Rr. 258 Freitag, 10. November 1911. 130. Jahrgang. Mum P»3»«»eraliol:«prris: Mit PoNvr' lendxng: ganzjährig U« ll, ualbjölirin Id l<, In> Noinor: aanzjnl,nühr: Für lleine Inlerate biz zn < geilen ^0 k. größer- p« Zeile I> l»; bei etteren Wirherholuiigen per Zeile 8 k. Tie «Laibacher Heilung» ersckeim täglich, mit «uVnali«? der Kvun- »nb sscicrta^. Die Administration b«P«5e» sich Milloiii^sira^e Nr. 20; die A,d»kttvn NiN»»iöstraßr «i. l0 Sprechstunde» der «edallion v»n » ki» to Wr v,r»itt<,er ««>«ltu>« 52. Amtlicher Heil. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 7. November d. I. dem Ministerialrale im Ministerium des Innern Dr. Felix v. Sch m i t t > Ga ste i ger den Titel eines Sektiuns-chess allergnädigst zu verleihen geruht. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 3l. Oktober d. I. dem Hauptlchrcr der Lehrer. Vildungsanslalt in Laibach Martin Sinlovi« anläßlich seiner Übernahme in den dauernden Ruhestand taxfrei den Titel eines Schul» rates allergnädigsi zu verleihen geruht. Nach dem Nmtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 8. No» v«xber 1911 (Nr. 256) wurde die Weiterverbreitung folgender Preherzeugnisse verboten: Nr. 8? «Deutschböhmischer Volksanzeiger» vom 1. No« vember 1U11. Nr. 85 «Vudweiser Zeitung» vom 31. Oktober 1911. Vr. 45 «Südböhmische Voltszeitung» vom 5. November Xr. 44 «8tl^z liäu» vom 3. November 1911. I^Vlck^. Hlnr^u », 8lv28kn. vom November 1911. Nr. 129 «Aussig-Kaibitzer Vollszcitung» vom 2. November Nr. 44 «vndlovuik» vom 2. November 1911. MchtanrMcher Heil. Aus dem Herrenhause. Wien, 8. November. Präsident Fürst Windischgrätz eröffnet die Sitzung um halb 4 Uhr nachmittags. Nach Verlesung der Zuschriften, betreffend den Kabinettswechsel, ergreift Ministerpräsident Gras Stürgkh das Wort, um das neur Kabinett vorzustellen und das Herrenhaus zu be-gri'chcn. Tie Regierung sei sich voll bewußt, welch treuen und wichtigen Hort die Staatsinteressen im Herren» hause jederzeit gefunden haben und finden werden, und bittet, überzeugt zu sein, daß sie nicht nur der ver-faffungsmäßigen Stellung desselben im vollsten Maße Rechnung trägt, sondern auch seiner patriotischen Ein-sicl)t, reichen Erfahrung und Fachkenntnis sowie seiner geläuterten Erfassung der öffentlichen Dinge stets gerne und dankbarst den gebührenden Einfluß einräumen werde. Was die Arbeiten der Legislative betrifft, ver-weist der Minislerpräsident zunächst auf die notwen. digen Reformen, um die Wehrmacht des Reiches auch in Zukunft unter allen Umständen auf der Höhe ihres Ruhmes und ihrer Leistungsfähigkeit zu erhalten. Die Regierung erachte es als ihre Pflicht, nicht nur die Lösung dieser Ansgabe nach Kräften zn fördern, son-dern sie werde für die Interessen der Wehrfähigkeil über» all mit voller Hingabe und ihrem ganzen Können ein° treten. Zu den festen Fundamenten einer militärischen Machtstellung gehört auch eine blühende Volkswirtschaft, weil nur m,s dieser den Vedürfniffen von Heer und flotte dauernde, reiche uud verläßliche Hilfsquellen zu« strömen können. Die Regierung werde dem ganzen Go biete staatlicher Wohlfahrtsarbeit das schärfste Augen» merk zuwenden. Aus dem darüber in der Thronrede enthaltenen Programme möchte der Ministerpräsident nur einzelne Pnnlle herausgreifen, insbesondere die Ansgestallnng unserer Schienen« und Wasferwege, die Pflege aller Zweige der Produktion, den Ausbau der sozialpolitischen Gesetzgebung, die Jugendfürsorge und die dauernde Sicherung des budgetären Gleichgewichtes. ^Lebhafte Zustimmung.) Die Regierung halte die Erschließung neuer Einnahmsquellen für den Staat, die zugleich die Möglichkeit bieten würden, durch erhöhte Überweisungen den Ländern zu Hilfe zu kommen, als un» erläßlich, wobei aber anderseits hinsichtlich der Aus» gaben große Sparsamkeit geboten sein werde. (Beifall.) Der Grundsat;: llnne Auslage uhnc Sicherstellmig der Bedeckung brauche sich nicht gegen dringend notwendige Neuaufwendungen zu lehren; er könne auch mit der zweckmäßigen haushälterischen Gebarung mit den our« handenen Krediten durchgeführt werden. ^Zustimmung.) Der Ministerpräsident verweist aus die mit dem größten Ernste aufgenommene Aktion der Kommission zur Förderung der Venvaltungsreform, betont das drin. gende Bedürfnis nach einer zeitgemäßen Reform der wirtschaftlichen Staatsbetriebe und versichert, daß die Arbeiten zur Reorganisation der Staatsbahnen mit Eifer werden fortgesetzt werden. Was die Frage der Teuerung betrifft, so begrüßt die Regierung die Einsetzung einer eigenen Kommission des Herrenhauses zur Erörterung dieser wichtigen An« .gelegenheil mit nm so lebhafterer Befriedigung, als ge> rade bei Behandlung dieses schwierigen Problems jeder Mißgriff schlimmere Konsequenzen nach sich ziehen könnte, als vielleicht die zu beseitigenden Übelstände sind. Hinsichtlich der Staatsangestcllten, welche gewiß zu den dnrch die Tenernng am härtesten getroffenen Be-Nlssständen gehören, werde sich die Regierung die nach» drücklichste Förderung aller im Rahmen des finanziell. Möglichen nnd der Gerechtigkeit gegenüber allen Berufs» ständen liegenden Maßnahmen angelegen sein lassen; er könne jedoch nicht umhin, zu betonen, daß die Form, in der die Wünsche der Staatsbeamten da und dort zutage getreten sind, die Behandlung dieses schwierigen Problems nicht erleichtern ^Lebhafte Zustimmung)..., ja, die Sympathien für derartige Maßnahmen in den übri-gen' Kreisen der Bevölkerung, die schließlich für die Kosten auskommen muffen, geradezu gefährden. Nichts» desloweniger werde die Regierung unbeirrt durch eine die Grenzen des Erlaubten in einzelnen Fällen über-schreitende Agitation dasjenige tun, tvas sie für richtig hält. Die Regierung werde aber auch dafür forgen, daß der allbewährte Sinn für Gesetzlichkeit, die Wahrung der aus dem besonderen Dienst, und Trcueuerhältnisse ent» springenden Pflicht in der österreichischen Beamtenschaft keinen Abbruch erleide, sondern sich immer mehr festige nnd vertiefe. (Lebhafter Beifall.) Eine Negierung, die nicht fest entschlossen wäre, die Geschäfte der Verwaltung unter Huchhaltnng der Autorität mit strengster Unpar» leilichteit und Gesetzestrcuc und unier Ausschluß aller nicht aus sachlicher Beurteilung entspringenden Erwä. gungen zu führen, würde gewiß die Mitwirkung des Herrenhauses nicht erwarten dürfen. ^Lebhafter Beifall.) Durch die Belätigung derartiger Grundsätze hoffe sie am dosten die gedeihliche Entwicklung des staatlichen Lebens zu fördern und insbefundere auch zu allmählicher Abge» staltung der durch die nationale Zusammensetzung der Bevölkerung gegebenen Schwierigkeiten beizutragen. Wcnn die Regierung auch leider nicht hoffen dürfe, in dieser Beziehung mit einemmal eine entschiedene Wen» dung zum Guten herbeizuführen, so werde sie sich in voller Erkenntnis der Bedeutung eines deutsch, böhmischen Ausgleiches für das Staatsganze gerne jeder Ausgabe unterziehen, die ihr im Zuge des nationalen Friedenswcrkes zufallen kann und in dieser Beziehung alles tun, was einer Regierung nur immer möglich ist. In diesem Sinne bittet der Ministerpräsident um das Vertraueu und die Unterstützung des Herrenhauses. lLebhaster Beifall. Der Miuisterpräsident wird vielfach beglückwünscht.) Dr. v. Vaernreither brachte folgenden Antrag ein: In Erwägung, daß die Frage der Teuerung, mit der sich das hohe Haus nach einem gefaßten Beschlusse Feuilleton. Anzoletas Träume. M»ch dem Italienischen von M. Meyer-'I'c'novicH. (Fortsetzung.) So verging eine Weile mit Plaudern, dann ver. abschiedcte sich das Mädchen von den Männern unter dem Vorwaude, sie habe es eilig und dürfe ihre Padroui nicht länger mehr warten lassen. Doch ging sie nicht geradeaus uach Hause. Nein! Sie bog unter die Pro» kuratien ein — ein Nundgang, der ihr stets großen Genuß bereitete. Sie Pflegte sich in Bewunderung vor den mit teuren Waren überreich ausgelegten Schau« fenstern aufzuhalten. Dort stand sie unbeweglich, be« zaubert vom gleißenden Diamantschmuck, der es mit seiner strahlenden Pracht selbst mit dem Sonnenglanz aufnahm und mit ihm wetteiferte. Sie stand mit'ver. langenden Blicken, sah hier wundersames Glaswerk aus Murano, so zart und gebrechlich wie ein Hauch, durch, sichtig und leicht wie Lust — sah dort künstlerisch gcfer. tigte Möbel, Prächtige Stosse, köstliche, wundersame Spitzen, deren milchweißes Gewebe wie von Feenhand gezaubert schien. Vor diesen Herrlichkeiten verweilend, träumte sich Anzoleta ins Glück, von so schönen Dingen umgeben zu sein, die strahlenden Juwelen zu besitzen. Doch bei der Einsicht, daß sie Ahnliches niemals ihr! Eigen werde nennen dürfen, krampfte sich ihr das Herz in bitterem Weh zusammen nnd mächtig schwoll in ihr der Drang, die Ungerechtigkeit dieser Welt zu vcrwün-schen. Weshalb doch nahten sich ihr die jungen Elegants, von denen sie doch so sehr bewundert wurde, niemals mit einem ernstgemeinten Antrag? Warum mußte ihr guter Tila bloß ein armer Gondoliere sein, der ihr nichts bieten konnte als seine Liebe? Weshalb mußte sie hart arbeiten, um dennoch elend zu leben, während andere müßig im Golde wühlen durften? — All dies erwägend, nahte sich Anzoleta der Frezzeria, wo die Bchansung ihrer Brotgeber lag. Aber — war es die Einwirkung der bcschauteu Dinge oder die gehabte Un° lerredung — Anzoleta fühlte sich erleichtert und wurde heiterer, so zwar, daß sie die Treppe hinan fast un-bewußt mit fchöner Stimme ein Liedchen zu singen begann. Anzolcta wurde nicht gewahr, daß jemand herab» kommend stehen geblieben war und nun ihrem Gesauge lauschte. Es >var der Musitlehrer ihrer jungen Geble-term. „Bravo," ries er, „Ihr habt eine gute Stimme, schade, daß Ihr nicht singen gelernt habt!" — Bei diesen Worten blieb Anzoleta stehen. Starr vor Erstaunen sah sie dem Lehrer ins Gesicht und ein neues Blendwerk nahm blitzschnell von ihrer Phantasie Besitz — „Sprecht Ihr die Wahrheit, Maestro?" rief sie mit flammendem Antlitz und blitzenden Augen, „hätte ich auf dem Theater mein Glück gefunden?" — «Ich zweifle nicht daran," > war die Erwiderung. Er »oandte sich zum Gehen. — „Bleibt doch, um Gottes Willen, hört mich," bat nun das Mädchen, „sprecht doch, könntet Ihr mich nicht im Gesänge unterrichten? Wie wäre ich Euch dankbar! Als Entgelt würde ich Eure Magd, ja Eure Sklaviu sein, nun, fagt ja!" — „Es tut mir leid, ich habe keine Zeit dazu!" — „Hört doch, Maestro, bedenkt, Ihr fpendet eln Almosen: ich bin des Dicnens müde, wünschte schon dcn Tod herbei und nur Eure Zusage gäbe mir das Leben wieder — nun — seid gut, macht mich glücklich!" Mit gefalteten Händen und einschmeichelnder Stimme, so flehentlich und beinahe kniefällig bat Anzoleta. Sie »oar hinreißend schön in solcher Gebärde und Meister Alberti, obwohl kein junger Mann, war doch immerhin weiblicher Schönheit zugänglich. Nun unter« lag er ihrem anziehenden Reize uud fand keine weitere Einwendung. „Nun also, vedercmu, kommt Sonntag zu mir, ich werde die Stimme prüfen, vielleicht läßt sich etwas machen. Auf Wiedersehen!" — „Der Himmel segne Euch für Eure guten Worte," dankte Anzoleta, „Ihr tui ein gottgefälliges Wert!" Das Antlitz strahlend von neuer, froher Hoffnung, eilte sie ins Haus. Sie achtete weder der Vorwürfe ihlcr Herrin, noch der Zurnausbrüchc der Haustochter, deren Aufträge sie vergessen hatte, und ging nun ihrer häuslichen Arbeit nach, zufrieden und frühlicher als je im Leben, eine neue Zuversicht im Herzen nnd einen schönen, beglückenden Traum: eiue große Künstlerin zu werden. (Fortsetzung folgt.) kaibacher Zeitung Nr. 258. 2452 10. November 1911. zu beschäftigen haben wird, in vielfacher Beziehung zu der bestehenden Zoll» und Handelspolitik steht und weder die Ursachen der Tenerung ermittelt, noch Maßregln zur Abhilse aussiildig lllachen kann, ehe daß dieser Zu» sammenl)ang Nlöglichsl klargestellt ist, wird die Regie» rung aufgefordert, alle jene Behelfe dem Hause vurzu» legen, welche geeignet sind, über die Wirkung der bc» stehenden Zoll- und Handelsverträge, sowie der Ab» machungen mit Ungarn auf die Entwicklung unserer! landwirtschaftlichen und indnslriellen Produllion im allgemeinen und insbesondere auf die Preise Aufschluß zu geben. Nach Vornahme der Wahlen in die Delegation wurde die Sitzung geschlossen. Politische Uebersicht. Laib ach, 9. November. In einer Zuschrift des „Neuen Wiener Tagblatt" wird ausgeführt, es fei das Verhängnis der Stunde, daß die Wirkungen der innerpolitischen Kämpfe in Deutschland tief in die Urteile über die auswärtige Po-litit des Reiches eindringen und daß umgekehrt die Stellungnahme zur auswärtigen Politik das Verhält» nis der Parteien zueinander und zur Regierung mit» bestimmt. Herr von Kiderlen-Waechler hat gewiß die Alaroklo^Atlion nicht um taktischer Wahlzwecke wegen unternommen, aber er mag nebenbei wirklich gemeint haben, durch diese Altion seinen konservativen Frenn-den dienen zu können. Nummhr jedoch ergibt sich die beinahe heitere Sonderbarkeit, daß gerade die Parteien, wider die eine zugkräftige nationale Parole ausgespielt werden sollte, dieselbe Parole zn der ihrigen machen und mit dem Fcldgeschrei „Nieder mit der schwachen Re° gierung, auf in den Kampf für Macht und Ehre des Reiches" in die Wahlschlacht ziehen. Die „Neue Freie Presse" veröffentlicht eine Zu> schrist eines gut unterrichteten Gewährsmannes aus Konstantinopel, in welcher die Stimmungen wiedergcgo ben werden, die dort durch die neuerdings angeregte Idee einer türkischen Entente mit ben Naltanstaaten hervorgerufen wnrden. Es falle den türkischen Staats» männern schwer, in dieser wichtigen Angelegenheit zu einer Entscheidung zu gelangen, da gerade heute, wo durch den Angriff Italiens auf Tripolis ein allgemeines Gefühl der Unsicherheit entstanden ist, die Tschary» kowsche Idee einen gewissen Eindrnck machen muß. An» dcrscits frage man sich, wofür bei einer derartigen Entente der russifche Schutz gewährt werde. Die Antwort könne nicht anders lauten als: für die europäischen und asiatischen Besitzungen der Türkei, die dank der Schlag, sertigkeit des türkischen Heeres gar nicht bedroht er» scheinen. Die gegenwärtige Haltung der russischen nnd bulgarischen Presse nnd das nenerliche Anstauchen bnl° garischcr Banden seien übrigens Erscheinungen, die nicht als besonders erfreuliche Präludien eines Valtanbundes gelten können. Aus Konstantinopel erhält die „Pol. Korr." von kompetenter türkischer Seite nachstehende Mitteilung! Der Standpunkt der Pforte gegenüber der von Italien ausgesprochenen Annexion von Tripolis und der Cyre» naita lann nur der sein, daß sie diese Aneignung als, nichtig betrachtet. Das Vorgehen Italiens entbehrt nach türkischer Auffassung nicht nur jeder völkerrechtlichen Stütze, sondern i» Anbetracht der Ereignisse auf dem Kriegsschauplätze auch einer faktischen Grundlage. Die Annahme, daß die Türkei sich vor der Verkündigung der Annexion als vor einem fait accompli beugen und auf Grund desselben die Hand zu Fricdensvcrhandlnngcn bieten werde, ist irrig. Die im Schlußsätze des italic» nischen Zirkulars enthaltene Andeutung, daß Italien eventuell zu Mitteln greifen werde, nm der Türkei den Frieden aufzuzwingen, wird vielfach in dem Sinne aus« gclcgl, daß Italien im Falle fortdauernden Widerstandes der Türkei Inseln des Archipels zu besetzen beabsichtige. Diese Drohuug lann die Türkei von ihrem Standpunkte nicht abbringen nnd ihre Ausführung wird den Widerstand der Pforte nicht beugen. Die türkische Negierung ist entschlossen, die etwaige Ansdehnung des Kriegsschau» pluyes über das Gebiet von Tripolis und der Eyre« naika hinans mit der unverzüglichen Ausweisung aller in der Türkei ansässigen Italiener, deren Zahl mehr als 6l».UW beträgt, zu beantworten. Tagcsllcmgkitcll. — lDie Pariser Pythia über das Jahr 1912.) All- jährlich um diese Zeit pflegt Madame de Thöbes, die berühmte Pylhia der Pariser, die Phantasie ihrer Lands, leule mit dnnllen Prophezeinngcn für das kommende Jahr zn befruchten. Der Zufall hat es gewollt, daß viele Voraussagen der würdigen Dame eingetroffen sind, und so gibt es viele Pariser, die voll Spannung den jähr» lichen Prophezeiungen der Madame de Thöbes ent» ges,en sehen. Erllärte sie doch im vergangenen Jahre, daß l9N eine Fliegerin sterben, eine berühmte und be° liebte Pariser Schauspielerin das Opfer eines tragischen Schicksals werden und daß das Jahr 1911 auch einen Krieg bringen würde. Und es traf ein: in Etampes erlitt die Fliegerin Frau Moore ihren Todessturz, in den Fluten des Rheins fand die Lantclme einen trau» riaen Tod, und die Italiener erklärten der Türkei den Krieg. Auch für das kommende Jahr hat diesmal die Pariser Pl)thia ihren Gläubigen nicht viel Erfreuliches zn verkündigen. „Das Jahr wird in seiner Gesamtheit ein böses Jahr sein, wir sind in die Einflußsphäre des Planeten Merkur getreten, und dieser verderbliche Zyklus wird 35 Jahre dauern. Trotzdem werden wir im Jahre 1912 noch nicht den Krieg mit Deutschland haben. Ich sage ,den' Krieg und nicht ,einen' Krieg, weil dieser Krieg unvermeidlich ist. Nach dem, was ich heute voraussehen kann, wird dieser Krieg im Jahre 1913 lomnnn." Aber das Orakel hat noch andere trau» rige Prophezeiungen sür die Pariser. „Zwischen Jänner und Dezember wird ein Theater abbrennen, in der glei» chen Zeit stirbt eine der gr^ßicn Persönlichkeiten der Literatur, nnd bis znm März wird man in Frankreich! eine Reihe großer Theaterstandale erleben, tnrz, das Pariser Leben wird im Jahre 1912 starke Erschütterun- , geil aushalten müssen. Aber das Buch des Schicksals ^ verrät mir auch Schönes und Tröstliches: im Jahre 1912 ^ wird der Geist Frankreichs seine Erneuerung fortsetzen, ! das Nationalgefühl und der patriotische Stolz wird schö» j ner blühen als je zuvor und die Seele der jungen Gene» > ration erfüllen." — Na also. Mine. de Thdbes weiß, was sie den Parisern erzählen muß. l — ^Färben durch Licht.) Daß das Licht bleichende Wirkungen ausübt, ist bekannt, ebenso wissen wir, daß es manche Farben verändert. Neu ist jedoch seine zweck» bewußte Anwendung zur Herstellung von Farben. Dr. Oskar Baudisch, Zürich, hat eine Methode ge-funden, durch die eine sehr lichtechte rote Färbung auf Wolle und Seide mit Hilfe von Ditronaphthylhydro» xylaminammoninmsalz (der Leser kann daraus verzich» ten, das Wortungeheuer auszusprcchen!) erzielt wird. Die Lösung dieses Stoffes ist zunächst farblos. In sie wird der zu färbende Stoff eingetaucht, schließlich aus» gewunden nnd gedämpft, am besten in Gegenwart von Furmaldchyd. Nnn spült man im kalten 'Wasser und trocknet im Dunklen. Am Tageslicht, bezw. im Sonnen» licht erfolgt dann eine Umwandlung des bis dahin fchwach gelb bis gelbbraun gefärbten Stoffes in schönes leuchtendes Rot. — lLandwirtschaftlichcr Unterricht für Geistliche.) Aus Ehristiania wird gemeldet, daß der Bischof Vanq dem norwegischen Knltnsministerium sKirkedepartement) den Vorschlag gemacht hat, 35l)0 Kronen zu bewilligen, die für den Unterricht von Theologen im Landwirt-schaftswescn verwendet werden sollen. Bischof Vang be» gründet feinen Vorschlag damit, daß er die künftigen Pfarrer auf diese Weise in engere Fühlung mit den Landgemeinden zu setzen hofft, die sie zu versorgen haben. — Der Vorschlag ist sicher beachtenswert. Ein landwirtschaftlich erfahrener Pfarrer lann in seinem Kreise viel Gntes wirken, manches Vorurteil beseitigen, manchen Fortschritt fördern. Es braucht nur daran er» innert zu werden, welche Verdienste sich der deutsche Pfarrersland beispielsweise nm die Bienenzucht erwor» ben hat. — leisen, das nicht rostet.) Über die alltägliche Er» scheinung der Rostbildung an Eisen sind die Chemiker noch lange nicht einig. Man weiß nnr, daß jede Art des Eisens, die im Handel vorkommt, der Rostbildung ausgesetzt ist. Zwei englische Chemiker, Lambert und Thomson, haben nun Versuche mit einem Eisen ausgc» führt, das nicht rostet. Der Stoff, den sie dazu ver» Wendel haben, war chemisch reines Eisen, das aus einem Eiscnsalz durch Reduktion in Iridiumgefäßcn gewonnen worden war. Dieses chemisch reine Eisen wnrde nun mit ebenso chemisch reinem Wasser und chemisch reinem Sauerstoff, die beide auch eigens zu dem Versuche er« zeugt worden waren, in Berührung gebracht, und der Erfolg nxir, daß das Eisen durchaus nicht rosten wollte. Brachte man jedoch Eisen, das nur die geringste Ver» unreinigung enthielt, unter gleichen Bedingungen mit Sauerstoff und Wasser in Berührung, so trat sogleich Rostbildung auf. Das Ergebnis dieses Versuches ist offenbar, daß die Verunreinigungen des Eisens eine vermittelnde Rolle beim Rosten spielen. — sEin Jubiläum der Zigarette.) In England hat soeben der Herzog von Vncleuch, dem scin Vaterland nicht mehr und nicht weniger als die Einführung der Zigarette kerdcmll, seinen' achtzigsten Geburtstag ae» ! feiert. Als einfacher ^ord Dalkeith gehörte der Herzog >dev Sundergcsandlschaft an, die im Jahre 1855 von , London nach Petersburg ging, um der Krönung Aleran» Iders ll. von Rußland beizuwohnen. Zu dieser Zeit !w,ir die Sitte, Zigaretten zu rauchen, in Petersburg bereits weit verbreitet, während sie in London noch ! viMommen unbekannt war. Der Herzug fand Ge» schinack an dem gefälligen Genußmittel, brächte es nach England mit und wurde dort der erfolgreiche Propa-gandist der Zigarette. Gin neuer Tag. Von A,tncl Wcll-»l'e»berg. Xus dem Schwedischen i'iberscht von Francis Mar«. ;6, Fortsetzung.) (Nachdrml vrrbot«,.) III. Als der Umzug vorüber und das Ameublement des lungeu Ehepaars zusammengedrängt nxir, so daß einige Sachen beinahe aufeinanderslandcn, andere anf den Boden wandern mnßlen und die Möbel der alten Frau Sanddahl sich in den zwei leergewordeneu Zimmern ausbreiteten, fand die letztere alles in der besten Ord» nung. Außer der schon berechneten Ersparnis, die die Verändernng mit sich brachte, wurden noch verschiedene weitere Vorteile dadurch erzielt. Man war einander näher, und sie konnte ihrem Sohn und seiner Familie in mancher Weise nützlich sein, ihnen helfen und sie erfreuen. Es lag ihr jedoch ganz fern, sich ihnen in irgend einer Weise ansdrängen zu wollen. Vor nichts hatte sie solche Angst wie davor. Sie hatte tausendmal in Witzblättern von dem nngern gcdnldelen Geschlecht der armen Schwiegermütter gelesen und wollte unter keiner Be» dingung zu diesen gehören. Auch hielt sie streng auf das Prinzip, daß man sich in den meisten Verhältnissen zwifchen Menschen vor der Dreizahl hüten solle. Aber wie alles im Leben auf die Persönlichkeit ankommt, so nxir es auch hier der Fall. Eine feinfühlige Perfon konnte nie eine störende dritte oder eine Witzblatt» Schwiegermutter werden, sondern mußte immer alle Klippen zu vermeiden und da, wo eine andere zur Last gefallen wäre, eine erwünschte Hilse zu werden. Und die alte Frau wußte bei sich, daß sie solch eine fein» fühlige Person war. Schon am Morgen des zweiten Tages beschloß sie, ihren Standpunlt llar zu legen. „Nnn wollen wir über» ^inkoinmen, einander gar nicht zu geniereil", sagte sie freundlich. „Gestern nnd heute morgens bin ich bei Euch zu Gaste gewesen, aber jetzt wollen wir die Tür zwischen nns verschließen. Und dann machen wir, als ob Ihr in einem Stadtteil wohntet und ich in einem anderen. Frühstück nnd Abendbrot lann ich mir selbst auf meinem kleinen Spiritnstocher bereiten und das Mittagessen könnt Ihr mir auf eiuem Tablett hcreinschicken." Lili stand da und ordnete Herbstblumen in einer Vase, ganz verlieft in ihre Beschäftigung. Aber als Jakob nichts anderes antwortete als ein: „Aber ich bitte dich, Mamachen!" und darauf ein tiefes Schweigen entstand, begriff sie, daß es auf die Lauge nicht anging, so beschäftigt zu tun. Sie fühlte, daß man sie ansah, nnd im nächsten Augenblick mußte sie vielleicht auf eine direkte Anrede antworten. „Liebes Mamachen," sagte sie, „das kann doch gar nicht in Frage kommen. Selbstverständlich wirst du mit uns efsen und überhaupt mit uns zusammen sein." — „Aber siehst du, ich will keine lästige, alte Schwie» germntter werden, der man aus dein Wege gehl, und die man schief ansieht. Wenn es Euch jetzt reut . . ." Lili lachte und beugte sich über Eskil, der in sei» nem Kindcrstühlchen saß und spielte. „Hörst du, was Großmama sagt? Ist sie nicht gelungen? Was soll uns denn renen?" sagte sie, obgleich sie im selben Augenblick fühlte, wie eine wunderliche Angst ihr die Brust be° klemmte. Nun, wenn man so eifrig gebeten und genötigt wird, so muß man schließlich nachgeben, und das tat auch die alte Frau Sanddahl, allerdings unter feier» lichtn Protesten und Verwahrungen, indem sie alle Ver» antwortnng von sich ablehnte. Und als Zeichen ihrer Einwilligung ging sie in ihr Zimmer und Holle ihren silberneil Serviettenring mit dem eingravierten Namen. „Ihr habt es Ench selbst zuzuschreiben, liebe Kinder," sa.qie sie nnd schob den Ring anf ihre Serviette, gleich» sam als Vesiegelunq ihres Übereinkommens. „Ich kann nichts dafür." Und von nun an war die Tür zu Großmutters Zimmer sehr selten geschlossen, nnd diese hielt sich öfter in der Wohnung auf als in den Zimmern, die sie eigent-lich bewohnte. Aber wie gesagt, das war nicht ihre Schuld. In den ersten Tagen hatte sie sogleich verschwinden wollen, nachdem man vom Millagslisch aufgestanden war, denn sie hatte von Jakob und Lili gehört, daß die Stnnde des Tages, die jetzt folgte, einem vertrau» liehen !5tl'-ü.töt,<> gewidmet ilXlr, Lili nannte sie ihr Kosestündchen, denn sie waren gerade wieder wie Ver« lobte nnd sprachen nichl ein kluges Wort. Und Jakob hatte erzählt, daß sie sich da in eine Ecke des weichen Sofas schmiegten nnd einander bei der Hand hielten — daran erinnerte sie sich hanplsächlich. Darum fand anch die alte Frau, daß sie dieses halbe Stündchen allein sein tonnten. Aber nnn war es so, daß gerade in dieser halben Stunde auch der Kaffee getrunken wurde, und Jakob kam und legte die Hand feines lieben Mütterchens unter die seine und zog sie in das Zimmer. Sie konnte doch nicht ohne Kaffee bleiben, oder ihn in der Einsamkeit trinken. Das Kosestündchen tonnte ja anf eine an° d'erc Zeit des Tages verlegt werden, und so setzte er seine Mutter auf feinen eigenen Platz in die Sofaecke neben Lili nnd sich selbst auf einen Stuhl, denn es ging doch nicht, daß er auf den, Sofa saß nnd die Mutter auf einem Sessel. Und nun gab es so gnl wie lauter kluge Worte und Zigarrenrauchen und Handarbeit. Laibacher Zeitung Nr. 258. _____ 2453 W.November 19N. — ltehen. — Der Austritt aus dem Heere wurde bewil-li;t dcm Leutnant in der Reserve Josef Müll e r des Infanterieregiments Nr. 7 als invalid, auch zu jedem Landstnrmdienft ungeeignet. - fercnten des Slaatsnngestelltenausschlisses und seiner Unterausschüsse trilnahnu'n. Der Ministerpräsident legte dar, daß bis znm 1. Jänner die Ausschüsse über die Frogen schlüssig werden müssen, und appellierte an die Gewissenspslicht der Abgeordneten, daß sie für die Mehr» aufwendungen die Bedeckung auf anderen Gebieten be» sorgen müssen. Sollte bis znm 1. Jänner keine Eini-guua, erzielt sein, so werde mit diesem Tage eine ein« mallge Teuerungszulage gewährt werden. — In einer neuerlichen Konferenz, die Donnerstag den 16. d. M. stattfinden wird, soll hinsichtlich der Beamtenfrage volle Klarheit geschaffen werden. Hierbei wird auch die Re-giernng mit endgültigen Vorschlägen hervortreten. — zur Supplentin an der sünstlassigen Knabenvoltsschule,in Nischoslack ernannt. — Der k. k. Bezirksschulrat in Laibach Umgebung hat an Stelle der zeitlich in den Ruhestand versetzten Lehrerin Apol. lonia Dolin ^ el die geprüfte Lehrsupplentin Karolim. Mcdi5 zur provisorischen Lehrerin an der zweiklassi» gen Volksschule in Fresser ernannt. — lDic älteste Ttaatsrealschule in Österreich,) die Scholtenseldcr Staalsrealschnle, feierte gestern ihr 60jähriacs Jubiläum. " lPereinsweseu.j Das k. l. Landespräsidinm für Kram hat die Nildung der Vereine „1',-outov^no t?l,^!Ii,o äi-u3t,vc) v ttrmovhlil,", Bezirk Gurkfeld, nnd ,,1)i'u5lv<» vitliln.jl,'v in 7>,iMtc^cv vi-wv" mit dem Sitze in Krainbnrg zur Kenntnis genommen, ^o. " lIur Volksbewegung in Krain.j Im 3. Quartale 19! l fanden im politischen Bezirke Stein M089 Ein° wohner) 64 Trauuugen statt. Die Zahl der Geborenen belief sich auf 321, die der Verstorbenen auf 315, dar-unter 176 Kinder im Alter von der Geburt bis zu 5 Jahren. Ein Aller von 50 bis zu 7(1 Jahren erreichten 37, von über 70 Jahren 42 Personen. An Tuberkulose starben 46, all Lungenentzündung 4, an Masern 9, an Typhns 1, an Dysenterie 49, durch zufällige tödliche Beschädigungen 4, durch Selbstmord 2 Personen und durch Mord 1 Person; alle übrigen an sonstigen ver-schiedenen Krankheiten. ' —r. " Naoul Auernheimer, Feuilleton ,.N. Fr. Presse", 16. Oktober 1910. ^ lHymen.) Am 7. d. M. fand in Wien die Ve» mählung des Herrn Josef Pretnar, k. k. Marine-kummissärs in Pola, mit Fräulein Anna Tom^e Edlen von Savslidol statt. Der Bräutigam ist em gebürtiger Krainer aus Virkendurf bei Podnart, die Braut eine Tochter des Herrn Obersten Josef Edlen von Savskidol und der Frau Josefine Edlen von Savstidol, geborenen Pavlin, einer Schwester des Herrn Groß» grundbesitzers Alois Pavlin in Nirtendurs und des Herrn Oberbanrates Franz Pavlin in Laibach. —«5. — 'r hob die Zange auf und warf sie seinem Gegner ins Gesicht. Me^narec wollte dem Wurfe ausweichen, stürzte aber dabei rücklings zu Boden und schlng mit dem Kopfe derart an eine eifcrne Schiene, daß er sich ein.' lebensgefährliche Verletzung zuzog nnd bewußtlos liegen blieb. Der Schwerverletzte wurde ins Werks, spitul übertragen und später ins Landesspital nach Lai° bach überführt. — Mn Kind verbrannt.) Wie uns an5 Loitsch be> richtet wird, weideten vor einigen Tagen die vier nn> mündigen Kinder der Ehcleute Franz und Apollonia Gantar aus Jelwni vrh, Gemeinde Dole, nnweit des Hauses ihrer Eltern ein Paar Ochsen. Hiebei zündeten sie alls dem Feldwege ein Feuer an, um Erdäpfel zn bratcn. Als fich nun das älteste Kind, der achtjährige Martin, aus kurze Zeit entfernte, um nach den weiden« den Ochsen Nachschau zn ballen, entzündeten sich die Kleider seiner neben dem ssener sitzenden, zwei Jahre allen Schwester Franziska und gingen in Flammen auf. Die rasch herbeigeeilte Mutter brachte das schon mit schweren Brandwunden bedeckte Kind nach Hanse, wo es jedoch bald verschied. - bettelt und unweit von seiner Behausung im Walde gelagert. Am vergangenen Sonntag wurde diese Zigeu-nerbande in einer Waldung bei Ober-Danje von einer Gcndarmeriepatrouille lagernd betreten. Als die Zigeu« ner den Gendarm erblickten, feuerten sie gegen ihn einen Revolverschuß ab lind ergriffen dann unter Rück-lassung von 13 Selchwürsten, einer Decke, einer Kaffee» mühle, Kaffee, Zucker und einer Milchkanne die Flucht. " lVerhaftung einer Fahrraddicbsbande.) Seit eini» gen Jahren mehren sich die Fahrraddiebslähle in aus» sallender Weise, Von April bis heute wurden nicht wem» ger als sechzehn Fahrräder im Gesamtwerte von 1960 X gestohlen. Die meisten Fahrräder waren ohne jede Auf-sich, auf der Straße gestanden, so, daß sie jeden unred-lichci: Menschen in Versuchung brachten. Nun ist es end. lich der Polizei gelungen, eine wohlorganisierte Diebs« bände von vier Burschen in Haft zu nehmen. Montag wurde auf dem Hrvatski trg der 16jährige, seinem Lehr-meisler entwichene Buchbinderlehrling Josef Zalo/.nik, Sohn eines Eisenbahnbedien steten, dnrch einen Sicher» heiiswachmann wegen Vagierens verhaftet. Durch die sosorl eingeleiteten Nachforschungen brachte das Polizei» depanement in Erfahrung, daß'Zaloxnik jener Bursche ist, der am Samstag einem zehnjährigen Knaben auf dein Hauptpostamte eine Zehnkronennote entlockt und daß er am 8. Oktober dem Tischlerlehrlinge Johann Koncilija, weiters am 22.September demZimmermanns. lehrlinge Johann Trampn^ deren vur der Volksschule in der Komenslygasse, bezw. an der Zoisstraße gestandene Fahrräder entführt hatte. Beide Fahrräder verkaufte er noch am gleichen Tage in der Ortschaft Hraftjc um 70 Iv. Zalo5nik trieb sich fast einen Monat herum und schlief, um nicht der Polizei ill die Hände zu fallen, anfangs iil einem Gasthause in der Vahnhosgasse, wo er sich für einen Mechaniker, namens Alois Zalar, aus Niederdorf ausgab. Als er eines Tages das Gasthaus verließ, trug er in der Eile dem Lohndiener einen Hut und den, Knechte ein Beinkleid fow,e ein Rasiermesser davon. Nach diesem Diebstahle übernachtete er in Schup. sen und Slallnngen. Am zweitfulgendcn Tage forschte man auch die anderen Mitglieder der Diebsbande aus. Im Vestibül des Hauptpostamtes wurde der 16jährige Kessel schmiedlehr! mg Rudolf (>ma5ar aus der Tirnauer Vorstadt verhaftet, der vor drei Monaten seinem Mci« 'ter einen intassicrten Geldbetrag von 20 K, Weilers einem Bruder 100 Iv entwendet nnd sohin die Flucht ergriffen hatte. Desgleichen wurde der l3jähii.qe Schü-ler Paul Tepina aus Untcr-8i»ka festgenommen, der auö dem Institute in Kroiseneck entwichen war. Dei Haibacher Zeitung Rr. 258 2454 10. November 1911. vierte Komplice, der l7jährige Tischlergehilse Viktor Stibil aus Nnter»^ka, wurde abends im Landes» theater durch einen Delekliv, der ihn dln ganzen Tag versolgl halte, verhaslel. Wie durch dir weiteren Er. hebungcn sestgestelll wurde, war iwch der Bruder eines Burschen bei den Fahrraddiebslählen beteiligt gewesen. Das Diebslonsorlium hiell sich des Nachts zumeist in Unter.ki.^la auf. Vei Tage operierten die Burscheu ein» zeln in der Stadt inld fahndeten nach Fahrrädern, auf denen sie dann in dreister Weise davonfuhren. An einem der jüngsten Morgen hielten sie eine Beratung vor der Kirche in Unter<-Ä5la ab. Einer der Burschen ging vor» aus in die Stadt und lehrte alsbald mit einem Fahr. rade zurück, das er dem Tischlergehilsen Paul Igliö aus der Hauslaube im Coliseum entführt lMe. Der freche Bursche suchte den ganzen Tag einen Käufer. Abendo tierbarg cr das Fahrrad nntcr einer Harfe auf dem Laibacher Felde und bedeckte es, damit es nicht ge» strhlcn lvurde, lnit Heu. Ties spähte sein Kamerad Slibil ans und begab sich in der Nacht dahin, worauf ec beim Tagesanbrüche nach Bresowitz fuhr. Er fand sehr bald einen Käufer in der Person eines Schuh» nwchers, dcm er durch Vermittlung eines Wander» burschen das Nad um 40 !< verlauste. Siebeu Kronen hievon erhielt der Wanderbursche. Auch Stibil und Te- z pina waren Passagiere in der Bahnhofgafse. Letzterer trug sich in den Meldezettel als Iol)ann Tekauec, Lehr» ling aus Krainburg, ein. Der erstverhaflete Zaloxnik war schon wegen eines aus d^r Bleiweisstraße verübten Fahrraddiebstahles zu eineni dreiwöchentlichen Arreste verurteilt worden nnd sollte, da er flüchtig war, zum Strafantrille vorgeführt werden. Die Polizei vermutet, daß diese Diebsbande auch andere DiebstähU sowohl in der Stadt als auch in der Umgebnng verübt habe. Nach jedem Fahrraddiebstahl fuhr der Täter mit der Eisen« bahn davon und lehrte nach einigen Tagen zurück. Der Kesselscymicdlehrling schwärmte immer für Görz und begab sich lal sächlich einmal dahin. Auch die Stadt Bischoflack beehrten die Mitglieder der Bande mit ihren Aefuchen. Gestern nachmittags lieferte die Polizei die Burschen dem Landesgerichte ein. — lGünstigc Wirkung des Zuckers bei Herzkrank» heiten.j Der Rohzucker sk'l'lt eiu geeignetes Mittel dar, um die Muskeln mit der für ihre Arbeitsleistung er» forderlichen Dextrose zu versorgen. Die Bedeutung die-ser Zuckerarl sur die Ernährung des Herzmustels wird noch nicht entsprechend gewürdigt. Dnrch Versuche wurde nachgewiesen, daß bei Durchströmung mit Dextroselösung das ausgeschnittene Säugetierherz noch am fünften Tage kräftig und regelmäßig schlägt. Durch eine Anzahl Be» ubachtunaen am Krankenbette konnte von Dr. Gonestou der Nachweis erbracht werden, daß in Übereinstimmung mit dcn Ergebnisseu des Experiments die Darreichung von Rohzucker die Ernährung des Herzmusfels in der günstigsten Weise beeinflußt.» Es wurdeu vorwiegend Fälle von Herzerweiterung mil unregelmäßigem und ungleichmäßigem Pulse und Verbreiterung der Herz» qröße behandelt. Eilige Beobachtungen beziehen sich aus Personen, die in hohem Aller Erscheinnngen von Herzschwäche boten und nach Zucker nicht nur wieder gnte Herztätigkeit, sondern auch Gesundheit und auch Wider-standsfähigteil gegen alule Krankheiten erlangten. Wei< tere Beobachtungen betrafen Kreislaufstörungen im Ge» folge von Klappenfehlern, sie besserten sich auf Zucker» oarreichung, ferner Herzerweiterung nach Influenza, Überanstrengung des Herzens durch Sport, Herzschwäche im Gefolge vuii Tuberkulose, Vlutarmnl und Chlor» formnarkose. Trotz Darreichung großer Mengen von Rohzucker wurden nnr gelegentlich Spuren von Zucker im Harn nachgewiesen. - iKin diebischer Vursche.j Ende v. M. lvurde dcm Besitze; Johann Papier in Ober»Feßnitz aus dem Voi-hause ein Sack mit 19 Kilogramm Eßpilzen im Werte von l5>0 l< entn.xl>det. Als Täter n,nnde ein l?jähriger Bursche ansgesorschl, der die gestohlenen Pilze einem Kaufmann in Krainburg um 87 l< 43 ll verkauft hatte. Der Erlös wurde bei dem Vurfchen größtenteils noch vorgefunden. Weiters wurde der dortigen Besitzerin Geltrand Jurw aus eiuem Schubladekasten, worin sich 180 X ausbewahrt befanden, der Teilbetrag von lll! X geswhlen. Das übrige Geld ließ der unbekannte Dieb unl>erührt. — lDurchsselirannt.) Der 28 Jahre allc Johann Debevec aus No/.iäno, Bezirk Stein», war in einem Nierdepot in Unter>ßi«ka als Knecht bedicnstet nnd ver» schnxlnd am 22. v. M. aus der dortigen Gegend unbc» lannt luohin, nachdeul er vorher beim Inwohner Mat» thias Arbi 26 X und bei der Inwohnerin Helena Märn 22 I< .Kostschulden kontrahiert hat'te. Debcvec ist ziemlich groß, korpulent, hat blonde Haare nnd einen sol-chcn Schnnrrbart. * lFahrraddicbstnhl.) Mittwoch abends wurde dcm Haudlungsreisenden Anton Slrnad vor einem Spezerei-Warenladen in der Vahnhosgasse ein schwarz lackiertes Fahrrad, Marke „Styria", mit grünen Nanduugen, Freilauf und schwarzer Polizeinummer 454 auf Weiher Tafcl cniführt. * Dcim Diebstahle ertappt.) In einer der letzten Nächte ertappte ein Wächter einen in der Tirnauer Vorstadt wohnhaften Taglöhuer, als er am Krakauer Damm einiges der Firma Czeczowiezla gehöriges Bau» holz entwendete. " lVin flüchtiger Schneider.) Ein an der Karlstädter Siraße wohnhafter Arbeiter gab dem nach Unterfleier, mark zusländigen Schneidergehilfen Franz Paxon zur Anfertigung eiues Anzuges einen Geldbetrag von 16 !(.. Als er sich '.lnlängst nach ihm erkundigte, sand er ein leeres Nest vor. , — ^Kinematograph „Ideal".) Der heutige Spczial» ! abend bringl in seinem abwechslnngsreichen Programm zwei Nalurausnahmen „Trajekt Trellenborg»Saßnitz" nnd „Englische Besitzungen in Borneo" und das schöne Drama ^Doppelte Adoption". Für Humor sorgen die ! Films „Herrn Mayers Gardinen", „Seiltanz" sPa» ! rodie) und „Müller wohnt einem Hahnenkampfe bei". ! Samstag große Neuheit: Afrikanisches Drama mit Löwen und Lcoparden. Für nächste Woche „La prin- cesse Eartonche" lDie Diebessürsti»), Detektivschlager, > ein Gegenstück zn „Zigomar". Theater, Kunst und Literatur. ^ Kaiser Franz Joseph - Inbiliiumstheater.) Anläßlich der Gedenkfeier zur Erinnerung an den hundertsten Todestag Schillers überbot sich die Presse deö In° und Auslandes in erschöpfender Würdigung des unsterblichen Dichters, d('s Lieblings der Götter und s der Menschen, vor allem aber der Ingend. Eine neue ! Schillerlileralur entstand damals, den Manen des Un» l sleiblichen geweiht. Wir beabsichtigen nicht, diese Lite» rann zur Feier des 152. Geburtstages unseres Lieb» lingsdichters zu bereichern, es gäbe ja ohnehin nichts !mehr zu sagen, iuas nicht gesagt worden wäre. Einer erfreulichen Tatsache wollen nu> jedoch erwähnen. Was til'fsvurige Wirkung ans die Voltssecle anbelangt, die allen Versuchen, ihr die Freude an den Meisterwerten der Klassiker zn vergällen, siegreich widerstand, erwie-sen sich die großen Dichter, nnler ihnen Schiller, all ih»en heutigen Epigonen, die für den Tag schreiben nnd mil dem Tage vergehen, überlegen. Von dem literari» scheu Parteig'ezänle des Tages unberührt, wird das Volt heule uud immerdar seine Dichter zu verteidigen wissen. Das bcwies die begeisterte Aufnahme, welche die Auf» führungen klassischer dram. Dichtungen, namentlich abcr der Werke von Schiller, jederzeit hier fanden und der Ausspruch des unsterblichen Dichters „Die Bühne soll eine Erziehungsanstalt sein", wurde au den Abenden, wo er zum Volle redete, zur Wahrheit. Zur Auffüh» rung gelangte gestern des Dichters bürgerliches Trauer» spiel ^.Kabale und Liebe", 1783 fertiggestellt, 1784 ge-druckt und am 9. März zuerst gespielt. Wir können die Dichtung mit voller Berechtigung als historisches Trauerspiel, das heute uoch seinen vollen Nciz auf den Zuhörer ausübt, und als geniales Werk, von desseu Gewalt wir hingerifscn werden, bezeichnen. Hiebci sei ein trefflicher Ansspruch Schillers über „Genial", das heuie so oft mißbrauchte Beiwort, angeführt. „Das Genie ist ein altgewordcncs Kind", sagt Schiller. „Es zertrümmert und baut Weltreiche mit derselben Ge» lassenheit und inneren Ruhe, mit der das Kind sein Spielzeug auseinandernimmt und wieder zusammenfügt; es koilfundiert ebeu seine Seele nicht mit dem Gegenstand seiner Tätigkeit, sein Handeln ist frei, ist Spiel." Diesen Kinderzug bewahrte Schiller und wenn Hermann Turk in seinem Bnche „Der geniale Mensch" schieibl: „Der geniale Mensch ist kein anderer als der, in dessen Scele das mehr oder weniger klare Bewußt» sein von der eigenen iiberwelUichen Existenz lebt, so daß die ganze Art zn denken, zn empfinden und zu wollen, also alle Lebensäußeruugen dadurch bestimmt und be» dingt werden. Freiheit vom eigenen Ich, das Stehen über der eigenen Person ist es, was allen Äußerungen d^'s Genies ein ganz besonderes Gepräge verleiht" — so sehen wir wieder das Bild des großen dichterischen Genius vor uns entstehen. Freilich hanz erschöpfen wird keine philosophische Formel, auch zene Schopenhauers nich:, das Wesen des Genies Schillers. Es ist wie die Sonne, es leuchtet und wärmt. Man kommt dazu, es zu begrase», iudem man seine Werfe genießt. Wer „Kabale uud Liebe" mit Andacht und Liebe empfängt, grül,ell nicht darüber, lvas Genie ist, er fühlt es. — Allen, die über den Verfall der Bühne uud den über» wuchernden Operetten kultus klagen, empfehlen wir die knllnraeschichtliche Darslelluug „Das deutsche Theater im 19. Jahrhundert" von Dr. Max Martersteig, zum »if. rigi'n -Lesen. Die Zahlen, die er zur Keunzeichnung der Zustände der sogenannttn besseren allen Zeiten anführt, sind sehr lehrreich. In Mannheim wird von 1781—1808 an 47li Abenden Ifsland 37mal gespielt, Kotzcbuc sind in einem Zeitraume vou 20 Jahren 1728 Vlbende ge» widmet. Im gleichen Zeiträume erschaut Schiller mit den „Räubern" 15mal, mit „Kabale uud Liebe" 7mal, mit „Fieslo" uud „Earlos" je dreimal. Und damals kannte man noch nicht die Operette. Die Zeit der Klajsi» ker wirkte daher damals nicht in jener mächtigen Art, wie man anzunehmeu glaubl, und wir brauchen daher nicht gar so schr mit Neid auf jenes Zeilalter zu blicken und uus der heutigen Zustände zu schämen. Die Aufführung trug dem festlichen Anlasse Rechnung, sie war würdig. Alle Darsteller Ivaren von der Wichtigkeit ihrer Ausgabe durchdrungen und widmeten sich ihr mit begeistertem Eifer. Ter Bühuenleituug gebührt voll^ Anerkennung für die Sorgfall nnd Gewissenhaflig» keil, mit der sie die Dichtung vorbereitete und iyr szenischen und schauspielerischen Glanz verlieh. Wer kennt nicht die Schwächen der Zeichnung der Charaktere im Einzelnen, wer bewundert nicht die große schöpferische Kraft des Dichters im Ganzen? Die Brücke zwischen beiden zu finden, zwischen schönredncrischer uud echtcr Empfinduug zu vermittelu, dazu gehört Vegabuug, Ver» stand und änch schanspiclerische Reise. Über beide ersten Eigenscl)asten verfügen alle Darsteller; die Reife man-gelt jedoch noch den meisten. Dle hervorragendste Leistung bot Fräulein von H ardt in der vornehmen Gestaltung der klugen und slolzeu Nritiu, die schölle Gestalt, das wohllautende Organ, die ausdrucksvolle Sprechweise sowie die verständnisinnige Aufsaffung ver» heißen der jungen Künstlerin eine schöne Zukuuft. Hi«, reißend war sie besonders im Ausbruche des tödlich be-leidiglen Weibes, das sich mit flammender Beredsamkeit verteidigt. Fräulein Jenny hatte Gelegenheit in der Rolle der unglücklichen Luise den schauspielerischen Ne» fähiglingsnachlueis zu erbringen, das Gleiche gilt von Herrn Fock schau er als Ferdinand, eine Rolle, die wie jede Figur haltlosen Charakters schwer zu spielen ist. Neide sind Anfänger, beide begabt, beide am stärk' slen im Affekt. Fräuleiu Jeu n y'wußte in den lehlen Szenen die Angst und Erschütterung im Tiefsten 9es Weseus ganz überzcugcud zu bringen; nur fehlen so« wohl ihr als auch Herrn Fockschaner noch die rich-ligen Übergänge. Letzterem empfehlen wir künstlerisches Maßhalten; in der Ruhe entgleiten ihm die Wirlungs» mögli/hkeiten, er müßte dcn,s sein helles, hohes Organ herabslimmen und den Ton entschiedener anschlagen. Herr H e i m charakterisierte den Präsidenten mit Ruhe nud Überlegung, Herr Egerer legte das Wesen des Schurlcu Wurm, ohne m' grellen Farben aufzutragen, überzeugend dar. Herr Herbst erschien als Hof» marschall Kalb zu jugeudlich, spielte aber den albernen Gecken, ohne ihn zur Karikatur zu verzerren, komisch und doch mit einer gewissen höfischen Geschmeidigkeit. Herr Krifch, der mit Heiserkeit kämpfte, zeigte sich in der Rolle des Miller als tüchtiger Darsteller,-' ebenso war Frau Stein als seine Gattin gut am Platze. Herr K l e i n gab den Kammerdiener der Lady wir» kungsvoll, Fräuleiu De Vaal brav ihre Kammer» jnngfer. Die Regie des Herrn Egerer legte Zeugnis vou tüchtiger Arbeit ab. Das Theater lvar sehr gut bc« sucht, die Besucher, unter denen die Jugend zahlreich vertreten lixir, gaben ihrer Begeisterung freudigen «ind beredten Ausdruck. " .1. "* l^aruso i„, Grammophon.) Das musikfreunoliche Publikum fand sich gcslern abends trotz der wenig Ge» schmack verratenden Reklame in stattlicher Zahl m der Tonhalle ein, um durch Vermittluug eines ausgezeich» neten Grammophonapparales einen Eindruck von oer großen Sangeslnnst des weltberühmten Tenors Caruso zn gewinnen. Daß dieser Eindruck bedeutend lvar, be-wies der Beifall, der einzelnen Vorträgen folgte und sogar Wiederholuugeu und Zugabeu erzwaug. — Für die Behauptung, die Grammophonvorträge stünden den wirllicheu Gesangsvorträgen des Künstlers in leiner Weise nach, wird wohl kaum der Beweis erbracht wer-deu können. Wir hatten znsälligerweise vor einiger Zeit in Wien Gelegenheit, einen nahezu ebenso tadellos funk» lionierenden Grammophonapparat zu hören, der Oprrn» arieu von Caruso in italienischer Sprache, und Arien sowie Liedervorträgc von Slezat — daruuter Schubert« sche Lieder — in deutscher Sprache wiedergab, daher zum Vergleiche zwischen beiden Sängern natürlich nur g i a m muphouis ch herausforderte, denn Carufo hörteu wir noch nie, Slezak aber wiederholt aus der Bühne und im Qunzerlsaale. Das allgemeine Urteil lanlele damals dahin, daß der Vergleich üichl zu Ull-cumsten des letzteren ausfiel. ^. — lDic l5-i„tritt6tartcn zum Kammermusikabende des kcv^k.Quartettcsj sind in der Trasil Dolenee in der Pre^erengasse erhältlich. — Marcel! Talzer°Al,eud.) Die Ankündigung des am 22. d. M. ln der Tunhalle stattfindenden'Lustiaen Abends von Pros. Mareell Salzer hat, wie zu erwarten War, großes Interesse wachgerufen. Salzer genießt eben eine beispiellose Popularität uud seine alljährlicheu Vmtrags'Prcmiereu iu Berlin, Leipzig, Hamburg, Brcslau usw. sind das künstlerische Ereignis der Saison. Sein Kommen wird auch hicr allgemein srendig begrüßt werden. — Karle» sind in Richard Drischcls Buchhaud» Inng zu haben. — lOskar Straus) hat eine musikalische Komödie geschrieben, in der die Figur Heinrich Heines vorkommt. Die Komödie, die den Tilel „Dichterliebe" sührl, dürfte im Sommer im Münchener Künstlertheater anfgefüyrt werden. — l..8lovan.") Inhalt der 12. Nummer: 1.) Dr. Fr. IleNö: s Dr. Josef Vo^njak. 2.) Milan Pu-gelj: Der Graf. 3.) Josef Premki An so manchen. 4.) S. V.: Der Sari^cv „Narod". 5.) Ivan Mirt: Meine jnnge Liebe. 6.) Mitja: Notturno. 7.) Boje» slav M o l c: Sonett. 8.) Ivo G rohovae: In Vuda-Pest. 9.) Andreas Knäar: Ans unseren Gegenden. 10.) Fraueuliedcr. 11.) Vit. Feodor Ielenei'f An-drya Fijan. 12.) Engelbert Gnnyl: Klage. 13.) I. G..- Hcrbstorgel. 14.) Ein Märchen. 15.) C. Golar: Jägers Llcbeslied. 16.) Fenilleton (Literatur, Theater, Knust, Musik, Verschiedenes) mit Veiträgen von I. W e st e r , Dr. Fr. Kos, Kajetan Ogrizek u. a. — Das Heft enthält 8 Illustrationen. Tel ess ramme des l. l. Telegraphen-Korleipondenz-Bureaus. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 9. Novcmber. In fortgesetzter erster Lesung des Budgets erklärt, nachdem Abgeordneter Ritter von W asiltu gesprochen hatte, der deutschradikale Abgeord» nete Pach er, es sei notweudig, zu den letzten Aus» führungen der Abgeordneten Cleinwender nnd Groß Slellnng zu nehmen. Redner Wendel sich dann gegen die Zweisprachigkeit der böhmischen Behörden, verlangt na» lionale Abgrenzung und erklärt, die Deutschen seien sowoh! in Prag als auch in Wien bereit, den Weg der nationalen Auseinandersetzung zu gehen, um in ehrlicher Arbeit zu einer Einigung zu'gelangen. Unbeschadet des nationalen Streites müßte aber das Haus die dringen» Vaibacher Zeitu«g I^r. 35t<. 2455 10 Noucmber 1911. den Arbeiten im Interesse des Vultcs leisten. — In furtsllsetzter erster Lesung des Budgets betunt Abgeord» netcr Baron G u e h die N^tt^endiglcit der Hebung aller Zweige der inländilchen Produltiun, da nur die Hebung der landwirtsll>istlichcn und der industriellen Produktion die erschreckende Teuerungserscheinung beseitigen könne. Abg. zklofäc- führt aus, solange die Deutschen auf dem Programm bestehen „Weg mit dem letzten böh» mischen Veamten, mit der letzten böhmischen Schule, mit der böhm. Sprache bei den Behörden im sogenannten geschlossenen Gebiet", solange sie darauf bestehen, daß in einem Teil von Böhmen die böhmische Sprache ganz ausgeschlossen sein müsse, in den anderen aber die deutsch'- mcht nur gleichberechtigt sei, sondern auch als Staatssprache gelten soll, kann von einem Ausgleich leine Rede sein. Die Böhmen haben sich für die Opposition zusammengeschlossen und es sei kein Grund vorhanden, davon abzulassen. Redner schließt: Erst wenn eine Puli. tik der Demokratie, der Gerechtigkeit und des Friedens inauguriert wird, könne die Partei des Redners ihre oppositionelle Front verändern. (Lebhafter Beifall.) — Der Tiroler Abgeordnete Kraft erklärt, gegenüber dem Ministerium'Stürgkh müsse man mit Rücksicht auf den politischen Werdegang des Ministerpräsidenten sowie auf die Berufung Hussarels ein gewisses Mißtrauen hegen. Redner warnt die Regierung, den Patriotismus der Tiroler einer zu starken Belastungsprobe auszusetzen. Man verlange von der Regierung nicht Geld-millel, sondern nur mehr Wohlwollen zugunsten der För» derung des Fremdenverkehres. — Hierauf wird die Verhandlung abgebrochen. — Am Schluß der Sitznng protestiert Abg. Malfatti energisch gegen die gestrigen Worte des Abg. RiMr, welche nicht nur bei den italic» nischen Abgeordneten die tiefste Entrüstung hervorgeru» fen, sondern auch das Rcchtsgcfühl aller Parteien der» letzen mußten. Rybär habe offenbar aus nationaler Feindseligkeit die schwersten Beschuldigungen vorgc» bracht, ohne Beweise anführen zn können, nur auf Grund tendenziöser und seither dementierter Nachrich-ten. — Nächste Sitzung morgen 11 Uhr vormittags. Die Jubelfeier des Apothckcrvcrcines. Wien, 9. November. Der allgemeine österreichische Apolhckervcrein feierte heute seinen fünfzigjährigen Ve« stand mit einer Feswersammlung. In Vertretung des Protektors Erzherzog Rainer nx,r dessen Obersthof-meifter Graf Orsini-Rosenberg, ferner waren der Statt. Halter, Vertreter des Ministeriums des Innern, des Handelsministeriums, der Ärztekammer usw. erschienen. Graf Orsini'Nusenberg überbrachte dem Verein die berz'lchsten Glückwünsche des Erzherzogs, der es leb. haft bedauert habe, nicht selbst teilnehmen zu können. Mühlenbrand. Essezq, 9. November. Die hiesige Unionmühle steht !N Flammen. Das Feuer kam einige Minuten nach v^9 Uhr zum Ausbruch. Als die Feuerwehr auf dem Brand» Platze erschien, stand das Hauptgebäude bereits in hellen Flammen. Sämtliche Arbeiter konnten sich retten, bloß ein Müller trng am ganzen Körper schwere Brand» wunden davon. Wie nunmehr ermittelt ist, entstand das Feuer durch Kurzschluß. Der Schaden beziffert sich auf mehr als zwei Millionen Kronen. Die Mühle brennt zur Stunde (halb 12 Uhr) noch fort. Dic Cholera. Nudapest, 9. November. Die Sanitätsabteilung des Ministeriums des Innern teilt mit: In der Provinz sind sechs choleraverdächtige Erkrankungen vorgekommen. Der Nobelpreis. Tlortholm, 9. November. Die schwedische Akademie oer Wissenschaften hat beschlossen, den Nobelpreis der Literatur Maeterlink zuzuerkennen. Der italienisch-türkische Krieg. Ävnstantinopel, 9. November. „Sabah" meldet, daß vorgestern bei Suk el Djuma, etwa fünf Kilometer süd-östlich von Tripolis, ein Kamvf stattgefunden habe. Den Türken ist es gelungen, die Italiener zu schlagen. Die Italiener hätten darauf einen Gegenangriff unternom» men, der jedoch zurückgeschlagen worden sei. Die Türken hätten vier von den Italienern hergestellte artesische Bvnxnen außerhalb Tripolis in Besitz genommen. Tripolis, 9. November. Nachforschungen an den Ställcn der letzten Zusammenstöße haben ergeben, daß der Feind an arabischen Kombattanten Gransamleiten verübt hat. Mehrere», Gefallenen waren die Köpfe ab» geschnitten worden. Es kann kein Zweifel bestehen, daß bci diesen Zusammenstößen, namentlich am 6. und 7. November türkisch Offiziere und Soldaten beteiligt waren und daher für diese Handlnngcn direkt veran't-wörtlich sind. Anch der türkische Kommandant des Lagers von Aimzara hat ohne vorhergängiges Urteil unsere Kundschafter, sowie Araber, die verdächtig loaren, Kund. schafierdicnfte für uns zn leisten, aufhängen lassen. Nach diesem Vorkommnis ist es unbestreitbar, daß von tür-kisclM Offizieren gegen von uns verwendete und ange.. führte Araber die Konvention, betreffend die Vchand» lung der Verwundelen, offenbar verletzt wurde. ' Tripolis, 9. November. Der amerikanische Kreuzer „Chester" ist gestern hier eingetroffen, mit der Order, den amerikanischen Konsul an Bord zu nehmen. Diese Mahnahme war mit Rücksicht aus die in der türkischen Presse verbreiteten alarmierenden Gerüchte von der unmittelbar bevorstehenden Wiederbesetzung vun Tripolis angeordnet worden. Der amerikanische Kon» sul hat nnn lli der Erkenntnis, daß seine Abreise jenen tendenziösen Gerüchten Nahrung gegeben hätte, von der Abreise Abstand genommen, indem er seine Regierung Versichertc, daß Tripolis vollkommen ruhig ist nnd die Ausländer leine Gefahr laufen. General Cancva hat dem amerikanischen Konsul seinen Dank für feine loyale Haltung ausgesprochen. Tripolis, 9. November. !9 Uhr abends.) Die kleinen Kämpfe, die am gestrigen Abend eingesetzt haben, dauerten bis 4 Uhr nachmittags, wobei der Feind das für Angriffe aus dem Hinlerhalte so geeignete Terrain zur Hinderung unserer Rekognoszierungen benutzte. Während des ganzen gestrigen und des heutigen Tagcs hatte das 93. Infanterieregiment, das besonders enga. giert lvar, zwei Tote und ÜL Verwundete. An der Ost» front tauchten einzelne feindliche Gruppen auf und eröffneten von der Oase Gugi ans das Feuer gegen uns, zogen sich jedoch gleich znrücl, nachdem eine unserer Bat. teri^n ihnen geantwortet hatte. Nachmittag eröffnete die Batterie Sidi Messi ein wirksames Fener aus starte Arabcrabteilungen, die sich mit Verlusten hinter die dem t!. Bersaglieriregiment gegenüberliegende Linie zurück-zogen. Tripolis, 9. November, l^ Uhr abends.) Unsere Informatoren berichten, daß außer der Cholera anch Pocken im Feindeslager ausgcbrochen seien. Sie erzählen, daß Gerüchte im Umlaufe seien, wonach der tür» kische Kommandant aus Konftanlinopcl die Ordre er. halten habe, sich nach Djebel zurückzuziehen. Er sei aber nicht gewillt, Folge zu leisten. Anderseits könne er sich zum Handeln nicht entschließen. Das Kriegsschiff „Sa^ deg»a", das aus Homs heute zurückgekehrt ist, meldet, daß unsere Stellungen dort sehr stark sind. Paris, 9. November. Die „Agcnce Havas" meldet aus Tripolis: Der italienische Kreuzer „Liguria" hat Suara zur Bestrafung des Schmuggels bombardiert. Nach dcm Bombardement ist die Ortschaft geräumt vor° gefunden worden. Rom, 9. November. Die „Agenzia Stefani" de« menliert in kategorischer Weife das von einem Blatte verzeichnete Gerücht vun der Einberufung der Alters» klaffen 188? und 1886. Tunis, 9. November. Der übrige Teil der Nacht verlief ruhig. Die tunesische Negierung hat Ansamm» lungen verboten. In Barda.Adun wurden heute früh vier französische Malrosen von Eingeborenen ange» griffen. Hierbei wurde ein Matrose gelötet nnd die drei anderen durch Gewehrschüsse verwundet. Die Revolution in China. Hongkong, 9. November. Die Stadt Kanton hat ihre. Unabhängigkeit proklamiert. Mittags wurde die Trachenslagge unter Abseuerung einer Salve nieder» geholt. Peking, 9. November. Futschou ist nach lurzem Widerstünde in die Hände der Aufständischen gefallen. Der Vizetönig und der Talarengeueral sind enltommen. Der Iamcn lvurde niedergebrannt. Alle Fremden sind wohlbehalten und in Sicherheit. Neueste telephonische Nachrichten. (tsscgg, 10. November. Der Brand der Uniunmühle dauert fort und wird noch ein bis zwei Tage währen. Gegenwärtig brennen die Mehlvorräle. In der Stadt herrscht große Ausregung. Der Schaden ist durch Vcr-sicherung gedeckt. Wie amtlich gemeldet wird, ist lein Menschenleben zu betlagen. Berlin, !<». November. Reichskanzler Vethman. Hohlweg und Gemahlin folgten gestern einer Einladung des deutschen Kaiserpaareö zur Abendtafel. Koustantiuopcl, U». November. Einer amtlichen De. pesche der Pforte zufolge hat am 3. d. M. ein itu» lienischeö Kriegsschiff zwei Krämerbuden im Hafen von Kaich bei Benghafl bombardiert, ohne, jedoch nennens» werten Schaden anzurichten. Der italienische Kreuzer, der sich vor dem Hafen vun Solom befand, ist abgc-dampft. An der Küste vun Solom kreuzt gegenwärtig eul Torpedobootzerstörer. Paris, 10. November. Wie „Agence. Havas" aus Tnnis ersährl, wurden von den Eingeborenen nicht sran-zösische, sondern drei norwegische Marinesoldcuen ange» griffen. Von den Marincjoldalen lvurde der eine fchw'er, zwei leicht verwundet. London, 10. November. Premierminister Asqunh sagte auf dem Lordmayorbanketle in Guildhall über den Rucktritt Balfours folgendes: Der Rücktritt Valsuurs ist für das tägliche Leben des Parlaments unersetzlich und es wird lange dauern, bis in den vordersten Reihen wieder eine Person austaucht, die so unschätzbar wertvoll sür seine Freunde und furchtbar für seine Feinde sein werde. Asquith kam hierauf auf die Krönungsfeierlichleite», und die Reise, des Königs» Paares nach Indien sowie auf die Reichstonferenz'zu, sprechen und wandte sich dann den kürzlich stattgehabten Arbeitsstörungen zu. Asquith verurteilte die barbari» scheu Methoden der Kriegführung im industriellen Kampfe, der auch auf vernünftigem Wege beigelegt wer-den könnte. Jede Regierung habe die Pflicht, in einem solchen Kampfe die Aussöhnung zu erleichtern- die Re-gierung sei jedoch auch gewillt, jede Gelvaltanwendung zu verhindern und das Gemeinwesen vor der Sperrung der Vorräte zu schützeil sowie die Verkehrsmittel nnd deren Betrieb zu sichern.____________________ Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. ! Neuigkeiten am Büchermarkte. Star ckr Dr. C. N., Freimaurerei als Lebenölunst. X 216. - Steiner Dr. Paul, Xanten. Kataloge West. und Süddeutscher Ältertumssammlung 1, Ii 4 80. — Stelcl Dr. Wilhelm, Was am Grund der Seele ruht..... Bekenntnisse eines Serlenaiztes, k 560. — Stelel Dr. Wilhelm, Nervöse Leute, kleine Federzeichnungen aus der Praxis, l( 360. — Stern Adolf, Die Ausgestohcnen, 2 Bde,. l< 840. — Stern Alfred, Geschichte Europas von 1830 bis 1848, II. Band, X 10 80. — Stern Alfred. Geschichte Europas von 1830 bis 1^48, III. Vand. X Ib-...... — Stern Dr. C., Der gegenwärtige Stand des Fürsorgewesens in Deutschland unter be» sonderer Verücksichtiguug der Verhütung und Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten, X 4 80. — Stcrneck Dr. R. v.. Der mathematische Unterricht an den Universitäten, X 1-40. — Streubel Rudolf, Präparationen für den Deutschunterricht, IV. Teil, Oberstufe, 2. Abteilung: Gedichtsbehandlungen II. X 3 84. Vorrätig in der Vuch-, Kunst- und Musikalienhandlung Jg. v, Kleinmayr 7U. F. 735 0, 8 1, . , halb bew. 10 0 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur betraft 6 8°, Normale 5 1». Wien, 9, November. Wettervoraussage für den 10. d. für Steiermart, Kärntcn und Kr a in: Vorwiegend trüb. un» bestimmt, etwas wärmer, östlich später schlechtes Wetter; für Trieft: Veränderlich, unbestimmt. Temperaturznnahme, süd« östliche, lebhafte Winde; für Ungarn: Einige Temperatur« erhühung im Westen, Niederschlage, später Nachtfröste voraussichtlich. K. k. Polizei Veamteu'Lotterie. Morgen findet um 8 Uhr abends die Ziehung der t, k. Polizei»Beamten-Lotterie statt, (443l k) Narodna kavarna. Svetovnoznana, priljubljena elitna dunajska damska kapela R. H. Dietrich koncertuje vsaki veèer. Zaèetek ob 9. uri. Vstop prost. Slavnemn obèinstvu In rodoljubom iz dežele se 2—2 prlporooa za obllen obisk Fran LLx»LLpeš. ÜWWlW ln WM WM Will. seckste ^, lm Nazinogeviiuae, I. block. Olgemäläe, Aquarelle, ttaclierungen uncl Merke cler Viläbauerkunst. Geöffnet täglick von . .» P- U-* *'¦$<> 92-n> 2 k. «t.K. (Jan.-Juli) p.K.4 «/tfO »*•- • ,, „ p. A.4 »/*C S2- 2 4-I%».W.Mot.Fek.A»rF.K.4>2 9<90 «*¦/L• J3 4'2»L „ ,, ,, ,, p.A.4» 8<'9O flßVC> .3 4'8«/# ,, Bllfc.Ajr.-Okt.p.K.4-2 »«-JO SC-5C "U-S«;, ,, „ „ „p.A.4-8 »e/0 96-30 L«*«v.,j.i»60zu50ofl.ö.W.4 ^eo7'« /eeyt* Lo»«T.J.18G0zUl00n.ö.W.4 441 — 468- L*MT.J.18Mzul0<)fl.b.W.... 609- 621- JUe«v.J.18li47.u ÖOil.ö.W.... 804-to 810 60 W.-D»«än.-Ps.ia0fl.30oF.» 2*7-7« !l9-?t Oeaterr. Staatsschuld. •«t.StaatbischatzBch.atsr.K. 4 99-10 100-- Oist.GeHr.Btlr.GoldKasBe. .4 1169V 116-it „ „ ., ,, p.Arrgt. 4 lit SO 116-10 O««tlU»tei.K.-W.»tfr.p.K..4 9i-go 93- i. >> ,. i, „ ,,Ü..4 91S6 D2-- •tst.]iT«6t.-Rent.stfr.p.K.8i/j 10-60 SO-SO Fraia J«efsb. i. Silb.(d.S.)6V4 il*'1^ U*it Galiz. KarlLudwigeb.(d.St.)4 92-- 98- Wordwk.,*.u.8üdnd.Vb.(d.S.)-J 9rSC SS-So K»i»«sb.i.K.-W.stsr. (d.S.)4 92-3t 988t Tob StMitz. Z&lilnupiilifm. liMiibakB-l'riuritllt8-0bliff. ßShm. Nordbahn Em. 188B 4 114-11 116-7& Böh*)."W«Btbahn Em.1885. .4 9806 $40f BöbM.Westb.Ein. 1895i.K. 4 9fSt 9ä-8t Ferd.-Nordb.E.1886(d.S.)--4 96f!t> 97S0 4t». E. lüO4(d.St.)K___4 96-SO 97'SO FranzJosefbb.E.1884(d.S )S4 ß5ßf 94nt Calix.KarlLudwigb. (d.St.)S4 93-!t 942b Laib.-Stein l.kb.200nj000fl.4 9!-f>0 98-60 L*m.-Czer.-J.E. 1894,d.S.) K4 92-tO 9360 Ntriwk., Oest. 200 il. Silber ö iOi-76 103-76 4t*. L.A L. li»O»(«i. S.)KS'/-, iW7(/ «4-7t ScMi)til Pro». Nordwb.,O#tt.L. B.2OOH.S.6 loyto los'tc dto. L.B.E.1903(d.S.)K3i/j W7C 84-70 dto. E.l885 200u.l000fl. S. 4 S4-~ or,-.. KudolfsbahnE. 1884 (d.S.) S. 4 92-90 98-9C Btaal8eisenb.-G.B00F.p.St. 3 379— 8S3-- dto. Ergz.-Netz500F.p.St. 3 S78-- 3f:-- SiidnorddeutscheVbdgb.O.S. 4 92-9t 98-96 Ung.-gal.E.E.l&87200eilbcr4 92-10 98-10 Ung. StaateschnU. Ung.StnatBkaseensch.p.K^Vi 99'SO joo-io Ung. Rente in Gold ... p. K. 4 uo-06 uvst Ung.Rentei.K.8tfr.T.J.19lO 4 90-76 äo-s>o Ung. Rente i. K stfr. p. K. 4 ao-76 90 a6 Ung.Prämien-AnlehenalOOfl. 449— 464-U.Theiss-R.u.Sieg.Pnn.-0.4 804-- gjo--U.Grundentlastg.-Oblg.ö.W. 4 91 oe B2-ot Andere öffentl. Anlehen. Bs.-hen. EiB.-L.-A.K.19O2 4'/3 9S-46 99-4C VVr.Verkehrsanl.-A. verl.K. 4 92 10 98-10 dto. Em. 1900 Terl. K . . .. 4 9! 40 93-40 GalizischesT. J.l893verI.K. 4 98-7t 947t Krain.L.-A.T.J.1888Ö.W. .4 9Q-2b 9i-2t Mähri^chesT. J. 1890V.Ö.W. 4 93-76 94 7t A.d.St.Bndap.v.J.i903 v.K. 4 59-7» 90-7t Wien (Elek.) T. J.1900 v. K. 4 92-60 98-ti W ienOnfeat.W. J. 1Ü02T.K. 4 93-46 9441 WicnT. J.1S08 v.K.......4 92-60 93bl RusH.St.A.190Gf.l00Kp.U. 6 103 4t J03-<)t Bul. St. -Golduni. 1907 100K4*/a 94-St 96-St Pfandbriefe und KommunaloMigatUnen. H0J.4 93-— 94- dto. dto. 78J.K.4 9S-~ 94-- dto. E.-Scb«ldich.78j. AJ 98- S4-- t>chlüHknri? "'<>ld | War« Galiz.Akt.-Hyp.-Bk......"""ö uo-~ — •- dto. inh.50j.Ter].K. 4V» **'B0 "'s<> Galiz.Landesb.5l'/aJ.T.K. 41/1 ss'~ 1OO'~ dto. K.-Obl.lll.Em.42J 4>/, 9*"« -^-2« Mi. Bodenkr.-A.86 J.ö. W. 5 tor- iOi-~ ]str.K.-Kr.-A.i.62'/jJ.v.K. 4'/» $D'76 1002li Mähr.Hypoth.-B.ö.W.u.K.4 93-60 94-60 Kied.-06t.Laiid.-Py]).A.66J.4 S3-7t 94-76 Oeßt. Hyp.-Bonk i.50 J.verl. 4 $3-60 94-60 Oest.-ung.BanköOj.v.ö.W. 4 96 60 9Tiso dto. 50 J. v.K..........4 S6-60 »7-et Certr.Hyp.-B.nng.Hjisirk.*1/! 9s'eo w'«" Comrzbk.,Pest. Lng.41J. 4>/i «»'?» »976 dto. Com.O. i.f>0'/2J.K4'A 9S-26 P9!6 Hctm.B.-K.-A.i.&0j.T.K4'/1 9676 9976 Siark.InnerBt.Bud.i.öOJ.K'J'/s »*— 99-~ dto. iub.siOj.v.K.....4'/* 91-90 92-90 Spark. V. P.Vat. C.Ü.K.. 4'/» 9S-- f>s~ Ung.Hyp.B.inPcstK. . . 4>/a »'•«0 9960 dto. Kom.-Scb.i.50J.T.K4Va SS'60 B9-60 Eispnltali»-Prior.-Ol)lig. Kasch.-Oderb.E.l889(d.S.)S.4 Sl-30 92-30 dlo. Em.l>J08K(d.S.)- . .4 9126 9226 Lemb.-Czer.-J.E.l8t<4800S.8-6 «7-20 SSZO dto. 300 S............* 9l'8O 92-SO SlaatPOieenb -Gesell. E. 1896 !d.St.)M.100M........3 *»-60 90 60 ^üdb. Jan.-J. 500 F. p. A. 2-6 268-66 264-6t, UnterkrainerB.(d.S.)Ö.W. .4 94-- &<,••.. Diverse Lose. Hodcnkr.ÖBt.E.lSPOi» lOOfl.SX 300-- 306-- detto E. 1889 h 100 fl------3X 274-- 2S4-- Hypolh.-B.unK-l>'1firo--Sl>nv- ä 100 sl................* 366-60 26260 ^erb. Pruinicii-Ajil.il 100 Fr. 2 126-60 iS2-60 I>ud.-Bo6ilica(Domb.)5«l.ö.W a*-?e 42-?t Crtd.-AnBt.s.H.u.GlOOsl.ö.W. 612— tzr- Uibach.PräBJ.-Anl.aoD.ö.W S6-— at- Sc.hlußkuiB Geld | Ware RotenKreK,8st.G.T.10fl.ö W. 7j>-«o 86-bo Uetto ung. G.». . . 5H.Ö.W. 63-— t9-Ttlrk.E.-A.,Pr.-O.400Fr.p.K 18846 2414b Wiener Kommunal-Lose Tom Jahre 1874.....lOOfl.ö.W. U4-- BX4- Gcwinstfich. der 8»/0 Pr.-Sch. der Bod.-Crtd.-Anst.E. 1880 7lto 79-60 Gewinstech, der 8»/, Pr.-Scb. (icrBod.-Cred.-Anst.E. 1889 H3- 138-Geivin&tsch. der 4»L Pr.-Sch. der «ng. Hypotkekcn-Bank 69-76 66-76 Transptrt-Aktiei. Donau-Dampf.-G.fiOoa. C. M. 1144- 116O-Ferd.-Wordbahn 100« fl. C M. 60W- 6040-- Lloyd, üBterr........400K tee-— t«7- Staats-Eisb.-G. p. U. 200 il. S. 784- 786-Südbahn-G.p.U. ...öOOFrs. ///•— ltf- Bank-Aktiei. Anglo-österr Bank 120M.18K 8X4-76 it6-7t BankTer.,Wr.p.U. 2Odfl.3O „ 648- 644-- I!od.-C.-A.allg.ö»t. 300 K 64 „ isoS - i3io- Crfdit-Anst. p. U. 32OK!12 „ 663-— 664-~ Credit-B.nng.allg. JOOfl. 41 ,, *<7-7* S4S7t Eskompteb. steier. 200fl.32 ,, 6i2— 614- E8kompte-G.,n.ö. 400KB8 ,, 783 ¦— 71460 Liindcrb.,öst p.U. 200sl 28 ,, 646-60 64760 l-nibother Krcditb 400K28,, 473- 474- Oesl.-ungar.B. 1400K90BO ,, 1990-- 200O-- Unionbonkp.U. . . 2O0fl.82 ,, 62»'7o 62670 Verkehrsbnnk,allg.l4(ifl.2O ,, 87960 38026 Živn«Bten.banka lOOfl. 14 „ 280-- Ui~ Industrie-Aktien. Berg-u. Hüttw.-G., ost. 400 K 97*-— 9S0--HirtenbergP.,Z.u.M.F. 400 K 1196-— 1198--Königsh.Zement-Fabrik 400 K 362-- 864-LergenlelderP.-C.A.-G. 250 K 266-— X60-Montan|M.,öiUrr.-«lp. IOOB. *27- »28- Schl«AkntH CM | VT— Perlra*M«r k. X. >. r. INI. 468- 470 — Prager EiBo-iiW.-Ges»». 60« K 2627 •— !8*7~ RimaK»x.-Salf4.Tarj. 1»OB. «7« 10 «77 19 Halgö-Tarj. Stk.-B.....1MB. 67* t'77' — Bkodawerke A.-G. Pils. tOO K «1140 «tt4t Waff»»-F.-G-,»eterT. .. l«0fl. 7«J - 7O