N/ PROGRAMM des kais. königl. Real- und Obergymnasiums A. Die geologischen Verhältnisse der Umgebung von Rudolfswert, von Dr. A. Böhm. B. F. W. Schneidewin’s und Ad. Schöll’s Standpunkte in der Frage über die Motive und den Plan der sophokleischen Tragödien, von GL. L. Künstele. C. Scliulnachrichten, vom Director Dr. Joli. Zindler. zu Rudolfswert für das Schuljahr 1871—72. 111 li a. 11. Laibach 1872. Im Verlage der Lehranstalt •s X v , ^ N* N, Die geologischen Verhältnisse der Umgebung von Rudolfswert. l/as Gurkthal, dessen mittleren Abschnitt in seinen Formationsgliedern übersiehtlicli zu schildern die Aufgabe der nachfolgenden Zeilen bilden soll, lässt, wie dies kaum deutlicher gewünscht werden kann, schon bei oberflächlicher Ansicht eine topographisch genau charakterisirte Scheidung des Ober-, Mittel- und Unterlaufes der Gurk mit Leichtigkeit erkennen, abgesehen davon, dass auch die geologischen Verhältnisse den äusseren Boden gestaltungs-Ver-schiedenheiten, die ja durch jene bedingt werden, entsprechen. Und haben wir es hier, wie allgemein in den angrenzenden Strichen Krains, auch nur mit wenigen Gebirgsformationen zu thun, die sich überdies durch auffallende Armutli petrographisch und palä-ontologisch divergirender Glieder auszeichnen, — in unserem Falle haben diese genügt, den drei Abschnitten des Gurklaufes einen weit verschiedenen landschaftlichen Charakter aufzuprägen. Das obere Gurkthal, von Obergurk bis Einöd in einer beiläufigen Gesammtlänge von 4 österr. Meilen ziemlich genau NW. — SO. sich erstreckend, stellt eine in ihrem ganzen Verlaufe enge Thalschlucht dar, die rechts von einem, im Mittel 1000 Fuss Seehöhe erreichenden Höhenzuge, dessen graue Kalke der Trias angehören dürften, — links von einem dem Gurklaufe ebenfalls parallelen Zuge, zum Theile von derselben Gesteinsbeschaffenheit, zum Theile (und dann geringere Seehöhen erreichend) gebildet von einem lichtgefärbten, der ßudistenzone der Kreideformation angehörenden Kalkstein umrahmt ist. Stellenweise, so z. B. nächst Seisenberg, ziehen sich, die älteren Bildungen überlagernd, sehr dünnschichtige, ziemlich horizontal gelagerte Streifen eines gelblichen Gesteins — zu dessen Altersbestimmung mir, da ich es überdies nur einmal flüchtig gesehen, jeder Anhaltspunkt fehlt — das linke Gurk-ufer entlang. Daran, dass es eine tertiäre Bildung sei, dürfte nicht zu zweifeln sein, und es scheint dann sehr wahrscheinlich, dass wir es hier mit miocäner. Meeresablagerungen zu thun haben, die ja auch anderweitig in Krain nicht zu den Seltenheiten gehören. Dem entgegen weitet sich das Gurkthal in seinem Endabschnitte zu einem umfangreichen Thale — der Landstrasser Ebene, —■ das frei mit dem Savethale communicirt. Die Längenerstreckung dieser üntevlanfs-Thalweitung, die, bei Weisskirchen beginnend, in ONO. Richtung an die Save stösst, beträgt ca. 31/a österr. Meilen, die mittlere Breite ca. 1 österr. Meile. — Zu beiden Seiten krönen die letzten Ausläufer des Uskokengebirges und des die Save begleitenden Höhenzuges die Gegend. Die Bodengestaltung der Niederung dieses letzten Abschnittes trägt unverkennbare Zeichen eines jugendlichen geologischen Alters an sich, und wenngleich ich die bezüglichen Ablagerungen nur auf einer kurzen Strecke westlich von Weisskirchen beobachtet habe, woselbst ich diluvialen Schotter vorfand, so zweifle ich nicht daran, dass besagter Schotter gleichmässig in dem ganzen Abschnitte verbreitet sei, weil es die gleichartige Physiognomie der Gegend auf den ersten Blick bekundet. Das Alter der das Thal einrahmenden Hügelzüge betreffend, scheint es, zumal für die linkseitigen, festzustehen, dass sie ein ziemlich zusammenhängendes Band tertiärer mariner Ablagerungen bilden. Näher bekannt sind mir hievon die Leithakalke von Weisskirchen, während nach vorliegenden Petrefacten Arch und Grossdolina als anderweitige Localitäten zu erwähnen sind. Den marinen Gliedern scheinen, wie dies aus zahlreichen, von Landstrass herrührenden Versteinerungen zu entnehmen ist, ziemlich ausgedehnte brackische Sedimente mit Cerithium, Turritella, Cardium u. a. aufgelagert zu seiu. Darnach wäre also in dem Landstrasser Becken das normale Verhältniss der neogenen Glieder der Tertiärformation in ihrer Aufeinanderfolge gegeben. Für den dritten, mittleren Abschnitt des Gurkthales, welchen der Fluss in NO. Richtung durchströmt, ist die Bezeichnung eines Thaies wohl kaum mit Berechtigung am Platze. Die enge Unter-lanfsschlucht weitet sich zwar insofern aus, als die einrahmenden Höhenzüge in Entfernungen von 1/2 bis 1 Meile rechts und links abseits der Gurk treten. Das Thal aber stellt ein zusammenhängendes, durch mehr oder minder ausgedehnte muldenförmige Einsenkungen verunebnetes, hie und da durch enge, steilrandige Bachschluchten unterbrochenes Terrain dar, dessen absolute Erhebung unmittelbar an dem Wasserbette der Gurk fast ausnahmslos 60' erreicht und übersteigt. Unmittelbar am Eintritte der Gurk in ihren Mittellauf, in der Gegend der Einmündung des Temenitz-Pretschna-baches hat das Thal eine normale Beschaffenheit. Es ist dies jene Partie, in der die weiter unten näher erwähnten jüngst-tertiären Bildungen in einem kleinen Binnensee zur Ablagerung gelangt sind. Den oben erörterten Verhältnissen entsprechend sind die Ufer der mit eminenter Trägheit dahinschleichenden, gerade in ihrem Mittelläufe ein Minimalgefälle besitzenden Gurk grossentheils absonderlich steil, was um so mehr befremden muss, als sie meist bankartig abgesondertes oder, wo es geschichtet ist, Gestein von geringer Schichtenneigung durchbricht.*) Bevor ich näher auf die Besprechung der Formationsglieder unseres Thalterrains eingehe, wäre icli eigentlich gebunden, die Gebilde der einrahmenden Höhenzüge mit kurzen Worten abzu-thun. Der Schwierigkeiten, die sich mir hier entgegenstellen, sind aber so zahlreiche, dass ich mich in diesem Punkte auf das allerkürzeste zu fassen gedrungen bin. Deshalb also nehme ich an, was die fossilienbaare Gesteinsformation des Uskokenzuges durch Analogien anzunehmen erlaubt: dass nämlich die oberen lichteren Kalksteine desselben der rhätischen Stufe — Dachsteinkalk, — die unteren dunkleren einem näher nicht zu bezeichnenden Gliede der Trias angehören. Nicht minder schwierig steht es um die Altersbestimmung der der Kreideformation antecedenten Glieder der Höhen am linken Gurkufer. Gründe jedoch, deren Erörterung dem engen Rahmen, in welchen das vorliegende Bild gefasst werden *) Sprächen nicht gewichtige Gründe dagegen und klänge es nicht gar zu sonderbar, ich könnte mich in der That der Ansicht befreunden, die Gurk sei in einigen Partien ihres Mittellaufes ein Höhlenfluss gewesen, der durch Einsturz seiner schwachen Decke an die Ocfientlichkeit und so mit Einem zu seinen hohen Ufern, gleichzeitig aber auch durch Hebung des Rinnsals zu dem geringen Gefälle gelangte. Das Vorkommen von unterirdischen Gewässern, von Höhlen und Grotten kleinerer Dimensionen ist übrigens in Unterkrain, und zumal in nächster Nachbarschaft der Gurk, häufig genug, um an die Möglichkeit ähnlicher Geschehnisse zu denken. soll, nicht entspräche, lassen es sehr wahrscheinlich, dass auch diese der Trias angehören. Um nur ein Beispiel anzuführen, sind am Stadtberge — Eudolfswert NO. — dem dort anstehenden Rudi-stenkalke Schichten eines bräunlichgrauen Schieferthons alternirend mit Mergelschichten unterlagert, die, ganz analogen Bildungen in der Nähe von Neudegg und Nassenfuss entsprechend, als Raibler Schichten zu deuten wären. An die angenommen triasischen Kalksteine des Uskokenzuges lehnt sich im NO. ein stark dolomitischer, bröckelnder Kalkstein an. Er erscheint, wo die Schichtung nicht durch Zerstückelung und Zerklüftung undeutlich und verwischt ist, ziemlich massigschichtig, zeigt normal ein geringes Fallen — bis 15° — und erweist sich fossilienleer. Wenn also irgend welche, so ist die Stellung dieses Gliedes jedenfalls eine schwierig zu bestimmende. Fasst man nämlich das Gesagte und den Umstand, dass gerade die Kreideformation sehr arm an Dolomiten sei, zusammen, so geräth man in einen ziemlichen Widerspruch; zumal, will man dies Glied der Kreide einverleiben. Zu bedenken steht aber doch, dass wir es hier nicht mit einem ausgesprochenen Dolomit, sondern einem magnesiacarbonatreichen Kalkstein zu thun haben, der, wenn die mangelhafte Entblössung die Beobachtung rechtfertigen kann, stellenweise mit ausgesprochenen Kreidebildungen wechsellagert. Dies alles zusammengefasst lässt unseren dolomitischen Kalkstein nicht unbedingt zur Trias, wo dergleichen am häufigsten sind, aber auch nicht ohneweiters zur Kreide stellen. — Von den im mittleren Gurkthale vorkommenden Gesteinsformationen lenken vor allen die entschieden der Kreide ange-hörigen, den soeben kurz erwähnten dolomitischen Kalken auf-und angelagerten Gebilde unsere Aufmerksamkeit auf sich; nicht als ob sie durch irgend ein auffallendes petrographisches oder paläontologisches Verhalten ausgezeichnet wären: charakteristisch ist ihre Analogie mit den Bildungen des Karstes, als dessen östlichste Ausläufer ich die Kreideablagerungen Unterkrains zu betrachten geneigt bin. Es sind licht gefärbte, feinkörnige bis dichte, mitunter geschichtete, zum grössten Theile bankartig abgesonderte Kalksteine. Die geschichteten zeigen regelmässig ein geringes Fallen; die bankartig abgesonderten sind mitunter zerklüftet und vorzüglich zu Höhlenbildungen im Grossen wie im Kleinen geeignet. Allgemein zeigt das Gestein Identität mit Hippuritenkalken des Lisitz-berges und Umgebung. Von Petrefacten finden sich schlechte Auswitterungen häufig. So z. B. fand ich eine ziemlich deutliche Nerinea. Die Behelfe, ein Urtheil über das Alter dieser Bildungen zu fällen, wären nach diesem sehr karg, und würden mir nicht ein paar für die Rudistenkalke charakteristische Petrefacte*) aus den Kalksteinbänken nordöstlich von Kudolfswert zugestossen sein, ich müsste mich darauf beschränken, die Analogie mit dem Karste, dessen Kalksteine ja grösstentheils auch der Hippuritenzone zugewiesen werden, nach Thunlichkeit auszubeuten. Doch auch auf diese Analogie muss ich kurz zurückkommen. Daš Ziel, das sich die vorliegenden Zeilen gesteckt, erlaubt es nicht, auf ein nächstbenachbartes Terrain hinüberzuschweifen, wo sie ganz handgreiflich, wo es, um der einzigen Verschiedenheit zu gedenken, entsprechender Windstürme bedürfte, um in kurzer Frist vollendeten Karst vor sich zu haben: ich meine das Gebiet südwestlich und nordöstlich des Unterlaufs der Gurk, wovon vorzüglich die erstere Partie den bezeichnenden Namen „Dürrenkrain“ trägt. Kahler, massiger, undeutlich und grob geschichteter Kalkstein, der sich stellenweise -— so unzweifelhaft am Lisitzberge nächst Döbernik — als Hip-puritenkalk ausweist, mühsam verdeckt durch Streifen diluvialen Lehmes, worauf eine dünne Schichte Humus gestreut erscheint; muldenförmige Bodeneinsenkungen; unterirdische, mitunter nur hörbare Wasserläufe; endlich Grotten, die auf einem verhältniss-mässig beengten Baume äusserst zahlreich, wenn auch nicht imposant durch Grösse anzutreffen sind: sie sind insgesammt redende Anhaltspunkte für den oben gemachten Vergleich. — Jenen Verhältnissen entfremden sich zum Theile die des mittleren Gurk-thales, was vorzüglich durch die mächtigeren Lehm- und Humusablagerungen, denen eine üppigere Vegetation und der sohin minder kahle Charakter der Landschaft entspricht, bedingt wird. Allein die angeführten Karstcharaktere fehlen auch hier nicht. Der *) Es ist dies ein Steinkern, der sich mit einiger Mühe als einem Rudisten gehörig erkennen lässt, und eine wohlerhaltene Turbinolia (c. f. complanata) Lmk., die, in der Salzburger Hippuritenformation häufig vorkommend, allgemein für die Gosaubildungen bezeichnend ist. muldenförmigen Erdeinsenkungen ist schon einmal Erwähnung ge-than worden. Freilich erscheinen sie grossentheils durch die ebnenden Wirkungen der Agricultur unkenntlich gemacht; doch kann man ohne Aufwendung vieler Mühe auch ganz wohl erhaltener Kessel die Menge zur Ansicht bekommen. Als einer Seltenheit erwähne ich hier eines ca.. 4° tiefen, durchschnittlich 5' im Durchmesser haltenden Schlotes, der sich dem Anscheine nach erst unlängst an der nördlichen Hügellehne bei St. Eochus unweit Eudolfswert gebildet hat und an dessen Grunde eine niedrige Grotte ausmündet. Grotten, freilich wegen ihrer geringen Dimensionen gar nicht oder nur auf kurze Strecken zugängliche, weist die Umgebung von Eudolfswert zahlreiche auf. Die bekannteste und geräumigste von allen ist wohl jene von Lueg, welche übrigens auch nur 30 bis 40° weit verfolgt werden kann.*) Es scheint, dass sie in ihrem weiteren Verlaufe stellenweise vertropft ist. Bedeutendere unterirdische Wasserläufe sind, wollen wir das Wiedererscheinen des Temenitz-Pretschnabaches bei Lueg, nachdem er sich unweit Hönig-stein zum zweitenmale in seinem Laufe unter die Erde verloren, ausuehmen, in unserem Gebiete nicht bekannt. Dagegen sind unterirdische Arme der Gurk und der in sie einmündenden Bäche eine bekannte Erscheinung. Man nennt sie etwas zu schmeichelnd Quellen, solche aber hat die nächste Umgebung von Eudolfswert, wenn überhaupt, doch nur in sehr beschränkter Zahl aufzuweisen. In dem grösseren Theile des mittleren Gurkthales sind den im Vorhergehenden kurz berührten Ablagerungen der Kreideformation ausser diluvialen keinerlei Schichten aufgelagert. Ich werde auf die letzteren später im Zusammenhange zurückkommen. Vorher erübrigt mir noch über ein paar Vorkommen tertiärer Bildungen im Bereiche unseres Gebietes zu reden, von denen ich das eine freilich nicht genau verbürgen kann, da es sich auf den Fund nur zweier schlechter Petrefacte stützt. Es sind dies zwar unverkennbare Nummuliten, die ich in einem breccienartigen Kalkstein unwett Eudolfswert auflas. Das beschränkte Vorkommen dieses Gesteins aber, so wie das vereinzelte Auftreten der erwähnten Ver- *) Auffallend ist die Uebereinstimmung der Fauna dieser Grotte mit jener der Karstgrotten. Ich fand daselbst: Phalangopsis cavicola Kol., Anophtalmus Schmidtii Sturm., Blotlirus spelaeus Schiödte, JSsclialocepha-lus gracilipes Frfld., Titanethes albus Schiödte, — lauter Karstformen. steinerungen lässt mich die Ansicht, wir hätten es hier mit ältest-tertiären Gliedern zu thun, nur ganz reservirt aufstellen, obwohl das Vorhandensein derselben eben nichts Auffallendes wäre.*) Unzweideutig jüngst-tertiär sind dagegen die, wie es sich durch unlängst eröffnete Schürfarbeiten herausgestellt hat, Lignite führenden Tegel, welche die Thalweitung zwischen Waltendorf und Pretschna ausfüllen. Sie sind mitunter besonders reich an zerbrechlichen Conchylien, Cycloidschuppen und sonstigen Fischresten. Von den Conchylien können nur die kleineren ganz aus dem plastischen Medium herausgearbeitet werden, während die grösseren — darunter Landschnecken der Gattung Helix — beim sachtesten Verfahren in Splitter fallen. Die deutlicher erhaltenen organischen Beste deuten durchwegs einen limnischen Charakter der Ablagerung an, und wenngleich mir die typischen, den Gattungen Congeria und Melanojpsis angehörigen Fossilien der Con-gerientegel nicht vorgekommen sind, sind die liäuiig vorkommenden Reste von Paludina (acuta?), Valvata, Nerita doch sprechend genug, die Pretschnaer Tegel zu den Congerienschichten zu weisen. Es hängt von fortgesetzten bergmännischen Untersuchungsarbeiten ab, die Abbauwürdigkeit der in den soeben berührten limnischen Tegeln vorkommenden Lignite zu constatiren. Theoretisch lässt sich ihr kaum ein günstiges Wort reden. Dass ich dieser Lignite aber dennoch Erwähnung mache, hat seinen Grund darin, dass an das Vorkommen der bisher erreichten Nester oberflächlich sehr regelmässig in Brauneisenerz verwandeltes Holz betroffen wird, dessen allmäliger Uebergang in Lignit nachweisbar scheint. Da nun die Brauneisenerzführung in einem grossen Theile Unterkrains an die bei Pretschna die bläulichgrauen Congerien-tegel überlagernden, aber nicht nothwendig, und mir bekannt nur an besagter Localität an sie gebundenen, gelblich bis rothbraun gefärbten Lehme gewiesen erscheint: so lässt sich mit ziemlicher Gewissheit annehmen, dass die Vererzung des Holzes durch Bezug von Eisenoxyd — in chemisch entsprechender Form — aus eben diesem Lehme bedingt wurde. *) Vor allem entbehrt das Gestein an besagter Stelle, und — mit Bedauern muss ich's gestehen — ziemlich überall, zu genaueren Untersuchungen unentbehrlicher Entblössungen, ohne welche niemals genügende Resultate erzielt zu werden vermögen. Naturgemäss erscheint nunmehr die Frage, ob die, die Brauneisenerze führenden, selbst durch Eisenoxyd mehr oder minder auffallend gefärbten Schichten demselben Formationsgliede angehören, wie die Congerientegel, oder einem noch jüngeren. Ich möchte mich aus mehrfachen Gründen für das letztere entscheiden. Abgesehen nämlich davon, dass in ihnen organische Ueberreste nur sehr vereinzelt Vorkommen; abgesehen davon, dass ich mich an diluviale Funde in eben diesen Brauneisenstein führenden Ablagerungen nächst Treffen erinnere; abgesehen endlich davon, dass sie in dem grössten Theile ihres Verbreitungsgebietes ohne die typischen bläulichgrauen Tegel der Congerienschichten auftreten, zeigen dieselben sehr häufig Schottereinlagerungen, deuten kurz darauf hin, dass sie Ueberreste eines strömenden Gewässers seien. In weiterer Folge steht es uns dann freilich frei, sie als Aequivalent der Belvedereschichten anzusehen oder sie der Driftperiode zuzuweisen. Es führt vielleicht Beides auf Eines hin. Was das in ihnen geborgene, vielfach ausgebeutete Erz anlangt, so ist es, wie schon wiederholt bemerkt, Brauneisen — Schalerz. — Das stellenweise vorkommende Bohnerz scheint an die Congerienschichten gebunden zu sein, denen es in kleinen Körnern bald ein-, bald aufgestreut erscheint. Die schon einmal genannnte Lueger Grotte hat, wie dies zu erwarten steht, ihr Höhlendiluvium; die etwas kurz bemessene Zeit aber liess mich darin leider nichts weiter als eine zerbrochene, wahrscheinlich einem Ursus spelaeus gehörige Scapula entdecken. Kecente Bildungen, wie sie in Form von Schutt-, Gerölle-, Sand- und Schlammablagerungen anderweitig so häufig Vorkommen, hat die Gurk am allermindesten in ihrem Mittelläufe aufzuweisen. Um so interessanter gestalten sich die sich noch gegenwärtig fortbildenden sogenannten „leichten Steine“, die die Gurk in ihrem trägen Schleichen absetzt. Ich will nicht behaupten, diese Dinge seien ihr specielles Eigenthum, glaube mich aber überzeugt halten zu müssen, dass sie in einem strömenden Wasser kaum irgendwo mächtiger entwickelt seien. Sie stellen ein poröses, gelblichgraues, von weissen Adern durchzogenes Gebilde dar, in welchem Schalen der in der Gurk lebenden Conchylien, ferner Fisch-, Krebsen- und Pflanzenreste eingeschlossen liegen, brausen mit Säuren sehr heftig und haben ihres unbeträchtlichen Eigen- gewichtes halber den Namen „leichter Stein“ mit Recht erworben. Sie eignen sich, wie man mir versicherte, vorzüglich als Baustein, weil sie leicht zu bearbeiten, überdies wegen ihrer Porosität trockene Räumlichkeiten sichern. Sie einfach als Schlamm zu betrachten, ist sicher nicht am Platze, denn dieser könnte füglich weggeschwemmt werden; hiebei bliebe dann immer noch die Bildung der weissen Adern zu erklären. Ich möchte sie als durch kohlensauren Kalk, der sich aus einer Lösung niederschlug, zusammengekitteten Schlamm, in dem organische Ueberreste eingebettet werden, betrachten. Die Möglichkeit, das Gurkwasser führe entsprechende Mengen Kalkbicarbonat in Lösung, ist zwar nicht erwiesen, liegt jedoch sehr nahe. — Fassen wir das Gesagte noch einmal kurz zusammen, so sehen wir, dass das mittlere Gurkthal ein — vielleicht an irgend einer Stelle mit einem benachbarten communicirendes — Becken darstelle, dessen Rand und Unterlage gebildet ist von wahrscheinlich der Trias angehörigen Gesteinen, denen ziemlich allgemein Schichten der Kreidezeit auflagern. Diesen letzteren folgen an einer Stelle — zweifelhaft — ältest-, an einer anderen jüngsttertiäre Ablagerungen. Ziemlich gleichmässig — stellenweise aber wohl auch fehlend — ziehen sich über all’ die genannten älteren und jüngeren Sedimente jene meist rothen Lehmbildungen, die manchem der benachbarten Landschaftsstriche (z. B. der Gegend um Hönigstein) einen ganz eigenthümlichen Charakter verleihen, selbst aber ihrer reichen Eisenerzführung wegen von Belang sind. Rudolfswerth, im Juni 1872. Ph. Dr. A. Boehm. B. (F. W. Sclmeidewins und Ad. Schöll’s Standpnnkte in der Frage über die Motive und den Plan der soplio-kleischen Tragödien. Sophokles gehört zu denjenigen Classikern, mit denen sich die Philologen seit jeher mit besonderer Vorliebe beschäftigten. Hervorragende Gelehrte haben sich die Aufgabe gestellt, durch gründliche Forschung der Quellen, sorgfältige Sammlung der Nachrichten aus dem Alterthume und umsichtige Texteskritik das richtige Verständniss für den Dichter zu erschliessen. Gleichwohl blieb bis heute noch manche Frage über dieses classischen Dramatikers Leben und Wirken ungelöst. Eine Frage, die im Alterthume gar nicht angeregt wurde, bildet in neuester Zeit den Gegenstand vielfacher Erörterungen. Es wurden die verschiedenartigsten Ansichten darüber ausgesprochen, ob sich der Dichter bei der Abfassung seiner Dramen von politischen Tendenzen leiten liess, und ob man noch ausdrückliche Beziehungen auf die Zeitgeschichte in seinen Werken erkennen könne oder nicht. Diese Frage wurde gelegentlich auch von anderen Gelehrten berührt, in Bezug auf einzelne Dramen auch näher erörtert, *) aber in Vordergrund wurde sie durch Ad. Schöll gestellt, der in seiner Schrift: „Sophokles’ Leben und Wirken, nach Quellen bearbeitet“,**) so wie in seinen Einleitungen zu den Uebersetzungen der sopho-kleischen Tragödien sowohl die Motive als auch den Plan aller erhaltenen Werke des Sophokles auf politische Tendenzen zurückgeführt und dadurch F. W. Schneidewin gleichsam herausgefordert *) C. F. Hermann : Quaest. oedip. **) Frankfurt a. M. 1842, und in 2. Ausgabe Prag 1870. hat, über dieses Thema, dem er sonst verhältnissmässig die geringste Aufmerksamkeit schenkte, ebenfalls sein Urtheil auszusprechen. Dies that er in der Schrift über die Trachinierinnen *) mit einer den Anschauungen Schöll’s vollständig widersprechenden Erklärung. Der Widerspruch der Meinungen ist so sehr principieller Natur, dass Schneidewin und Schöll als Vertreter zweier sich gegenseitig ausschliessenden Methoden der Erklärung des Dichters gelten müssen. Obschon beiden das Verdienst gebührt, mit vielleicht gleicher Hingebung und demselben Fleisse dem Studium des Dichters Zeit und Mühe gewidmet zu haben, so wurde doch den Resultaten ihrer Forschung eine sehr ungleiche Anerkennung zu Theil. Während Schneidewins gründliche, auf die bestbeglaubigte Ueberliefe-rung sich stützende Studien allgemeinen Anklang bei den Gelehrten fanden, zählt das destructive Verfahren Schölls nur wenige Anhänger. Schöll hat allerdings aus den zerstreuten Notizen ein reichhaltiges Material für die Erklärung des Dichters gesammelt, allein der willkürliche Gebrauch, den er davon machte, wurde von niemandem gutgeheissen. Der subjectiven Beweisführung und den kühnen Combinationen, die alle darauf hinausgehen, sowohl die Motive als auch die Anlage der Tragödien des Sophokles aus der politischen Gesinnung und den socialen Verhältnissen des Dichters abzuleiten, trat Schneidewin in der genannten Schrift entschieden entgegen, indem er die Annahmen von politischen Hintergedanken mit sichtlichem Unwillen zurückwies und die präcise Forderung aufstellte, dass nicht nur die Beweggründe zur Abfassung und der Plan jedes sophokleischen Dramas auf rein poetische Neigungen des Dichters zurückgeführt werden, sondern auch jeder Gedanke und jede Scene aus der poetischen Anlage des Werkes und aus der Situation der Handlung erklärt werden müsse. Den hier betonten Grundsatz vertritt Schneidewin auch in seinen Einleitungen zu den sophokleischen Tragödien. Daselbst dringt er, da Schöll aus der Stellung des Dichters im Staate und den Ereignissen seiner Zeit die weitgehendsten Folgerungen zieht, auf die Unterscheidung der Charaktere des Sophokles einerseits *) Göttingen 1853. und des Aeschylos uud Euripides anderseits, weil letztere in ganz anderer Weise sowohl in persönlicher Betheiligung an den Staatsgeschäften als auch durch die Dichtung ihre politische Gesinnung an den Tag legen, als Sophokles, bei dem politische Bestrebungen gegen seine poetischen Neigungen entschieden zurücktreten. Schneide-win, der diese Ueberzeugung aus der Dichtung selbst geschöpft hatte, beruft sich auch auf das Zeugniss des Chiers Jon *), des einzigen zuverlässigen Gewährsmannes betreffs Sophokles, der uns berichtet, dass Perikies selbst dem Sophokles gesagt habe, dieser verstände sich wohl auf die Poesie, aber nicht auf die Strategie, und dann noch als eigenes Urtheil hinzufügt, dass Sophokles für das Staatswesen weder zu Planen noch zu Thatführungen besonders fähig war, sondern eben nur wie einer von den wackern Athenern. Da diese Notiz vollständig dem Charakter des Sophokles entspricht, so weit wir denselben aus seinen vorhandenen Werken zu beurtheilen im Stande sind, so fällt sie bei dem Widerspruche zwischen Schneidewin und Schöll entschieden zu Gunsten der Auffassung des ersteren in die Wagschale. Denn sie enthält die bestimmte Behauptung, dass die Alten, Perikies selbst nicht ausgenommen, Sophokles’ hervorragende Eigenschaft nicht in seiner politischen Tüchtigkeit, sondern in seinen dichterischen Leistungen suchten. Als eine Bestätigung dieses Ausspruches darf die Aeusserung des Aristoteles **) angesehen werden, welcher sagt, Sophokles habe die Personen so dargestellt, wie man die Menschen dichten müsse, Euripides, wie sie seien. Durch dieses Urtheil wird die sophokleische Dichtung als eine über die Tagesgeschichte sich erhebende, nach den Gesetzen strenger Kunstmässigkeit sich richtende Darstellung erklärt, die schwerlich Sophokles, wenn er in der Eigenschaft als Staatsmann gedichtet haben würde, als das geeignetste Mittel an-sehen durfte, das Volk für seine politischen Anschauungen zu gewinnen. Zur Erreichung solcher Zwecke bedienten sich die Staatsmänner seit jeher anderer Formen. Als Organ für so ausschliesslich politische Zwecke, wie sie nach Schölls Darstellung Sophokles vorschwebten, kann auch die *) Athenäus XIII, S. 603. **) Perikies 25. Tragödie des Aeschylos und Euripides nicht gelten, obwohl sie, namentlich die Dichtung des letzteren, unstreitig dem Alltagsleben des athenischen Volkes viel näher steht. Schöll selbst hat die Aeusserung des Aristoteles*) so verstanden, dass Sophokles die Personen gedichtet habe, wie sie der Bewegung und Bedeutung der Composition gemäss sind, während die des Euripides bisweilen mehr für die specielle Charakteristik des Menschlichen oder für ein besonderes Interesse, als für die tragische Gesammtwirkung ausgeführt seien. Insofern demnach Schneidewin dem Bestreben, die sopho-kleischen Tragödien für reine Tendenzstücke zu erklären, entgegentritt, darf er sich gewiss mit mehr Becht auf den Geist, die Form und die allerdings spärlichen Nachrichten aus dem Alterthume berufen, als diejenigen, welche in dieser Frage seine Gegner sind. Allein die fast rigorose Fassung, in welcher er in der Schrift über die Trachinierinnen dieser Ueberzeugung Ausdruck gibt, hat manche verleitet, sein Urtheil darüber einseitig, ohne Rücksicht auf seine in den Einleitungen der Sophoklesausgaben gelegentlich gemachten Aeusserungen aufzufassen. Es wird die betreffende Stelle in der genannten Schrift vielfach so gedeutet, als habe Schneidewin den Sophokles für unabhängig von den Anschauungen und der Geistesrichtung seiner Zeit erklären wollen. So verstand den Schneidewin auch W. H. Kolster, der deshalb in seinen sophokleischen Studien**) mit einem Aufwand von historischen und psychologischen Beweismitteln darzulegen suchte, dass es einem Dichter unmöglich ist, sich dem Einflüsse seiner Gegenwart und Umgebung zu entziehen. Dass sich Schneidewin dieser Erkenntniss nicht verschliesst, das stellen seine anderweitig in den Einleitungen gemachten Erklärungen ausser allen Zweifel. Denn in der allgemeinen Einleitung zu den sophokleischen Tragödien***) hebt er selbst hervor, dass der fromme Sinn, der sichere Geschmack, die musische Bildung und die allgemeine Empfänglichkeit für gesunde Formen bei dem athenischen Volke der Muse des Dichters ausserordentlich günstig war. Desgleichen betont er dort+), dass nationale Anschauungen *) Soph. Leb. u. Wirk. n. Quell, erkl. Prager Ausgabe, S. 82. **) Hamburg 1859. ***) Leipzig 1858, S. 32. 1) A. a. O., S. 30. und Neigungen auf die Haltung der Charaktere und die Entwicklung der Handlung einen bestimmenden Einfluss geübt haben, wodurch es geschah, dass Anschauungen der Gegenwart auf die Heroenwelt übertragen und diese den athenischen Zuschauern näher gerückt wurden, wie dies besonders in den Wechselgesprächen der Atriden mit Teukros im Aias, in der Schilderung der Tyrannen, eines Aigisthos, Agamemnon, Menelaos, Kreon erkennbar sei. Ebendaselbst macht Schneidewin noch ein weiteres Zugeständniss nach dieser Richtung, indem er zugibt, dass manche Scene, manch scharfes Wort gewiss zugleich mit auf den Beifall des Theaters berechnet gewesen seien, z. B. Schlagworte politischer Art, wie n6hg yao ovy. lad’, ijtig avÖQog wog; Maximen, wie im Aias 1246 ff., Philoktet 386 u. dgl. An derselben Stelle bemerkt ferners Schneide-: win, dass Sophokles es nicht verschmäht habe,, sich manche sinnige Fingerzeige auf historische Verhältnisse und patriotische Erinnerungen zu erlauben, nur habe er die Aeusserungen stets von der alltäglichen Wirklichkeit fern gehalten und fein genug angebracht, um nicht aus der idealen Welt der Bretter heraus zu fallen. Und in der Einleitung zur Antigone sagt Schneidewin: „Derartige Beziehungen des Dichters auf seine Zeit ist es auch überall anzunehmen erlaubt, wo er einen religiösen oder mythischen Stoff nach patriotischen Motiven umgestaltet.“ Auch darauf wies Schneidewin hin. dass Sophokles mit Vorliebe die vaterländischen Mythen verarbeitet, die Gottheiten und Heroen des Landes gerne in den Vordergrund stellt, wie Phil. V. 489 und V. 562, und, um Anknüpfungspunkte an die Geschichte seines engeren Vaterlandes und das Leben seiner Zeitgenossen zu finden, sich aus patriotischen Rücksichten Anachronismen erlaubt habe, wie dies im Aias der Fall ist, wo die Salaminier als Erechtiden gelten, als ob Salamis schon in den heroischen Zeiten zu Attika gehört hätte. Im ersten Stasimon des Oedipus auf Kolonos fand Schneidewin eine leise Andeutung auf die Einfälle der Perser so wie im Aias auf den Glanz der Insel durch den berühmten Seesieg über die Perser. Mit diesen Zugeständnissen hat Schneidewin allerdings noch nicht den Umfang und die Begrenzung solcher Beziehungen genau bezeichnet; allein wie sehr er es für geboten hält, sich bei solchen Annahmen von einem sicheren kritischen Gefühle und steter Vorsicht leiten zu lassen, das geht aus seinem Gutachten hervor, in dem er sich dahin ausspricht, dass dergleichen belebende Züge nur da Vorkommen, wo sie sich ungesucht darbieten, und dass dieselben auch da in würdevoller Verschleierung und züchtiger Ferne gehalten werden. Würde es sich bei Schöll auch darum handeln, nachzuweisen, inwiefern sich einzelne Sprüche und Scenen in den sophokleischen Dramen auf die Zeitgeschichte des Dichters beziehen lassen, dann wäre eine Vermittlung zwischen den divergirenden Ansichten Schneidewins und Schölls nicht so sehr ausgeschlossen, als es nach der Erklärung des ersteren in seiner Schrift über die Trachinier-innen den Anschein hat. Allein das ist eben nicht der Fall; Schöll erklärt die ganze sophokleische Poesie für eine Tendenzdichtung und die einzelnen Dramen nach den Motiven und der Anlage für den Ausdruck bestimmter politischer Bestrebungen. Der Widerspruch bezieht sich auf nichts Geringeres, als auf das ganze innerste Wesen der sophokleischen Dichtung. Es handelt sich nicht darum, ob mehr oder weniger Anspielungen oder Beziehungen in derselben auf die Zeitgeschichte des Dichters Vorkommen, sondern darum, ob die erhaltenen Tragödien nach Zweck, Tendenz und Plan Poesie oder Politik bedeuten. Abgesehen von der tiefen Poesie des Inhaltes, die sich dem bedächtigen Leser als der höchste Zweck erkennen lässt, sprechen äussere Gründe für die Ansicht Schneidewins. Denn wären die sophokleischen Tragödien in dem hohen Grade politischen Zwecken dienend, als es Schöll annimmt, dann müsste Sophokles ein eminenter Staatsmann gewesen sein, der die ganze Zeit seines that-kräftigen Alters und die volle Kraft seines hervorragenden Geistes dem Dienste des Staates gewidmet hat; das Verhältniss zu den leitenden Männern des Staates, besonders zu Perikies, müsste viel klarer hervorgetreten sein, als es wirklich der Fall ist; gibt sich doch Schöll selbst die Mühe, zu erörtern, ob er ein Gegner oder Anhänger des Perikies gewesen sei. Nach obiger Bemerkung scheinen in der Tat auch seine Zeitgenossen vor seiner politischen Tüchtigkeit und staatsmännischen Thätigkeit nicht sonderlich Achtung gehabt zu haben. Auch wüsste man nicht, warum er nicht lieber in den Volksversammlungen und im Käthe der Regierungsmänner seinen Ueberzeugungen in der Form politischer Reden Geltung zu verschaffen suchte, als dass er zeitlebens einer Darstellungsform treu blieb, die gewiss nicht als der passendste Ausdruck für politische Bestrebungen gelten kann. Schöll erklärt alle Vorzüge der sophokleischen Dramen, die uns mit Bewunderung erfüllen und von den Zeitgenossen des Dichters mit dem grössten Beifall ausgezeichnet wurden: die innere Verkettung der Gedanken, die dramaturgische Vertheilung des Stoffes, die herrlichen Rythmen sowohl im Dialog als auch besonders in den Chorgesängen, die kunstvoll ausgebildete Sprache — für Nebendinge, für ein Beiwerk, das von Sophokles zur Verschleierung politischer Tendenzen geschaffen wurde. Man kann nur nicht einselien, warum Sophokles seine staatsmännischen Ideen so sehr zu verschleiern trachtete, da es ilnu doch daran gelegen sein musste, dieselben bei dem athenischen Volke zur Geltung zu bringen. Bilden nun politische Grundsätze den Kern und das Wesen der sophokleischen Dichtung, wie es Schöll darstellt, so sind dieselben in der That sehr in Dunkel gehüllt; denn nach den vorhandenen Nachrichten haben dann die Alten selbst das Wesen der sophokleischen Poesie nicht erkannt, und die Philologen der Neuzeit stehen noch immer vor einem ungelösten Probleme. Dass es seine guten Wege hat, einen richtigen politischen Gedanken als die Idee und den Plan jedes einzelnen Dramas anzugeben, das ersehen wir am deutlichsten aus dem Verfahren Schölls selbst, der sich in seinen späteren Abhandlungen manches zu modi-ficiren veranlasst sah, was er in seinen früheren Schriften nachgewiesen zu haben erklärte. Insofern W. H. Kolster eine Vermittlung zwischen diesen principiellen Gegensätzen versucht, musste sein Bestreben den Zweck verfehlen, wie selbst die vollständigste Darstellung aller vorhandenen Beziehungen und Anspielungen auf persönliche und politische Verhältnisse des sophokleischen Zeitalters eine Ausgleichung der Meinung über die Grundidee der einzelnen Tragödien nicht bewirken kann. Um die Möglichkeit und das wirkliche Vorhandensein von solchen Anspielungen nachzuweisen, berief sich Kolster auf die übrigen griechischen Dramatiker, auf die römischen Dichter, auf die französischen und deutschen Schriftsteller, die alle auf die politischen, socialen und Culturverhältnisse ihrer Zeit Bezug nehmen und in ihren Schöpfungen den Zeitgeist ihrer Epoche erkennen lassen. Damit hat es seine Richtigkeit allerdings auch betreffs Sophokles. Er ist, so sehr ihn auch sein individuelles Wesen von ändern Dichtern unterscheiden mag, unbeschadet seiner idealen Richtung, seiner ethischen und religiösen Anschauungen, von den Ideen seiner Zeit abhängig, wie jeder andere. Diese Abhängigkeit gab, wie bereits bemerkt wurde, in einem gewissen Sinne und bis zu einem miissigen Grade auch Schneidewin zu. Und wäre es jetzt noch möglich, in das innere Getriebe der hellenischen Staatsactionen und in den Gedankenkreis des athenischen Volkes in seinen religiösen, socialen und häuslichen Beziehungen einen so tiefen Einblick zu machen, dass uns auch das Einzelne so klar würde, wie es die Athener dachten und fühlten, wir würden gewiss noch manchen Widerhall, manche Abspiegelung dieses regen Lebens in der sophokleischen Dichtung finden und zu dem von Kolster Angeführten noch manches hinzufügen können. Allein dies würde die vorliegende Frage nicht lösen. Denn die Mass-losigkeit Schölls besteht nicht in dem Streben, alle oder doch die meisten Stellen aufzudecken, die sich als dergleichen Beziehungen erkennen lassen, sondern darin, dass er die Motive und den Plan jedes einzelnen Dramas nur aus politischen Neigungen des Dichters abzuleiten sucht, welcher den mythischen Stoff nur zur Zierde und Verhüllung seiner Gedanken benutzte. Wenn gleichwohl Schöll von den glänzenden Vorzügen des Dichters spricht, so ist dies bei einem Verfahren, durch welches die Dramen ihrer poetischen Werthe entkleidet und der iunern Einheit beraubt erscheinen, nur eine nothwendige, aber in der Darstellung nicht begründete Con-cession an das allgemeine Urtheil; da die Tragödien des Sophokles bei den Alten als Kunstwerke angesehen wurden und bis auf heute als solche gelten, so erklärte sie Schöll für politische Meisterstücke und den Dichter, dessen Genie nicht in Zweifel gezogen werden durfte, für einen tüchtigen Staatsmann, der es liebte, seine politischen Ueberzeugungen in dichterische Formen zu kleiden. Was Schöll aus der Stellung des Dichters im Staate und seinen bürgerlichen Verhältnissen folgert, wird im allgemeinen auch von Schneidewin nicht bestritten. Dass das öffentliche Leben und die Regungen des damaligen Zeitgeistes, der religiöse Zwiespalt, der damals eingetreten war, und der hohe Bildungsgrad des athenischen Volkes auf den Geist des Dichters einwirkten, ist sehr natürlich; ob aber diese Umstände mehr geeignet waren. eiü Dichtertalent zu absorbieren, von den idealen Wegen der Kunst abzulenken und in das Geleise praktischer bürgerlicher Thä-tigkeit zu treiben, oder ein Genie, dem ein angeborener Drang für die Kunst und das Ideale innewolinte, zu fördern und zu kräftigen , darüber ist der Beweis von Schöll nach keiner Seite erbracht worden. Der Dichter hat wohl keine Ursache, Scenen oder Gedanken zu meiden, die geeignet sind, Verhältnisse, Erlebnisse oder Charaktere späterer Zeiten in der Behandlung eines mythischen Stoffes in Erinnerung zu bringen; er wird sie vielmehr überall mit Erfolg anbriugen, wenn sie nur der Situation der Handlung entsprechend und in dem Plane der Dichtung begründet erscheinen. Dass sich bei Sophokles derlei Anspielungen vorfinden und nachweisen lassen, das hat, wie bereits bemerkt, auch Schneidewin zugegeben. Dass aber Schöll in solchen Annahmen viel weiter geht, ist von dem Standpunkte aus, anf dein er bei der Erörterung dieser Frage steht, leicht erklärlich. Der politischen Tendenz eines ganzen Dramas entsprechend muss das Einzelne ebenfalls seine gewissen Beziehungen haben. Indess sind nicht wenige Stellen, die Schöll auf bestimmte Verhältnisse bezog, so allgemeiner Deutung fähig, dass sie eben so gut auf manche andere Situationen und Momente des griechischen Volkslebens die Beziehung erlauben. Mancher Ausspruch, den Schöll auf besondere Lagen des athenischen Staates oder auf bestimmte Personen bezog, erklärt sich einfach aus der religiösen und sittlichen Anschauung des Dichters. Oft wurde Schöll auch durch die nöthige Rücksicht auf die Folgerichtigkeit der von ihm aufgestellten Theorie von dem tri-logischen Zusammenhange der sophokleischen Tragödien zu Annahmen gedrängt, die uns äusserst willkürlich erscheinen müssen. Nicht selten kam er dabei in die Lage, um Widersprüche in seinen Combinationen zu beseitigen, den Notizen zweifelhaften Werthes vor der besser beglaubigten TJeberlieferung den Vorzug zu vin-diciren und ganze Stellen und Scenen entweder zu streichen oder umzustellen. Zeigten sich bei solcher Behandlung des Stoffes immer noch Mängel in Rücksicht auf die Harmonie und Durchführung der Handlung, so nahm Schöll ein viertes Drama an, von dem sonst keine Spur erhalten ist, und stellte durch erdachte Ergän- zungen in demselben einen künstlichen Abschluss der sich durch vier Dramen entwickelnden Handlung her. In dieser Weise sucht er in der Einleitung*) zur Antigone nachzuweisen, dass es ein viertes Drama gegeben habe, welches die in der Oedipus-Trilogie**) entwickelte Handlung abschloss; desgleichen gibt er in der Einleitung zum Aias den Titel und ein förmliches Inhaltsverzeichnis eines ganz unbekannten, zur Aias-Trilogie gehörigen vierten oder Schlussdramas an. Ebenso nahm er, sich auf eine sehr unkritische Notiz des Hygin***) berufend, Elektra als das Schlussdrama der vorausgehenden Tragödien Iphigenie in Tauris, Chryses und Aletes an. Auch Philoktet und die Trachinierinnen gelten ihm nur als Glieder von Tetralogien. Dass bei solchen Untersuchungen die Frage nach der Abfassungszeit der einzelnen Dramen in den Vordergrund tritt, liegt in der Natur der Sache; Schöll konnte ihr gar nicht aus dem Wege gehen; dagegen mass ihr Schneidewiu eine untergeordnete Bedeutung bei, weil er dem Suchen nach Anspielungen, wie sie Schöll nachzuweisen strebt, überhaupt abhold war. Er beruhigte sich mit der betreffs dieses Punktes schwachen Ueberlieferung. Erst als er sah, dass von anderer Seite auf diese chronologischen Bestimmungen ein besonderes Gewicht gelegt wird und namentlich Schöll durch Combinationen und Vermuthungen die Zeitansätze zu bestimmen suchte, erklärte er sich'1') für die Berechtigung solcher Untersuchungen, insofern es sich darum handelt, „falsche Unterstellungen vermeintlicher Anspielungen kurzweg abzuschneiden oder der fortschreitenden Kunstvollendung der Dichter nachzuspüren.“ Schneidewin sieht in der überlieferten Reihenfolge der sopho-kleischen Tragödien ihre chronologische Aufeinanderfolge; indem er sich aber dabei weder auf ein ausdrückliches Zeugniss aus dem Alterthum, noch auf irgend eine bestehende Gewohnheit der Alten, *) S. 48. **) Oed. T. — Oed. Kol. — Antig. ***) In den Auszügen tragischer Fabeln führt er die Titel an, ohne sie als sophokleische zu bezeichnen, t) Ueber die Trach., S. 36. die Werke der Dichter nach diesem Principe zu verzeichnen, mit liecht zu berufen in der Lage ist*), macht er den XJmstaud geltend, dass in der überlieferten Reihe drei Tragödien, deren Abfassungszeit uns aus anderweitigen Nachrichten bekannt ist, chronologisch geordnet erscheinen. Ein Analogieschluss jedoch, wie ihn Schneidewin aus dem Bekanntsein der Aufführungszeit dreier oder vielmehr zweier Stücke**) für eine Reihe von sieben Dramen zieht, lässt sich bekämpfen. Schöll hat sich daher auch durchaus nicht durch die Ueberliefe-rung bei den von ihm versuchten Zeitbestimmungen für gebunden erachtet und suchte daher davon unabhängig die Zeitansätze zu fixiren. Da in den Zeitbestimmungen bisher am wenigsten eine Uebereinstimmung der Gelehrten***) erzielt werden konnte, sondern sich die meisten sowohl untereinander als auch mit Schneidewin im Widerspruche befinden, so konnte Schöll immerhin den Versuch wagen, in anderer Weise zu einem Resultate zu gelangen. Wie wenig man sich in dieser Frage den Ansichten Schneidewins anzuschliessen geneigt fühlte, zeigt C. F. Hermanns Auftreten, der in Mützels Zeitschrift vom Jahre 1853 die Annahmen Schneidewins verwarf und in der im Laurentianus überlieferten Reihenfolge eine alphabetische Anordnung erkannte, wobei wieder die Antigone wegen ihres stofflichen Inhaltes eine Ausnahme macht. Wäre aber auch das chronologische Princip der überlieferten Aufeinanderfolge sichergestellt, so hätten wir doch nur sehr allgemeine Bestimmungen für die einzelnen Stücke. Schneidewin selbst schwankt nicht wenig, wenn er in der Einleitung zur Antigone S. 30 betreffs der „sonsther bekannten“ Abfassungszeit dieses Dramas sagt: „Hiernach wird Antigone eher in das vierte als in das sechste De-cennium des Sophokles zu setzen sein.“ *) C. F. Hermann hat in der Berliner Ztschr. für das Gymnasialwesen 1853 Nov., S. 8Gfi, Schneidewins Meinung in der Einleitung zur Artigone S. 30 genügend widerlegt. **) Philoktet u. Oed. Kol. — Antigone dazu zu rechnen widerrieth auch Hermann, weil von diesem Stücke die Abfassungszeit durchaus nicht ganz sichergestellt ist und dasselbe ausserdem in der Ueberlieferung nicht an dem chronologisch ihm gebührendem Platze angeführt erscheint. ***) Schulz (vita Sophoclis) Süvern, Böckh (Abhandlungen der Akad. der Wiss., Berlin 1816—17 und 1824. Für eine ausführliche Darstellung dieser Standpunkte, die liier nur in ihren allgemeinen Umrissen beleuchtet wurden, und für einen genauen Nachweis, inwiefern sich Schneidewin und Schöll in Bezug auf das Einzelne und Besondere widersprechen, welche Stellen als wirkliche Anspielungen angesehen werden dürfen, und wo die Grenze solcher Annahmen gesetzt werden müsse, gebricht es hier an Raum. Rudolfswert, am Schlüsse des Schuljahres 1872. L. Kunstek. C. Schul-Nachrichten. I. Chronik des Gymnasiums. Dem seit längerer Zeit gefühlten Mangel an Schulräumlichkeiten wurde in (len Sommerferien 1871 durch einen Um- und Zubau am Gymnasialgebäude einigermassen abgeholfen. Auf den Seitentract des Gebäudes wurde nämlich ein zweites Stockwerk aufgesetzt, welches den Bibliothekssaal und ein Schul-zimmer enthält; im Haupttracte erhielt das naturhistorische Cabinet durch Zuziehung eines Lehrzimmers, und das physikalische Cabinet durch Umbau des Gymnasialsaales eine entsprechende Erweiterung. Die bezüglichen Arbeiten waren erst am 8. October so weit ausgeführt, dass an dem folgenden Tage mit dem Unterrichte begonnen werden konnte. Die Zusammensetzung des Lehrkörpers erlitt mannigfache Veränderungen. Im September 1871 erhielt GL. J. Tliač eine Stelle am Militär-Collegium zu St. Pölten. Der Supplent M. Pečar wurde als entbehrlich von seiner Dienstleistung enthoben und erhielt drei Monate später eine Lehrstelle am Gymnasium zu Yinkovci. Am 4. November schied GL. A. Meint/ast von der Anstalt, um seinen neuen Dienstposten am Gymnasium zu Klagenfurt anzutreten. Endlich begab sich der an das k. k. Gymnasium zu Triest ernannte Prof. F. Wratschko am ‘27. April an seinen neuen Bestimmungsort. — An die Stelle der Abgegangenen traten: GL. L. Künstele, vordem Supplent am k. k. Gymnasium zu Laibach, am 1. September; Prof. S. Žepič, vordem am k. Gymn. zu Yarasdin, am 15.November; GL. J. Polanec, vordem Supplent am k. k. Gymn. zu Marburg, am 1 H. April. — GL. J. Zajec, an einem Brustübel leidend, ward für das ganze Schuljahr beurlaubt und von dem geprüften Lehramtscandidaten Dr. A. Böhm suppliert. Letzterer selbst erkrankte am 4. Mai und wurde bis zu seiner Genesung (20. Mai) von einigen Collegen in der Dienstleistung vertreten. Mit Schluss des Schuljahres scheiden aus dem Lehrkörper der GL. G. Margesin, dem eine Lehrstelle am k. k. Gymn. in Marburg verliehen, und Dr. A. Böhm, welcher zum wirklichen Lehrer am k. k. deutschen Gymnasium zu Olmütz befördert wurde. Dagegen haben mit Beginn des nächsten Schuljahres den Dienst an der hierortigen Anstalt anzutreten: Prof. J. Pajlc, derzeit am Gymn. in Marburg, und Prof. J. Stare, derzeit am k. Gymn. in Požega. In der Woche vom 17. bis 22. December unterwarf der liochw. Herr Landesschulinspector J. Šolar die Anstalt einer eingehenden Inspection und sprach sich in einer am Schlüsse derselben abgehaltenen Conferenz über die gemachten Wahrnehmungen im Detail aus. — Am 23. Juli wurde unter seinem Vorsitz mit den diesjährigen Abiturienten die mündliche Maturitätsprüfung vorgenommen. Mit a. h. Entschliessung vom 17. Juni 1. J. wurde Berichterstatter zum wirklichen Director dieser Lehranstalt ernannt. — Kurz darauf traf denselben ein furchtbarer Schlag, indem ihm am 9. Juli seine treue Lebensgefährtin ein grausamer Tod plötzlich von der Seite riss. Die Volksschul-und Gymnasialjugend, der Lehrkörper, das hochw. Collegiat-Capitel, die Familie des hochw. Franciscauer-Convents, das k. k. Ofi’iciers-Corps und ein grösser Theil der Bürgerschaft gaben der Verblichenen die letzte Ehre. Der schwergetroffene Berichterstatter erfüllt eine traurige Pflicht, indem er für die allgemeine Theilnahme hiemit den innigsten Dank ausspricht. IT. Lehrkörper um Schlüsse des Schuljahres a) für die obligaten Lehrgegenstände. 1. Director Pli. Dr. Johann Zindler, weltlich, für Mathematik in der VI. und VIII. und für Physik in der VIII. Classe; 8 Stunden in der Woche. 2. Professor Sebastian Žepič, weltlich, Ordinarius der VI. Classe, für Latein in der VI., VII. und VIII. und für Slovenisch in der VI. und VII.; 20 St. in der Woche. 3. Professor P. Bernhard Vovk, Franciscaner-Ordens-Priester, Ordinarius der IV. Classe, für Mathematik in der III., IV., V., VII. und für Physik in der IV. und VII.; 19 St. in der Woche. 4. Professor P. Ladislaus Hrovat, F. 0. P., für Griechisch in der VI., VII., VIII. und für Slovenisch in der V. und VIII.; 18 St. in der Woche. 5. Professor P. Rafael Klemenčič, F. 0. P., Ordinarius der VIII. CI., für Geographie und Geschichte in der IV., V., VI., VII. und VIII. und für philos. Propäd. in der VII. und VIII.; 21 St. in der Woche. 6. Professor P. Ignaz Staudacher, F. 0. P., Exhortator, für Religionslehre in der I. — VIII., 16 St. in der Woche. 7. Gymnasial-Lehrer Johann Zajec, weltlich, beurlaubt. 8. GL. Georg Margesin, weltlich, Ordinarius der VII. CI., für Griechisch in der IV., Deutsch in der IV., V., VI., VII. und VIII.; 18 St. in der Woche. i). G!,. Luk us Kuustek, weltlich, Ordinarius der I. CI., für Latein, Deutsch und Slovenisch in der I. und für Griechisch in der III.; 18 St. in der Woche. 10. GL. Johan« Polanec, weltlich, Ordinarius in der V. CI., für Latein und Slovenisch in der IV. und für Latein und Griechisch in der V.; 19 St. in der Woche. 11. Supplent P. liursrhard Schwinger, F.O.P., Ordinarius der III CI., für Latein in der III., Deutsch und Slovenisch in der II. und III.; lt> St. in der Woche. 12. Supplent P. Regalat Stainzer, F. 0. P., für Latein in der II., Geographie in der I , Geogr, und Geschichte in der II. und III.; 18 St. in der Woche. 13. Supplent Pli. Dr. August Böhm, weltlich, Ordinarius der II. CI., für Naturgeschichte in der I., II., III. (I. Sem.), Y., VI., für Mathematik in der I. und II. und für Physik in der III. (11. Sem.); 18 St. in der Woche. 14. Supplent Josef Schwerer, weltlich, für Zeichnen in der I. und II.; 6 Stunden in der Woche. b) für die nicht obligaten Gegenstände. 1. Prof. P. liafael Klemenčič für Gesang; 3 St. in der Woche. 2. Supplent Josef Schwerer für Zeichnen; 2 St. in der Woche. 111. Specieller Lehrplan. Die I. und II. Cla:>se hatte die Einrichtung der Realgymnasien, die übrigen Classen die der Gymnasien. Es trat nämlich in den beiden erstgenannten Gassen zu den Gymnasiallehrgegenstanden noch der Zeichnenunterricht mit wöchentlich 3 Stunden hinzu, und der Naturgeschichte waren 3 Stunden (an Gymnasien 2 St.) siugewiesen; dafür aber wurde der ganze naturhistorische Lehrstoff in diesen beiden Classen absolviert. Lectiorisplan a) für die obligaten Lehrgegenstände. X. Classe. Religionslehre, 2 St.: Katekizem po Lenarju. Lateinische Sprache, 8 St.: Die regelmässige Formenlehre. Mündliche und schriftliche Uebersetzungen aus dem Uebungsbuche, und zwar dem Deutschen ins Lateinische, dem Lateiuischen ins Slovenische. Memorieren von Vocabeln und Sätzen. Alle 8 Tage eine schriftliche Schulaufgabe. Nach Dr. F. Schultz, kleine lat. Sprachlehre sammt Uebungsbuch. Deutsche Sprache, 3 St.: Formenlehre des Zeitwortes. Adverb. Lehre vom einfachen Satze. Das Substantivum. Orthographische Uebungen. Leten, Sprechen, Vortragen. Alle Monate eine schriftliche Aufgabe. Elementar-Grammatik von Hoffmanu, deutsches Lesebuch von Neumann und Gehlen. Slovenische Sprache, 2 St.: Declination des Subst., Adj. und des dritten pers. Pron. on, ona, ono. Satztheile im einfachen Satze. Lesen, Sprechen, Yortragen. Jeden Monat eine schriftliche Aufgabe abwechselnd mit der deutschen. Lehrbücher von A. Janežič. Geographie, 3 St.: Elemente der mathematischen, physischen und politischen Geographie, insbesondere Europa. Uebungen im Kartenzeichnen. Nach Kosenns Leitfaden nebst Atlas. Mathematik, 3 St.: Grundrechnungen mit unbenannten und benannten ganzen Zahlen, gemeine Brüche und Decimalbrüche, Uebungen im Kopfrechnen. Linien, Winkel, Parallele, Construction und Congruenz der Dreiecke nach Močnik. Naturgeschichte, 3 St.: Zoologie nach Pokorny. I. Sem. Wirbel-thiere, II. Sem. wirbellose Thiere. Freihandzeichnen, 3 St.: Gerade und geschwungene Linien. Geometrische Fig., die einfachsten Landschaften und Arabesken nach Hermes' Vorlagen. II. Classe. Religion, 2 St.: Liturgika po Lesarju. Lateinische Sprache, 8 St.: Wiederholung der Formenlehre mit Einschluss der unregelmässigen Flexionen. Das wichtigste aus der Syntax. Schriftliche und mündliche Uebersetzungen. Memorieren von Vocabeln und Sätzen. Schulaufg. wie in I. Gramm, und Uebungsbuch von M. Schinnagl. Deutsche Sprache, 3 St.: Zusammengesetzter Satz. Präpositionen, Adverb., Conj. und Interj. Orthographische Uebungen. Lesen, Sprechen, Vortragen. Jeden Monat eine schriftl. Aufg. Wurst, Sprachdenklehre; Lesebuch von Mozart. Slovenische Sprache, 2 St.: Die Formen und Declinationen des Pron. und Numer.; das Verbum in seinen G Classen. Jeden Monat ein Pensum. Schulbücher von A. Janežič. Geographie und Geschichte, 4 St.: Specielle Geographie von Asien und Africa. Beschreibung der verticalen und horizontalen Gliederung Europas und seiner Stromgebiete; specielle Geographie von Süd- und West-Europa. Uebungen im Kartenzeichnen. — Uebersicht der Geschichte des Alterthums. Kozenn, Leitfaden. Gindely, Geschichte f. U. G., I. B. Mathematik, 3 St.: Verhältnisse, Proportionen, Kegeldetri, Procentrechnung, wälsche Praktik, Masskunde. Uebungen im Kopfrechnen. — Vier-und Vielecke. Grössenbestimmungen und Aehnlichkeit geradliniger Figuren nach Močnik. Naturgeschichte, 3 St.: Nach Pokorny. I. Sem. Mineralogie, II. Sem. Botanik. Freihandzeichnen, 3 St.: Landschaften, Arabesken und Köpfe nach Hermes Vorlagen. III. Classe. Religion, 2 St.: Zgodbe sv. pisma stare zaveze in judovske šege, po bukvah izdanih od društva sv. Mohora. Lateinische Sprache, 6 St.: Casuslehre nebst Wiederholung der Formenlehre nach M.Seliinnagl. Schriftliche und mündliche Uebersetzungen aus dem Aufgabenbuche von Vielhäber. Cornelius Nepos, 17 Biographien. Alle Wochen ein Pensum. Griechische Sprache, 5 St.: Regelmässige Formenlehre mit Ausschluss der Verba auf /" nach Curtius. Mündliche und schriftliche Uebcr-setzungen aus dem Elementarbuche nach Schenkl. Memorieren, Präpar. Alle 14 Tage ein Schulpensum. Deutsche Sprache, 3 St : Nach Hoffmanris Elementargrammatik: Mehrfache oder zusammengesetzte Sätze, begründende Sätze, Fragesätze. Ueber-sicht und Zusammenfassung der mehrfachen Sätze. Präpos., Conj., Perioden. Lesebuch von Neumann und Gehlen. Prosaische und poetische Vorträge. Jeden Monat ein Pensum. Slovenische Sprache, 2 St.: Satzlehre, Casuslehre sammt Präp. Bildung des posses. Adj. Schreibung der Fremdnamen. Lectüre. Prosaische und poetische Vorträge nach A. Janežič. Jeden Monat ein Pensum. Geographie und Geschichte, 3 St.: Specielle Geographie von Deutschland, Schweiz, Russland, dann von Amerika und Australien nach Kozenn. — Uebersicht der Geschichte des Mittelalters, mit Berücksichtigung der Schicksale der Länder des österr. Kaiserstaates, nach Gindelys Geschichte f. ünterg., II. B. Mathematik, 3 St.: Die vier Species mit allgemeinen Zahlen. Potenzieren, Ausziehen der Quadrat- und Cubikwurzel aus decadischen Zahlen. Combinationslehre. — Kreislehre mit mannigfaltigen Constructionen. Lehrbücher von Močnik. Naturwissenschaften, 2 St.: I. Sem. Mineralogie nach Pokorny, II. Sem. Physik: Allgemeine Eigenschaften, Aggregationszustände. Chemie. Wärmelehre nach Pisko. IV. Classe. Religion, 2 St.: Zgodbe sv. pisma nove zaveze in pregled sv. dežele, po bukvah izdanih od društva sv. Mohora. Lateinische Sprache, 6 St.: Tempus- und Moduslehre. Das wichtigste aus der Prosodie und Metrik nach Schinnagl. C. J. Caes. bell. gall. I., IV., VII. ganz und V. 8 — 23, ed. Hoffmann. Auswahl aus Ovid nach Grysar. Schriftliche Uebersetzungen aus dem Aufgabenbuche von Vielhaber. Wöchentlich ein Pensum. Griechische Sprache, 4 St.: Passivstämme der Verba auf cu. Verba auf fu und verba anom. Wiederholung der regelm. Formenlehre nach Curtius. Mündliche iwd schriftliche Uebersetzungen aus Schenkl’s Elementarbuche. Memorieren. Präpar. Alle 14 Tage ein Pensum. Deutsche Sprache, 3 St.: Wiederholung der Grammatik. Tropen und Figuren. Anfangsgründe der Metrik. Arten der schriftlichen Aufsätze. Geschäftsaufsätze. Lesen, Vortragen und Pensum wie in III. Elementargrammatik von Hoffmann. Lesebuch von Neumann und Gehlen. Slovenische Sprache, 2 St.: Fortsetzung der Casuslehre mit Einschluss der Präp. Gebrauch des Adj., Pron., Numer. und Adv. Coordinirte und subordinirte Sätze. Kategorien der Nebensätze. Alle 14 Tage ein Pensum. Lehrbücher von Janežič. Geographie und Geschichte, 4 St.: Uebersicht der Geschichte der Neuzeit mit Berücksichtigung der Geschichte Oesterreichs. Specielle Geographie der österreichisch-ungarischen Monarchie. Lehrbücher von Gindely und Heufler. Mathematik, 3 St.: Gleichungen des ersten Grades mit einer und zwei Unbekannten. Zusammengesetzte Verhältnisse und Proportionen. Interessenrechnung. Terminrechnung. Theilregel. Kettenrechnung und Zinseszinsrechnung. — Kegelschnittslinien, Stereometrie. Berechnungen der Oberflächen und kubischen Inhalte der Körper nach Močnih. Physik, 3 St.: Mechanik fester, flüssiger und gasförmiger Stoffe. Magnetismus, Elektricität, Akustik, Optik. Nach Pisko. 'V. Classe. Religion, 2 St.: Vorchristliche und christliche Offenbarung, Inspiration und Göttlichkeit der Offenbarung nach Martin. Lateinische Sprache, 6 St.: Wiederholung der Syntax, vorzugs- weise Casuslehre. Livius (ed. Grysar) I 1—26; II. 9—15; XXI. 21—32; Ovid. (ed. Grysar) 1. Trist. I. 3; IV. 10; Fast. 1. II. 83—118; Met. 1. I. 89-162; 254—415; VIII. 183—235; 612—725; X. 1—77; XII. 1—145; XIII. 399—775. — Mündliche und schriftliche Uebungen nach Vielhaber’s Aufgabenbuch. Alle 14 Tage ein Pensum. Griechische Sprache, 5 St.: Casuslehre, Artikel, Genera und Tempora des Verbs nach Curtius. Uebungen nach Schenkl’s Elementarbuch. — Xenoph. (Sclienkls Chrest.) Cyr. I. u. II.; An. VI.; II. I., II. Alle vier Wochen ein Pensum. Deutsche Sprache, 2 St.: Die Hauptmomente der Metrik und der Dichtarten. Lectüre einschlagender Stücke. Vorträge auswendig gelernter Gedichte, nach Egger’s deutsch. Lehr- und Lesebuch f. 0. G., I. Theil Jeden Monat eine Aufgabe. Slovenische Sprache, 2 St.: Das Verb in seinen 6 C'lassen mit organischen Lautveränderungen. Wortstellung. Metra: Jamb., Troch. und Vodnikov. Slovnica und Cvetnik III. von Janežič. Alle 14 Tage ein Pensum. Geographie und Geschichte, 4 St: Geschichte des Alterthums bis auf Augustus, mit Berücksichtigung der bezüglichen geographischen Daten. Nach Gindely. Mathematik, 4 St.: Sätze über Summen, Differenz, Prod. u. Quot. Theilbarkeit, grösst. Mass, kl. Vielf.; gem. Brüche, Decimalbrüche, Ver- liältnisse und Proport. — Gerade Linien, Winkel, Parallele, Congruenz, Aehnlichkeit, Umfang und Inhalt geradliniger Fig., Kreislelire. Nach Močnik. Naturgeschichte. I. Sem. Mineralogie nach Fellöcker, II. Sem. Botanik nach Bill. VI. Classe. Religion, 2 St.: Christkatholische Glaubenslehre nach Martin. Lateinische Sprache, 6 St.: Sallust. bell. Jug. Cicero (ed. Teubner) orat. in Cat. I., II. Virgil (ed. Hoffmana) Aen. I., Bucol. und Georg. Auswahl. Mündliche und schriftliche Uebungen und Pensa wie in der V. Griechische Sprache, 5 St.: Tempus- und Moduslehre, Infinitiv und Particip. Nach Curtius. II. (ed. Hochegger) V., VI., VII., VIII. (IX. Privat), X. Herodot (ed. Wilhelm) V., VI., VII. Auswahl. — Grammatische Uebungen nach Schenkt. Alle 4 Wochen ein Pensum. Deutsche Sprache, 3 St.: Geschichte der deutschen Literatur bis Herder. Lectüre und Vorträge wie in der V. Eggers deutsches Lesebuch II. Theil. Monatlich eine Aufgabe. Slovenische Sprache, 2 St.: Modus- und Tempuslehre. Coord. und Subord., Conj. — Metrum daktilicum mit dem Vodnik’schen. Janežič’ Cvetnik III. del. Monatlich ein Pensum. Geographie und Geschichte, 3 St.: Römische Geschichte mit Einschluss der Literaturgeschichte. Nach Gindely. Mathematik, 3 St.: Potenzen, Wurzeln, Logarithmen, Gleichungen des ersten Grades mit einer und mehreren Unbekannten. Kreislehre beendet, Goniometrie, Trigonometrie und Stereometrie. Nach Močnik. Sammlung von Beispielen und Aufgaben von Heis. Logarithmentafeln von Adam. Naturgeschichte, 2 St.: Zoologie nach Schmidt. VII. Classe. Religion, 2 St.: Christkatholische Sittenlehre nach Martin. Lateinische Sprache, 5 St.: Cic. pro leg. Man. et pro rege Dejot. Virgl. Aen. III., V., VI. Auswahl aus Bucol. und Georg. Grammatisch-stilistische Uebungen nach Vielhaber. Alle 14 Tage ein Pensum. Griechische Sprache, 4 St.: Dem. (ed. Pauly) 01. Red. I., II., III. Hom. Od. I., II., III., IX. Auswahl. II. VI. Soph. (Teubner) Philokt. Xenoph. Memorabilien I., II., III., IV. Auswahl. Grammatische Uebungen. Alle 4 Wochen ein Pensum. Deutsche Sprache, 3 St.; Geschichte der deutschen Literatur von Herder bis zur neuesten Zeit mit einschlägiger Lectüre und Vortragsübungen. Mozarts Lesebuch II. Band. Monatlich eine Aufgabe. Slovenische Sprache, 2 St.: Wiederholung der wichtigen Partien aus der Syntax; alt-slovenische Deel, und Conjug. Lectüre ausgewählter Lesestücke aus Janežič' Cvetnik III. Theil. Monatlich eine Aufgabe. Geographie und Geschichte, 3 St.: Geschichte des Mittelalters. Nach Gindely. Mathematik, 3 St.: Gleichungen des zweiten Grades, Exponential-Gleichungen, unbest. G!., Progressionen, Zinseszinsrechnung, Combinations-lebre und binom. Lehrsatz. — Trigonometrie, analyt. Geom. mit Einschluss der Kegelschnittslinien. Nach Močnik. Physik, 3 St.: Allgemeine Eigenschaften, Wirkungen der Molekularkräfte, Chemie, Statik und Dynamik fester Körper. Hydrostatik. Nach Šubic. Philos. Propaed., 2 St.: Logik nach Lindner. VIII. Classe. Religion, 2 St.: Geschichte der Kirche Jesu nach Fessler. Lateinische Sprache, 5 St.: Hör. Od. I. 1, 2, 3, 14, 15, 24, 37; II. 2, 3, 6, 9, 10, 13, 14, 15, 16, 18, 20; III. 1, 2, 3, 5, 13, 25, 30; IV. 7. Epod. 2, 7, 13. Sat. I. 1,9. Epist. I. 2, 10, 16, 19. Nach Grysar. — Tacit, (ed. Halm) Hist. L, V. Germ. — Stilistische Uebungen nach Süpfle. Alle 14 Tage ein Pensum. Griechische Sprache, 5 St.: Plato (ed. Ludwig) Apol. — Hom. II. (ed. Hochegger) XVI., XVII. — Soph. (ed. Teubner) Phil. — Cursorische Lectüre aus Herodot und Xenophon. Wiederholung der Grammatik. Alle 4 Wochen ein Pensum. Deutsche Sprache, 3 St.: Gattungen der Poesie, Lectüre von Musterstücken aus Mozart III. Band. Uebersichtliche Wiederholung des deutschen Lehrstoffes. Im I. Sem. wöchentl. 1 St. freie Vorträge. Monatlich eine Aufgabe. Slovenische Sprache, 2 St.: Neuslovenische Literaturgeschichte. AltsloveDische Conjug. Wiederholung der wichtigeren Partien der neuslov. Syntax. Lectüre: Probestücke aus Miklošič' berilo za osmi gymn. razr. Koseski dev. orl. und Frizinski odlomki. Monatlich eine Aufgabe. Geographie und Geschichte, 3 St.: Geschichte der Neuzeit nach Gindel;/. Oesterr. Vatcrlandskunde und Statistik nach Schmidt. Mathematik, 2 St.: Wiederholung der Elemente und Uebungen im Auflösen von Aufgaben und im Beweisen von Lehrsätzen. Nach Močnik. Sammlung von Heia. Physik, 3 St.: Aerostatik, Magnetismus, Elektricität, Wellenlehre, Akustik und Optik nach Šubic. Philosophische Propaed., 2 St.: Psychologie nach Lindner. b) für die nicht obligaten Lehrgegenstände. Gesang, 3 St. u. z. 1 St. für Tenoristen, 1 St. für Bassisten und 1 St. für das Quartett. Anfangsgrtinde der Theorie, Uebungen im Singen von Skalen; später Lieder und Messen. Zeichnen, 2 St.: Landschaften, Arabesken und Köpfe nach Hermes Vorlagen. Für die Geübteren Versuche in Aufnahmen von Landschaften nach der Natur. Themata zu schriftlichen Aufsätzen für die Schüler des Obergymnasiums a) in deutscher Sprache. V. Classe. 1. Eine Ferienreise zweier Studenten — 2. Der Lukasmarkt in Rudolfswert. — 3. Gegenstand der Mineralogie im allgemeinen und ihrer einzelnen Theile im besonderen. — 4. Der Handwerkerstand. — 5. Leben und Beruf eines Landarztes. — G. Der Raub der Sabinerinnen. Frei erzählt nach Livius. — 7. Der ITegeirjoniewechsel in Griechenland. — 8. Das Glöcklein des Glückes, von Seidl. Nacherzählung und Hervorhebung des Grundgedankens. — 9. Das Studenten- und Soldatenleben. Ein Zwiegespräch. — 10. Ein Kranz ist viel leichter zu biuden, als ihm ein würdig Haupt zu finden. Göthe. VI. Classe. 1. Erinnerungen eines Studenten an sein früheres Leben in der Heimat. — 2. Der Mensch muss auch entbehren lernen. — 3. Wesentliche Differenzen zwischen organischen und unorganischen Naturkörpern im allgemeinen, zwischen Thier und Pflanze im besonderen. — 4. Nothwen-digkeit der Unterordnung. — 5. Der Stolze. Motto: „Auf steifem Hals ein Strotzerhaupt, — Das über alle Höh'n — Weit, weit hinaus zu ragen glaubt, — Lässt doch gewiss nicht schön.“ Bürger. — 6. Ist das Benehmen eines Menschen nicht ein bedeutsames Kennzeichen seines Charakters und seiner Bildung? — 7. Besprechung des veranschaulichten Gedankens im Gedichte „Die Bärenhaut", von Hagedorn. — 8. Wie und wann ging bei den Römern die aristokratische Verfassung in die demokratische über? — 9. „Gern einsame Hilfe in gemeinsamer Noth — Hat Reiche und Staaten gegründet. Der Mensch ist ein einsamer nur im Tod, — Denn Leben und Streben verbindet.“ Grillparzer. — 10. Der Held Hüon, wie er von Oberon das Wunderhorn und den Wunderbecher erhielt, als ein Bild und Ideal einer hochherzigen Jünglingsseele in Wielands „Oberon.“ VII. Classe. 1. Wie betrachtet der Gebildete, wie der Ungebildete die Dinge der Natur? — 2. Wie zeigen sich die Popularphilosophen als solche ? Bewiesen aus den gelesenen Bruchstücken ihrer Schriften. — 3. Ideengang der I. olynth. Rede des Demosthenes. — 4. Die Uebereilung. — 5. Kraft und Geschicklichkeit. — 6. Historischer Hergang der Gefangennehmung des Richard Löwenherz. — 7. Herbeiführung des tragischen Conflictes in der „Iphigenie“ von Göthe. — Stellung und Charakter des Dieners Arkas in der „Iphigenie“ von Göthe. — 9. Die Wichtigkeit weiser Benutzung der günstigen Zeitpunkte mit Bezug auf Schillers Gedicht „Die Gunst des Augenblicks“. — 10. „Es liesse sich alles trefflich schlichten, — Könnte man die Sachen zweimal verrichten.“ Göthe. VIII. Classe. Je näher das Ziel, desto grösser der Muth. — 2. Besprechung des Gedichtes „Der Postillon“ von Lenau. — 3. „Weh dem, der zu der Wahrheit geht durch Schuld; — Sie wird ihm nimmermehr erfreulich sein.“ Schiller. — 4. Die verschiedenen Zweige der Kunst und Wissen- schaft in ihrem gemeinsamen Endzwecke. — 6. Welche Folgen hatte Gal-vani’s anscheinend unbedeutende Entdeckung über die Zuckungen der Froschschenkel für die Culturentwiclclung des letzten Jahrhundertes ? — 7. Alternativ: a) Gang und Bedeutung des Gespräches über die Verheiratung Hermanns in Göthes Gedicht „Hermann und Dorothea“, b) Die weiten Aussichten über die Natur und Menschheit, die Göthe schon in den ersten Gesängen seines Gedichtes „Hermann und Dorothea“ eröffnet. — 8. Charakterschilderung des Apothekers in Göthes „Hermann und Dorothea“. — 9. Die Bedeutung der Schule für den Einzelnen und für die Gesammtheit des Menschengeschlechtes. (Maturitätsarbeit.) Margesin, für alle 4 CI. des O. G. b) in slovenischer Sprache. V. Classe. 1. Vvod v naravoslovje (po predavanji). — 2. Beli Kranjci. — 3. Vvod v zgodovino (po predav.). — 4. Geografični pregled starega sveta. — 5. O kristalih. — 6. Zakaj je Xenoph. pisal Kyropaidijo? — 7. Reka podoba življenja. — 8. Bene audire sumvnum bonum. — 9. Epika (po predav.), — 10. Na Kalcu (razlaga). — 11. Geografični popis rojstnega kraja. — 12. Slabe izglede obrniti na dobro. — 13. Pogled na šolsko leto nazaj. Hrovat. VI. Classe. 1. Svobodna. — 2. Prevod, Sall. Jug. 11. — 3. Značaj Alexandrov. —- 4. Concordia parvae res crescunt, discordia maximae dilabun-tur. — s». Voda (razprava). — 6. Prevod, Sall. Jug. 31. — 7. Prevod po Herderji (Večno breme ali umirajoči labod). — 8. Prvi boj Perzijanski (po Herodotu). — 9. Idila (razprava), ali slava domovine, po „Laudes Italiae“ (Virgil. Georg. II.). — 10. Pesmi narodne (razprava). Žepič. VII. Classe. 1. Vvod v zgodovino srednjega veka. — 2. Razdelitev logike. — 3. Prevod Cie. pro imp. Pomp. c. II. § G ss. — 4. Najvažniši dogodek mojega življenja (v podobi pisma). — 5. Iz kterih razlogov je Ciceron Pom-peja priporočil za vojvodo v Mithridaški vojski? (po Cie. pro lege Man.) — G. Zemljepis (razprava). — 7. Razloček med staroslovenščino in sedanjo slovenščino v glasovji, sklanjatvi i spregi. -— 8. Prevod Aeneide III. 1—100. — 9. Vpliv križanskih vojska na razvitek mest, trgovine in obrtnije. — 10. Pogoji cvetoče literature. — 11. Vse mine! (razprava). Žepič. VIII. Classe. 1. O vetrovih. — 2. Trubar in njegovi sodelavci. — 3. Vroč na čelu stoj — Teci s curkom znoj, idr. Koseski (razlaga). — 4. Za-popadek XVI. speva Iliade. —■ 5. Zakaj je latinščina postala slovstveni jezik ? — 6. Kaj je vzročilo francozko revolucijo? — 7. — celsae graviore casu — decidunt turres feriuntque summos — fulgura montes. (Hor.) Dokazati po zgodovini. — 8. Primera Grkov in Rimljanov. — 9. Mythos — kaj je? ali historično ima podlago? (izgledi). — 10. Vodnik — Kopitar — Ravnikar —• Metelko, štirje stebri Slovenščine. — 11. Važnost medzemskega morja za curoppjsko omiko (Matura). Wratschko. Hrovat. Classe aus der vorherg. Classe eingetret. Repetenten cc 05 £ % IC ® o üt W p kommen 05 hinzugekommen 05 ahgegangen 00 ° am Ende des Jahres verblieben O Privatisten Slovenen GO CO 05 05 05 Kroaten Deutsche GO CO 05 05 05 CO CO 05 die Aufnahmstaxe den Bibliothdksbeitrag a 20 kr. 05 GO Stipendisten Soldaten co 05 CO CO 05 o 05 CO CO \ IY. Statistisclie Uebersiclit der Schüler. Betrag des Schulgeldes im I. Sem. 440 fl., im II. Sem. 316 fl., der Stipendien im ganzen Jahre 1858 fl. 26‘/a kr., der Aufnahmstaxen 73 fl. 50 kr., der Bibliotheksbeiträge 27 fl. 60 kr. Confesssion der Schüler: 109 röm.-katholisch, 1 griech.-orientalisch. V. Fonds zur Unterstützung dürftiger Schüler. Von den dem Fonde gehörigen Werthpapieren wurde die öperc. lcrain. G. E. Obi. Nr. 127 per 50 fl. C. M. unter dem 29. April 1871 gezogen und unter dem 31. October v. J. mit dem gesetzlichen Betrage von der krain. Landes- und Grundentlastungsfonds-Casse ausbezahlt. — Die krain. Sparcasse in Laibach spendete dem Fonde mit gewohnter Liberalität auch heuer wieder den namhaften Betrag von 200 fl. — Die Gebahrung mit dem Fonde ist aus nachstehender Rechnung ersichtlich. a) Einnahmen. Barer Rest vom vorigen Schuljahre 16 fl. 69 kr. Für die verloste krain. G. E. 0. Nr. 127 als Capitals-Rückzahlung 52 fl. 50 kr. Zinsen von dem verfallenen Coupon. . 1 , 18 „ zusammen 53 y> 68 * Spende der krain. Sparcasse 200 V — » Ganzjährige Interessen der Capitalien . . . . 71 Y> 67 V Für 16 Zeugnissduplicate 16 » — » Summe 358 fl. 4 kr. b) Ausgaben. Unterstützungen aii 17 Schüler nach Beschlüssen des Lehrkörpers .................................................... Für den Ankauf von 400 fl. österr. Papier-Rente............. Portoauslagen............................................... Zusammen c) Bilanz. Hält man den Einnahmen von............................. 358 fl. 4 kr. die Ausgaben von.............................................. 355 „ 37 „ entgegen, so ergibt sich als barer Rest ........................ 2 fl. 67 kr. welcher für die nächstjährige Rechnung gutgeschrieben wird. An Capital besitzt der Fond mit Schluss dieses Jahres verschiedene Staatspapiere im Nominalbetrage von 2050 fl. 100 fl. — kr. 253 „ 80 „ 1 » 57 . 355 fl. 37 kr. Nebst den oben ausgewiesenen Unterstützungen erhielten 3 Schüler der Anstalt in dem Convente der hochw. P. P. Franciscaner die Verpflegung und 4 Schüler in Privathäusern die Mittagskost. Für alle diese Unterstützungen sagt der Berichterstatter im Namen der Betheilten der löbl. krain. Sparcasse und allen Wohlthätern den wärmsten Dank und empfiehlt den Fonds edlen Freunden der studierenden Jugend auf das beste und angelegentlichste. VI. Inventar. I. Das Gymnasial-Gebäude und seine Einrichtung. Wegen der in den Sommerferien 1871 erfolgten Erweiterung des Gymnasialgebäudes (vgl. I.) und einiger hiebei aufgedeckten Ungenauigkeiten im alten Plane des Hauses, dem die im vorjährigen Programme veröffentlichten Zahlen entnommen waren, möge hier die Beschreibung des Gebäudes nach der vom k. k. Bezirksingenieur Herrn Jus. Leinmüller durchgeführten Aufnahme nochmals Platz finden. Das Gymnasialgebäude besitzt nunmehr nach seiner ganzen Ausdehnung drei Etagen: das Erdgeschoss und zwei Stockwerke. lang breit Im Erdgeschosse des Haupttractes befinden sich: Das Yorhaus, überwölbt.................... Die Dircetionslcanzlei mit Stuccaturdecke Die Schuldienerswohnung, bestehend aus zwei Kammern mit Stuccaturdecke a) h) Der mit der Hauptfront parallel laufende Corridor mit St. D...................... Der Stiegenvorplatz mit St. D............. (Die übrigen im Erdgeschosse liegenden Känmlichkeiten werden von der Volksschule benützt.) Die dreiarmige Stiege mit zwei 4' im Gevierte messenden Ruheplätzen, überund unterwölbt............................. Im I. Stockwerke befinden sich: Der Stiegenvorplatz mit St. D., die beiden Tracte verbindend...................... Im Haupttracte: Der Corridor mit St. D.................... Das Schulzimmer der III. Classe mit St. D. v n n V. „ - „ 1 5 9 3 1 9 1 5 9 1 2 10 10 1 3 2---------- 2------- 12 3 8 3 2 — 3 2 3 hoch 3 2 — 1 3 9 3 2 — 13 9 3 2 — 14 4 3 2 — 14 4 — 5 — 13 9 1 4 9 1 3 9 1 4 9 1 3 9 15 3 13 3 — 53 1 3 3 3 2 9 1 3 6 3 2 9 1 3 6 lang breit hoch 0 4 44 0 t 44 0 4 U Das naturhistorische Cabinet, bestehend aus zwei Localen mit St. D. . . . a) 2 — ~ 3 2 6 1 3 3 b) 3 2 2 3 2 6 1 3 9 DasSchulzimmer der VI. Classe mit St. D. 3 3 2 3 2 4 1 3 9 Im Seitentracte: Der Corridor mit St. D 9 — 9 — 4 6 1 3 6 Das Schulzimmer der I. Classe mit St. D. 5 — 4 3 — 2 1 3 4 n » II- » n v 3 3 4 3 - 2 1 3 4 Der Abortsraum, unter- und überwölbt, in zwei Abtheilungen a) 1 2 9 - 4 6 1 3 — b) 1 2 9 3 — 2 1 2 6 Das Stiegenhaw, wie das oben angeführte 2 — — 1 5 3 1 3 3 Im II. Stocke befinden sich : Der Stiegenvorplatz mit St. D 2 — 6 1 5 3 1 4 9 Im Haupttracte: Der Corridor mit St. D., in drei Abthei- lungen a) 4 3 — 5 1 4 9 b) 7 2 6 — 5 3 1 4 9 c) Das Schulzimmer der VIII. Classe mit 1 2 10 — 4 9 1 4 9 St. D 3 2 4 3 3 9 1 4 9 Das Schulzimmer der VII. Classe mit St. D 3 2 — 3 3 9 1 4 9 Der Saal mit St. I) 5 4 6 3 3 6 1 4 9 Das physikalische Cabinet mit St. I)., in zwei Theilen a) 2 4 6 1 — 9 1 4 9 h) 3 3 4 3 3 3 1 4 9 Im Seitentracte: Der Corridor mit St. D 9 — 9 — 5 — 1 4 7 Das Bibliothekslocale mit St. D 5 — 4 3 — 6 1 4 4 Das Schulzimmer der IV. Classe mit St. D. 3 3 6 3 6 1 4 4 Der Abortsraum mit St. D., in zwei Ab- theilungen a) 1 2 9 — 5 — 1 4 G b) 1 2 9 3 — 6 1 4 6 Das Bodenstiegenhaus, wie die früher erwähnten, über- und unterwölbt, im Mittelarme durch eine Thür abgesperrt 2 — 3 1 5 2 1 4 9 Die Dachbodenräume über den beiden Tracten des Hauses sind durch eine Feuermauer von einander getrennt. An Einrichtungsstücken kamen im verflossenen Jahre hinzu: 1 Acten-kasten, 1 Schreibtisch mit Galerie und Ladeln, 1 Actentisch, 1 Stehpult, 1 Waschkästchen mit Lavoir und Kanne aus Blech, 9 Hut- und Kleiderhaken 3* 1 zweisitziges Sopha, 2 Fauteuils, 6 Rohrsessel mit waclisleimvandenen Ueber-ztlgen, 2 Fensterrolletten, 2 Spucknäpfe, 1 Bürste, 12 Zeichentische, sämmt-lich mit Pulten, 48 dreifüssige Sessel, 3 Bücherkästen. 2. Die Bibliothek. A. Zuwachs der Lelivci-V>iT)liotliel£ a) durch Geschenke: a) vom h. k. k. Ministerium f. C. u. U.: Ethnographie der österr. Monarchie, Wien 1855 — 57, 4°, 3 Bde. — Das österr. Budget für 1862, 8°, 5 Hfte. — Industrie-Statistik der österr. Monarchie f. 1856—58, lex., 3 Hfte. •— Statist. Handbüchlein für die österr. Monarchie 1R61, 1865—68, kl. 8°, 5 Hfte. — Statist. Jahrbuch der österr. Monarchie f. d. J. 1863—1864, lex., 2 Bde. — Jahresbericht des k. k. Min. f. C. u. U. für 1871, 8“, 1 Bd. — Zeitschrift f. d. österr. Gymnasien, Jahrg. 1871, 5.—11. Hft., 8° — Oester, botan. Zeitschrift, XXII. Jahrg. Nr. 1 — 5, 8“. ß) von der k. k. Landesregierung für Krain : Landesgesetzblatt für das Ilerzogtkum Krain, vom Jahrg. 1870 das Titelblatt und die chronol. und alphabet. Verzeichnisse; dann Jahrg. 1871 ganz und Jahrg. 1872 I.—VI. Stück, 4°, Laibach. y) von der k. k. Staatsanwaltschaft in Laibach : 23 Pflichtexemplare verschiedenen Inhalts. d) von Privaten: Razlag J. R., Pravnik, leto II. Schluss und von leto III. štev. 1—12, 8°, v Ljubljani 1871—72. (Vom Herrn Verfasser.) Gutsmann ü., Deutscli-windisches Wörterbuch, 4“, Klageniurt 1789. (Vom w. e. Herrn Franz Bukavec, Caplan iu der Triester Diöcese.) Denkschrift über das Project der Laibach-Rudolfswert-Karlstädter Eisenbahn, 8°, Wien 1872. (Vom Rudolfswerter Consortium.) b) durch Ankauf: Kuhn und Schleicher, Beiträge zur vergl. Sprachforschung, Berlin 1858—63, 8", 3 Bde. — Vielhaber L., Aufgaben I., II., Wien 1867 -68, 8°. — Rönnefahrt J. G., Göthe's Faust, Iphi genie auf Tauris, Schiller’s W. Teil, Wallenstein, Braut von Messina, Jungfrau von Orleans, Maria Stuart, 8°, Leipzig 1855. — Cholevius L., Göthe’s Hermann und Dorothea, 8°, Leipzig 1863. — Kleinpaul E., Poetik, 12”, Barmen 1K68. — Dünizer H., Göthe’s Iphigenie auf Tauris, 16°, Leipzig. — Kurz H., Geschichte der deutschen Literatur, IV. B. Schluss, lex., Leipzig 1872. — Hoffmann K. A. J., Elementar- grammatik, 8°, Clausthal 1868. - Neumann und Gehlen, Deutsches Lesebuch f. d. I. u. II. CI., 8“, Wien 1869. — Miklosich Fr., Vergl. Grammatik der slav. Sprachen, IV. 1, 2, 8°, Wien 1868 — 70. — Talvj, II and buch einer Geschichte der slav. Sprachen, 8°, Leipzig 1852. — Rad jugoslovanske akademije, B. I.—XVIII., 8°, v Zagrebu 1867—72. — Starine I., II., 8°, v Zagrebu 1869—70. — Schlosser Fr. Chr., Weltgeschichte, IV. Schluss, dann V., VI., VII. ganz, und vom VIII. B. 1., 2., 3. u. 4. Lief., 8°, Oberhausen u. Leipzig 1871—72. — Andree K., Globus, illustr. Ztschr. f. Länder-u. Völkerkunde, B. XX u. XXI, 4", Braunschweig 1871—72. — Petermann A., Mittheilungen (geogr.) XXVIII. B., 1,—6. Hft., 4°, Gotha 1872. — Sybel H. v., Histor. Ztschrft., Jhrg. 1872, 1.—3. Hft., 8", München. — Blanc L. G., Natur u. Geschichte der Erde, III. Th. Schluss, 8°, Braunschweig 1869. — Stieler A., Hand-Atlas, 1.—7. Lief., Gotha 1871—72. — Mayr C., Karte der Alpen, 8 col. Blätter, Gotha 1872. — Schlömilch 0., Ztschr. f. Math. u. Physik, XVI. Jahrg., Schluss und von XVII. 1. u. 2. Heft, 8°, Leipzig 1871—72. — Wüllner A., Lelirb. d. Experimentalphysik, III. B., 8°, Leipzig 1871. — Bronn, Classen u. Ordnungen des Thierreiches, V., 16. Lief., lex., Leipzig u. Heidelberg 1871. — Naumann C. Fr., Lehrbuch der Geognosie, B. 1., II. u. v. III. 1., 2. u. 3. Lief., lex., Leipzig 1858—72. — Sachs ./., Lelirb. d. Botanik, lex., Leipzig 1870. — Gegenbauer C., Grundzüge der vergl. Anatomie, lex., Leipzig 1870. — Skofitz A., Oesterr. botan. Zeitschrift, Jhrg. 1871 Schluss u. v. 1872 Nr. 1—7, 8°, Wien. — Verhandlungen der k. k. geolog. Reichsanstalt, Jhrg. 1871 Schluss u. v. 1872 Nr. 1—9, lex., Wien. — Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt, Jahrg. 1871 Nr. 2—4 u. 1872 Nr. 1, lex., Wien. — Verordnungsblatt f. d. Dienstbereich des Min. f. C. u. U., Jhrg. 1871 Schluss u. 1872 St. I—XIII, lex., Wien. 15. Zuwachs der Seliülci-lbibliotliek a) durch Geschenke a) vom h. k. k. Ministerium f. C. u. U. : Oesterr. Geschichte f. d. Volk, 1., 2., 3., 4., 5., 6., 9., 11., 12., 14., 15., 16., 17. II, 8", Wien. — Hausser F., croat.-deutsches Wörterbuch f. Schullehrer, 8°, Wien 1858. ß) vom hochl. krain. Landesausschusse: Niže merstvo, posl. J. Tušek, 8°, v Ljubljani 1872. y) von der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Kraln : Bleiweis J., Nauk o umni živinoreji, lex., v Ljubljani 1871. d) von der Beck’schen k. k. Universitäts-Buchhandlung (A. Holder) in Wien, u. z.: 1. in je drei Exemplaren: Vielhaber L., Aufgaben I. (Casuslehre), 8°, Wien 1867. — Vielhaber L., Aufgaben H. (Verb. Rection), 8°, Wien 1868. --- Egger A., Lehr- u, Lese- buch I., 8°, Wien 1869. — Egger A., Lehr- u. Lesebuch II. 1, 8°, Wien 1871. — Neumann und Gehlen, Deutsches Lesebuch, II. 1 (f. d. III. CI.) und II. 2 (f. d. IV. CI.), 8°, Wien 1869. 2. in je zwei Exemplaren: Hannak E., Lehrbuch der Gesch. des Mittelalters, 8°, Wien 1872. — Vielhaber L., Aufgaben I., 8°, Wien 1872. — Woldrich Leitfaden der Zoologie, 8°, Wien 1872. — Hermann E., Lehrbuch der deutschen Sprache, 8°, Wien 1872. — Teirich, Schulrechenbuch für die III. CI., kl. 8°, Wien 1872. — Egger .4.. Lehr- u. Lesebuch III., 8°, Wien 1872. e) von der Verlagshandlung Gerold’s Sohn in Wien: Lindner G. A., Lehrbuch der formalen Logik, 8°, Wien 1867. £) von der Grosse’schen Verlagshandlung in Clausthal: Hoffmann K. A. J., Neuhochdeutsche Elementargrammatik, 8°, Clausthal 1872. rj) von Privaten : Janežič A., Slov. Sprach- u. Uebungsbuch, 8°, Klagenfurt 1868. (Vom Hrn. A. Zhuber Edi. v. Okrog, Hörer der Rechte.) Sophocles, Electra u. Oedipus tyr., ed. stereotyp., 16°, Lipsiae 1847. — Pajk J., Izbrane narodne Srbske pesni, 16°, v Gorici 1865 (in duplo) — Oproščeni jetnik (Šaloigra), poslov. J. M., 16°, v Ljubljani 1868. — Hofmann E., Historiae antiquae, 12°, Vindobonae 1860. — Beck J., Grundriss der Logik, 12°, Stuttgart 1851. — Umek A., Abuna Soliman, 12", v Ljubljani 1863. — Miklosich Fr., Slov. berilo za VII. razred, 8°, na Dunaji 1858. — Pütz W., Grundriss d. Geogr. u. Geschichte, I. Alterthum, 8°, Koblenz 1858. — Fessler J., Geschichte der Kirche Christi, 8°, Wien 1868. — Janežič A., Slov. Glasnik, 8°, v Celovcu 1865. (Vom Hrn. J. Plantan, Hörer der Rechte.) Hanke A., Die ersten Versuche in der qualit. chemischen Analyse, 8°, Troppau. (Vom Hrn. Prof. E. TJrbau in Troppau.) Bleiweis •/., Novice, leto 1843—1868, 4°, v Ljubljani. (Aus dem Nachlasse des Hrn. Canonicus Franz Prusnik.) Stapf J. A., Erziehungslehre, 8°, Innsbruck 1846. (Von M. Zamida, Schüler der V. CI.) *) b) durch Ankauf: Janežič A., Deutsch-slovenisches Taschenwörterbuch, 16°, Klagenfurt 1867 (6 Exemplare). — Sclienkl C., Schulwörterbuch, lex., Wien 1870 (3 Exemplare). — Kreussler und Volbeding, Handwörterbuch, 8°, Leipzig 1872 (3 Exemplare). — Neumann und Gehlen. Deutsches Lesebuch für die I. und II. CI., 8°, Wien 1869 (3 Exemplare). *) Ueberdies schenkte der Gymn.-Prof. Hr. Iv. Tušek 150 Blätter der von ihm zusarn-mengeßtellten „Matematična terminologija“, welche an die Schüler der Anstalt vertheilt wurden. 3. Das physikalische Cabinet erhielt folgenden Zuwachs: 1 System von Zahnrädern, 1 Sirene mit Zählwerk, 1 Stimmgabel mit Spiegel, 4 St. Orgelpfeifen: Prim, Terz, Quint, Octav, 1 Orgelpfeife zum öfihen, 1 Model des menschlichen Ohres aus Gips, 1 Pfd. chlorsaures Kali, 2 Pfd. Braunstein, 1 Löffel mit langem Stiele, 12 Eprouvetten mit Gestell, 2 Eprouvettenbürsten, 1 Metallbarometer (um* getauscht). 4. Das naturhistorische Cabinet enthielt nach einer vom suppl. Lehrer Dr. A. Böhm ausgeführten Zählung am Anfänge des Schuljahres: Skelette . 20 Stück Arthropoden . .... 1557 Stück Anatom. Präparate . . . 1 „ Würmer . . . .... 16 V Säugethiere ■ 17 „ Mollusken . . . .... 5115 V Vögel . . 156 „ Echinodermen . .... 19 Vogeleier . . 4 „ Coelenteraten . .... 8 Reptilien • 25 „ Mineralien und Gesteine 1500 Amphibien • 22 „ Kristallmodelle. .... 372 V Fische • 7 „ Pflanzen . . . .... 515 r> Zuwachs a) durch Geschenke: Astur nisus — Strix minuta — Mergus serrator — Podiceps subcri-status. (Sämmtlich vom Hrn. Ant. Smola.) — Anas fusca. (Vom Hrn. Fr. Langer Edl. v. Podgoro.) — 44 Stück Lepidopteren. (Von den Schülern der I. Gymn.-Classe.) — 250 Phanerogamenspecies. (Von Dr. Böhm.) — 1 Flasche mit “Wasser aus dem todten Meere. (Vom Prof. P. B. Vovk.) — 43 Stück Mineralien und Petrefacten. (Von Prof. P. Vovk 3 St., von Dr. Böhm 34 St., von Schülern 6 St.) — Maja squinado. (Vom Herrn Vertasii.) 1>) durch Ankauf aus der Dotation per 200 11. und dem einmaligen Zuschuss von ebenfalls 200 fl.: Homo sapiens (Skelet.) — Vespertilio murinus (Skelet.) — Lepus timidus (Schädel.) — Menschl. Herz, injicirt. — Menschl. Herz und Gehirn aus Papiermache, zerlegbar. — Sciurus vulgaris (Gehörpräparat.) — Felis domestica (Kehlkopfpräparat.) — Cygnus olor (Kehlkopfpräparat.) — Metamorphose zu Bana esculenta. — Sorex fodiens. — Alligator palpebrosus. — Siredon Humboldti. — Torpedo marmorata. — Armadillo tuberculata. — Porcellio versicolor. — Baianus tulipa. — Diogenes varians. — Eupagurus striatus. — Gamarus pulex. — Palaemon squilla. — Porcellana longicornis. — Squilla mantis. — Inachus thoracicus. — Nephrops norwegicus. — Pagurus Bern- hardus. — Sepia officinalis. — Holothuria tulmlosa. — Syuapta (ligitata. — Commatula mediterranea. — Asteriscus verrucosus — Asteropecten polyacau-thus. — Echinus saxatilis. — Actiuia cereus. — Eschara cervicornis. — Retepora cellulosa. — Madreporaabrotanoides. — Axinella canabina. — Euplectellaasper-gyllum. - Cynthia microcosmus. —Sycon ciliatum. — Gypszwilling. — Apatit. — Boracit. — Aragonit. — Krokoit. — Wolframit. — Mimetesit. — Cerussit. — Stilbit. — Orthoklas (2 Stücke). — Sanidin. — Albit. — Periklin. — Oligoklas. — Labrador. — Leucit. — Pyroxen. — Diopsid. — Amphibol (2 Stücke). — Yesuvian. — Chiastolith. — Staurolitli. — Chlorit. — Galmei. — Goethit. — Zinnstein. - Manganit. — Pyrit. — Alpenmarmor. — Dichter Kalk. — Kalkstein. — Grauwackenkalkstein. — Alpenkalk. — Jurakalk. — Triaskalk. — Kreide. — Kalkmeigel (2 Stück). — Dendritenmergel. — Kalkeisenstein. — Dolomit. — Gyps, dichter. — Anhydrit. — Derber Feldspath. — Baryt. — Hornstein. — Verkieseltes IIolz. — Flint. — Quarzit. — Forellenstein. — Sinopel. — Feldstein. — Bandjaspis. — Jaspis. — Porcellanjaspis. — Polierschiefer. — Kieselschiefer. — Quarzschiefer. — Holzstein. — Cache-long. — Magnerit. — Serpentin. — Serpentinfels. — Thonschiefer. — Mergelschiefer. — Kräuterschiefer. — Talkschiefer. — Chloritschiefer. — Glimmerschiefer — Werfener Schiefer. — Granit (2 Stücke). — Schriftgranit. — Vesuviangranit. — Gneiss. - Hornblendgneiss. — Glimmergneiss. — Syenit. — Zirkonsyenit. — Granulit. — Amphibolit. — Diorit. — Dioritschiefer. — Dioritporphyr. — Gabbro. Hypersthenit. — Eklogit. —- Augitfels. - Diabas. — Diabasporphyr. — Trachyt. — Trachytporphyr. — Perlit. — Obsidian. — Bimsstein. — Phonolith. — Grünsteinporphyr. — Hornsteinporphyr. — Feldspatporphyr. — Syenitporphyr — Pechstein. - Trapp. — Basaltmandelstein. — Basalt. — Basaltjaspis. — Anamesit. — Dolerit (2 Stücke). — Nephelinfels. — Leucitophyr. — Schörlfelsit. — Felsit. — Gahrschlacke. Mandelstein. — Leucitlava. — Bimssteinlava. — Basaltlava. — Sandsteinlava. — Eisenglanz. — Eisenglimmer. — Brauneisenstein (2 Stücke). — Thoneisenstein. — Spatheisen. Graphitschiefer. — Graphit. — Braunkohle. — Bituminöses Holz. — Schieferkohle. — Torf. — Steinkohle. — Anthracit. — Asphalt (2 Stücke). — Quarzconglomerat. — Quarzbreccie.— Nagelflue. — Glimmersandstein. — Kristall. Sandstein. — Kohlensandstein. — Molasse. — Schieferthon. — Grauwacke (3 Stücke). — Grauwacken-conglomerat. — Grauwackenschiefer. — Pudingstein. — Muschelconglomerat. — Todtliegeudes. — Alaunschiefer. - Dolomitschiefer. — Granitconglomerat. — Trachytconglomerat. — Phonolithconglomerat. — Basaltconglomerat. — Trapptuff — Cölestinmergel. — Alaunerde. — Kalierde. — Steinmark. — Bleistiftthon. - Pfeifenthon. — Walkerde. — Kaolin. — Porcellanit. — Tegel. — Chloropal. — Kalkincrustation. — Fossil. Bärenzahn. — Baianus tintinobus. — Serpula (sp. ?) — Ostrea gigantea. — Cardita Jouanetti. — Lucina columbella. Cucculea Goldfussi. — Cucculea clathrata. — Pectun-culus pilosus. — Congeria (sp. ?) — Area diluvii. — Natica redempta. — Yermetus gigas. — Conus fuscocingulatus. — Cancellaria inermis. — Pleuro-toma belgica — Ancillaria glandiformis. — Trochus podolicus. — Echino-lampas affinis. — Pentacrinites (sp. ?) — Spatangus (sp. ?) — Oculina (sp. ?) — Favosites. — Trochocyathus (sp. ?) — Astraea (sp. ?) — Astreenkalk. — Madreporenkalk. — Nummulites. — Nerinea flexuosa. — Omphalia Kefer-steini. — Actaeonella laevis. — Hippurites sulcatus. — Trochocyathus (sp.?) — Turbinolia (sp. ?) — Kreidekalk mit div. Petrefaeten (2 Stücke). — Fucoidenmergel. — Pholadenröhre in Holzstein. — Ammonites ceratitoides. — Amm. discus. — Amm. Charraassei. — Amm. fltxuosus. — Rhynclio-nclla euphytoma — Terebratula Walchii. — Rhynchonella üssicostata. — Avicula Münsteri. — Limatula gibbosa. — Trigonia costata. — Lima Lyelli. — Myoeoncha crassa. — Chemnitzia (sp. V) — Telliiia zeta. — Apiocrinites mespiliformis. — Nautilus austriacus. — Spirifer Münsteri. — Terabratula spirifer. — Terebr. piriformis. — Nucula Goldfussi. — Myacites Agassizii. — Terebratula antiplecta. — Pentacrirntes propinquus. — Muschelkalk. — Cephalaspis (sp. ?) — Carpolithes sulcatus. — Lepidofloyos laricinum. — Annularia fertilis. — Blattabdruck. — Fischabdruck. — Phacops foecundus. — 1 Merz’sches Mikroskop (Vergr. 960 lin.) — 1 Pfd. Glasröhre. — 12 St. Glaskölbchen. — 4 St. Kohle. — G Bogen Reagenzpapier. — 1 Dichroid und 2 Quarzprismen. — Pincette mit Platinspitzen. — 2 gr. Platiudraht. — 4 Gläser Reagentien. — 2 anatomische Wandtafeln von Keller. — 15 Buch Fliesspapier. Mit Ende des Schuljahres 1871-2 zählt sonach: A. Die zoologische Abtheilung: Gegenstand Zusammen Inventar Zuwachs Gegenstand Zusammen 03 fl 9 ► fl Zuwachs Stücke Stücke 1. Skelette .... 23 20 3 c. Lepidoptera . 257 213 44 2. Anat. Präparate . 8 1 7 d. Diptera . . . 320 320 — 3. Vertebrata u. z.: e. Neuroptera . 15 15 — a. Mammalia . . 18 17 1 f. Orthoptera . 5 5 — b. Aves u. Vogel- g. Hemiptera . 27 27 — Eier 164 160 4 8 Myriapoden . . 2 2 — c. Reptilia . . . 26 25 1 9 Arachnoiden . . 5 5 — d. Amphibia . . 23 22 1 10. Crustaceen. . . 33 20 13 e. Pisces .... 8 7 1 11. Mollusken . . . 5116 5115 1 4. Insecta u. z.: 12. Echinodermen . 25 19 6 a. Coleoptera . . 850 850 — 13. Coelenteraten . 12 8 4 b. Hymenoptera . 100 100 — 14. Protozoa . . . 4 4 B. Die botanische Abtheilung: 315 Kryptogamen und 460 Phanerogamen. C. Pie mineralogisch-geognostische Abtheilung: Gegenstand Zusammen Inventar Zuwachs Gegenstand Zusammen u eS "d « > * Zuwachs Stücke Stücke 1. Mineralien: 1 9. Metalle und 1. Metalloidoxyde 84 84 j - Galenoide . . 81 80 i 2. Erden .... 46 46 j — 10. Pyritoide, 3. Haloide . . . 128 124 4 Cinnabarite . 92 91 i 4. Chalcite . . . 51 47 4 11. Metalloide, 5. Geolithe . . . 89 80 9 Anthracide 39 39 — 6. Amphoterolithe 108 101 7 II. Gesteine . . . 219 67 152 7. Metallolithe u. III. Petrefacteu . . 689 599 90 Tantalitoide . 3 2 1 IV. Krystallmodelle 372 372 — 8. Metalloxyde 146 140 6 5. Lehrmittel für den Zeichenunterricht. An solchen erwarb die Anstalt im Laufe dieses Schuljahres: 14 Hefte der Hermes'schen „System. Zeichenschule“, enthaltend 84 Blätter und eine Sammlung von Drahtfiguren weiss lackirt, bei complicirteren Figuren die Hauptlinien in farbigem Tone gehalten, durchwegs mit Stiften versehen zum Aufsetzen auf ein passendes Stativ, u. z.: 1 gerade Linie, — 1 ger. Lin. 5 Fuss lang mit 6 Knotenpunkten, — 4 parallel. Linien, — 1 Winkel von 45°, — 1 Quadrat, — 1 Rechteck, — 1 gleichseit. Dreieck mit der Höhe, — 1 Fünfeck, — 1 Sechseck, — 1 Siebeneck, — 1 Achteck, — 1 Neuneck, — l Zehneck, — 1 Sternfigur, — 1 Kreis mit orthogonalen Durchmessern, — 1 Ellipse, — 1 gemischte Linie, — 1 jonische Schneckenlinie, — 1 Würfel, — 1 Pyramide, — 1 Kegel, — 1 Doppelkegel, — 1 Cylinder, — 1 Kugel mit Meridianen und Parallelkreisen. 6. Die Münzsammlung unter Obhut des s. Lehrers Dr. A. Böhm erhielt an Geschenken: Vom Herrn Felix Staudacher, Controllor beim k. k. Steueramte in Kronau, 5 Silbermünzen (darunter eine türkische); vom Herrn Heinrich Markmüller, Secretär beim k. k. Bezirksgerichte zu St. Veit in Kärnten, 2 Silber- und 3 Kupfer-Münzen — und enthält gegenwärtig 285 Silbermünzen, 1292 Kupfermünzen, 35 Broncemünzen, 1 Bleimünze und 24 Denkmünzen. 43 _ VII. Verordnungen. 1. Min. f. C. u. U. 23. Mai 1871, Z. 5669, u. k. k. L. Sch. R. f. Kr. v. 16. Juni 1871, Z. 700: lieber die didaktische und disciplinare Thätigkeit des Classenvorstandes. 2. K. k. L. Sch. R. f. Kr. v. 15. Juli 1871, Z. 668, auf Grund des h. M.- Er). v. 21. Dec. 1870, Z. 11788: Vom Schuljahre 1871-72 angefangen sind die Lehrstunden für Religion in der VIII. Classe der hierortigen Lehranstalt von drei auf zwei zu vermindern und die hiedurch gewonnene eine Stunde in der Woche für Mathematik zu verwenden. 3. Min. f. C. u. U. v. 12. Juli 1871, Z. 7821, u. k. k. L. Sch. R. f. Kr. v. 21. Juli 1871, Z. 872: Ueber das Verhältniss der beiden Landessprachen an den Mittelschulen Krains. 4. Min. f. C. u. U. v. 1. August 1871, Z. 8071, u. k. k. L. Sch. R. f. Kr. v. 15. August e. a., Z. 954: Die Bildungsdauer der Lehramtszöglinge für Volksschulen wird bis 1874 auf drei Jahre herabgesetzt. 5. Min. f. C. u. U. v. 12. August 1871, Z. 8568, u. k. k. L. Sch. R. f. Kr. v. 30. August e. a., Z. 1095; betreffend die Behandlung der Geschichte und Geographie an Gymnasien. 6. K. k. L. Sch. R. f. Kr. v. 14. Oct. 1871, Z. 1378, in Folge des h. Min.-Erl. v. 8. Oct. e. a., Z. 10456, womit die Slovenisirung der Lehranstalt eingeleitet wird. 7. Min. f. C. u. U. v. 13. Dec. 1871, Z. 12713, u. k. k. L. Sch. R. f. Kr. v. 31. Dec. e. a., Z. 1806: Für die Realschüler der hiesigen Lehranstalt ist anstatt des Griechischen in der III. und IV. Classe die italienische Sprache obligater Unterrichtsgegenstand. 8. Min. f. C. u. U. v. 21. Febr. 1872, Z. 1406, u. k. k. L. Sch. R. f. Kr. v. 29. Febr. e. a., Z. 254: Der h. Min.-Erl. v. 19. Jänner 1872, Z. 15173 ex 1871, betreffend die Zulassung der Befreiung von der Entrichtung des halben Schulgeldes, hat auch für die Mittelschulen Krains Geltung. 9. Min. f. C. u. U. v. 15. Juni 1872, Z. 6797, u. k. k. L. Sch. R. f. Kr. v. 22. Juni e. a., Z. 880: Abiturienten von Mittelschulen, welche sich dem Volksschullehramte widmen, werden sofort in den 3. Jahrgang der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Laibach aufgenommen und mit halben Staatsstipendien ä 100 fl. betheilt werden. Auch Schülern der übrigen Classen werden für den Fall des Eintrittes in die Lehrerbildungsanstalt Staatsstipendien in Aussicht gestellt. VIII. Schluss des Schuljahres. Derselbe erfolgt am 31. Juli mit einem feierlichen Hochamte und Te Deum laudamus. Nach dem Dankamte Zeugnissvertheilung und Entlassung der Schüler. IX. Anzeige, das Schuljahr 1872-73 betreffend. Das nächste Schuljahr beginnt am 1. October mit dem hl. Geistamte. In demselben werden die I., II. und III. Classe die Einrichtung der Real-Gymnasien, die übrigen Classen die der Gymnasien haben (vergl. III.). Die in die III. Classe eintretenden Schüler haben bei der Direction die Erklärung abzugeben, ob sie fortan die Gymnasial- oder Real-Richtung in ihren Studien verfolgen wollen. Für erstere wird die griechische, für letztere die italienische Sprache obligater Unterrichtsgegenstaud (vergl. VII. 7.) Die Gymnasialschüler können alle acht Classen an der hiesigen Anstalt absolvieren, die Realschüler hingegen treten nach absolvierter IV. Classe an eine Oberrealschule über. Die Aufnahme der in die I. Classe eintretenden Schüler findet statt am 27., 28. und 29. September in der Directionskanzlei, Die zur Aufnahme sich meldenden Knaben haben in Regleitung ihres Vaters oder dessen Stellvertreters zu erscheinen, den Tauf- oder Geburtsschein beizübringeu und sich gemäss der Verordnung des Min. f. C. u. U. v. 14. März 1870, Z. 2370, einer schriftlichen und mündlichen Aufnahmsprüfung zu unterziehen. Bei dieser Prüfung haben sie darzulegen: Jenes Mass von Wissen in der Religion, welches in den ersten vier Jahrescursen der Volksschule erworben werden kann, Fertigkeit im Lesen und Schreiben der Unterrichtssprache, Fertigkeit im Analysieren einfacher, bekleideter Sätze, Bekanntschaft mit den Regeln der Orthographie und Interpunction und richtige Anwendung derselben beim Dictandoschreiben, Uebung in den vier Grundrechnungsarten in ganzen Zahlen. Die schriftliche Prüfung wird am 30. September, die mündliche am 2. October abgehalten werden. Schüler, welche bisher der Lehranstalt angehörten, melden sich bis spätestens 30. September zur Wiederaufnahme. An diesem Tage finden die Wiederholungsprüfungen statt. Der gleiche Termin für die Aufnahme gilt für jene Schüler, ivelche von anderen Gymnasien an die hiesige Anstalt übertreten. Dieselben haben nebst dem letzten Semestralzeugnisse auch den Tauf- oder Geburtsschein vorzuweisen. Jeder Schüler hat bei der Aufnahme einen Bibliotkeksbeitrag von 20 kr., die neu eintretenden überdies eine Aufnahmstaxe von 2 fl. 10 kr. zu erlegen. Zindler. Anhang. Lacation der Seiler am Eide des Schuljahres 1872. VIII. Classe. Bartel Anton aus Hönigstein. Wilfan Johann aus Bischoflack. Endlicher August, Rep., aus Laas. Schweiger Franz aus Tscliernembl. Šimec Alois aus Neumarktl. Živojnovič Constantin aus Carlstadt in Croatien. Gelder Martin aus St. Peter bei Judenburg in Steiermark. Bervar Johann aus Rudolfswert. Kersnik Josef aus Egg ob Podpetsch. Räuber Franz aus Rudolfswert. VII. Classe. Salokar Ferdinand aus Möttling. Samide Josef aus Zwischlern. Šekula Franz aus Rudolfswert. Rohrmann Adolf aus Bučka. VI. Classe. Černe Victor aus Gottschee. Seidl Ferdinand aus Rudolfswert. Kastrevec Aegid aus Tschernembl. Bučar Johann aus Adelsberg. Bajec Jakob, freiw. Rep., aus Hru-ševje. Rohrmann Rudolf aus Rudolfswert. Orešnik Johann aus Hrastenik. Arkar Josef aus Triebsdorf bei Sei- Režek Georg aus Krašniverh bei Möttling. Nicht loeirt: Jošt Ludwig aus Weixelstein. Rohrmann Josef aus Bučka. Trdan Andreas aus Sušje bei Reifniz. Zaman Andreas aus St. Kanzian. senberg. V. Classe. Malenšek Martin ans Semič. Anžiček Ferdinand aus St. Ruprecht. Starič Josef aus Lukovk bei Treffen. Meglič Josef aus Brod bei Rudolfswert. Zorec Franz aus St. Lorenz an der Temeniz. Zaroida Mathias aus Uršna Sela bei Töplitz. Bobek Alois, Rep., aus Kronau. *) Fette Lettern bezeichnen Vorzu|j»scMler. Žagar Johann, Rep., aus Trebelno. Žepič Stanislaus aus Varasdin in Croatien. Rozina Victor aus Rudolfswert. Gregorič Franz aus St. Bartelmä. Bučar Julius aus Rudolfswert. Jelenec Stefan aus Eisnern. Foršek Johann aus Kandia bei Rudolfswert. Nicht locirt : Duller Franz aus Ziegelhütten. Zajec Josef aus Farofski Kal bei Sittich. IV. Classe. Mušič Gustav aus Obergurk. Perpar Franz aus Döbernik. Novak Josef aus St. Ruprecht. Frankovič Heinrich aus Rudolfswert. Kump Carl aus Möttling. Novak Stanislaus aus Savenstein. Topolovšek Johann aus Markt Tiiffer in Steiermark. Pekolj Josef aus Döbernik. Rizzoli Emil aus Rudolfswert. Kadunc Anton aus Seisenberg. Rajec Franz aus llruševje. Žura Johann aus Prečna. Skubic Anton aus Tschernembl Hönigmanu Franz aus Reifniz. Petrič Johann aus Froschdorf. Krevs Josef aus Ilönigstein. III. Classe. Golf Johann aus Žubna bei Sittich. Nemanič Johann aus Möttling. Kukmaim Franz aus Ziegelhütten. Jakše Franz aus St. Veit bei Sittich. Stenta Franz aualločevje b. Gutenfeld. Muren Johann, Rep., aus Beršlin. Ogrinz Carl aus Rudolfswert. Lahajner Wilhelm aus Hof bei Seisenberg. Kolenec Josef aus Untertiefenthal bei Hönigstein. Nič Felix aus Egg ob Podpetsch. Schmidichen Rudolf, R., aus Brod bei Möttling. Smola Otto, Rep., aus St. Michael. Skrem Victor aus Möttling. Nicht locirt : Porupsky Carl aus Gottschee. Bohrmann Victor aus Rudolfswert. II. Classe. Seidl Franz aus Rudolfswert. Rozina Anton aus Rudolfswert. Schüler Josef aus Neudegg. Kus Michael, Rep., aus Hönigstein. Paulin Franz aus Weisskirchen. Hudovernig Ludwig aus Sittich. Ramroth Josef aus Gurkfeld. Hudovernig Alexander aus Sittich. Bartol Josef aus Laserbach. Kulavic Gustav aus Graz. Pibernik Franz aus Presid in Croatien. Povhe Anton aus Planina. Nicht locirt: Gregorič Josef aus Rudolfswert. Johant Franz aus Heil. Dreifaltigkeit. I. Classe. Skofic Josel' aus Ivanjavas. Žitnik Ignaz aus Fužin lici Zagrac. Kramarič Josef aus Radoviča. Grebenc Carl aus Rudolfswert. Clarici Carl, Rep., aus Haasberg. Radež Josef aus Rudolfswert. Lavrič Josef aus Seisenberg. Klinc Ignaz aus Oberfeld bei Einöd. Košak Augustin aus Weisskirchen. Bajec Johann aus Neudegg. Schifneder Eduard aus Rudolfswert. Ogrinz Albin aus lludolfswcrt. Sašelj Johann aus Nassenfuss. Šušteršič Ignaz aus Töplitz. Saje Anton aus Rudolfs wert. Taboure Anton aus Rudolfswert. Nicht locirt : liarborič Josef aus Rudolfswert. Oblak Valentin aus Rudolfswert.