Nr. 111. Dienstag. 15. Mai 1906. 125. Jahrgang. Laibacher Zeitmg Vränumtrationspleis: Mit P ost ve l!en d unft: yanzjäbria 8N X, halbjährig ,ü «. Im kmilor: ganzjährig ^2 «, linlbjählin 11 X. Mr dir Zusttllu»,, in« Ha»» aanzMriu 2 X. — Instltionsgrbiihr: Für llrmc Inftratc bis zu 4 Zeilen 50 l>, gröbere per Zeile 12 k i bei olleren Wiederholungen per Zeile 8 l». Tie «Laibncher Zciluiiß' erjcheiül lünlicl,, mit Nusnahmr der 3onn> und Feiellaye, lie NdminifttNtion befinde» sich Kungrehplah Nr, L, dir Mtbaltiou Talmatinssosse Nr, U», Tprnhftiinbrn der Redallivn von 8 bii, in Uhr l>«> uottaßs, Unlraulirrlr Briefe werden nick! «mgcnvmnien, Manuitriple nicht zuruelgeNellt, Amtlicher Teil ^eine k. nnd k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschliesmilg voin l. '.viai d. I, den mit der Leitung der zoologischen Abteiluug anl Ncitlirhistorischeil Hofinusenm betrauten Gustos erster Atlasse Ludwig l^ a u g l b a n e r zunl Direk> tor dieser Abteilllilg allerguädigst ',u ernennen gell, hi. Teine k. und k. Apostolische Majestät habeu mit Allerhöchster Eutschließuug vom 11. Mai d. I. dem Gemeindevorsteher in Tt. ^lichael-Ttopi^ Josef '5 li v c das Goldene Verdienstkreliz lmd oem ^Gemeindevorsteher in Woditz :Vtrone aller-gnädigstzn verleihen geruht. Der Finanzminister hat den Ttenercinnehmer ^llNon G r n n d n e r zum Hauvtsteuereinilehmer für oen Dienstbereich der Finan'.direktion in ^ai bach ernaiml. Ten 12. Mai 1906 wurde in der l. l. Hof« und Staats» druclerei das XI.V. Sti'lck des Rcichsgesetzblaltes in deutscher Ausgabe ausgegeben und versendet. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 12. Mai 1906 (Nr. 109) wurde die Weiterverbreitung folgender Preß-erzeugnisse verboten: Folge 102 «Alldeutsches Tagblatt» vom 5. Mai 1906. Nr. 21 «Navä, Omllllliun. vom 9. Mai 1906. Nichtamtlicher Teil. Österreich-Ungarn und Deutschland. Tie „Neue Freie Presse" wendet sich gegeu die gehässige, klimmen, welche in einem Teile der uugarischc-n Pre'se und in nichtdentschen Journalen ^'r diesseitigen Reichshälfte gegen das Deutsche ,Reicl) und gegen das Bündnis zlvischcil Österreich-Ungarn und Delltschland laut wnrden. Das Blatt spricht die Ansicht aus, das; die Mißtöne des .Konzerts, womit gegen allen branch, ja voider alle Vernunft, der Vesnch eines in sreuudschaftlicher uud wohllvollcndcr Absicht kommeildeil ^ioil-archen empfangen wird, ihren Ursprung in den geänderten inneren Verhältnissen habe. Der 3tim-mlingsumschlag in Ungarn l-iih^ davoit her, oaß Teutschland manchen Hoffuuugcn nicht entsprochen habe, welche zu Zeiten auf seine Unterslichnng dcr ungarischen ^eparationobestrebungen geseyt wur-deu uud Polen und Czechen lverden dadnrch er mnntert, ihren alten nationalen Antipathien Ausdruck ,',u geben. Allein selbst vom Standpunkte der anoschließlich nationalen Interessen sei die iveind seligteit gegen ein Vündnio nicht ^n verstehen, unter dessen 3chutz alle diese Nationalitäten viele losibare Jahre deo ^riedeno genossen haben, die ihnen gestatteten, an ihrer Entwicklung und Konsolidierung, ja selbst an ihrer Expansion auf >tosten der Tentschö'nerreicher zu arbeiten, bei denen allein sie ein Interesse an dein Bündnisse voraussetzen, hoffentlich werden die Delegationen das genannte Bündnis nüchterner und realistischer beurteilen, als die verschiedensprachigen 3timmen, die ein von Deutschland »merer Monarchie entgegengebrachtes Wohlwollen mit Unhöflichteit und Feindseligkeit beantworten zu müssen glauben. Aber was ist von der Zukunft ^,u erwarten, wenn dereinst die Delegationen von Parlamenten entsendet werden, die aus dem allgemeinen Wahlrecht hervorgegangen^ sind? Ihre Beeinflussung durch die nationalen Ttrömungen kann verhängnisvoll werden, wenn nicht alle'Parteien beizeilen lernen, das; die auswärtige Politik von ihren spezifischen Bestrebungen. 3wupathien und Antipathien unabhängig bleiben iNUs'.. Die Abrüstunsssdebatte im cnaliichen Unter-Hause. Die ohne jede öffentliche Vorbereitung erfolgte, in wenig 5leden rasch zu Ende gebrachte A.V-rüstungsdeballe im englischen Unterhanse lx'deutei, wie die „.kölnische Zeitung" betont, für da« Ausland vielfach eine Überraschung. Wenn die Möglichkeit einer Verminderung oer.^riegsausgabeu vom Parlament einer (>'»rofnnacht nachdrücklich in Ve? tracht gezogen, von der Legierung wohlwollend be> handelt und schließlich eine dahin gehcnde Resolution einstimmig angenommen wird, so sei das ein Vorgang, der Aufsehen erregen müsse. In der Tat sei heute das Friedensbedürfnis allenthalben so groß. daß man wohl schlechterdings bei keinem einzigen Ttaatc annehmen könne, daß er ztriegsrüstun-gen ans einer Art von Tport oder aus reiner Vorliebe für militärische Prunk- und Machtcntfaltung vornimmt. Überall würde man fehr gern die Kosten für die Tichcrung des Bandes vermindern, wenn man glaubte, es ohne fchwerc Gefährdung tun zu können. Theoretifch sei es durchaus richtig, daß eiue gemeinsame internationale Abrüstung der gang barne uud wo'hl alleinige Weg wäre znr Abschwächung der Kriegsbudgets. Die Schwierigkeiten freilich, die sich dem entgegenstellen, seien so ungeheuer, daß noch niemand an die praktische Verwirk--lichnng dieses Planes mit vollem Ernste herangetreten sei und daß ferner auch niemand als erster mit der' Abrüstung habe anfangen wollen. Der Vertreter der englischen Regierung stelle es als nicht unmöglich hin. daß England vielleicht diesen 3chritl unternehmen würde, und es liege ja auch auf der >>aud, daß England bei seiner insularen ^age und bei der ungeheueren Übermacht seiner Marine leichter dazu imstande wäre als etwa Deutschland, dessen Flotte trotz mancher Übertreibung im Anslande. wie Fachkreise sehr wohl wüßten, doch nur zu Verteidigungszwecken in Betracht KeuMewn. Die Scheinehe. Mvellette von Adolf Ktark. (Schluß.) Am nächsten Morgen fand vor dem Friedens-nchier die Trauuug stall. Ich hatte mich so fest in "nen dichten Schleier vermummt, daß mein Herr bemahl von mir nicht viel zn sehen bekam. Übri-Hens vergalt er (bleiches mit bleichem. Wie mir der Uovokat vei der Auszahlung der bedungenen ^uiumc, welche gleich nach der Zeremonie in seiller ^"nzle^ vor sich ging, Zuvorkommend mitteilte. YMte Hl,>^ Jefferson die blaue Brille und den U'hwarzen Vollbart, welche er trug, nnr zu dem Zwecke angelegt, um sein Aussehen zu verändern. ^ wünschte ebenso wenig wie ich, bei einer zufäl "gen Begegnung ert'annt zu werden. Übrigens war die Gefahr nicht fehr groß; denn ich schiffte mich >wch in derselben Woche nach Europa ein. Der Advokat hatte nichts dagegen; nur mnßte ich ver-Mechcn, ihm stets meine Adresse anzuzeigen, damit "' mir den Zeilpnnkl der Scheidung bekannt geben kmme. „M.,'„ .Mient wird das Möglichste tnn. die ^"che zi, beschleunigen", versicherte er nnr beim Abschied.„Ich gdranliereIhnen dafür, daß^ie mcht 'U lange auf die Auszahlung der zweiten -valste '"erden warten müssen." ^"zwischen verging ein Vierleliahr, ohne daß 'ch weitere Nachricht bekam. Übrigens pressierte es unr gar nicht. Meine Ehe machte mir sehr wenig Umstände, im ^'»egenteil, da ich jetzt eine Fran war I"- uatürlich namue ich mich Fran Iefferfon — so konnn' ich mich viel freier bewegen. Der ^ommer kam und ich ging nach Marienbad, was ich nnr "ls wohlhabende Dame wohl leisten konnte, ^evns hatte ich rechtzeitig von dem Wechsel meines Wohnortes verständigt. Ich war nie eine Freundin großer Gesellschaften und lauter Vergnügung^,,. Meine ^iebe gall stels der Natur, und iu dein herrlich gelegenen Flecken Erde konnte ich mich so recht von Herzen ansschwärmen. Bekanntschaften suchte ich gar keine. Ich durchstreifte halbe Tage lang die ansgedehnlen Wälder, schlürfte die würzige, reine ^!uft nnd genoß mil Entzücken die Fülle von :'laturschö'nheiten. welche hier so reichlich zu finden sind. wir nicht bald anderswo ans der Welt. Menschen begegnete lch auf meinen Spazier-gangen nur selten. Die große Menge der Kurgäste t'omml über die üblichen Promenaden wenig hinaus. Nur einer von allen schien meine Vorliebe für einsame Waldwege zu teilen, ein hübscher, jnn ger Mann mit lichtblondem Haar und glattrasiertem Besicht. Ansangs glcmbte ich, daß es nur Zu. fall sei. wenn nnr uns täglich trafen, besonders da er nie zudringlich wurde, soudern stets mit ehrerbietigem (^rnße vorüberging- Allmählich aber er-kannte ich doch, daß es mehr meine Person sei, die ihn in die Wälder hinaus lockte, als das Rauschen drr Fichten, der Dust der Waldbämm' und die hei-lige stille. Aber wenn ich behaupten wollte, daß ich ilim deslmlb zuritte, müßte ich lüaen. Wozu die Geschichte eiuer. erwachenden bliebe schreiben? Mir war sie lind bleibt sie zeitlebens das schönste und köstlichste Wunder. Für einen Fremden aber dürfte sie kaum inleressani sein, denn es fehlten dabei alle aufregenden nnd spannenden Momente. Nach drei Wochen gestand mir Francis, mein Verehrer hieß gerade so wie mein sogenannter Mann, daß er mich liebe, nnd ich erzählte ihm die sonderbare Geschichte meiner Heirat. Natürlich war ich fest entschlossen, ievl ans die Scheidung zn be- stehen, die zu fordern ich gerade so ein .Recht hatte wie Iesferson. Ich kabelte am selben Tage an ^evys. Vierundzwanzig Ttuuden später erhielt ich die telegraphische Antwort. „Gemahl mil der Tchciduug einverstanden, falls Tic auf IhreTl Anspruch verzichten und echal teile Fünfzigtauseno zurückgeben." Ich zeigte die Depesche Francis. Er lvar höchst empört und nannte das Ganze einen Gaunerstreich uud einen Erpressungsversnch. Aber ich lachte nur; was lag mir denn jetzt am Gelde. Ich schrieb sofort eine zustimmende Antwort nnd gab sie Francis, damit er sie aufs Telegraphenamt trage. Und da--------da faßte er mich plö'vlw) imi beiden .vänden am Klopfe nnd küßte mich ungeniert, obgleich wir von allen Teitcn gesehen werden konnten, denn wir saßen in einer offenen Laube des Gartens. Anfangs war ich so überrascht, daß ich gar nichts sagen lind mich nicht wehren konnte. Endlich aber riß ich mich los nnd stammelle mehr überrascht als erzürnt: „Aber mein ,herr--------" „Aber mein Kind", lachte .>r, ..dn wirst doch ',n deinem Manne nicht ,Tie' und ,.. Mai 1W». lomuw. Nie dcm auch sei, wenn diese Frage au» deiu Gebiete 0er parlamentarischen Erörterung in das der Auofi'chruna, treten sollte, würde man einem solchen Versuche nicht nur ein sehr lebhaftes Interesse, sondern auch ein ehrliches Wohlwollen entgegenbringen können. Politische Ueverftcht. Laib ach, 14. Mai. Ein Berliner Telegramm der „Köln. Ztg." sagt, das; die unfreundlichen ungarischen E ti ill in c n über den K aiser b e s u ch ^war einen tingünstigen Eindruck machen, aber selbstverständlich am Gange der deutschen Politik nichts ändern können. Bündnisse würdcn nicht allein von oer Freundschaft der Herrscher, sondern auch von den politischen und wirtschaftlichen Interessen der Völker getragen. Ein Blick in die Vergangenheit müsse bei sachlichem Urteil zum Schlüsse führeil, daß bisher Deutschland wie die österreichisch-ungarische Monarchie in ihren beiden Hälften aus der Bundesfreundschaft gute Früchte ernten. Die Unterstellung, der deutsche Kaiser habe den Kaiser von Österreich in bezug auf die Kommandosprache zu ungunsten Ungarns beeinflußt, richtet sich von selbst durch das Prinzip der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten Österreich-Ungarns, daZ Deutschland stets auf das strengste durchgeführt hat und das auch in diesem Falle selbstverständlich nicht verletzt worden ist. Bei gutem Willen könnten sich die ungarischen Blätter angesichts der wiederholten ,'itichtigstellungeu der Falschmeldungen leicht von deren Grundlosigkeit überzeugen. In hiesigen politischen Kreisen verlalltet allgemein, daß sich die Situation gebessert hat. Das >iompromis; zwischen dem Ministerpräsidenten und dem Polenklub ist soviel wie zustande gekommen. Dasselbe bezicht sich auf die Erhöhung^ der Mandatszahl in Galizien auf hundert und auf die Zusicherung, daß der Ministerpräsident eine El> klärung bezüglich der beabsichtigten Erweiterung der Autonomie Galiziens geben werde. In einer Besprechung des neuen Lloyd -Vertrages hebt das „Fremdenblatt" hervor, daß er die Sanierung des Aoyd und damit auch die Sanierung des Lloydverkehrs verbürge. In allen seinen Bestimmungen zeige sich ein industric-politischer Einschlag. In keinem anderen verkehrspolitischen Etaatsvertrage haben die Forderungen der Industrie im Bereiche der Frachtentarife und des Schutzes der heimischen Arbeit eine so liebevollemsige Beachtung gefunden, wie in diesem neuen Lloydvertrage. Auch vom staatsfinanziellen Standpunkte aus ließen sich gegell den Vertrag keine Bedenken erheben, der mit seinein billigen Ausgleiche zwischen den Ansprüchen des Staates, des Seeverkehrs und der Unternehmung selbst eine vielversprechende Grundlage für die Neubelebung unserer Handelsschiffahrt biete. Der in den letzten Tagen wiederholt angekündigte WechseIin der Leitung des rrrssischen Auswärtigen Amtes wurde offiziell Verlautbart. Der zurücktretende bisherige Minister des Äußern Graf Vladimir Nikolajeviö von Lams - 0 orff ist geboren im Jahre 1^45 und entstammt dem ursprünglich westfälischen Adelsgeschlechte v. d. Wenge, das lkl? den Titel der Grafen von ^iains-dorff enthielt. Seit l>!0<) steht er in Diensten des Ministeriums des Äußern, begleitete 1678 den Fürsten Gorcatov zum Berliner Kongresse, war gewöhnlich dem Kaiser während des Sommeranfent-haltes und auf Reisen als diplomatischer Referent beigegeben und rückte 1K97 unter MuravM Zuin Gehilfen des Ministers vor. Nach Muravievs ^ode am 21. Juni 1RX) wurde Xiamsdorff znm Verweser des Nessorts und am 0. Jänner l!X)l zum wirklichen Minister der auswärtigen Angelegenheiten ernannt. Eines der wichtigsten Momente seiner Amtsführung war die Herstellung des Abkommens mit Österreich-Ungarn, betreffend die Balkan-Fragen, das in der Mürzsleger Monarchen-Entrevue am :5. Oktober WM sowie ill der identischen Note beider Mächte an die Pforte vom 5. Oktober desselben Jahres seinen sichtbgren Ausdruck fand. — Der neue Minister des Äußern Alexander Petro-vi<" von I zvol -? k i j wurde am 1A. März 1850 iil Moskau geboren, fungierte als Ministerresidenl am Vatikan, als Vertreter Rußlands in Belgrad und ill München und seit August 1R).^ alo Gesandter in Kopenhagen. Eine zugehende Meldung aus Konstantinopel hebt als bemerkenswert für die panisla m isti -scheu Ideen und Bestrebuugen im Mdiz den Umstand hervor, daß seit uugcfähr zwei Monaten die dortigen türkischen Blätter täglich eine „Islam-Ehronik" publizieren, mit verschiedenen Nachrichten über die Ausdehnung und stetige Ausbreitung des Islams in Asien, Rußland und anderwärts. Der Bei von Tunis Sidi Muhammed El vadschi ist ill seiner Residenz gestorben. Als sein mutmaßlicher Thronfolger wird Nasr Bei, geboren l^"). Tagesneuigleiten. — (Selbstmord einer Lehrerin und ihrer Schüleri n.) In Sophia spielte sich vor einigen Tagen eine eigentümliche Tragödie ab. Die Lehrerin am Mädchengymnasium Klavdija Stojanovic hatte sich ans Eifersucht gegen ihren Mann erschossen. Sie kam nach Hause und fand ihren Gatten in Gesellschaft einiger Damen, unter denen auch ein junges Mädchen war. das Frau Stojanovic schon seit längerer Zeit mit ihrer Eifer» sucht verfolgte. Frau Stojanovic eilte, ohne ein Wort zu sprechen, in ein Nebenzimmer, nahm aus der Schreib» tischlade ihres Gatten einen Revolver und erschoß sich. Als nun eine ihrer Schülerinnen, namens Raina Vukarov, von dem Selbstmorde ihrer Lehrerin, an der sie mit großer Liebe hing, vernahm, verließ sie heimlich das Haus ihrer Eltern, schlich sich m den Garten ihrer verstorbenen Lehrerin und erhängte sich an einem Vaume. In einem Briefe, den das Mädchen zurückließ, erklärte es, ohne ihre Lehrerin nicht länger leben zn können. Zugleich bat das unglückliche Kind, in einem gemeinschaft« lichen Grabe mit Frau Stojanovic bestattet zu werden. — (Theologisches Studium und — der Phonograph.) Eine interessante Neuerung ist seit Beginn dieses Semesters an der theologischen Fakultät der Wiener Universität iu Verwendung. Es ist dies ein großer — ttouzertphouograph, der bei den homiletischen Übungen gute Dienste leistet. Professor Swoboda, der Leiter dieser Übungen, hatte nämlich die Erfaliruug gemacht, daß bei diesen Predigtübungen gewisse Fehler seitens der Studierenden immer uud immer wieder gemacht würden, ohne daß es ihm gelungen wäre, die Fehler auszurotten. In dieser Kalamität verfiel Professur Swoboda auf einen ebenso glücklichen als modernen Ausweg. Er nahm einen großcu Kouzertphouogravh zu Hilfe, der die Predigten eines jeden Studenten getreulich aufnimmt uud mit allen Fehlern wiedergibt. Der Apparat hat bereits sehr gute Dienste geleistet. Nach Aufnahme lmd Wiedergabe der Übungsvredigt wird die Platte wieder abgehobelt uud für die nächste Aufnahme fertiggemacht. Die Studenten brauchen also nicht zu fürchten, daß Ulan uach Iahreu eine Predigt von ihnen zu hören bekomme, wie sie nicht gehalten werden soll. — (Eine mutige Dame.) Einen außerordentlichen Mut bewies diesertage, einer Meldung aus England zufolge, eine jnuge Dame, die Gattin eines Offiziers, einem Einbrecher gegenüber. Das jung verheiratete Paar bcwohut ciue ziemlich einsam gelegene Villa in Brecon, einem Ort in Breconshire. Der Offizier war abends auf seinem Motorrad fortgefahren und kehrte nicht zur festgesetzten Zeit zurück, weil an seiner Maschine etwas nicht in Ordnung war. Die jnngc Frau schickte die Dienstboten zu Bett und wartete iu einem der unteren Näume. Plötzlich hörte sie ein verdächtiges Geräusch, worauf sie sofort die Treppe hinaufging und die oberen Räume abfuchte. Sie fand nichts, nahm aber eiueu der Revolver ihres Manues der Vorsicht wegen mit herunter. Als sie die unten gelegenen Zimmer noch einmal absuchte, sah sie sich plötzlich einem Mann gegeu-iiber, der sich hinter dem Vorhang versteckt hatte. Sie richtete unverzüglich den Revolver auf ihn und drohte ihm, sofort zu schießen, wenn er irgend eine verdächtige Bewegung mache oder nicht ihreu Befehlen Folge leistete. So trieb sie den Einbrecher ans dem Hause heraus durch deu Garteu und gestattete ihm dann, über die Mauer zu klettern uud davonzurenncu. Die Geistesgegenwart ist um so mehr.zu bewundern, als der Re» volver nicht einmal geladen war. — (Ein ordnung lie bend er Selbstmörder» war ein Schreiner, der sich diescrtage in Nomanshorn am Bodensee erschoß, vorher aber noch selbst seinen Sarg anfertigte, ihn auch schön bemalte und dann dem Leichen» besorger einen Brief schrieb, daß er um eine bestimmte Zeit die Leiche des Briefschreibers abholen könne. — (Das Herz außerhalb des Körpers.» Ein Kind mit dem Herzen außerhalb des Körpers wurde in New-York geboren. Ein deutscher Arzt, Dr. Karl H. Wintsch, hatte als Geburtshelfer fungiert und wollte durch eine Operation das regelmäßig schlagende, in der Größe ziemlich normale Herz unter die Rippen zwängen, doch starb das Kind, bevor die Operation ausgeführt werden konnte. Das Eigentümliche war, daß diese unnatürliche Lage des Herzens nicht durch irgend eine äußere Verletzung entstanden zu sein schien. — (Die Bibel in 400 Sprachen.) In der letzten Jahresversammlung der «Britischen und ausländischen Bibelgesellschaft» in London wurde mitgeteilt, daß im letzten Jahre fast sechs Millionen Exemplare Gleißendes Gold. ^^ ""°t-n' Roman von Vrich Kriesen. (26. Fortsetzung.) „Lassen Sie ihn vorläufig in dem Glauben, seine Tochter sei in Kapstadt zurückgeblieben. Vielleicht, dcch nach und nach der Schleier schwindet, der seine Erinnerungen jetzt noch verhüllt. Dann bereiten Sie ihn vorsichtig auf das Schreckliche vor. Es wird ein furchtbarer Schlag für den Armen sein, der ihn ent> weder plötzlich ganz gesund macht oder . . ." „Oder?" ..... ihn dem Wahnsinn zuführt." schließt Dot» tor Swift ernst. Als der junge Mann gleich darauf an die Reeling gelehnt auf Peter van Deussen wartet, sind seine Gedankeil umflort . . . Hanna tot... versenkt in den Atlantischen Ozean! Und ihr armer Vater von der fixen Idee befallen, sein Kind lebe noch. Welch traurige Lage! ..So! Da bin ich wieder!" Mit breitem Lachen schreitet soeben Peter van Deussen auf Renato zu. „Nun schnell an Land! Will sofort ein paar Zeilen an Hanna schreiben, damit sic lueitz, daß ich glücklich gelandet bin . . . Hm. sie hat mrr doch etwas für Sie aufgetragen, Tosti! Was war eb nur? Hm, hm." Der Alte streicht sich nachdenklich über die Srirne. als suche er in dor'Erinnerung nach etwas, das seinem Gedächtnisse entschlvunden ist. In geteilter Stimmung treten die beiden die Reise an. Peter van Deussen freut sich wie ein Kind über alles Neue. das er sieht. Beim Anblick des herrlichen Nheinstromes, der majestätisch dahinrauscht durch oie blühende Landschaft, der zerfallenen Nur< gen. welche von stolzen Uferhöhen herablugen, freut sich der Alte wieder, klatscht Peter vergnügt in die Hände. ..Wenn das meine Hanna sel>en könnte!" Und als der Expreßzug dahinjagt über oie Gott» hardbahn, die bei ihrem Weg durch die Alpenwelt kein Hindernis kennt, die dahineilt an schauervollen Abgründen, an ungeheueren, wie für die Ewigkeit errichteten Gebirgsstöcken, an sonnenglitzernder Schneepracht — da freut sich der Alte wieder, daß er seinem geliebten Kinde von all dieser Schneepracht schreiben kann. Stumm, sitzt Renato neben dieser kindlichen Be» Zeisterung. Es zerreißt ihm das Herz, immer wieder zu höreil: „Was wird Hanna sagen . . . Wenn Hanna später einmal das alles sieht! . . . Hätte ich sie doch mitgenommen! Allein freut es mich nicht halb so sehr!" Renatas Einsilbigkeit schiebt der brave Alte auf die Enttäuschung, dah seine Braut nicht mitgekominen ist. ..Wir kehren wieder nach Kapstaot zurück. Junge!" tröstete er. „Hanna erwartet uns sehnsüchtig. Wissen Sie, das Mädel fing manchmal ein bißchen an, sich Kopfschmerzen zu machell wegen der schönen Rö- nierin ... na, Sie verstehen mich schon! Aber ich hab's ih,r ausgetrieben: ich weiß schon. Sie denken an keine andere." Leise Röte stieg in Renatos Wangen. Vergebens bemühte er sich, die Unterhaltung auf ein umfang' reiä>eres Gebiet zu leiten. Der Alte ist nicht von seinem Steckenpferd abzubringen. „Wir brauchen noch nicht gleich umzukehren," plaudert er gemütlich weiter. „Ich habe ein Viertel' jähr Urlaub und kann ihn auch noch verlängern las« sen, wenn ich will. Hanna sagte immer: Du brauchst eine kleine Abspannung, Papacl>en! Das gute .Mnd! Ich werd' ihr aber auch was Schönes mitbringen, den Bräutigam!" Seine verschmitzten Augen suchen Verständnis» innig die Blicke oes jungen Mannes. Doch Renato guckt zum Fenster hinaus. Er kann es kaum mehr ertragen, dieses unbefangene Geplauder voll der Toten, als weile sie noch mitten unter ihnen, als se» es nur eine Fraze der Zeit, wann der Alte sein heiß geliebtes Kind wieder umarmeil wird . . . Nach mehrtägiger anstrengender Eisenbahn fahrt, die jedoch van Deussen gar nicht ermüdet z" haben scheint, fährt der Zug in den Bahnhof von Rom ein. Renato atin^t auf. Er nimmt einen Wagen und fährt mit Peter nach seiner Wohnung. Er «mg den Alten in keinem Gasthof einmieten, obwohl das beständige Zusammensein mit ihm und die dmnit verbundenen Unterhaltungen über .Hanna lme ew Schreckgespenst bor ihm aufragen. (Fortsetzung folgt) Laibacher Zeitung Nr. 111. ^37 15. Mai 1906. der Heiligen Schrift verbreitet wurden. Die Zahl der Sprachen, in die die Bibel im Auftrage der Gesellschaft übersetzt ist, beträgt jetzt bereits fast 400. Im letzten Jahre wnrdcn elf neue Übersehungen dieser stattlichen Liste hinzugefügt. Unter diesen befanden sich Ladakhi, das an der Grenze von Tibet gesprochen wird, Singpho, die Sprache eines Volles, das im Hngellandc des östlichen Assam wohnt, Knlieiu, das auf einer Insel der Neuen Hebriden heimisch ist, Zignla, das Idiom der Wazignlas, die ein großes Gebiet in Deutsch ^Ostafrita bewohnen, ^aa, das ans einer der Salomonsinseln gesprochen wird, «nd die arabische Umgangssprache, die den Ungebildeten in Ägypten allein verständlich ist. — (Eine erschütternde Geschichte) wird aus Newport News in Virginia gemeldet. Inlian Pavclinio, ein Schiffsbanmeister, crfchoß feine Frau, weil sie wiederum Anzeichen des beginnenden Wahnsinns gezeigt hatte, nnd überlieferte sich dann felbst der Polizei. Er gab ruhig und völlig gefaßt au, daß feine Frau vor einigen Monaten w einen, Irrcnhansc nntcrgebracht worden sei, aber dann als geheilt entlassen worden wäre. Die Schrecken ihrer Gefangenschaft hatten so furchtbar auf sie gewirkt, daß Ue ihrem Gatten das heilige Versprechen abnahm, er müsse sie töten, wenn sie wieder ihren Verstand verlöre. Vor etwa vierzehn Tagen verfiel die Fran in einen dumpfen Trübsinn. Am vorigen Sonntag erklärte fic nnn ihrem Gatten, daß fic deutlich fühle, wie der Wahnsinn sich immer mehr und mehr ihrer bemächtige; sie erinnerte 'hn an sein Versprechen und beschwor ihn, es zn halten. Er aber weigerte sich, sie zn töten, und so ließ sie die ganze Nacht nicht ab, ihn mit Flehen nnd Bitten zu bestürmen, ihn unter Tränen dazn zn bewegen, sie nicht wieder den furchtbaren Leiden zu überliefern, die fie "orhcr ausgestanden hätte. Am Morgen willigte er endlich, durch den Anblick seiner verzweifelten Fran völlig gebrochen, ein. Die Frau legte sich, mit ihrem besten Meide angetan, anf das Bett, fagte noch ein Gebet her, nnd bann schoß ihr der Gatte eine Kugel durch den Kopf. Nachher wnsch <>r jede Blutspur ab, richtete alles für das Leichenbegängnis her, ging dann zur Polizei und gab sich selbst' an. Lolal- und Provinzial-Nachrichten. Ei« Informationsprözeß iibcr das Laibachcr Vistum vom 1!). Dezember 1543. Von Fr. Komatar. (Zchluh.) Auch iid^l- das Laibacher Bistum ist eine Infor. 'nation aus vortridentinischer Zeit enthalten (abgeguckt bei Frieden sburg S. 185 bis 187). Das Prä-^nwtionsrecht der Laibacher Bischöfe übten, da das ^istliin vom römischen Baiser Friedrich III. gegriin-"« wurde. die österreichischen Herrscher ans. Bald "ack den, Tode des Bischofs Franz Freiherr,, von ^"tzianer in, Herbste 15N (bei Gams, Potthast, .^.nnitz und Catalogs Cleri Ü. d. ist das Todesdatum wlichlich aus den .'.<. März 151! gesetzt) übersandte ^' römische Baiser Ferdinand I. den, Papste ein? ^"N-ift mit der Bitte, den von ihn, präsentierten urban Teslor, seinen Beichtvater und Almosenier. an lnc Spitze wg Laibacher Bistums zn stellen. Der Papst ^miftrngte oen Kardinal Mareello Cervino, die In-Formation duichznjühreu: dieser kardinal hat dann un Konsistorium am W. Dezember 15^ ein Referat ^"' stattgehabten Verhöre und Erkundigungen abge-UcMet, In f^r,. deutscher Übersetzung lautet die In-wrination: „Laibach, die Hauptstadt des Landes irainc., gelegen fast in dessen Mitte, umfaßt »nge-'Nlir lausend Häuser. ,^lrain (Caruiola) wiro derzeit >cne (^>.^'„^ ^'nannt. welche einst die karnischeu Völ-Schäften besiedelten. Diesem Land wird begrenzt in, ^Nen von Illyrien und oberen Pannouien, im Norden vo„ Tleiermart und tarnten, im Westen von ^'n Gebirgen dei- Grafschaft Tirol nnd Friauls, im ^nden von Istrien und vom Adriatischen Meere. ^ie Stadt führt ihren Namen von den, sic durch' M'ereuden Flusse Laibach, der sich in deren Nabe in "c Tav.' ergießt. In der Mitte dieser Stadt liegt die dem deil. -i'kolaus gelueihte 5tathedralkirche. Das Bistum nmnut einen ziemlich groMn Flächemanm ein und 'U ", Neistlich^-V^i^,,,,^ dem Aauileaer Patriarchate, "nterg,'ovdnet. Die Xatliedraltirche besitzt die für die aotteodiensllichen Verrichtungen nötigen Gegenstände ",' M'nüze; sie ist gut versorgt mit kostbaren Ge. 'NMn, Ornaten, Glocken und einer Orgel sowie "'deren Notwendigkeiten. An der Kirche bestehen zwei Würdeuämter: der ^l'opst und der Dechant: im Domkapitel haben ihren ^l.; auch 2<» Tomherren oder noch mehr: oie Ein künfte der Mitglieder des Domkapitels siud nicht ^^"N. gerade noch hinreichend für ihren Unterhalt. . Einst waren die Einfünfte der Tomkirche, die in Weizen, Gerste und Ieheuten bestanden, sehr groß; >M aber sind sie imolae der fortwährenden Türken. einfalle seln vermindert worden, so daß nieniand ihre lradre Höde mil ^icherlM angeben lann. In den Büchern der päpstlichen Kammer findet man fie rnit 15tardinals Cesis abgehallen; es wurde dem Bischöfe Franz wie-auch den, Bischöfe Urban ganz nnd gar die Zndlnng der Annalen er-lasien. — (Auszeichnung eines heimischen >t ü u st lerZ.) Seine k. und t. Apostolische Majestät daben, wie bereits gestern gemeloet, die von dem Bildhauer Josef Vrbanij a in Selzach ausgeführte nnd behufs Unterbreitung au Allerhöchster Stelle in Vorlage gebrachte Holzskulptur „Die Trösterin im, Todeskampfc" der huldreichsten Annahm? unter Aller-gnädigster Zuweisung dieser Arbeit an das Landes-museum „Rudolfiuum" in Laibnch zu würdigen ge» ruht. Aus diesem Anlasse ist dem Genannten eine namhafte Allerhöchste Spende zugekommen. Wie wir vernehmen, ist gegründete Ansfichi vorhanden, daß dem strebsamen Künstler durch die Gnade Seiner Majestät die Möglichkeit einer^ weiteren Ausbildung geboten wird.. Die fragliche Skulptur, welclie eine bedeutende Begabung verrät, wird im Rudolfinum an ^ecignetem Platze znr Aufstellung gelangen. Vroa-nija ist bekanntlich auch der Schöpfer der Skulptur: „Der Abschied des Landlvehrmanne5", welche seiner-zeit von Seiner t. nnd k. Hoh?,t. dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzoge Rainer der Annahme huldvollst gewürdigt wurde. ^ (Bezirlstraulent ussc in X!ai° bach.) In, Gartensalon der Restauration „Zum ^önien" fand am Sonntag vormittags die diesjährige ordentliche Generalversammlung der Delegierten der Bezirlstrant'entasse in Laibnch statt, wobei der erste ^tadttommissär Herr A. Semen als Vertreter der Aufsichtsbehörde fungierte. Der Obmann der Be^ zirkskrantenkasie, Herr I. B r e Z k v a r, erstattete einen eingehenden Bericht über die Geschäststängten der Anstalt und sprach zunächst sein Bedauern dar-über aus, daß sich die Delegierten der Arbeitgeber vollends absentierten nnd jedwede Mitwirkung in der Verwaltnng der Krankenkasse ablehnen. Die Anzahl oer Beziristrankenkasseinitglieder hat sich a„ch im ab-gelaufenen Jahre bedeutend^ vermehrt und beläuft fich nunmehr auf mehr als 7Mli Personen. Die teil-weise abgeänderten,^assestatuten haben mit Erlaß vom II. Februar N)!Xi. Mil 1272. die Genehmigung der k. k, Landesregierung erhalten und stehen, in Druck erschienen, den Mitgliedern zur Verfügung. Als stän-dige Kassenärzte wnrden die Herren Dr. Franz Dolüat, Dr. Johann Jen to, Dr. Lndwiy Ienko nnd Dr. Johann Zajec gewonnen. wäl> rend mit den Spezialisteu Herren Dr. Demeter Nittei' vou Vleiweis, Dr. Eniil Bock und Dr. I. Dem -^ar besondere Vereinbarungen zuguusten oer Kvs. senluitglieder getroffen wurden. Vou Dr..Karfits Broschüre über die Lungentuberkulose und deren Be-lämpfung wurden 5t»l) Ercinplare angekauft und werden an kranke ^asseinnitglreder unentgeltlich ver-abfolgt. Die Geschäftsordnung der Krankentasse ist teilweise abgeändert worden; nunmehr sei die Gaväh. rung einer Remuneration für den Obmann zulässig. Der Obmann betonte scklichlic!^ daß die vierjährige Funktionsperiode bald abgelaufen fein werde, und forderte die Delegierten auf, den bevorstehenden Neuwahlen volle Aufmerksamkeit zu widmen, oamit die Interessen der Arbeiterschaft keinen Abbrnch er leiden. ^ Wie wir dem vom Kasse- „nd Rechnung>-fülirer, Herrn Otto Pel an, erstatteten Rechnung abschluß pro 1l»<»5 entnehmen, lilies fich i)^. Hl'serve-fond an, Schlüsse des abgelausenen Iahves auf ^!».5,trankeugeld »vnrden im abgelaufenen Jahre?.!>.lj:>,l) x ^7 ,,^ ^z,-Meditaniente und Heilmittel N.78A K 21 l, voraus« gabt: die Spitalsverpflegs- uud Trausportloften betrugen 15.252 Ix 6, die Beerdigungskosten 1172 K 52 l>, die dosten der Ärzte und Kranken tont rolle 15,41, die Verwaltungsfosten l<».M9 X 7<^ I, uud sonstige Ausgaben 20^1 X ^<1 l». Der Rechnungsabschluß wurde, nachdem Herr Schauer namens des Überwachungsausschusses dessen Nichtigkeit konstatiert hatte, znr Kenntnis ge nommen- anch wnrde dem Verwnltuu^raie das Äb-solutorinm erteilt. ^,n oen Ilberniachnnac-anssäms'. imirden seitens der Arbeitgeber die Herren Adoü P e t r i n unü Franz P u st, seitens der Arbntnchnn. di? Herren Leopold Frank, Johann Letnar, Edmund N 0 v 0 hradsly und ilarl Tetavc g^ ivählt. Schließlich wurde die Wahl oes Tchiedsgerich. tes vorgenoinmen und es wurden zu dessen Mitglie dern die Herren Johann Vajd a, Matthias Driaj, Matthäus I exet, Paul 5tri5nar und Joses 3 chauer berufen. Da besondere Anträge nicht vorlagen, wurde sodann vom Obmaune die Generalver-sammlung geschlossen. ** (W 0 h ltät i g ke.itsver a n st a l tu n g.) Das sinnige Märchen vom lieblichen „Dornröschen" hat schon verschiedene Dichter und .^onwonisten zu mehr oder minder gelungener Nearbeitnng begeistert', eine recht hübsciie Vertonung der Dichtung Hermann Frankes verdanken wi? dem bekannten Komponisten Franz Abt, der besonders auf Schülervorftellungen Rückficht nahm, wofür die leichtsanglichl-n Lieder und Chöre zeugen. Das Licderspiel ist ursprünglich nicht szenisch gedacht nnd seine bühnenmäßige Einrichtung in Kostümen bildete ein Werk geschickter und geschmacl-voller Ersindung, wofür den Leitern der Veranstaltung Anerkennung gezollt sei. Die Szenen, welche von einem Chor von Zöglingen der deutschen Privat Lehrerinnenbildungsanstalt aufgeführt wurden, übten reizvolle Wirkuug; anmutig wie die jungen Damen waren ihre geschmackvollen Kostüine, ungezwungen ihre Bewegungen, sicher ihr Anftreien: vor allem gebührt aber den drei» und vierstimmigen Chören, die durch fie zum Vortrage gelangten, warnies, unein. geschränktes Lob. Frau Antome Nebenführer bewährte hier wieder in der gewissenhaften, sorgfältigen Einstudierung der Chöre und Soli ihre ge° iangspädagogische Begabuug und ihren hingelx'nden Eifer. Der fich?re Touansatz, die reine Tongcbnng, die dentliche Aussprache, der verständige Vortraa, waren tadellos uud machten den besten Eindruck. Angenehme Überraschung bereiteten nicht minder d?r Zuhörerschaft die gesanglichen solistischen Tarbietun-geu der Fräulein: Grete Lo^-niter sgnte Fee), Rosa Schweiger (Dornröschen) und Mary Tichech sböse Fee). Das schöne Ttimmaterial ist in richtiger Schulung, welche musikalische Intelligenz unterstützt, wird gut verwertet und gelangt daher vorteilhaft zur Geltung. Mit verständiger Anffassung nnd wirkungsvollem Ausdruck deklamierte Fräulein Laura Schüller den verbindenden Tert. Frau N e benf ü h r e r, welche die Klavierbegleitung künstlerisch selbst besorgte, wurde ourch Überreichung eines prächtigen Blumenstraußes und reiäien Beifall geehrt. Eine maleriM' Grupp?: Dornröschen uiit dcni Königsfohn sFräulein G er stn er) vereint, aesegnet von der guten Fee, bildete den würdigen Abschluß und fano lebhaften Anklang. Um das Szenische und Vühnentechmsche machten sich die Herren Steib und Oskar Wagner verdient. Der Abend wurde mit der „Inbelouvertüre" von C. M. Weber, welche Frau« lein Lanra 3 chüller nnd .Herr Dr. Fritz Z a u g ° ger an, Klaviere zu vier Händen zu schöner Geltung brachten, eingeleitet, Herr Professor Sckraut-zer begeisterte das Publikum durch den prächtig«, Vortrag des Liedes an den Abendstern aus Tann liäuier nnd der Ballade „Die Uhr" von Löwe zn lauschendem Beisalle, der ihn zur willkommenen Zu> gäbe des Liedes „Der Doppelgänger" von Schubert bewog. Sauber, mit schön entwickelter Technik und reinen, Tonansatz trugen die Herren Oskar Got» tel »nd Oskar Reisner nn 5sef Luckmann, Inhaber der Firma L. C. Luck manu, znm ehrenden Andenken an seinen Vater .Herrn Josef Lnckmann 2l»l) K, von der Dilution o4»r Krai-nischen Sparkasse 2M l<, von der „.<», >osojil »im" in Lnibach «l» K, p^u d.'r „^ ^," in ^berlaibach 1l, K. von der „Posojilnicn" n, Loitsch !s1 K 12 l>. Laibacher Zeitung Nr. 111. 1036 15. Mai 1906. (M ilitärische 5.) Ernannt wurde zum Landnx'hrbezirtofeldwebel der provisorische Landtoehr-bczirlsfelowebel Franz Tchwagerl t>es Üandwehr-infantericregintelttc' Laibach Nr. 27. Mit Wartegebühr beurlaubt wird auf ein Jahr der Leutnant Rudolf Eudl des Lanowehrinsanterieregunents ^aibach Nr. ^7 (Urlaubsort Wien). — (Vert eli r mit Ze l l u l o i d.) Inl Handeln-Ministerium wurde der Entwurf einer Verordnung, betreffend Ticherlielt^vortehrungen für die Auf-dewahrung uud Bearbeitung sowie für den Vertehr oon Zelluloid, Zellnloidabfällen und Zelluloidwaren, ausgearbeitet und den beteiligten Ministerien behufs Erteilung ihrer Zustimmung bereits iiberfendet. Ter Entwnrf trifft zunächst allgemeiile Vestinlninngen für die Ambewahrung, die Verarbeituug und den Verkehr von Zelluloid, Zclluloidabfällen und -Waren. An diese Bestimmungen schließt sich eine technische Anleitung über die Beschaffenheit der zur Verarbei-tung von Zelluloid errichteten Wertstätten und eine Betriebsvorschrift. Nach dem Einlangen der Zustimmung der beteiligten Nessorts wird der Entwurf den Handels- und Gewerbelammern sowie dem Industrierate zur Begutachtung vorgelegt werden, welch letzterer zur Beratung des Entwurfes eine Enquete unter Zuziehung der beteiligten Industriellen und Gewerbetreibenden veranstalten dürfte. ^ lTpende für die A r m e n.) Ter hiesige Handel o ni a nn Herr Milan Rosner hat anläszlich feiner Aufnahme in den Gemeindeverband der Ttaot Laibach für die städtischen Armen den Betrag von M» lv gespendet. -(Buffalo Bills Wild - We st) wird morgen vorunttags in vier Eisenbahnzügen mit zu-saniinen 5l Waggons lner eintreffen, worauf sofort die Auowaggonierung beginnt. - Wie uns der alie Begleiter Buffalo Bills, der Major John M. Burte, versichert, wird die von Buffalo Bill hier gegebene Schaustellung alles in allem dieselbe- sein wie die zu Berlin, London, Pario. Rom lc. gegebene; auch wird lein Tetail d?s Programmes fehlen. Schon vor ltt Jahren war Buffalo Bill einmal in Europa aber diesmal bat er die doppelte Zahl an Menschen und Pferden mitgebracht, ohne von den verschiedenen Nassen, den Indianern, Japanern, Kosaken, Arabern, Mexikanern ?c. :c.. zu reden. Es sind Plätze für 12.000 Perfonen unter undurchdringlichen Ielttüchern er richtet: die beiden Vorstellungen finden ob schön ob Regen statt, und die Beleuchtung wird durch eine der Gesellschaft selbst gehörende Maschinerie von ^5.000 Pferdeträften inszeniert. Tic Vorstellung ist am Abend also dieselbe wie am Tage. Nie Ausstellung hat mit -einem Zirkus nichts zu tnn. Tie Eintrittskarten gelangen morgen von 9 Uhr vormittags ab zur Ausgabe. - Wie wir der „Triester Zeitung" entnehmen, waren bei der am Sonntag in Trieft veranstalteten Vorstellunz die 12.000 Sitze vollständig beseht. Über die Produktionen schreibt das genannte Blatt unter anderein i Nach einer kurzen englischen Begrüßungsansprache Buffalo Bills an das Publikum begann die Vorstellung. Nun entwickelte sich ein farbenprächtiges, bnntbewegtes Bild, das uns die in der Jugend mit so großem Interesse gelesenen ..Indianergeschichten" lebendig, greifbar vor Augen führt. Tie von den Klängen einer Musikkapelle bogleiteten Produltionen sind sowohl einzeln als in ihrer Gesamtheit nicht mit den Vorführungen zu vergleichen, die in einem gewöhnlichen Zirkus geboten lverden; hier ist nichts Eingelerntes, überall kommt die Ursprünglichkeit zum Turchbructie, es wird eben das frische Leben in Wild-West naturgetreu zur Veranschanlichung gebracht. — Volle anderthalb Stunden währte das unvergleichliche Schauspiel, das den Zuschaner bis zum letzten Augenblicke in Spannung erhält. Mit einem Aufmarsche der gesamten Truppe wlV> zu Beginn der Vorstcllnng verabschiedete sich der Organisator dieses Riesenunternchmcns Buffalo Bill vom Publikum. — (Fräulein Ia ro mi l n G e r b i <,) Tochter des Herrn Franz Gerbtc-, Tiroktors der .Masbena Matica" ist in der abgelaufenen Saison in acht Konzerten aufgetreten, so einmal im Slavischen Konzerte in Wien. die anderen Male bei verschiedenen Veranstaltungen in Prag. Es waren dies ein Liederabend der „Slavija", ein Offizierskonzert auf der Sophieninsel, das Mozartkonzert am Konscr« vatorium. ein Svatopluk s'ech-Abend der „Uinclecki» Beseda", ein historischer Abend zu Ehren der Schriftstellerin Gabriele Preis, ein Kinderkonzert und ein Konzert zugunsten des Studentenbekleidnngsvcreines. Sowohl die böhmisäxm ale auch die deutschen Blätter rühmen der Sängerin schönes Stimmaterial von angenehmein Timbre, guten Vortraa, und gut? Schule nach. Tas ..Prager Tagblatt" sagt: „Ihr keuscher, knabenhafter Sopran ist eine jenerStiminen, wie man sie in Norddcutschland liebt: fadengeraoe, ohne das geringste Beben des Tones." Die „Narodni Politika" chieibt in der Besprechnng des >iindert'onzertes: „Zränlein I. Gerbi«^ sang sich ins Herz der jung.'n Znhörer durch die itinderlieder Masaus und Bendls ein, die sie einfach, ungesucht und wirkungsvoll interpretierte." " (Ein W ettschw i m ine r.) Gestern nachmittags zechten mehrere junge Leute im Gasthause ^antini am Franzenstai. Als sie schon ziemlich angeheitert waren, zog der 25jährige akademische Maler F. T. aus Tteiermark Nock und Weste aus, sprang in den Laibachfluß und schwamm bis zur ^chnlallee, wo er durch herbeigeeilte Sicherheitswachmänner aus dem Wasser gezogen und auf die Wachtstube gebracht wurde. Auf der Franziskanerbrücke und in der Schul-allee hatte sich eine große Menschennlenge angesam» melt. Es hieß, daß ein Akrobat von Buffalo Bill im Wasser seine Künste habe Zeigen wollen, andere wieder sprachen voll einem Selbstmordversuche. Ter Wett-jchwinuner und seine Kumpane wurden von der Po» lizci im Arrest behalten. " (Ein G e waltatt oer streitende lt.) Gestern abends wurden in der Latlermannsallee die ans der Koslerschen Bierbrauerei voll der Arbeit kommenden Arbeiter durch ihre streikenden Gellosseil überfallen. Trei Arbeiter wurden leicht, der 27jährige Johann Simento aber so schwer verletzt, daß er mit dem Nettungswagcn ins Spital überführt werden illnßte. .pente früh wurden durch die Polizei mehrere latverdächtige Arbeiter verhaftet. - (Tie Lehrerschaft des Schul-d ez i r tes L i tta i) hält am 17. d. M. nachmittags 2 Uhr im SchullNibäuoe in Littai ihre Jahresversammlung ab. —ik. < Ein landwirtschaftlicher Fortbildungskurs für Lehrer) wurde in der Zeit vom 2. bis 12. v. M. an der Landes-Ackerbau schule ill Stauden bei Rudolfswert abgehalten. Wie mail uns aus Teilnehmerkreifen nachträglich mitteilt, nahmen am Knrsc folgende Herren Lehrer teil: Michael Kabaj iVigaun bei ^irkniu). Josef 5loro-5ec er Fall ist. Wie mit Schnee bedeckt standen die Kirschen-, Birnen- und ÄPfelbämne da, und nachdem fie die Blüten abgeworfen hatt?n. war auch der Boden im ganzen Bannkreise der Bäume mit Blütm beoeckt. Es steht mithin eine außerordentlich gute Obsternte zu erwarten, die nm so mehr zn wünschen wäre. als die der beiden letzten Jahre höchst schleckt mai-, Ter feucht? Beginn des Wonnemonates hat auf den Gras- und Kleewuchs, Wetters auf die Feldfrüchte, besonders aber alls das Gemüse außerordentlich gut gewirkt. Tas Gras und der Klee stehen demzufolge außerordentlich dicht, bereits über ><. Met?!r hocli. daher auch die Heuernte sehr gut zu werden verspricht. Bisher hat sich in Untertrain kein schädlicher Frühjahrsfrost wie jetzt schon durch fünf Jahre eingestellt, so daß fogar die Nüsse, die bekanntermaßen die emp-findlichsten sind, gut davonkamen. Leider hat sich dic' Maitäferbrnt in einer ganz unglanblichen Menge ein-gefunden. Obwohl sie allgemein verfolgt wird, ist ihr doch nicht wirksam beizutonimen. Einzelne Eichenbestände stehen vollkommen kahl da. (V erci n s ausflu g.) Tie Filiale des Slovenischen Alpenvereines in Littai veranstaltet Sonntag, den 20 d. M., einen Ausflug auf die Alpe Mrzlica (105> Meter) bei Hrastnigg. Abfahrt von Littai mit dem Frühzuge (i> Uhr) bis Hrastnigg nin> von da Aufgang znr Alpe. Abstieg über Greis^ Saa> senfeld nach (5illi, Im Falle ungünstiger Witteruin findet der Ausflug Donnerstag, den 24. d. M., statt. ili. (T i ft ierte S ch nlba n v e r h and-l n n ^.) Ti? für den 15. d. M. anberaumte tommis-sionelle Verhandlnng in betreff des Nenbanes der Volksschule in Mulan wurde über höhere Weisung sistiert. —ik. — rere lebensgefährliche Schnittwunden lx'i. Zajec wurde sofort ins Landesspitai überführt. Mattbän:' ilosi und Novat wurden bei der Rauferei leicht ver letzt. Von der Gendarmeriepatrouille lmirdeil die Raufbolde Novak fowie Matth. und Mich. .Uosi ver haftet und dem hiefigen Landesgerichte eingeliefert. I. " (E i n g e b r a ch t.) Ter änßerst gefährlickc-Tieb Guido Hayne aus Seisenberg, der seiilerzeit die I.'isährige Maria Pauritsch ans Virnbanm entführt hatte, wurde diefertage samt dem Mädcwn ansge forscht, in Josefstal verhaftet nnd dann dem Landes gerichte eingeliefert. (W em gehört dasFahrrad ^) Zu dieser gestern gebrachten Notiz wird nns initgeteilt, daß dieses Fahrrad ans dem Nealschnlgebäude dein Stu< denten Anton Fogy gestohlen würd?. - (Im städtischen Schlachthause) wur« den in der Zeit vom 30. April bis 6. Mai 7N Ochsen, 6 Kühe nnd 6 Stiere, ferner 123 Schweine, 176 M< ber, 27 Hammel und Vöcke und 115 .Mhe geschlachtet. Überdies wnrden in geschlachtetem Zustande 2 Schweine, 38 Kälber nnd 51 Kitze nebst 479 Icg Fleisch eingeführt. * (Verloren) wurde eine silberne Taschenuhr samt silberner Kette mit einem .Kompaß als Anhängsel, ferner eine goldene Herremchr mit Dovpeldeckel samt goldener Panzerkette. Theater, Kunst und Literatur. — (Vinzenz Rizzis Dichtungen und Denkblätter,) deren bevorstehendes Erscheinen wir unlängst anzeigten, find nun im Grillparzer Vereins-Verlage (Franz Röhrich & Komp. in Wien 1906) erschienen. Der Hercmsgeber, Herr Ludwig Germonik, sendet dem Werke einen Aorbericht voraus, um darin die umstäudliche und mühselige ja fast abenteuerliche Erwerbung der Handschriften des längst dahingegangenen Dichters zu schildern. Die Sammlung wird mit «Liedern uud Dichtungen» eröffnet, worauf «Denkblätter» an befreundete Persönlichkeiten gerichtet. Überaus zart und sinuig sind die beiden Sonette an die Mutter Rizzis gehalten »md ein reiches Gemilt spricht auch aus den Denksftriichen an Ottilie. Eine dritte größere Gruppe ist «?ftlnken>, politische und literarische, betitelt; dcu Schluß bilden «Vermischte Gedichte.» Für unsere Heimat sind speziell die Gedichte an Friedrich Baraga, auf den Tod des Matthias Cop, an Anastasius Grün und mehrere Übersetzungen aus Presercu (8ilu, 8pomm», Uorn»l und Orglar) bemerkenswert. Dem sehr nett ausgestat' teten Buche ist eine Abbildung: die gotische Kaiser-Denl-säule zu Ferlach im Rosentale Kärntens samt einen' Weihegedicht zur Erinnerung an die glückliche Rettunll Sr. Majestät des Kaisers Frauz Josef I. vorangestellt. — Der Herausgeber hat sich mit der endlichen Rettung und Herausgabe dieses poetischen Nachlasses Rizzis em unleugbares Verdienst erworben. Das quantitativ Wenige, das in der Sammlung geboten wird, erscheint jedoch qualitativ viel. — Erwähnt sei noch, daß derselbe Her- Laibacher Zeituna Nr. IN. ^" 15 Mai 1906. ausgebcr vor Jahren schon Rizzis 'Dorfgeschichten aus Kärnten» erscheinen ließ, die in diesem Blatte vom Jahre 1882 ihre Besprechung fanden. Noch stehen Rizzis Essays aus! —o8. — (DerKn n stwar t.) Rundschau über Dichtung, Theater, Musik und bildende Künste. Herausgeber Ferdinand Avenariu s. Verlag von Georg D. W. Callwey in München. (Vierteljährlich 3 50 Mk., das einzelne Heft 70 Pfg.) — I„lM des zweiten Maiheftes: Leselultnr. — Die Erhaltung von Alt-Weimar. Von N. Bode. -Wagnerianer einst nnd jetzt. Von Richard Batka. — August Hndler. Von Georg Tren. — Lose Blätter: Aus Hermann Hesses «Unterm Rad». — Rundschau: Um« schau. Clara Vicbigs «Eiuer Mutter Sohn». Hans Aöhms «Gedichte». Schlüsselromane. Dresdner Theater. Antikes Theater. Umschau. Leipziger Musikleben. Gabriel Picrnes «Kinderkrenzzug». Hauseggers Abschied. Lauten« literatnr. Vom «Stilvollen» bei Schulfcstcn. Zur Kenntnis Dürers. Berliner Sezession. In Sachen des neuen Ur-hebcrrcchts. Noch einmal Lanffcnburg. Für deu Schutz °er Heimat. Für die Vogelschutznovcllc. Kuustwart« Ausstattungs-Wünsche. — Bildcrbcilagen: Carlos Grcthc, Hamburger Hafen: August Hudler, Sitzender Christus; Tonrelief mit dem Schmerzensmann; Apostel Paulus; Apostel Johannes. — Notenbcilage: Deutsche Tabulatur fiir eine sechschörigc Laute. Telegramme ills l. l. TtltWW'ssmeWütnz.M«. N i c ii, N. Mai. Tor „Poln. Xorr." zusoli-«' sind allc> Mitt^ilun^'n iili^r Details ^incs zwischen oen, Olnnmliic dcd Polcntlllbo i,nd do,n Ministerpräsidcn-t, vereinbarten ^tomproinisses, detressend die Wahl-N'for,,,, erfunden. Dao ^oniproniib dos Polenflubs und l^>l- N^iornnzi wird erst dann als im Prinzipe ".blveschlM'i, li.'trachlel loerde» tonnen, wenn dk' Ver "ndarnn^'n des 5Uudspl'äsidimn5 mit deni Mini ^'rpräsidenten von der parlamentarischen Kommission des Pl)lenl1nb5 ratifiziert sein norden. Wien, 11. Mai. Vei den bentia.'n ErBnzmms wählen ans dem dritten Wahltörper für den Ge° ux'indemt wurden im '2., l!.. 4., 5. nnd >l. Vezirte "^ Christlich-Sozialen gewählt. Troppa l>, 14. Mai. Gestern nachmittags tmu l's zwischen Czechen, als sie die Aeseda in Troppau ^'l'lies'.en, nn> einen Anöflnq nachGilschnntz zu machen, und jiiiu^n Teutschen zu einer Tchläqcrei. wobci drei! ^"s>.)nen vern'nndet wurden. Tie Polizei nahm cinc -u^liaftunn vor. Die Konflikte zwiMn den Datschen uud Czechen s^tzf^^ sjch mchel'liall' dcr Stadt in der Nähe von (Hiljäiwiy fort, ohne das; eo zu veiondelen )1tuhestörilNi)en getommen luäre. Der Abend verlief ruhig. Polizei und Gendarmerie waren aufgeboten. L o n d o u, 14. Mai. Tad Reuter-Bureau ineldei aus ,Uonftantilwpel von heute: In Beantwortung d^r Mitteilung de<> englischen Votschaft.'rs, mit welcher er die letzte türtische Note als in ihrer Form unbefriedigend erklärte, hat die Pforte nunmehr enögültig die Annahme der Forderungen Englands notifiziert. P e t e r s b u r g, 14. Mai. Der Kommandant des Petersburger Hafens, 5lu5mic-, der wegen feiner Härte bei den Arbeitern verhafzt war, wurt»e heilte, als er die Arbeiter von der Maifeier abhalten wollte, erschlagen. P eter s bu r g, 11. Mai. In der bei Petersburg gelegenen Sommerfrische Oferslij ift gestern in einer bio dahin verschlossen gew^'enen Uilla die Leiche einco Ä'l'annes gefunden worden, lix'lche augenblicklich als die des lierfchwundenen ehemaligen Prieftero Gafton aguosziert wuroe. Angekommene Fremde. Hotel Elefant. Am 11. Mai. Roseufeld. s, Frau, Neuberg, Pasternak. Hofmann, Hirsch. Vaal, Färber, Seidl, Vettelheim, Puchleitncr, («aßner, Österreicher, Titz, Navid, Schuh, Nlumschein, Schril, Stein, Gläser, Me,. Wien. — Krainz. Fleischhauer, Abbazia. — Bernil. Fleischhauer, St. Peter. — Thomann, iidsm., Görlih, — Hermann, Nsm., Magenfurt. — Grebing, jifm., Mägde« bürg. — Resteliui. itfm.. Rovereto. — Grohmann. Fabrils» besitzer, s. Frau, Teplitz. — Jammers, iifm., Krefeld. — Olagau. Kfm., Trieft. « m 12. Mai. Ion M. Nurle, Privat. Amerila. -Millluc, l. u. t. Oberstleutnant, Nudolfswert. — Wilms, Kfm., Freiburg. — Sutala, Private, Idria. — Pilipic, Kommissär, Fiume. — Unterkircher, l. l. Landesgerichtsrat, Innsbruck. — Heinrich. Nfm., Olashiitte. — Stoeger. Kfm., Ngram. — Fa. via,,, Unternehmer, Vischoflack. — Karpeles, Kfm.; Mosco. Ingenieur, Trieft. — Gmeyner, Bergdireltor, Cannel. — Carl, Vanldireltor; »rauh, Lindeuberg, Tausig, (Yoldberger. Signer, Karpfen, Horoschowsly, Neuberg, Kfm., Wien Verstorbene. Am 12. Mai. Johann Marento, Aufseheissohn, b Mon, Ziegelstraßc 3b. Nwnol.iti« e»pil!»ri». Am 13, Mai. Franz Seoej, Fischer. 28 I., ist im Izicasiusse ertrunken. — Nntou Ievnilar, Maurer, 32 I., Quergasse 8, I'liberciul. pnlm. Im Siechenhause: Am 13. Mai. Martin Ienic, Inwohner, 68 I., D«. mellti». — Anton Primsar, l. l. Postexpedient, 46 I. / D«. m«ntill z>»r»Iyti«:» pw^r. Im Zivilspitale: Am 10. Mai. Josef Sufter, Arbeiter, 50 I., vsmsnti» Am 11. Mai. Anton Hodal, Arbeiter, 22 I., T'ubsreul. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehühe 306 2 iu. Mittl. ^usldruc! 736 0 ».»., <. 2U.N. 729 3! 22 2 ONO7schwach hall, bew. "' 9 » Ab. 728 9 14 6 N. schwach teilw. bewölkt 15.l?U.F. 727 0 10 9 . Nebel 0 0 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur 16 3', Nor» male 13 9". Verantwortlicher Redakteur: Anton K u n t e i. Hinweis. Unserer heutigen Nummer lwesamtauslage) lieg! ein Projpett «Praktische Winte sür den Haushalt» bei, worauf wir unsere P. T, Leser besonders aufmerksam machen, (^183) Erklärung. Im Interesse aller an Ischias Leidenden erachte ich es als meine Pflicht, hiemit öffentlich mitzuteilen, daß ich im Jahre 1904 infolge eines hochgradigen Ischiasleidens mehrere Wochen hindurch bewegungslos ans Bett gefesselt war und infolge nachheriger, zweimonatlicher Benützung der Daruvarer Thermalbäder verbunden mit der speziellen Heilmethode des Herrn Badearztes Dr. Fischer von dem qualvollen Leiden vollständig geheilt wurde. Ein Rezidiv der Krankheit ist seither nicht mehr aufgetreten. Daruvar (Slavonien), l. Mai 1W6. Anka 5mid, Kaufmaunsgattiu. ^l??) Monatzimmer i schon möbliert, mit I3a!k'>n, separatem Eingang ist sogleich km vermieten. — GericlitHK»*»« <*» i« Stock, recht«. Ober Rosenbach in herrlicher Lage auf einem Hügel in der Nähe von Laibach, vorzüglich eingeführte Gastwirtschaft nebst Kafseenchank mit allem Zugehör, ist sofort zu verkaufen. — Dct HChQnen lästigen Lage in der Nähe der Stadt und der reizenden Aussiebt wegen ist die Besitzung zur Erbauung von Villen für den Sommeraufenthalt henrtnd^r« geeignet. — Nähere Bedingungen sind hei Gertrud Perün (laNelbnt, <> per Nasse V9-55 99 75 P« ^«?"" <»«bi..«lun.) U A-SUb« («lpril-lln.) l«««««.«'!.../, - / . loa bü l/, .483 — 484- Ol!d Märe Pom Klaale zur Zahlung üb«> nllmmenl LilnlbllhN'Pliolität»' z>bl!gll!l!>nen. Äöhm Wfstbahn. «m. !89ti. 4 Gaüzische Karl Lubwi« Vahn ld!v. St) Sllb. 4°/n - 9960 »oo-üo U»n,.galiz. Vahn 20« fl, E. ü"/ il,->x, il» »0 Vorarlbeisser Vahn »0 4" „ betto per Ultimo 9» 7« 95 »0 »'/,"/» detto per Kasse . 88 4a «L S« Una. PiHmiei!'«lnl, k loo fl. . — — — — betto ll 50 fl. , — — — — Thciß-NeN'Lose 4"/« . , , . 157 «H Il>9 6°, 4"/» unaar. Wrunbentl.»Oblig L5 80 »S3« 4"/u troat, ü, slau. Vrunbent!.. vblig........»7 - 98 — Andere öffentliche Anlehen. Vosn. Lande».Nnl. (biu.) 4"/,, , 9»'I5 97 15 Voen.'herceg. «kisenb-'lianbte. Uniehen ,'biv.) 4'/,°/, . . 100 « 101 bo 5"/« Donau'Nea,»Anleihe 1878 105 85 10« 25 Wiener Verlehr«>Nnlelht 4°/„ 99 »ü 100 »0 detto 1900 4°/« »9 8« 100 «>, Uniehen der Gtabt Wien . . in« «5 i«» zh detto (V. °b. G.) . . . i», 75 12» ?t> detto (1894) .... 9^ «0 998! detto <«»9»> , . . . »c, 55 in« 5z detto (1900) , , . . 98«?10«L0 del to Int!.'«.) 1909 . 99-65 wo »5, !lau°«nlehen verlo«b. 5«/u »» ?b i«o ?5 Vula. Staat«tlsenb.°Hyp. Hypothekar «nl. 1892......6°/» 19 2» 2« 2« Velo Ware Pfandbriefe «. Vodenlr.oNaöst.ii^oIWl^"/« 95'60 »8 60 V»hm, Hnpothelenbanl vtll. 4"/« 1OU — iyo^, Ae» Kr, . - - l"«^5 101 ^ Sparl. l.öst., «0I. Verl. 4°/« l0«8o id-«« Eisenbahn.PrioritätS« Obligationen. Ferdlnand«.«orbbal,n «lnl. v, 10« Fr, 2°/° — — —- Dln»tliw»lich» ss»s». Uudap..Vasllila (Dombau) 5 fl. 2»-?5 257». Kreditlose 10» fl...... 471 - «1 — lllary.Uose 4» fl. KM. , i^2 — 152 - Qfener Lose 40 fl..... l»4 — 174_ Palfsy.Uole 4» fl. «. M. . - l«5 - 175,__ »>o!eii Nrruz, 0st. Ges. U„ 10 fl. 49'1b 51-,5 Nolen Kreuz. ung. Ges,v., 5 fl. 80 »0 »««<, Mudolf.Lose IN fl...... 27— «« _ Salm.Uose 40 fl, K, M, , . »"» — »i, — Gelb Ware Türl. li,.U..«lnl, Prim.vblla. 400 Fr, per Kasse , . , 1K2 7« 153 70 detto per M, , , . 152 9b 158 95 Wiener Komm »liosr v, I, 1874 5»0 - b»i» 50 Grw.Schb. «"/üPrüm.Schulbv, b. Äobenlr,.«lnft, A»ltlNth«»»g»». «ussig.Iepl, ltisenb. 500 fl, . 244b - 2452 - Bbbm. «orbbllhn 150 fl, , , 378'— 87? - Vuschlirlirabrr Vish, 50« sl. »M. 3lU5 — 811» — bett» 0 fl. T . 580- b8« - L>oV.b.os »0» fl, G....... 40« - 4«8 — Wr, Lolalb..«ttien.Ves. »00 fl. 150 — le» — Vanlen. «nalo.Öfterr, «anl. 1»« fl. , . »1»- 817- Vanlverein, Wiener, per Kasse -— — — detto per Ultimo . . . b»8 2b 5«4 « Vodsnlr.Niist. osler»,, 20Nfl.S 10i? — 10K0 — Zrntr .Vob.Krebb, 0st,, 200 fl. 55«'— b»0 -Krrbitanstllll für Handel »nb Gewerbe, 1Uu fl,, per Kasse — — — — detto per Ultimo s»u 50 «87 b» »itbltbanl alla, ung., 200 fl, . 8l» b« 82« i.« Deposttenbanl, »llg., »00 fl. . 4b« — 4bi> — ««tomple. Gesellschaft. nieder» bfterr.. 4«0 Kronen . . . b«9 - b?0'!>0 Viro. und Kassenverein, Wiener, 200 fl........ 4S0-— «b — Hypothelenbanl, österreichische, 20« fl, »««/„ 7 — 5b8 — «erlehrsbanl, all«,, 140 sl, . 542'bO 243 b» In>»stti»'Inler«tz»n»G»». Vauges,, allg, »fterr., 100 fl. . 159 — I«I 50 VrülerK°l,lenberal>,'«es,10Nfl, »i>4— «d? — «tisenbahnw.'Ueihg, erste. 10» sl. 1»0 b<» 1»- „Elbemühl". Papiers, u,«,.», I«» — »71 — «lettl'Ges, all«, sfterr. 2oofl 4»»— 4«4 — detto internal, »ou fl. 615— «1? — Hirtenbrrnrr Patr,., Zünbh. u. Met'Fabril 400 Kr. . . 11»H — 1t»« — Liesinger Urauerei 100 fl. , , 2»9 - 30l — Monlan.Gesellsch , vsterr,»alpine 581— b«> — „Polbi.Hütte". liegelguhftahl. F..U..G. »00 fl, ... b4v — b4« — Prager «isen.Ind.Gls, «m. 190b. 200 fl......2?ß« - 277, — Nima.Murany >VllIgo>Iarjaner Eisen«, 100 fl..... b8« A, z»8 z<» Salgo'Tarj Steinkohlen I»0 fl, «»z — »>,— ,,Schlb«l«lU».",P»Pi«lf..»<>»»l. ««0— «^» — ..Schodnica". «>«. f, Petr,l.. Ind., bon Kr..... «19 — »» — ..Nleyrernlllhl". Papierfabrik und V..G...... 4«) — 45« »o Trlfailer Kohlen»..«, ?o fl. . »?«-- »«» ü« Türl. T«b«lre« Scheck«. Amsterdam....... I»81b 1»» 5b Deutlche Plätze...... 11? 8« 11? b» liondon........ «40 bv 2407« Italienische VanlplKtze . . , ,z ^ ,z 75 P°l" - - ,,..... »b öO «b Uö Zürich und Vase! ,5,^ ^.yy Valuten. Dukaten . , ^'»4 «<.»M !«ubsl.Noten , , , , . , z, »l>»" a-n- -vacua. •KTrnx^m.-v^ T«n K«ut«n, ¦>rnndbrl«s«n, rrlorllAten, Aktien, . t-o«en etc., »«Tlaen and Valuten. S^aaLlc- -a.ia.