WtmcherOZeitlmg. Nr. «7. «rannmtlat«on»pre<«: Im «omplolr «anzl. st. ll, halbj. ft. 5.»o. ssür die.^ufitUnn» in« Hau» halbl.zytl. Mit btl Post«an,j.fi. >5,ha!hj.fi. 7.50. Samst.,,,, 2«. März Inllrll onsgtbllht bl»ld Zellen: !«»l «0 t»., lm.»l»fl.< »m. i st.i sonfi Pl. Zlilc i». «Il.,»m.8lr., >m. ^0 ll. n. f. ». Inlerlionsstempel j«dr»m. 2« k. 1888. Amtlicher Theil. Se. l. t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 1. März d. I. über Antrag des Rcichefinanzministcrs den l. ungarischen Finanzrath und Eameralfträfecten Adolf Erlövy znm Seclionsrath im gemeinsamen Finanzministerium allergnädigst zu er» nennen geruht. Der Iustizminister hat die bei dem steiermürkisch-lärntncrisch-lrainischen Obcrlandesgerichtc erledigte HilfS» ÜmterdirectorSstclle den» HilfsämtcrdircctionSadjnnctcn desselben Oberlandesgerichtcs Fridolin Müller verliehen. Der Minister für Cultus und Unterricht h«t bei der Schulbücherverlagsvcrwaltnng für Böhmen den prov. kassier und Borstand der weltlichen StiftungsfondS-hauptcassc Johann Biclohonbck zum Verwalter und den MaterialrechnuugSführcr der gedachten Verwaltung Mathias Snoftel znm Controlor ernannt. Der Iustiiminister hat die Stelle deS Verwalters der Strafanstalt Garsten dem pcnsionirten Gendarmerie« '"ajor n,l !><»,!s.,<8 Alexander Täuber verliehen. Der Iustizminister hat den Kreisgerichtsrath in stoben Julius Mitterbacher über sciu Ansuchen zum Staatsauwalte daselbst ernannt. Das Justizministerium hat dem Staatsanwalts, subslitutcn bei dcm Krcisgerichle in Lcobcn Engen Mi° hurll) die angesuchtc Uebersctziing in gleicher Eigcn» schaft zur Staatsanwaltschaft bei dem ^andcSgerichte in ^raz bewilligt und den GcrichtSadjunctcn Wilhelm Pichs zuin StaatsanwaltSsnbstitulen bei dem Krciö» yerichte Reuben ernannt. Nichtamtlicher Theil. «aibach. ^>. März. Die Eoncordatsdebattc im Herrenhausc hat gestern begonnen und concentrirt augenblicklich das ganze Interesse. Bekanntlich haben sich im confcssioncllcn Ausschnssc zwei schroff entgegenstehende Meinungen gel» tend zn machen gewußt. Der M a j or i t ä t sber i ch l gelangt zu der Ueberzeugung, daß die bisherige Ehe-gesetzgcbung mit der in Rechtskraft getretenen Vcrfafsnng unvereinbar ist; er führt aber auch den Beweis, daß die Natur der Ehe die betreffende Gesetzgebung mit innerer Nothwendigkeit, ohne übrigens der Kirche das Nccht zu beeinträchtigen, die staatliche Ehe sakramentalisch zn heiligen, dem Staat zuweise; er hält endlich das Eon» cordat für kein Hinderniß. Der Bericht verkennt die wohlmeinende Absicht nicht, in welcher dieses Ucberein-kommen getroffen worden. Es hat aber dasselbe die lau. desherrlichcn Rechte in Bezug auf die Slclluug der «lrche zum Staat in so empfindlicher Weise bccinträch-t'gt, und die Staatsgewalt so sehr der .Hierarchie un-B?/i^""' ,d"b ihr, überall wo sie mit der Kirche in l"M„ in irgend einer Richtunq eine «"« eigener Macht mehr übrig gelassen wie i «l^,""' '""It wesentliche Majc tätSrech.c, ^ .a ! « )"" der Gesetzgebung und der Gc» ? ..^^ ""7^"'"erden, löunen an sich schon leine ottdanclndc Vnpsi.chtung begründen, wei s e dem Be-griff emcS selb, and.gen Staats widersprechen." .' s^lü ^""'"Usbericht steht ein von dem Car-dmal Rauscher, dem Erzbischof ^twinowicz, dem Für-sen Sanguslo, dem Grafen Blome und dem Grafen Arthur McnSdorff (Bruder des früheren Vlinistcr«) unterzeichneter Minoritätsbericht gegenüber, der lnnächst M'Sfiihrt. daß der Kaiser die gesetzgebende Gewalt an den "ttlchsrath nicht ander« (also auch nur mit den von 'in, sdem Kaiser) eingegangenen Rechtsverbindlichkeiten! wtrtragen konnte, als er selbst bei Einführung der Ver» Mmg sic besaß, und daß, fofcru es nicht möglich wäre ° Uebung der Staatsgewalt durch Slaatsverträgc nl "c,cyranlcn, jeder StaatSvcrtrag ein Unding sci- er stellt ide.tti^ "'" kühnen Wendung das Concordat «ls ° "i^i^! ^' N"ai°n. uud die Sache der Religion ll°g et r ,!"" ""' ^°^ ^"' ^°""^ hin, er ver» lttzttn a . b'e ..gesehlose Frechheit," mit welcher in der Kirche?nacaris^ ""^"u vogclfrci erklärte katholische '"dlich^^'uud verletzt ""den dürfe; er schließt ""cht c« «s? ^"schleppungsanliag: das Herrenhaus " e« als rcchtl.ch unniöglich, auf den vorliegenden Gesetzentwurf einzugchen, es halte sich jedoch verpflichtet, falls es zu der Erkenntniß gelangen sollte, daß die ..zu Recht bestehende" Ehcgcseygcbung Abänderungen als wün« schcnswcrth erscheinen lasse, behufs Erwirlnng dieser Ab» ändcrungen, und auf dem im Eoncordat vorgezcichnctcn Wege, die Einleitung von Verhandlungen mit Rom zu empfehlen. Etwa «0 Mitglieder des Herrenhauses haben beschlossen, bei namentlicher Abstimmung, uubcdingt und unvcrrückt an dem nnvcrändcrlcn MajoritälS»Antrage über daS Ehcgcsctz (nlso an der Annahme der Vorlage nach den Beschlüssen deS Abgeordnetenhauses) iu jedem Falle festzuhalten und jeden wie immer gearteten offenen oder verkappten Vertagung,?» oder Abänderung«» Antrag für alle Fälle abzulehnen. Ein VertraucnS-Eo» mit«' von vier Personen (Anton Aucrsftcrg. Wrbna. ^ichtensclS, Schmerling) wnrdc gewählt, um die Partei» taltil während der Verhandlung zu rcgulircn, über unvorhergesehene Incidenzfällc sofort zu entscheiden uud da« nach die Partei behufs ihres Verhallens zn inslruircn. Die clcricalc Partei beziffert man auf 57 bis 5« Stimmen. ES würde sich also immerhin eine nicht nnbeden» tende Majorität für da« Gesetz erwarten lasjen. 27. Sitzung >es gerrenhachs vom 17. März. (Schluß.) ES folgt nun der Bericht der PctitionScommission über die Erklärung des Hcrrenhausmitgliedes Grasen ^co Thun in Betreff scin'cr Abwesenheit von den Siz« zungen dcö Herrenhauses. Berichterstatter Freiherr v. Vichtcufels. Seme Excellenz Graf ^co Thun hat zur Entschuldigung seine« Ausbleibens von der Sitzung an, 1K. Februar d. I. eine Eingabe an da« Präsidium iibcrieicht. (^st t'lcsclde.) 'es Herrenhausls vom Il>. März. Die Galerien sind lange vor Beginn der Sitzung dicht gefüllt, das Haus selbst sehr gut besucht. Graf Leo Thun ist ebenfalls anwesend. Auf der Miniflcrbanl: Ihre Excellenzen die Her« ren Minister.- Ftnst Aucrsperg, Graf Taaffe, v. Plener, Ritter u. Hasner, Graf Potocki, Dr. GiSkra, Dr. Herbst, Dr. Berger. Präsident Fürst Eolloredo eröffnet die Sitzung nm 11 Uhr 25 Min. Graf ^co Thun theilt mit, daß Se. Majestät ihm die angesnchtc Enlhcbnng von der Würde eines Mitgliedes des Herrenhauses nicht bewilligt haben. DieS sci der Grund, weshalb er in der heutigen Sitzung anwesend sci. Fürst Windisch-Grätz ergreift das Wort zu liner persölilichen Bemerkung. Die Hochachtung welche cr dem h. Hause schulde, lege ihm die Pfiicht auf, seine Strlluna llar und offen darzulcgen. Zu Beginn der Session habe cr sich berufen gefühlt, die von dem Grafen Vco Thun eingebrachte Adresse mit zu unterfertigen. Tic Principien, welche in derselben ausgesprochen ware», scicn noch immer die scinigen, cr könne somit den Slaatövcrtrctiingcn die historische Berechtigung nicht zusprechen. Dieselben hältcn.tcinc andere Basis, als die der Opporlunität, über die Berechtigung derselben werde du Zukunft urtheilen. Dieser Standpunkt der Oppor» tunität müssc auch von ihm bctrclcn werden können, und cr müssc cS für opportun hallen, seinen Sitz ein-znnchmcn, wenn Fragen vor das Haus kommcn, welche tief eingreifen in alle Verhältnisse, in oaS Gewissen und selbst in den Glauben des Einzelnen. Freiherr v. ^ ichtcnfclS: Die Worte des Herrn Vorredners lassen deutlich erkennen, daß er die Rechts» bcständiglcit des Herrenhauses nicht anerkenne. Er (Red' ncr) könne aber nicht glauben, daß jemand, der in dcm Hause erscheint, der Rechtsailtigkeit der hier gefaßtcn Beschlüsse die Ancrlrunung verweigern lömic Ein Protest gcgcn die Rcchtsgiltiakcit dcr acfaßtcu Beschlusse sci gcschäflSordnungSN'idrig nud cr bchallc sich daher für drn Fall, alö der Herr Vorredner seinen Protest zu Protokoll geben wollte, vor, diesfallS einen eigenen An» trag zn stellen, (^ravo!) Präsident richtet an dcn Fürsten Windisch» Grätz die Frage, ob cr wünsche, daß sein Protest zu Protokoll gcgcben werde. Fürst Windisch. Orüh stellt eS dcm Präsiden-ten frei, zu thun, was diescr sür gut halte; ihm sci es glcichgiltig. was vcrsiigt wrrdc. Es wird zur Tagesordnung geschritten. Präsident theilt mit. daß cr in Folgt dcS ihm ausgesprochenen Wunsches die Wahl einer Commission für die in dcr letzten Sitzung eingebrachte Regierungsvorlage betreffend die Fiocicommisse von der Tagesoro« uuug abgesetzt habc. ES folgt dic Verhandlung über dcn Bericht dcr Eommission betreffend das Ehege setz. Freiherr v. Licht cnfcls verliest dcn Vcricht der Majorität. Graf Blomc dcn Bericht dcr Minorität. (Wir haben dcn wesentlichen I'chalt derselven vorne mitgetheilt.) . < ^ «. ... FMV. Graf MeuSdorff. Äcoor .„ d,- Debatte über das vorliegende Glscy cingcaangen w,rd. erlaube ich mir folgenden Alttraa z» Men: ^ I,i Erwänlnia. dciß dic Ntgicrung ^r. Majestät in «eücstcr Zeit dicjemgcu Punkte bczcichnclc, welche in 48i^ dem mit dem h. Stnhlc abgeschlossenen Vertrage zu mo» disiciren wären, und ihre Wünsche durch den Botschafter nach Rom gelangen licß, in fernerer Erwägung, daß die Verhandlungen darüber soeben erst eingeleitet wurden, wolle das h. Haus beschließen: Die Bcrcilhu^, dcS Ehe- und deS Schulgesetze« werde bis ^i jc^m Zeitpunkte vertagt, wo die Re« gicrung Sr. ^.l.'.j^stät iu der Lage sein wird, dem Hause darüber bchi^n'.le Mittheilungen zu machen." Obalcich die Begründung des Antrages in dem« selben sclbs: liege, wolle er doch denselben lurz begrün« den ... (wird unterbrochen uon) Berichterstatter Frh. v. L ichte nfelS: Ich ersuche Sc. Durchlaucht dcn Herrn Präsidenten, die Liste der eingezeichneten Redner mitzutheilen, weil ich der Mci-uuug bin, daß der Herr Antragsteller erst dann seinen slntrag begründen kann, wenn die Reihe zu sprechen an ihn gelangt. (Oho! im Centrum.) Graf Blome tritt dcm Berichterstatter mit der Meinung entgegen, eö handle sich bei dem Antrage des Grafen MenSdorff um einen ganz anderen Gegenstand, der mit der Generaldebatte über das Ehegesctz gar nichts gemein habe. Ritter v. Schmerling: Die Ansicht deS Herrn Vorredners scheine ihm ganz unrichtig. Eö handle sich um einen Antrag, welche mit der Tagesordnung im innigsten Zusammenhang sleht, denn er sei nicht« an« dcrs als ein Autrag auf Ucbcrgcmg zur Tagesord-nung. Der Antrag sei durchaus nicht als selbständiger aufzufassen, und es sei lediglich ein Zufall, daß derselbe schon vor Beginn der Sitzuug eingebracht wurde. Deshalb sei der Antrag noch kein selbstständigcr, sondern nur ein Amcndcmcnt zu dcn Anträgen der Ma-jorität nnd der Minorität. Die Redner seien in der Reihe, wie sie cinge-schrieben sind, aufzurufen, und sobald der Herr Antrag, stcller aufgerufen würde, werde er denselben begründen tonnen. Präsident Fürst Colloredo erklärt sich für die Ansicht des Berichterstatters und des Ritters v. Schmer» ling. Der Herr Antragsteller werde das Wort zur Be-gründuug erhalten, sobald die Reihe als Redner au ihn gelangt. ES sind eingetragen: Graf Rcchbcrg, Graf Blume, Cardinal Rauscher, Graf Me nSd or ff, RcHl'eruugörath A rndtS, Cardinal ^ chw arzenlierg, Fürst S a l m. Oraf Czcrnin wünscht, daß darüber abgestimmt werde, ob dcr Antrag dc« Grafen MenSdorff zur Ab» stimmnng gelangen soll oder nicht. Vicepräsident Fürst Auersperg verweist auf die Geschäftsordnung, welche ausdrücklich bestimmt, daß Antrage anf Uebergttng zur Tagesordnung erst am Schlüsse der Generaldebatte zur Abstimmung gelangen tönneu. Präsident eröffnet die Generaldebatte über daS Ehcgesctz. Se. Excellen,; Cultus- und Unterrichtsminister Ritter v. Hafner ergreift daS Wort. (12 Uhr 50 Minuten.) (Schluß folgt.) Abgeordnetenhaus. In der am 18. d. M. staltgefundenen 81. Sitzung wurde die Specialdebattc über daS Gcfetz, bctreffeud die D isc ivlinarbchandlung richterlicher Beamten, fortgesetzt nnd das Gesetz in dritter Lesung endgiltig zum Beschluß crhobcn. Den Rest der Sitzung füllten Berichte des Pctitionsauöschusses, meist persönliche An. gelcgenheiten betreffend, ans. Unter anderen rcfcrirtc Dr. Pajcr über Petitionen uon Stadtgcmeinden in Ismen um Einführung der italienischen Sprache als Unterrichtssprache am Gymnasium zu Pisino. Der Ausschuß beantragt, diese Petitionen dem Cultus- und Unterrichtsministerium zur Würdigung zu empfehlen. Abg. Svetcc stellt den Antrag, dicfe Petition der hohen Regierung zur Würdigung nach H N> des St. G. G. über die allgemeinen Rechte dcr Staatsbür» grr zur gleichmäßigen Berücksichtigung des slavischen und des italienischen Elementes bei Organisation der Schulen in Pisino zu empfehlen. Bei der Abstimmuug wird der Antrag Svetec abgelehnt und der Ausschußantrag angenommen. Ue>c des Neichsrathgllligcorbneten Dr. Alun in dcr 7U. Tihnng des Abgeordnetenhauses am I4tcn März l86^, betreffend die' Erlassung einer Dienstes» Pragmatik für Staatsbeamte. Als Ucberreichcr dieser Petition halte ich mich für verpflichtet, auf ein paar Momente in derselben hinzu« weisen. . , Der österreichische Beamtenverem hat um Erlas, sung einer D icn st cSp rag mat ik petitionirt. Die finanzielle Frage des Beamtcnstandcs tritt also hier nicht in erster Linie hervor, wohl aber dcr Drang uud der gewiß berechtigte Wunsch dcr österreichischen Staats-blllmten nach einer selbständigeren, freieren Stellung, wobei jedoch die Verhältnisse zu den Vorgesetzten gesetzlich uormirt sind. Zuerst ist dcr Staatsbeamte doch const itutio-neller Staatsbürger, uud in zweiter Linie ist er erst Diener des Staate«. Die Verhältnisse nuu, welche aus dcn Rechten uud Pflichten unter diesen zwei Gesichtspunkten sich ergeben, dürfen nicht in eine Divergenz zu einander treten; eS müssen diese Verhältnisse in gesetzlicher Form lwrmirt werden und das Ansuche» um diese gesetzliche Noriui-rung ist eiu allgemeiu gefühltes Bedürfniß nicht bloS bei den Beamten deS Richtelstandes, sondern auch bei den Verwaltungsbcamteu. Daß für den Nichtcrstand besondere Institutionen uormirt werden, ist ein Axiom dcS constitutioncllen Rechtsstaates; aber auch die Vcr« waltungsbeamtcn bedürfe» hierin einer geschlichen Norm. ! Ich möchte hier zunächst auf zwei Momente hinweisen, auf welche auch iu dcr Petition hingewiesen wird. l In erster Linie handelt es sich darnm: Der Staatsbeamte soll alle ihm als constitn-tionellen Staatsbürger obliegenden Ncchtc und Pflichten erfüllen können nud dürfen, ohne deshalb im mi nde sten ei ne Becinträch' tigung seiner amtlichen Stellung befürch,-ten zu müssen; — und der zweite Punkt ist der: Die Qna lif icat i on s tabel len find nach einem Modus zu führen, daß die O effen t li ch leit und c omm ifs i o n ellc Berathung und da« Recht des RecurscS gewahrt werden. Was den ersten Punkt betrifft, so möchte ich nur auf die Verschiedenheit des BcamtenstandcS zwischen ehemals und jetzt hinweisen. In früheren Zeiten war e« die Sicherheit, die Stabilität, ich möchte sagen, auch die Autorität und das Ansehen, welche« fähige ilöpfc veranlaßlc, in dcn Staats« dienst zu trctcu. Meine Herren! Die Sicherheit und Stabilität des Staatsdienstes ist in letzter Zeit beinahe zur Mythe gewordeu. Ich möchte nur auf daS traurige ^os der StaatS-buchhaltungsVeamten hinweiseu. WaS die Autorität und das Ansehen betrifft, so hat, ohne Bedauern sage ich es, dieselbe eine bedeutende Einbuße erlitten und mit Recht. Nachdem daS Volt durch seine Vertreter au der legislative Antheil nimmt, nachdem die Führuug der Geschäfte verantwortlichen Chefs übergeben ist, hört jeuc« patriarchalische Einwirken dc« Beamtcnstandc«, wie es ehemals war, von selbst auf. UebrigenS hat das Circular, welches dcr Minister dcS Iunern vor einiger Zeit erlassen hat, die Vcrhältuisse, die Wirksamkeit deS Vcrwaltungsbcamten iu anerkennen,?-werther Klarheit normirt uud dargestellt. Auch wurde auf die Principien, welche wohl fönst fchon iu jedem constitntwnellen Katechismus zu lesen sind, hingewiesen, daß nicht daS Voll des Beamten, sondern dcr Beamte des Voltes wegen da ist, daß der Beamte der Ralhgcbcr des Voltes ist u. s. w. Dieses Verhältniß war ehemals; jetzt stellt mau ar. dcn Beamten höhere Anforderungen hinsichtlich seiner Befähigung seiner Thätigkeit u. s. w. Was wird ihm aber dagegen geboten? Die finanzielle Seite will ich, wie ich bereits erwähnt habe, hier nicht beleuchten; aber der Wust von Normalien und Veroronuugcu u. s. w., von denen eiinge vielleicht bis in das vorige Jahrhundert zurückreichen, die siud es, welche die Rechte und Pflichten des Staatsbeamten gegcnwärtig noch immer normiren. Ich glaube, selbst altgedicntc Beamte werden sich kaum zurechtfinden in diesem Couglomcrat von Normalien und Verordnungen, welche die Stellung des Beamten normiren. Das Pctitum de« VeamtenvereineS geht dahin, zunächst iu dieser Beziehung durch Crlassung ciucr Dien« steopragmatil Sorge zu tragen. Der Äcamtcnvcrciu verkennt es durchaus nicht, daß wegen der Verantwortlichkeit dcr Chefs dcr Kreis, welcher die Rechte und Pflichten des Staatsbeamten gesetzlich feststellt, nicht so weit gezogen werden kann, wie dieses in absoluten Staaten dcr Fall ist. Es ist cbcn das Vertrauen des verantwortlichen Chefs, welches in vielen Angelegenheiten zunächst in Betrachtung kommt. Allein ein großer Theil dcr Verantwortlichkeit pflanzt fich selbst bis in die untergeordneten Kreise fort. Die zwei Puultc sind cS also, auf welche ein besonderes Gewicht gelegt wird, nämlich die rechtliche Stellung der Beamten einerseits und die QualificatiouS« tabellen anderseits. Auf die anderen Details hinsichtlich dcs Avancements, dcr Pensionirung, deS PensionSstandcs der Witwen und Waisen will ich hier nicht ciugehcn. Ich werde den Antrag deS PctitionsauSschusscs uu< tcrstützcn, daß die Regierung aufzufordern sei: dicsfalls eine Gesetzesvorlage zu machen. Eines aber muß man hier aussprcchen. ES ist, möchte ich sagen, einc Pflicht der Ge-rechti gleit, die man dem Stande dcr österreichischen Staatsbeamten schuldig ist, diesem Stande, welcher unter äußerst schwierigen Verhältnissen immer dcn Ruf treuer Pflichterfüllung und strenger Rechtlichkeit sich erworben und bewahrt ! hat — wenn man es ausspricht, es seien jenc Rechte dcr Staatsbeamten in gesetzlicher Weise festzustellen, welche einerseits den gegenwärtigen Vcr- waltnngs maxi men entspricht, nud anderseits das Budget unseres ohnehin start belasteten Staates nicht zu sehr in Anspruch nimmt. Mit diesen wenigen Worten empfehle ich Ihnen die Annahme deS Autrages deS PctitionsauSschnsfcs m>f das wärmste. Dieser Antrag lautet: „Das hohe Haus wolle beschließen: Es wcrdc die Petition deS crstcn allgemeinen Beamten-vcrcineS der ö stcrrc i ch i s chcn Monarchic um Veranlassung, damit dcr Entwurf einer Dicnslpraa/ malit für die l. l. Staatsbeamten zur verfassungsmäßigen Behandlung eingebracht werden möge, an daS hcchc k. k. Ministerium dcs Inner» abgetreten uud zur eindringliche» Würdigung empfohlen." Jug >em Verichlssaale. (Proceß Ednard Horak und Genossen wegen Verbrechen« der öffentliche» Gewaltthätigkeit, schwerer körperlicher Beschädigung :c.) ISchlnß.> Plaidoycr des Ttaatsanwaltes Dr. Edlen v. öchmann. Die vorliegende Strafsache hcu noch, chcvor sic durch die richterlichen Erhebung»» zum Erkenntniß gelangte, ihren Richter in der üffcnllichcn Meinung gefunden. Die Vorgänge iu der Nacht deö 5j, Juli 18,','!>,5>!><.'» bildclcn die vier Seilen eines Parallelogramm?, von welchem an« sich die Ausschreitungen in geo« nietrischer Progression verbreitet haben. Nur dcr gMclllche Umstand, daß Tamboruina sich in daS Hausthür salvirlc, hat ihn vor ciucm schreckliche» Ende bewahrt, mit welchem er jene dem Alt gegebene Ohrfeige lhencr genug bezahlt halle, Eiu Fall, dcr uutcr dcu Augen dcö BilrgermeisteiS zu solcher Anödihuung gelangen konnte, ist noch »ichl da gewesen. Das Thatsächliche, dcr Vorgänge in der Nacht vom 2A. auf den 24 Juli I««? läßt sich iu Folgendem zusammenfassen: Aua Anlaß der Tnrnfahrt dcS ,^'aibachcr Turnvereins" am 21. Juli 1«>l>.l Hilfe, Al« die jungrn ^'cnte mit Fackeln herbeikamen, zogen sie den Knecht, dcr sich inzwischen deu Händen seiner Pcima/r ent» zogen hatte, ans dmi Stalle »nd misjhaudelteu ihn. Durch da< Betreten deö Hofraumes »nt Factcl» beim Vorhandcusein voll brennbare» Stoffen »»d die uu» Heinrich OarbciS gegen Tam-bor»ino ausgcstohcue gesährliche Drohung wird da« Aild vollendet. Ncdncr findet den Vcwcio in objectiver Beziehung hergestellt ,md seiue Nnfgal'c wäre daher zn Ende, wenn er es mit aujüchliq bclenncnden Angrllagten zn thun halle, III da« Einzelne ciugeheud findet Redner: 1, In dem Vorfalle zwischl» Nolli uud Malajz, respect. Varbci« und Helcsnilar, welcher mit dcn huhnenden Wortcu : I'^'l !,^»l »'^««Ki >><^! begann lind mit einer Eichelabschncidung endigte, da« Gepräge einer pro« noucirleu Verhöhnung uud Verachtung des ^,'aibacher TmuvcrciüS nl» eiuer gesetzlich allellannteu und die allgcmciue Achtung gcnie-Kenden Hcolp^schaft, welche daS Vcrgcheu der Aufreizung nach H ? al« uicht schuldig zn erklären lÄ-gen Je l es u i lar sei dcr Zeug^ubeweis, gegcu O a r l) ei« der Bcwe> lü!<^ ! ^T. ist da!) eine Menge junger i'enle ./gen das Lchaulel'schc Ha,l«. Wir wilrde» uichl zch» jm'ge Männer aus der Anklagebant scheu, wenn jener 3iuf uicht an^ gestoßen worden wäre. Hier tritt dcr Vürgermeistcr iu die Scene. Schon dcr Zeuge llltscher hat gegei, denselben daa Vcfrcmdcn gi-cllißcrt, daß uilhl schon damalo von sciuer Seite entschiedeu eingeschritten worden» (is solgtc nun da« Andringen anf T. unter dcu Rufen: „La"/ deSverräther. Ncuegat!" Gegen Johann Krihaj slüht sich b« Autlagc auf bcschwornc Zengeuaussagen und iuöbesondere ans d"' llmstand, das; er sich damals erwiesenermaßen »n der nächst' Umgebung Tamborniuo s besaud. Der Ruf: !'..!>!!.! ^.1 sElschl"^. ihn) incrimiuirt ihn nnd stellt sich als eine Ergänznna l»es' „>i!!»^!i! i».'5" dar. Gegen Josef Krizal ist der Beweis du^ beschwovnc Aussage des Beschädigten nud die Anwesenheit aw Thatorlr erbracht. '«, Ucbergehl der Redner zum H an« f ri c d cn «b r »"1^ der anf eiue Wcise vcrilbt wurde, wie man es in einer civilis!" Stadt lanm sür möglich hallen sollte nud dcsscn Details olM" bekannt sind. E« siud desselben angeklagt: Eduard Horal, beidm Kri,^ aj uud Peregrin K a i z c l. s,M I» objectiver Beziehung ist der Thatbestand h"^'^, durch die beschwornen Zeugenaussagen de« Tamborl"^^. Kalan, Wal land. Drreani, der Ursula H,°^..sscN nnd dcs Handllsmanns Hausse, n. Die Anklage wird g » alle vier Angeklagten aufrecht crhallcn. ^.eN Es wären daher dieselben dc« Verbrechens dcr dsfew' Oewaltlhäliglcit 4. Falle« schnldig zn erlcnncu. ^ge« 4 DaS ssactuiu der öffcutlichcn Gewaltthätigkeit '''^,ereN durch Einschräuluug dcr pcrsäulichcu Freiheit nnb der <^ ^eU' torperlichlN Vcschäoigung betreffend, liefern die bcschwornc^^^. genanssagen dcS Kalan, dcr Ursula Hoievar, dc« ^ ^,„ land, Dercani nnd Hofs man n in Vcrbindnng ' ,^salls ärztlichen Befnnd dcn vollen Bcwti«. Nngellagt sinl» 4ft7 bn beidm Krizaj, H. Garbci«, IosefNolli. Valentin < Vidic. Karl Sassenberg und 5'uow. Va Ienla, Ge^en ' Joses Noll, ist der Vciveis nicht hergestellt. C^ ware doher gtnen lhn brzilglich beider Verbrechen ails n i ch > schuldig z» i ttlrnneil Schwebend is! die A»llaa,e l>,,geu ssarl T a f s e u b e r g, ! ber selbst gesteht, i» der Hani'laube ssewise» zu sei», alleiil i» der s HauSIanbc waren auch andere, HaildalUcg!,»,; isl nicht erwiesen, , daher ilberläßt der S erwartete« ^'ichl verbreitet. Zlveifel!,afl bleibt c?, ob er Uilt dieser Hand cinrn Echlass fllhren lountc. Der SlaalSanwal! tritt dieö-fallss zwar von der Aullage »icht ab, Oberläßt aber die Eutschci-dung dem hohen Gerichls'hafc, Gegen Valculill Vidic liegt allch abgesehen von dcr Aussage dcs unvcrläßlichrn Zeugen Albert Valenta nnd des ver-dachligcn Zengsn Karl Gncsda, die beschworenc Aussage de? Franz Schautet ,<"'>,, vor, der ihn unter den Solc>Ic> sah, welche die letzten herausgegangen. Der Wachmann Gorsc hat denselben mit Bestimmtheit in der nächste» Umgcbnng drS itnech-le« Kalan elta»nt und behauptet, das; Vidic den Knecht am Hals gehalten. Diese Aussagen, in Verbindung mit der Aeußcruug des Vidic bei der Trnfilanlin Graul und die dadurch oocu-mcnlirle gereizte Stimmung sichern den Beweis hinsichtlich de« Verbrechens der öffentlichen (Yewallthäligleil dnrch Brschranluuc, der persönlichen Freihat; in Verbindung mit dm anderen Nm-sltlndcn ließe sich auch der Bewei« hinsichtlich des Verbrechen« der schweren lorperlichen Beschädigung herstellen, was der Staats» , llnwall jedoch dem Gerichtshöfe überläßt. hinsichtlich oeö H.Garbe is hält der Staallanwall die Anllage »regen der öffentlichen Gewaltlhätigleit ausrecht, w?il bei ihm schon durch daö Vergehen gegen die öffentliche Nnhc und Ordnung die Geneigtheit zu Auöschrcituna/n constalirt ist, weil n ferner selbst gesteht, ilber deil Ruf des Ailrgcrmrister« >n die i^ Zf„gsn hergestellt. . «tzOssl,^ der concurrirenden Ucbcrtrctnngen endlich plädirt °kl' Sl<,„,^^^. s,egcn Zc lebn ita r wegen dr boshaslcu ^'schädiglüui f"lndcu Eigentbums und der lörplrlichen Bcschä. °!ll"llg lluf jchnldig; gegen Ludwig Talenta und Johann ^iaii, wegcn der Nebcrliiliing gegen die Sicherheit des Eigen. tl)»M« anf'nicht schuldig, weil sie nicht in die Mhc scucr« N^clhrlichsr Oegenstäudl gltumluen sind. Den Strnsautrag erachtet der Slaatöanwalt mit Zustimmung des Oerichtshofes von der H ch u l d s r a g t zn Uennen. Nach einigen Gegcnbemevfungcn dcr Angeklagten, Welche nichts ueneö enll)altcn deginnt das Plaidoycr des Vertheidigers Dr. Nazlaa., welches in später Nbendstunoe des l.'j. ^Dinrz degoniien, an, daraus sola/ndl» Vormittage beendet N'nid.'. Dr. Razlag faljlr in, wesentlichen: Der Proceß hat nicht nnr da« Interesse juridischer Kreise, sonder» dcr Aevüllcruna, 5.'a!liachS und anderer Tycilc deo Bandes Ein Irrthum ist eö, wenn man die Anllage darauf basircu zu lUnnrn glanble, die Vorgänge in der Nacht des ^. Juli jcicn eine Drmonsllation gegen oemscheö Wesen, Um dieselben richtig zn beurtheilen, muß man den Eittnnctluugsgaua. des slo» vcuische« Volte« in den letzen 25» Jahren leimen, 'T>ic. VollSbil-dnng !lig frNhcr sehr im Argen, um 'dies zu würdigen, genügt die ^mierlnng. das; ich selbst das Slnumische nie ans der (Hla. matit gelernt. In den letzten Tecenuic» hat sich dic Volsobildnug bedfutcnd gehoben. Ei< musz etioaij geschehen, das slouenijch^ Voll anf jene Stnfi' zu heben, welche eö längst hätte riunrhmcn sollen. Das vornehmste Hinderniß der üniwicllnna, der Vullöbildnug liegt in der Sprachrnfraqe (5>< gibt iu dieser Beziehung zioe, Karteien, deren Conflict liirlleichl nnr scheinbar ist, dl> sie beide l>ie Eiünncllung dcr Vollsbildung auslrcben. Die Jugend ist an und silr sich scnrig, cisersilchtig anf die Hindernisse, welche der ^olledilNiiig cnigrgenstchen, daher die Spannung, deujcnigen greisen gcgcnllbcr, »velche ihrem Streben entgegenzuarbeiten Der Vertheidiger prolestirt dagegen, daß in den Herreu ^' und Mat. die denlsche Cultur beeidigt »vordeu. s,.^ ^Ull, das deutsche Gemeiniveseil lönne sich iu diesen licidcn Herren n,^ ^,^,^^^^ b>e dem''^^" ^" Auschannng des Slaalsanwaltö, daß durch Tinliverri, '"^ ^^^' nugethaiicn Velcidignngeu der ^'aibacher Ansicht de',' >")^^"l wurde, beruft sich dcr Vcnheidiger aus die ha"dlni,.i<>,, ''"^'"'"'s'''" Herbst in seinen wissenschaftlichen?lb-^Mllich. '» ,""""^ das Oesetz bei dem Vergehen g.gen die suiien n,,^'^ ' '^^ Ordnung Fcindseliglriten gegen einzelne Per» ziehininu, ?^^'^ »cin^K, l>"» enthalte nichts in nationaler Ve: v.,,,^ , ""digeudes, denn ebenso gnt lönne man sagen: »!<>-lNlbnl.« ^' ^'? d"' ^iachdin^ liegt im Worte ,... Ebenso wruia 'MUe d^ Anöornsl.- .^.^,^»l,^. etwas Äclcidigendes. MIv!-^ ,- °^""""^' Spolllird: .Il!,li. l.!,!<>. /c'lo.li «<>> sei I> i^, ^ "" ^ngerlied. zu dem jeder Strophen dazu dichtete. W"ächl">/"^"'" ^" ^'"^ ''^' ""1" lächerliches oder berü^. ^' ^'' Gehassigle.t deö T. gegen den I»z»i Solo! zn Vei^'5"l!!" Uebrigcns halte er persönliche Differenzen mit Alt. 3tel,.«s """ '""ld"' ""hl dicse Persüiilichleitcu nicht als ihre! ""»Nllsentantcn grllcn lassen. " ' ^I>U.^«'«°^ "" ^'^"t»e gcgm Josef ^iolli von der Staat«. ' Pun..." ^^s'"l wurde, glaubt Dr. Nazlag doch anch diesen d"l .>,."'' "!' '""'"' '"'' ^"^ ^"ichl^hos !nöglicher>l>c,se ^r« >,^ < "lill'^n lönnle. und er hebt ,n dcr Bez.ehmm beso, . hervor ^""^^l'l'chc Benehmen ^ " gegen M« ,«j; ^clc,lV?!^ ^ Kalbe'S hält Vertheidiger die Aeußcrnuq "i't seb. i^' ^ ''^"' ^'^'^ ^'^ bisher M' e,uen ehrlichen Mln,chen i ^avivend dns, "^" cliaralterlos sind" filr nicht besonders' "'Hl erwiesen«? "^' ^" ^'^'" "' ^s'"' H"' ^aMen, sei «cae,i ^,! ,'"'^ ^'^' l'"' ^^c auch davi» »ich^ ^indseliq.'«. > weqen Ma m^ V ^^^ ^'l<>^ "icl,t iu Anwenduuss lom-^"'aj? no N^^ Thalbestaud^. Tc. aber ^ dcr Veurtbcil» ' ^'^^"" beschworen haben, so nbrrläßt er. vciiuug des ^ellchlshofcs und bringt fnr seinen' Clienten den geringen Nac!,!l,!'i! lv? Blsch^digtcn, Ingenv und Aufrcgnng nach dem Wirlh.lkiu -l^uch.' zur Geltung. (hegen dir lloncurre»,; »nehrcrer Verbrechen tonne man bei ihm einwende», das! eigentlich dH5 tta,i,ze nur eine Handlnnq bildete. Das Verbrechen c^er öffentlichen (^walttl,ä!igtrit I.'l. Falle« scheint ihm gegen Johann ^tiizaj in ob,ectwer Beziehung nich! erwicseu. T. habe sich bci der Schl,lßv^rl,c,ndlung lauge aus dir Drolmug dco Krizaj nicht besinnen lönncn, welche auch nicht ge^ eignet umr, i!m in Furcht zn versetzen, da er sich in Sicherheit befand. Dir Worte: Renegat, Vandecwerra'thcr, scieu nnr persönliche Beleidigungen. ' Betreffend die öffentliche l>',cwaNU,äligteit 4. Falles rrtVnul Dr. »tazlag die Objeclivitä! der Slaal^ehördc an, welche ihm seine Aufgabe wesentlich erleichterte. Der ganze Vorfall sei dnrch Tambornino provocirt, seine AuSsage» widersprechen sich, er brachte bei der Schluhverhaudluug vor, er yabe daü Tlior zwei Spannen weil ojscu gebalten und das k'icht über die (Kasse bringen gesehen. T. scheine eine beson derc Gchässigteit gegen die Sololci gehabt zn babcu. Er l>ibe keilte ohne Veranlassung iusuliirt «^engenanchigc Wrigclt). Seine Cuuduitlistc sei so beschaffen, das< »ian anncluuen tonne, er sei in jener »lacht nicht nüchtern gewejcn. Der Redner Übergeht s^liiu auf die verlesenen Actenstllcke, welche die (ttcuciglhcit seiner Clienten zu Excessen beweisen solle». Einschlagen von Fenstern bei hehrern und Professoren tonne durch Schulbubeu veranlaßt sein uuid Deschmaun, Hansel?). Anch deil deutschen Turnern lönnc ein E^ceß, in der Nacht vom .'e,d lnulfüaen. ro fel,lr dabrr anch die böse Absicht. « i» > u Es f^lile ferner das wesentliche Mertmal „mil gesamme! ten mehreren Renten." weil nicht bewiesen sei, daß einer die Eindvingenden versammelte. Es'liege daher ein Irrthum vor, dcr ein Verbrechen iu der Handlung uichl ertenuen ließ. Die der Anllage zu Grunde gelegte A ! (H '.'7<» St. P. O. Z, l). außer il»u sprechen ledisslich ^, ,,!!,!ii>linsscn siir den lliüslauo deo sinift'iiveu Eindringens iu dir ^aube. Eiue besondere (^»häjfigtcil gegen T. lomme uichl vor. Die Zeii^e» H(ala» u»d Hocerar v'ernaymen nur (H epolter nnd Auschla ge,l des Thores an die Maner. Die Beschädigung am T!,ore lönne durch andere verübt sem. In subjectiver Beziclmug sei der Beweis qcqen Eduard Ho rat nm so weniger hergestellt, als mehrere .lenaei, seine Alibi bezeugen lVulan, Tyßrn. Dr. Costa). Mavircnd sei für iml nur die gcm? nuqlanbwilrdiqc Au-), fagr des Tam bovnino, weil man in fiuste'u'r ^iacht die ^enir »icht ertenuen taun. Die Auchiqe des Wolf ist nich, z» berücksichtigen, da er angab, deu Horat erst späler iu der Hanslanbe gesehen zu haben. Es handle sich um deu Augcublict des Eindringens, der uichl erwiesen sei. Peregrin itajzrl wurde augeblich r>»u T. auf der ^asse gesehen, bevor eingedrungen wnrde, er wurde erst nach dem Ein dringen in der ^aube gesehen. Jurist Krizaj (Joses) war im <5a>>. als dcr erste Ruj nach Hilfe, durch Dr. H o st n crfcholl. L« mag das ein v r l » ht! u g u iß u o l ler Ruf gewlstn fein. Zruge S t c r l beengt zwar dic Auwesenheil am Thatorte, allem da eine fo große Menge da war, so tan» man einen solchen Mann, der sich noch nichts zn schulden lommeu lassen, eiurh solchm Verbrichm? nicht beschuldigen Kalan sprcche sich über dic Pcrsou dr< Hlr. nicht bestimmt aus. Wa» Ioh. Krizaj betreffe, so sagt K h n m unr, es schiene ihm uach der Oröße ic,, daß Kr. es war, ^- sann e« »icht mit voller Bestimmtheit brhaupttu. es fei daher eine Verwechslung immerhin möglich, Die Auüsagc des Wolf. dcr >hu nach dem Eindriugcu sah, isl eine vnge. Kaizel und H oral haben erst an, Ende des Vorganges, als alles zu Ende war, Kr. au« der 5,'aubc lomme» gesehen. Bezüglich der öffentlichen Gewnlllhatig'eit durch «Hinschrcill« lnng der pslsöulichm Fniheil führt dcr Vertheidiger an, daß der objective Thatbestand nach den, Wortlaute des Msetzeolrrlcs nicht erwiesen vorliege. .^a!an mußt.' dcn Eindringenden mit Nech! al« li» gsfähili'cher Mensch eischriucu, so daß man ,hn anhielt, E« ist etival« j.swühulichci', daß mau denjenigen, deu man mit Schlägen lrnclirl, festhält. Die Arrelirung endlich geschah nur zum Schutze be« Ka I an. Die Verletzungen au.stall," bslrchend, c;!anb! der Vertheidiger das .ttrüennm der ..schweren" töiplllichen Befchädignng u,chl rr> wiesen, nachdem dic Errichl'ärzte i» wescutlichtn Dingen t'lfferireli. « Dr. Fncha erllälle nämlich das Au^jchlcigeii einrb ^nhne..' ans j jcdc » Fall sin einc schwere Vcrlctznng Dr, ^, l ö et l gllnibt. daß dies nach dem concrete!, Fall zu benrtheiien wäre. Dr, Schanensteii!« Wert findet darin ub^haupt lein, schwere Verletzung. Der 5 85, Lt. P. O jagl: Sind die Sachutisländigeil vllschitdcucr Meinung, so l" der llntclsuchuii^iichllr sie noch-^ mal« cinveinehmen oder eine» bliltlu bciziehen, oder endlich evi». tuell das chulnchten del mediciulschcn Facnüä! einholen, überhaupt lann er dies lhun. wcnn er es für uölhig findet. Vs wäre daher, in Anbetracht, daß die Flage nl? eine slvcüige cischeinl. das Gut« achlcu der medicinischlu Facnllät ,n <^>llj e,u^»holen. Der ^ 1.^ St. (ji. normire, wann eine schwere Verletzung erfolgt; von den .'l" 10 Tuluultucinien sind nur !<1 rruirt worden, welche auf der Anklagebanl fitze». Es ist nicht crmit telt, wer dem Kalan die Schlage versetzt insbesondere den Zahn angeschlagen l>,l, Xalan wa> belli!,!'!, „, , ,, n„,, d,,„ ^an> handelte» Hand angelegt bciben; es muf: aber nachgewiesen werden. >ver Hand eingelegt l,at. Bezüglich des Joses A olli habe schon dir Staatsbehörde drn Autrag auf nichtschuldig gestellt, Carl Ane St a habe seine Anlage zurückgezogen, aber auch soint wäre der Beweis nicht sicker herznsirllen gewlsm, ^»eqen >tarl Sas^enberg schwebe die Antlaqe. Es sei gegen ihn blos die Anwesenheit am Thaiorte erwiesen, was nicht genüge; dasselbe gelle bezüglich des Ludwig Valriita. bei wel-chcm »och der Umstand der slrnppiltlN Hand daz» lomme; dir Anssage des Kalan lönnr nicht ins l^ewicht fallen, weil sie zu unbestimmt sei («« /, sulinis», »,',-"-!,'",n,^, ,,i,, ^ <>v Zeuge (">> orsc cnbl nur an. ihn in der ^.>, i,en zu haben. Die aus dem (Gespräche in l> ^ . <, i a u l und der Aussage des (herlnian gefolgerte Genrifitlieit zil Tl'ätlichscilen gege» Tamboruino betreffend, meint Dr. Viazlag, es tonne sich die Besprechung auf einen andern (Aessrnstand bezo> gen haben und zuletzt möglicherweise eine bei törperftartru lungen beulen »ich! seltene Pral'lrrei gewesen sein. Den (^arbeis dabe die Ilrsula Hocevar nicht erlannt, Johann ätri^aj sei durch wn Besitz der Streuqabel gra> uirt. Dcr Tnunill brachte es nm sich, daß Xrizaj in den Besitz der Slrcuqabel tam. Er brachte die (>'abel nickt, noch brauchte er sie. Dn Hoievar rrlanntr ihn nichl, italan glaubte, ihn crtannt zu Imben. Was die den» (ttarbeis angeschnldete öfientliche l^ewaltthä tiglcit dnrch gefälirliche Drotiung betrifft, so bemerkt der Bei-thfidiger, daß die Drohung nur dann alc, Verbrechen zuzurech' neu sei, wrnu einzelne Personen iu Furch! und llnrnlie verseht werden. Nnn sei die persönliche Beschcifsendsit de>.> Bedrobten zu berücksichtigen; Tamboruino sei eiii f>>'> i^-, -'!,',!>,,! ,,,ii' ^'md sich znr Zeit, als die Bedrohung an >i Sicherheit. Bei einer Drobung <>,v> den Bedrohten zn verständige». Zudem n.mele rir D^^'i)^ auf den damaligen Augenblick: Wenn wir ihn lientl-men; endlich sei auch in Erw.ia.una, zu zieheii, daß sich bei der Schl«ßvcrI>indll!Ng sehr wenig an diese ^ „inerte. Es wäre daher Aarbeis dieofalls als „ick: schuldig zn ertläre». Schließlich bemerlt der Vertlieidiger, daß der vorliegende Fall bei der Schlußvrrbaudlung wesenllick dufgetlärt »oorden. Das Hefnllal zeige, daß rasfinirte Veittr dabei cnweirn sein uiußlen, welche sich d^r Ullterjuchiiug entzogen. Es wäre der Müde >veiil>, nachzusorschen, ob der Vagant M^Nv oer» M>n>c, oder jeiue llul legen Aiosman und Dol'ol^et dabei betlieiiigl gewesen, Hu objectiver Bezxdni'g möge der (Herichiobus das (ijanze als einen Uaufhandrl ansel,ru und die einzelnen Facta »icht trennen. Der bloße Umstand des Eindringens solle mcht zugleich ein anderes Verbrechen begründen; man basire dir ltmschränl:ng der persönlichen Freiheit nichi ans d,e Mißhandlung, da diese wieder znr Bcurtlieilnng tomme bei der öffentlichen lHewaltchätigteit, Dcr Stnatsanwall ergriff, nachdem der Per-«heidi^-r necndct, wieder das W^lt. n», jnnachst seine Hllffassüiig in Betreff des Be,gel)cne gcc^cn die öffcnt« liche Ruhe lmd i?ll'!i!inli Nlifrecht zi« hallen. Indem er dic in der Nedc des ^c,tl)clt'igcrS dicSfull« n,l«gcspsochcncn v!-rsol)nlichci! ^lnschannlig^n I'illlgle nnd den Wunsch anS. sprach, das; dicscll>cn zn,n richliaen Verständniß der Si» tnation deitragcn möchlcn, erlaiintc er an, daß in dem oom Vertheidiger hervorgehobenen Momente dcr nationaler SlnrM' lind OranMliodc rinc ^nlschnldignng fiir die Ailsschrcilnnsscn jugendlicher slüfregnnss liege, deren Wnr» digung nbcr nicht in die Schuldfragc, sondern in die Ocurchcilnnn des Gradce der H tr a ff äl l i a. lei t gehöre. Die fraglichen ^ln^artlingen feien sehr rohe und allgcuiein empörende gewesen. Der vom Vertheidiger gcänßcrlcn ^lnschannng in Vctreff dee persönlichen Cha» raklerk der Worte: >><'!'>>!'!>!!<> soder vlx!,) ganz genau bestätigte, sie seien auch durch mehrere Zeugen bestätigt, nnr dem Josef Kri;aj gegenüber liegt vloß die vereinzelte Auösagc des T. vor. Gegen die Gcmcrluua, des Vertheidigers, daß das Verbrechen nur mit gesammelten mehreren beuten und mit Vcriibung von Mwallthaten an Personen, Habe oder Gnt geschehen lonue, bcmcrlt dcr Tlaatsanwalt.-Die Untcrfchndung. wer die anderen gesammelt, sei nur beim Strafnuslnah zu berücksichtigen. Meist redet sich einer auf dm andern aus. (55 genügt, daß mch» rcre auf einmal eindringen. Auch das zweite Kl i« tcrium dcr Gewaltthat ist rrwiescu. '^um objectiven Thatbestand dcr offentücheu (^wuMhäligleit genügt es. daß von ^ M,e^ «e-^waltjmn in das Haus eingcdru..ac., wurde, K an wure schon beim ersten E.udr.ngcnmtt schlagen <....!,, ^e. ^writc Fall ist ganz fur ich. Kalan war 488 bereits wieder im Stalle, dann erst erlitt er die schwere körperliche Beschädigung. Uelier die Thatumstände ist die Aussage deS T. gesetzlich genügend, in subjectiver Beziehung stellt diese Aussage den im § 140 bezeichneten unvollständigen Be« weis her. Ebenso betreffs der Beschränkung der Person« lichen Freiheit Uc Aussage des Beschädigten Kulan. Was die sudjcctwen VeweiSmomente betrifft, so sei der Alibi beweis bezüglich Horak's nicht hergestellt, da die bezüglichen Aussagen nicht übereinstimmen. Was dm Juristen Krizaj betreffe, so habe ihm Kalan kcincn Anlaß zu dem Attentate gegeben. Die Qualification dcr Beschädigung als eine schwere hält der Staatsanwalt durch die nochmalige Einver» nchnulng der Sachverständigen, die ein übereinstimmendes Resultat gab, für entschieden. Eventuell stellt derselbe den Antrag, die Acten in Betreff derjenigen, welche nicht schuldig erklärt wer« den, dcr Sichcrheitsbchörde zur polizeilichen Amtshand« lung abzutreten, Der Vertheidiger Dr. Razlag replicirt. Von den Symbolen der Turner komme in ihren Statuten nichts vor. Studentenläppchen seien auch Symbole, werden aber, wenn sie abgetragen sind, auch von Nichtstudcnten gclragen. Es müßte durch diese Thatsache dic Absicht zn feindseligen Parteiungcn er» wiesen sein. Ein bloßer Muthwillc begründe noch leine absichtliche Feindseligkeit. Ein Unterhaltungsvercin (>>>) habe nichts VcrchriingöwiirdigeS an sich. Das gewaltsame Eindringen betreffend, fehlen der AuSsagc des Tamborniuo die Erfordernisse de« 8 269 <>.. <'. Die Aussage des Wolf bezeichne nicht den M o< mcnt des Eindringens: mehrere Zeugen haben zu Gunsten Horalö gesprochen. Der hohe Gerichtshof möge erwägen, ob er wirtlich die Ueberzeugung von der Schuld ! des H. gewinnen könne. Da« Ansammeln behufs Eindringens müsse ab« sichtlich geschehen scin. Die bloße Gemeinschaftlichlcit allein begründe noch nicht die böse Absicht. T. sei abgeschen von seinen aus dem Strafextract hervorgehenden Eigenschaften nicht im Zustande voller Besonnenheit gewesen, nach AuSsagc Wcigelt's hatte er im Eaf<> Sarer mehrere Gläser Liqueur getrunken. Schließlich hebt Dr. Razlag nochmals das feind« selige Verhältniß Tambornino's zu den Sokolci hervor, und appcllirt in Betreff des ärztlichen Gutachtens über die schwere Verletzung an die Milde de« Gerichtshofes. Nachdem dcr Vertheidiger somit seine Dnplil geschlossen, zog sich dcr Gerichtshof zur Urtheilefällung zurück und verkündigte nach kurzer Berathung das Urtheil über die Schuld fr age. Dcr Staatsanwalt stellte sohin die Antrage bezüglich deS Strafausmaßes, indem er überall daS Minimum festhielt und dem Gerichtshöfe in Anbetvacht der verschiedenen MilderungSgründc, wor-untcr hauptsächlich die frühere Unbescholtenheit und In« gcnd, eine weitere Milderung empfahl. Das sohin vom Gerichtshöfe gefällte Urtheil ist unseren Lesern bereits bekannt. Wir haben nnr noch zu erwähnen, daß dcr Ge< richtehof unter den Milderungsgründcn den Umstand anführte, daß der ganze Vorfall unter den Augen des Sotolvor stände« Dr. Costavor« ging, ohne daß die Zeugen eine kräftige Abwehr constatirt hätten. Die von uns bereits kurz erwähnte Ansprache des Herrn Landcsgcrichtsrathes Heinrichcr, dcr die aus« gedehnte und schwierige Verhandlung mit ebensoviel Energie als Humanität geleilet hatte, lautete nach stenographischen Aufzeichnungen folgendermaßen: Ich haue aus Aulas; dieser Angelegenheit ctliclie freundschaftliche Worte au dic Herren ;u richten. Wir haben mm sin Werk vollendet, welchcö uns dnrch 4 Tage ill Anspruch genom men hat und an welchen« dic Bewohner dieser Stadt, wie wir sehcn, gioßt» Äuthcil genommen hab?n. Dcr Fall war ein so »richtiger, da cs sich hier um Nngellagle gehandelt hat, welche durchgehende achtbaren Familien der Vtadt angehören und welche noch cine Zuklinkt vor sich haben, dic ihnen durch einen allsälli-gen Schuldigspruch vielleicht qchcmmt wird, Wir haben uns dieser Aufgalw unterzöge!!, weil es unsere Pflicht waH und cs wäre jedem von nns sehr angenehm ycwescn, wenn ihm diese Pflicht nicht geworden wäre, weil ja dl? Schwierigkeiten derselben vorauszusehen warm. Ich wiirdc diele Ansprache nicht halten, wenn etz sich hier blos um ein Verbrechen, welches aus bloßer Ruhheit cutslanden, handelte; sondern ich thue es nur au« dem Grunde, weil ich überzeugt bin. daß dennoch die Nationalität«-sachc der letzte Urgrund der bedauerlichen Excesse war, während der Herr Staatsanwalt nach dem Grunde gesucht hat, ob es die Ohrfeige, od cs Tambornii'.o war, und am Ende türmte man ciuch sagen, wenn Hcrr Germcl nicht gestorben wäre, wäre auch nichts geschehen. In dieser Nicbtuug wllrde ,ch uuu sämmtliche Herren ersuchen, demjenigen schönen (Äedankcn nachzufolgen, wel: chcn der Herr Vertheidiger gestern sa liebevoll ausgesprochen hat, nämlich dic Fürderung dcr geistigen und materielle» Jutcresscn dcr Nation, aber ohn« Vecin'trächtlglmg der Interessen der Mit-menschen. Da cs nder insbesondere in Laibach zwei Turnvereine gibt und einige drr Hcrren beim Verhöre angedeutet haben, daß bcim Nbssclwlrtlie Ncdcu, die Pereinigung der beiden Vereine lxtreffcnd, gchaltcn wurden. s° würde cö mir zu großer Vefric-digling gereichen, wenn ich durch diese Ansprache etwa« zur Per. tlnigung brüragen würde, weil ja cine solche im Interesse dcr Sladtgcmeindc selbst läge. Mau lann ja am Ende turnen lernen auch ohne Rücksicht auf dlc Nationalität, und so dcusclb-n schä-„en Zweck mich durch Einen Verein erreichen. Locales. - (l> e u nächsten populär-wissenschaftlichen Vortrag) im Easinovcrtine lvird Herr Musealcusto« Karl Deschma n n übermorgen, Montag den 23. d. M., Nach. mittags um 5 Uhr halten; Gegenstand des Portrage« isl „Die Gchwalb r." "^(Veieinsnachlicht.) Im Forlbildung«verein für Buchdrucker wild morgen Vormittag von 11 — 12 Uhr Herr Iinanzconcipisl A. Dimitz seinen zweiten Voltrag aus der lrainifchen Geschichte halten, mit der Römerzeit beginnend. Der Vortrug dürfte dadurch noch mehr an Interesse gewinnen, als auch einige Pläne und Karten dabei ein an« schaulichts Bild namentlich unserer Stadt zur Nömerzeit bieten werben. — (Zweistimmige Messe de» Hrn. Nedved.) Entsprechend der in der letzten Nummer dieses Vlattes ent> haltenen Ankündigung fand vorgestern um 9 Uhr in der St. Ialob»» Kirche die Aufführung der vom Gesanglehrer A. Nedved jüngst componirten Messe, u. z. der sechsten, welche derselbe bisher versaht, unter dessen persönlichen Lei» tung statt. Dieselbe, zw eist im mi g und für O l g e l vet» faßt, entspricht vollständig dem ihr gestellten Zwecke, unseren, > mit leicht faßlicher und ohne grohen Mittelaufwand durch«, fahrbarer Kirchenmusik noch ziemlich spärlich bedachten Land» lirchen al» Bthclf zu dienen. Gegenüber der Einfachheit der dabei in Anwendung gebrachten Mittel muß die Wir» lung einer solch' zweistimmigen glücklich angelegten Messe als eine geradezu überraschende bezeichnet werden, j«boch erheischt deren Cchüpfung eine um so gewandtere Beherrschung des musikalischen Stoffe« und ästhetischere Behandlung der Form, weil andereiselt« die Gefahr, in da« Geschraubte oder Ba> nale zn verfallen, sehr nahe gelegen ist i auch erfordert die Durchführung solcher Tonweile im allgemeinen tüchtige Or> gellläfte, da der Orgel die schwer zu lösende Aufgabe anheimfällt, sich genau dem Charakter und der Meng« der eben zur Geltung tretenden Stimmen anzupassen, mit einem Worle dem Gesänge sich silicic und mit geschickter Register« führung anzufügen. Dieser Anforderung erschien nunmehr bci der gestrigen Durchführung der Messe nach allen 3iia> lungen vollständig Genüge geleistet, und es ha! ebenso Herr Zledveb in der Richtung der künstlerischen Tonschüpsun^ sowie in der Lotung dcr Ausführung scine mchrbewühltc Meisterhand auf's Neue wieder bethätiget, sowie anderseits auch der gesangliche Theil von mehreren Mitgliedern der philharmonischen Gesellschaft in entsprechender Weise durchgeführt wurde. Besondere Anelleunung ist dcr gcschicklen Durchführung der Ora/lparlie zu zollen, welche in die Hände eines Schülers d«, hiesigen Orgelschule Namens Stöckl gelegt war, welcher sich als tüchtiger Meister seines Instrumentes erwies und besonders das dem „Venediclui" eingefügte Orgelsolo mit Gefchicl lost.'. Die ganze Messe ist.von echt kirchlichem selbständigen Geiste durchweht, bielct nirgends Reminiscenzen an andere musikalische Authorcn und eibebt sich besonders in einigen Solos (il^-u n.»lu>! , >!, lxin >!>»,> !„.><, u^nu5 (!'.e unliebsame Störung seines Programms erlitt, aber dessenungeachtet die Aufmerksamkeit und Theilnahme des zahlreich anwesenden Publicums in hohem Grade in Anspruch nahm. Beethoven's zDuveNüre zu Stefan, hier unseres Wissens noch nie gehurt, er0fsnete das Programm und wuroe, einige Störungen gleich beim Beginn abgerechnet, sehr tüchtig »urchgefühit. In dem Esser-schen Liede „Der Felsen" fühlte die Gesellschaft cincn schon aus lrüherer Zcit in bestem Andenken stehenden Sänger, Herrn Dr. Böhm, sozusagen aufs neue wieder vor. Herr Dr. Böhm hat eine schöne, klangvolle, weiche Baßstimme und hat mit dieser in uns den Wunsch rege gemacht, ihm recht oft und in größeren Partien auf dem Plahe begegnen zu können, den cr an diesem Abende so ehrenvoll ausgefüllt. Reicher Beifall folgte dem anziehenden Gesänge. II. Lmma Schöppl bewies sich in dem reizenden Menvelssohn'scht,, Claviel'Conttlte mit Orchester wieder als die tüchtige Pia< nistin, welche mit Verständniß und Gefühl insbesonder« da« wundersam schöne Adagio zum Ausdruck brachte. Fr. Schuppt wurde nach dem Adagio lebhaft applaudirt, zum Schlüsse stürmisch gerufen. Herr Kraft hatte mit aiKrtennenswerthtr Liebenswürdigkeit als Crsahnummcr für bie von Frl. Morbka zum Vortrage bestimmten Lieder eine Declamation übernom« men: „die Stadt am Meeresgrunde" von lülto Prechtler. Wenn wir sagen, dah Herr Kraft schön, sthr schön, mit Innigkeit, Wälme und Feuec sprach, so wiederholen wir das Urtheil aller Anwesenden, allein wir möchten ihm noch ein besonderes Lob spenden, und zwar für seine — Wahl. Daran scheitern so häufig die Declamatoren, dah sie so schlecht wählen. Otto Prechtlet'» uns ganz fremde« Gedicht ist schön und wie geschaffen — fur eine derartige Declamation. Herr Wild erntete mit seinem Capriccio für da» Horn viel Ve»'< fall, und war derselbe für die Behandlung eine» so schwieri» gen Instrumentes gewiß ein verdienter. Wenn das Sprich« wort „Ende gut, alles gut", wahr ist, so muh das Con» cert ein sehr gute« genannt werden, denn die Ouvertüre zu Oberon von C. M. Weber, welche das Concert abschloß, wurde mit solchem Feuer, solcher Präcision und Vollendung gegeben, daß es einem wohl ums Herz wurde. Wir crin» nern uns „ichl bald einer so gelungenen Leistung unseres Orchester's. Alle Ehre und allen Dank dem tüchtigen Con» certmeister Nedved! — (Theater.) Weilen« „Drahomira" wurde gestern bei gut besuchtem Hause gegeben. Die edle Sprache, die reln menschliche und tief sittliche Tendenz de3 Stücke« fand in den Darstellern der Hauptrollen-: Frl. Nrlhur (Drahomira), Fr. Leo (Ludmila), Herrn Kraft (Tuman) und Herrn Rottti (Paulus) würdige Vertreter. Vei die« sem Anlasse wollen wir dem von vielen Seiten ausgespro» chenen Wunsche Ausdruck geben, Venedig „Aschenbrödel", welche« besonder« durch die Darstellerin der Titelrolle so viel Glück machte, noch einmal gegeben zu sehen, welchem Wunsche dei Referent um fo m,hr sich anschließt, als er leider ver» hindert war, der früheren Aufführung beizuwohnen, und dahlr Gelegenheit erhalten würde, Stück und Darsteller ein« gfhend zu würdigen. ^öffentlicher Dank. Herr Anton Zöllner. Director dcs landschafll. Theaters in ^ailiach, hat am 18. März d. I. das Lustspiel „Aschenbrödel" zn Gnnstcn des hiesigen Elisabeth-Kiudcrspitals zur Allsfnhrung gebracht nnd den halben Reinertrag des Theaterabends in dem namhaften Betrage von ii0 fl. 5 lr. ö. W. dem Kindersftitale gütigst übergeben. Für diesen großmüthigen WohlthätigicitSact stattet die gefertigte Direction Herrn Director Zollner hiemit den aufrichtigsten Dank geziemend ab. Laibach. am 19. März 1808. Direction des Elisabeth-Ümderspitals. ____________ Dr Kovatsch. Telegraphische Wcchselcourse. vom 20. März 5pl>rc. Aielalliaue« 57. — f.perc. Metallique« mit Mai- »nb Noucmber-Ziusen 5«.85. — bperc.National Nnlehel,65», -> 1ke0e» Staalsaiilehe! «^,«0. — Banlactirn 710. — Creoitaclien 159.80. — i'onüoll N5.50. — Silber I l.'l. ~ K.l Duccüen 5.47.________ Verstorbene. Den 1 2. März. Dem Herrn Johann Schindler, Tuch» macher, sein Kind Adolf, alt 1'^ Jahre, in dcr Stadt Nr. l»0, an Fraisen. Den 14. März. Dem Herrn Josef Kriael, Maschin-fiihrcr, scin Kind Theresia, alt 9 Monate, m dcr St. Peter«lic>r-stadt M. 90. cm Fraisen. — Dem Martin Sluliic, Taglolmel, seine Hatlin Ursula, alt 69 Jahre, in der Polanavorsladt?ir. 30, an der ^ungeusucht. Den N;. März. Frau Gcrlraud Pcruhi, Schullchrer«« gattiu, alt 45) Jahre, im Civilspital an der Ochirnlälmiung. -^ stran; Kutzler, Wirth, alt 50 Jalire, in der Stadt Nr. iM,' und die hochiu^hlgeborue ssreiin Tl)crcsia r. Zirhaimli, Private, alt 67 Jahre, in der Tirnanvorftadt Nr, 18, beide au dcr ^ui>a.s»l lälimimg. — Dem Herrn Dr. F»ch«, Primararzt, sei» Kiilb Maria, alt 4 Wochen, in der Stadt Nr. 15, an Fiaisen, Den 17, März. Katharina Vermsicr, Magd, alt 1? Jahre, im Civilspital, und Herr Alois Hriliar, HandluiigScoM' mi«, alt 25 Jahre, in der Polanauorstadt Nr. 2'>, beide a>N Typhus. — Herr 5'ncaa Marmili, Dinruift, nlt 37 Jahre, i>> der Kralauuorstadt Nr. 7.'i, an dcr i!niige!itlll>ercnluse. - DelN Herrn Peter Thomschch, Schuhmachermeister, sein Kind Josef, alt 2 Stmioen, m dcr St. Pctel>'uorstadt Nr.7tt, an Schwäche, Den 18. März. Dem Hwnz Weslay, Auflcger. sn»e Oatlin Kalhariiia, alt 87 Jahre, m der Tirnauvorstadl, Nl. 29, am Schlassflüsse. — Dem Johann Perda», Kleiliuichschlächles, seine Gattin Maria, all s»5 Jahre, ill d,r Polanavorsladl Nr. ^^, a>l der i.'liuc>e»lählnm>g. Den' 1 ij. März. Dem Herrn Sebastian Will, Schuh" machermlifter, sein Kind Josef, alt 4 Tage, i» der St. Peler«" Vorstadt Nr. 17, au Schwäche Angekommene^remde. Nm 18. Milrz. «tadt Wien. Die Herren: Sidar, uou ssostcl. — Iatl'l' Verderber. nnd Lmhart, Philosoph, von Ootlschee. — Bol>>< schcgss, Verauern».. uon Trisail. — Duorüli, l. l. lDberslal)<' ar;t, uon Ästram. — v, Michalovich, uo» Velde«. Elefant. Dic H-rrcu : Lhrenberg. Nciseudcr, Mulicr, Kaufn'-' von Fraulfiirt a, M — Emrich, Ingenieur, von Hof. Vaierischer Hof. Die Herren: Pctroviii, Philosoph. «^ Wic». — Hicicheubcrg, Ingcuieur, von Or.«.ssanischa. — Schv^» Ochscnh2üdlcr, uon Triest — Murri, Handclsm , von Scela»^ Theäterl Heute Samstag: ^ Zum Vortheile dcr Sängerin Wilhclminc S la lla - Vo iz"^ (?zar u«d Zimmerman». Kölnische Oper in .^ Vlctt» von Lorhing. ^«^» Meteorlill?l.l.ischtt Neolilichlulissl^l! in ^ai^aH^ .. .. Z -ßZg Z« ! ^ "- 5^ '«' U'"Mg. 'M507'' ^"i^ windstill z.Hälftc'ben'. 20 2 „ N. 325.>7 -^ 7.5 O. mähi,, trübe "'' «0.. Nb. .^si.Hl > 3., O schwach halbhciter M T'.oclc»t Witterung, mit der lallen iMiche» l,'ufl'lr°" ^ anhauend Das Tagesmittel der Wärmc um s'.'.>" h^h" " Normalmittcl. Vcraulwortlicher Redaclenr: Ignaz v. Kleinm « p ^ 489 Hnrl^nl,«^»^! Wien, 19. März Im ganzen war dir Värse fiir Fonds nnd Aclicn flauer gcstimm«. Devisen nnd Valuten stellten sich mcrllich billiger. Ocld flüssig. Geschäft unbedeutend. Veffentliche Schuld. ^. des Ttaale« (slir 100 fl) Oeld Waare 3n l. W. zu 5p0 Silbcr-Aulehen von 1864 . . 73.— 73.50 Silberaul. 1865 (ßrcs.) rliclzahlb. n,37I. zu5Mt. sl!r100ft. «0 25 «0.75 Nat-Nnl. mit Iäu.-Lonp. zu 5"/« «4.70 «4 90 „ „ „ Apr.-Coup. „ 5 „ 64.70 6^.^, Vietalliquea . . . . ,.5« 57.10 57.30 deito mit Mai- Geld Waare U. der »r'onlUnder (für 100 ft.) Vr.-Cntl.-Oblig. «icdcrizsteneich . zu 5'/, 86.75 8? 5', ^berijstcrrcich . „ 5 „ 86.50 87. Salzburg....., 5 „ 87.50 88.5l> Äühml!» .... ,. 5 „ 91.50 9^>.-Mähren .... „ 5 „ "9,50 <><).— Schlesien .... „ b „ 87..^» 88 50 Stc,ermart .....5 „ 88.50 89.^» Ungarn.....,. 5 „ 70.50 71.— Tcmeser-Vanat . . „ 5 „ 70.— 70.5<> Eroatirn und Slavonien „ 5 „ 69,50 70.50 Galizirn .... „ 5 „ 64.25 64.75 Sitlx'nbilrgcn ... ,. 5 „ 6<>.75 67.25 Vllloviua .... ,.5 „ 5^».50 65.— Ung. m. d. V.-L, 1867 „ 5 „ 68.25 68.50 Tcm.B.md.V.-2.1867^ 5 „ 6?.75 68.- Acticn . Kredil-Nnsialt zu 2lX) ft. o. W, 1^9.80 189.90 N.ij,E«com.-Ges.zl'5(X)si.o.W. 588.- i.90.— S.-E.-G.zu200si.LM,o.500Fr. 254 9,» '/. „ 91.— 91.25 Mg. üst, Voden-Lrcdit-Änstall verlosbar zu 5°/« in Silber !'« "> "!< «' kose (pr. StUlt.) Ered-N s.Hu.G.z.100fl. ü.W. 131.5>0 132.— D°,!..Dmpfsch.-G.z.100st.EM, 93.— 93.50 Stadtgcm. Ofen „ 40 „ ö. W. 2tt.- 26.50 Eslcrhllly zu 40 fl. LM. 131.— 135.— Salm .. 40 „ « .3150 32,- Veld Waare Pallffy zu 40 ft, TM. 25.75 26.25 Clary « 40 „ „ . 27,50 2^.50 St. Genois « 40 „ ,. . 24.25 24.75. Windischgräy „ 20..... 17.5t> 18,5« Wüldsllin „ 20 „ „ . 21.- 22.— Keglsvich .. 10 „ ,. . 14.75 15.25 Rudolf-Stiftung 10 „ „ . N50 15.50 Wechsel. (3 Monate.) Augsburg fi!r 100 ft fildd. w. 96.30 96.00 ssranlsurl a.M 100 fl. detto »6.4» 96,70 Hamburg, fur 10>> Marl Banlo 8ö 50 85.7o London fiir 10 Pf, Sterling . 115 80 lI6.— Pari« für 100 ssranl« . . . 45.90 46. -(5our4 der Geldsorten Geld Waare K. Mliiiz-Ducaten 5 ft. 46 lr. 5 ft. 49 lr. NapolrouSd'or . . 9 „ ii^ ,. 9 ,. 26; „ Rufs. Imperial? . 9 „ 54 „ 9 . 55» „ Vrreinsthlller . . I „ 73j ^ 1 ^ 80 „ Silber . . 114 ,. - „ 114 « 25 ^ Krainische Grundeutlaftnuge - Obligationen, Pri» vatnottruno.: 86^ Geld. 87j Wnar,