Vir. 560. III. 1911. Folium officiale Dioecesis Lavantinae. Cerkveni zaukaznik za Lavantinsko škofijo. Kirchliches Verordnungs-Blatt für die Lavanter Diözese. Inhalt. 21. Fastenhirtenschrciben samt Fastenmandat für das Jahr 1911. — 22. Postni pastirski list in postna postava za leto 1911. — 23. Fastenordnung für die k. k. Landwehr, die k. k. Gendarmerie und die k. k. Finanzwache, gültig im Jahre 1911. — 24. Diözesan-Nachrichten. 21. Fastenhirtenschreiben samt Fastenmandat für das Jahr 1911. Michael, durch Gottes Gnade und Barmherzigkeit Fürstbischof von Lavant, entbietet dem hochwürdigen Klerus und allen Gläubigen seiner Diözese Grufi, Segen und alles Gute vom Dater und vom Sohne in Gemeinschaft des Heiligen Geistes! ---- Im Herrn geliebte Diözesanen! Keiner ging verloren, als nur der ,43^ Sohn des Verderbens. (Ioan. 17,12). .in bedeutsames Send- und Lehrschreiben haben Euch Eure Seelsorger am 8. Jänner laufenden Jahres von den Kanzeln verlesen. Es war das gemeinsame Hirtenschreiben des österreichischen Episkopates, erlassen am Schutzfeste Mariens den 13. November 1910, welches in markiger Sprache über drei herrschende Zeitübel: über die religiöse Unwissenheit, öffentliche Unsittlichkeit und dreiste Auflehnung gegen die gottgesetzte Autorität handelte. Als vierter Zeitschädling hätte noch die immer mehr zunehmende wüste Genußsucht berührt werden können. Die getreue und gewissenhafte Befolgung der im zeitgemäßen Pastoralbriefe enthaltenen Lehren, Mahnungen und Warnungen würde Euch und den Eurigen zur Zeitlichen Wohlfahrt und zur ewigen Glückseligkeit gereichen. Es bilde darum für alle Diözesanen den Leitstern ans dem Wege des fährnisvollen Lebens! Die in jüngster Zeit von unserem die Weltkirche glücklich und glorreich regierenden Papste Pius X. erlassenen Dekrete über hochwichtige kirchliche Angelegenheiten, wie unter anderem über den häufigen, ja täglichen Empfang des allerheiligsten Altarssakramentes und über das Alter der Erstkommunikanten, werden den Gegenstand eingehender Beratungen auf der Diözesansynode bilden, die ich am hohen Dreikönigsfeste in der Kathedralkirche zu Marburg verkündigen ließ, sie ferner auch Seiner Heiligkeit im Huldignngs-schreiben vom 20. Dezember 1910 zur gnädigsten Kenntnisnahme brachte und die ich mit Gottes Gnadenhilfe Ende August dieses Jahres mit meinen lieben Mitarbeitern im Weinberge des Herrn abzuhalten beabsichtige. Da diesemnach die besorgniserregenden Zeitverhältnisse im vvrbelvbten oberhirtlichen Schreiben besprochen worden sind und da die neuesten gewichtigen römischen Erlässe ans dem bevorstehenden Diözesan- - te - kongresse zur eingehenden Behandlung gelangen, habe ich mir vorgenommen, in meinem diesjährigen Fasten-Hirtenbriefe über einen Jünger des Herrn zu sprechen. Bereits in meinem Fastensendschreiben vom 16. Februar 1897 versprach ich Euch, mitunter Begebenheiten aus der Leidensgeschichte unseres göttlichen Herrn und Heilandes zu behandeln. Die heilige Passion Jesu Christi ist ja der unversiegbare Born heilsamer Belehrung, süßer Tröstung und mächtiger Stärkung für uns arine Menschenkinder. Nach des honigfließen-den Kirchenlehrers St. Bernardus Ausspruche macht das Leiden Jesu Christi noch heute die Welt erzittern, spaltet die Felsen, öffnet die Gräber, zerreißt den Vorhang von oben bis unten. Und so behandelte ich im Fastenlehrschreiben vom 20. Jänner 1895 das ewig denkwürdige Abschiedsmahl des Herrn, insbesondere die geheimnisvolle Einsetzung des hochheiligen Liebessakramentes, wodurch unsere Gegenliebe zum göttlichen Gastgeber neu entstammt ward. — Im Hirtenbriefe vom 16. Februar 1897 besprach ich die ergreifende Fußwaschung, diese beste Veranschaulichung der unaussprechlichen Selbst-verdemütigung des Menschensohnes. — Im gern gehörten und gelesenen Osterbriefe vom 11. Februar 1899 betrachtete ich mit Euch die siebenfachen Schmerzen der jungfräulichen Muttergottes Maria, wodurch wir misere kindliche Liebe zur Schmerzen-mutter neu anfachten und uns zur christlichen Geduld in den Trüb- und Drangsalen des Lebens stärkten und stählten. — In der öfters aufgelegten Osterepistel vom 25. März 1901 schilderte ich den größten Triumph Jesu Christi aus Erden, seine glorreiche Auferstehung von den Toten, wodurch in uns die drei göttlichen Tugenden Glaube, Hoffnung, und Liebe neu belebt und vermehrt wurden. In meinem heurigen Send- und Lehrschreiben will ich Euch, meine Lieben, jenen Jünger des Herrn vorführen, von dem der Apostel der Liebe die erschreckenden Worte des göttlichen Lehrmeisters uns überliefert: Nemo ex eis periit, nisi filius perditionis. Keiner von ihn en ging verloren, a l s d e r S o h n der Verderbnis, (loan. 17, 12). Vielleicht wird auch dieses mein Schreiben als recht zeitgemäß erscheinen. — Im Herrn Geliebteste ! Vorübergeranscht ist die Zeit der weltlichen Lust- barkeiten, der irdischen Genüsse, und wiedergekehrt ist die Zeit der Sühne und Trauer, des Fastens und Entsagens. Gar ernst und mahnend drang am heiligen Aschermittwoche des Priesters Wort an unser Ohr, als er unsere Häupter mit geweihter Asche bestreute: Nur Staub bist du, o Mensch, und wirst werden zu Staub, sobald der Tod dir die Augen schließt. Warum darum unsere Herzen an die Erde hängen, allwo nicht wahrer Friede, nicht vollkommenes Glück zu finden! Mit dem Aschermittwoche begann die Quadra-gesimal- oder die vierzigtägige Fastenzeit. Heute feiert die Kirche schon den ersten Fastensonntag. Die heilige Faste soll nach dem trefflichen Ausspruche des wortgewaltigen hl. Chrysostomus ein geistiger Frühling für den Christen werden und sein. Wie tut holden Lenz alles sprießt, sich verjüngt und erneuert, ähnlich soll der katholische Christ den alten Menschen der Sünde ansziehen und einen neuen der Gnade und Wahrheit anziché», wie es der Hl. Bölkerapostel Paulus im Briefe an die Epheser so dringlich anbefiehlt. (Ephes. 4, 22. 24). Die heilige Faste ist eine Zeit der Buße und Besserung, eine Zeit der Umkehr vom Sündenwege und der Rückkehr auf den Tugendpfad. Denn sie ist besonders geweiht und gewidmet dem hehren Andenken an das Leiden und Sterben unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. Das bittere Leiden und Sterben des göttlichen Welterlösers soll der Grundgedanke des katholischen Christen in der vierzigtägigen Fastenzeit sein. Dieser heilsame Gedanke soll alle anderen Gedanken beherrschen, sie läutern, lenken und leiten. Diesen ihren Wunsch zeigt die Kirche schon dadurch, daß sie für diese Zeit die Tragung der violetten gottesdienstlichen Gewände anordnet und die Verhüttung der heiligen Altarbilder mit Bildern aus der Passionsgeschichte Christi vorschreibt. Auch die Verkündiger des göttlichen Wortes, die Fastenprediger, pstegen sich angemessene Betrachtungsstvsfe aus-znwählen, um ihre Zuhörer in den Geist, der sie in dieser geheiligten Zeit durchdringen soll, einzuführen. Vornehmlich ist es das bittere Leiden des gott-menschlichen Erlösers, das da betrachtet und beherzigt wird. Es gibt ja keinen würdigeren, aber auch keinen unerschöpflicheren Gegenstand der Fastenpredigten, wie Leidensgeschichte bes göttlichen Dulders. Durch fast neunzehn Jahrhunderte wird sie schon erklärt und erwogen, aber sie ist noch immer Geist nnd Herz einnehmend, ergreifend, erschütternd. Wohl sind schon darüber Bibliotheken geschrieben worden, nnd dennoch lassen sich stetssort neue, mächtig wirkende Betrachtungen über denselben Gegenstand anstelle». Und so wollen anch wir, Teuerste, ganz im leiste der Kirche aus dem schmerzvollsten aber auch gnadenreichsten Schauspiele, das sich vorbeinahe 1878 wahren im heiligen Laube abgespielt, c i u Ereignis besonders hervorhebcn oder e i n e Person namentlich herausgreifen, die tvohl die traurigste Rolle in diesem Weltdrama spielte. Jenes Mannes Handel nnd Wandel wollen wir in Betracht ziehen, der in den Apostelverzeichnissen überall an letzter Stelle angeführt und als Verräter des Herrn gekennzeichnet wird: c§ ist Judas, Sohn Simons, mit dem Beinamen Iskariot, das ist der Mann von Kariot, einer Stadt m Judäa. Bei der Betrachtung des Strebens und Sinnens des schändlichen Verräters, wird uns hell nnfscheinen die übergroße Güte, mit welcher der göttliche Lehrmeister diesen seinen unglücklichsten Jünger vor der Sünde behandelte, und wird uns strahlend aufleuchten die innige Lieb e, welche er ihm nach der Sünde oder nach der vollbrachten Freveltat erwies. Und aus diesem helleuchtenden Beispiele unseres Herrn und Meisters werden sich für uns höchst heilsame Lehren ergeben. Vorab werden wir daraus die trostvolle Wahrheit schöpfen, daß Gott auch dem Sünder seine Gnade anbietet, so daß, wenn dieser verloren geht, er aus eigener Schuld und Schande verloren geht. Und sodann werden wir vor Verzweiflung an Gottes Gnade gewarnt, die eine Sünde wider den Heiligen Geist ist und die Bekehrung meistenteils verhindert. Der leidende Heiland möge uns allen seine Güte und Barmherzigkeit zuwenden, aus daß wir den verderblichen Weg der Sünde lassen nnd den königlichen Weg der Tugend betreten und ihn bis zum Ende beharrlich wandeln! Es weht des Kreuzes Fahne und ladet uns zur Buße ein. Entsagen wir der Sünde, nnd unser Glück wird ewig sein. Herr, rette uns,'auf daß wir nicht verloren gehen, wie der Sohn des Verderbens! Im Herrn geliebte Gläubige! gefeierte römische Feldherr und Staatsmann, sulins Caesar, hatte einen vielgeliebten freund Namens Brutus. Aber wie vergalt Brutus dem hochangesehenen Caesar diese innige Freundschaft? Am 15. März des Jahres 44 bor Christus ging Julius Caesar in de» Senat °bcr Staatsrat, um dort über das Wohl und Weh ^ römischen Republik mit den Senatoren zu beschlagen. Da überfiel ihn auf der Treppe zum ^natsaale etite Schar von Meuchelmördern und S^te ihm siebenundzwanzig tödliche Wunden bei. °ch nur eine einzige brannte den todverachtendeu ^rld. Nur eine genügte, um dem edlen Römer das Eben z» vergällen, es ihm zu nehmen. Es war die Wunde, die ihm sein geliebter Freund Brutus ^gebracht. Röchelnd öffnete Caesar sein todschweres Auge und als er unter den Mördern Brutus erblickte, rief er schmerzbewegt aus: Et tu, mi (ìli Brute ! Auch du, mein Sohn Brutus ! Dann schloß der meuchlings überfallene hochherzige Mann für immer sein Auge. Der Sterbende wollte sagen: Ach, mein Freund, auch du unter meinen Todfeinden! Wer sollte noch Freude haben an dem Leben, wenn er von seinem zweiten Ich, von seinem besten Freunde verkannt und verraten wird? Diese ebenso wahre wie schauerliche Geschichte fällt mir immer ein und kommt mir stets in den Sinn, so oft ich den evangelischen Bericht über den schnöden Verrat lese, den Judas Jskariotes an Jesus verübte. Nicht wahr, meine Lieben! Wie mußte doch dies das zarte Herz des göttlichen Heilandes tief verwundet haben, als er sich von seinem Begleiter und Aischgeliossen, von seinem Jünger und Apostel heimlich überantwortet sah! Welch ein grauenvolles und ruchloses Verbrechen mußte dieser Verrat gewesen sein, werdet Ihr sogleich einsehen, wenn Ihr die vielen und großen Wohltaten, die Judas von Jesus empfangen, erwogen haben werdet. Nicht will ich Euch an die Wohltaten erinnern, die Judas Jskariotes durch mehrere Jahre hindurch genoß; nicht will ich auch reden von der Gnade, daß er aus den zahlreichen Jüngern zum Apostel erwählt; nicht ferners von dein Vorzüge, daß er zum Kassen- oder Schatzamts bestellt; nicht von der Gabe, daß er Wunder von Krankenheilungen und böser Geister Austreibungen wirken konnte; nicht von dem außerordentlichen Glücke, daß er mit Jesus um hergehen, seine weisen Lehren hören, fortwährende Beweise von seiner Allmacht, Heiligkeit und Allwissenheit erfahren konnte und dazu noch im Geheimen, wie die übrigen Apostel, unterrichtet ward — nein, von allen diesen unzählbaren Gnaden und Gaben will ich schweigen und will sie übergehen; aber mit allem Nachdruck will ich betonen und hervorheben jene ausnehmende Güte, Liebe und Menschenfreundlichkeit, mit welcher Jesus dem Verräter unmittelbar vor dem Verrate begegnet ist. Höret, geliebte Christen, dies und staunet darüber! Ihr wisset, daß Jesus am Gründonnerstage abends mit seinen trauten Aposteln das geheimnisvolle Abschiedsmahl feierte. Alle zwölf auserlesenen Jünger waren zugegen. Als sie im großen, mit Teppichen, Pölstern und Behängen geschmückten Hochsaale um den Speisetisch nach orientalischer Sitte lagen oder saßen, begann der göttliche Heiland mit freudig bewegtem Herzen zu reden, also anhebend: Mit großer Sehnsucht habe ich verlangt, mit euch das O st e r l a m m z u e s s e n, e h e v o r i ch i n das Leiden gehe. Aber die Herzensfreude des Herrn trübte sich bald, indem er, im Geiste tief bewegt, seine Rede mit der festen und feierlichen Ansage beendete: Wahrlich, wahrlich sage ich euch, einer ans euch wird mich verraten! (loan. 13, 21). Furchtbare, entsetzliche Anklage! Der Herr und Meister kennt also seinen Verräter. Es ist einer von den Zwölfen. Er sitzt an seinem Tische. Er nimmt teil an dem Familienfestmahle. Um ihn vom höllischen Vorhaben abzubringen, erschreckt ihn Jesus mit dem Weherufe: We h e j e n e m M e n s che n, durch welchen der Menschensohn überliefert wird! Es wäre gut für ihn, wenn jener Mensch nicht geboren wäre. (Matth. 26, 24). Wie mußten doch diese Worte, scharf wie ein Schwert, den entlarvten Judas tief in seine Seele treffen, tief sich in sein Herz bohren und graben! Sie mußten wie Donnerkeile für den Jünger gewesen sein. Welch erschütternden Eindruck machten sie nicht auf die unschuldigen, ihrem Lehrmeister treu ergebenen Apostel! Mit unaussprechlicher Angst wurden sie alle erfüllt. Im Evangelium heißt es: Sie wurden sehr betrübt, sahen e i n a n d e r a n, als wollten sie von dem Gesichte den Verräter erraten. Sie suchten und fragten einer nach dem ändern beim Heiland an: Ich bin es doch nicht, Herr! (Matth. 26, 22). Diese Frage ist eine Beteuerung des guten Gewissens: Herr, du weißt es, daß ich so etwas nicht im Sinne habe! Und sie ist zugleich ein Ausdruck des Mißtrauens gegen sich selbst: Indes ich bin ein schwacher, sündiger Mensch; die Möglichkeit eines tiefen Falles ist nicht ausgeschlossen. Der feurige Petrus saß wie auf glühenden Kohlen. Er winkte dein Lieblingsjünger Johannes zu und sprach zu ihm: Wer ist es, von dem er redet? Da lehnte sich Johannes an die Brust Jesu und fragte ihn: Herr, wer ist es? Jesus antwortete leise: Der ist es, dem ich das Brot, welches ich eintauche, reichen werde. Und er tunkte das Brot ein und gab es dem Judas Iskan ot, dem Sohne Simo ns. (Ioan. 13, 23 — 26). Der mildtätige Heiland schonte auf die möglichste Weise den Unhold, um ihm die Umkehr zu erleichtern. Jesus verriet nicht seinen Verräter. Er offenbarte den Angeber, aber durch ein Zeichen, welches nur für Johannes verständlich war, und dieser verschloß das Geheimnis der ewigen Weisheit in seiner Brust. Johannes kannte übrigens seinen apostolischen Kollegen recht gut. Er allein nennt ihn einen kur, einen Dieb, der das entwendete, was in den Beutel hineingelegt wurde. Diese Almosen waren zwar gering, sie wurden von frommen Frauen und anderen Anhängern des Herrn gespendet. Aber oft mangelte 08 an Geld, weil es Vont Verwalter entwendet wurde. To hatten die Apostel an einem Samstage Hunger, Mi sie Ähren abrissen und verzehrten. Einmal konnte die übliche Tempelsteuer nicht gezahlt werden. Und Jesus mußte zu ihrer Entrichtung ein Wunder wirken. Auffallenderweise wurde zur Bereitung des Osterwahles nicht Judas, der doch gewöhnlich mit allem dein beschäftigt war, was auf das materielle Leben der kleinen Gemeinde sich bezog, ausersehen; sondern e8 wurden damit Petrus und Johannes betraut. Judas war eben ein Dieb. Johannes wußte dies und verstand das Zeichen des Herrn sogleich. — Ich habe irgendwo auf die Frage, warum Petrus seinen Amts-kollegen Johannes fragte, wer der Verräter wäre, die Antwort gelesen: Petrus wollte den Namen des Verräters kennen, um den Verrat zu verhindern, und er hatte Judas getötet, wenn er es erfahren, daß er der treulose Jünger wäre. Zog doch Simon Petrus später sein Schwert, und ohne auf die Antwort des Herrn aitf die Frage: Sollen wir mit dem Schwerte drein schlagen, abzuwarten, schlug er drein auf Malchus, den Knecht des Hohenpriesters, der wohl als erster "nd eifrigster auf den Herrn eindrang, schlug Petrus, s^ge ich, mit dem Schwerte diesen Eindringling und hìeb ihm dabei sein rechtes Ohr ab. (loan. 18, 10). Judas Jskariotes, dessen Gewissen sich laut meldete, konnte nun nicht ruhig bleiben; er mußte etwas sagen, um den Verdacht von sich abzuwälzen. Deshalb ^stellte er sich, um alle zu täuschen, und sprach, den Geister beim gewöhnlichen Titel Ra b b i, nicht wie die Apostel Herr nennend — statt offen zu sagen: J bin es, sprach er, sage ich, fragend: N u m q u i d ego sum, Rabbi? Bin es etwa ich, Rabbi? d der Meister gab ihm zwar eine sanfte, nur ihm dernehmbare, aber ganz deutliche Antwort : Du h a st gesagt. (Matth. 26, 25). Es ist dies die gebräuch-lche Form der Bejahung bei den Juden gewesen, behütend soviel, wie: J a, d n b i st es! Nun konnte sich Judas für erkannt halten und seinerseits die Schritte, wi, um die gewaltige, seinem göttlichen Meister und Herrn angetane Schmach gut zu machen, das heißt c Schuld bekennen und Abbitte leisten, Buße tun !'ub Genugtuung geben. Aber das Herz des Verräters ^ ìeb auch weiterhin stein- und stahlhart. Indes ließ Ul göttliche Lehrmeister in seiner grenzenlosen Langmut, Güte und Sorge für den unglücklichen Schüler nicht mich ; er tat, was er tun konnte. Nach unvoreingenommener Exegese der hierher gehörigen Schriftstellen und nach der Übereinstimmung der meisten Väter, Lehrer und Theologen der Kirche war Judas bei der Einsetzung der heiligen Eucharistie gegenwärtig. Der Heiland gewährte ihm dies, um nebst der Erreichung anderer geheimnisvollen Absichten auch den Unglauben zu heilen, dem Judas in Ka-pharnaum bezüglich des allerheiligsten Altarssakramentes verfiel. Als Jesus durch wunderbare Brotvermehrung viele Tansende in der Wüste gespeist hatte und darauf zu Kapharnaum vor dem Volke seine Lehre über das wahre lebendige Himmelsbrot vortrug, das er in seinem heiligsten Fleische und Blute geben werde, und als ein Streit unter den Juden über die Art und Weise dieses Geheimnisses entstand, da sprach der Herr mit voller Klarheit und allem Nachdrucke : Wahrlich, wahrlich sage ich euch, wenn ihr das F l e i s ch d e s M e n s ch e n s o h n e s u i ch t e s s e n u n d sein Blut nicht trinken werdet, werdet ihr dasLeben ni ch t in euch h a b e n ! M e i n F l e i s ch ist wahrhaft eine Speise und in ein Blut ist wahrhaft ein Tra n k. (loan. 6,53 ff). Trotz dieser unzweideutigen Rede verließen viele Jünger von da an den Herrn. Diese Rede ist hart, sprachen sie und wandten sich vom Herrn und wandelten nicht mehr mit ihm. Jesus bestand aber auf der gläubigen Annahme dieses Geheimnisses und fragte die Apostel: Wollet auch ihr v onmirfortziehen? Nach der herrlichen Antwort des Apostelfürsten Petrus: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des e w i g e n L e b e n s. Wir haben g e-glaubt und erkannt, daß du der Messias bist, der Sohn Gottes, sprach Jesus die erste den Judas Jskariotes betreffende ernstliche Mahnung aus : H a b e ich n i ch t e n ch Z w ö l f e r w ä h l t. a b e r einer auseuchistein T e n fe l ! Du Petrus hast zwar im Namen aller Zwölf gesprochen, die ich zu meinen vertrautesten Jüngern erkoren habe — aber einer von euch ist ungläubig weil untreu und mein Verräter. Judas hatte also den Glauben an Christus von sich geworfen. Nur zeitlicher Vorteil hatte ihn noch an den Heiland gefesselt. Es waren sinnliche Messiashosfnungen und Erwartungen, und es war Hab- süchtiger Sin», um sich allmählig durch Entweuduugeu aus der gemeinsamen Kasse eilt friedliches Leben zu sichern, wenn seine sonstigen ZukunftsMne fehlschlagen sollten. Nun, der Heiland ließ den Verräter zum Genüsse seines Leibes zu. Welche Geduld, welche Schonung! Den Leib gab er ihm zur Speise, den er um einen Sklavenpreis an die Inden verkaufte; und den Kelch seines Blutes reichte er ihm zum Tranke dar, das er unschuldigerweise vergießen ließ. 0 Christi benignità-lem ! 0 Iudae dementiam et insaniam ! O Güte Christi! O Wahnsinn und Raserei des Indas, ruft St. Johannes der Goldmund ans, wo er diese Szene beschreibt! (De proditione Iudae homil. 1). Wer vermag Iesn Seelenpein ob der ersten unwürdigen Kommunion zu ermessen? Noch zuvor erniedrigte sich der Herr und wusch dem Heuchler sogar die Füße, wie den übrigen Aposteln, und gab ihm dabei liebreiche Mahnworte, indem er wehmutsvoll auf ihn anspielte. Ihr seid rein, aber nicht alle. (loan. 13,10). Einer ist unrein, er hat die heiligmachende Gnade verloren. Welch liebevolle Zurechtweisung, aber ohne Erfolg, ohne die geringste reuige Gemütsbewegung. Als dies der Meister sah, sprach er, mit den Seinen wieder zu Tische, die Worte: Was du tun willst, das tue bald. Es verstand aber keiner von denen, welche zu Tische waren, warum er ihm dieses sagte. Denn einige meinten, weil Indas den Beutel Hatte, habe Jesus ihm gesagt, kauf c, waswiranfdasFe st brauchen ; oder er sollte den Ar nt eit et w a s geben. (Ioan. 13, 27—29). Also noch jetzt ahnten und verstanden die Apostel nicht, daß Indas wirklich der Verräter sei. So schonte Jesus seiner, und so unmöglich schien es den Elfen, daß einer ans ihrem kleinen Kreise so ruchlos sein könnte. Die Worte: T u e b a ld, was du t u nwil 1 st, sind nicht Worte des Befehles, sondern der Nicht» Hinderung oder der Zulassung. Indas behielt immer den freien Willen, sein Vorhaben ansznführen oder nicht. Aber Judas, nachdem er den Bissen genommen Hatte, ging sogleich hinaus. Es war aber Nacht. Erat autem nox. (Ioan. 13, 30). Diese johan-ncifchen Worte haben etwas in ihrer Kürze Ergreifendes und Erschütterndes. Indas ging hinaus in die finstere Nacht. Nacht ist es auch in feinem Herzen geworden, die Nacht der ewigen Finsternis. Hin durch das nächtliche Dunkel begab sich Iskariotes zu den Synedristen, um in der schwarzen Nacht seine schwarze Tat schlau und schicklich ohne Aufsehen zu vollführen. Er stellte sich dem hohen Rate vor, verleumdete seinen Meister und brachte den Ratsherren sein Angebot vor. Was wollt ihr mir geben, und ich will ihn euch überliefern? (Matth. 26, 15). So redet der Hausgenosse des Gottessohnes, so spricht jener, der von Gott bestimmt war, beim allgemeinen Weltgerichte die Stämme Israels zu richten! So feil schätzte und wertete Indas seinen Meister und Herrn! Sie aber setzten ihm dreißig Silberlinge ans. (Matth. 26, 15). Also um dreißig Silbersekel verkaufte Indas seinen Lehrmeister! Diese Summe kam dem Preise gleich, welcher als Blutgeld für einen Sklaven, der von einem Ochsen getötet ward, erlegt werden mußte. (Exod. 21, 32). Die Salbe, welche Maria Magdalena kurz vorher über den Leib des Herrn als zu feinem Begräbnisse ausgoß (Matth. 26, 12), schätzte Indas ans dreihundert Denare. Der Gottmensch war ihm nur dreißig Sekel wert, wie ein verächtlicher Sklave. O Tiefe der Verworfenheit, der Verblendung ! Je mehr die Geldgier zunahm, desto blinder und wirrer wurde Indas. Da er die 300 Denare nicht hatte rauben können, verständigte er sich mit den Hohenpriestern und Volksältesten, um Geld und Gunst zu erlangen. Und morgen bevor der Tag zu Ende geht, wird das Blut des Gerechten, den er verkauft, schon vergossen sein. Liebwerteste ! Euch drängt sich sicherlich die Frage auf, wie der Mensch so weit irren, so tief fallen kann? Indas Iskariot war ursprünglich kein Bösewicht gewesen. Er war unter die 72 Jünger des Herrn gegangen und wurde ans ihrem Kreise zum Apostel erwählt. Freilich, das Amt rettet nicht, sondern die gute Verwaltung desselben. Als Apostel des Messias predigte Judas, heilte Kranke, trieb böse Geister ans. Hiebei ließ er aber dem Satan den Zutritt in sein Herz, der nun in ihn fuhr (Luc. 22, 3), so daß der Heiland selbst ihn einen Teufel nannte. (Ioan. 6, 71). Allmählig hatte sich Indas in den weltlichen Geschäften verloren und das Geld geliebt. In dieser Geschäftigkeit hatte er Sinn und Verständnis für höhere Gii- ter verloren, ohne es recht zu merken. Durch die vorherrschende Leidenschaft des Geizes wurde der Glaube an den gesandten Messias und sodann die Liebe zum Meister erstickt. Dies bewies Judas in Kapharnaum bei der Verheißung der Eucharistie und in Bethanien anläßlich der Salbung seines Herrn. Bei letzterer sprach er unwillig: Warum hat man diese Salbe nicht um 3 00 Denare verkauft und den Armen gegeben? So sagte er aber nicht, weil er sich um die Armen kümmerte, sondern weil er ein Dieb war und den Beutel hatte und das trug, was hineingelcgt wurde. (loan. 12, 4 — 6). Der Jünger beschuldigte hier den Meister der Mitwirkung zu einer Verschwendung. Von dein innerlichen Richten und Murren schritt er vor zum offenen Tadel uttd Aufbegehren. Er, der Pharisäisches Ärgernis an der Salbung genommen hat, wird auch den Mitaposteln zum Ärgernis, indem er sie zum Murren gegen den Herrn und Meister verleitete. O niedrig gesinnter, scheinheiliger Mann aus Kariot, daß doch mit dir diese Klasse von Menschen ansgestorben wäre! So sank Judas immer tiefer. Er hatte seinen Meister nicht gerade kreuzigen wollen; aber den Gewinn wollte er sich nicht entgehen lassen. Er dachte, dem Wundertäter aus Nazareth wird der Verrat nicht diel schaden. Infolge seiner eingewurzelten Gewinnsucht hörte er Jesu Mahnungen nnd Warnungen nicht wehr. Was daraus folgen werde, das hätte er ahnen, das hätte er aus den mannigfachen Angaben seines Meisters über dessen Auslieferung an die Heiden und über dessen Tötung voraussehen können; aber er liberate es in seiner Verblendung nicht, widerstand der Gnade, widersetzte sich der Güte und Liebe des Erlösers. Wollen, meine Lieben, auch wir wider die Gnade unseres Seligmachers streiten, seiner vielfältigen Liebe widerstreben, seinen Mahnungen unsere Ohren verschließen ? Wollen wir, wie Judas, verstockt nnd halsstarrig, verhärtet und widerspenstig sein? Nein und nein! Der Herr verläßt uns niemals; durch seine zuvorkommende Güte und Erbarmung sucht er uns von der Sünde abznhalten. Er tut dies durch innere Erleuch-durch Erweisung von Wohltaten, durch Warnungen und Drohungen, die wir von der Kanzel herab, im Beichtstühle, von unseren Vorgesetzten und Freunden, durch die Stimme des Gewissens vernehmen. Durch alles dies mahnt uns unser Gott und Herr von der Sünde ab. Werden wir nicht gleich Judas dieser Güte untreu, um unsere sündhaften Anschläge auszuführen, Jesum seinen Feinden, der Sünde, zu überantworten! Nein, liebreichster Jesus, wir wollen deine Verräter und Verleugner nicht sein! Entziehe uns deine Liebe nicht, verlaß uns nicht! Und dies genügt uns, um deine treuen Jünger hienieden und dort drüben zu sein. Aber betrachten wir, Geliebteste, weiter, wie der göttliche Heiland nach dem erfolgten Verrate dem lieblosen Jünger seine endlose Liebe und Güte erwiesen hat, um ihn wenigstens nach der Sünde zur Reue, Buße und Besserung zu bewegen! Judas schlich sich aus dem Cönakulum davon von seinen Brüdern und verließ Jesnm. Doch Jesus ließ seinen unglückseligen Apostel nicht ans den Augen, nicht aus dem Herzen. Jinmer und immer wieder gedachte der Lehrer seines Schülers, der Freund seines Freundes, der Bruder seines Mitbrnders, der Herr seines Dieners. Nach dem Abendmahle hielt der Heiland an seine elf Apostel die ergreifendsten Abschiedreden, wie uns solche der Liebesjünger Johannes ihrem erhabenen Inhalte nach mitteilt. Nach diesen herzbewegenden Worten sprach Jesus das hohepriesterliche Gebet, in welchem er seinem himmlischen Vater für alle Liebe dankte und zugleich ihn anflehte, er möge die Apostel einig bewahren wie bisan so auch fürderhin. Denn keiner von ihnen ging verloren, als nur einer, der Sohn des Verderbens. Sonach gedachte Jesus auch im letzten Gebete des Verräters Judas. Die Liebe ist gütig, sie läßt sich nicht erbittern, rechnet das Böse nicht an, freut sich nicht der Ungerechtigkeit, erträgt alles, libersteht alles, hört nie auf. Nach dem Gebete des Herrn stimmten die Versammelten das große Hallel, ein Lob- und Danklied, an und darauf verließen sie den Abendmahlssaal, wauderten durch die Gassen und Straßen Salems, setzten über den Kevronbach und zogen durch das legendenreiche Tal Josaphat hinaus auf den Ölberg, allwo der Herr tut Garten Gethsemani oder Ölkelter des öfteren zu beten und zu betrachten Pflegte. Dies- mal war es der letzte Gang, den er mit seinen lieben Jüngern zur Nachtstunde dahin unternahm. Auf dem Olivenberge angekommen, nahm Jeslis die trautesten drei Apostel Petrus, Jakobus und Johannes abseits und entfernte sich bann auch von ihnen einige Schritte weit, und betete mit aller Inbrunst dreimal zum Vater, daß der Kelch der Leiden an ihm vorübergehen möge. Die Seelenangst wandelte den Angstschweiß in blutige Tropfen, die dem Heilande über das zarte göttliche Antlitz, in das zu schauen es auch die Engel gelüstet, hinabrollten imb rannen. Wohl manchen Blutstropfen preßte ihm der unglückliche Judas aus. Denn Jesus sah, daß er für ihn vergebens am Kreuze sterben werde. Daß der blutschwitzende Heiland in dieser qualvollsten Seelenpein des verruchten Verräters gedacht, erhellt klar daraus, daß er bei seiner dritten Rückkehr zu oeu Aposteln rief: Es ist genug! Der mich verraten wird, ist nahe. (Marc. 14, 41. 42). Und als der bis in den Tod betrübte Heiland noch redete, kam schon der Verführer statt Führer der Menschen, Judas, heran an der Spitze der Näuber-rotte, die mit Laternen und Fackeln, mit Schwertern und Prügeln versehen war. Welch ein Auszug! Das ewige Licht wird mit Laternen gesucht, um von der Finsternis ausgelöscht zu werden. Der Löwe von Juda wird mit Stöcken gejagt. — ' Nunmehr spielte sich die merkwürdigste Szene zwischen dem Menschensohne und seinem Verräter ab, wobei erstem' Wunder der Allmacht und der Liebe wirkte, um letzteren noch tut entscheidungsvvllsten Augenblicke zu retten, ihn aus den Weg des Heils zu bringen. Als Jesus die Häscherhorde bemerkte, ging er ihr voll Würde und Majestät, voll Mut und Wucht entgegen und trat mit der Frage an sie heran: Wen suchet ihr? Sie erwiderten: Jesus von Nazareth! Jesus sprach zu ihnen: Ich b i n e s ! E s st a n d a b e r auch Judas, der ihn verriet, bei ihnen. Als er ihnen nun sagte: J ch b i n e s, wiche n sie zurück und stürzten z» Boden, (loan. 18, 4—6). Wie? Bewaffnete und beherzte Soldaten aus die Erde fallen und dort liegen bleiben ob einer Frage, Antwort und Bejahung? Schickte der Gesuchte den Blitz vom Himmel, der sie zu Boden schmetterte? Befahl er dem Würgengel, der einstens im Lager der Assyrer hundertundfünfnndachtzig Tausend Mann erschlug (IV. Regg. 19, 35) und jetzo diese Räuberbande zur Erde schleuderte? Nein, dies alles nicht! Aber es erfüllten sich die Psalinworte: „Die Stimme des Herrn ertönt mit Kraft; die Stimme des Herrn in Herrlichkeit; die Stimme des Herrn, der Zedern zerschmettert; die Stimme des Herrn, der die Feuerflammen zerteilt; die Stimme des Herrn, der die Wüste erschüttert." (Ps. 28, 4—8). Jesus zeigt damit wie auch mit der plötzlichen Heilung des abgehauenen Ohres beim Knechte Malchns nur feilte Allmacht, um Judas seinen Vertrauten zu retten, um ihm zu bedeuten, daß sein höllischer Handel nichts nützen würde, wenn es der göttliche Wille nicht wäre, und daß er deshalb seine Untat bereuen und sich der Früchte der Erlösung teilhaftig machen solle. Aber, o der Herzenshärte des Verbrechers, das Wunder der Allmacht blieb wirkungslos! Der unendlich langmütige und mitleidige Heiland ging weiter in seiner Liebe. Er fragte nochmals: Wen suchet ihr? Und abermals erwiderten sie: Jesus von Nazareth! Und als sie sich erhoben, trat Judas vor, näherte sich dem Heilande und sprach: Ave, Rabbi! Sei gegrüßt, Meister! Und er küßte ihn. (Matth. 26, 49). Einst sprach Joab zu Amasti : Sei gegrüßt, mein Bruder! Und küßte ihn! Und dabei stieß er ihm sein Schwert in die Seite, so daß er starb. (II. Regg. 20, 9. 10). Ähnlich handelte Judas. Jesus ließ den Gruß und Kuß geschehen und sprach: Judas, Freund, wozu bist du gekommen? (Matth. 26, 50). Durch einen Kuß v e r r ä t st d u d e n M e n s ch e n s o h n ? (Luc. 22, 48). O der bewunderungswürdigen Liebe und Erbarmung des menschenfreundlichen Erlösers! Jesus rief: Judas! Nicht wahr, Teuerste? In der höchsten Freude wie in der tiefsten Trauer ruft man nur den Namen des Freundes oder des Feindes. Als David hörte, daß sein geliebter aber ungeratener Sohn Absalom in der Schlacht fiel, rief er schmerzbewegt: Absalom, mein Sohn! Mein Sohn Absalom, Absalom! Der König vermochte keinen anderen Namen zu rufen, als nur Absalom, Absalom! So rief auch Julius Caesar bloß den Namen Brutus. Desgleichen rief Jesus seinen Todfeind beim Namen, als wollte er sagen: Judas, Judas, welches Unheil bringst du über mich, aber ein noch größeres über dich! Darauf erweiterte Jesus noch mehr sein Hirten-herz, um das verirrte Schaf zn suchen, und sein Vaterherz, um den verlorenen Sohn zu retten, indem er Judas fragte: Freund, wozu bist du gekommen? Amice, Freund! Wohl selten lesen wir, baß Jesus jemanden seinen Freund geheißen hätte. Die Apostel nannte er zwar Freunde, aber keinen bezeichnete er besonders mit diesem süßen, trauten Namen. Nur Lazarus, den unschuldsvollen Bruder Marthas und Mariens, nannte er seinen Freund und weinte sogar an seinem Grabe. Nun aber nennt ber göttliche Meister seinen größten Feind Freund, um ihm seine maßlose Liebe zu bezeugen. Mehr konnte Jesus nicht tun. Wohl, er tat noch mehr ! Der Verräter küßt den Meister, und dieser läßt es geschehen. Wie so seltsam! Auf keiner Seite der hei-kigen vier Evangelien ist zu lesen, daß sich Jesus Wte irgendwann in sein Antlitz küssen lassen. Und er hatte höchst liebe Freunde, wie Maria, Joseph, bie beiden Johannes, Lazarus, Petrus und andere. Nur einmal lesen wir im Evangelium, daß er sich bvn der großen Büßerin aus Magdala hat die Füße Mit ihren Reuetränen benetzen und küssen lassen. (Luc. 7, 38. 45). Allein ins Antlitz ließ Jesus sich "ìcht küssen. Nur dem Verräter Judas Jskariotes gewährte er diesen ausnehmenden Vorzug. Christus schließt den Heuchler in seine Arme, brückt ihn an sein Herz, bietet ihm die Wange zum ^usse dar. O Wunder der Liebe! Kaun wohl der beste Busenfreund seine Zärtlichkeit deutlicher offenbaren, lebhafter ausdrücken? Er kann es nicht. Und 'Mus tat dies alles, um Judas zu retten. Doch alles umsonst, alles vergebens! Mit dem Siegel der Nebe, mit dem Zeichen der Herzenvereinigung, mit brr stummen aber verständnisvollen Sprache der Treue: wit einem Kusse besiegelte Judas seine Falschheit, seine Greueltat und vollzog den schnödesten Verrat an stinem unschuldigen und gerechten Lehrmeister. Jesus bot ihm seine Liebe, seine Freundschaft, seine Gnade ^ch vollbrachtem Anschläge, nach geschlossenem Blut-aufe, nach d erSün de an. Aber Judas verstummte, Antwortete nichts, nachdem er den verräterischen Kuß wie einen giftigen Schlangenbiß dem Meister gegeben hatte. Dieser schandvolle Judaskuß ist von jeher ein Zeichen des treulosen Verhaltens gegen den Nächsten. Judas trennte sich auf immer von Jesus. Judas Verrat an dem Gottessohne ist unter den gegebenen Umständen wohl das größte Verbrechen, welches die Welt je gesehen. O unglückseligster der Zwölsboten! Wäre er doch hinausgeeilt und hätte er seine Sünde bereut und beweint! Er hätte sich durch Buße von seinem tiefen Falle erhoben, ähnlich wie ein anderer Apostel, der sich ja auch an seinem Herrn überaus schwer verfehlt hat. Mit Liebe hätte ihn der Heiland nach seiner Auferstehung in seine verklärten Arme geschlossen; er wäre sein Freund, Bruder und Apostel geblieben. Da Judas sah, so berichtet sein apostolischer Kollege St. Matthäus, daß Jesus verurteilt war, wurde er von Reue ergriffen, brachte die dreißig Silberlinge den H o h e n p r i e st c r u n n d Alt e st e u zurück, i n-dem er sprach: Ich habe gesündigt, da ich unschuldiges Blut verraten habe. Sie aber s p r a ch cu: Was geht das u n s a n ? D a siehe du zu! Da warf er die Silberlinge in den Tempel. (Matth. 27, 3—5). Als Judas in der Verurteilung seines Lehrers zum Kreuzestode die Größe seiner Untat bemerkte, ward er von Reue ergriffen, die aber keine gültige und nützliche war, weil sie nur in einer ungeordneten, maßlosen Traurigkeit gipfelte. Er legte auch eine Beichte ab: Ich habe gesündigt, da ich unschuldiges Blut verraten habe. Aber sein Süudenbekenntnis legte er nicht vordem ab, vor dem es hätte geschehen sollen. Er leistete Genugtuung, indem er die Verleumdungen gegen den göttlichen Meister widerrief, sich des Blutgeldes entledigte — womit der sogenannte Blntacker im Hinnomtale als Begräbnisplatz für Fremde gekauft ward — und das Übereinkommen mit den Hohenpriestern zu zerreißen suchte. Aber diese Genugtuung war zu gering. Aus dem Munde des göttlichen Lehrmeisters hätte er vernehmen sollen, was er zur Sühne des Verrates zn tun habe. Die Teilnehmer an dem entsetzlichen Verbrechen stießen Judas mit Hohn und Härte ab. Was geht das uns an? Da siehe du zu! Als sich Judas zum Verrat anbot, da freuten sich die Synedristcn gar sehr und mochten manches schmeichelhafte Wort ihm zugeflüstert haben. Als er in großer Trübsal zu ihnen kam mib den Handel rückgängig machen wollte, o, da hatten diese grobsinnlichen Menschen kein Mitleid mit der Seelennot des Unglücklichen. Mit Hohn und Spott wiesen sie ihn ab. O welches Entgegenkommen hätte der reuige Judas bei seinem Meister gefunden! Jesus hätte den glimmenden Docht nicht ausgelöscht und das geknickte Rohr nicht gebrochen. Sei getrost m e i n S o h n, deine Sünde i st d i r v e r g e b e tt, dies wonnige Wort hätte er vom schwer gekränkten Heilande vernommen. Und wenn er es aus übergroßer Scham nicht gewagt hätte, selbst dem Herrn unter die Augen zu treten, so hätte er doch etite Zuflucht der Sünder gehabt, die Mutter des Herrn. So aber verzweifelte er an der göttlichen Barmherzigkeit. Und wie einst Achitophel, als er sah, daß seine Pläne vereitelt seien, Vom Schlachtfelde nach Hause eilte und sich erhängte (II. Regg. 17, 23), ähnlich ging Judas hin et laqueo se suspendit und erhängte sich mit einem Stricke. (Matth. 27, 5). So trug der Baum die Frucht, die er verdient. Der erhängte Körper stürzte von der Höhe herab und zerbarst mitten entzwei, so daß alle seine Eingeweide verschüttet wurden. Und Judas ging hin an seinen Ort. (Act. ap. 1, 18. 25). So endete Judas durch Selbstmord. Und bittch seinen Selbstmord, bemerkt der größte Bibelerklärer St. .Hieronymus, hat Judas Jesus mehr beleidigt, als durch seinen Verrat. Denn die Fruchte der Erlösung gingen an ihm verloren. Es erfüllte sich das vom gottgesandten Propheten aus Nazareth gerufene Wehe: Wehe jenem Menschen, durch welchen der M e n s ch e n s o h n verraten wirb, es wäre jenem Menschen besser, wenn er nicht geboren wäre! (Marc. 14, 21). Im Herrn geliebte DiiHesanen enden wir itns von diesem Unglücklichsten der Menschen ab und uns zu! Erforschen wir die Heilsamen Lehren, die sich aus dem Borgebrachten für uns ergeben! Zum ersten erfahren wir zu unserem Troste, daß Gott der Herr uns nicht nur vor d e r S ü n d e, um sie meiden zu können, sondern auch nach der Sünde, um sie verlassen zu können, seine Gnade verleiht. Niemals wird dem Sünder die Gnadentür verschlossen und die Rückkehr verweigert. Solltest du, lieber Christ, durch welchen Sündengrenel immer das Vaterherz verwundet haben, so findest du noch immer in demselben Aufnahme und Wohnung. Gott bleibt dein Vater, dein bester Vater, wenn du schon aufgehört hast, sein Kind zu sein. Seine Liebe ist unendlich, seine Güte unveränderlich. Er spricht, wie der Vater zum verlorenen Sohne: O Sünder, mein Sohn, meine Tochter, warum verläßt und betrübst bit deinen Herrn, deinen Erlöser, deinen Gott? Warum bist du so undankbar und meineidig? Fürwahr, meine Lieben, es ist kaum erklärbar, daß ein Sünder sich nicht aufrafft und wieder Gott zuwendet, wenn er ernstlich erwägt, mit welch väter- licher Güte und Milde der Allerhöchste ihn nach der begangenen Sünde zur Versöhnung auf nehmen will. Darum stehet, Liebwerteste, nicht länger an, in dieser gnadenreichen Fastenzeit durch genaue Gewissenserforschung, durch aufrichtige Reue, ernstlichen Vorsatz, gute Beichte und willige Genugtuung zu Gott Eurem Schöpfer, Erlöser und Heiligmacher zurückznkehren! Und wären Sünder und Sünderinnen unter Euch, deren Sünden so rot wären vor Abscheulichkeit wie Scharlach und so zahlreich wie die Sterne am Himmel und wie der Sand am Meere, sie werden im Blute des Lammes durch eilte aufrichtige, ernstliche Osterbeicht so weiß gewaschen werden, wie Wolle und Schnee. Mut also und Vertrauen! Jetzt sind die Tage des Heiles, wo der Erlöser für unsere Sünden gestorben ist! Sehet, der heidnische Hauptmann steht an die Brust klopfend unter dem Kreuze, Magdalena umfaßt das Kreuz, Dismas der Schächer hängt zerknirscht am Kreuze — und aller gedenkt der Herr und verspricht ihnen das Paradies! Der Satan trieb Judas von Jesus fort, soll nun dieser böse Geist in dieser Osterzeit welchen von Euch wieder vom Beichtstühle abhalten, zurück-treiben, am Bekennen verhindern? Die zweite aus dem Verhalten Jesus zu Judas folgende tröstliche Wahrheit ist die, daß Gott das Herz des Sünders nicht verhärtet und unbußfertig macht. Die Unbußfertigkeit rührt allein nur vvn dem bösen Willen des Sünders her. Der Sünder verhärtet sich selbst, da er die Gnade verachtet, die ihm ange-boten wird, und so Sünde aus Sünde häuft und sein Laster vergrößert. Wenn es in der heiligen Schrift heißt: Gott habe das Herz des ägyptischen Pharao verhärtet, daß er das israelitische Volk nicht sortziehen iieß; »der die Juden haben nicht glauben können, weil, wie Jsaias sagt, der Herr ihre Augen verblendet und lhre Herzen verstockt gemacht hat, daß sie nichts sahen und nichts merkten, so ist diese Redensart dahin zu verstehen: Gott habe es zngelassen, daß Pharao und vie Inden hartnäckig blieben. Die Juden konnten nicht glauben, weil sie nicht glauben wollten, bemerkt kernig der größte Kirchenvater Et. Augustinus. (Traci. 53 in Ioannem). Also die Verstocktheit kommt allein nur vom Menschen her. Deshalb müssen wir auf der Hut sein, daß wir der göttlichen Gnade nicht widerstreben, die Stimme Gottes und unseres Gewissens nicht überhören, die Bekehrung nicht aufschieben, in der Sünde nicht freiwillig verharren und so Kinder der ewigen Verwerfung und Verdammung werden. Keiner ging verloren, als nur der Sohn des Verderbens. Als Judas die schrecklichen Folgen seiner grauenvollen Tat bemerkte, als cr die gräßliche Geißelung seines Meisters, seine unsagbar schmerzliche Dornenkrönung und rohe Verspot-tuug, ja seine Verurteilung zum schimpflichsten Tode um Kreuze als sein W e r k bezeichnen mußte, da ist ihm die Geldgier geschwunden, ist ihm der Sinn für bie Göttlichkeit seines Meisters anfgegangen, und er möchte darob vor Schmerz und Scham vergehen, "ber es ist zu spät. Jskariot besaß nicht die Demut, welche rettet; er kannte nicht die Reueträne, die die Seele reinigt; er hatte nicht das Gottvertrauen, das ben Gefallenen aufrichtet. Sein Verrat schien ihm Zu groß, als daß er ihm verziehen werden könnte. Hätte er doch die Parabel vom verlorenen Sohne, die er von Jesus erzählen gehört, bedacht und beherzigt! So aber verzweifelte der glaubenslose, hofsnungs-brtvc und liebeleere Mann an der göttlichen Barm- herzigkeit, und durch diese Verzweiflung besiegelte er sein ewiges Verderben. Bis zum letzten der Tage wird Judaö M'cn immer in der Geschichte als warnendes Beispiel angeführt werden. Judas der Jskariot wird als Erzschelm, wird als Typus aller Schlechtigkeit dargestellt. Er ist gewissermaßen das abschreckende Vorbild des Sünders. Der Sünder denkt nicht daran und geht nicht darauf aus, seinen Gott ans Kreuz zu schlagen. Er will nur seine Lust befriedigen oder seinen Trieben, Neigungen und Regungen freien Lauf lassen. Daß er damit Gott beleidigt, das ahnt er wohl, er hört sogar eine Stimme: Es sei eine schwere, eine Todsünde, was er da tue, aber die Leidenschaft übertönt diese Stimme des Gewissens, und er tut sein Werk, tut es immer wieder und weiter. Es kommt einmal die Stunde, wo er erkennt, was er getan, daß er Gott beleidigt hat, daß er wie Judas seinen Heiland, die ewige Liebe, ans Kreuz geschlagen. Er möchte vor Scham und Leid vergehen — aber cs ist zu spät. Er kann kein Gottvertrauen mehr fassen, keine übernatürlich vollkommene oder wenigstens die zur gültigen Beicht erforderliche unvollkvminene Reue erwecken, er wird ein Kind der Verderbnis. Ja, die Brenschen wissen es und bedenken es nicht. Das ist die Tragik oder das Trauerspiel des Sünders. Wir aber, Vielgeliebteste, wir wollen von nun an unseren Seelenzustand fleißig prüfen und wollen unseren Sündenzustand erkennen und bedenken, wie wir uns aus demselben retten. Wir wollen St. Petrus und nicht Judas nachahmen, wenn wir als undankbare Menschenkinder unseren göttlichen Herrn und Heiland verleugnet und verraten haben. Beide Apostel haben schwer gefehlt und gesündigt; aber der eine hat seine Sünde recht bereut, der andere nicht und verzweifelte. Beide hat der Anblick Christi getroffen, aber der eine sah in diesem Blicke Liebe und Erbarmen, der andere nur Fluch und Verderben. Sind wir Petrus in der Sünde gefolgt, wollen wir ihm auch in der Buße Nachfolgen, wohl wissend, daß Gott kein Wohlgefallen hat am Tode des Sünders, sondern daß er sich bekehre von seinen Wegen und lebe. (Ezech. 18, 23). Lernen vor allem wir, Priester des Herrn, ans dem Beispiele Judas, wie abgrundtief die Leidenschaft ben Diener Christi stürzen kann. Judas lief; sich unwürdig zum Priester weihen und empfing unwürdig die erste und letzte Kommunion. So ging der erste Priester des neuen Bundes zugrunde am Tage, an dem der ewige Hohepriester für das Heil der ganzen Welt das Erlösungsopfer am Kreuze dargebracht hat. Wenn eilte Säule der Kirche vor den Stürmen der Hölle zusammengestürzt und zerbrochen ist, was kann uns elendes Moosrohr treffen? Wenn ein auserwählter Apostel so tief fallen konnte, was kann uns Geringen geschehen, so wir der Leidenschaft gehorchen? Wir könnten durch das Beigeben der Leidenschaft dahin kommen, daß man uns sagen müßte: Euch wäre es besser, ihr wäret nicht geboren! Aber nein, wir wollen feilte Judasseelen sein. Wir wollen Jesus treu an-hangen, seiner Kirche treu dienen und ihre Vorsteher achten und lieben. Bleibet unentwegt treue Schüler und Schülerinnen Jesu Christi Ihr, gottgeweihte Klosterbewohner! Glaubet unerschütterlich fest an die wirkliche und wesentliche Gegenwart des gottmenschlichen Heilandes in der heiligsten Eucharistie; verehret und betet an das allerheiligste Altarssakrament und empfanget es stets in aller Demut und Liebe! Judas ergab sich bei der wunderbaren Verheißung und bei der noch wunderbareren Einsetzung dieses größten Geheimnisses der göttlichen Liebe dem Unglauben, welchen er dann durch den heuchlerischen Genuß der heiligen Speise besiegelte. Durch das unwürdige Essen des Brotes und Trinken des Kelches des Herrn hat sich Judas des Leibes und Blutes des Herrn schuldig gemacht, bevor er den Herrn dem Tode überliefert. Durch diesen unwürdigen Genuß hat er sich das Gericht, den ewigen Tod anstatt das ewige Leben, gegessen und getrunken. Unter den Ordensleuten seien keine solchen Judasseelen! Judas verließ Jesum, trat aus seiner Gemeinde und ging in die Synagoge. Verrat! Welch ein abscheuliches,^häßliches Wort! Alle Jahrhunderte, alle Völker, selbst die wildesten, haben den Verrat als eilt gemeines, ehrloses, verabschenungswürdiges Verbrechen gebrandmarkt. Verräter, Abtrünniger! Welcher halbwegs ehrliche Mensch, ja selbst welcher Bösewicht, der sonst vor keinem Perbrechen zurückschreckt, emp- findet nicht einen unerklärlichen Ekel vor einem Verräter, vor einem Fahnenstüchtling! Wenn nun ein solcher Überläufer seinen größten und besten Wohltäter durch Verrat in die Hände seiner grimmigsten Feinde ansliefert, dann läßt sich etite solche schwarze Tat nicht mehr mit menschlichen Worten ausdrücken und bezeichnen. So können es nur elende Judasseelen sein, die ihre allerbeste Mutter, die heilige katholische Kirche, von der sie mit überschwenglichen Wohltaten überhänst worden sind, treulos verraten und dazu noch fragend unterhandeln: Was wollt ihr mir geben, und ich will sie verlassen? O der Untreuen, o der Judasse, von denen St. Petri Urteil gilt: Be ss erto Sre es ihnen ge w c s e tt, w c it tt sie d enWeg der Gerechtigkeit nicht gekannt hätten, als daß sie, nachdem sie i h n e r k a tt tt t, w i e-der ab wichen von dem Heiligen Gebote, das ihnen gegeben ist. (II. Pel r. 2, 21). Mit Fug und Recht kann die Kirche da mit dem Psalmiste« wehklagen: Wenn mein Feind mich gelästert hätte, so wollte ich es wohl ertragen; und wenn der, welcher mich haßt, st o l z e Rebe tt wider mich geführt hätte, so wollte ich mich wohl vor ihm verbergen. Aber- btt, sonst ein Herz mit mir, mein Vertrauter, dex btt zugleich mit mir süße Speisen genössest — der Tod komme über sie, die falschen Freunde! (Ps. 54, 13—16). Was hatte Judas vom Angeberlohn, von der Sünde? Die Sünde trägt allemal den Tod in sich und geht aus den Tod aus. Die Sünde bringt den Menschen um die Rtthe des Gewissens, raubt ihm jeden Frieden, jede Hoffnung und jede Kraft. Das Leben der Seele aus Gott ist erloschen, und so wird das steche Leben des Leibes zur Last. Kein Wunder deshalb, daß bei der herrschenden Gottvergessenheit und Gottverlassenheit so häufig Mord und Totschlag, so häufig Selbstmorde Vorkommen. Die Sünde ist wider die Natur, am meisten aber der Selbstmord. Das sollen jene bedenken, die in Gefahr sind, in trüben Augenblicken, im Andenken an die Größe ihrer Sünden die Hoffnung ans dein Herzen zu verlieren. Sie sollen nie in ihren Sünden verzweifeln. Und wären sie groß und noch größer als die des Judas Iskariotes. It nb hätte eilt Sterblicher die Sünden der ganzen Menschheit allein begangen — unserer Vorstellung schwindelt es vor diesen: Sündengewichtc — aber er dürste, ja er müßte hoffen, cs würde ihm verziehen, wenn er sich bekehrt. Solange der Sünder auf Erden weilt, so lange ist noch Erbarmen für ihn. Der Herr hat sich des Ehebrechers und Mörders David erbarmt, er hat die öffentliche Sünderin Magdalena begnadigt, der vorgeführten und iiber-lührten Ehebrecherin verziehen, hat dem reuigen Räuber am Kreuze sein Reich verheißen: o Ihr Verzagten, schaut vertrauensvoll aufs Kreuz, und der Gekreuzigte wird die Hand der Versöhnung nach Euch ausstrecken, wird in den Tränen kindlicher Buße und felsenfester Hoffnung Eure Vergehen tilgen und so retten Eure unsterblichen Seelen! In unserem Siindenelende wollen wir alle Iesum mit die erleuchtende und stärkende Gnadenhilse bitten. Wir wollen beichten und nicht brennen, wollen kommunizieren oder uns mit Jesus vereinigen und nicht uns von ihm trennen. Bis zum Tode wollen wir als treue Jünger des Herrn ansharren, wollen Kinder des ewigen Lichtes und nicht Knechte der ewigen Finsternis sein. Dazu gebe uns der allmächtige und allgütige Gott seine alles vermögende Gnade und erfülle uns mit allem zeitlichen und himmlischen Segen! Amen. Marburg, am Feste Mariä-Lichtmeß, den 2. Februar 1911. t Michael', Fürstbischof. Anmerkung. Das vorstehende Fasten-Hirtenschreiben ist am 1. und 2. Fastensonntage oder am 5. und 12. März ^ I. von den Seetsovgern den Gläubigen von den Kanzeln zu verlesen:' 3t«fletmumòat für das Jahr 1911. Mlit Rücksicht auf die gegenwärtigen Verhältnisse bewillige Ich krast der vom heiligen Apostolischen Stuhle unter dein 8. Juni 1899 erhaltenen besonderen Vollmacht für das laufende Jahr die folgenden Erleichterungen bezüglich des kirchlichen Fastengebvtes: I. Abbruchstagc und Abstincnztagc zugleich, also vollständige Safttage mit Abbruch an Speisen und Enthaltung von Fleischspeisen, sind folgende: 1. der Aschermittwoch und die drei letzten Tage der heiligen Karwoche; 2. die ■ Freitage der vierzigtägigen Fasten und der Adventzeit; 3. die Mittwoche und Freitage der vier Quatemberzeiten ; 4. die Vigilien oder Vortage vor Pfingsten und vor Weihnachten. II. Nur Abbruchstagc, an denen zwar der Genuß von Fleischspeisen, aber nur eine einmalige Sättigung und überdies eine kleine Erquickung erlaubt ist, sind folgende: 1. alle Tage der vierzigtägigen Fasten mit Ausnahme der Sonntage (darunter sind, wie oben 1. 1, 2 und 3 bemerkt, der Aschermittwoch, der Quatcmbermittnwch, die Freitage und die drei letzten Tage der Hl. Karwoche strenge Fasttage); 2. die Mittwoche der Hl. Adventzeit (der Quatember-Mittwoch ist strenger Fasttag: 1. 3); 3. die Samstage der vier Quatemberzeiten ; 4. die Vigilien oder Vortage vor den Festen: Petri und Pauli, Mariä Aufnahme in den Himmel, Allerheiligen und Unbefleckte Empfängnis Mariä. III. Nur Abstincnztagc, an denen die Enthaltung von Fleischspeise», jedoch ohne Abbruch an Speisen, geboten ist, sind: alle übrigen Freitage des Jahres. I V. In Bezug auf die Dispensen vom Gebote, sich des Fleischessens zu enthalten, gilt folgendes: 1. Für die ganze Diözese. So oft ein kirchlicher Festtag, d. i. ein gebotener Feiertag, welcher im bürgerlichen Leben als solcher begangen wird, auf einen Abstinenztag (z. B. auf einen Freitag) füllt, ist der Genuß von Fleischspeisen am selben Tage erlaubt, und zwar, ohne daß es notwendig wäre, dafür an einem anderen Tage sich der Fleischspeisen zu enthalten. 2. Nur für einzelne Orte gilt die vberwähnte Erlaubnis, nämlich an einem Abstinenztage Fleisch zu genießen, dann, wenn an einem solchen Tage daselbst ein Jahrmarkt, zu dein sich gewöhnlich viel Volk versammelt, abgehaltcu wird. Diese Dispens gilt jedoch nur für den Ort, an welchem der Markt abgchalten wird, also nicht für andere Orte, die etwa sonst noch zur selben Pfarre gehören. 3. Jnbetreff einzelner Personen wird nachstehendes bewilligt : a) an allen Tagen des Jahres, jedoch mit A u s n a h in e d e s A s ch e r m i t t >v o ch e s, der drei letzten Tage der heil. Karwoche und der Vigilien vor P s i n g st e n und 3Bc ih nachten dürfen Fleisch genießen: Arbeiter in Bergwerken und Fabriken; Reisende, die in Gast- und Wirtshäusern speisen; auch andere, d. i. nicht Reisende, welche z. B. in Städten und sonstigen geschlossenen Orten in Gasthäusern ihre Beköstigung haben. b) An allen Tagen, mit einziger Ausnahme des Karfreitages, können sich der Fleischspeisen bedienen: die Kondukteure auf den Eisenbahnen; jene Reisenden, welche in Gasthäusern der Eisenbahn-Stationen speisen müssen; die Badegäste, überhaupt Kurgäste, welche wirklich zur Herstellung ihrer Gesundheit sich in Bade- und Kurorten aufhalten. Die gleiche Milderung gilt auch für ihre Hausgenossen und Dienerschaft. Hingegen gilt sie nicht für solche Personen, welche Kur- und Badeorte nur des Vergnügens wegen besuchen. c) Ohne Einschränkung, d. i. ohne Ausnahme irgend eines Tages, können Fleischspeisen jene genießen, welche ihrer äußersten Armut wegen unter Speisen keine Auswahl treffen können, sondern eben das essen müssen, was sie bekommen, (also wenn sie nicht Fastenspeisen erhalten); ferner überhaupt jene Personen, welche und sv lange sie in einem solchen Hause leben (z. B. als Dienstboten), in welchem man ihnen keine Fasten-speisen oorsetzt. Sie sollen jedoch trachten, sich, wenn nur möglich, wenigstens am Karfreitage des Fleischgenusses zu enthalten. s V. An jedem Fasttage, sei es mit oder ohne Abstinenz, wird der Gebrauch von Milchspeisen, Eiern und vom Tierfett (Speck) zur Würze der Speisen, sowohl bei der Mahlzeit, als mich bei der kleinen Erquickung am Abende gestattet. VI. An allen Abbruchstagen des Jahres (d. i. an jenen Fasttagen, an denen nur eine einmalige Sättigung, sei es mit oder ohne Enthaltung von Fleischspeisen, erlaubt ist), und in der vierzigtägigen Fastenzeit auch an den Sonntagen, ist der Genuß von Fleisch und Fischen bei einer und derselben Mahlzeit verboten. Dieses gilt auch für solche, welche wegen Alter, Krankheit, schwerer Arbeit u. dgl. von der Fastcnpflicht befreit sind. VII. Endlich wird noch bemerkt: a) Alle, die an dispensierten Fasttagen Fleischspeisen , genießen, sind verpflichtet, an solchen Tagen, sowie an dergleichen Samstagen des Jahres drei Vater unser, drei Gegrüßt seist du Maria und den Apostolischen Glauben zu Ehren des bitteren Leidens und Sterbens Jesu Christi andächtig und im Geiste der Buße zu beten. Wo mehrere Hausgenossen zusammen speisen, sollen diese Gebete laut und gemeinschaftlich verrichtet werden. Überdies werden die Gläubigen ermahnt, diese vom Heiligen Vater gewährte Erleichterung des Fasten-. gebotes nach Kräften durch andere Werke der Fröm- migkeit und insbesondere durch reichlichere Unterstützung der Armen und Notleidenden zu ersetzen. 1») Kranken eine weitere Dispens zu erteilen, sind Seelsorger und Beichtväter ermächtigt. Um eine bleibende Dispens vom Fastengebvte hat man sich im Notfälle an Mich unter Angabe vollgültiger Gründe zu wenden. c) Welt- und Regularpriester, Theologen und Knaben-seminaristen, klösterliche Familien und Institute beiderlei Geschlechtes, müssen sich jedoch einer strengeren Beobachtung des Fastengebotes befleißen und haben sich daher an den Abbruchstagen, an denen das Fleischessen für die Laien mittags und abends erlaubt ist, bei der kleinen Erquickung am Abende des Fl ei sch g e n usses zu enthalten. Zuletzt sei noch mit besonderem Nachdruck betont, daß die Zeit für die Ablegung der hl. Osterbeicht und für den Empfang der hl. Osterkommunion mit dem 2. Fastensonntage (Reminiscere) beginnt und bis zum 4. Sonntage nach Ostern (Cantate) einschließlich dauert. Zugleich wird an die alte Vorschrift erinnert, die österliche Kommunion wo möglich in der Pfarrkirche zu empfangen. Auch werden die Gläubigen noch daran erinnert, daß während der geschlossenen Zeit, d. i. vom 1. Adventsonntage bis zum Feste der Erscheinung des Herrn einschließlich und vom Aschermittwoch bis zum 1. Sonntage nach Ostern einschließlich, alle öffentlichen Lustbarkeiten und Ergötzungen untersagt sind. Die Gnade des Heiligen Geistes sei mit euch, auf daß ihr imstande seid, im Geiste der Liebe, des Gehorsams und der Buße das Fastenmandat gewissenhaft zu erfüllen. Und alle, welche nach dieser Richtschnur wandeln werden, Friede sei über sie und Barmherzigkeit Gottes! (Gal. 6, 16). Marburg, am Feste Mariä-Lichtmeß, den 2. Februar 1911. + Michael, Fürstbischof. jJ ft t Anmerkung. Das Fastenmandat ist am Sonntage Quinquagesima von der Kanzel zu verlautbaren. Überdies 'ft'während des Jahres jeder Fasttag am vorhergehenden Sonntage den Gläubigen bekannt zu geben. 22. Postni pastirski list in postna postava za leto 1911. po božji milosti in usmiljenosti knez in škof Lavantinski, sporoči častiti duhovščini in vsem vernikom svoje škofije pozdrav in blagoslov ter jim želi vse dobro od Očeta in od Sina v edinosti Svetega Duha! V Gospodu ljubljeni škofljani ! Nobeden se ni pogubil, kakor le sin pogubljenja. (Jan. 17, 12). pomenljivo podučno poslanico so Vam dušni pastirji s pridižnice prebrali dne 8. prosinca tekočega leta : bil je skupni pastirski list avstrijskih škofov, spisan na praznik varstva Marijinega dne 13. listopada 1910, ki je v krepkih besedah govoril o trojnem zlu naših časov, o verski nevednosti, javni nenravnosti in drzni upornosti zoper višjo, od Boga postavljeno oblast. Kot četrta škodljivka sedanjega časa bi se bila še mogla omeniti vedno bolj razuzdana po-željivost po posvetnem uživanju. Zvesto in vestno izpolnjevanje naukov, opominov in svari te v, ki jih najdete v času primernem pastirskem pismu, bi bilo Vam in Vašim v časno blagostanje in v večno vzveličanje. Naj bo torej nadpastirska poslanica vsem škotljanom zvezda-vodilja na potu nevarnosti polnega življenja! Naj novejši odloki našega, vesoljno Cerkev srečno in slavno vladajočega papeža Pi j a X. o prevažnih cerkvenih zadevah, tako med drugim o pogostnem, da, vsakdanjem prejemanju najsvetejšega altarskega zakramenta in o starosti prvo-obhajancev, bodo predmet skrbnih posvetovanj na škofijski sinodi, katero sem na visoki praznik svetih Treh kraljev velel oznaniti vernikom v Mariborski katedrali, in sem jo tudi dal na milostno znanje Njih Svetosti v vdanostnem pismu z dne 20. grudna 1910, in katero nameravam s pomočjo božje milosti koncem avgusta tekočega leta obhajati s svojimi ljubimi sodelavci v vinogradu Gospodovem. Ker so torej skrb vzbujajoče časovne razmere bile opisane že v zgoraj pohvaljenem nad-pastirskem listu, in ker bomo najnovejše, prevažne papeževe odloke skrbno razpravljali na bližnjem škofijskem zboru, zato sem sklenil, v svojem Je- tošnjem postnem pastirskem listu govoriti o enem izmed Gospodovih učencev. Že v postni listini z dne 16. svečana 1897 sem Vam obljubil, da Vam bom tuintam razlagal dogodke iz trpljenja Gospodovega. Saj je sveto trpljenje Jezusa Kristusa neusehljivi vir vzveličavnega poduka, sladke tolažbe in močne okrepčave za nas uboge zemeljske otroke. Po besedah medoslad-kega cerkvenega učenika sv. Bernarda stori trpljenje Jezusa Kristusa še dandanes, da se zemlja trese, da skale pokajo, da se grobovi odpirajo, da se pregrinjalo raztrga od vrha do tal. In tako sem obravnaval v postnem poduč-nem spisu z dne ‘20. prosinca 1895 večnega spomina vredno zadnjo večerjo Gospodovo, zlasti skrivnostno ustanovitev najsvetejšega zakramenta ljubezni, kar nam je obnovilo in vnelo našo ljubezen do božjega pogoslitelja. — V pastirskem listu z dne 16. svečana 1897 sem govoril o geniji vem umivanju nog, dogodku, ki nam najbolj živo predstavlja neizrekljivo ponižnost Sinu .človekovega, — V zvesto poslušanem in pazljivo prebiranem velikonočnem listu z dne 11. svečana 1899 sem z Vami premišljeval sedmere bolečine deviške matere božje Marije, in tako smo vnovič svojo otroško ljubezen vneli do žalostne Matere ter smo se okrepili in utrdili za krščansko potrpežljivost v nadlogah in težavah življenja. — V večkrat natisnjenem velikonočnem pismu z dne 25. sušca 1901 sem narisal največje zmagoslavje Jezusa Kristusa na zemlji, njegovo častitljivo vstajenje, kar je v nas na novo poživilo in pomnožilo tri božje čednosti, vero, upanje in ljubezen. V letošnji podučni poslanici, moji ljubi, Vam hočem pa predočiti tistega učenca Gospodovega, o katerem nam poroča apostol ljubezni prestrašne besede božjega Učenika : Nemo ex eis periit, nisi filius perditionis. Nobeden med njimi se ni pogubil, kakor le sin pogubljenja. (Jan. 17, 12). Morebiti se bo pokazalo, da je tudi to moje pismo prav času primerno. —■ V Gospodu preljubljeni ! Minul je šumni čas Posvetnih veselic, pozemeljskih naslad, in povrnil Se je čas pokore in žalovanja, posla in zatajevanja. Prav resnobno in svareče nam je donela na uho duhovnikova beseda na sveto pepelnično sredo, ko so nam popepelili čelo z blagoslovljenim pepelom : Le prah si, o človek, in v prah se boš izpremenil, brž ko ti smrt zatisne oči. Zakaj torej srce vezati na zemljo, kjer ni najti pravega miru, niti popolne sreče ? S pepelnico se je pričel kvadragezimalni ali štiridesetdanski postni čas. Danes praznuje Cerkev že prvo postno nedeljo. Sveti post bi po prav primernem izreku močnobesednega sv. Krizostoma naj poslal in bil za kristjana čas duhovne spomladi. Kakor v ljubi spomladi vse klije, se pomlaja in prenavlja, enako naj bi katoliški kristjan slekel starega človeka greha, ter oblekel novega človeka milosti in resnice, kakor krepko opominja apostol narodov sv. Pavel v listu do Efežanov. (Efež. 4, 22. 24). Sveti post je čas pokore in poboljšanja, čas obrnitve od grešne poti in povrnitve na pol čednosti. Zakaj post je posvečen in namenjen zlasti pobožnemu spominu na trpljenje in smrt našega Gospoda in Vzveličarja Jezusa Kristusa. Bridko trpljenje in grenka smrt božjega Odrešenika naj bo poglavitna misel katoliškega kristjana v štiridesetčlanskem postnem času. Ta vzveli-čavna misel naj prevladuje, očiščuje, vodi in uravnava vse druge misli. To svojo željo razodevlje Cerkev že s tem, da zapoveduje za postni čas, nositi pri službi božji vijolično obleko in zakriti svete podobe na altarjih s podobami iz zgodovine Kristusovega trpljenja. Tudi oznanjevalci božje besede, postni pridigarji, si navadno izbirajo primerne resnice za premišljevanja, da napeljujejo svoje poslušalce k duhu pokore, ki bi jih naj napolnjeval v tem svetem času. Zlasti je bridko trpljenje božjega Odrešenika predmet, ki ga cerkveni govorniki premišljujejo in na srce polagajo. Saj ni pripravnejšega, pa tudi ne bogatejšega vira za postne pridige, kot je trpljenje božjega Trpina. Skozi skoraj devetnajst sto let se že razlaga in premišljuje, pa še vedno premaguje, presunja in pretresa duše in srca. Pač so bile spisane o njem že cele knjižnice, in vendar daje isti predmet dovolj snovi za vedno nova, globoko v srce segajoča premišljevanja, In lako si hočemo, Predragi, tudi mi celo v duhu Cerkve iz žaloigre, polne najhujših bolečin pa tudi najobilnejših milosti, ki se je vršila pred blizu 1878 leti v sveti deželi, izbrati posebno en prizor, ali si poiskati zlasti eno osebo, ki je igrala pač najžalostnejšo ulogo v tem za ves svet pomenljivem igrokazu. Tistega človeka dejanje in nehanje hočemo premišljevati, ki je v zapisnikih apostolov povsod imenovan na zadnjem mestu in zaznamenovan kot Gospodov izdajalec: to je Judež, sin Simonov, s priimkom Iškarijot, kar se pravi mož iz Karijota, mesta v Judeji. Pri premišljevanju hudobnih namenov in naklepov sramotnega izdajalca se nam bo jasno zasvetila nad vse velika dobrotljivost, s katero je nastopal božji Učenik proti svojemu najnesrečnejšemu učencu pred grehom, in nam bo sijajno zažarela prisrčna ljubezen, ka- tero mu je izkazoval po grehu ali po izvršenem hudodelstvu. In vzorni vzgled - našega Gospoda in Učenika nam bo podal nad vse vzveličavne nauke. Pred vsem nam bo razodel tolažbe polno resnico, da Bog ponuja tudi grešniku svojo milost, in če se grešnik pogubi, je to njegova lastna krivda in sramota. Nadalje bomo posvarjeni pred obupom nad božjo milostjo, ki je greh zoper Svetega Duha in ki večinoma zabrani izpreobr-njenje. Trpeči Vzveličar naj nam vsem nakloni svojo dobrotljivost in usmiljenje, da bomo zapustili pogubni pot pregrehe, in da bomo nastopili kraljevo pol čednosti ter vztrajali na njej do konca. Vihra zastava križa, in nas vabi k pokori. Odpovejmo se grehu, in sreča naša bo večna! Gospod, reši nas, da se ne pogubimo, kakor sin pogubljenja ! V Gospodu ljubljeni verniki! ! lavni rimski vojskovodja in državnik, Julius Caesar je imel preljubljenega prijatelja, po imenu Brutusa. Pa kako je Brutus povrnil uglednemu Caesarju srčno prijateljstvo? Dne 15. marca leta 44 pred Kristusom gre Julius Caesar v senat k državnemu zborovanju, da bi se tam posvetoval s senatorji o sreči in nesreči rimske republike ali ljudovlade. Na stopnicah k senatski dvorani ga napade četa zavratnih morilcev ter mu zada sedemindvajset smrtnih ran. Pa le ena edina je zapekla smrt prezirajočega junaka. Le ena je zadostovala, da je plemenitemu Rimljanu življenje zagrenila, da mu ga je vzela. Bila je rana, ki mu jo je zasekal ljubljeni prijatelj Brutus. Hropeč odpre Caesar smrtno-trudne oči, in ko zazre med morilci Brutusa, zakliče prevzet od bolečine: Et tu, mi fili Brute! Tudi ti, moj sin Brutus! In sedaj zapre oko za vselej zavratno umorjeni, blagosrčni mož. Umirajoči je hotel reči : Ah, prijatelj moj, tudi ti med mojimi smrtnimi sovražniki! Koga naj še veseli življenje, če ga izda in zataji njegov drugi jaz, njegov najboljši prijatelj ? Ta tako resnična kakor pretresljiva dogodba mi pade vedno v spomin in mi pride vselej na misel, kadar berem evangeljsko poročilo o ostudnem izdajstvu, katero je izvršil Judež Iškarijot nad Jezusom. Kaj ne, moji ljubi! Kako je vendar to moralo globoko ranili premilo srce božjega Vzve-ličarja, ko je videl, da je na skrivnem prodan od svojega spremljevalca, od tovariša pri mizi, od svojega učenca in apostola ! Kako strašno in vražje zločinstvo je moralo bili to izdajstvo, bote hitro umeli, ko bomo premislili mnoge in velike dobrote, katere je Judež prejel od Jezusa. Ne bom Vas spominjal dobrot, ki jih je Judež Iškarijot prejemal skozi več let; tudi nočem govoriti o milosti, da je bil izmed mnogoštevilnih učencev izbran za apostola; tudi ne o odlikovanju, da je bil postavljen za variha in oskrbnika skupne blagajne; ne o daru, da je mogel čudovito ozdravljati bolnike in izganjati hudobne duhove ; ne o sladki sreči, da je smel Jezusa spremljati, poslušati njegove nebeške nauke, gledati vedne dokaze njegove vsemogočnosti, svetosti in vsevednosti, in da je vrhutega še na skrivnem kakor drugi apostoli, užival njegov poduk — ne, o vseh teh neštevilnih milostih in darovih hočem molčati in je preskočiti ; pa z vsem poudarkom bom govoril in posebej razpravljal o tisti izredni ljubezni, prijaznosti in dobrotljivosti, katero je Jezus izkazal izdajalcu neposredno pred izdajstvom. Poslušajte, preljubi kristjani, in strmite! Vi veste dobro, da je Jezus veliki četrtek zvečer svoje ljube apostole zbral za slovo k skrivnosti polni zadnji večerji. Vsi dvanajsteri izvoljeni učenci so bili pričujoči. Ko so v prostorni, s preprogami, z blazinami in zagrinjali ozaljšani visoki dvorani ležali ali sedeli okoli mize, je pričel božji Vzveličar z veselo ganjenim srcem tako le govoriti : Iz srca sem želel, jesti z vami to velikonočno jagnje, preden grem v trpljenje. (Luk. 22, 15). Pa srčno veselje Gospodovo se je kmalu skalilo, ko je, užaljen v duhu, svoj govor sklenil z odločno in slovesno napovedjo : Resnično, resnično vam povem, eden izmed vas me bo izdal. (Jan. 13, 21). Strašna, grozna obtožba! Gospod in Učenik torej pozna svojega izdajalca. Izdajalec je eden izmed dvanajsterih. On sedi pri mizi. Deležen je skupne gostije. Da bi ga odvrnil od peklenskega naklepa, ga prestraši Jezus s pretresljivim klicem: Gorje človeku, po katerem bo Sin človekov izdan! Bolje bi mu bilo, da ne bi bil r oj en tisti človek. (Mat. 26, 24).. Kako so vendar morale le besede, ostre ko 1'rušen meč, zadeti razkrinkanega Judeža globoko v dušo, rezati in prodirati mu v dno srca! Morale so udarjati učenca ko gromu e strele z neba. Kako pretresljiv vtis so pač naredile na nedolžne, svojemu Učeniku zvesto vdane apostole! Z neizrekljivim strahom so jih napolnile. V evangelju beremo: Silno žalostni so se med seboj spogledali, kakor bi hoteli na obrazu spoznati ‘zdajalca. Poizvedovali so in Odrešenika popra-ševali drug za drugim : Gospod, ali sem jaz? (Mat. 26, 22). To vprašanje je zatrdilo mirne vesti: Gospod, ti veš, da kaj takšnega nimam v mislih ! Obenem je izraz nezaupnosti do samega ' sebe: Vendar pa sem slab, grešen človek ; mogočnost, da globoko padem, ni izključena. Ognjeviti Peter je sedel kakor na žerjavici. On namigne Gospodovemu ljubljencu Janezu, rekoč: Kdo je, o komur govori? Tedaj se nasloni Janez Jezusu na prsi in vpraša : Gospod, kdo j e ? Jezus odgovori nalihoma : Tistije, katere-rn u bom podal pomočeni kruh. In je pomočil kruh in ga dal Judežu Iškarijotu, sinu Simonovemu. (Jan. 13, 23—26). Milosrčni Vzveličar je kolikor mogoče prizanesljivo ravnal s hudobnežem, da bi mu olajšal izpreobr-nitev. Jezus ni izdal svojega izdajalca. Razodel je sicer ovadnika, pa z znamenjem, ki je bilo razumljivo le Janezu, in le-ta je shranil skrivnost večne Modrosti v svojem srcu. Sicer pa je Janez prav dobro poznal svojega apostolskega tovariša. On edini ga imenuje kur, tatu, ki je za se jemal, kar je prišlo v mošnjico. Ti milodari so bili sicer neznatni, darovani od pobožnih žen in drugih prijateljev Gospodovih. Pa večkrat je nedo-stajalo denarja zato, ker ga je oskrbnik za se porabil. Tako so apostoli neko soboto bili lačni, da so klasje trgali in jedli. Drugikrat niso mogli plačati običajnega tempeljskega davka ; in Jezus je moral storili čudež, da so ga poravnali. Čudno je, da za pripravo velikonočne večerje ni bil izbran Judež, ki je navadno imel oskrbeti vse, kar je bilo v zvezi z vsakdanjim življenjem majhne družbe, marveč je bila ta priprava poverjena Petru in Janezu. Judež je bil pač tat. Janez je to vedel in je brž umel znamenje Gospodovo. — Nekje sem čital na vprašanje, zakaj da je Peter svojega tovariša vprašal, kdo je izdajalec, ta-le odgovor : Peter je hotel vedeti ime izdajalca, da bi zabranil izdajstvo, in umoril bi bil Judeža, ako bi bil izvedel, da je on tisti nezvesti učenec. Saj je Simon Peter pozneje potegnil svoj meč, in ne da bi čakal odgovora Gospodovega na vprašanje : ali naj udarimo z mečem, je mahnil po Malhu, hlapcu velikega duhovnika, ki je bržkone prvi in naj-krepkeje silil v Gospoda, udaril je Peter, pravim, j z mečem po nasilnežu in mu je odsekal desno uho. (Jan. 18, 10). Judež fškarijot, cigar vesi se je močno oglašala, sedaj ni mogel mirovati ; moral je nekaj reči, da odvrne od sebe sum. Zalo se je hlinil, da bi vse druge premotil, in nagovorivši Učenika z navadnim nazivom rab bi, ne kakor so ga imenovali apostoli Gospod, je dejal, ne odkritosrčno Jaz sem, marveč vprašajoč: Numquid ego sum, Rabbi? Sem-li jaz, rabbi? In Učenik mu da sicer tih, le njemu razumljiv, pa popolnoma jasen odgovor : Ti si rekel. (Mat. 26, 25). Bila je to pri judih navadna oblika pritrditve in je pomenilo tisto, kar: Da, ti si! Sedaj je Judež lahko izprevidel, da je spoznan, in je mogel od svoje strani potrebno storiti, da popravi grozno, božjemu Učeniku in Gospodu prizadeto krivico, to se pravi, mogel je svojo krivdo priznati in prositi odpuščenja, spokoriti se in dati zadoščenje. Pa izdajalčevo srce ostane še nadalje trdo ko kamen in jeklo. Vendar božji Učenik ne od-jenja v svoji prizanesljivosti, dobrotljivosti in skrbi za nesrečnega učenca, marveč stori, kar le more. Po nepristranski razlagi semkaj spadajočih mest svetega pisma in po soglasnem izročilu skoraj vseh cerkvenih očetov, učenikov in bogoslovcev je bil Judež pričujoč pri u postav it vi presvete evharistije ali najsvetejšega zakramenta. Vzveličar ga je pripustil, da bi poleg dosege drugih skrivnostnih namenov tudi ozdravil nevero, v katero je Judež zabredel v Kafarnavmu gledé na najsvetejši aitami zakrament. — Ko je Jezus po čudoviti pomnožitvi kruhov nasitil več tisoč ljudi v puščavi in na to v Kafarnavmu razlagal ljudstvu svoj nauk o pravem, živem kruhu iz nebes, katerega bo dal v svojem najsvetejšem mesu in v svoji najdražji krvi, in ko je nastal med judi prepir o načinu te skrivnosti, tedaj je dejal Gospod s popolno razločnostjo in z vsem poudarkom: Resnično, resnično vam povem, ako ne hote jedli mesa Sinu človekovega in pili njegove krvi, ne hote imeli življenja v sebi! Moje meso je res jed, in moja krije res pijača. (Jan. 6, 53 nsl). Navzlic nedvoumnim besedam je mnogo učencev odslej zapustilo Gospoda. To govorjenje je trdo, so rekli in so odstopili od Gospoda in niso več ž njim hodili. Jezus pa je terjal trdno vero v to skrivnost in je vprašal apostole : Hočete tudi vi oditi? Po prelepem odgovoru prvaka apostolov sv. Petra : Gospod, h komu poj-demo? Ti imaš besede večnega življenja. Mi smo verovali in spoznali, da si ti Mesija, Sin božj i, je izrekel Jezus prvo resno, Judeža Iškarijola zadevajočo svaritev: Ali vas nisem jaz dvanajst izvolil, in eden med vami je zlodej! Ti Peter si sicer govoril v imenu vseh dvanajsterih, katere sem si izbral za svoje najzaupnejše učence — pa eden izmed vas je neveren, ker nezvest, in moj izdajalec. Judež je bil torej vrgel od sebe vero v Kristusa, in le časni dobiček še ga je vezal na Vzveličarja. Bile so posvetne mesijanske nade, bilo je pričakovanje pozemeljskega kraljevstva, bila je lakomna želja, zagotoviti si polagoma s tatvinami iz skupne blagajne brezskrbno življenje, če bi izpodleteli drugi načrti za prihodnjost. Vzveličar je torej dopustil izdajalcu, da je zaužil njegovo presveto telo. Kolika potrpežljivost, kolika prizanesljivost! Dal mu je v jed telo, katero je Judež judom prodal za ceno sužnja; ponudil mu je v pijačo kelih svoje krvi, katero je Judež dal po nedolžnem prelili. O Christi benignitatem! O Iudae dementiam et insaniam! O dobrotljivost Kristusova! O zaslepljenost in podivjanost Judeževa, kliče sv. Janez Zlatoust, ko opisuje ta prizor! (De proditione Judae homil. 1). Kdo more prav presoditi Jezusovo srčno bolečino nad prvim nevrednim obhajilom ? Malo prej še se je Gospod ponižal in je hinavcu umil noge, kakor ostalim apostolom ; pri tem mu je dal ljubezniv opomin, ko je otožno nanj nameril besede : Vi ste čisti, pa ne vsi. (Jan. 13, 10). Eden je nečist, on je izgubil posvečujočo milost. Kako ljubezni polna posvaritev, pa brez uspeha, brez najmanjšega vpliva na nespokorno Judeževo srce ! Ko božji Učenik to vidi, izreče, nahajajoč se s svojimi učenci zopet pri mizi, besede: Kar misliš storiti, stori brž! Nobeden teh pa, ki so bili pri mizi, ni vedel, čemu je to rekel. Eni namreč so menili, ker je Judež mošnjo imel, da mu je Jezus rekel, kupi, kar za praznik potrebujemo, ali da bi kaj ubogim dal. (Jan. 13, 27—29). Torej še sedaj apostoli niso slutili in razumeli, da je Judež v resnici izdajalec. Tako mu je Jezus prizanašal, tako nemogoče se je zdelo enajsterim, da bi eden iz njihove male družbe mogel biti tako izpriden. Besede : Stori brž, kar misliš storiti, niso besede povelja, marveč besede dovoljenja in pripuščenja. Judež je ves čas ohranil prosto voljo, svoj naklep izvršiti ali ne. Pa ko je vzel grižljaj, je šel brž vunkaj. Bila je pa noč. E ra t autem nox. (Jan. 13, 30). Te Janezove besede imajo nekaj v svoji kratkosti genljivega in pretresljivega. Judež je šel vun v temno noč. Noč je nastopila tudi v njegovem srcu, noč večne teme. Tja skozi nočno temoto je hitel Iškarijot k sinedristom, da bi zvito in prekanjeno brez hrupa izvršil v črni noči svoj črn zločin. Predstavi se visokemu zboru, obrekuje svojega mojstra in stavi zborovalcem svojo ponudbo: Iva j mi hočete dali, in jaz vam ga bom izdal? (Mat. 26, 15). Tako govori domačin Sina božjega, tako pravi tisti, ki je bil od Boga odločen, da bi sodil pri vesoljni sodbi dvanajstere rodove Izraelske! Tako malo in tako nizko ceni Judež svojega mojstra in Gospoda! Oni pa so 111 u privolili trideset srebrnikov. (Mat. 26, 15). Torej za trideset srebrnih denarjev proda Judež svojega Učenika! Ta vsota je bila enaka Ceni, ki se je morala plačati v krvno odkupnino za sužnja, če ga je vol prebodel. (II. Moz. 21, 62). Mazilo, katero je Marija Magdalena nekaj 6oi prej izlila na telo Gospodovo kot za njegov pogreb (Mat. 26, 12), je cenil Judež na 300 de-narjev. Bogčlovek pa mu je bil, kakor ubog su-žeoj, vreden le 30 srebrnikov. — O globočina Propalosti, zaslepljenosti ! Čimbolj je rasilo požele po denarju, tembolj zaslepljen in zmeden Je postajal Judež. Ker ni mogel ugrabiti tistih 600 denarjev, se je sporazumel z velikimi duhovni in s starejšim ljudstva, da bi si pridobil de-nar in njihovo prijaznost. In jutri, preden bo utonil dan, bo že prelita kri pravičnega, katerega ie prodal. Preljubi ! Gotovo se Vam vsiljuje vprašanje, kako more človek tako daleč zabresti, tako globoko pasti. Judež Iškarijot izkraja ni bil hudobnež. Pridružil se je bil dvainsedemdeseterim učencem Gospodovim in je bil izmed njih izvoljen za apostola. Seveda, služba nikogar ne vzve-liča, marveč le dobro opravljanje službe. Kot apostol Mesijev je Judež pridigoval, bolnike ozdravljal, hude duhove izganjal. Pri tem pa je pustil satanu vhod v svoje srce, ki je sedaj šel vanj (Luk. 22, 3) tako, da ga je Gospod sam imenoval satana. (Jan. 6, 71). Polagoma se je Judež izgubil v posvetnih opravkih in se zaljubil v denar. V teh skrbeh je izgubil razumnost in zmisel za višje dobrote, preden je prav zapazil ; prevla-dajoča strast lakomnosti je zadušila vero v poslanega Mesija in potem še ljubezen do Učenika. To je pokazal Judež v Kafarnavmu pri obljubi presvete evharistije in v Betaniji ob maziljenju Gospodovem. Pri tej poslednji priložnosti je nevoljno dejal : Zakaj se to mazilo ni prodalo za tristo denarjev ter dalo ubogim? Topa je rekel, ne da bi mu bila skrb za uboge, temveč, ker je bil tat, in je mošnjo imel in nosil, kar je bilo v njo vrženo. (Jan. 12, 4—6). Učenec obdolži s tem Učenika, da sodeluje pri potratni zapravljivosti. Od notranje sodbe in od godrnjanja preide k očitni graji in sramotitvi. On, ki se farizejski spotika nad maziljenjem, postane tudi soapostolom v pohujšanje, ker jih zapelje v mrmranje zoper Gospoda in Učenika. O nizkotnega, hinavskega mišljenja mož iz Karijota, da bi bila vendar s teboj izumrla ta vrsta ljudi ! Tako se je pogrezal Judež vedno globlje. Ni hotel ravno križati svojega Učenika ; pa dobička, ki se mu je ponujal, ni hotel izgubiti. Menil je, da Čudodelniku iz Nazareta izdajstvo ne bo toliko škodovalo. Vsled svoje globoko ukoreninjene lakomnosti ni več poslušal Jezusovih opominov in svaritev. Kaj da bo iz tega prišlo, bi bil lahko slutil, bi bil lahko spoznal iz raznih napovedb Učenikovih, češ, da bo nevernikom izdan in umorjen ; pa v svoji zaslepljenosti ni o tem razmišljal, se je ustavljal milosti ter upiral Odrešenikov! dobrotljivosti in ljubezni. Hočemo li, moji ljubi, tudi mi nasprotovati milosti svojega Vzveličarja, ustavljati se njegovi mnogovrstni ljubezni, uho zapirati njegovim opominom? Hočemo li biti, kakor Judež, zakrknjeni in trdovratni, olrpnjeni in uporni? Ne in ne! Gospod nas ne zapusti nikdar; s pomočjo svoje milosti in svojega usmiljenja izkuša nas obvarovati greha. To dela z notranjim razsvetljenjem, z izkazovanjem raznih dobrot, z opomini in s svaritvami, ki jih slišimo s pridižnice, v izpoved-nici, od svojih predstojnikov in prijateljev, po glasu svoje vesti. Z vsem tem nas Bog in naš Gospod odvrača od greha. Ne izneverimo se, kakor Judež, tej dobrotljivosti, da bi izvršili svoje grešne naklepe, da bi izdali Jezusa njegovim sovražnikom, grehu! Ne, preljubeznivi Jezus, mi te nočemo izdati in zatajiti! Ne odtegni nam svoje ljubezni, ne zapusti nas! In to nam zadostuje, da bomo tvoji zvesti učenci tu na zemlji in tam v večnosti. Pa premišljujmo, Preljubi, dalje, kako je božji Vzveličar po izvršenem izdajstvu izkazal trdosrčnemu učencu svojo neskončno ljubezen in dobrotljivost, da bi ga vsaj po grehu nagnil h kesanju, k pokori in poboljšanju! Judež se je iz obedne dvorane oddaljil od svojih sobratov, je zapustil Jezusa. Pa Jezus ni izpustil svojega prenesrečnega apostola iz oči, ni ga zavrgel iz srca. Vedno in vedno zopet se je spominjal učitelj učenca, prijatelj prijatelja, brat sobrata, Gospod služabnika. Po zadnji večerji je Vzveličar svojim enajsterim apostolom v slovo govoril najpretresljivše besede, kakor nam jih po vzvišeni vsebini poroča učenec ljubezni, sv. Janez. Po teh v srce segajočih besedah je odmolil Jezus višeduhovniško molitev, v kateri se je svojemu nebeškemu Očetu zahvalil za vso ljubezen in ga je obenem prisrčno prosil, naj ohrani apostole edine, kakor doslej tako odslej. Zakaj nobeden med njimi se ni pogubil, kakor le eden, sin pogubljenja. Tako se je spominjal Jezus tudi v zadnji molitvi izdajalca Judeža. Ljubezen je dobrotljiva, se ne (ja razdražiti, ne misli hudega, se ne veseli krivice, vse prenese, vse pretrpi, nikdar ne jenja. Po molitvi Gospodovi so vsi zbrani zapeli veliki halel, hvalno in zahvalno pesem, in so na to zapustili dvorano zadnje večerje, pa so šli po ulicah in cestah Salemskih, so prekoračili potok Kedron ter so po sloveči, na svetih pripovedih bogati dolini Jozafat stopali navzgor na Oljisko goro, kjer je Gospod na vrtu Getzemani ali vrtu Oljiske stiskalnice večkrat po svoji navadi molil in premišljeval. Tokrat je bila zadnja pot, katero je nastopil tja ob ponočni uri s svojimi dragimi učenci. Dospevši na Oljisko goro vzame Jezus tri najdražje apostole, Petra, Jakoba in Janeza s seboj, se oddalji tudi od njih za nekaj korakov, ter moli trikrat z vso prisrčnostjo k nebeškemu Očetu, naj gre kelih trpljenja mimo njega. Groza v njegovi duši mu izpremeni potne srage v krvave kaplje, ki so padale in tekle ljubemu Vzve-ličarju dol po milem božjem licu, v katero zreti hrepenijo tudi angelji v nebesih. Pač marsikatero krvavo kapljo mu je iztisnil in izžel nesrečni Judež. Zakaj Jezus je videl, da bo za njega zastonj umrl na križu. Da je Vzveličar v krvavem potu, v najmučnejši dušni bolečini, mislil na izdajalca, razvidimo iz tega, da je pri svoji tretji povrnitvi k apostolom zaklical : Dosti je! Tisti, ki me bo izdal, je blizu. (Mark. 14, 41. 42). In ko je do smrti žalostni Vzveličar še govoril, se je že približal zapeljivec ljudi, on, ki bi jim naj bil vodnik, namreč Judež, na čelu razbojniške drhali, ki je bila oborožena s svetiljkami in z bakljami, z meči in s koli. Kakšen nastop! Večno luč iščejo z leščerbami, da bi jo tema ugasnila. Leva iz Juda lovijo s palicami. — Sedaj se je vršil najčudovitejši prizor med Sinom človekovim in njegovim izdajalcem; pri tem je Vzveličar delal čudeže vsemogočnosti in ljubezni, da bi še v najodločilnejšem trenutku rešil Judeža, ga spravil na pot vzveličanja. Ko Jezus zapazi krdelo sovražnikov, jim gre naproti poln častitljivosti in veličastva, poln srčnosti in moči, pristopi k njim in jih vpraša: Koga iščete? Odgovorili so mu: Jezusa Nazareškega! Jezus jim reče: Jaz sem. Stal pa je tudiJudež pri njih, kateri ga je izdal. Kadar jim je tedaj rekel: Jaz sem, so odstopili in padli na zemljo. (Jan. 18, 4—6). Kakó? Oboroženi in hrabri vojščaki — pa padejo na zemljo in obležijo vsled enega vprašanja, odgovora in pritrdila? Je li Iskani poslal strelo z neba, ki jih je treščila ob tla? Je li zapovedal angelju morivcu, ki je nekdaj pobil v asirskem šolorišču sto in pet in osemdeset tisoč mož (IV. Kralj. 19, 35) in je sedaj ob zemljo vrgel to tolovajsko drhal? Ne, vse to ne! Pa izpolnile so se psalmistove besede : »Gospodov glas je močen, Gospodov glas je veličasten ; Gospodov glas polomi cedre ; Gospodov glas preseka ognjeni plamen ; Gospodov glas pretresa puščavo.« (Ps. 28, 4—8). Jezus je razodel s tem kakor tudi s hipnim ozdravljenjem odsekanega ušesa pri hlapcu Malhu le svojo vsemogočnost, da bi rešil Judeža, svojega ljubljenega učenca, da bi mu pokazal, da bi bila njegova peklenska kupčija brezuspešna, ako bi ne bila božja volja, in da torej naj obžaluje svoj zločin ter se udeleži sadov odrešenja. Pa, o trdosrčnost hudodelca! Čudež vsemogočnosti ostane brez učinka. Neskončno prizanesljivi in usmiljeni Vzveličar gre dalje v svoji ljubezni. Še enkrat vpraša: Koga iščete ? In spet odgovorijo : Jezusa Nazareškega. In ko so vstali, je pristopil Judež, se Približal Vzveličarju in je rekel: Ave, rabbi! Zdrav bodi, Učenik! In ga je poljubil. (Mat. 26,49). Nekdaj je rekel Joab Amasu : Bodi pozdravljen, moj brat! In ga je poljubil. In pri tem mu je zabodel meč v bok, da je umrl. (II. Kralj. 20, 9. 10). Enako ravna Judež. Jezus dopusti pozdrav in poljub in reče: Judež, prijatelj, čemu si prišel? (Mat. 26, 50). S poljubom izda ješ Sinu človekovega? (Luk. 22, 48). O občudovanja vredna ljubezen in usmiljenost premilega Odrešenika ! Jezus zakliče : Judež! Kaj ne, predragi ? V naj višji radosti kakor v najgloblji žalosti zakličemo samole ime prijateljevo ali sovražnikovo. Ko je David slišal, da je Padel v vojski njegov ljubljeni pa popačeni sin Absalom, je zavpil bolestno: Absalom, moj sin! Moj sin Absalom, Absalom ! Hudo izkušani kralj ni mogel klicati drugega imena, ko le Absalom, Absalom ! Tako je zaklical tudi Julius Caesar le ime Brutus. Enako je poklical Jezus svojega smrtnega sovražnika po imenu, kakor da bi hotel reči : Judež, Judež, kako strašno nesrečo pripravljaš meni, pa še hujšo sebi! Na to razširi Jezus še bolj svoje pastirsko srce, da bi poiskal izgubljeno ovco, in svojo očetovsko srce, da bi rešil izgubljenega sinu. Vpraša namreč Judeža: Prijatelj, čemu si prišel? Amice, prijatelj ! Pač redko kje beremo, da bi bil Jezus koga imenoval svojega prijatelja. Apostole je sicer imenoval prijatelje, pa nobenega ni posebej klical s tem sladkim, milim imenom. Le Lazarja, nedolžnega brata sestric Marte in Marije, je imenoval svojega prijatelja in je celo jokal ob njegovem grobu. Sedaj pa reče božji mojster svojemu navečjemu sovražniku prijatelj, da bi mu pokazal svojo neizmerno ljubezen. Več Jezus ni mogel storiti. Da, še več je storil. Izdajalec poljubi mojstra, in on mu tega ne zabrani. Kako nekaj nenavadnega! Na nobeni strani svetih evangeljev ne nahajamo zapisano, da bi se Jezus dal kedaj na lice poljubiti. In imel je prav ljube prijatelje, kakor Marijo, Jožefa, oba Janeza, Lazarja, Petra in druge. Le enkrat beremo v evangelju, da si je pustil od velike spokornice iz Magdale noge s solzami kesanja pomočiti in poljubiti. (Luk. 7, 38. 45). Vendar na lice se Jezus ni dal poljubiti. Le izdajalcu Judežu Iškarijotu je izkazal to izredno odlikovanje. Kristus objame hinavca, ga pritisne na svoje srce, mu ponudi lice v poljub. O čudež ljubezni! More li najboljši prijatelj svojo prisrčno ljubezen razodeti bolj jasno, izraziti bolj živo ? Tega ne more. In Jezus je vse to storil, da bi Judeža rešil. Pa vse zastonj, vse brezuspešno ! S pečatom ljubezni, z znamenjem srčne združitve, z nemim pa prav razumljivim govorom zvestobe, s poljubom zapečati in potrdi Judež svoje hinavstvo, svoj grozoviti čin ter izvrši najgrše izdajstvo nad svojim nedolžnim in pravičnim Učenikom. Jezus mu ponudi svojo ljubezen, svoje prijateljstvo, svojo milost po izvršenem napadu, po dognani krvavi kupčiji, po storjenem grehu. Pa Judež obmolči, nič ne odgovori, polena ko je Učenika izdajski poljubil, kakor piči strupeni gad. Sramotni Judežev poljub je bil od nekdaj znamenje in podoba nezvestega ravnanja z bližnjim. Judež se je za vselej ločil od Jezusa. Judcževo izdajstvo na Sinu božjem je bilo pri danih okolnostih pač največje hudodelstvo, ki ga je svet kedaj videl. O najnesrečnejši dvanajsterih blagovestnikov! Ko bi vendar bil odhitel in svoj greh obžaloval ter objokoval ! Po pokori bi bil vstal od svojega globokega pada, enako kakor drug apostol, ki se je tudi prav hudo pregrešil zoper svojega Gospoda. Z vso ljubeznijo bi ga bil Vzveličar po svojem vstajenju sklenil v svoje poveličano naročje, ostal bi bil njegov prijatelj, brat in apostol. Ko je Judež videl, tako poroča njegov apostolski tovariš sv. Matej, daje Jezus obsojen, seje skesal ter je nazaj prinesel trideset srebrnikov velikim duhovnikom in starejšinom, rekoč:Grešilsem,kersemizdalnedolžno kri. Oni pa so rekli: Kaj to nam mar? Ti glej! In je vrgel od sebe srebrnike v tempelj. (Mat. 27, 3—5). Ko je Judež iz obsodbe svojega Učenika k smrti na križu spoznal velikost svojega zločina, se je skesal, pa njegovo kesanje ni bilo veljavno in nič mu ni koristilo, ker je bilo končno le neurejeno, brezmerno žalovanje. Tudi seje izpovedal: Grešil sem, ker sem izdal nedolžno kri. Pa ni se izpovedal svojega greha pred tistim, pred katerim bi se bilo moralo zgoditi. Dal je zadoščenje, ker je preklical obrekovanje zoper božjega mojstra in od sebe vrgel krvni denar — s katerim so kupili takoimenovano njivo krvi v Hinnomski dolini za pokopališče tujcev — in ker je izkušal razdreti dogovor z velikimi duhovniki. Pa zadoščenje je bilo preslabo. Iz ust božjega Učenika bi bil moral sprejeti naročilo, kaj mu je storiti v spravo za izdajstvo. Soudeleženci strahovitega hudodelstva so Judeža odpravili s posmehljivo trdosrčnostjo. Kaj to nam mar? Ti glej! Ko se je Judež ponudil za izdajstvo, so ga sinedristi ali udje visokega zbora prav veselo sprejeli in so mu bržkone iz-pregovorili marsikatero priliznjeno besedo. Ko pa je prišel k njim v veliki bridkosti, da bi preklical in razdrl pogodbo, o, tedaj sirovi možje niso imeli nobenega sočutja s stisko njegove nesrečne duše! Zavrnili so ga s porogljivim posmehom. O kako prijazen sprejem bi bil našel skesani Judež pri svojem mojstru! Jezus bi ne bil ugasnil tlečega stenja in ne strl nalomljene trstike. Ne boj se, moj sin, zaupaj, tvoj greh ti je odpuščen, to radostno in tolažljivo zagotovilo bi bil zaslišal od hudo užaljenega Vzveličarja. In če bi ga bilo preveč sram in bi se ne bil upal stopiti Gospodu pred oči, bi bil vendar našel pribežališče grešnikov, deviško mater Gospodovo. Tako pa je obupal nad božjim usmiljenjem. In kakor je nekdaj Ahitofel, ko je spoznal, da so mu izpodleteli njegovi naklepi, hitel z bojnega polja domu in se je obesil (II. Kralj. 17, 23), enako je šel Judež proč et laqueo se suspendit in se je z vrvjo obesil. (Mal. 27, 5). Tako je obrodilo drevo zasluženi sad. Obešeno truplo je padlo iz visočine na tla ter se po sredi razpočilo, in se je izsul ves njegov drob. In Iškarijol je odšel na svoj kraj. (Dej. ap. 1, 18. 25). Tako je končal Judež s samomorom. In z umorom samega sebe, pravi najslavnejši razlagalec svetega pisma, sv. Hieronim, je Judež Jezusa bolj razžalil kakor z izdajstvom. Zakaj sadovi odrešenja so šli zanj v izgubo. Izpolnilo se je od božjega Preroka iz Nazareta zažugano gorje: Gorje tistemu človeku, po katerem bo Sin človekov izdan! Bolje bi mu bilo da bi ne bil rojen tisti človek.(Mark. 14,21). V Gospodu ljubljeni škofljani! mustimo najnesrečnejšega med človeškimi Mi otroki in obrnimo se k samim sebi! ™ Zasledujmo vzveličavne nauke, ki izvirajo za nas iz povedane dogodbe! Najprvo izvemo v svojo sladko tolažbo, da nam Bog deli svojo milost ne le pred grehom, da se ga moremo obvarovati, marveč tudi po grehu, da ga moremo zapustiti. Nikdar niso grešniku vrata milosti zaprta, nikdar mu ni zabranjena vrnitev. In če si, ljubi kristjan, s kakršnokoli grešno grdobijo ranil Očetovo srce, še vedno najdeš v njem sprejem in pribežališče. Bog ostane tvoj oče, tvoj najboljši oče, čeprav si ti že prenehal biti njegovo dete. Njegova ljubezen je neskončna, njegova dobrotljivost neizpremenljiva. Govori ti kakor oče izgubljenemu sinu : O grešnik, moj sin, o grešnica, moja hči, zakaj zapuščaš in žalostiš svojega Gospoda, svojega Odrešenika, svojega Boga? Zakaj si tako nehvaležen in nezvest, tako nehvaležna in nezvesta ? Zares, ljubi moji, težko je umeti, da se grešnik ne vzdigne in ne povrne k Bogu, če resno premisli, s kakó očetovsko dobroto in milobo ga želi Najvišji po storjenem grehu sprejeti v Spravo in ljubezen. Zatorej, Predragi, nikar dalje ne odlagajte, vrnite se v tem milosti polnem postnem času po skrbnem izpraševanju vesti, po odkritosrčnem obžalovanju grehov, po trdnem sklepu poboljšanja, po dobri izpovedi in radovoljnem zadoščenju — vrnite se k Bogu, svojemu Stvarniku, Odrešeniku in Posvečevalcu ! In ako bi bili med Vami grešniki in grešnice, katerih grehi bi bili od gnusa rdeči ko škrlat in številni ko zvezde na nebu in pesek ob morju, v krvi Jagnjetovi po čisti in resnobni velikonočni izpovedi oprani bodo beli ko volna in sneg. Pogum torej in zaupanje ! Sedaj so dnevi vzveličanja, ko je Odrešenik umrl za naše grehe. Glejte, paganski stotnik stoji, na prša trkajoč, pod križem, Magdalena objema križ, Dizmas, razbojnik, visi skesan ob križu — in vseh se Gospod spominja ter jim obljublja raj ! Judeža je satan odgnal od Jezusa, bo H v tem velikonočnem času ta zlodej koga izmed Vas zopet odvrnil, pregnal od izpovednice, mu zabranil skesano izpoved? Druga tolažljiva resnica, katero razodevlje Jezusovo ravnanje z Judežem, je, da ne povzro-čuje Bog grešnikove trdovratnosti in nespokor-nosti. Nespokornost izvira edino le iz hudobne volje grešnikove. Grešnik sam zakrkne svoje srce, ko zametuje milost, ki se mu ponuja, in ko kopiči greh na greh ter pomnožuje svoje hudobije. Ge sveto pismo pravi, da je Bog zakrknil srce egiptovskemu Faraonu, da ni izpustil Izraelskega ljudstva; ali da judje niso mogli verovati, ker jim je, kakor piše Izaija, Gospod oči oslepil in srca otrdil, da niso ničesar videli in opazili, moramo te besede tako umeti : Bog je pripustil, da so Faraon in judje ostali trdovratni. Judje niso mogli verovati, ker niso hoteli verovati, pripazuje kratko in krepko najslavnejši cerkveni, učenik, sv. Avguštin. (Tract. 53. in loan-nem). Torej trdovratnost prihaja le od človeka samega. Zato se moramo skrbno varovati, da se ne protivimo božji milosti, da nikdar ne preslišimo glasu božjega in glasu svoje vesti, da ne odlagamo izpreobrnjenja, da ne ostajamo v grehu nespokorni in da tako ne postanemo otroci večnega prekletstva in pogubljenja. Nobeden se ni pogubil, kakor le sin pogube. Ko je Judež opazil strašne posledice svoje grozne hudobije, ko je moral krvavo bičanje božjega Učenika, njegovo neizrekljivo boleče venčanje s trnjevo krono in sirovo zasramovanje, da, njegovo obsodbo k najsramotnejši smrti na križu, pripoznati za svoje delo, tedaj ga je minula lakomnost po denarju, tedaj se je pač zavedel božanstva svojega mojstra, in umrl bi žalosti in sramote, pa bilo je prepozno ! Iška- rijot ni imel ponižnosti, ki reši, ni poznal solze kesanja, ki dušo očisti ; pogrešal je zaupanje v Boga, katero človeka dvigne, če je padel. Njegovo izdajstvo se mu je zdelo prehudobno, da bi moglo biti odpuščeno. Da bi vendar bil premislil in si k srcu vzel zgodbo izgubljenega sina, katero je slišal iz Jezusovih ust! Tako pa brezverni, v upanju oslabeli in na ljubezni ubogi mož obupa nad božjim usmiljenjem, in s tem obupom zapečati svoje večno pogubljenje. Do poslednjega dne bodo Judeževo življenje v zgodovini vedno jemali za svarilni vzgled. Judež Iškarijot se stavi pred oči kot prvak zvi-jačnežev, kot značilni izraz vse hudobije. On je nekako strah in grozo vzbujajoča predpodoba grešnikova. Grešnik ne misli in ne namerava, da bi svojega Boga pribil na križ. Le svo- jemu poželenju hoče zadostiti, ali prosto pot pustiti svojim nagonom, nagnjenjem in počutkom. Da s tem žali Doga, sluti sicer, sliši celo notranji glas : smrtni greh je, kar počenjaš ; pa strast prevpije glas vesti, in on izvrši svoje delo, izvrši ga zopet in zopet in ne odjenja. Pride enkrat ura, ko spozna, kaj je delal, da je Boga žalil, da je kakor .Judež svojega Vzveličarja na križ pribijal. Umrl bi sramote in žalosti, pa prepozno je. Ne more se več povspeti do zaupanja v Boga, ne more obuditi nadnaravnega, popolnega ali vsaj nepopolnega kesanja, ki je potrebno za veljavno izpoved, on postane otrok pogubljenja. Da, vse to vedó ljudje, in ne pomislijo! To je tragika ali žaloigra grešnika ! Mi pa, Mnogoljubljeni, mi hočemo odslej skrbno preiskovati svoje dušno stanje in hočemo spoznavati svoje pregrehe ter premišljevati, kako bi se rešili iž njih. Svetega Petra in ne Judeža, hočemo posnemati, ako smo kot nehvaležni Adamovi otroci zatajili in izdali svojega božjega Gospoda in Vzveličarja. Obadva apostola sta hudo zašla in grešila ; pa eden je svoj greh prav obžaloval, drugi ne — in je obupal. Oba je zadel mili pogled Kristusov, pa prvi je v tem pogledu videl ljubezen in usmiljenje, drugi le prekletstvo in pogubljenje. Če smo sledili za Petrom v greh, hočemo za njim hoditi tudi v pokori, ker dobro vemo, da Bog noče smrti grešnikove, marveč, da se izpreobrne od svojih hudih del in grešnih potov, in da živi. (Eceh. 18, 23; 33, 11). Učimo se pred vsem mi, duhovniki Gospodovi, iz Judeževega vzgleda, v kako globok prepad more strast treščiti služabnika Kristusovega! Judež se je dal po nevrednem posvetiti v maš-nika in je nevredno prejel prvo in zadnje obhajilo. Tako se je pogubil prvi duhovnik nove zaveze tisti dan, ko je večni višeduhovnik žrtvoval na križu odrešilno daritev za vzveličanje vesoljnega sveta. Če je steber Cerkve prevrgla in zlomila moč peklenskih viharjev, kaj more zadeti nas slabotne trstike ? Če je izvoljeni apostol mogel pasti tako globoko, kaj se more zgoditi nam ne-vrednežem, če se vdamo svoji strasti ? Po prijenlji-vosti do strasti bi lahko zašli tako daleč, da bi se tudi nam moralo reči : Vam bi bilo bolje, da bi ne bili rojeni ! Pa ne in ne, mi nočemo biti Ju- deževe duše! Mi se hočemo lesno Jezusa oklepati, njegovi Cerkvi zvesto služiti in njene predstojnike odkritosrčno spoštovali in ljubiti. Ostanite n eo m a hi j ivo zvesti učenci in verne učenke Jezusa Kristusa Vi, Bogu posvečeni prebivalci samostanov ! Verujte neomajno trdno v resnično in bistveno pričujočnost božjega Vzveličarja v presveti evharistiji ; častite in molite najsvetejši zakrament altarja in prejemajte ga vselej v vsej ljubezni in ponižnosti! Judež se je pri čudoviti obljubi in pri še čudovitejši upostavitvi te največje skrivnosti božje ljubezni vdal neveri, katero je o trd il s hinavskim zaužitjem presvete jedi. Ker je Judež nevredno jedel kruh in pil kelih Gospodov, je poslal kriv telesa in krvi Gospodove, še preden je Gospoda izdal v smrt. S tem nevrednim zauživanjem si je jedel in pil sodbo, večno smrt namesto večnega življenja. Med redovniki in redovnicami naj ne bo takovšnih Judeževih duš! Judež je zapustil Jezusa, je izstopil iz njegove družbe ter je šel v sinagogo. Izdajstvo! Kako ostudna, grda beseda! Vsa stoletja, vsa ljudstva, tudi najbolj divja, so zaznamenovala izdajstvo kot podlo, sramotno, zaničevanja vredno hudodelstvo. Izdajalec, odpadnik ! Kateremu količkaj poštenemu človeku, da, kateremu hudobnežu, ki se drugače ne ustraši nobenega zločina, se nekako nerazumljivo ne studi izdajalec, ubežnik? In če tak brezznačajnež svojega največjega in najboljšega dobrotnika izda in izroči njegovim najhujšim sovražnikom v roke, tedaj človeški jezik ne najde več besede, ki bi prav izrazila in označila črno dejanje. Tako morejo biti le nesrečne Judeževe duše, ki se izneverijo svoji najboljši materi, sveti katoliški Cerkvi, katera jih je obsipavala s preobilnimi dobrotami, ki jo izdajo in se še pogajajo : Kaj mi hočete dati, in jaz jo zapustim? O nezvesti, o Judeži! Njim velja sodba sv. Petra: Boljše bi bilo za nje, da bi ne bili spoznali pota pravice, kakor da so po spoznanju spet odstopili od svete zapovedi, ki jim je bila izročena. (II. Petr. 2, 21). Po vsej pravici more sveta Cerkev tožiti s psalmistom : Ko bi me bil preklinjal moj sovražnik, bi bil, a e v e d a, prenašal; i n ko hi bil govoril hudo zoper mene tisti, ki me sovraži, bi se bil morebiti skril pred njim. Toda ti, ki si bil ene misli z menoj, moj vodnik in moj znanec, kisi z menoj užival sladko jed — smrt pridi črez nje, lažnive prijatelje! (Ps. 54, 13—16). Kaj je imel Judež od plačila za ovadbo, kaj od greha ? Greh vselej nosi v sebi smrt, in njegov konec je smrt. Greh spravi človeka ob pokoj vesti, ugrabi mu ves mir, vse upanje in vso krep-kost. Dušno življenje iz Boga ugasne, in tako Postane hiravo telesno življenje nadležno breme. Ni čuda potemtakem, da se pri vladajoči brezbožnosti in verski brezskrbnosti tako pogostoma dogajajo umori in uboji, da se tako množijo samomori. Greh nasprotuje naravi, najbolj pa samomor. To bi naj pomislili tisti, ki so v nevarnosti, da bi v mračnih trenutkih, pri spominu na velikost svojih grehov, izgubili iz srca vse upanje. Nikdar naj ne obupajo v svojih grehih, in če bi bili veliki in še večji kot greh Judeža Iškarijola. In če bi kdorkoli sam bil storil grehe vsega človeštva — nam se zvrti pri misli na to težo grehov — vendar bi smel, da, moral bi upati, da mu bo odpuščeno, ako se izpreobrne. Dokler živi grešnik na zemlji, tako dolgo je še zanj usmiljenje. Gospod se je usmilil prešestnika in morilca Davida, je izkazal milost očitni grešnici Magdaleni, je odpustil pred se pripeljani in prešestva krivi ženi, je obljubil skesanemu razbojniku na križu svoje kraljev-stvo : o Vi obupani, ozrite se zaupno na sveti križ, in Križani Vam bo podal roko v spravo, bo s solzami otroške pokore in skalnatega zaupanja izpral Vaše grehe in bo tako rešil Vaše neu-mrjoče duše ! V leži in stiski svojih pregreh hočemo vsi prositi Jezusa, da naj nas razsvetli in okrepi s pomočjo svoje milosti. Izpovedati se hočemo, in ne goreti ; v svetem obhajilu z Jezusom se združiti in ne se ločiti od njega. Do konca hočemo ostati zvesti učenci Jezusovi; otroci večne luči hočemo biti in ne sužnji večne teme! V to nam daj vsemogočni in vsedobri Bog svojo vse premagujočo milost in nas napolni z vsem zemeljskim in nebeškim blagoslovom ! Amen. V Mariboru, na svečnico ali na praznik darovanja Gospodovega, dne 12. svečana 1911. * Mihael, knezoškof. Opomba. Predstoječi postni pastirski list naj dušni pastirji vernikom preberejo s pridi/nice na 1. in 2 postno nedeljo ali dne 5. in 12. sušen tekočega leta. Postna postava za leto 1911. Z ozirom na razmere sedanjega časa podelim vam, predragi v Gospodu, s posebnim privoljenjem svetega očeta rimskega papeža z dne 8. junija 1899, za tekoče leto te-le olajšave zastran postne zapovedi : I. Dnevi, ob katerih je zapovedano, v jedi si pri-trgati in obenem zdržati se mesenih jedi, torej popolni ali ostri postni dnevi so ti le: 1. pepelnica in trije poslednji dnevi velikega tedna ; 2. petki štiridesetčlanskega posta in adventnega časa; 3. srede in petki kvatrnih tednov ; 4. bilja ali dan pred Duhovim (Binkoštmi) in pred Božičem. II. Dnevi, ob katerih je sicer dovoljeno meso uživati, toda le enkrat na dan se nasititi, na večer pa le kaj malega zaužiti, so naslednji : 1. vsi dnevi štiridesetčlanskega posta razen nedelj (med temi so, kakor že zgoraj I. 1., 2. in 3. omenjeno, pepelnica, kvatrna sreda, petki in poslednji trije dnevi velikega tedna popolni ali ostri postni dnevi); 2. srede svetega adventnega časa (kvatrna sreda je oster post: I. 3); 3. sobote štirih kvatrnih tednov ; 4. bilje ali dnevi pred prazniki sv. apostolov Petra in Pavla, vnebovzetja device Marije, vseh Svetnikov in brezmadežnega spočetja Marijinega. III. Dnevi, ob katerih je prepovedano le zau-živanje mesa, pa je dovoljeno, večkrat na dan se nasititi, so: vsi ostali petki celega leta. IV. Kar zadevlje olajšavo zapovedi, zdržati se mesenih jedi, velja nastopna določba, in sicer : 1. Za vso škofijo: Kadar pride zapovedan praznik na dan, ob katerem je prepovedano zauži vanj e mesa (na primer na petek), se sme ta dan uživati meso, ne da bi bila dolžnost, zato se drugi dan zdržati mesa. 2. Le za posamezne kraje: Kjer se ob petkih ali drugih takih dnevih, ob katerih je prepovedano jesti meso, vrši sejem in se shaja mnogo ljudstva, tam je do- voljeno, ta sejmski dan uživati meso. To dovoljenje velja pa le za kraj, v katerem je sejem, torej ne za druge kraje (trge, vasi), ki morda spadajo še k tisti župniji. 3. Za posamezne osebe dovoljujem sledeče: a) vse dni med letom, izvzemši pepelnico, zadnje tri dni velikega tedna ter bilji pred Duhovim in pred Božičem, smejo uživati mesene jedi: delavci v rudokopih in v tovarnah ali fabrikah; popotniki, ki obedujejo v gostilnah in krčmah ; tudi drugi, ki na pr. v mestih, trgih in podrugod hodijo v gostilne na hrano. b) Vse dni, izvzemši le veliki petek, smejo za-uživati mesene jedi : kondukterji ali sprevodniki na železnicah ; tisti, ki potujejo z železnico in morajo obedovati po gostilnah železniških postaj ; bolniki v toplicah, na slatinah ali v drugih zdra-vilstvenih zavodih, s svojimi domačimi in strežniki vred. Ta olajšava pa ne velja za nje, ki le za kratek čas ali zarad razveseljevanja obiskujejo zdravilišča ali toplice. c) Vse dni med letom brez izjeme smejo mesene jedi uživati : taki reveži, ki si vsled velikega siromaštva ne morejo izbirati v jedili in so prisiljeni jesti, karkoli se jim podari ; ako pa dobijo za miloščino postne jedi, ne smejo uživati mesa; nadalje osebe, katere in dokler morajo (na pr. hlapci ali dekle) prebivati pri takih ljudeh, ki jim ne dajo postnih jedi; skrbijo pa naj, da se, ako le mogoče, vsaj veliki petek zdržijo uživanja mesa. V. Ob vseh postnih dneh, bodisi mesojeja prepovedana ali ne, se dovoljuje uživanje mlečnih in jajčnih jedi ter raba mesene začimbe (ali Špeha) ne le pri obedu, temveč tudi na večer pri malem zaužitku. VI. Ob vseh postnih dneh med letom (t. j. ob takih dneh, ob katerih je prepovedano, več kakor enkrat se nasititi, bodisi uživanje mesa prepovedano ali ne) m v štiridesetdanskem postu tudi ob nedeljah, je ostro prepovedano, pri enem in istem obedu uživati ribe in meso. To velja tudi za tiste, kateri vsled starosti, bolezni, težkega dela itd. niso dolžni sc postiti. VII. Slednjič je treba pomniti še to-le: a) Vsi, ki uživajo meso ob polajšanih dneh, morajo vsak takovšcn dan, kakor tudi ob vseh sobotah med letom pobožno in v duhu pokore moliti trikrat „Oče n a 6“ in trikrat „češčcna Marija“ in na koncu apostolsko vero v čast bridkemu trpljenju našega Gospoda Jezusa Kristusa. Kjer je več ljudi pri mizi, se naj ta molitev opravlja na glas in skupaj. Posebno še v Gospodu opominjam vse vernike, da si naj prizadevljejo po svojih močeh, to od svetega očeta dovoljeno olajšavo postno zapovedi nadomeščati z drugimi pobožnimi deli, zlasti s tem, da obilneje opravljajo dobra dela krščanskega usmiljenja in podpirajo ubožce in reveže. b) Bolnikom za nekoliko časa še bolj olajšati post, so pooblaščeni dušni pastirji in izpovedniki. Kdor pa želi za daljo časa ali za vselej oproščen biti postne postave, so mora obrniti do Mene s prošnjo, ki jo nty podpirajo polnoveljavni razlogi. c) Svetni in redovni duhovniki, bogoslovci in gojenci dijaškega semenišča, cerkvene družine in cerkveni zavodi obojega spola pa se morajo odlikovati po ostrejšem izpolnjevanju postne zapovedi ; zato se naj ob postnih dneh, ob katerih je uživanje mesa svetnim ljudem dovoljeno ob poldne in na večer, zdržujej o mesa na večer pri malem zaužitku. Končno še poudarjam posebej, da se čas za opravljanje svete velikonočne izpovedi in za prejem svetega velikonočnega obhajila začne z 2. postno nedeljo (Reminiscere) in se konča s 4. nedeljo po veliki noči (Cantate). Spominjam vas tudi starodavne cerkvene določbe, da sveto velikonočno obhajilo, ako mogoče, prejmete v domači župnijski cerkvi. Vrhutega vas še opozarjam, da so od 1. adventne nedelje do praznika sv. Treh kraljev, in od pepelnične srede do 1. nedelje po veliki noči prepovedano javne gostije in veselice. Milost Svetega Duha bodi z vami, da bote mogli v duhu ljubezni, pokorščine in zatajevanja samega sebe vestno izpolnjevati postno postavo. Ki pa bodo izpolnjevali to pravilo, mirčrez nje in usmiljenje ! (Gal. 6, 16). V Mariboru, na svečnico ali na praznik darovanja Gospodovega, dne 2. svečana 1911. t Mihael, knez iu škof. Opomba. Postna postava se ney vernikom oznani v nedeljo kvinkvagesimo ali petdesetnico. Med letom M «v še naj vsaki post posebej oznani poprejšnjo nedeljo. Fastenordnung für die k. k. Landwehr, die k. k. Gendarmerie und die Finannvnche, gültig im Jahre 1911. A raft ber tuntt heiligen Apostolischen Stuhle am 7. September 1900 erhaltenen Vollmacht erteilt das F. V, Ordinariat hinsichtlich des Fastengebotes folgende Nachsicht: 1. Die Katholiken der f. k. Landwehr haben sich am Vortage oder an der Vigilie Vor dem heiligen Weihnachtsfeste und am heiligen Karfreitage der Fleischspeisen zu enthalten. Im übrigen ist ihnen an den kirchlich gebotenen Fasttagen des Jahres der Genuß von Fleischspeisen gestattet uild auch an den Abstinenztagen Fleisch zu genießen erlaubt; doch dürfen an den dispensierten Fasttagen und an den Sonntagen der Fastenzeit bei derselben Mahlzeit nicht Fleisch und Fische genossen werden. Allen aktiven Personen der k. k. Landwehr ist es während der Präsenzdienstzeit mit Rücksicht auf die ihnen obliegenden schweren Dienste auch gestattet, an den kirchlich gebotenen Fasttagen sich mehr als einmal im Tage zu sättigen. Die Nachsicht von der Enthaltung vom Fleisch-genusse, nicht aber die Ausnahme von der Verpflichtung zum Abbruche, erstreckt sich auch auf die erwachseneu Mitglieder der Offiziers- und Unteroffiziersfamilien. Diese große Milderung des sonst in der Diözese geltenden Fastengebotes sollen die katholischen Gläubigen der k. k. Landwehr dankbar anerkennen und dieselbe durch unerschütterliche Anhänglichkeit an ihre heilige katholische Religion, ferner durch Gebet und eifrigen Besuch des Gottesdienstes, durch Anhören des Wortes Gottes, durch reumütige und bußfertige Gesinnung, sowie durch Ausübung anderer guten Werke zu ersetzen sich bemühen. Die Zeit für die Verrichtung der Osterandacht, die den Empfang der heil. Sakramente der Buße und des Altars umfaßt, wird vom ersten Sonntage in der Faste bis zum ersten Sonntage nach Pfingsten festgesetzt. 2. Diese voranstehende Fastenordnung gilt auch für die k. k. Gendarmerie, da dieselbe zufolge Erlasses des k. k. Ministeriums des Innern vom 11. November 1904, Z. 46.710, im Sinne der mit Allerhöchster Entschließung vom 2. September 1904 (Zirkularverordnung des k. k. Reichskriegsministeriums Vom 2 l. September 1904, Praes. Nr. 65521, verlautbart im Verordnungsblatte für das k. und k. Heer 33. Stück vom 28. September 1904 : Kirchl. Verordnungs-Blatt für die Lavanter Diözese, 1905, II. Abs. 17) allergnädigst genehmigten Neuauflage der „Dienstvorschrift für die Militärgeistlichkeit" der zivilgeistlichen Jurisdiktion unter steht. 3. Endlich wird die vbangeführte Fastenordnung kraft der Vom heiligen Apostolischen Stuhle am 12. März 1908 dem gesamten österreichischen Episkopat erteilten Vollmacht (Kirchl. Verord.-Blatt für die Lavanter Diözese — Cerkveni zaukaznik za Lavantinsko škofijo 1908, IV. Abs. 37) auch auf die k. k. Finanzwache ausgedehnt, da sie einen Kriegsdienst ihrer Art bildet, Waffen trügt, nach Sitte der Soldaten lebt und arbeitet, zumal innerhalb der Grenzen des großen Reiches, Ivo sie viele Beschwerden zu ertragen und große Schwierigkeiten zu überwinden hat. „Übrigens, Brüder, seid stark im Herrn und in der Macht seiner Kraft! Ziehet an die Rüstung Gottes, damit ihr bestehen könnet gegen die Nachstellungen des Teufels; denn wir haben nicht bloß zu kämpfen wider Fleisch und Blut, sondern .. wider die Geister der Bosheit. Darum ergreifet die Rüstung Gottes, damit ihr am bösen Tage widerstehen und in allem vollkommen aushalten könnet! Stehet beim, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit, und beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft für das Evangelium des Friedens; vor allem ergreifet den Schild des Glaubens und nehmet den Helm des Heiles und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes! Mit allem Gebet und Flehen betet zu aller Zeit im Geiste und wachet darin in aller Beharrlichkeit... Die Gnade sei mit allen, welche unfern Herrn Jesum Christum unwandelbar lieben! Amen." (Ephes. 0, 10 — 18. 24). Gegeben zu Marburg, am Feste Mariä-Lichtmeß, am 2. Februar 1911. f Michael, Fürstbischof. 24. Diihesan-Ullchrichtell. Investiert tourbett die Herren: Johann Hauptmann auf die Pfarre St. Simon und Judas in Pernizen und Franz Lovrenko, Kaplan in Großsonntag, aus die Pfarre St. Daniel in Naßwald. Übersetzt wurde Herr Kaplan Anton Trinkaug von Kerschbach nach Großsonntag. Gestorben ist P. Robert Dolinar, 0. 8. Fr., Exdefinitor, Beichtvater und Prediger im Franziskanerkloster zu Maria Nazareth, am 3. Februar im 65. Lebensjahre. Unbesetzt ist geblieben der Kaplansposten in Kerschbaeh. F. B. Lavanter Ordinariat z« Marburg, am 10. Februar 1911. f Michael, St LqnNu»-vuch»r,tà-l, M-rbur,. ^ssirsthlschos.