Zum K" lt^en un^l Vergnügen. .....-----------"« 4 >—------------ Freptag, den 26. Jänner 1821. ^H l st 0 r i s ch e s Tagebuch für K r a i n. 2?» Jänner. So groß« Kälte, daß der Postkne6)t im Virnbaumcr Wald erfror (17,8). — 28. Sigmund Va-thory, Fürst von Siebenbürgen, sä)lics;t ein Nundniß gegen die Türken, mit Kaiser Nudolph (i5y5). — 29. Fürst von Licktcnsteiu hielt sich am seiner Reise nach Spanien einige Zeit in Lcnbach auf si?o8). — 3o. Tötöly sucht Frieden mit dem Kaiser durch Vermittlung der deutschen Fürsten (1664). — Zi. Die krainischen Ctände erhalten gegen ein Äquivalent von 5oooo fi. das sogenannte Mittelding (1728). '. Februar. Der als fromme Stifter berühmte Jacob, Herr von ScheIlenburg, gebürtig von Stertzina. i« Tyrol, starb i:u 62. Jahre seines 'Alters zu Laibach und wurde bcy den Ursulinerinnen. deren (Konvent ihm seine Entstehung verdank, begraben (i?i5). — 2. Herzog Friedrich 4., Sohn des Herzogs Ernst des Eis«- ' uen und Vuter Maxmüianö ,., dieser für Krain so wohlthätige Fürst ser gab den Krämern eincn eigenen Bischof, verbessern» das Landes < Wapin und verlieb den trainischcn Itädten" viele Gnadenbriefe) wurde zum rö^ nn,chen Könige gewählt si^Uo^. D a m p f s ch i f f f a h r t. "*>^er Landsmann de? unsterbllchen F ra,1 klilis ^ Robert Fulton, ein berühmter Mechaniker in Nord-Amerika, ist der Erfinder der Dampfschifffahrt. Das erste Dampfboor würde unter semer Anleitung zu Neu-Vork m Amerika im Jahre 1607 erbaut. Seitdem sind die Dampfböte fast auf allen großen Flüssen m Nord-Amenta emgeführr, und oer große Vorchcil, den diese Fahrzeuge in jenem Lande gewähren, ist nichr zu berechne». In Europa sind die Dampfböte seit 1812 ebenfalls in Aufnahme gekommen, und im Jahre ,8i5 wagte sich von England aus, das erste Dampfboot auf das hohe Meer. In Deutschland erschien das erste Dampfboot ,616 auf ocm Rhei» bey Coln, und im österreichischen Kaiserstaate ward das erste regel. *) Die Erfindung des Blitzableiters ,^9, machte seinen Nahmen durch g^ Europa b«eamtt. mäßig ^fahl'eiide Dampfboot 1816 im Königreiche Illy? lie»/ von Trieft nach Venedig eingeführt. Der Vortheil,den die Dampfschifffahrt sowohl auf offener See, als an dcn Seeküsten und in großen Flüssen gewährt, scheint schon jetzt hinlänglich und allgemein erkannt zu seyn, Fult 0 ns Erfindung ist also eiu wichtiger Fortschritt in der Cultur, welchen die alte Welt der neuen verdankt. Wer zum ersten Mahl ein Dampfboot sieht, mag sich erinnern, was (^kvier in Paris über die Dampfböte sprach : »Von jenseits der See ist ein Schiff zu „uns herüber gekommen, ohne Segel, ohne Ruder, „ohne Matrosen! Die am Bord desselben vorhandene „Mannschaft besteht aus mehr nicht, als zwey Leu« „ten, von denen der Eine das Feuer unier dem Dampf, „tessel untechält, der Andere das Steuerruder lenkt; „es bewegt sich, gleich einem lebendigen Geschöpfe, „aus eigener Kraft; wie ein Seevogel schwimmt es „auf dem Wasser einher!« Die gewöhnliche Eün'ichtM'g der Dampfböte ist s^geno: Im Vorder-und Hintertheile des Fahrzeugs befinden sich Zimmerchen (Cajüten) für Reisende, wein, es alb Packetboot gebraucht wird , oder leerer Raum für die Waaren. Im mittelsten Theile des Bootes ist die Dampfmaschine. Auf einer Seite des Fahrzeugs ist der von Eisen - oder Kupferblech erbaute Dampf-kesssl; auf der andern der Cylinder und das Schwung» rad. Durch die Bewegung, das Herauf - und Hinabgehen des Cylinder-Kolbens wird ^n ieoer Seite des Boots, durch einen mit «iner Kurbel (Kv.'?muzapfen) versehenen Arm, ein senkrechtes, an einer eisernen geschmiedeten horizontalen Welle befestigtes, Rad mit Schaufeln umgedreht, gleich wie bey Mühlen milun» terschlächligen Wasserrädern geschieht, deren jcdes n bis 12 Fuß im Durchmesser und 3 »^2 bis 4 Fuß Breite hat, und 4Us dickem Eisenblech verfertiget ist. Von diesen Rädern ist beylausig der vierte Theil des Halb« Messers unter dem Wasser einMallchl; dieser untere Theil, und jede Schaufel, die in die unterste Stelle Lammt, dient statt des Ruders. Die Schaufeln trc, len, unter einem schiefen Winkel, in das Wasser, durch welche Schaufelstellung, und ihr Eintauchen, das lärmende Geiöse vethindert wird, den sie sonst ma. ch«n könnten, wenn sie gegen dasselbe schlagen. Durch das außerordentliche schnelle Umlaufen der Schaufelrader wird. der geschwinde Gang des Schiffes bewirkl. Man gibt die Geschwindigkeit eines solchen Fahrzeugs mit 5 bis 7 Seemeilen in einer Stunde an, bey gli-tem Winde und einem nicht zu sehr bewegten Meere, soll es auch io bis »2 Seemeilen in einer Stunde zurück legen. Unter dem Kessel der.Damofmaschme muß ununterbrochen ein lebhaftes Feuer unterhalren werden; man rechnet/ daß in 24 Stunden 6o bis^o» Centner Steinkohlen zur Feurung erforderlich sind. D«rj Rauch wird durch eine weite, aus sehr dick m Schmiedeeisen gefertigt cylindrisa^ R hre bge» führt, und diesen Schornstein benützt man zugleich als Mastbaum ; man setzt sine Segelstange mit einem Segel darauf, wo nicht eine andere Vorrichtung angebracht ist. Der Ofen unter dem Kessel wiro oon Ziegeln gebaut, die durch eiserne Bänder fest zufam» men gehalten werden. Die höl^'nen Schiffswande beschlagt man mit Eisenblech. Um ben Ofen 'st die Hitze fast imM'^g- lich, und unter dew Noste muß fl-Wg gcschin't werden/ damit das Zusammenbacken der Steinkohlen verhin-dert wird. Der etwas starke Verbrauch anBrennmaleliali«!' macht, daß die Dampfböte , besonders bey weiten Reifen, zu Waarentransporten bisher nicht wohl gebraucht, werden können; desto wichtigere Dienste leisten sie je« doch als /Vvf» > uüb Courierschiffe, als Packetboote mit Passagieren, und zur Beschleunigung dis Posten« laufs, besonders in den Sommn'monathen, wo oft tersWindstillen auf dem Meere eintreten. Selbst gegen Wind und Flinh kann ein solches Fahrzeug noch zwey bis 3 Seemeilen in einer Stunde zurück legen. c U!N.> standUchsten und bestn'dige^dsten Nerft'.chc hierüber. Beuor wir blos?,, Überblick dev D^mvffchiffsah-t schliesiell, wollen wir der Anzüge erwähnen > welche m Edlmbin-ghs Magazin über die Verbesserung deo silöen sich abgedruckt beßndct. Nach dieser Anzeige hat ten wir keine Erfindung, welche einen so ausgebreitet ten Nutzen gewähren konnte, uni, nebstbey so eilifac^ tst, als die Dampfschissfahrt. „Wenn nicht die Flüssigkeit,« heißr «s inder Anzeige„fest wirb, und Dampj „nicht Eis, und wenn nicht alle Berechnungen falsch „sind und die Algebra lügt, so muß der Grundsatz/wo-„rauf Alles beruht, sich bewähre», und Alles muß noch „die frohesten Hoffnungen des Erfinders übertreffen." v. P a n tz. L s f. L 3 t. ^ 5 f Ein Fremder bemerkte auf seiner Reift m der kleinen päpstlichen Stadt MontesiaScone, die wegen ihres vortrefflichen Weines bey den Bacchus, Verehrern im rühmlichen Andenken steht, das Grabmahl eines deutschen Edelmanns, der den Grundsatz : Olnnt> N'niiili^ vmt'w! in vitium. (zu viel schadet), nicht beherzigend, an zu viel genossenem Weine sei, «e« Geist aufgab. Man erblickt sein Bild auf dem marmornen Grabmahl in erhabener Arbeit; auf bc!), den Seiten zwey Abtheilungen seines Wapens, das zwey große Glaser zieren. Die Inschrift lautet: Lsl, 65t, «st! z^ piopwi nimwin est, «iominuH Sein Diener hatte nähmlich den erfreulichen Auft trag von ihm erhalten, auf WeinMecognoScirung vor. aus zu reisen, und di« Thüren der Gasthöfc, n?o er vorzügliches Gewächs fand, mic einem L6t (kst) zu bezeichnen. Da benannter Bacchuscourier Und Wein-lenner dem i„ Montefiascone die Krone zuerkennen zu müssen glaubte, so, schieb er,alS ein gewissenhaft ter^bgesandte,, dveyMahl: c8t , 6't, 68t! auf die ^hure des Gasthofe5, um denselben seinem Herrn auf vorzügliche Weise zu empfehlen. Die Empfehlung machie ihm Ehre, aber sein Herr höhlte sich den Tod in den Arm«n des Trauben. Sötte«. Um die edle Trinttunst mcht untergehen zu laiien, verordnete, er in semem Testamente, das all. Mtt.ch aus seu^m, mit jener Inschrift gezierten Gra« oen ?lrme„ L<> Bouteillen dieses edlm Weines ver- ^ nbreicht werben sollten. Der N^> '^ Testat?.^ y^,,. de auch von seinen Erben respecnn, aber ^'° ßclei-. - bey diesem Bacchanal so grobe Unordnungen vo^ daß ' die Armen in der Folge den Berrag des Weinwerches . im Gelds erhielten. ) ' " - ^ Verfertigung dcr Fcurnier^ Hölzer für Tischler m ? Osterreich. > Die feinsten Holzb',ötier werden auf der Fournier-' Schneid ^Maschine geschnitten/ welche mit der S.,ge- > mühle viel Ähnlichkeit hat, und die dünnen Holzlage» oder Fourniere liefert, womit jetzt seit der zweyte« Halste des i3. Jahrhunderts das Blind-oder Blenb« holz der Tischler zu den meisten Einrichtungsstücken be« legt wird. Die Gebrüder Munding waren in Ostern ' reich die Ersten, welche diese Maschi:?? in Gang Krach« ten. Zuerst schlug Aloys Munding um's Jahr »-/gll eine solche Maschin« vor, welche noch durch Menschen« Hände getrieben wurde: im Jahre 1651 errichseie derselbe in Gesellschaft seines Bruders eine größere Four>ncr< Mühle am Cauale zu Wien, welche bereits so weit vervollkommnet war, daß sie einen zolldickeil Laden in 20 Blatter schnitt, und die Sl'.ge ftch in je-der Minute bis hundert zwanzig Mahl auf und ab bewegte. Seitdem haben die Gebrüder Munving ihr Fournier»Echneidewerk um vieles verbessert, besonders durch die Anbringung einer radförmigen Sog?, womit sie nun iu Rücksicht der Schnelligkeit der ^^it das Doppelte leisten. Dicse Maschine m pneiuill. Sie besindet slch zu Wien am Nen»iw?gc, il!^ ul ohne Zweifel das vorzüglichste Werk dieser Ä^t il» österreichischen Staate. Aufmunterung zur Bereitung des OM .n^ Wclntraubcitkernen in Östcrrclch und Ui,,,,m. Wie grosi der jährliche Ertrag seyn tömite, >v^n?i ein so weinreicher Staat, wie der österreichische, «i>id .insbesondere das Königreich Ungarn, diese ^elne. die häufig ganz unbenül,n bleiben, zur Ohl^zeugung v?r-»venden wollte, laßt sich einiger Maßen daraus bcv«>ch« u«N, daß looPfund Kerne gegen 12 Pfund elüei zum Lampenbrennen vollkommen tauglichen !.?hles gi> -beu. Nach einem im Jahre »9n gemachten sehr maß,, gen Anschlag» kHnnte Ungern auf'S geringste ^25,3^5 Pfund Nemkern Ohl gewinnen. Am ältesten mächte die Benutzung dieses Stoffes ungezweifelt in Italien seyn, und noch jetzt gewinnt man in dem lombardisch'venetianischen Königreiche aus diesem unbedeu« tend scheinenden Artikel bedeutende Stimmen Geldes. In der Provin; Verona wurden im Jahre »617 nicht weniger als 5^33 Centner Wemkern-Ohl gepreßt — ein Eimrag, der alle Berückst htigung verdient. Dieses Obl brennt langsamer, als das Olivenöhl, macht schmachten Dunst und seht weniger Schmutz ab; sei« ,ie Güte und Süßigkeit steigt mit der Güte des Weines. Die Menge der Schaffelle in Osterreich. Der Stand der Schafzucht hat im österreichischen Staate ^uar eine bedeutende Stufe der Vollkommenheit erreicht, und auch in numerärer Hmü'cht zugenommen ; doch da dieselbe mehr der Wolle, als des Pelzwerks wegen betrieben wird, so muffen »wch jährlich erhebliche Quantitäten von ausländischem Pelzwerk dieser Gattung eingeführt werden , wozu Nusiland un,-streitig das meiste liefert. Nach den Zollisten vom Jahre 1807 sind damahls schon in die deutsch-österreichi' scken Erbstaaten 229,25o Stück Schaf, und Schöp-senfelleZ, und 660,757 Stück Lamm-und Kitzfelle eingebracht worden. Nach Wien aNein betrug von »81,2 bis ,816 die Einfuhr aus dem Lande (wozu jedoch, wie bekannt, die ungrischen Grbstaoten gezahlt sind) 232,2^ Stück rohe Lammfelle, Zmaschel, seine Ba« ranken 23774I Stück halbgearbeitete Lammfelle und Zmaschel, 2^6,655 Stück ganz gearbeitete zc ic., wahrend die Ausfuhr zusammen nicht 3o,«wa Stück «rreichce. Das ungrische Gelbholz. Bloß in der Gegend von Wien rechnet man den jährlichen Verbrauch zu gelben und grünen Schatci-»unhe,! auf mehr al« 100a Centner, u»ld eben so grok dürfte der Bedarf in Brunn wegen der vielen Tuch.-Manufacruren seyn. Das Inland könnte eine» noch bedeutenderen Handel mit diesem wichtigen Arti» kel tteiben, der sich mir großem Vortheil, sowohl in Färbereyen als Druckereyen verwenden läßt; und schon letzt rechnet man, daß das Stuhllveißenburger-Comitat allein mehrere tausend Centner dieses Hsl« zes jährlich nach Österreich, Böhmen, Mähren und selbst in's Ausland versendet. Salbeyblatt. Gesetzt die politische und moralische Welt drehe slch, gleich den Planeten, nach bestimmten Richtun« gen kreisförmig um sich selbst und um d?n Mittelpunct des Weltsystems, also daß geviffe Perioden der Well« geschichte entweder in Materie oder Form wiederkehren, ohne doch ganz dieselben zu seyn, so dürfte dieß doch auch von jener Zeit zu erwarten stehn, da die Massen der Menschheit, start zu herrschen, lieber geho» chen wollten, da die Treue das Conttoliren, die Gottesfurcht, irdische Schreckmittel/ die Liebe, den Zwang entbehrlich machten. Das Schachspiel. Das Schachspiel gleichet einem Staate: Die Zahl der Bauern ist die Macht. Sie schützt den Herrscher, mit dem Rath«, Den Hccrd, die Gränzen sie bewacht. Seht, wie er bey den festen Thürmen Des Feindes Übermacht nicht scheut! DiezVestcn, die den König schirmen, , Nennt nam Gesetz, Gerechtigkeit. i Will ihn der schlaue Feind bezwing«!», Der ihn nnt seinem Garn umstellt, Dann sey, mit ihren schiefen Sprüngen, Der Macht die Politik gesellt. Doch nicht unschlüssig, nicht verlegen, Er handle offen, unverhüllt Mit seinem Volke. Schnell bewegen Muß er sich, wie des Läufers Vild. Den schönsten Stein in seiner Krone Gäb' er um keine Schätze hin: Des Volkes Liebe zu dem Throne, Das ist die wahte Königinn. Auflösung des Anaqrams in Nr. 2. Rebe und E b e r. Gedruckt bey Ignaz Al 0 y ^ 6 0 lcn 0. Nlv ia ^ ayr.