebrauche, wieder um Mitternacht gehalten, und am 24» d. M» Nachts »« UHr zum ersten Mahle Statt haben soll. — Indem W>r diese Unsere oberhirtliche Anordnung sammt-lichen DecanatS'Und Pfarrvorständen, so wie ihrer un. tllzeoldneten Euralgeistlichkeit, zu« genauestenDarnsch» 5'? «chtung hiemit communiciren, erwarten Wir z'igleick, d^ß die Seelsorger Unsers ErzsprengelS diese Verglas» sung benutzen werden, umdie ihnen anvertrauten Gläu» digcn so ernstlich , als väterlich , im Herzen zu ermähnen, daß die Geburt dessen, der die Erwartung der Völker war, und der als alleiniger Versöhner und Mittler zwi» schen Gott und den Menschen gekommen ist, um unsere Hoffnung im Leben und unser Heil in der Ew'gkelt zu seyn. auf eine heilige, des wahren Christen würdige, und dem Geist der katholischen Kirche entsprechende Weise gefeyert werde. Wir versehen Uns des genauesten Voll» zugs. Gegeben in MünHen, den 12. November 1625. Aus speciellem Auftrage Sr. «rzbischöflichen Excellenz. (L. 5.) A. Hacklinge». Generalvicar. M. B> Sellmayr. Secretär." Großbritannien und Irland. Der Courier oom 3. t>. M. enthält folgenden Ar, tikcl: „Der Kampf scheint in dem, dem Unglück geweih» ten Griechenland onen für dasselbe hoffnungslosen Cha: raltcr anzunehmen, und wenn die in der letzten Zeit vorgefallenen Ereignisse ein grausameres und wilderes Gepräge tragen, so muß dieß eher der Verzweiflung, als irgend einem Aufschwünge des Heldenmuthe» dieses Volkö zugeschrieben werden. Da das englische Puftlicum biZhcr durch falsche Berichte. welche auch in uns re öf» fenrlichen Blätter ihren Weg gefunden haben, in Be» tracht 0cs wirtlichen Zustandes der Dinge hinters Licht geführt worden ist, so lann man die Wahrheit nur aus den Tagebüchern von Rnsenden zu erfahren hoffen, welche so eben aus diesem Land«, wo sie einen thätigen Antheil «n dem Kampfe genommen haben, zurückgekehrt sind; wir sehen daher dem Reisetagebuch des Hrn. Emerson, dessen baldiges Erscheinen so eben angekündigt wird. so «>e den Tagebüchern desGrafen Pecchio und des Ca» pitänL Humphreys mit gelpannter Neugierde entge« gen. Hin. Emersons Tagebuch soll, wie man versichert, höchst interessante Sch'loerungen und Anekdoten ' »un allcn gegenwärtigen griechischen Machthabrn und Anführern; feiner Beschreibungen der herrlichen Gegen» Ken, so wie des Volkscharakter» ; Parallelen zwischen den Militärischen Talenten und der Tapferkeit der ägyptischen und der türkischen Anführer und Truppen; Nachrichten über den Versuch, d«n bekannten T r e l a w^ < y >« der Höhle des Odysscus auf dem Berge Parnaß zu ermor. t»n; über den kleinen Krie>, der Klcphten und Guerillas in d«n rauhen und unwirthsamen Gebirgen, un^ über Vie Seegefechte zwischen den Griechen und ihren Fein» z«n, denen Hr. Emerson im verfl^ssenln Sommer zum Tl'eil als Augenzeuge beywohnte, enthalten. Das Tage» buch des Hrn. Emerson wird dem Publ'cum gen«u so vorgelegt werden, wie es an Ort und Stelle und im Augenblick selbst niedergeschrieben werden, und daher das Anziehende und den Neih des Romans mit der Wahrheit der Geschichte und Reisebeschreibung verbin« den" Am 6. December Morgens machte Hr. Perkins Versuche mit seiner Dampfflinte, in der Nachbar' schaft von Regents« Park zu London. Schon um 6 Uhr waren Patrouillen auf allen dahin führenden Wegen ausgestellt, um Reiter und Fahrende zu warnen, einen andern Weg einzuschlagen. Bis 9 Uhr sammelte sich nach und nach eine ausgewählte Gesellschaft von M'nislern , Staatsbeamten, Generalen tc. Der Oeneraldilector der Artillerie, Herzog von Wellington, war mit seinem gan« zen Stäbe und einer Comilo von Genie» und Artillerie» Officieren zugegen, die, wie es scheint, eigens von ihm beauftragt waren, über die Vortheile din, und eine nach der andern mit solcher Schnelle sorl'gefchleu» dert wurden, daß man berechnete, es könnten beynahe lucia Kugeln in einer Minute abgeschossen werden, wenn mehrere mit kugeln gefüllte Rohren mit Hüt« fe eines Rades (wovon ein Modell vorgezeigt wurde) lchnell sich folgten. — Nach diesen Versuchen wurde dem Flintenlaufe, dir in einem Gewinde geht, «ine Bewegung nach den Seiten ertheilt, und gezeigt, wie außerordentlich schnell dieD^mpfflinte von einem Ende zum andern ones Gegenstandes sich drehen könne, so daß, wenn sie z. V. gegen ein in 200 Rotten (zu 3 Mann hinter einander) aufgestelltes Bataillon von 60c» Mann gelichtet würde, auf jede Rotte 5 Kugeln (iuc»o in Allem) in Zeit einer Minute kämen; ein Resultat, daß in der Kriegskunst eine neue Epoche gründen, und vielleicht den ewigen Frieden herbeiführen dürfte, indem leine Bevölkerung gegen solche Waffen Stand halten könnte. Vor dem Kanzlen-Gerichtshöfe zu London schwebt jtht ein Prozeß eigener Art. D>e Actionalt dezConvent-garden «Theaters sind über die Wahl der Stücke und über die Verwendung der täglichen Einnahme in Streit gerathen. D>e einen verlangen, daß man nur sogenannte Kasperlstücke geben soll; sie behaupten, daß d>e Masse nur durch dergleichen in das Theater gezogen würde, und daß Shakespeare gegen den Hanswurst immer den kürzeren zöge. Die andern finden dergleichen Stücke der Würde des Theaters unwürdig, und der Lordkanzler tollte nun entscheiden. Se. Herrlichkeit hat das Bekennt' «iß abgelegt, daß dieß ein Gegenstand sey, worüber ihm keine Entscheidung zustehe; daß er seine Unwissenheit in dem, was daS Cassenwesen eines Theaters, die Künste V^r Tänze und Tänzerinnen. derFiguranten :c. betreffe, «ingestehen müsse, und daß er nicht Lust habe, Stoff zu «inem neuen Stücke zu geben, welches man „den Kanzle» in der Klemme" nennen würde. Nur so viel wolle er bemerken, daß dergleichen Streit nur zu oft den gänzli» chen Untergang eines Theaters herdeygeführt habe. Se. Herrlichkeit haben den Prozeß auf einige Tage ausgesetzt, in der Hoffnung, daß ein Urtheilsspruch nicht nöthig seyn w«rd«. Der erste Versuch der Dampfschifffahrt nach Ost» indien scheint nicht nach Wunsch ausfallen zu wollen. D« sntreprize verließ England am 16. August, und Ende ^eptcmbers, l>c>s ist also 6 Wochen nackber, wir sie noch nicht auf dem Vorgebirge der guten Hoffnung,der kleineren Hälfte des Halden Wcges angekommen. Es ist nichl wahrscheinlich, daß sie die Reise nach Calcutta in weniger Zeit als die gewöhnlichen Schiffe, nähmlich iü vier Monathen, zurücklegen, es ist im Gegentheil weil wahrscheinlicher, daß sie zivey Monathe mehr !>,dü»fen wird. F r e m d e n - A n z e l g c. Angekommen den 19. December »8,5. Hr. Andrea Vaccari, Handelsmann, v. Salzburg n. Triest. Hr. Philipp v- Conci, Protocollist bey dem k. f. Tribunal in Venedig, v. Triest n. Wien. — Di< Herre« Alexander Franul v. Weißenthurn, Jurist; Paul Gi« van, Kaufmann; Joseph Mott.o, Handelsmann (tülk. Unterthan), und Philipp Kunewalder, Handelomann, alle v- Wien n. Trieft. —Hr. Verginius Gallati, Han» delsmann (türk. Unterthan), v. Triest n. Wien. Den 21. Hr. Joseph dal Favero, Handelsmann, von Görz. Den 2«. Hr. Anton Graf v- ??euhaus. k. k, Käm» merer, v. Tricst n. W'en. — Hr. Ios. Bonsaing, k. t. Nechnungsrath, mit Familie, v. Wien n. Venedig. — Hr. William Morgan, engl. Edelmann, v. W>en n. Trieft. Den 23. Hr. Freyh. v. Grimschitz, k. k. G»b. Vice,. Sccretär in Veneoig, v. Trieft. — Hr. Carl Derthna. Lieutenant im kön. bayr. Cdcvauxl^gers-Reg ment. v. Triest n. Wien. — Hr. Joseph Iabornig v. Attenfels. MauthobelamtS«Practicant, v. Trieft n- Grätz. — Hr. Ios. Pelican, Handelsmann, v. Trieft. — Hr. Johann Q.uerci deUa Rovere, Handelsmann, mit Sohn, von Venedig n. Wien. : Den 24. D>e Herren William V^amtK, k. großbr. -Censul; Franz v. Franzoni. Eüterd"esll)er; Joseph M<» niussi, und Johann Sandrim, Handelsleute, alle von NZlen n. Triest. Den 25. Hr. Ignaz Flandorfer, HandelZmanrf, v. Grätz n. Trieft. — Hr. Ioh. Granzella. Handelsmann , v. W>en. Den 26. Die Herren Matthäus Edl. v- Roslhorn, Gutsbesitzer, und Aoalbert Wrontzki, RechtSgelehrter, deyde v. Wien. Den 27. Frau Anna v. Iancovih, Güterbesihers. Witwe» und Carl Pohlett, Kaufmann, dcnde c>. W>en n. Trieft. — Hr. Hrmrich Fritz, Tabak < Fabrikant, vvn Agram. Abgereist den 26, December 1826. Hr. v. Schön, k. k. Directionsrath und Tabakge» fällen - Adnnniftlsstor, n. Trieft. Ignaz Aloys Edl» v. Kleinmayr, Verleger und Redacteur.