»»hlftii», »»»>,, str Mt.« ^>1. Jahrgang Kreitag, 4. September tSES. Die .«»burger Alwnk» nschimt ,«de« Miilwoch «»d Kreil-g. P.eise - s«r Mardmg: g«i>,jährig « >1.. halbjShiig Z si» vieiteliiihri» I?. i0 k: str Su»el«iii in» Hau» monatlich l0kr. — mit Postversendung: kanzjShfig 8fl.. halbjährig 4fl., vierteljähng Lfl. Die ci,i Mal gespaltene Sannondzeile wird bei einmolioer Einschaltung _mit 10, be» zwemallger mit IS, bei dreimaliger m>t 20 kr. berechnet, wozu siir jede»malige Einschaltung 80 kr. Jnseraten-Stempelgebühr kommen. Zlir Hrschichte des Tages. Preußen soll noch immer Anftrenflungen macheu. um Oestcircich zum Abschluß eine« Schutz- und TrutzbündnisseS zu bewegen. Ein Wiener Berichterstatter des ySchiväbischen Merkur" erzählt, Oesterrcich verlange in erster Linie die Wiedereinsetzung in seine frühere Stellung zu Deutschland. Sollte diese gorderunq jedoch »vcgen der inzwischen lhat-sächlich durchgesührten staalSrcchllichen Umgcstaltung in Deutschland als unerfüllbar erscheinen, so fordere Oesterrcilb wenigstens diesclbe buude». rechtliche Stellung zu den süddeutschen Staaten, wie sie Preußen zu den norddeutschen einnimmt. Will der Köni»; von Pktußen den österreichischen Wünschen entsprechen, so erlvartet man von ihm. daß er zunächst die militärischen Augustvertrüg, -zwijchcn Preußen und den Südstaaten auf-löst und diesen anheimstellt, gleichartige Verträge mit Oesterreich abzu-schließen. Erst wenn ein jüddeutschcr Bund, von Oeslerrkich gcführl. sich neben dem norddeutschen Bunde konstituirt hat und alljeilig anerkannt ist. glaubt man in Wien den Zeitpunkt zum Abschlüsse des oben bezeichneten Bündnisses gekommen. Die französische R egi e ru ng Spr ejs e kann die Wahl dkt Republikaner« Grevy (Jura) noch immer nicht vrrschmerzcn und »vettert gegen die Bereinigung sümmtlichec Gegenparteien. n>odurch dicse Wahl elmöglicht worden. In der „Tribüne" antwortet nun Pelletan ans diese Augrisse ; er sas>t: „Ihr beklagt euch über die Koalition der allen Parteien; lver aber hat diese Koalition geschaffen? Eben dte. weiche heute über sie scuszen. und wißt ihr wann? An jenem Tage, da sie die Führer der verschiedenen Parteimeinungen in Zellenwagen e>N' sperrten und in bunter Mischung in dieselben Festungen warfen. Damals daben eure Herren und Meister die Einen den Andern genähert, die Einen mit den Andern solidarlsch gemacht und sie in der gemeinschaftlichen Schule der Verbannung geieljrt. daß über ihren verschiedenen Aasprüchen und MeinungSstreitigktlten ein gemeinsames Interesse, ein gemeinsames Prinzip der greih,it und der Uuverletzlichkeit der Behausung. Lnthali aber diese rein defensive und als solche berechtigte Koalition den Verzicht auf unser GlaubenSbetenntniß und ein Opfer unserer Würde? Verlangen wir von einander und geben wir einander irgend einen Theil unserer Ueberzeugung olS Geißel? Legen wir, wie Könige auf Besuch, welche alS Akt der Höslichtcit ihre Uniformen austauschen, etwa auS Rückficht str den Nachbar eine entlehnte Gefinnug an? Wir glauben für unsere Person auf eine solche Frage nicht erst antworten zu sollen, aber »venn unsere Gegner den geheimen Beitrag dieser sogenannten Koalition kennen zu lernen wünsche», so können wir ihnen im voranS versprechen, ihre Reugier reichlich zu befriedigen." Die Pforte hegt die Absicht, eine gesonderte bulgarische Kirche mit einer von der griechischen vollständig aligetrennten Organisation zu errichten, und einem in Konstantinopel residirenden bulgarischen Patriar« che» die Leitung und Vertretung derselbe« anzuvertrauen. Die Maßregel soll einen ivesentlich politischen Grund haben, da durch religiöse Sonde-rung der Bulgaren von den Griechen die Pforte jene auch dem von diesen ausgehenden Geiste der Wühlerei zu entziehen hofft, und soll demnächst schon iuS Werk gesetzt iverl'en' Mithad Pascha ist voll seiner Rund« reise durch Bulgarien nach Pera zurückgekehrt, wo er die Errichtung einer bulgarischen LandeSmiliz als bestes Mittel zur Steuerung deS um fich greifenden Bandenwesen« empfiehlt. Der Kampf, welcher auf der Insel Kandia noch stattfindet, ist eben nur ein Guerillak^mpf. aber diesen vermögen die Griechen noch lange sortjusetzen. Zwei Führer der Aufständischen (Zimbratati und Mitscho) sind nach Athen abgereist, um den Kandioten durch einen Auf« stand ln den an Griechenland angrenzenden Provinzen der Türkei Hilfe zn verschaffen. Zweihundert Freiwillige folgten. Allerdings bedarf eine Empörung in EpiruS und Tlics^üen keiner sonderlichen Anstrengung, da drei kleine Banden sich bereits dort herumtreiben, und auch eine bulgarische Bande nach Makedonien entkommen. Die Pforte hat deStvegen den „Alten" (wie man in Konstantinopel Omer Pascha nennt) fortwährend beftülmt. ln Monastir das Oberkommando der Truppen zu übernehmen, bis jetzt aber ist der „Alte" daraus nicht eingegangen. Die Königin von Spanien hat den Grafen Girgenti mit einer wichligen politischen Unterhatldlung am französischen Hofe beauf-tragt; sie ivünscht den Abschluß eineS gelieimcn Vertrages zwischen Arank' reich und Spanien, nach lvelchem daS Letztere fich verpfiichten ivürde, ein Atmenrausch und Edetweiß. Vo«H. Schmid. (2. gorlstKung.) Jetzt war die Hütte erreicht; in der offenen Thüre sland der Maler, eine f.in gebaute, fast zarte Gestalt, von dcm dahinter glimmenden Hertd« jener in den Umrissen schwach rölhlich beleuchtet. Er liug Gel>irg»hul. Joppe. Wadenslrümpfe uno nagelbcjchlagene Bändelschnhe; dkr au einem Lande über der Schulter liängrnde Malkasten, der Regcnschirm und drr zusammengelegte Feldstuhi al,er zcigtcn. dup kS kein Bauer was. oer im Scharten Käser einsprach. „Grüß' Enk Gott. Herr Reinthaler!" sagte Cvi hinzutrelend und bot ihm die Hand, in d»e er lustig eintchlug. „Laßt'S Enk wiet^er eln« ma! seh n da heroben?" ..Freilich. Evi." war die Antwort. „Ich will morgen in die Stadt zurück und inußte mich ja eilen, wenn ich die Hütte nicht schon gesperrl und die schöne Sennerin ausitrAogen finden wollte. Du mußt inir Nacht-Herberge geben; e^» ist zn spüt urid zu weit lziaunter in s Ramsanet WirthShauS. und meine Schnl)e halten nicht mehr auS — der Hiillen-weg über das Felseugeröll am blauen Eis herunter hat sie ganz hin gemacht!" „Die s^taun freilich übel auSs" lachte Evi. indem sie die Schuhe deS MalerS betrachtete, aus lvclchen die Zehen vorsahen. „Kominls nur herein; ich koch' Euch einen Schmarrn. Milch ist noch da. ein Glasl süßer Schnaps wird sich auch finden, und meine Lagerslalt im Kreisler könnt Ihr auch haben!" „Wo legst nachher mich hin?" rief Mente! dazmilchen. „Ich kann heut' auch uit tnehr hinüber aufs Schwarzeck!" „Ah. Du bist Nicht allein!- sagte Rrinlhaler. indem er d.ii Bur« schen. den er blS dal)in nicht bemerkt halte, prüfend betrachlne. „Alle Wetter, da» ist ein hübscher Bursch ... da» ist wohl gar Dein Schatz. Evi?" Mentel. itn Lichte dtS HterbfeuerS stehend, rechtfertigte die Bewun' derung des MalerS. Er war groß und schlank, von anscheinend nicht sehr kräftigem, aber sehnigem Gliederbau. Das Gesicht hatte elwaS von Kordel'S südlicher Färbung, aber eS war angenehm geröthet. und daS pechschwarze krause Haar :vit die dnnklen Augen ließen Vermuthen. daß die GemüthSart drr äußer» Erscheinung nicht widersprach. Er that. als ob er die Frage und daS Staunen deS MalerS gar nicht beachtete, warf den Nttcksack ab und leiznte den Bergstock in die Ecke, aber ohne den Blick von l^vi zu vertvenden. Er wollle die Antivort. i»ie doch kommen mußte, auch in ihren Mienen ltsen. — Evi stand am Heerd. hatte den dariilier ljängrnden .skesstl bei Leile gedreht und Holz zugelegt, daß die Flamtne hochanf prasselte; rS ivar nicht zu unterscheiden, ob eS Rein-tlialrr'S Frage oder der Widerschein des Feuers war. waS ihre Wangen so glühend färbte. „Ich Hab' keinen Schatz." rief sie. „und daS ist der Sohn von mlinem Dienstlianern!" Mcnlei. der in der Ecke an der Fensterbank niedergesessen war. drehte grimmig an seinem Schnauzbart und lachte eigenthümlich vor sich hin. Es konnte dem Maler nicht entgetien. daß daS Lachen einige Bc-ziehnng aus ihn liaben müsse. Cr bilet» vor ihm stehen. „Was lachst Du. guler Freund?" sagte er. „Mir scheint, meine Gegenwart isl Dir nicht angenehm?" „Äagui'lim!" lachte Mentel ivie zuvor. „Ich Hab' mir nur Eure Schuh betrachtet, wo d'e Jnivohncr zum Fenster ran» schau'n. und da Hab' ich lachen müssen über die Herrischen. dit'S drunten im Thal und orittnen in der St.idt viel angenehmer haben, als bei unS! DaS lveiß unjer lieber Hcre-Goll. wa» so ein Maler aus den Bergen herumzu-sleigen hat!" „Ich hoffe allerdings." saglc Rheinlhaler mit würdigem Ernst, „daß unier lieber Herr-Golt davon weiß, ivarnm ich auf den Bergen herum steig.. Lind sie nicht geschmückt mit auSerwählter Schönheit? Bleibt Nicht die Erde und ihr Kummer unlen in der Tiese? Ist man nicht näher am Himmel und an d^r Unendlichkeit? Meinst Du. da« sei für Euch Bauern allein? Glaubst Du. wir Herrischen v.rstelZkn daS Nlcht auch? Weil aber nicht Alle von unS so hoch hinauf steigen können, laß' ich mir die ^Itiühe nicht verdrießen und male. lvaS ich sehe, damit dte Heer von 40.000 Mann und einen Thkil seiner Flotte nach dtM Kirchenstaate zu schicken, wenn ein Krieg zwischen Frankreich und einer andern europäischen Macht ausbräche, woflkgen Frankreich dcr Könitün Jsabella tiegen alle Anj^riffe aus ihre Krone seinrn. nöthigensallS bewasfneteu. Bki« stand leisten solle. Die Schwierigkeit ist nur die, daß der Kaiser Napoleon sich nur dazu verstehen will, die gegenwärtig in Spanien herrschende Dynastie gegen ihre äußeren, nicht ak)cr ^cgcn ihre inneren Feinde, welch Letztere sie gerade am meisten fürchtet, zu vertheidigen. ttctier diesen Punkt hauptsächlich solle in Fontainebleau verhandelt werden. A«s der Landstube Der Bericht dcr „TagkSpost" über die vierte Sißung deS steiermärki-scheu Landtages könnte die Vermuthung zulassen, dcr Aligeordnete Hr. Friedrich Brandftülter habe die Unregelmäßigkeiten bei dcr Landtaziswahl sür die Landgemkinden de< Bezirke Marburg. St. Leonhardt und Wiudisch-Ftiftritz, gegkN welche die Verwahrung der Wahlmänner gerichtet war. rlchtscrtigen ivollen. Zur Berichtigung bringen »vir nachfolgend den Wort-laut ter Rede nach dem stenographischen Ätzungsberichte. — ES muß hlebei bemerkt lvrrden. daß durch die vorjährige Bestätigung der Wahl des Dr. Woschniak dieser Wahlvorgang als unantastbar bereits anerkannt war. und sich der Bericht deö LandeSauSschufseS und dcs Wahlausschusses, so tvie die Verhandlung im Landtage nur auf die Prüfung der Wahl-männenvahlen beschränken mußte. Der Bericht lautet: „Möge die Entscheidung deS h. HauseS über diese Wahl günstig oder ungünstig auSsaUrn, in allen Fällen tvird die Minorität diesen Be« richt neuerlich analysiren; es wäre daher bedauerlich, wenn von der großen Summe der hier aufgeführten Anstände auch nur Ein einzelner blitbe. der vom h. Hause als solcher anerkannt und auf den Beschluß desselben Einfluß üben würde, ohne daß sich derselbe vollkommen aufrecht halten ließe. Ich sellist habe bei der Wahlmännertve.hl in drei Gemetnden als Wahlkommifsar fungirt. und in dieser Beziehung möchte ich den Wunsch aussprechen, daS h. HauS möge ungcjcheut in eine Prüfung der im Be-richte über ditfe Wahlen angeführten Unregelmäßigkeiten eingehen, da dte-stlben nicht in einer Fahrlässigkeit oder in der prinzipiellen Unterstützung einer Partei von Seite der politischen Behörden, sondern nur in einer abweichenden Auffassung der Wahlordnung ihren Grund haben. Ich erlaulie mir hierbei von vornherein zu bemerken, daß ich nicht für den Alttrag deS Herrn Abg. Dr. Woschniak zu sprechen beabsichtige, sondern nur im Interesse einer genauen und präeisen Behandlung der Borlage des Soni)erausschusseS sür die AuSjchciVung derjenigen Anstände spreche, welche jedensallS Mgegrifsen werde« könnten. Ich glaube, damit dem h. Hause einen Dienst zu eriveisen, wenn ich lneiue Kenntniß der lokalen Verhältnisse hiezu beniitze. In den Gemeinden Maria Rast. Zinolling nnd Feiftritz bei Faal fungirte kein kais. Beamter als Wahlkominissär. sondern ich tvurde, wie bereits bemerkt, vom Bezirksamte erlucht, zur Förderung eines raschen Vorganges die Wahl zu leiten. Die gerügte geringe Zahl der in diesen Gkmcindcn zur Wahl Zuge-laffenen hat nun ihren Grund in Folgendem: Alle diese Gemeinden liaben nur jwci Wahlkörper; eS kommt daher die lit. d) des Z. 14 der Landtags-Wahlordnung zur Antvendung. wo-nach „in Gemeinden mit »veniger alS drei Wahlkörpern die ersten ztvei Andern sich auch an GotteS Herrlichkeit mitfreuen nnd daS mitempfinden können, was Cinein durchs Herz geht bei ihrem Anblick!" Evi trat hinzu und gab dem in Eifer Gerathenen die Hand. „DaS ist schön von Euch, Herr Reiuthaler," sagte sie. „mi! dem stützigen Trutz-köpf da müßt Ihr Euch gar nit einlasscn — inir aber, mir müszt Ihr',? naehher noch zeigen, waS Ihr wicdcr LchöneS gemalen habt..." „Es ist nicht vikl." entgegnete Reinthaler. ..Ich will den blanen Eis-Gletscher malen . . . aber eö ist AileS so groß und getvalti,). daS Licht ist so wundervoll, und daS armselis.e Papier so klein, unsere Farben sind so matt . . . tvoÜte man die Wirklichkeit iviedcrgeben, ntan müßte d»n Pinsel in die Ab'Nd'ötlu' tailchcn können . . !" „Ja. ja." lachte Evi, die sich »vi>der ani Heeldc zu schaffen rnachte und i)lt Psaune mit dcm piasselnten Lchmarrn üi)ci t>lr flamme hielt, „der liebe Gott laßt sich hlUt nit in'o Harldwerk psnschui! Ich hoff' al'er. Ihr werdet drum nicht ten Appetit vrrlieren und »keiner .^lvcherei Ehr' antl)un — ich bin bald seitig damit. S'tzt Euch nur daiveil' und holt Euch die blcchenen Löffel dort von» Gestell hlrunter!" Mentel und Reiiitbalcr solglen der Einladung; sie nahmen Platz anf der liölzernei? Cinsassung deS HcrrdeS und sührten eben die Löffel nach der dampfenden Schüssel. ols Znlus von der Tlinre lier sie unterbrach. „Darf man vielkiclit auch millialten?" rief eine raulze Stimme übrr das gesäilossene Halbgiitcr der Thür lierein. nnd ein schmale^^ schwarz-bärtiges, verwegen geschniltnirs Gesicht lvnrdr ii» selber stchtbar. „Grüß' Gott. Herr Neinthalei. kommen iliir da iviedrr zusammen?" „Änr herein. Iäger-Gaberl!" erividcrte dcr Maler. „I^'S wird wohl sür uns Alle langen!" „Und einen Platz auf dem Heu lviid'ö auch grben." sagte der Ein-tretknde. ..WaS Meinst. Evi?" „Mir liegst gut droben iM Hru!'' erwiderte daS Mädchen, während der Iägrr etwas abgeivendct die Waidlasche abnahm, über den Stutzen hing und Beides nclien der Thüre an die Bank lehnte. „Ein elender HnndStveg da vom Hochkaltern htrunter! Ich kann doch sonst lvaS Vertragen. aber ich spur jedes Bein'l im ganzru Äörper." suhr er dabei fort. „Hab' einen Wilddieb auf dcm Korn gehabt und Hab' ihn scharf hinrin-gesprengt in'S Gewandt, in derZwielichteii aber..." Drittheile aller nach der Höhe ihrer JahreSschuldigkeit an direkten Steuern gereihten Wähler" den Wahlkörper zur Wahl der Mahlmänner zu bil-den haben. Diese GesetzeSstelle läßt jedoch eine ztveifache Ausfaffung zu. Nach der einen, welche in vielen Gemeinden SteiermartS geübt tvird, und sämmtliche sttuerzahlcnde Personen zusammenzuzählen, und von der Gesammtzahl werden die ersten zwei Drittel als Wähler in die Land-tags-Wahlliste eingetragen. Nach dcr zweiten Auffassung wird gesagt; Die Zahler der ersten zlvei Drittel der St euer summe bilden den Wahlkörper für die Land-tagS-Wahl. Für diese Anschauung kann man sich auf die Analogie auS Iii. a) des g. 14 berufen, tvonach in Gemeinden mit drei Wohlkörpern die Steuerzahler dcr ersten beiden Wahlkörper, also jene.. tvelche die ersten zwei Drittel der Steuersumme zahlen, Wähler sür die Wahlmänner-Walilen sind. Dcr Geschgeber scheint also die Absicht gehabt zu haben, nur jene Personen zur Wahl für den Landtag zuzulassen, welche noch zu den ersten zwei Dritteln dcr Steuer beitragen. Daß bei dem letzteren Vorgange weniger Wahlberechtigte in der Wählerliste erscheinen, als bei dem ersterwähnten. daS ergibt sich von selbst. Nicht um einen deutschen oder um einen slovenischen Kandidaten zu unterstützen, ist man also in der vom Herrn Berichterstatter gerügten Weise vorgegangen, sondern weil man glaubte, daß der zweite Absatz des z. 14 in demselben Sinne ausgelegt werden müsse, der zweifellos dcm ersten Absätze inne wohnt. Da serner in jenen Gegenden die größten Weingarten-Befitzer ihren Grundbesitz haben, welche aber anderwärts domiziliren. also nicht im Orte ihr Wahlrecht ausüben, so wurden diese, welche ihr Wahlrecht in der Ge» meinde nicht ausüben, von der Gesanimtzahl der Steuerzahler abgezogen, und von dem Neste wurden zwei Drittel in die Wählerliste eingetragen. Nicht aus Unkenntniß deS Wahlkommifsärs oder aus absichtlicher Unterstützung irgend einer Partei ist also in dieser Weise vorgegangen worden, sondern die Bildung der Wählerlisten ist auS 1)cr Verabredung des Leiters des politischen AmteS mit dem Wahlkommiffär hervorgegangen und sie wurde durch die von mir auSgesührten Motive bestimmt. Ich glaube daher, daß man auch hier gelten lassen solle, was man heute be-reitS bei einigen Wahlen getagt hat: bei Unklarheit im Gesetze wollen wir bei der bisherigen Uebung bleiben; dann dürften vielleicht die An« stände, welche sich bezüglich der Wal)l in diesen Gemeinden ergeben haben, entfallen. Unrichtig ist auch die Angabe deS Gemeindevorstehers von Feiftritz bei Faal, daß ihm von dem Wahl Kommissär liedeutet lvorden sei. er dürfe als Wahlmann nicht geivählt lverden; es hätte diese Stelle aus dem Berichte leicht entfallen kötmen, »venn der Herr Berichterstatter die Güte gehabt hätte, mich auf Grund meines im Wahlprototolle ohnehin vorkommenden Namens um Auskläruug zu fragen. Ich kann daher dcm hohen Hause mit Rücksicht auf die früher vorgekommenen Fälle nur empfehlen, diefe Vorgänge nicht als eine absicht-ltche Berkürzuttg einzelner Wahlberechtigter anzusehen, sondern als die Deutung eines zwciselhasten Gesetzes. In allem Uebrigen muß ich mich jedoch dem Herrn Berichterstatter anschließen und für deffcn Schlußantrag stimmen, tnsofcrue nicht Jemand anderer in der Lage ist, uns eines Bessern zu belehren." In diesem Augenblick wandte er sich um. erblickte Mentel. der ihm bis dahin durch den Maler und Evi verdeckt gelvesen war, und sprang mit einem raschen bis an die Thüre zurück. Ebenso schnell hatte er den Stutzen ergriffen und schrie, die Hände am Schloß, um den Hahn zu spaiinen: „Hitntnelsakrament, Wilddieb, verfluchter, wie kommst Du da herein?" „Geht'S Dich was an. Jäger?" rief Mentel entgegen, der llch in die Ecke gestellt hatte, in welcher sein Bergstock lehnte. „Sorg' lieber, daß Ich nit dcn Stiel umkehl' und frag', wie Du herein kommst! Der ScharteN'Kaser gehört dem Bühelbancr« von Schlvarzeck — das ist mein Vater, also bin ich da in meinem Eigenlhum!" „Sei mir nit so srech. Kerl." eiferte der Jäger, „ich leid's nit! Noch tin Wörtl. und ich sog' Dir. wer htUl' den Ztvölfender geschossrn hat, droben am Hochkaltern! Meinst, ich hätt' den Wilddieb nit durch die Boschen und Latschen schlupfen sehn? Krin anderer Mensch istS getvesen, als Dn Mit Duner grauen Joppen. . mach' nur noch einen Schnonser. so verarretir' ich Dich!" „Aber Gaberl." rief Evi. indem sie begütigend dazwischen trat, und auch Reinthaler gab dem Erzürnten gute Worte, ihn zu desänstigen. Meuttl aber stand kaltblütig »n einer Ecke und hatte den Bergstock er-s,riffen. „Probir'ö einnial. Grünling, wenn Du Schneid' hast ... beim Verarrctiren müssen Ztvei dabci sein! ' Gl'ich legst den Bergstock weg!" schrie der Jägcr. sich von den Fliedensstistern losmachend. „Ich hab's schon geljört. daß Dn einen Stutzen zum Abschrauben Haft ... her mit dem Stock! Gewiß steckt der Lauf drinnen — ich muß ihn visiliren!" „Visitirrn lab' ich meinen Stock nit!" rief Mentel und schwang denselben. so hoch eS die Dcckc der niedrigen Hütte gestattete. „Aber ver-kosten kannst, wie er auSgiebt!" Drohend standen sich die ergrimmten Gegner gegenüber, als Evi sich wieder dazwischen tvarf und, nae!;dem die Bitte nicht gefruchtet hatte, es mit eruslen Worten versuchte. „Stell' Deinen Stock inS Eck. Mentel !" rief sie befehlend. „Und der Jäger legt den Stutzen weg und ,>ibt Ruh' oder er geht ivicder hin. Ivo er herkommen ist! Wenn er dem Mentel tvaS will, kann er ihn morgen finden . . . aber in meinem vermischte Rachrichte«. (Wie viel tost et die Reisenm dic We lt?) Seit der Mitte deS Jahres l666 ist durch Eröffnung der Dampfschiffahrt zwischen Australien uns Mittelamcrika die Dampfschiffverbindung ringS um die Erde vollendet tvordtn. und von 1.867 an ist dem Reisenden um die Welt sogar eine zweite Linie durch den großen Ocean mittels der Dampfer zwischen San-FraneiSco ^alifornieli) und Hongkong (Cliina) geboten. Im Ganzcn beträgt der Fahrpreis für die Rtise um die Welt auf Dampfschiffen: über Japan 2680 fl. (in Sill»er) auf dem crttei» Plntz. 2367 fl. auf dem zweitenPlap ; über Australien 2916 fl auf dem ersten Platz. 1442 fl. auf dem zweiten Plak. alles von Paris an gerechnrt. (Gegen die Entwaldung.) Der Pariser ..Constitutionel" spricht über die Dürre, mit welcher in diesem Sommer sast ganz tzuropa heimgesucht ist. Die zunehmende Entwaldung unseres Erdtheils wird dabei mit Recht al» eine HauptNssache dieser Roth nnchj.ewicsen. Süd-Europa ist sast ganz kahl gelegt; in Vricchenland und Italien ist ft)st nichts von Belang an Waldungen gcbiirb^n; in Spanien wird jetzt noch verwüstet, was an einigen Stellen verschont geblieben ivar. Wo sonst Wald Schatten und Kühle verbreitcle. starren jetzt erhitzte Flächen, und der Süden des Abendlandes gleicht bald dem trostlos und öde gewordenen Morgenlande. daS einst so herrliche Wälder und Fruchtfelder besaß. 3» Algerien, wo die Entwaldung den höchsten Grad erreicht hat. ist eine Hitze von 30 Grad erschlaffender, als eine Hitze von 3S Grad in Ge-genden. wo die Luft fortwährend durch Waldflächen gefrischt und der Boden an einer allgemeinen Erhitzung verhindert wird, wo die Nächte kühl find und Wolken und Wind sich bewegen. Die Entwaldung lic« günftigt lange Hitzezeiten, denen dann jähe Woltenbrüche mit folgen. Kurz, die Waldveiwüstung hat d,S enropüische Gleichgewicht Vernichtet, und die furchtbaren Wetter. die sich jetzt an den Bergen ent-laden, spülen den Rest der Pflanzen Erde fort, die Flüsse treten jälllingS über und Vertvüsten auch die Niederungen. DaS Pariser Blatt schließt seinen Artikel mit der Mahnung: „Bon Süd'Europa rückt diese Wüst-legung mit jedem Jahre weiter nach Norden, und m.,n sollte Ach darum weniger wundern und desto mehr entsetzen, daß die Völker so leichtsinnig, und die Regierungen noch so blind und träge in einer Sache sind, über welche die Wissenschaft längst im Remen ist nnd über die sie schon oft ihre tvarnende Stimme erhoben." (U hr e n - Fa b r i k a t io n.) Die Schweiz steht bckauntlich in dieser Industrie über allen Ländern; die einzige ernste Konkurrenz findet sich in Besan^on (Frankreich). Der Kanton Reuenburg erzeugt jährlich 800.000 Uhren im Werthe von 35 Millionen Fr., von lvelchen die Hälfte ettva alS Reinertrag den Fabrikanten und Arbeitern zufällt. Die Zahl der Arbeiter beiderlei Gkschlrchts bclrägt 30.000. Genf besitzt 7000 Uhrmacher, welche jährlich 100.000 Uhren, im Werthe von 11 Mill. Fr liefern. Waadt (vorzilglich daS Iouxthttl) und Bern liesern jährlili g gen 300.000 Uhren, im Werthe von 10 Mill. Fr. Die Gesammt-Produktion in der Schivciz blträgt also etwa 1.200.000 Stück, welche einen Werth von SS bis 60 Mill. Fe. repräsentiren. Die Gesammtzahl der Arbeiter wird auf 60.000 geschätzt. (Erster allgemeiner Beamtenverein in Wien) AuS dem GeschäftSauSiveise dieses Vereines entnehmen wir Folgendes: Der Berein zählt 42 LotalauSschülle. 207 BereinSärzte. 266 Agenten und 97 BereinSbevollmächtigle; im ersfen Halbjahr 1868 wurden 762 Mits^liedS' karten an Neubeigetretene ausgefertigt. 3n der LedenSversicherungi^ab. theilung standen am 30. Juni 3773 Beficherungsverträge über fl. Käser da leid ich keine Streitereien nnd da bin ich der Herr im HauS — Berstanden Mit lächelndem Wohlgesallen betrachtete der Maler daS Mädchen, wie eS nnerschrocken zwischen dkn Männern stand, und wie difse wirklich nicht zögerten, sich ihrem gebieterischen Worte zu fügen. Wie mechanisch stellte Gabcrl den Stutzen zurück, nachdem Mentel »bensalls de» itefälir-lichen Stock abgelegt hatte. „So," sagte Evi dann begütigt, „jetzt jetzt Euch wieder und laßt den Schmarrn nit kalt iverden!" Die Gesellschaft folgte lchiveigend Evl'S Einladung u»d aß schivki-gend. Der Jäger laß neben dem Maler, denn die Sennerin liatte die Kriegslist gebraucht.' den Bauernburjcheri in die Ecke deS Heerde» zu poftiren, so daß sie eine Ärt Feuermauer zwischln den grollenden Gegnern bildele. „Nichts sür ungut." unterbrach Gaberl nach einiger Zeit d.^S un-heimliche Schweigen, indem er sich entschuldigend gegen Reinthaler wendete. „Sie s.lauben nit. waS wir Jäi,er anozustch'n haben! Es muli in der ganzin Welt krin solches Wildschützen Ncst geben, wie die ganze Ramsau. Keine Stunde ist unser Einer sein,s Lcliens sicher ... ,S ist kein S^>uN' der. wenn eS Einem dabei heiß aufsteigt!" „Es ist freilich schlimm." entgegnete der Maler, „wenn der Sinn der Ungesetzlichkeit so sehr überhand g.nom'men lia!. aber begreiflich und entschuldbar bleibt es bei alledem, lvenn die Bewohner riner so ivild-reichen und einsamen Gegend d n Lockungen der Jagd nicht >i'icdclslrl)'n! Seh'n ihnen doch die Hirsche beinahe zu den Fenstern hinein! Es iviid schwer halten, sie davon abzubringen, und mit der bisherigen Stleiige wird eS wohl am wenigsten gelingen!" „Womit sonst?" erwiderte der Zager. „Man soll die Bauern wohl noch obendrein recht schön bitten, sie möchten doch so gut sern und das Wildern bleiben lassen?" „Das nicht — aber man muh ihner, durch Belehrung das Unrecht-mäßige, das Gesetzwidrige ihrer HaiidlurrgSireise begreiflich machen nnd die Strafen mindern. Bei einem i^^ergnügei,. «vie daS Wildern, isl dir strmge Strafe keine Abschrecknng: sie ist eine Gesahr und darum noch ein Reiz mehr!" . 2999^150 vttflchtttr «apitalitn und N^ZSö R,»»cn in «rast. Im ersten Hal^ahrt Iwten lb Toditfälle e>ii> durch wtlch« ff. 10.250 fällia lvurdrn^ Die BorschußadtdeiliiNsi zählte am g0. Juni 23 S esellschastrn und 1899 Theilnehmer. Die Summe der eingezahlttn Antheilteiulagen von »''"77 k12^tt?dcM Borschüffe im-ves-mmtbetraae («äserei-Genosse nschaften^ Der erste vom Ackerbau-minisleri^ zur FSrdcrung »on «äsirliSenossenschasten in den Alpe--iandern Ockeir-ich» Aelvidmele P,ei« — Soo fl. — ist für solche «äse-m.G.noffrnich°f,en d'stimm». welche iS^Iiili durchschnittlich mind.stent 400 Wiener Maß Milch zu feitein «äse verarbeilen. und entscheidet bei fonjt gleicher Leistung die Güte deS gewonnenen Produktes. Die zweiten Prcije -- 200 fl. und ü0 fl. — iverden den beiden GenossenschaftS-Kä-sereien zuerkannt, welche entweder unter 400 Maß Milch im Tage ver-^beiten oder nur halbfette Käse bereiten und daS beste, zugleich meiste Produkt liefern. Marburger Berichte. (Mauthordnnn g.) Die Leser werden flch erinnern, daß der vdmann der ^'ezirksvertretung. Herr Hauptmann Seidl. bei der tommjs. lt^lellen Verhandlung, betreffend die Bersetznng deS MauthschrankeuS „Draathor die Fordernng gestellt, daß dieser Schranken an daS äukerfte Ende des Stadtgebietes versetzt werden müffe. ohne daß Marburg aufhöre, ein geschlossener Mauthort zu bleiben. Die Finanzbezirks Direktion hat ilun dttser Tage an den Bezirksausschuß folgende Note gerichtet: ^3n Mge Erlasses der k. k. FinanzlandeSdirektion wird der Mauthschranten „Drauthor" mit 1. Äänner 1869 vom dermaligen Ausstellungsorte weg und zivar näher gegrn die Kommerzialgrenze in der Art versetzt werden, daß die von Pettau anlangenden Fuhrlverke denselben nicht zu Passiren Men werden. DaS MautheinhebungSamt wird in dem den Eheleuten Michail und Maria Miklautschitsch eigenthümlichen Hause miethweise untergebracht werden. Wovon hiemit die, Berständignng mit dem Bei-satze ergeht, daß hiednrch die der Stadt Marburg alS geschlossener Ort zustehende Mauthbegünstigung nicht alterirt tvird." (Eine Diebsjagd.) Dem Grundbe,1tzer Mathias Jrgolitsch in i^getS wurde am 30 v. M. auS dem unversperrten Stall eine Kuh im Werttze von 90 fl. entwendet. Die That ist gegen 2 Uhr Morgens verübt worden, da um dicse Z^it der Hund deS Nachbars Joseph W'kat ^bellt und die Dienstl?ute desselben ein Stück Bi^h vorbeitreiben gehört. Die Vpuren ivuri^en über St. Nikolaus bis gegen St. Margarethen verfolgt; die Gauner konnten aber nicht entdeckt werden, ungeachtet dem Bestohlenen bei der Jagd nach denselben dreizehn Männer aus der Nachbarschast beigestanden. (5) ber-LandeSgerichtSrath Scheschigg) in Wien ist lvle die N. F. Pr. metdet. plötzlich gestorben. Uebermäßige Anstrengung in teinem Berufe und die Kränkung, daß die allen seinen Angeklagten bewiesene Milde ihm von Seite solcher Richter zum Borwurfe gemocht ivurde, welche in jedem Angeklagten nur den Schuldigen zu erblicken vermögen, und daß diese Milde auch „von Oben" mit scheelem Bli«te betrachtet wurde, mögen die Hauptursache sein, daß der Mann, der als Zierde deS österreichischen Strafrichterthums sich für alle Zeiten einen Ruf gegründet. eineS überraschend schnellen TodeS starb. Am Morgen d«S 31. v. M. liattc er noch bei einer Schlußverhandlung präfldirt und war dann, ohnehin sehr geschivächt, nach Hause gegangen, wo er in seinem Garten sich mit Bienenstöcken beschäftigte. Eben im Begriffe, wieder in leine Wohnnng sich zu begeben, wurde er von einem Schlaganfalle ge. „Warum nit gar! Für einen Wilddieb kann gar keine Strafe zu streng fein !" grollte der Jäger. „Wenn'S mir nachginge, ich ließ sie heut' noch auf Hirsche schmieden und todthetzen!" „Eben deswegen." entgegnete Reintbaler ernst „ist eS gut. daß nicht, «vie in fiühein Zeiien. unsre großen Herren bloße Jäger sind und daß dahe^ nicht mehr die Jäger «Ilein die Jagdgesetze machen! Wie jetzt die Sachen ftehn. ist der Unglückliche, der sich zum Wildschießen hat verleiten lassen, wenn er dem berechtigten Jäger begegnet, in einer Art von BerziveiflungS j^llstand. Er hat nur die Wahl zivischen einer ent-ehrendtn langjährigen Strafe, ^ ihn und seine Angehörigen ruinirt. und zwischen einem noch größeren^erbrechen. daS ihm vielleicht Sicherheit nnd Straflosigkeit verschafft. Daher dirser irnmerivährende Krieg zivischen Jäger liiU) Wilc'schütz. di.ser stete Kampf auf Tod nnd Leben ... Eine geringe vlrafe ivürde der Mann ruhig über sich nehmen und das Hand-iverk znl'tzt min der G'fährlichkeit seinen Reiz verlieren!" „Bild.n Sie sich so was nit ein." rrwiderte der Jäger gereizt. „Da kenn' ich die Bauern besser! Leben mni, man unter ihnen. Herr Rein-thaler. leben ivie Unsereiner ... Sie s.h'n dieselben nnr wie im Feiertag-geivand! Aber es ist gut. daß eS mit den geringen Strafen noch seine guten Wege hat! ' „Hoffentlich nicht mel»r lange." war deS MalerS Ant'vort. „Die Zeit ist Nicht mehr fern, in ivelcher man eineir Menschen höher anschlagen ivird. ul) einen Hasen! Dann wird man sich mit dem nöthigen Schutze des Wildei^ begnügen, nnd Baner und Jäger werden sich vertragen!" „Das sind ja recht schisne Grnndsätz'!" sagte Gaberl noch giktiger. „Da ist es kein Wuuk'cr. daß die Bauern stützig iverden, wenn die Stadt-lent' so daher reden! Hoffentlich bin ich nimmer ans der Welt, wenn das geschieht!'' Der Zager hatte seinen kurzen Pfeisenstummel angebrannt und qualmte seinen Zorn lii mächtigen Rauchwolken auS; Mentel, der zurrst Nicht übel Lusl gehabl halte, sich in s Gespräch zu mischen und dem Jäger nach seiner Weise heirnzugeben. unterließ eS jetzt und sah mit Behagen aus Reinthaler; sein halb eifersüchtil^er Unmuth gegen den Maler begann zu weichen, ivei! er firr Bauern und Wildschützen so warm daS Wort genommen. (Fortsetzung folgt ) troffen und war sofort verschieden. Johann Scheschigg, zu Marburg Der geboren. 56 Jahre alt, Bater von fünf Kindern, zeichnete fich auch durch seine Eprachkenntniffe aus, denn er war nicht nur der deutschen, sondern auch der slovenischen. ungarischen und sranzöfischen Spraihe in Meister hafter Weise mächtig. (Gewerbe.) Im verflossenen Monat wurden beim Stadtamte folgende Gewerbe angemeldet: Salami, unk» Küscveischlclß. HauptplaK (Savonitto Dominifo). AuStochcrci und Kaffecschank. BurtU'l'ch (Diedeck Iosrph). Handel mit LebrnSmitttln. Post,i^sse lKotzbcck Johann). Schlri-ferci, Herrengafse (Unser Antonio), GrciSltrei. Mclling (Bernliard Franz). Fleischerei. Fleischergasse (Polet,eg Otto). (Sparkasse.) Im August habrn 301 Parteien 62.825 fl. 17 kr. eingelkgt und 305 Parteien 52,745 sl. 92 kr, zurück,genommen. (Regelung des M a u t h w e se n S.) Wie ein Telegramm des Abgeordneten der Stadt Marburg. Herrn Friedrich Braildstätter. an die Redaktion dteses Blattes von gestern Nachmittag I Uhr 40 Minut. meldet, ist vom Landtag beschloffen worden, der LandcSauSschuß habe in der nächsten Seffion einen Antrag auf ^Regelung deS gesammten Mauth-Wesens vorzulegen. (S t e i e rm ä rk i sche S Sänger fest) Der Männergesang« verein in Alagenfurt meldet, daß eine Abordnung von 14 Mitgliedern sich am Feste betheiligen werde. Der akademische Gesangverein von Graz wird morgen jchon mit dem gemischten Zuge hier eintreffen und am Bahnhofe vom Festausschuß in Begleitung der MusitkapeUe der Babn-Werkstatt empfangen werden. Der Festausschuß hat beschlossen, die Sän-bühne auf die Dauer von acht Tagen bei der ^»vlläa in Triest im Betrage von 2000 fl. versichern zu lassen. Die Geschäftsleute an jenen Plätzen und in jenen Gassen, durch welche sich der Feftzug bewegt, sollen ersucht werden, während desselben ihre VerkausSlokale zu schließen. Raum hinter der Sängerbiihne soll frei bleiben und hat das Stadt' amt. um Störungen zu vermeiden, keine Bewilligung zu Wirlhsgefchäften an dieser Stelle ertheilt. Letzte Post. di»«iShrtg« der N»kr»t»» »» vret Mvnate vOrschvvON Eine Zusammenkunft der Königin Isabella mit dem «aiser Napoleon an der Grenze wird als wahrscheinlich betrachtet. Die Indianer in Kansas haben die Feindseligkeiten erneuert. Aufruf. An die k. Bewohner Marburgs. Die Sänger Steiermarks werden sich am 6. und 7. September in unserer Stadt zu einer Festlichkeit vereinen, um deS Gesanges Macht durch ihre uns dargebotene Freundschaft zu beweisen. Es ergeht denn nun auch von uns aii Alle Bewohner Marburgs, besonders an jene, deren Wohnungen in den Gaffen gelegen sind, durch die sich der Feftzug bewegen wird (HauptplaK. Herren-. Post-. Grazergaffe. Burgpla» und Grazervorstadt). die freundliche Einladung. il)re Häuser festlich zu schmücken, damit dadurch den Gästen Marburgs gezeigt werde, daß nicht nur die Sänger, sondern die ganze Stadt über ihre Antvesenheit die größte Freude empfinde. Zur Beantwortung von Ansragen in Angelegenheiten des Sauger-festes, sowie zur Entgegenahme von ebenfalls noch zu gewärtigenden Wohnungsanmeldungen ist die Kanzlei des Komitös (Erhart'sches Hau« in der Burggafft) täglich von 10-12 Uhr Bormittags geöffnet. Das FeftKomit6. Mies AtirischkS Ziiiztr-Kiittt-M tn Marburg am «. und V. September ISSS. Am 6. September: Morgens bei Ankunst der Eisenbahnzüge Empfang der Sänger am Südbahnhofe; Geleitung derselben zum städt. Rathhause; Abgabe der Fahnen. 10 Uhr: Festzug vom Hauptplatze durch die Herren-, Post- und Grazergaffe über den Burg- und Sofienplatz durch die Tegetthoffstraße auf den Festplatz; dort Begrüßung der Sänger, dann Gesammtprobe. Um 1 Uhr Festtafel am Festplatze; 4 Uhr: cZonvvrt, 8 Uhr: am Festplatze. Preise der Plätze: Ein Sperrsitz sammt Entree für Concert und Liedertafel pr. Person 1 fl. Eintritt für Concert und Liedertafel pr. Per» son 60 kr. Eintritt zur Liedertafel pr. Person 30 kr. — Karten sind bei den Herren Ed. Janschitz und Anton Hohl zu habrn. Am 7. September: 7 Uhr Früh Weckruf der Musikkapelle durch die Stadt auf den Sofienplatz, dort Standmusik auS 3 Piecen bestehend. Zug in die Pieardie zum Frühstück; Eröffnung des FreischießenS. Um 1 Uhr Tafel am Kestplatze; Schluß deS Festes. Bei ungünstiger Witterung Concert und Liedertafel in den oberen Casino-Lokalitäten. für das Süngerfest besorgt Julius Reitter. (502 Kundmachung. <°" Die BezirkSvertretungSkanzlei befindet fich seit 27. August 1. I. im Hause deS Herrn Anton Badl, Hauptplah, Rr. 93, 2. Stock, was anmit verlautbaret wird. Bezirksausschuß Marburg, 1. September 1868. Konrad Seid!, Obmann. Zwei neugebaute Häuser in der Kärntnervorstadt, Rr. 93 und 98, jedeS stockhoch, mit Keller, Garten und Brunnen, sind aus freier Hand zu verkaufen. Nähere Auskunft beim Eigenthünier. (sio (496 Ein Weingartausselikr (Lohner), welcher der slovenischen Sprache mächtig ist und gute Kenntnisse vom Wein, und Landbaue besitzt, wird gegen einen JahreSlohn von 200 fl.. sreie Wohnung. Kcllerrecht und anderen Nebeneinkünsten gesucht. Schriftliche, wo mö.^lich mit Zeugnissen belegte Gesuche sind längstens bis 1. Oktober 1868 in der Kanzlei deS k. k. Notars Ludlvig Bittcrl zu Marburg, Schulgasse Nr. 120, abzugeben, wo auch die nähtren Auskünfte mündlich ertheilt werden. Marburg 25. August 1868. Ttadttheater in Marburg. Von dem Verwaltungseomit6 wird hlemit bekannt gemacht, daj die versteigerungsweise Vermiethung der Logen für die nächste Theatersaison, d. i. vom l. Oktober l86Ä bis letzten September l8ö9, am Montag den 14. September d. I. Nachmittags um 2 Uhr im Theatergebäude stattfindet. Die Lizitationsb-dingnisse können beim Vorstande des VerwaltungSeomitöS eingesehen werden. Marburg am 34. August 18K8. Der Vorstand: Dr. Mullö. Rm 100 Att ftchimrigt Miiflsn, soeben angekommen, sind noch zu verkaufen bti R»Vach»er öt Söhne in Marburg. (sls V. I'. v. Sie keine Antwort für mich? Gin großer Garten sammt GlaShanS und Düngerbeeten ist zu verpachten. Nähere Auskunft im Comptoir dieses Blattes. Schöne Tafel-Trauben "MO werden tn der Pfarrhofgasse Nr. 187, das Pfund zn l0 kr. beim HauS-meister verkauft. NM«»- ilü> Fahniffki-Miti«. Zufolge Bewilligung des hochlüblichen k. k. Landesgerichtes Graz vom 21. August 1868 Z. 13151 werden nachbenannte Realitäten öffeutlieh versteigert werden, als: 1. Die beiden Häuser C..Nr.441 und 442 in der Reuthorgaffe zu lz u. z. C..Nr. 441 um de» Ausrufspreis von 10.000 fl. und E.'Rr. 442 um den Ausrufspreis von 15.000 fl. am t4. Getztember 1868 Bormittag 11 Ulir im Hause Nr. 441; 2. das Haus C. Nr. 395. Eck der Schmiedgaffe in die Rauberaasse w Graz um den Ausrusspreis von 24.000 fl. am 16. Veptemter 1868 Bormittag um 11 Uhr im Hause C. Nr. 441 in der Reuthorgaffe; 3. der sogenannte Seltenhammer'sche Hof in Harmsdorf bei Graz um den Ausrufspreis von 12.900 fl. am 1«. September 1868 Bor-mittag 11 Uhr am Orte der Realität. Endlich kommen noch verschiedene Haus- und Zimmer-Einrichtungs-stücke am 14. Septeml^r 1868 Nachmittag 3 Uhr im Hause C.-Nr. 441 in dtt Neuthorgasse gegen baare Bezahlung und sogleiche Wegschaffung zur Versteigerung. Die erstbenannten 3 Häuser eignen sich wegen ihrer Lage in der inneren Stadt Graz zu allen Geschäfts Unternelimungen und tverfen eben deßhalb ein großes Zinserträgniß ab. Der sogenannte Seltendammer'sche Hof in Harmsdorf ist ebenfalls noch innerhalb deS Bezirkes Graz gelegen, umfaßt einen Grundkomplez von mehr als 12 Joch Grundstücken mit guter Bodenbeschaffenheit und ist eine sehr einträgliche Realität. Sowohl Realitäten als Fahrnisse werden unter dem Ausrufspreise nicht hintangegeben und können die Realitäten-Befchreibungen, Grund-buchseztrakte und Lizitationsbedingniffe. nach welchen insbesondere jeder Lizitant vor gemachtem Anbote