Nr. 1820. IV. 1908. Kirchliches Dcrordimiigs-Mlitt für die Lcwanter Diözese. Cerkveni zaukaznik za Lavantinsko škofijo. Inhalt: 30. Breve Pii PP. X. de facultate benedicendi llo-s,lr'a eisque adnectendi indulgentias, a Patribus Crucigeris appellatas. 31. Decretum 8. C. Indulg. quoad cumulationem indulgentiarum ‘l r‘I‘. Praedicatoribus et a PP. Crucigeris nuncupatarum in recita-tloue Hosarii. 32. Decretum 8. R. et U. Inquisitionis quoad sacer-' 'dem Alfredum. Loisy. 33. Decretum 8. C. Ind. ddo. 17. Martii 34. Durchführungsinstruktion zum Decretum 8. Congr. Concilii 1308. „Ne temere“ de sponsalibus et matrimonio. 35. Belehrung über das Dekret „Ne temere“. 38. Poduk o dekretu „Ne temere“. -37. Fasteiwrdnuug für die k k. Finanzwache. — 38. Gebührenfreiheit für die anläßlich des 60. Regierungsjahres Sr. Majestät des Kaisers errichteten Stiftungen uud Widmungen. — 39. Weisungen in Betreff der Papst- und Kaiserjubiläums - Prozessionen. — 40. Naročila zastran jubilejnih procesij. — 41. Literatur. — 42. Diözesan-Nachrichten. lio. Sanctissimi Domini Nostri Pii divina providentia Papae X. Breve, quo sacerdotibus, Mi operam suam impendent pio Operi Propagationis fidei, facultas benedicendi Rosaria eisque adnectendi indulgentias a Patribus Crucigeris appellatas conceditur. PIUS PP. X. Ad perpetuam rei memoriam. Cum Nobis App. Principis Cathedram obtinentibus anhquius nihil sit magis, quam ut Catholicum nomon ■dius per orbem propagetur, ct inter gentes longo terragni marisque spatio disiunctas errorum umbram Evangeli i ninen depellat, pias Fidelium societates, quae ad sacras txPeditiones provehendas intendunt, et divini verhi prae-°nes stipe corrogata sustentant, peculiaribus privilegiis ) Der Ordinarius loci : der Heilige Vater für die ganze katholische Welt; der Bischof, beziehungsweise sein Generalvikar oder der Kapitelvikar (in unserer Diözese Administrator) für die betreffende Diözese. Eine Ermächtigung (Delegation) ist im Dekrete nicht vorgesehen und daher ausgeschlossen. e) Statt des sub a) oder b) genannten amtlichen Zeugen (Pfarrvorstandes oder Ordinarius) können zwei gewöhnliche Zeugen beigezogen werden; für diese gelten dann dieselben Bestimmungen, wie für die Traunngszeugen. Ad 3. Die Verlvbungsurkunde muß unterschrieben werden von den beiden die Verlobung absd)ließenden Personen und den amtlichen Zeugen, beziehungsweise den zwei gewöhnlichen Zeugen. Für den Fall, daß der eine der beiden die Verlobung abschließenden Personen oder beide des S d) r e i b e n s uiitu itti i g sind, muß dies auf der Urkunde schriftlich angemerkt und ein weiterer Zeuge beigezogen werden, welcher zugleich mit dem Pfarrer oder dem Ordinarius oder den beiden gewöhnlichen Zeugen untersä)reibt. Der des Schreibens unkundige Teil möge liadj der gesetzlich erforderten Weise durch eigenhändige Beisetzung seines Handzeichens z. B. durch drei Kreuze1, seiner Willeusmeinung Ausdruck geben und der beigezvgene Zeuge möge den Namen des des Schreibens unkundigen Teiles neben dessen Handzeichen beisetzen? ». Die kirchcnrechtlichen Folgen eines in solcher Weise geschlossenen Eheverlöbnisses sind: 1. Die Verpflichtung zur Bewahrung der Verlöbnistreue; 2. die Pflicht der Eheschließung mit der verlobten Person, falls die Verhältnisse keine wesentliche Veränderung erfahren haben; 3. die Ungültigkeit jedes von einem der Verlobten mit einer dritten Person während der rechtsgültigen Dauer der ersten Sponsalien eingegangenen neuen Eheverlöbnisses; 4. das Verbot der Eheschließung mit einer anderen als der verlobten Person (impedimentum matrimonium prohibens ob sponsalia) ; 5. das trennende Hindernis der Forderung der öffentlichen Sittlichkeit (iustitia publicae honestatis), d. i. das trennende Hindernis für eine Ehe zwischen dem einen Ver» 1 Um die Gleichförmigkeit mit andere» Diözesen z» wahren, sind drei Kreuze beizusetzen. 1 Die Unterschriften oller Beteiligten dürfen nur eigenhändig, nicht durch Stampiglie, Schreibmaschine oder andere künstliche Ersatzmittel hergestellt werden. lobten und des anderen Blutsverwandten int ersten Grade. Dieses Ehehindernis besteht anch tmd) der rechtsgültigen Auflösung des Eheverlöbnisses. Alle diese kirchenrechtlichen Folgen entstehen also, von Ostern 1908 an, nur aus einem itt obiger Form eingegan-gettett Eheverlöbnisse und können daher bei einem geheim oder sonst wie immer abgeschlossenen Eheverlöbnisse nicht eiutreten • C. Das Allgemeine bürgerliche Gesetzbuch sagt im § 45: „Ein Eheverlöbnis oder ein vorläufiges Versprechen, sich zu ehelichen, unter was für Umstünden oder Bedingungen es gegeben oder erhalten worden, zieht keine rechtlid)c Verbindlichkeit nach sich, weder zur Schließung der Ehe selbst, noch zur Leistung desjenigen, lvas auf den Fall des Rücktrittes bedungen worden ist," und bestimmt im § 46: „Nur bleibt dem Teile, von dessen Seite keine gegründete Ursache zu dem Rücktritte entstanden ist, der Anspruch auf den Ersatz des wirklichen Schadens Vorbehalten, welchen er aus diesem Rücktritte zu leiden beweisen kann;" ferner im § 1247 (Schenkungen unter Ehegatten und Verlobten): . . . „Weint aber ein verlobter Teil dem ändern; oder auch ein dritter dem einen oder ändern Teile itt Rücksicht auf die künftige Ehe etwas zusichert oder sd)enket; so kann, wenn die Ehe ohne Verschulden des Gesd)enkgebers nicht erfolgt, die Schenkung widcr-rufen werden." Aus dem Vergleiche dieser ftaatlidjm Gesetzgebung mit den Verordnungen des Dekretes „Ne temere“ geht hervor, daß imrd) das neue Ehedekret bezüglich der Sponsalien au dem bisherigen Verhältnisse des kanonischen Rechtes zum östcr-reichischen Zivilrechte keine Änderung eingetreten ist. D. Mit der Forderung, die Sponsalien in der oben bestimmten Form zu schließen, ist jebod), wie eingangs erwähnt, weder vvrgesdirieben, ttodj and) beabsichtigt, daß in Zukunft vor Eingehung der Ehe ein Eheverlöbnis geschlossen werden muß; das neue Ehedekret hat diesbezüglid) keine Neuerung eingeführt, sondern nur bestimmt, was zur Gültigkeit eines Eheverlöbnisses erfordert tvird, damit die kirchlichen Rechtsfolgen bind) dasselbe eiutreten. Der Vorgang im Falle einer Einsprad)e gegen eine geplante Ehe ergibt sid) aus dem Gesagten von selbst. Der Pfarrvorstand hat nur nötig, sid) die sd)riftlid)e Urkunde zeigen zu lassen. Ist kein Sd)riftstück gefertigt worden, so ist der Fall erledigt. Ist ein Sd)riftstück zwar gefertigt worden, aber verloren gegangen, so sind die Sponsalien wohl gültig, indes sie müssen bewiesen werden (Aussagen der Brautleute und Zeugen). Nur wenn ein gesetzmäßiges Schriftstück vorliegt oder die gesetzmäßige Verlobung unzweideutig nachgewiesen ist, so kann der Einsprack)e Folge geleistet werden. Es wird aber bemerkt, daß die Bestimmungen des Dekretes „Ne temere“ keine rückwirkende Kraft haben. E. Die Art der Auflösung eines Eheverlöbnisses ist durch bas neue Ehedekret nicht unmittelbar berührt, luoht aber mit* tellmr. Früher konnte die Berlobnng, wie sie stattgefnnden fat, vielleicht ohne Rechtsform, ja ohne Zeugen, ebenso auch aufgelöst werden. Jetzt, da eine schriftliche Beurkundung vorhanden ist, möge bei einer einverständlichen Auflösung der Sponsalien die Vormerkung der Auflösung der Verlobung in ^er Sponsalienurkunde eingetragen werden. Das trennende ^hehindernis publicae honestatis bleibt aber aufrecht. (Vide B. 5.). Eventuelle Formularicn für Ehcverlöbnisse: I. Verlobungsurkunde. Die Unterzeichneten verpflichten sich hiemit in Gegenwart des mitunterfertigten Zeugen zum künftigen Ehe» abschlnsse. St. Lorenzen ob Marburg, am 1. Mai 1908. N. N. Pfarrer. Alois Koritnik, Bräutigam. (Provisor, Administrator). Katharina Lešnik, Braut. II. Verlobungsurkunde. Die Unterzeichneten verpflichten sich hiemit in Gegenwart der mitunterzeichneten Zeugen zum künftigen Eheabschlusse. Sachsenfeld, am 1. Mai 1908. 'Intim Janič, Bäcker, Franz Kladnik, als Zeuge. Bräutigam. Karl Pikl, Tischler, Anna Ieiovnik, als Zeuge. Braut. III. Verlobungsurkunde. Die Unterzeichneten verpflichten sich hiemit in Gegenwart der mitunterzeichneten Zeugen zum künftigen Eheabschlusse. Luttenberg, am 1. Mai 1908. düvis Kukovec, Kaplan, Johann Simončič, als Zeuge. Bräutigam. posesa Zupančič, Schneidersgattin, als Zeuge. f f f das ist: Maria Žnidaršič, Braut. Die Braut Maria Žnidaršič ist des Schreibens unknn-’3i deswegen wurde ein weiterer Zeuge beigezogen. Franz Slavič, Kaufmann, als Namensfertiger und Zeuge, oder Anna Goričnik, Fleischhauersgattin, als Namensfertigerin und Zeuge. IV. Verlobungsurkunde. Die Unterzeichneten verpflichten sich hiemit in Gegen -wart der Mitunterzeichneten Zeugen zum künftigen Eheabschlusse. Drachenburg, am 1. Mai 1908. »ton Breznik, Hausbesitzer, fff das ist: Karl Podpečan, als Zeuge. Bräutigam. ^rnst Kovačič, Bauer, f ff f das ist: Barbara Klančnik, als Zeuge. Braut. Der Bräutigam Karl Podpečan und die Braut Barbara Klančnik sind des Schreibens unkundig; deswegen wurde ein weiterer Zeuge beigezogen. Viktor Letonja, Privatbeamte, als Namensfertiger und Zeuge. 11. lieber die Eheschließung. Das Dekret „Ne temere“ unterscheidet zwischen einer (bloß) gültigen und einer erlaubten Eheschließung. A. Zur gültigen Eheschließung wird erfordert, daß sie statt« finde vor dem Pfarer oder dem Ordinarius loci oder einem von diesen bevollmächtigten Priester und vor zwei Zeugen. Der Pfarrer und Ordinarius loci assistieren der Eheschließung in gültiger Weise: 1. Vom Tage der Besitznahme des Benefiziums, beziehungsweise vom Tage des Amtsantrittes an; 2. nur innerhalb ihres Territoriums; 3. wenn sie zur Assistenz bei der Eheschließung tingelnden oder ersucht worden sind. Ad 1. Pfarrer, welche nominatili! exkommuniziert oder von ihrem Offizium suspendiert worden sind, können nicht gültig assistieren. Ad 2. Der Pfarrer oder der Ordinarius loci können, jeder in seinem Territorium, den Ehen nicht nur ihrer Untergebenen, sondern auch anderer gültig assistieren. Dagegen kann der Pfarrer der Eheschließung seiner Untergebenen, die in einer anderen Pfarre stattfinden soll, nicht mehr gültig assistieren; hiezu bedarf er der Delegation des Pfarrers jenes Ortes, in welchem die Trauung stattfindet. Ad. 3. Zur Gültigkeit genügt nicht die Assistenz, zu welcher der Pfarrer durch Gewalt oder schwere Furcht genötigt ivird; dagegen wird dazu erfordert, daß der Pfarrer nach dem Konsens frage und die Erklärung desselben entgegennehme. B. Zur erlaubten Assistenz bei der Eheschließung wird gefordert: 1. Der Pfarrer muß sich vergewissern über den status liber der Nupturienten, sowie darüber, ob allen Erfordernissen zu einer kirchlich gültigen Ehe entsprochen ist (siehe sub D); 2. er muß auch sicher sein, daß der eine oder der andere Nupturient am Trauungsorte das Domizil hat oder sich daselbst wenigstens einen Monat aufgehalten hat. (Bezüglich der staatlichen Gültigkeit vide das weiter unten sub D Angeführte). Falls beide Nupturienten am Trauungsorte weder das Domizil haben, noch auch sich einen Monat aufgehalten haben, ist zu einer erlaubten Assistenz die Lizenz des parochus oder Ordinarius proprius eines der Nupturienten notwendig. Bei einer gravis necessitas ist die Einholung dieser Erlaubnis nicht erforderlich. Unter gravis necessitas versteht man z. B. eine sehr dringende Abreise, die Gefahr eines großen zu erlei- bende» Schadens. Der Pfarrer möge sich aber durch Zengen das Vorhandensein der gravis necessitas bestätigen lassen. (Vide auch hier sub D). Bezüglich der vagi muß sich der Pfarrer, um erlaubt zu assistieren, an den Ordinarius oder dessen Stellvertreter um die Lizenz wenden (Vide § 73 der Anweisung f. d. g. G.) ; auch hier entschuldigt nur die gravis necessitas. Das Dekret stellt ferner fest, daß in der Regel die Ehe vor dem Pfarrer der Braut geschlossen werde, wenn nicht ein gerechter Grund dagegen spricht z. B. wenn die Braut am Orte ihres Wohnsitzes oder Aufenthaltes keine Verwandten hat; oder wenn der Pfarrer des Bräutigams auf Grund des Domizils, jener der Braut nur auf Grund des Aufenthaltsortes zuständig ist u. a. Deshalb trifft auch in der Regel den Pfarrer der Braut die Verantwortung, ob die zur Eheschließung erforderten Bedingungen erfüllt sind. C. Über die Delegation bestimmt der Artikel VI des Dekretes, daß der Pfarrer oder Ordinarius loci einen anderen, aber genau zu bezeichnenden und bestimmten Priester (alii sacerdoti determinato ac certo) zur Assistenz bei Eheschließungen innerhalb ihres Territoriums delegieren können; dieser muß sich aber, um gültig und erlaubt zu assistieren, genau an sein Mandat und an die obigen Vorschriften halten. Es können mehrere genau bezeichnet und bestimmte Priester bevollmächtigt werde», niemals aber das „Pfarramt." D. Um aber der Ehe auch die staatliche Gültigkeit, den Kindern die bürgerliche Legitimität zu sichern, das bestehende Erb- und Familienrecht zu wahren, sich und die Parteien vor eventuellen Strafen zu sichern, ist der wohlehrwürdige Seelsorgeklerus auch verpflichtet, die bezügliche staatliche Gesetzgebung nach wie vor im Auge zu behalten. Im besonderen aber sind die für die Gültigkeit der Ehe im Allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuche vorgeschriebenen Bedingungen genau zu beobachten. Im § 69 des A. b. G. B. heißt es: „Zur Gültigkeit der Ehe wird auch das Aufgebot, und die feierliche Erklärung der Einwilligung erfordert." Bezüglich des Aufgebotes sind die bisher geltenden Bestimmungen einzuhalten. (§§ 70 bis 74 inkl. A. b. G. B). Bezüglich der feierlichen Erklärung der Einwilligung sagt § 75: „Die feierliche Erklärung der Einwilligung muß vor dem ordentlichen Seelsorger eines der Brautleute . . . oder vor dessen Stellvertreter in Gegenwart zweier Zeugen geschehen." Zur Erklärung des Ausdruckes „ordentlicher Seelsorger" im § 75 diene die Entscheidung des k. k. O. G. H vom 17. August 1880 (8066 Glaser-Unger), welche lautet: „Unter ordentlichem Seelsorger im § 75 wird derjenige Priester verstanden, welcher nach der staatlich geordneten Verfassung einer im Geltungsgebiete des Allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches staatlich anerkannten Kirche für die in diesein Gebiet ihr Domizil oder Qnasidomizil haben- den Bekenner desselben Glaubens nach den Satzungen dieses Glaubens die Akte der Gottesverehrung und die Kirchengewalt auszuüben und Zivilstandsregister unter österreichischer staatlicher Autorität zu führen hat." E. Bezüglich der Trauungen ans dem Totenbette sind behufs staatlicher Gültigkeit derartiger Ehen auch die staatlichen Bestimmungen wie bisher einzuhalten. Im Betracht kommt zunächst § 86 des A. b. G. B., welcher lautet: „Unter dringenden Umständen kann von der Landesstelle oder dem Kreisamte, und wenn eine bestätigte nahe Todesgefahr keinen Verzug gestattet, auch von der Ortsobrigkeit das Aufgebot gänzlich nachgesehen werden; doch müssen die Verlobten eidlich beteuern, daß ihnen kein ihrer Ehe entgegenstehendes Hindernis bekannt sei." (Vide §85 der Anweisung f. d. g. G). Nach § 1 des Gesetzes vom 4. Juli 1872, Reichs -Gesetz-Blatt Nr. 111, steht nunmehr der politischen Bezirksbehörde, beziehungsweise in denjenigen Städten, welche eigene Gemeindestatuten besitzen, den mit der politischen Amtsführung betrauten Gemeindebehörden auch die Erteilung der unter dringenden Umständen erbetenen gänzlichen Nachsicht des Aufgebotes, insoweit dieselbe nicht schon bereits durch die Vollzugsverordnung vom 1. Juli 1868, R. G. Bl. Nr. 80, den bezeichnet» Bezirks- und autonomen Gemeindebehörden zugewiesen war, und ebenso auch die Entscheidung darüber, ob eine Eheschließung im Falle einer bestätigten nahen Todesgefahr ungeachtet des Mangels des erforderlichen Tauf- oder Geburtsscheines vvrzunehmen ist. Endlich steht den genannten Bezirks- und Gemeindebehörden auch die Erteilung der nach § 120 A. b. G. B. zulässigen Dispensation zu (gesetzliche Witwenfrist). Die neueste kirchliche Bestimmung im Artikel VII des Dekretes stellt bei imminenter Todesgefahr fest, daß in dein Falle, wo weder der Pfarrer noch der Ordinarius loci noch ein von diesen deligierter Priester bei der Hand ist, ein jeder beliebiger Priester und zwei Zeugen zur Assistenz genügen. Aus den bereits sub D und hier dargelegten Gründen wirb dieser Fall in Österreich praktisch, wenn es sich um Konvalidierung einer bereits staatlich gültigen Ehe handelt. F. Ist in einer Gegend ein Pfarrer oder der Ordinarius loci oder ein von diesen delegierter Priester nicht vorhanden oder nicht zugänglich, und dauert dieser Zustand schon einen Monat, so brauchen die Nuptnrienten zur Eingehung einer gültigen und erlaubten Ehe nur vor zivei Zeugen ihren formalen Konsens abzugeben. G. Bezüglich des Matrikenwesens bestimmt das Dekret, daß nunmehr nicht etwa der trauende Priester, der nur zu unterschreiben hat, sondern der Pfarrer oder sein kompetenter Stellvertreter die Tatsache der Trauung nicht nur fi 9 — 1111 Traungsbuche in vorgeschriebener Weise eintrage, sondern 0l|ch im Taufbuche anmcrke, falls die Nupturienten in seiner Pfarre getauft sind. Ist jedoch ein Nnptnrient oder sind beide Nupturienten in einer anderen Pfarre getauft, so muß bcr Trauungspfarrer den parochus baptismi entweder unmittelbar, was in der Regel vorznziehen ist, oder durch bas Ordinariat von der stattgefundenen Trauung vcrstän-bigen; der letztere hat die Tatsache der Trauung im Tanf-b"che anzumerken. (Bei gemischten Ehen fallt die Verständigung b?s akatholischen Matrikelführers weg). Bei dem sub E angeführten Falle muß der trauende Priester, im Falle sub F müssen die Zeugen zugleich mit bkn Neuvermählten dafür Sorge tragen, daß die Ehe im Trainings- und Taufbuche eingetragen werbe. Die Delegationsnrknnde (Entlaßschein) ist in der bisher vorgeschriebenen Weise anszustellen, und sind für de» staatlichen Rechtsbereich die §§ 81 und 82 des A. b. G. B. SU beachten. Im § 81 des A. b. G. B. wird vorgeschrieben: »Soll die Ehe an einem dritten Orte, dem keine der verlobten Personen eingepfarrt ist, geschlossen werden; so muß der ordentliche Seelsorger gleich bei der Ausfertigung der Urkunde, wodurch er einen anderen zu seinem Stellvertreter benennt, biesen Umstand mit Benennung des Ortes, wo und vor welchem Seelsorger die Ehe geschlossen werden soll, in das Trauungsbuch seiner Pfarre eintragen." § 82 des A. b. G. bestimmt: „Der Seelsorger des Ortes, wo die Ehe eilt» ^gangen wird, mich die geschehene Schließung der Ehe in das Traiiungsbnch seiner Pfarre mit dem Beisatze, von welchem Pfarrer er zum Stellvertreter ernannt worden, ebenfalls ein» trogen, und die Abschließung der Ehe dem Pfarrer, von welche», er berechtigt worden ist, binnen acht Tagen anzeigen." (Siehe § 77 der Anweisung f. d. g. G.). H. Der Artikel X stellt für diejenigen Pfarrer, welche die angeführten Vorschriften verletzen, Strafen fest, welche die Ordinarien nach Art und Schwere der Schuld zu bestimmen (laben. Diejenigen Pfarrer, in deren Territorium die Nupturienten weder ein Domizil noch einen einmonatlichen Auf» fnthatt haben, und welche ohne Lizenz des parochus proprius trauen, gehen der Stolgebühren verlustig und fallen diese dem parochus proprius zu. Ul. Gemeinschaftliche Bestimmungen über das Eheverlöbnis und die Eheschließung. A. Au die vorstehenden Bestimmungen sind gebunden: 1. Alle in der katholischen Kirche Getauften und alle Konvertiten, gleichviel, ob diese oder jene später von der katholischen Kirche wieder abgefallen sind, so oft sie unter sich ®Ponfnlieit schließen oder eine Ehe eingehen. 2. Die Katholiken, wenn sie mit Akatholiken, seien blese getauft oder nicht, die Sponsalien oder die Ehe schließen, auch dann, wenn sie von dem Ehehindernisse der mixta religio oder disparitas cultus dispensiert worden wären. Die Akatholiken von Geburt ans, mögen sie getauft sein oder nicht, wenn sie untereinander Eheverlöbnisse oder Ehen schließen, sind an die Bestimmungen des Dekretes bezüglich der Form des Eheverlöbnisses oder der Eheschließung nicht gebunden. B. Unter dem Namen „Pfarrer" ist in allen Artikeln des Dekretes zu verstehen der rechtmäßige Vorsteher einer kanonisch errichteten Pfarre, welchen Namen immer er führt, und welcher als solcher bestellt ist, und in Gegenden ohne solche kanonisch errichtete Pfarreien auch jener Priester, dem in einem genau begrenzten Gebiete die Seelsorge rechtmäßig anvertraut ist und der dem Pfarrer gleichgestellt ist. Hilfspriester, Kapläne, Expositen rc. sind nicht inbegriffen, weil sie keiner kanonisch errichteten Pfarre vorstehen. Ordinarius loci ist der Heilige Vater für die ganze katholische Welt; der Bischof, beziehungsweise sein Generalvikar oder der Kapitelvikar (Administrator), für die betreffende Diözese. IV. Praktische Winke für den Seelforgeklerus. 1. Da das Dekret „Ne temere“ die Bischöfe anweist, für dessen Erklärung in den einzelnen Pfarrkirchen Sorge zu tragen, wird der wohlehrwürdige Seelsorgeklerus beauftragt, die Gläubigen über die Eheverlöbnisse im allgemeinen, ihren Zweck, ihre Wichtigkeit, ihre Folgen in moralischer und rechtlicher Hinsicht, wenn sie überhaupt geschlossen werden, so wie auch über die durch das neue Dekret herbeigeführten Änderungen in der bisherigen kirchlichen Praxis im besonderen in geeigneter Weise zu unterrichten. Desgleichen sollen dem gläubigen Volke die Bestim-mnngen dieses Ehedekretes, insoferne sie Änderungen in betreff der Eheschließungen enthalten, erklärt werden.') 2. Sollte der Pfarrer zum Abschlüsse von Eheverlöbnissen beigezogen werden, so sind hiefür keine Gebühren einzuheben. ') Zur eigenen Information werden dein Klerns empfohlen : H. Noldin 8. J., Decretum de sponsalibus et matrimoniis 8. C. C. 2. Aug. 1907. Ooniponte. Typis et sumptibus Feliciani Rauch. 1908. — Dr. theol. et iur. Johann B. Daring, Das neue Ehedekret „Ne temere“. Graz, 1907. Verlag Ulr. Moser (J. Meyerhoft). Dr. theol. et iur. can. Martin Leitner, Die Verlobungs- und Eheschliessungsform nach dem Dekrete „Ne temere . Regensburg, 1908. Verlagsanstalt vorm. G. J. Manz. Casimiro Card. Gennari, Breve commento- della nuova legge sugli sponsali e sul matrimonio. Roma, 1908. Edit. 2. Tipografia Pietro Verati, Via Calamatta 24. P. Meinrad Bader, lieber das neue Verlobungs-Dekret. Innsbruck, 1908. Druck und Verlag von Fel. Rand). — Alberti J., Commentarium in recens decretum 8. C. Concilii de sponsalibus et matrimonio. Fri-burgi in Brisgovia, 1908. — A. Vermorsch, 8. J., Decretum „Ne temere“ de sponsalibus et matrimonio. 1 ribnrgi in Brisgovia, 1907. Edit. 2. — Dr. Alois Schiubger, Forni ber Ehekonsens-Erklärung und Verlöbnisse nach dein römischen Dekrete „Ne temere“. Wien, 1908, Gr. 8°. S. 63, 3. Wird die Verlobung regelmäßig vor dem Pfarrer geschlossen, so dürfte sich ein V erlvbun g sbuch empfehlen, welches numerierte Formularien enthält. Dort können die Einträge von Ort und Zeit gemacht, sowie die Unterschriften angebracht werden. In Rom sind nachstehende Formularien eingeführt: N.1............ ANNO DOMINI MILLESIMO NONGENTESIMO DIE VERO MENSIS cornui me ............................................ Parodio ecclesiae 8. civitatis vel loci sponsalia mutuo consensu 1).IIUS contraxerunt : til et ex paroecia professione et. TV na til. et ex paroecia praesentibus testibus : D.nus til ex paroecia D.nus...................................fil............. ex paroecia ............................................ Subsignantur : 1 Numerus progressivi!» actorum. 2 Praenomina sponsorum. Parochus 1 Sponsus ................................................ Sponsa ................................................. Testes ............................................ '.. 4. Da die Tatsache der Trauung nunmehr auch im Tausbuche angemerkt werben muß (siehe II. G), so erscheint es geboten, für diese Anmerkung den notwendigen Raum frei zu lassen. Deswegen wird neuerdings eingeschärft die Vorschrift: „Zwischen den Eintragungen ist ein angemessener Raum zu belassen, um erforderlichen Falls in der Zukunft sich ergebende Zusätze einschalteu zu können. Bei dem Gebnrts-und Taufbuch tritt dieser Fall nicht selten ein".2 Die Tatsache der Trauung ist im Taufbuche in folgender Weise anzumerken: Hat die Ehe geschlossen am mit............................., dem Sohne (Tochter) der ............................aus der Pfarre 1 Scriptura debet subsignari a Parocho (vel ali Ordinario loci) et a sponsis. — Vel a sponsis et a duobus testibus. Si sponsus vel sponsa, vel utraque pars, scribere nesciat, loco subsignationis adnotetur quod scribere nescit, et subsignetur scriptura a Parocho et ab uno saltem testo. Testis esse potest tum vir tum mulier. Monitum. — Parochus moneat sponsos, antequam subsignent : 1. de gravi obligatione ex i ustiti a contrahendi matrimonium, nisi mutuo consensu dissentiant. ‘2. de impedimento impediente matrimonium cum quolibet alio, quod inducit haec obligatio, nisi mutuo consensu solvant sponsalia. 3. de impedimento publicae honestatis dirimente matrimonium cum consanguineis in 1. gradu alterius coniugi» (patre, matre, filio, filia, fratre, sorore), etiamsi mutuo consensu sponsalia solvant. 8 Weisungen, betreffend die Führung, Änderung und Berichtigung der Matrikelbncher re. Marburg, 1899. Ini Verlage der F. B. Ordina riatskanzlei. S. 7, Nr. 6. 35. Mehrung über das Dekret „Ne temere !“ Vielgeliebte im Herrn! Die Ehe, das siebente heilige Sakrament der katholischen Kirche, ist für die menschliche Gesellschaft von größter Bedeutung. Aus der Ehe, der unauflößlichen Verbindung eines Mannes und eines Weibes, entspringt die Familie. Die Ehe ist die Wurzel des Familienlebens. Gesunde Wurzeln, ein kräftiger Stamm; angefressene Wurzeln, ein verdorbener Baum. Fromme Eheleute, eine heilige Familie; sittlich faule Eheschließungen, ein verkommenes Geschlecht. Die gute Familie gibt der Menschheit gute Elemente, dem Staate tüchtige Bürger, der katholischen Kirche Priester, Lehrer und Hirten, dem Ordensstande würdige Mitglieder, dem Himmel seine Heiligen. Ja, unermeßlich ist der Segen, welchen aus einer braven Familie die menschliche Gesellschaft, der Staat, die Kirche und der Himmel schöpft! Da nun die Ehe, wenn sie nach Gottes heiligem Willen geschlossen wird, den Segen des Himmels auf die Eheleute und die menschliche Gesellschaft herabzieht, hat unsere Diözesan-synode vom Jahre 1900 eine „Belehrung über das Sakrament der Ehe" erlassen, welche alljährlich am ersten Sonntage nach der Erscheinung des Herrn euch von der Kanzel verlesen wird. Aus dieser Belehrung könnet ihr unschwer entnehmen, daß Christus seiner Kirche, wie die Ausspendung der übrigen Sakramente, so auch die Verwaltung des Ehesakramentes übertragen hat. Der Kirche kommt daher das Recht zu, zu bestimmen und zu entscheiden, was zur gültigen und erlaubten Eheschließung erforderlich ist. Kraft dieses Rechtes hat die katholische Kirche den gültigen und erlaubten Empfang des Ehesakramentes von jeher durch weise Gesetze geordnet; und der gegenwärtig glorreich regierende Papst Pius X. hat kraft seiner apostolischen Vollgewalt durch ein allgemeines Dekret der Konzilskongregation, das am Ostersonntage des heurigen Jahres 1908 überall in Kraft getreten ist, die Form der Eheverlöbnisse neu geordnet und die Form der Eheschließung gemäß den Zeitverhältnissen neuerlich eingeschürft und genauer bestimmt. Weil es nun der Wunsch und Wille des Heiligen Vaters ist, euch von dem Inhalt des neuen Ehedekretes in Kenntnis 3it setzen, so wollen wir euch darüber unterrichten, ittib euch seine wichtigsten Teile erklären. Dieses Dekret hat zwei Teile: I. Der erste Teil enthält durchaus neue Vorschriften ' hinsichtlich der gültigen Form des Eheverlöbnisses oder der Spvnsalien. II. Der zweite Teil bringt einige neue Bestimmungen inbezug auf die Eheschließung oder die Trauung selbst. Geliebte im Herrn! Vernehmet den Unterricht über den ersten Teil des hochwichtigen Dekretes! I lieber die Form des Eheverlöbnisses. Der Heilige Vater hat vor allem für die Katholiken des Erdkreises eine neue Form für die gültige Eingehung des Eheverlöbnisses eingeführt. Das Eheverlöbnis ist noch keine Ehe, sondern bloß eine Einleitung und Vorbereitung zur Ehe, es ist das ernste, freie und gegenseitige Verspreche», einander zu ehelichen. Bisher konnten die Verlöbnisse, tuie euch ans der Belehrung über das Sakrament der Ehe bekannt ist, auch ohne Zeugen und ohne schriftliche Urkunde gültig geschlossen werden. Aus solchen Verlöbnissen entstanden aber manche Schäden für die Verlobten und große Gefahren für ihr Seelenheil. »Denn bei Abschließung derselben fehlt," wie ihr in der Beehrung über das Sakrament der Ehe vernommen habet, „gewöhnlich jene reife Überlegung, die erfordert tuirb, und nicht gelten geschieht es, daß Menschen, die Gott den Richter nicht fürchten, solche Verlöbnisse mißbrauchen zur Täuschung und Berführung von jungen weiblichen Personen." Überdies waren solche Eheverlöbnisse äußerlich nicht eriveisbar, in ihrem Bestände zweifelhaft, und wurden gewissenlos gebrochen. Daraus entstanden Streitigkeiten und Klagen. Deswegen wurde in der Belehrung über das Sakrament der Ehe von solchen Verlöbnissen abgemahnt. Nun aber will der Heilige Vater diesen Unordnungen möglichst Vorbeugen. Um hinsichtlich der Eheversprechen Klarheit zu schaffen, ihnen die wünschenswerte Sicherheit und den kirchlichen Schutz 3n gewähren, hat der Heilige Vater Folgendes bestimmt: Ein Eheversprechen ist vom 19. April dieses Jahres 1908 an nur dann mehr rechtskräftig und wird nur dann wehr von der Kirche als gültig anerkannt, a) wenn es durch eine Urkunde schriftlich niedergelegt wird, und zwar b) vor Zeugen, und wenn die Urkunde c) unterschrieben ist von oeiden Brautpersonen und den Zeugen. Sehen wir diese Bestimmungen näher an. Es muß also ein Schriftstück, eine Urkunde verfaßt werden, in der die Brautleute ihren bestimmten Willen knndgeben, sich zu ehelichen. Sie könnte ganz kurz z. B. lauten: „Die Unterzeichneten verpflichten sich hiemit in Gegeiuvart der mitunterfertigten Zeugen zum künftigen Eheabschlnsse." Wer dieses schreibt, ist ganz gleichgültig. Sodann müssen bei der Verlobung Zeugen zugegen sein. Geschieht die Verlobung in Gegenwart des Pfarrers in seiner Pfarrei, so genügt dessen Zeugenschaft allein. Sonst sind immer zwei Zeugen gefordert, gleichviel welche, Männer oder Frauen, wenn es nur Personen sind, die Zeugenschaft abznlegen vermögen. Sollte die Braut oder der Bräutigam oder beide nicht schreiben können, so muß es in der Urkunde schriftlich angemerkt und ein dritter Zeuge beigezogen werden. Die Urkunde muß endlich mit dem Datum versehen und eigenhändig unterschrieben werden: vom Bräutigam und von der Braut oder an deren Stelle von dem eigens beigezvgene» Zeugen, dann vom Pfarrer oder den zivei eigentlichen Verlobungszeugen. Jeder Seelsorger ist gerne bereit, auch im Bedürfnisfalle genaue Anleitung zu geben. Das also ist im wesentlichen fernerhin die Form, in welcher sich Personen, die sich zu ehelichen gedenken, einzig und allein gültig verloben können, so daß nämlich alle Wirkungen und Folgen des Eheverlöbnisses in Kraft treten; nur diese Form des Eheversprechens wird künftighin von der Kirche anerkannt und berücksichtigt. Diesen schriftlichen Verlobungsvertrag könnet ihr, wenn ihr wollet, vor dem Ortspfarrer abfchließen, sei es bei der Brantanfnahme, sei es schon früher, und ihr könnet die Ver-lobungsnrknnde beim Pfarrer hinterlegen. Ihr könnet auch, wenn ihr wollet, eueren Verlobungsvertrag in zwei gleichlautenden Exemplaren ausstellen, damit jedes der Brautleute einen Beweis über das geschlossene Eheverlöbnis in Händen habe. Die schriftliche Verlobungsurkunde schafft ein klares Recht zwischen den Verlobten, so daß jeder weiß, wie er in der Sache daran ist. Sollten zwei Brautleute sich später überzeugen, daß ihre Verbindung für die Lebensdauer nicht angezeigt wäre, so können sie mit freier, beiderseitiger Einwilligung das Eheverlöbnis auflösen. In diesem Falle ist es gut, die geschehene Auflösung in der Verlobnngsurkunde anzumerken, oder die Verlobungsurkunde zu vernichten. Es wird aber ausdrücklich hervorgehoben, daß mit der Forderung, die Spvnsalien in der bestimmten Form zu schließen, keineswegs vorgeschrieben oder beabsichtigt ist, daß in Zukunft vor Eingehung der Ehe ein Eheverlöbnis geschlossen werden muß. Das neue Ehedekret hat diesbezüglich keine Neuerung eingeführt. Es können nach wie vor auch ohne vorher eingegangene Eheverlöbnisse die Ehen geschlossen werden. Ist der Verlobungsvertrag in der nunmehr bestimmten Form geschlossen, so sind die Brautleute, solange das Verlöbnis rechtsgültig besteht, verpflichtet, einander die Verlobtentreue zu halten, und mit einander die Ehe zu schließe», falls die Verhältnisse keine wesentliche Veränderung erfahren haben. Ferner können dieselben während der rechtsgültigen Dauer der ersten Sponsalieu kein gültiges Verlöbnis mit einer dritten Person eingehen, noch erlanbterweise eine Ehe schließen mit einer anderen als der verlobten Person. Endlich entsteht ans rechtsgültigen Eheverlöbnissen das trennende Hindernis der Forderung der öffentlichen Sittlichkeit d. i. das trennende Hindernis für eine Ehe zwischen dem einen Verlobten und des anderen Blutsverwandten im ersten Grade. Dieses Ehehindernis besteht auch nach der rechtsgültigen Auflösung der Sponsalien. Geliebte im Herrn! Vernehmet die Unterweisung auch über den zweite» Teil des bedeutsamen Dekretes Nc temere! Dieser bringt einige neue Bestimmungen beziehentlich der Eheschließung oder der Trauung selbst. II. Über die Form der Eheschließung. Durch das neueste Ehedekret wollte der Heilige Vater nicht nur für die Rechtssicherheit inbezug auf die Sponsalien sorgen, sondern er wollte auch die Form der Eheschließung gemäß den Zeitverhältnissen genauer bestimmen. Denn weit wichtiger als die Verlobung ist die Eheschließung. Es ist euch bekannt — ihr habet es ja auch in der Belehrung über das Sakrament der Ehe gehört — daß bei uns in der Lavanter Diözese gültige Ehen nicht geschlossen werden können, außer im Angesichte der Kirche d. i. in Gegenwart des Pfarrers oder eines anderen Priesters mit Erlaubnis des Pfarrers oder des Bischofes und zweier oder dreier Zeugen. Dieses Gesetz ist schon vor mehr als 300 Jahren vom Konzil von Trient festgesetzt worden. Papst Pius X. aber hat dieses Gesetz durch das neue Ehedekret neuerlich bekräftigt und auf alle Katholiken des gesamten Erdkreises ausgedehnt. Um jeden Zweifel über die Rechtsgültigkeit euerer Ehen auszuschließen, hat der Heilige Vater bestimmt, daß jeder Pfarrer innerhalb der Grenzen seiner Pfarre in Gegenwart zweier Zeugen jedes Paar gültig trauen kann, wenn der Eingehung der Ehe sonst kein trennendes Ehehindcrnis im Wege steht. Ja, in drohender Todesgefahr, wenn der Pfarrer oder ein bevollmächtigter Priester nicht zu haben ist, kann die Ehe zur Beruhigung des Gewissens gültig und erlaubt abgeschlossen werden vor jedem Priester und zwei Zeugen. Merket euch also wohl die Regel: Die Ehe eines Katholiken, die nicht vor dem Ortspfarrer oder dem befugten Priester und zwei Zeugen geschlossen wird, ist vor Gott und der Kirche und dem Gewissen nicht als eine wahre Ehe anzusehen. Dagegen ist die Ehe eines Katholiken unzweifelhaft rechtsgültig, wenn sie vor dem Ortspfarrer innerhalb seiner Pfarre und vor zwei Zeugen geschlossen wird, wenn ihr sonst kein trennendes Ehehindernis im Wege steht. Wichtig ist es für euch, auch zu wissen, daß der Pfarrer oder dessen bevollmächtigter Stellvertreter nur dann gültigerweise die Trauung vornehmen, wenn sie, dazu eingeladen und ersucht, ohne Zwang oder große Furcht die Einwilligung der Eheschließenden erforschen und entgegen neh m e n. Die Ehe wird also erst dann rechtsgültig geschlossen, wenn der Pfarrer euch freiwillig um euere Erklärung fragt und diese entgegennimmt. Fragt der Pfarrer euch nicht freiwillig um die Einwilligung und nimmt er dieselbe nicht an, so kann keine gültige Ehe zu Stande kommen. Der Pfarrer darf zur Eheschließung nicht gezwungen werden durch Gewalt oder große Furcht, und darf gegen seinen ausgesprochenen Willen nicht überlistet werden, sonst wäre die Eheschließung ungültig. Es reicht somit die Erklärung der Einwilligung der Brautleute zur Eheschließung nicht hin, sondern es wird auch erfordert die freiwillige Annahme dieser Erklärung durch den Pfarrer oder den bevollmächtigten Priester. Der Pfarrer muß sich ja nach dem Willen des Heiligen Vaters vergewissern, daß allen Erforderungen zu einer kirchlich gültigen Ehe entsprochen ist. Ist dies der Fall, so wird der Pfarrer bereitwillig die Erklärung entgegennehmen, und eine gültige Eheschließung ermöglichen. So ist es ohnehin schon bisher in unserer Diözese gehalten worden und so soll es auch künftighin bleiben nach dem Willen des Heiligen Vaters. Obschon aber zur gültigen Eheschließung nur erfordert wird, daß sie stattfinde vor dem Pfarrer und zwei Zellgen innerhalb des Pfarrbezirkes; so kann doch die Trauung er-laubterweise nur der eigene Pfarrer vornehmen d. i. der Pfarrer jenes Ortes, wo die Brautleute oder eines derselben ihren Wohnsitz haben oder sich wenigstens einen Monat auf-gehalten haben. Eine Ausnahme ist nur dann gestattet, wenn der Fall einer schiverei! Not vorliegt z. B. eine sehr dringende Abreise, die Gefahr eines großen zu erleidenden Schadens. Überdies soll in der Regel die Ehe vor dem Pfarrer der Braut geschlossen werden, wenn nicht ein rechtmäßiger Grund dagegen spricht. Ein rechtmäßiger Grund ist daun gegeben, wenn man in Anbetracht der Umstände sagen muß: es ist besser, daß der Pfarrer des Bräutigams traut. Viegel iebte im Herrn! Dies vor allem sollet ihr von dem Ehedekrete des Heiligen Vaters wissen. Das Nähere werden euch von Fall zu Fall euere Seelsorger sagen und euch auch behilflich sein, daß euere Ehen auch vor dem Staatsgesctze die volle Rechtssicherheit haben, und ihr selbst samt eueren Kinder» keinen zeitlichen Nachteil erleidet. Schon die Tatsache allein, daß die heilige Kirche, euere Mutter, diese Vorschriften erlassen hat, soll euch genügen, sich willig und dankbar in dieselben zu fügen, und sie gewissenhaft zu beobachten. Gewiß hat diese besorgte Mutter nicht ohne schwer wiegende Gründe so einschneidende Änderungen betreffs der Sponsalien getroffen. Die Kirche blickt weiter und tiefer und höher als mir, sic wird in ihren Anordnungen und Entscheidungen geleitet vom Heiligen Geiste; sie versteht am besten, Mas uns, ihren Kindern, frommt zum zeitlichen und ewigen Wohle. Ihr neues Dekret ist erlassen zum Schutze der Heiligkeit und Reinheit der Ehe, zum Schutze der unerfahrenen Jugend, zum Schutze der Tugend eurer Söhne und Töchter. Je reiner >hr Herz bleibt im Brautstände und je unversehrter der Leib, Mto gottgefälliger wird die Absicht sein, in der sie den ehe* sichen Bund schließen, und desto sicherer ist die Bürgschaft, daß sie eine glückliche Familie gründen. Die Vorschrift der Kirche sei euch also heiliges Gesetz, ihr Wunsch Befehl, damit die Ehe unter euch nach der Mahnung des hl. Apostel Paulus in Ehren gehalten sei in allen Stücken (Hebr. 13, 4), denn dieses Geheimnis ist groß, ich sage aber, in Christus und in der Kirche. (Eph. 5, 32). Amen. Marburg, am Feste des kostbarsten heiligen Blutes unseres Herrn Jesus Christus, den 3. April 1908. f Michael, Fürstbischof. 36. Poduk o dekretu „Ne temere“. Preljubi v Gospodu! Zakon, sedmi sveti zakrament katoliške Cerkve, je za človeško družbo naj večje važnosti. Iz zakona, neločljive ZVt>ze onega moža z eno ženo, izhaja družina. Zakon je korenina družbinskega življenja. A ko je korenina zdrava, Jo deblo močno; ako so korenine izpodjedene, je izkvar-jono drevo. Ako so zakonci pobožni, je družina sveta ; uko so zaročenci nravno izprijeni, je zanikaren zarod, pobra družina daje človeštvu dobre ude, državi vrle dr-Zavljane, katoliški Cerkvi duhovnike, učenike in pastirje ; •edovnemu stanu vredne člane in nebesom svetnike. Kes, uoizmeren je blagoslov, katerega zajemajo iz dobre dru-Zlne človeška družba, država, Cerkev in nebesa ! Ker torej zakon, če se sklene po sveti volji božji, si°naša nebeški blagoslov zakoncem in človeški družbi, J'- naš škoiijski zbor leta 1900 izdal poseben „poduk o ■ zakramentu svetega zakona“, ki vam ga vsako leto dušni I pastirji preberejo iz pridižnice na prvo nedeljo po razglašanju Gospodovem. Iz tega poduka lahko posnamete, da je Kristus Sv°ji Cerkvi izročil, kakor delitev drugih svetih zakramentov, tako tudi urejevanje zakramenta svetega zakona, ^ato ima Cerkev oblast, določevati in razsojevati, kaj je potrebno, da se sveti zakon sklene veljavno in dopuščeno. 8 to oblastjo je katoliška Cerkev od nekdaj z mo-(l|imi postavami urejevala veljaven in dopuščen sprejem zakramenta svetega zakona ; in sedaj slavno vladajoči papež Pij X. so v svoji apostolski popolni oblasti z občnim retom kongregacije Tridentinskega zbora, ki je na obko nož letošnjega leta povsod stopil v veljavo, na ll(>vo uredili način, kako se naj sklepajo zaroke, in so °l>liko za sklepanje zakonov, kakor zahtevajo razmere S|;danjih časov, znovič potrdili in natančneje določili. Ker sveti oče želijo in hočejo, da se seznanite z vse-!no novega dekreta o zakonskih stvareh, hočem vam o "Join podati kratek poduk in vam razložiti najvažnejše dele. Dekret ima dva dela : I. Prvi del obsega popolnoma nove predpise zastran veljavne oblike za sklepanje zarok. II. Drugi del podaje nekatere nove določbe glede sklepanja zakonov ali glede porok. Predragi v Gospodu! Zaslišite naj prvo poduk o prvem delu znamenitega dekreta ali odloka! I. O obliki sklepanja zarok. Sveti oče so predvsem za vse katoličane celega sveta predpisali novo obliko za veljavno sklepanje zarok. Zaroka še ni zakon, ampak je samo priprava na zakon, je resna, prostovoljna in medsebojna obljuba, vzeti se v zakon. Doslej mogle so se zaroke, kakor vam je znano iz poduka o zakramentu svetega zakona, veljavno skleniti tudi brez prič in brez pismene listine. Iz takih zarok pa so nastale ne samo marsikatere škode za zaročence, ampak tudi nevarnosti za njihovo dušno vzveličanje. Zakaj „sklepajo se take zaroke“, kakor ste slišali v poduku o zakramentu svetega zakona, „navadno brez zadostnega pomisleka, in pogosto sc zgodi, da jih ljudje, ki se ne bojijo Boga sodnika, zlorabijo z namenom, tako premotiti in zapeljati mlade ženske osebe.“ Vrhutega se take zaroke na zunaj niso dale dokazati, so bile dvomljive v svojem obstanku in so se večkrat brezvestno prelomile. Iz tega so nastali prepiri in tožbe. Zato se je v poduku o zakramentu svetega zakona odsvetovalo, sklepati take zaroke. Sedaj pa hočejo sveti oče take nerodnosti kolikor mogoče odstraniti. Da sc zastran zarok stvar jasno razloži, da se zarokam podeli potrebna varnost in cerkveno varstvo, so sveti oče nastopno določili : Od 29. aprila tega leta 1908 naprej je zaroka le tedaj pravomočna in sc le tedaj od cerkve prizna kot veljavna, a) ako sc na listini pismeno zabeleži, b) ako se sklene prod pričami, in c) ako se na listini podpišejo : oba zaročenca in priče. Poglejmo si ta določila bolj natanko. Mora se torej napraviti pismo, listina, v kateri zaročenca izrečeta svojo določno voljo, vzeti se v zakon. Lahko sc kratko napravi n. pr. tako le: „Podpisana se s tem zavežeta v pričujočnosti sopodpisanih prič, da sc bota v zakon vzela“. To listino lahko kdorkoli spiše. Potem morajo pri zaroki navzočne biti priče. Ako se zaroka sklene v prisotnosti župnika dotične župnije, zadostuje župnik sam kot priča. Drugače se zahtevata vselej dve priči, katerekoli, moški ali ženske, da so le take osebe, ki morejo pričati. Ako nevesta ali ženin ali nobeden od njih ne zna pisati, se mora to v listini pismeno zaznamovati in sc mora privzeti tretja priča. Slednjič se mora na listino zapisati kraj in čas sklenitve zaroke, in se morajo vsi lastnoročno podpisati, in sicer ženin in nevesta ali namesto njih navlašč za nje privzeta priča, potem župnik . ali obe pravi zaročni priči. Vsak dušni pastir je rad pripravljen, ako je treba, vam dati še nadaljna natančna navodila. To je torej zanaprej bistvena oblika, po kateri se osebe, ki se mislijo ženiti, morejo edino veljavno zaročiti tako, da vsi učinki in posledice zaroke zadobijo svojo moč ; le ta oblika zaročne obljube sc bo zanaprej od Cerkve pri poznala in v poštev jemala. To pismeno zaroko lahko sklenete, ako hočete, pred župnikom dotičnega kraja, ali kadar na oklic dajete, ali pa že prej, in lahko zaročno listino shranite pri župniku. Morete pa tudi, ako hočete, svojo poročno pogodbo spisati v dveh izvodih, da ima vsak zaročenec v rokah dokaz o sklenjeni zaroki ; pismena zaročna listina podeli zaročencema jasno pravico tako, da vsak ve, pri čem je v tej stvari. Ko bi se zaročenca pozneje prepričala, da ne bi kazalo skleniti med seboj zakonske zveze, moreta zaroko razdreti s prostovoljno, medsebojno privolitvijo. V tem slučaju je dobro, da se razdor zaroke v zaročni listini zaznamenujc, ali da se zaročna listina uniči. Izrecno pa se povdarja, da se s tem, če se zahteva zaroko skleniti v določeni obliki, nikakor ne zapoveduje ali namerava ukazovati, da se odslej mora vselej pred sklenitvijo zakona skleniti zaroka. Cerkev noče z novo postavo nobenega siliti k zaroki. Kakor prej morejo se tudi odslej zakoni skleniti, ne da bi sc sklenila zaroka. Če pa se zaročna pogodba sklene v sedaj določeni obliki, sta zaročenca, dokler zaroka velja, obvezana, drug drugemu držati zaročno zvestobo, in med seboj zakon skleniti, če se razmere niso bistveno spremenile. Razen tega ne moreta zaročenca, dokler velja pravomočno prva zaroka, skleniti druge veljavne zaroke s kako tretjo osebo, ali pripuščeno skleniti zakon s kako drugo osebo, kakor s svojim zaročencem. Slednjič nastane iz pravnoveljavne zaroke razdiravni zakonski zadržek javne spodobnosti t. j. razdiraven zadržek za zakon med zaročencem in krvnimi sorodniki drugega zaročenca v prvem kolenu. Ta zadržek obstoji tudi potem, če se zaroka pravno veljavno razdore. Predragi v Gospodu! Zaslišite sedaj poduk še o drugem delu pomenljivega dekreta ali odloka. II. O obliki za sklepanje zakona. Z naj novejšim dekretom o zakonskih stvareh sveti oče niso hoteli samo poskrbeti za pravno varstvo glede zarok, ampak so hoteli tudi obliko za sklepanje zakona, razmeram sedanjega časa primerno natanje določiti. Kajti veliko važnejši je zakon, kakor zaroka. Znano vam je, saj ste to tudi slišali pri branju o zakramentu svetega zakona, da sc pri nas v Lavantinski škofiji morejo skleniti veljavni zakoni le „vpričo Cerkve“ t. j. v pričujočnosti župnika ali drugega duhovnika, z dovoljenjem župnikovim ali Škotovim, in dveh ali treh prič. Ta postava se je že pred več kakor 300 leti sklenila na Tridentskem zboru. Papež Pij X. pa so to postavo z novim dekretom o zakonskih stvareh iznova potrdili in na vse katoličane celega sveta raztegnili. Da se vsak dvom o pravni veljavnosti naših zakonov odstrani, so sveti oče določili, da more vsak župnik v svoji župniji v prisotnosti dveh prič vsak par veljavno poročiti, ako njihovemu zakonu ne nasprotuje kak drugi razdiraven zakonski zadržek. V smrtni nevarnosti, če ni dobiti župnika ali pooblaščenega duhovnika, more se zakon v pomirjenje vesti veljavno in dopuščeno skleniti tudi v pričujočnosti vsakega duhovnika in dveh prič. Zapomnite si torej dobro tole pravilo: Zakon katoličana, ki se ne sklene pred župnikom dotičnega kraja ali pred pooblaščenim duhovnikom in dvema pričama, se ne more pred Bogom in pred Cerkvijo in pred vestjo pripoznati kot pravi zakon. Nasproti pa je zakon katoličana brez dvoma pravnoveljaven, ako se sklene pred župnikom dotičnega kraja v mejah njegove župnije in pred dvema pričama, ako mu sicer ne nasprotuje kak zakonski zadržek. Važno je za vas tudi vedeti, da župnik ali njegov pooblaščen namestnik le tedaj veljavno poročata, če sta k temu povabljena in prošena, in ako brez vsake sile in velikega strahu prašata za privolitev zaročencev v zakon In jo sprejmeta. Zakon se torej pravnoveljavno šele tedaj sklene, če vas župnik prostovoljno prašajo za vašo privolitev v zakon in to privolitev sprejmejo. Če vas župnik ne prašajo prostovoljno za privolitev in privolitve ne sprejmejo, se ne more veljaven zakon skleniti. Župnik se k sklepanju zakona ne smejo prisiliti s silo ali z velikim strahom, in se ne smejo proti svoji odločni volji prevariti, sicer bi zakon bil neveljaven. Ne zadostuje torej izjava privolitve v zakon od strani zaročencev, ampak terja se tudi prostovoljni sprejem te izjave od strani župnika ali pooblaščenega duhovnika. Župnik se namreč po predpisu svetega očeta morajo zagotoviti, da se je vsem zahtevam Za cerkveno veljaven zakon zadostilo. Ako se je to zgodilo, bodo župnik radi pripravljeni, privolitev v zakon sprejeti in tako omogočiti veljaven zakon. Ta navada Je bila že dosedaj v naši škofiji, in tako mora po volji svetega očeta tudi zanaprej ostati. čeprav pa sc za veljaven zakon samo zahteva, da se sklene pred župnikom in dvema pričama v dotični župniji; vendar sme pripuščeno poročati le pristojen žup-n,k t. j. župnik tistega kraja, kjer imata zaročenca ali Vsaj eden izmed njih svoje domovališče, ali bivata vsaj °den mesec. Izjema dovoljena je le tedaj, če je velika sila n. pr. jako nujen odhod, nevarnost velike škode. Razen tega naj se zakon navadno sklene pred ž u p -nikom neveste, ako temu ne nasprotuje pravičen razlog- Pravičen razlog pa je tedaj, če se z ozirom na okoliščine mora reči : Boljše je, da poroča župnik ženinov. Preljubi v Gospodu! To morate pred vsem vedeti o najnovejšem dekretu svetega očeta o zakonskih stvareh. Natančneja pojasnila vam bodo dajali v posameznih slučajih dušni pastorji in vam bodo tudi pomagali skrbeti za to, da bodo vaši zakoni imeli tudi pred državno postavo popolno pravno varstvo, in da ne b o te niti vi niti vaši otroci trpeli kake časne škode. Že samo to, da je sveta Cerkev, vaša mati, izdala te zapovedi, mora vam zadostovati, da jih voljno in hvaležno sprejmete in se po njih ravnate. Ta skrbna mati gotovo ni brez prav tehtnih razlogov zaukazala tako velikih sprememb zastran zarok. Sveta Cerkev sc ozira dalje in globlje in više kakor mi ; n j o vodi v njenih odredbah in določilih Sveti Duh. Ona ve najbolje, kaj je nam, njenim otrokom, v časni in večni blagostan. Svoj novi dekret je izdala, da se varuje svetost in čistost zakona, da se skrbi za varstvo neizkušene mladine, in da se ohrani krepost vaših sinov in hčera. Čim čisteje si ohranijo svoje srce v zaročnem stanu in neoskrunjeno svojo telo, tembolj bo Bogu prijeten namen, ki jih vodi v zakonski stan, in tem večja je gotovost, da si ustanovijo srečno družino. Predpisi svete Cerkve naj nam torej bodo sveta postava, njena želja zapoved, da bode med vami, kakor opominja sv. apostol Pavel, častitljiv zakon v vseh stvareh (Hcbr. 13, 4), ker ta skrivnost je velika; jaz p a pravim v Kristusu in v Cerkvi. (Efež. 5, 32). Amen. V Mariboru, na praznik presvete Krvi našega Gospoda Jezusa Kristusa, dne 3. aprila 1908. f Mihael, knezoškof. 87. Fastenordnung fiir die ir. ir. Finanzwacht. Seine Eminenz der Hochwilrdigste Herr Kardinal-Fürst-"'Zbischvf tum Wie» hat unterm 1. April 1908, Zl. 1085/Ä, "achstehendes, an die P. T. Hochwürdigsten Herren Erzbischöfe und Bischöfe Österreichs gerichtete Schreiben anher übermittelt: An die P. T. hochwürdigste» Herren Erzbischöfe und Bischöfe Österreichs! Im nachstehenden beehre ich mich, die Kopie eines mir soeben seitens des hl. Offiziums zugekommenen Reskriptes bezüglich der Fastendispens für die Finanzwache zn übersenden. Mit dem Ausdrucke der vollkommensten Hochachtung und Verehrung ergebenst Kardinal Gruscha. Beatissime Pater ! Sancta Sedcs Apostolica rescripto S. Officii die 7. Sept. 1900 gratiosissime indulsit, ut singuli Episcopi Austriae dispensare valerent milites, militiae subsidiariae adseriptos ac pastorali curae Cleri civilis subditos, qui actu inserviunt in castris vel praesidiis, quoad abstinentiam a carnibus, duobus tantum diebus exceptis, pervigilio nempe Nativitatis D. N, lesu Christi atque feria sexta in 1‘arasceve, et quoad legem ieiunii eis concederent, veniam, quae vigore Apostolicae facultatis militiae ordinariae a Vicario Apostolico castrensi in Austria tribui assolet. Sanctitas Vestra rescripto eiusdem S. Officii de die 15. mensis Martii 1906 hoc singulare ieiunii et abstinentiae Indultum etiam militiae custodum securitatis publicae seu gendarmeriac benignissimo concedere, nocnon die 22. mensis Augusti anni 1907 illud pro praenominata militia subsidiaria ad aliud septennium benevolo prorogare dignata est. Iamvero tertium adhuc genus existit custodum armatorum, loge curae Cleri civilis subditorum, quod eadem dispensatione indigens apparet, Sunt, scilicet custodes rerum ad exigenda publica vectigalia spectantium, vulgo Finanzwacho (guardia delle finanze o del dazio) vocati, qui militiam sui generis constituunt, arma gerunt, more militum vivunt et laborant, praesertim in finibus magni Imperii, ubi sat multas molestias perferre magnasquo difficultates superare coguntur. Haud raro ab hominibus ita vitantur, ut né victum quotidianum quidem ab ipsis sibi procurare possint. Hinc Episcopi Ordinarii, provide curantes, quod ad salutem pertinet personarum militiae adseriptarum, itemque arduum nominatorum custodum laborem respicientes : aequum et salutare existimant, ut his quoque vigilibus concedatur dispensatio super praecepto ieiunii et abstinentiae a carnibus Quadragesimae aliisque anni temporibus et diebus, excepta feria VI. 1’arasoeve et Vigilia Nativitatis D. N. Iesu Christi. Itaque orator ceu Praeses permanentis Consilii episcoporum Austriac, mandatum episcoporum in consessu, die 18. Nov. 1907 habito, congregatorum exequens, gratiam Sanctae Sedis Apos'.olicae humillime petit, ut praefati custodes pro invigilandis publicorum tributorum rebus relate ad praeceptum ieiunii et abstinentiae eodem quo militia subsidiaria et gendarmeria modo possint exsolvi. Pro qua gratia etc. Vindobonae, die 20. m. Februarii 1908. (Signatus). Sanctitatis Vestrae humillimus et oboedientissiuius 'servus Antonius Ios. Cardinalis Gruscha Archicpiscopus Vienncn. Feria V. Die 12. Martii 1908. Sanctissimus D. N. Pius Div. Prov. Papa X. in audientia R. P. I). Adsessori S. Officii impertita, audita relatione suprascripti supplicis libelli, praehabitoque R. R. 1)1). Consultorum voto, una cum Eminentissimorum ac Reverendissimorum I)D. Cardinalium Inquisitorum Generalium suffragiis, benigno indulsi! ut singuli RR. PP. DD. Austriae Ordinarii, pro suo prudenti arbitrio et conscientia, dispensationem de qua in precibus concedere valeant. Praesentibus valituris ad septennium. Contrariis non obstantibus quibuscumque. L. S. Caesar Rossi S. R. et U. I Substitutus Notarius.“ 38. Gebührenfreiheit für die anlästlich deo GO. Uegierungsjahres Seiner Majestät des Kaisers errichteten Stiftungen und Widmungen. Aie k. k. Statthalterei in Graz hat unterm 2. April 1908, Zl. 51(y 708, nachstehenden Erlaß des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 16. März 1908, Zl. 10.260, in Angelegenheit der Befreiung von aus Anlaß ves sechzigsten Regierungsjahres Seiner Majestät des Kaisers errichtete» Stiftungen und Widmungen von den Stempel- und unmittelbaren Gebühren, anher zur Kenntnis gebracht : „Die k. k. Statthalterei wird in Kenntnis gesetzt, daß das k. k. Finauzministerium unter dem 14. Februar 1908, Z. 9276, an sämtliche Finanz-Landesbehvrden einen Erlaß folgenden Inhaltes gerichtet hat: Nach der im Reichsrate eingebrachten Regierungsvor-lage, betreffend die Befreiung von ans Anlaß des sechzigsten Regier«ngsjahres Seiner Majestät des Kaisers errichteten Stiftungen und Widmungen von den Stempel- und unmittelbaren Gebühren, soll den aus dem gedachten Anlaße bis Ende des Jahres 1908 zur Errichtung gelangenden oder bereits errichteten Stiftungen und Widmnngsakten zu Unterrichts-, WoC tätigkeits- und Hnmanitätszwccken die Gebührenbefreiung in demselben Ausmaße gewährt werden, wie sie in dem Gesetze vom 5. Juni 1896, R. G. B. Nr. 92, aus Anlaß des fünfzigsten Regiernngsjahres Seiner Majestät des Kaisers vorgesehen war. Die k. k. Direktion wird daher beauftragt, Veranlassung zu treffen, daß mit der Bemessung der Gebühren für die Errichtung von Stiftungen und Widmnngsakten der obbezeich-neten Art, sofern diese Errichtung ans Anlaß des sechzigsten Regierungsjahres Seiner Majestät des Kaisers vor Ablauf des Jahres 1908 stattfindet oder stattgefnnden hat, bis ans weitere Weisung innegehalten werde. Sollte die Gebühr von der Errichtung solcher Stiftungen und Widmungsakte in einzelnen Fällen schon bemessen worden sein, so ist die Einbringung der bemeßenen Gebühren vorläufig zu fisticrett, wovon die Zahlungspflichtigen zu verständigen sind." Wovon die Hochwürdigen Herren Seelsvrgepricster zur Darnachachtung hiemit verständigt werden. 30. Weisungen in Betreff der Papst- und Kaiferjnbiläums-Pro;efstoneii. Im „Aufrufe zur Vorbereitung auf eine würdige Feier des goldenen Priesterjubiläums Papst Pins X." vom 29. Juni 1907, von den: für jede Pfarre 3 — 4 Exemplare mitfolgen, hat das F. B. Ordinariat versprochen, dafür sorgezn-tragen,daß den Teilnehmern an den inAussicht genommenen Papst-jnbiläumsprozessionen besondere Ablässe zngebvte stehen werden. Diesem Versprechen gemäß ist unser hochwürdigster Herr Ordinarius bereits am 8. November 1907 im Wege des »Zentralkomitees zur Papstjubiläumsfeier in Rom" um ein derartiges päpstl. Jndult eingeschritten, auf das ungeachtet wiederholter Anfragen bis zum 16. März 1908 keine Erledigung gekommen war. Am selben 16. Mürz wurde unmittelbar an Seine Heiligkeit ein neues Bittgesuch geleitet, mit welchem für im obigen „Aufrufe" namhaft gemachten Kirchen sowie für die Kirche am Frauenberge bei Marburg, in der St. Peterer Pfarre, neuerlich um das Jndult eines vollkommenen Ablasses für die Papstjubiläumsprozessionen gebeten worden ist. Und siehe da, schon am 26. Mürz ist dem F. B. Ordinariate ein vom 27. Nov. 1907 datiertes Jndult der 8- Gong. Indulgentiis Sacrisque ltcliqaiis praepositae des Inhaltes aus Rom zugekvmmen, daß Seine Heiligkeit Papst Pius X. bereits in der Audienz vom 27. November 1907 einen Qllch den armen Seelen im Fegefeuer zuwendbaren vollkommenen Ablaß allen jenen Christglänbigen der Lavanter Diözese beiderlei Geschlechtes allergnädigst bewilligt hat, die in den Monaten Mai bis inkl. September l. I. eine vom hochwür-h'gsten Herrn Oberhirten zu bestimmende Marien-Kirche fwozesswnsweise (proecssionaliter) besuchen und dort nach Empfang der heil. Sakramente der Buße und des Altares auf die Meinung des Heiligen Vaters beten werden. In Ausführung dieses päpstlichen Jndnltes wird ungeordnet, wie folgt: 1. Diese Prozessionen sind in der Zeit vom 1. Mai h'§ einschließlich den 20. September 1908 für den Jubelpapst, wie für unseren Jubelkaiser abzuhalten. 2. Der Tag der Prozession oder wenn mehrere Pro-Zessionen notwendig werden sollten, die Tage derselben werden Herr Dechant, im Einvernehmen mit den Herren De-, kanatspfarrern und dem Pfarrer der gewählten Wallfahrtskirche festsetzen. 3. Von den im „Aufrufe" angeführten Marienkirchen wird die Basilika der Heil.Maria Mutter der Barmherzigkeit in Marburg zur Gewinnung dieses Ablasses besonders empfohlen und ivird für jeden Fall des Eintreffens einer solchen Prozession allen jurisdiktionierten Beichtvätern, die in dieser Basilika mit Vorwissen des P. T. R. Guardians als Pfarradministrators beichthören, die facultas ab omnibus Episcopo reservatis casibus absolvendi konzediert. 4. Die Prozessionen sind stets von Priestern zu führen. 5. Die Beichte zum Zwecke der Gewinnung dieses Ablasses sowie die hl. Kommunion kann in der heimischen Pfarrkirche stattfinden. 6. In der bestimmten Marienkirche, zu der die Prozession geführt wird, ist zuerst eine auf diese Festfeier sowie auf das bevorstehende diamantene Kaiserjubiläum bezughabende Predigt, sodann ein feierliches Hochamt coram Sanctissimo mit der Collecta pro Papa und mit zwei Segen abzuhalten; unter dem Hochamte oder vor dem letzten Segen ist den Wallfahrern, die es wünschen, die heil. Kommunion zu reichen und ist alsdann vor dem hl. Segen nebst den üblichen Ablaßgebeten »och das gewöhnliche Kirchengcbet für den Kaiser mit 5 Pater, Ave in der Sprache der abgehaltenen Predigt laut vorzubeten. 7. Sind die Gläubigen bei passender Gelegenheit zu erinnern, daß sie den Heimweg ohne Verzug antreten und sich unterwegs nirgends unnötiger Weise anfhalten sollen, um den Feinden der Kirche keinen Vorwand zu Lästerungen zu geben. 8. Ein kurzer dekanalümtlicher Bericht über den Ausgang dieser Festfeier ist erwünscht. 40. Naročila zastran »Škofijski odbor za pripravo na dostojno prazno-Viuijc zlate svete maše papeža Pij a X.“ je v svojem »Oklicu“ z dne 29. junija 1907 obljubil, „skrbeti zato, **a sc priredijo procesije k slavnim Marijinim romarskim cerkvam ter se tam javno in skupno moli in prosi Boga, da kmalu podeli slavno zmago sveti Cerkvi in njenemu vidnemu vrhovnemu poglavarju in da nam svetega očeta ohrani zdravega in čvrstega do skrajne meje človeškega življenja“. En. šk. ordinariat Lav., ki je ta oklic odobril, je sc obljubil poskrbeti, da bodo deležniki teh jubilejnih procesij imeli priložnost, v določenili Marijinih cerkvah dobiti popolni sveti odpustek. Ene 26. marea t. 1. nam je došlo iz Rima veselo naznanilo, da so sv. oče papež Pij X. na tukajšnjo prošnjo jubilejnih procesij. z dne 8. novembra, že dne 27. novembra 1907 blagovolili dovoliti vsem vernikom Lavantinske škofije, ki bodo v času od 1. maja do 20. septembra 1908 v procesijah obiskali katerokoli spodaj naštetih Marijinih cerkev, popolni sveti odpustek, ako se skesano izpovejo, vredno prejmejo presveto rešnje Telo in po namenu svetega Očeta molijo za vse potrebe sv. katoliške Cerkve. Ta sveti odpustek sc da tudi vernim dušam v vicah v prid obrniti. Za te jubilejske procesije so se odbrale sledeče Marijine romarske cerkve : 1. Bazilika Matere milosti v Mariboru ; 2. cerkev Matere Božje na Črni ali Ptujski gori; 3. cerkev M. B. na Polenšaku ; 4. M. B. na svetih Gorah (v Kozjanski dekaniji); 5. M. B. v Zagorju; 6. Matere božje v Ve- trovčali ; 7. Novaštifta nad Gornjinigradom ; 8. M. 8. na Prihovi ; 9. M. B. na Sladki gori ; 10. Marije Snežne na Volki ; 11. Device Marije na Homcu pri Slovenjgradcu in 12. M. Božje na Gori v župniji Sv. Petra niže Maribora. Zastran teh procesij se naroči Se to le : 1. Procesije sc imajo vršiti v dobi od 1. maja do 20. septembra 1908 na namen obeh jubilejev: papeževega in cesarjevega. 2. Dan za to procesijo, ali, če bi zavoljo prevelike gnječe bilo treba procesijo ponavljati, dneve za te procesije določijo p. n. g. dekan v porazumljcnju s čč. gg. župniki svojega dekanata in z g. župnikom romarske cerkve. 3. Izmed dvanajst določenih cerkev jo pač bazilika Matere milosti v Mariboru najodličnejša, zato se ona za te procesije pred vsemi priporoči. V tej cerkvi imajo častiti gg. izpovednih! še to pravico, da smejo ob tej priložnosti skesane romarje odvezati tudi od vseh škofu pridržanih grehov. 4. Procesije morajo dušni pastirji voditi (ne lajiki). 5. Izpoved in sv. obhajilo opravi se slobodno v domači župnijski cerkvi. 6. V romarski cerkvi, kamor gre procesija, bo najpoprej pridiga, potem peta sveta maša z dvema blagoslovoma. Med to sv. mašo ali po tisti pred zadnjim blagoslovom se romarjem, ki to želijo, podeli sv. obhajilo. Potem se naglas molijo molitve za sv. odpustke, dostavi se molitev za presvetlega cesarja, ki letos slavijo 80. leto svoje slavne vlade, končno so naglas moli 5krat ,. Oče-naš“ in „Češčcna Marija“ po namenu sv. Očeta. 6. Verniki naj po sv. opravilu nemudoma gredo domov, naj se gredoč ne mudijo, da sovražniki sv. Cerkve ne bodo imeli povoda zabavljati, da ljudje zavoljo teh procesij pohajkujejo ali celo popi vijejo. 7. P. n. gospodje dekani bodo o teh procesijah poročali na škofij st vo. 41. Literatur. Unter Hinweis auf das Kirchliche Vervrdnnngs-Blatt für die Satianter Diözese (Cerkveni zaukaznik za Lavantinsko škofijo) titilli 15. Ini i 1907, Vili. Abf. 66, titilli lo. September 1907, X. Abf. 84 und tioin 2. Dezember 1907, XII. Abf. 98, wird dem hochwürdigen Seclfvrgeklerns hiemit zur Kenntnis ßebmdjt, daß tioit der 3. Auflage des P. Wvlp gang Dannerbauer'schen Praktischen Geschäftsbuches für den Knratklerns Österreichs nunmehr die Sic-' serungen 13 — 20 inclusive vtirliege», wobei die Anschaffung tibgenannten Nachschlagebuches den hochwürdigen Seelsorgs-priestern neuerdings wärmstens empfohlen wird. In diesen Lieferungen werde» unter anderem recht eingehend und instruktiv besprachen das Gebnrts- und Taufbuch, der geistliche Gefchäftsstil, die Hausklaffensteuer, die Jnterkalarrechnung, die Kauf- und Tauschverträgc, die religiösen Übungen der Kinder, die Behandlung der Kirchengebäude, der Ä'irdjcitpatron, die Kirchenrechnung, die Kirchenstühle, die Kirchentiermögenstier-waltung, die Marianischen Kongregationen, die Kongrna, die Konkurrenz bei Kirchenbanten, die Kontialidation ungiltiger Ehen, der Unterricht der Konvertiten, die Legalisierung» die Legitimation unehelicher Kinder, die Leichenreden und die Matrikenführung. 42. Wjesliil-Uachrichltn. Ernennung. Seine kaiserl. und königl. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 21. Jänner 1908 den Till. Herrn Anton Šlander, F. B. Geistl. Rat, Pfarrer und Dechant in Alten-markt, zum Ehrendomheern des F. B. tintinnici Domkapitels zu ernennen geruht. Investiert wurde Herr Johann Jančič, Doktor der Theologie und Provisor in St. Peter im Sanntalc, ans obengenannte Pfarre. Angestellt wurde als Kaplan in Videm Herr Leopold Kolenc, Aushilfspriester in Sobot. Übersetzt wurde Herr Kaplan Maximilian Vraber, Doktor Romanus in iure canonico, von Videm nach Sachsenfeld. (sestoeben ist Herr Andreas Kajtna, pensionierter Pfarrer von St. Peter am Kronenberge, mit 7. März im 75. Lebensjahre. F. B. Lavanter Ordinariat zu Marburg, am 15. April 1908. f 1 Fürstbischof. St. Cyrillu--Vuchdruckerei, Marburg.