OMcherM Mum. Nr. 135). Pränumeiationspreis: Im «iomptoir ganzj. fi. il, halbj. fi. 5 50. siir die Zustellung in« Hau« halbj. bl> ll, Mit der Post ganz,, st. ib, halbj. 7'5N, Freitag, 14. Juni. Inlertlonlgebür: «für Nein« Hnserate bl« zn 4 Zeilen «l lr., größer« pr. Zelle » tt., bei öfteren Wiederholungen pr. Zelle 3 lr. 1878. Amtlicher Theil. . ^»l 12. Iu»i 1878 ll'indc in drr l. l. Hos und ötaats- laus' ' '" ^'"^ ^"^ ^^ ^''^^ ^ illrichsqeje^blattr^, uov ,-^M blos in drr denlschcn ÄiX'gabc, anil^c^rocn und vrv ^a«srll)!! rnlhiilt unler: ' ^^ dir Klindinnchiinss drs Äckrrbamninislcrinmc' voin 21. Mai l^78 inlirlrrff drr l!n!cl0idnil!iss drr Slaal>? nnd »» dir Vrvordnnn^ orr Ätinislrriril drs Innrrn, drr ^-i» llanzrn mid dc>) vandrK' lwm 7, Inni l8?8, belrrsfrnd dir Anodr!)N!iiiss dr>s »nil drr ^rrordnnnii vuin 2l, ^.!iärz d. I. ^!t. G. Vl. Nr. 22) lnndlirmmylrn (iin- nnd Dnrch Nchrvcrlwlrö vun Hadern li, s. w. ans Brsnnndirn anj ganz Nujzlnno nnd da^ Vcrbul dcr Cin^ nnd 3nrch>nl)r ,u ^von Vrll>cdrrll^ '' ^l dir Vrrordnnn^ dcs Iilstizminislcrininä voin 6. Inni 18?«, Iictrcsfrild dir Acndrrung dcs ^rbirlonillsanijcH dcr «,, ^czirt^^rrichtojprciilzrl ^ini^rod nndKrosno in ^slssalizirn i ^ "2 da^ (^'sr^ uoin N. Inni l,878, dclrcsfrnd dir Brdcllnng drs drin ^rinciiisaincn ^iinislerinnl liis zur Höyr uun «>o Ätillionrn Gnldrn liriuillililcn Urrditr^. („Wr. ^jtg." '.'ir. 1!l4 voin 12. Inni 1878.) Mhtamtllcher Theil. ^er bevurstchcude WalMmpf iu Deutschland. , Der deutsche Bnndesrath hat betaiiilllich nach ."'er nur turzeil Debatte eillstliulllig die von Preilszen "üwtrag^> ^lislosllNl) des Reichstages beschlossen. Das ^>ultat stand so >ehr ailßer allein Zweifel, daß die ^U»lUc bereit» die Rubrik „Znr Wahlbewegnng" l^!»et und die Parteien znnul)eil die Campagne ^li d(!gDil!le!l yattcn. Spezlell m Berllil, ans das ^ bci oenl devurslchcndell ^alnpfe aller Angen richten ^den, da durt dle Soeialistcn ini ^lirjayre ihre a>n Mm Ansschcn errcg^ndcn nnd gcvällschuullsten Sicge /Wen 1)al)cn, ist die FurischnttSpattei »liilcr antl. ^lllistischer Fahne bereits alls den Plan gcnctcn, nnd ^ ^enttalwaylcoiliite u^rtilndigt, daß sic olc Sueiat- ^lNvkraten aus der Vcrtretnng Berlills in, Reichstage ^"ställdig verdrängen werde. Nie sichrer der ^ll»,lMiberalcll wollen sich nachsteil Hainötag iiber ^ Ittdzilgsprograinin der Partel jchliissig inachen. ^^ leitenden Köpfe des Centrums, die in >olchen ^i^)- ^''len iulmer mn geränschlosesten zn tagen Pslegcn, h" ^ olM Zweifel ihre Maßnahnlen bercltö vor« ^'"let. Alles in allein, der Beschluß des Bundes« ^s war bereits eseulnptiert nnd er sindet alle Par ^ die etwas zn hoffen habell, uild mehr noch jene, JeMeton. Oilder aus China. Horlschnnu.) l>^ Diesen Uebertreibnngen wird su allgenlcin Glau-„^ llescheillt, daß der in Chilla anwmmende Frenide F,^."nderes zn schell erwartet, als die schreckliche l^ lllchtcit aller der Schrecken, uon denen er gehört ei,' Und — er erstaunt über den geschäftigen Anl'lick leb», ^'"»-'stscheil Stadt, das znfriedene, friedliche Ans-lvch/ ^^ chinesischen Dörfer nnd die reichen Ernten, bern - ^," ^"uohner von so manchem Acker des nn-Bodens einsahrell. Wo ist deiln nnn !liH.^^bel, uoil der so viel geredet wird? Sicherlich d^"mis den Straßen, den Handelsplätzen oder in ^. ^.uf Erden, die man in jeder großen Stadt fo '^ü slnden kann. Hier sieht er das Laster ill seiner , H/'" Häßlichkeit: hier treffen sich der Spieler, der >ick"' der Bettler nnd ähnlicher Abschanm der mensch-ei,/ s ^sellschast, unl deiu Gotte zu opfern, der ihnen ^Ulzes Vergessen von Schmerz nnd Elend gewährt, ^is" hier China ist, so sind die Erzählnngen oer l>e»l l?l!ll nur zn wahr; dann ist eine große Nation , ^)r ^'schell Gift znm Opfer gefallell nild lhre gäuz- ^^'llichtung ist nur eine Frage der Zeit! ^riÄ ""ch gestehen, daß ich nach diesen Anzeichen Ulch? gesllcht habe; doch wurde meine Leonid ill ..."F Äustlärung uon Thatsachen belohilt, dle mich ^"Mgerell Schlüssen geführt haben, als dlc all. ^t "'^nominellen. Ich habe über Chlna als Nation ^ ch"? ^"" Besuch einiger Opinmläden geurtheilt "'lu weilig »ach dem halben Dutzend extremer Fälle, die mir Persönlich zur Kenntuis gelangt sind oder die ich den Berichten der ärztlichen Missionäre entnommen habe, welche den Ho>pitälern für einheimische tränte vorstehen; auch leugne ich durchaus uicht, daß das Opium em Fluch ist, msofern als eine große Zahl Menschen ohne dasselbe besser leben wür-deu. vergleiche lch aber seiile Wirluug als Neiz. mittcl illil oer der alkoholischen Getränte des bestens, so mnß ich bekennen, daß der vergleich sehr zunl 'Nachtheil der letzteren ausfällt. Wo Opium zu Hun« derten tödtet, zählt der Schnaps feine Opfer nach Tanfenden, und die in einer enropäischen Stadt so häusigen entsetzlichen Szenen voll Trunkenheit sind m China ganz anßerordenttich selten. In einem Lande, wo der Mann das Recht hat, seine Fran körperlich zu züchtigen, ist das Schlagen der Frauen unbekannt, lind in einem Lande, wo sich die Lente um wenig Geld den stärksten Spiritus verschaffen können, ist der Ausdrnck Oolu'mm UUM0N6 nilübersetzbar. Wer hat ill China je einen Betruukenen onrch eine enge Gasse tanmeln oder mit dem stopfe in emem Graben an der Landstraße liegen sehen? Die Chinesen sind nüchtern, srledfertig und steinig; sie verabscheueil deu berauschenden, zum Streit reizeudeu Reisschuavs und wenden sich zu der lhuen mehr zusagenden Opium-pfeife, welche da« erregte Hirn besänftigt, Schlaf erzeugt nlld den ermatteten Körper stärkt. Mir ist nicht gelungen, auch nur ein Zehntel von jenem wirklichen Laster zu entdecken, welches die glänzende Carriere so vieler, mit allen Vortheilen der Bildung und Erziehung ausgestatteter Meuscheu ver-nichtel, die, wie man euphemistisch sagt, der Gewohu-heit huldigen, „lhre kleinen Finger ansznheben." 'Nur wenige Chlnejen schemen Frennde des Wellies zu sein, und Opium steht ourch feinen Preis außerhalb des Bereiches der blauröckigen Masseil. In manche» Ge- genden, besonders in Foruwsa, rauchen die gutbezahlten Stuhllulis sehr start, um jeue Wunder der Ausdauer verrichten zn können, die »nun so uft von ihnen verlangt. Zwei von ihnen tragen einen gewöhnlichen Ehimsen »lit seinem Meiderlusten in acht bls zehn stunden auch an den heißesten Sommertagen sechs bis siebell Meilen weit. Sie marschieren zwischen einer nnd ein eine viertel Melle in der Stunde; au einer Haltestelle angelangt, gehen sie unverzüglich dahin, wo man mit Speise und Opium ihrer wartet, rauchen ein wenig, gönnen sich so uiel Ruhe, als der Reisenoe ihnen gestattet, und machen sich sofort wieder alls den Weg, — und dem in dein Stuhle Sitzenden muß die Leichtigkeit und die Elasticität ihres Ganges im Vergleich zu ihrem trägen, langsamen Schrill eine halbe Slunde vorher ausfallen. Sie sterben natürlich früh; aber wir haben auch im clvilisicrten Europa Gewerbe, bei denen ein Mann von fechsunooreißig Jahren sür einen Methusalem gilt. Es wird ferner allgemein behauptet, daß eil» Mann, der einmal sich dem Opium ergeben Hut, von seiner Gewohnheit nie wieder lassen könne. Das ist vollständig salfch. Bis zu einem bestimmten Punkte kann jeder Rancher ungestraft gehen, darüber Humus ist er ein verlorener Mann, denn er ist nicht mehr ilil stände, jemals davon abzulassen. Der Chinese frugt, ob ein Opiumraucher deu Ain Hut oder »licht, und meint damit: hat er allmulig die Opiumdose« vergrößert, bis ihm das Rauchen zur Leioenschuft geworden ist, oder ist er noch ein freier Manu, der aufhören kann, ohne seine Gesundheit zu gefährden/ Huuderte und Tansende machen kurz vor dem v)ln .palt; manche dagegen lassen ihn in ihrer selbstmörderischen Laufbahn weit hinter sich und eilen zu vorzeitigem Alter und Tod. ^vitichullg jol^l.) welche fürchten müssen, in emsiger Vorbereitung zu der großen Entscheidung. 'Es mag heute, an'gcsichls des bevorstehenden, das deutsche Volt bis in seme Tiefen aufwühlenden N'ampfes ein Ucbcrblick über den Besitzstand der im dcnlschcn Reichstage vertretenen größeren Fraktionen am Platze sem, der wahrscheinlich bedeutende Ver-ändernngen erleiden wird. Wlr entnehmen diesbezüg lich der „Presse" folgende Ausführnngen: 'Nach den Wahleil vom 10. Jänner nnd den Nachwahlen vom 4. Februar stellten zn den ^'.)7 Abgeordneten der denlfchen Relchsvertrctnng die Nationälliberalen 126, der Fortschritt 1'.», das Centrnm !)7 nnd die Socialdemokraten 13, die Reichspartei und die verwandten conjcruativen Fractionen zusammen Ntt Mitglieder. Die Partei, welche den größten, ja geradezu einen überraschenden Aufschwnng nahm, den nicht nur ihre Wahl>cge, sondern anch die zahlreichen ansehnlichen Minoritäten, die sie ins Feld sührte, bewiesen, war die Soclaldcmotratie. Von drcimalhnndcrttausend Stimmen im Jahre 1U74 waren die Socialisten aus mehr als eine halbe Million gestiegen, m den großen Städten des Nordens, den sächstscheu Fabritöbezirien, den Indnstriecentren des Rheinganes lieferten ste überall bei dem ersten nnd zweiten Wahlgange verzweifelte Treffen, und die Nation war erstaunt und erschreckt über die Erkenntnis, daß sich ein gefährlicher Feind so zahlreich nnd unbemerkt in ihren Rechen eingenistet habe. Der 'Niedergang der Partei bei den diesjährigen Wahlen wird vermntlich ebenso rasch nnd enljchcioend sein wie ihr Ansschwung. Sie wird sich unter dem Rückschläge der verbrecherischen Attentate „unter den Linden" der Coalition aller Parteien nnd glelchzcltlg der Action der Regierung gegenübergestellt sehen. Dajz letztere eme weltausgrelfende i,em wlro, darüber ist kein Zweiscl mehr mögllch. Zwar von der Verhangnng des Belagerungszustandes hat mau abgesehen, lingcblich wett die Maßregel zu kostspielig ,el und die ohnehin ungünstlgc geichästtiche Lagc noch mehr erschwert würde, m der ^hat aber wol, weit man angestchls des ^ongreises zn einem so Aussehen erregenden Schulte sich nicht einschließen wollte. Daß dagegen die preußische Regierung sonst alle lhre Befugnljse in Anspruch nimmt, kündigt jie bereits an. Sle taun die Garantien der Vcrsassnng bezüglich der persönlichen Freiheit, der Hanssnchuug und Beschlagnahme, der Frelhett der Presse und des Vereins- uud Versammlnngsrechtcz bis zum uächsten Zusammentritte des Landtags außer Kraft setzen, und die5 für die Reichshauptstadt und einzelne andere preußische Städte oder für ganz Preußen. Es wäre das der „trockene" Belagerungszustand nach dem Gesetz vom 4. Juni 165)1. Nichts ist wahrscheinlicher, als daß nnler der Wirkung dieses Ausnahmezustandes bis Mitte Juli, also bis zum vermulhelen Wahllcrmin, sämmtliche Führer der socialistischen Partei hinter Schloß uud Riegel gebracht uud sür die Wahlcampagne nnjchädlich gemacht werden tonnten, während dle turbulenten und vorlauteu " >en minderer Sorte schon jetzt durch die zahln .je- stätsbcleioigttngs ^ Prozesse hausemuelse auyer Gefecht gefetzt sind. Was das Gros der socialistischen Arbciter-masscn anbelangt, so hat gegen dieselben eben jetzt ein Feldzug begonnen, in welchem die „Arbeiter-Bataillone" capitulieren müssen. Die Verstanolgung unter den großen industriellen Arbeitgebern zur Aussperrung der Socialisteu macht immer größere Fortschritte; zahlreiche Fälle derart sind m weitbekannten Etablissements bereits vorgekommen, und das Resultat wird wol sein, daß tauseude vou Wählern, welche im Vorjahre ihre Voten ostentativ und mit fliegenden Fahne» zur Wahlurne trugen, diesmal die Vorsicht als das klügere Theil der Tapferkeit betrachten. Daß unter solchen Umständen nlld nachdem die Gegenparteien jeder Färbung den letzten Mann gegen die Socialisten aufbieten werden, ihre Wahlaussichlen gleich Null sind, wird kaum mehr in Zweifel gezogen werden können. Eine fchwleriger zn beantwortende Frage lst jene nach den Wahlchancen der übrigen Parteien, namentlich der Fractlonen der liberalen Majorität. Eine rückläufige Strömuug wird sich unter dem Eindrucke der Attentate sicher geltend machen, und gar nicht zu berechnen wäre der Ausfall der Wahleu, weun der Reichskanzler unter dem Aufgebot seiuer alteu Garden sich den Liberalen entgegenstellen sollte. Auf national-liberaler Seite macht man sich bercüs mit dem Verluste uon einem halben Hundert Stimmen vertraut; die Fraction würde dann noch 7tt Mann zählen, uud wenn selbst der Fortschntt unversehrt aus dem Wahl-kämpfe hervorgehen sollte — an einen Zuwachs ist uicht zu denken, — so ivärc die bisherige Mehrheit der Liberalen im Reichstage zerstört und Eonstellatio-nen der allersonderbarsten Art ständen in Aussicht. Am sichersten fühlt sich jedenfalls das Centrum in seinem Besitze; öe> seinen elgenarllgen Wählern hat es weder von der Regierung noch vonseite irgend einer Partei etwas zu fürchten. Neben lhm wird eilte starte conservative Fraction sich jedenfalls nn Reichstage ein- 1130 finden; da die alten Kämpen zum großen Theile ge-j storben und politisch verdorben sind, meist neue Männer, eigentliche offizielle Kandidaten, welche sich die Regierung heraussuchen wird und deren Programm einfach und ohne Phrase in dem Namen „Bismarck" gipfelt. Der Verlauf des deutschen Wahlfclozua.es wird auch für das Ausland von hohem Interesse sein, denn eine Wendung iu der politischen Zeitgeschichte eines großen Volkes ist sicherlich uou internationaler Bedeutung, davon abgesehen, daß für den denkenden Politiker die in solcher Periode gesammelten ErfahruU' gen von dem größten Werthe sind. Gortschakoff und die russische Orientpolitik. In Petersburg hat kurz vor der Abreise Fürst Gortschatoffs zum Berliner Kongresse ein Ministerrath unter Vorsitz des Zaren in der Wohnung des Reichskanzlers stattgefunden. Fürst Gortschakoff, der noch immer leidend ist und nach Aussage der Aerzte der größten Schonung bedarf, hatte !iis zur Abfahrt nach Berlin das Krankenzimmer nicht verlassen. Sein Entschluß, trotz Unwohlseins persönlich an den Kongreß-arbciten theilzuuehmcn. gewinnt somit umsomchr an Bedeutung. Auch der Pctcrsbmger Berichterstatter der „Pol. Korr." hebt diesen Umstand besonders hervor und bemerkt hiezn: „Der Entschluß Gortschakoffs, die Repräsentation Nußlands am Kongresse selbst zu führen, erscheint um so bedeutsamer, wenn man erführt, daß der Kaiser eigens in die Stadt gekommen ist, um mit dem Reichskanzler zu conferieren. Sicher ist der im Befinden des Fürsten Gortschakoff eingetretenen Besserung ein wesentlicher Antheil an dieser Entschließung zuzuschreiben; allein er würde gleichwol kaum zu derselben gelangt sein, wenn die letzten Tage nicht eine erhebliche Besserung der Lage für Rußland herbeigeführt hätten. Er würde kaum die Lust empfunden haben, sich seine Laune durch die Theilnahme am Kongresse zu vergifte», wenn der letztere gedroht hätte, einen Tummelplatz kleinlicher Rivalitäten und Reibungen abzugeben. Sobald es aber ziemlich verbürgt schien, daß die Berathung des Kongresses vom Geiste des Ernstes und gegenseitigen Wohlwollens erfüllt sein nnd eine Lösung der Orientfrage im großen Stile zum Ziele haben werden, mußten sich die Dispositionen des Kanzlers nothwendig ändern. Indem Fürst Gortschakoff selbst ans den Kongreß geht, scheint er neue und gewichtige Anhaltspun'tte für die Hoffnuug gewonnen zu habeu, das; dieser Kongreß chn an jenes Ziel führen werde, dem er seit dem Ausbruche der Krise, ja lange vorher nnd während feiner ganzen staatsmännischen Earriöre, zustrebte: an das Ziel einer Befestigung des allgemeinen Friedens durch Wiederherstellung des europäischen Konzertes. „In Wahrheit hat Fürst Gortschakofs seit der Kriegserklärung an die Pforte der russischen Politik mehr assistiert, als daß er sie geleitet Hütte. Er hat die letztere weder empfohlen, noch besaß sie seine Sympathien. Ein anderer Einfluß als der seiue lenkte die Ereignisse. Auch späterhin in Bukarest nahm er keinen Theil an den Entschließungen im Hauptquartiere, die er des öfteren lebhaft mißbilligte. Man begeht keine Indiscretion, wenn man dies sagt; weiß es doch die ganze europäische Diplomatie. Der größte Schmerz des Reichskanzlers war, daß er seine Laufbahn mit einer Reihe von Fehlern solle beschlossen sehen, die er nicht verschuldet hatte, und daß er die Verantwortung für Dinge auf sich laden solle, die seine Zustimmung nicht besaßen. In der That dachte er wiederholt daran, sich von den Geschäften zurückzuziehen, als er sah, daß er die Tagcsströmung nicht mehr zu meistern im stände sei, ja er bot geradezu jedesmal seine Demission an; aber jedesmal 'bestimmten ihn Patriotismus nnd trene Ergebenheit gegen seinen kaiserlichen Gebieter, die frühere Rolle voll Resignation dennoch weiter zn spielen. Hatte er doch auf deu ungeheueren Eindrnck Rücksicht zn nehmen, den sein Rücktritt in Enropa hervorgerufen hätte! Er durfte die Schwierigkeiten Rußlauds nicht vermehren uud seinen Souverän nicht in einem gefahrvollen Augenblicke verlassen. Hente aber, wo Dank den Bemühungen des Grafen Schu-waloff, den der Reichskanzler stets hoch hielt und der ein Anhäuger und Parteigänger des Fürsten ist, Rußland wieder in die alten politischen Bahnen einlenkte, wo die Feindseligkeiten in London beseitigt scheinen und wo die durch den Reichskanzler gegründete Freundschaft mit Oesterreich wieder hergestellt ist, heute vermag der greise Fürst wieder die Leitung der Politik in die Hand zn nehmen und seine glänzende Laufbahn mit einem Acte zn beschließen, der, ohne Rußland zu demüthigen, zur Wiederherstellung des europäischen Konzertes führt." Die Krise in Konstantinopel. Uebereinstimmenden Berichten aus Konstantinopel zufolge herrscht daselbst in allen Kreisen eine hochgradige Aufregnug und Unzufriedenheit, die möglicherweife der Vorbote bedenklicher Ereignisse werden dürfte. Sultan Abdul Hamid wirft mit den Ministerportc-feuilles in einer Weise um sich, welche die bedenklich sten Schlüsse auf den Geisteszustand des Chalifen lerausforoert. Vor allem scheint er von dem gründlichsten Mißtraueu gegen seine ganze Umgebung und der Angst vor einem Attentate gefoltert zu sein, so daß er sich jetzt sogar unter den Schutz des von der Ea-marilla kürzlich uoch bestverdächtia.ten Ghazi Osman gestellt hat. In Konstantinopel schemt man letzte Woche bereits geglaubt zu haben, der Sultau sei schon abgethan; der „Daily News" wurde vom Freitag viu Syra telegrafiert: „Es geht heute etwas Ernstes im Palast vor. Der Sultan ist nicht in der Moschee gewesen. Es herrscht beträchtliche Aufregung. Es ist bis jetzt uoch unmöglich, die Ursache zn erfahren." — Eine Zweite Depesche stellt bekanntlich einen Dynastiewechsel in unmittelbare Aussicht; die Frage wäre dabei allerdings, wer die Osmaniden ablösen würde. Es ist jedenfalls auch uur gemeint, daß der Zweig Abdul Aziz' wieder an dic Reihe käme; es weiß freilich auch niemand, ob der älteste Sohn des gemordeten Sultans, Iussuf Izzedin, ehemaliger Kommandant der Garde, noch am Leben oder seit langem beseitigt ist. Darauf wird man sich allerdings gefaßt machen müssen, daß dem Kongreß zu Äerliu wieder eiue ähnliche Ucberraschuug bereitet wird, wie der letzte» Berliner Konferenz. Was von Mithad Pafcha als Präsidenten der ottomanischen Republik oder Regeuteu gesagt wird, ist selbstverständlich Unsinn. — Auch ein der „Pol. Korr." aus Konstantinopcl, 0. d. M., zugehender Bericht entwirft ein sehr bedenkliches Bild der dortigen Situation; es heißt in demselben: „Seit einigen Tagen hört man hier von nichts anderm, als von Gerüchten über Eomplottc, Verschwörungen und Staatsstreiche, und jedermann lebt in der bangen Erwartung der wichtigen Ereignisse, die sich vorzubereiten scheinen. Als Zielpuukt all' dieser Agd tation, als Gegenstand all' der tiefen Verstimmung gilt der Sultan, dessen Thron und Leben als ernstlich bedroht bezeichnet werden. Am letzten Freitag hatte der Sultan wider Gewohnheit nicht den Stcrnen-Kiost verlassen uud sich nicht in die Moschee begeben. Ob-schon ein plötzliches Unwohlsein als Ursache des Fernbleibens des Snltans vom Gotteshanse angegeben wnrde, wollte niemand daran glanbcn, nnd man zog es vor, nach anderen Motiven zn forschen. Die vier Bataillone, welche dem Monarchen das Geleite geben sollten, hat ten sich wie gewöhnlich auf der Straße vom Stcrncn-Kiosk zur Moschee Medschidje aufgestellt, wosclbst sie — der größte» Hitze ausgesetzt — volle zwei Stunden, laut murrend, vergebens auf das Erscheinen des Sultans harrten. An die Krankheit des Sultans will man, wie gesagt, nicht glauben. Wenn er krank ist, behanp-ten hier die Leute, so krankt er an Fnrcht, die ihn daran hindert, seinen Palast zu verlassen, in welchen: alle Pforten und Thüren in der ängstlichsten Weise verschlossen nnd verrammelt sind. Er empfindet Furcht vor aller Welt, vor den Ministern und vor den Generalen, er vcrtrant nur seiner nächsteil Umgebung. Nach dem gescheiterten Putschversuch von Tscheragan war er bemüht, durch Austheiluug von Geschenken sich der Treue der im Palast selbst oder in der Nähe desselben stehenden Truppen zu vergewissern. Alle Soldaten, welche an dem Kampfe gegen die Verschwörer und gegen die Mitschuldigen Ali' Snavi's theilgenom-men halten, erhielten eine ansehnliche Gratification. Hassan Passa, der Polizeichef von Bcfchittafch, erhielt 1000 türkische Livrcs, nnd dieselbe Summe wurde auch an Vcssyin Pascha verabreicht, dem es gelungen war, die Verschwörer von der Mceresseite zu cerniercn, nnd der seither zum Marincminister ernannt wurde. Fuad Pascha, der Kommandant des Lagers von Maslak, erhielt <>00 Livrcs, und ebenso jeder seiner 10,000 Soldaten eine kleine Gratification. Alle diese Ausgaben wnrdcn ans der letzten Anleihe von 300,000 Livres bestrittcn, welche der Snltan auf scinc persönliche Rech nung mit dem Banquier Zarifi abgeschlossen hat. „Alle diese Vorsichtsmaßregeln dürften tanm im stände sein, den Sultan vor neuen Empörungen zn schützen. Er scheint im Gegentheil jetzt mehr als je bedroht zu seiu. Die Erucnnung Mahmud Damat Paschas, dieses bestgehaßten und bestvcrachtetcn Mannes, znm Kriegsminister erhöhte die Unpupularität des Sultans, nnd die Wahl Mehcmed Ruchdi Paschas als Großvezier vermochte diesen Eindrnck nicht zn verwischen, obschon vielfach und mit einem gewissen An schein von Berechtigung behauptet wird, daß Mehemed Rlichdi selbst „einer der ersten Verschwörer" sei, daß auch er den Entschluß gefaßt habe, den verweichlichten, unfähigen und von Angst geqnältcn, in dein Sternen Kiosk sich verborgen haltenden Fürsten durch Murad zn ersetzen. Es wird hinzugefügt, daß der Großvezicr mit der Absicht umgeht, sich zur Dnrchführnng dieses „patriotischen Wertes" mit seinem einstigen politischen Gegner auszusöhnen. Mehemed Rnchdi Pascha hat jedenfalls dem Sultan die sofortige Rückbernfung Mithad Paschas ancmpfohlcn; Abdul Hamid hat weder zustimmend noch ablehnend geantwortet. Von diesem Schritte des Großveziers beim Snltan wnrden sowol Mithad Pascha als auch seine politischen Freunde auf telegrafischem Wege verständigt. Uebrigcns naht die Stnnde, in welcher Mehemed Ruchdi stark gcnng sein wird, nm zu handeln, ohnc den Snltan befragen zu müffeu. So viel steht fest, daß er aus eigener Machtbefugnis Murad aus dein Kiosk von Maltatach in den Palast von Tscheragan überführen ließ und hierauf dem Sultan in aller Ruhe darüber Bericht erstattete, indem er bemerkte: „Ich habe all' dies zn Euer Majestät Wohl gethan, denn sämmtliche Maßregeln gegen Murad können nur Euer Majestät schaden und unpopulär machen." Mchcmcd Ruchdi hat in der That die volle Wahrheit gesprochen. „Der vom Großvezier in Gegenwart seiner Vertrauten angeschlagene Ton berechtigt zu der Annahme, daß er fest entschlossen ist, sich nicht mit dem bloße» Schein der Macht zn begnügen uud dieselbe in W/rl-lichkcit deu Händen Mahmud Damats zn überlassen-Mehemed Ruchdi wird nicht früher rnhen, bis er nicht den gehaßten Gegner gestürzt haben wird. ^ ist keineswegs unmöglich, daß der Günstling »M sein Gebieter gleichzeitig stürzen; denn die Verschwüre)' gegen Abdul Hamid haben fast alle Minister, d»c Brüder des Sultans nnd die überwiegende Majontm der Bevölkerung anf ihrer Seite. Die Europäer, welche seit einigen Tagen aus Neugierde abends »"?1 Stambul spazieren gehen, sind ganz erstaunt über ^ sichtliche nnd ganz ungewöhnliche Bcwegnng, welche M in der Türkenstadt kundgibt. Die Eafcs bleiben liis z> vorgerückter Stnnde geöffnet nnd sind stets von zahlreich"' Acsnchcrn angefüllt;' man bildet Grnppcn, zischelt sich»'" geheimnisvoller Miene in's Ohr, so daß cs nnW" zu errathen ist, daß es sich nm wichtige DiM, um wie es scheint, nm den bevorstehenden Stnrz "M Hamids handle. Die Gegner des Snltans, so "W sie über die Nothwendigkeit eines Thronwechsels su^ können sich nur noch nicht über die Person pne» Nachfolgers einigen. Die einen sprechen sich für ^', rad ans, mit der fondcrbaren Begründung, d»!' gerade seiner Unzurechnungsfähigkeit wegen ..deubE türkischen Herrscher abgeben würde". Andere D Rcchad als Kandidaten'anf, den sie, jedoch »nil ^ recht, für intelligenter, männlicher nnd znm H"^, geeigneter halten, als seinen Brndcr. Andere cndiu ^ uud diese siud der Zahl nach am stärksten, N'ü»!^ ganz einfach die Republik in Stambul mit M>U)", Pascha als Präsidenten. Allerorten hört man, /^ das Cumplott binnen wenigen Tagen zum Ailsw'»^ gelangen werde. Niemand' zweifelt an dcm ^'^H desselben, falls es Mahmnd Damat nicht ctM '"f gclnlgcn sollte, die Armee durch reichliche SveniX»! seiue Seite zu bringen. Einige meinen, die "^, schwörnng würde am Tage der 'Kongreßcrösfnlwß,^ übrigens leicht erklärlichen Gründen znm Ans"' kommen." ^ Italien nnd der Kongreß. Ueber die Stcllnng, welche Italien <"V^Z Kongresse einnehmen wird, wird dcr „Pol. Kon'- , ^ Nom unterm tt. d. M. geschrieben: „Die im ^ Ministcrrathc betreffs der voll Italien bcim Mg-H zn beobachtenden Haltnng gefaßten Beschlüsse ^s^n' den italienischen Bevollmächtigten ertheilten ^.^h tionen geben der Znversicht Raum, daß Ocstc^ ^ Ungarn mit seinen gegründeten Fm'ocrnn^u „Z dem Berliner Kongresse' auf dic Unterstühnng ^f^ >^^ rechnen kann. Bei der in dem erwähnten A. , dcr rathe erfolgten genauen Prüfnng nnd Discilsll^ ^i verschiedenen Artikel des Fricdcnsvcrtragcs.""" h^si Stcfano wnrde nämlich einstin.nig constatlcN, ^ hinsichtlich mehrerer Bcstimmnngcn dieses ^'^f.'hlt, wie z. B. jener, welche sich anf die Donausch'l > ^, die Vergrößerung Serbiens nnd Montcnegro's, "" M lich in Vczug auf die Ansdehnnng des letztgen« ^ Staates bis an das Meer nnd 'die ErwerMlN!!^^ Seehäfen, sowie anf dic Äcsctznng BnüM^'l's ,^ russische Trnppen beziehen, dic Interessen OcP ^ Ungarns mit jcnen Italiens parallel laufen-^ .„, ist hier allgemein von der Ueberzeugung durch" . ^,f daß Oesterreich-Ungarn anf dcm Kongresse an^ ^,, die Unterstützung Dcntschlands rechnen dM, ^,f dem anßcrordcntlichcn Wcrthc, wclchcn m"" ^^< das Zusammengehen mit Deutschland in "llcn N ^^s, und wichtigeren Fragen legt, ist cs begreif"")'^ Oesterreich-Ungarn neben dcr Unterstützung ^ ^>, lands auch auf jeuc Italiens rechnen dars^"'>! ^.,i da dic Gerechtigkeit der bisher bctanlltcn ^or0" ,,,,l Oesterreich-Ungarns auch hicr vollställdlg a ^-wird. Die entschieden öffentlichen Meinung in Italien, dcr "schlut"" . ^,„s an die Uneigcnnützi'gkeit Rnßlands ""b/" ^^iile vor dcr überwuchernden Machlfüllc dcsscllicn un ^ silld Thatsachen, mit dcncn die Vertreter .5" ^ dcm Konqressc unbedingt rcchncn 'mW', d.i»! läßt sich mit vonseitc Italiens auf dein wird, was zur Verwirklichung der russisch" " beitragen könnte." Die Vorgänge in Rumänien. ^ Während sich die Diplomaten an d" - ^ tisch sehen, scheinen die Dmgc Katastrophe zn ncilen. Alls ^'t""st " d,rs a!'ss^ daß dic Nnsscn scit dm ätzten T.^ aN^ sivc Äcwcgnngcn gegen 0lc rnmamjchc A>M' 1131 führen. Dic von Bukarest schon vor einiger Zeit ge-;m Plojeschti abgerückte russische Brigade hat am testende der genannten Stadt ein Lager bezogen und Kavallerie-Vorposten bis an das Flüßchcn Girla vor-!eschobc». Die Nulnänen standen in den letzten Tagen n Tirgoweschti, Eurtca dc Ardschisch, in Piteschti nnd Platina. Das in Bukarest verbreitete Gerücht, daß m Theil der rumänischen Armee sich bereits auf timpoluug auf der Straße uach Kronstadt in Sieben-'ürgcu zuriickgczugen hätte, hat sich als vollständig lnbegrimdet erwiesen. Dafür ist das elfte russische lniiceeorps seit l>. d. im vollsten Vormärsche auf Pi-cschti befristen und bereits bis Titu und Goleschti ^rgcdrungcn. Da die russischen Truppen auch iu lnige von den Rumänen besetzte Ortschaften cingedrun->w sind, so besorgt die Regicruug jcdeu Älionient einen lutigcu Znsammenstoß. Um demselben vorzubeugen, >adcn die Rumänen den Befehl erhalten, sich vuu piteschti, Curtea dc Ardschisch und Tirgoweschti zu< üäzuzichcu. Durch diese russischen Truppenbewegungen sl die rumänische Armee faelisch von Butarest abge« Dutten. Die Regierung wird offiziell anfragen, in "elcher Absicht die russischen Truppen in solcher Art ^lgcdruilgeu seien, sollte russischerseils gar leine oder ^Ne auswcicheudc Antwort ertheilt werden, so gedenkt Müiwien eiin'il feierlichen Prolest gegen diefes aggres-''br Vorgehen Rußlands an alle europäischen Mächte A "chten. Fürst Karl uud die Fürstiu Elisabeth vou Rumänien beziehen im Laufe dieser Woche ihr Som-^rschlos; Siuaia uuweit Kronstadt uud werden da-^bst die Beschlüsse des Kongresses abwarten. . . Mit ^Rücksicht auf diefe gespannte Lage nimmt die kleits signalisierte Note der rumäuischen Regierung ^l ihre Vertreter im Auslande besonderes Interesse n Anspruch. Wie die „N. fr. Pr." verniinmi, gibt die lUniäuijche Regierung darin ihrem feste» Entschlüsse Mdnlcl, teincn Zoll Bcßarabiens, wenn die Entschä-,'ÜUug dafür noch so glänzend wäre, abzutreten. Ru« '"'neu hal,r nicht nur' eine Armee von W,000 Mann ^' Verfügung, sondern es sei auch die ganze Be« "llerung licreit, sich o>, l>lu^6 zu erheben, um das "corohte Vaterlaud zu vertheidigen. Die Note ver. ")nt in feierlicher Weise, daß Viulnänien entschlossen ,' "Ucs daranzilsetzen, um sich seine Unabhängigkeit ^jlcher,!. Hagesueuigkeiten. ^ ^- (Ins Kloster,) Graf Gabor Pcjacscvies, eine . ,.^Purtkrciscu belamüe Pcrföulichtcit, hat sich dem ^ 'Hm Stande, gcwidulct uud weilt augenblicklich in , '». unr dir nöthiacu Vorstudien für seineu Eintritt in ""n Orden zn macheu. «. ^ (Adataleh.) Die i» jüugster Zeit vicl- Mataleh hat— wie dcr „Pester N l ""^'^ " nugcfähr dic Größe dcr Margarcthcn- ^ bei Pest. nud sind die Festungswerke durchaus ^ s fch tascmatticrt; sie geben selbst in ihrem heutigen ^'"ll> „pH ^,^„ ^^^ Begriff vou dcr einstmaligen ^ll» ^" Festung uud lasjcll cS erklärlich finden, daß T>ie 3^ ^'"^^ "uch „Klciu-Kumoru" gelumut wurde. »^ kürten habcn dcr östcrrcichischcu Besatzung ^0 Ka- ^l."' "'^'l großen Vurrath vou Vulltugcln und ciucu ^.^thurln hinterlassen. Vuu den Kauoucu siud '^^ wahre Uugcthümc, mit eiueiu Kaliber vuu ^ "utililrtern. H,l»dcrt Mauu hattc» vollauf zu thun. ^ "" sulchcs Geschütz iu ciue Luucttc ciuzuführeu, da ^ . ^ zn Marmsigualc» bercit halteu will. Sowol ^^stcllnug dcr Fcstllllgswcrke wie dcrcu i)tasieruug °^ vicl Geld lostcu. . „^ (1'. I'. (^.) Dcr Pariser „Figaru" erzählt: ^ "3 morgens crhiclt Marschall Eaurubcrt ,uit dcr bez^'"c Visittartc zugeschickt. Sic cuthiclt dcu Namcu lt»^ ^rschalls Baraguay d'Hillicrs uud die drei Bua> ^' ^- 1'. l^. (i>uur i»rouäro ol,l^6). Auf dicsc ^ ?^ Weise vcrabschicdctc sich dcr sterbcudc Marschall '^em aUcu Kameradcu." ^t. w7 (Nobili u g.) Nach dcm voi» geheime» ^)üüh !>üg ^ms in Bczug auf dcu Zustand des Dr. Nobi-M^llcgclicn ärztlichc» Gutachten ist nunmehr dic ^ L?l ^"rhnndcu. daß derselbe uicht uur längere Zcit ^dMs'^ ehalten bleibe, soudcru auch sciucu Verstand ^ ^en Maßc wicdcr crhaltc. alft' ucrnchmnugöfähig 'k^luiirdc. Wicwul Mbiling scit dcm tt. o. M. ^""'lrn. dic au sciu Krankculager hcrautrctcu. klar M^ und ans au ihu gcrichtctc Frage» trcffcndc Anteil z ll'bt, su licrulcidrt duch dcr UutcrsuchungSrichtcr, ftlise, ^le gerichtliche Uutcrsuchuug des Vcrbrcchcrs ?"»ke, "' ba dic Acrztc vou cincr Ausrcgnug dcs ?l»ld ^^ Schliimustc iu Äczilg auf ocu psychischcu ^ ^^s^lbcn fürchtcu. Es wird dcshalo dciu Vcr >l ^ 'lach ,^i^^ ^,^^ ^^,„ Aufaugc dcr nächsten Wuchc zK^'^hnlung fortgcsctzt wcrdcu. Dic gcrichtlichcn K^ Muartcu mit iliiicksicht auf dcu ,nchrf«ch gc-!" lz^ fchwunlcudcu Charattcr dcs Nuliiling. daß cr ,'"l ^"hiuln^',, dcs NntcrsuchumMichtcrö, allc zn ^»th^^"tc gchürigcu Umstände uach dcstcm Wisscil ,^>l e^"' sich zngäuglich zcigcu wcrdc. zumal cr von > He„ ""igm früheren Gcuosseu weder ctwas zu be-l^ ^ '/V ^""s zu erwarten hat. ! '^ v>^^ris^ Wcltansstcll ung) Das retru> ' ""stlnnsi'um im Tromdcrl) - Paläste ist endlich am 8. d. M. vormittags von dcm Haudelsmmister Herrn Teisscrcnc dc Bort feierlich eröffnet nwrdcu. Dasselbe uiulNlt dcu linken Flügel deb Palastes ein und zerfällt in 15 Säle. welche in historischer Reihenfolge Kunstwerte und (5uriositätcu vom Stciuzcitaltrr bis hcrab auf das 1K. Jahrhundert aufwciscu. Aus der Stciucpoche hat Gras Vcaurcgard eiuc uugcmcin rcichr Sammlttug geliefert ^ in demselben ersten Saalc sicht »«au das Slclct einc» gallischen Kriegers mit sciuer vollcu Rilstung, deu niau, auf sciucm Kricgswagcn ruhcud, bcgrnbeu gcfuudcu hat. Spätcr folgcu Sa»um-luugcu vou Äiüuzclr uud 3.!icdaillcu dcr römischcu Kaiser uud dcr französischcu Könige, vuu 3(X> altcrthümlichcn Uhren, worunter diejenige Heinrichs III., eine von Gutcndcrg gedruckte Vibcl aus dcm Jahre 1450, eines dcr sicbcn Exemplare dcr heiligen Schrift, wclchc das crstc größere Erzcuguis dcr Buchdruckcrlunst warcu, Kirchcngcfäßc und Basreliefs aus den ersten Zciteu des Ehristcuthums, Dcgeu uud Rüstuugen aus dem I5)tcu. l<>. uud 17. Iahrhuudert. Äliusitinstrumcute, woruutcr einc Bratsche aus dcr Hufkapcllc dcs Königs Franz l. und an AO cchtc Stradivaris, Klaviere, Spiucttc, daun »oiedcr Faycncc» uud Porzcllauc, kurz alle Schätze, wclchc dic bcrühmtcstcu Sammler vou Frankreich, wic Vasilc>osli, die Rothschilds. Spitzer, daun dcr Staat uud dic Stadt Paris zur Vcrfüguug stcllcu touutcu. Dic uou Ilugaru ciugcscndetcu gallischcu Altcrthüiucr wcrdeu vou Kcuuern schr gerühmt. (Ein gräßliches Kohlengruben Unglück) wird aus Wigau gcmcldct: „Aiu 7. d.M., vormittags 11 Uhr, fand iu ciucr Zeche dcr Firma Richard Evans uud Comp. cinc Explosion schlagender Wetter statt. 250 Arbeiter warcu in dcr Gruvc beschäftigt, als dic Explosiuu erfolgte, und gcgcn 5 Uhr nachmittags waren uur 18 dersrlbeu lcbeud ans Tageslicht gebracht. Mau hat bis jctzt tciuc Todteu gcvurgcu, allciu cs darf fast mit Sicherheit augcuommeu wcrdcu, daß ctwa 2^0 Mcschculcbcu verloren siud. Die Ursachc dcr Explosiull ist ciu Gchcimuis, da tciu Schiehpulvcr iil der Grubc vcrwcudct wcrdcu darf uud uur ver-schlusscnc Sichcrhcitslampcu gestattet siud." Eiu Bericht, crstattcr mcldct: „Das crstc Anzclchcu dcs schrccklichcu Unglücks war das Ausstcigcu vou Rauch aus dcm Fördcr-schacht. uud bald zcigtc cs sich, daß dic Bcfülchtuua.cn dcr Auffcher nur allzu gcrechtfcrtigt ware». Dic Explu^ siuu war so iutcusiucr Natur, daß dcr Erdbodcu im Umlrcise ciuer Meile wic bci ciucm Erdbcbcn crzittcrtc, Eiu glcich großes Unglück hat im Distrikt noch uic statt gefunden, uud dcr Verlust au Meuscheulcocu ist dcr grüßte, dcu Lancashire scit Iahrcu zu bellagcu hattc, Eincr dcr Untcraufscher. Viainens Ourtre, ließ sich füuf Äiinutcu nach crfulgtcr Explosion niit Gefahr seines Lcbcns iu dic Grul'c hinao; ihm auf dcm Fuße fulgtcn Hcrr Karl Piltington, cines dcr jüngeren Mitglicdcr dcr Firma, nud zwei wcitcre Angcstclltc. Eiuc zwcite Exploratiuuspartic hiclt uach cincr audcrcu Scitc hin Umschau; eiu trauriger Anblick but sich ihncu dar. Zehu Lcutc wurden gcrcttct uud lcbcud zutage gebracht - ciucr dcrscll'cu starb kurz darauf uud einige auderc schicucu bcdcutcud gclittcn zu haben. Acrztlichc Hilfc war untcr-dcsscn vou allcu Seiten her cingctrofscu, allcill kurz darauf mcldcte auch cin Aogcfaudtcr dcr Expluratious-Partie, daß mit Ausuahmc der schuu erwähnten zchu Gcrcttctcu uud lvcitercu acht Lcuteu, die iu ciuer Äicdcu-grubc dcschäftigt gewesen, allc übrige» Arbcitcr gctödtct wordeu scic». Dcr Verlust an Mcuscheulebcu errcicht die Höhe vou 2^2. Dic Grubc ist 250 Mrd tief uud hat dc» Name» „Florida." Dic Leichen find gräßlich vcr-stümmclt und »icht wicdcr zu ertcuucu. Die Augchörigcu dcrsclbcu umstchcu dcu Schacht uud huffeu, wu tciuc Hoffmmg mchr ist." — l^Gegcu ucunzig iuteressautc Gedeutstücke voul Geucral Washington), dcm Befreier Amcrita's. siud dcr Regierung der Vereinigten Staatcn vo» dcr Familie Lcwis iu Virginia, wclchc mit Washington »ahc vcrwandt ist, für dic Summe vo» 12,0W Pfd. St. zum Kauf augcbutc» wordc»; es bc-fiudct sich uuter dlefcn ehrwürdigcu Ellriusitätcn: ei» Origiualporträt vo» Washiugto» iu Lebensgröße, das aucrlanut ähulichstc, welches existiert; cin Scsscl, in welchcu, Washingtou turz vor sciucm Tode saß; dao Klcio, in »uclchcm er actauft wurdc; das Hauptbuch, in welches cr zwanzig Iahrc laug jcdc» Mouat scinr Ein. »ahmc» »»d Allsgabcu mii größtcr Gcuauiglcit cintrug; ciu incsiiugcucr Arinlcuchtcr, dcr dic Kerze» gctragcn hat, bei dcrc» Schein dic Uuabhäugigtcltsertläruug gc-fchricbcu wurdc. Dic Echthcit sämmtlicher Artitcl ist durch dcu Patcuttommifsär constaticrt worden, uud das Apvrovriatiuttscomitc dcs illcpräscutautcuhauses soll dcin-nächst übcr dic Zwcckiuäßigtcit dcs Aulaufs sämmtlicher oculwurdigcr Gcgc»stä»dc Bericht crstattcn. Dir lctztcrcn habcn sich bis jctzt nnuuterbrochc» ii» Acsitz dcr Familie Lcwis l'cfundcu, uud dicsc lrcmtt sich uur aus dcm Grundc von dcnfcldcu, wcil sic durch deu Krieg und andcrc Ursachen in ihrc» Vcrl»ölzcusocrhält»isscu bcciunächtigt wordcu ist uud vcrhiudcr» möchte, daß bci dcr voraussichtlichen Trcunulia. dcr Familicuglieder dic Gedcutstücke vcrschlcudcrt wcrdcu und dic Sammluua. dadurch ihre» Werth ocrlicrc» töuutc. fokales. — (Aenderung dcr Ncichsrathb Wahl^ orduung für Krain.) Uebcr die im Rcichörathc vor kurzem eingebrachte Rcgicnmgsvorlagc betreffs ciucr durch dic Verlegung des BczirtLgerichtrs von Plnniua uach Luitsch bcdiugtcu »uwcfcutlicheu Äeuderun^ in dcr Rcichsraths-Wahlorduuug für Kram hat der Lcgüiiuu-tious-Ausschuß dcs Abgcorductcuhaufes, dcm dic>cll>e zur Berathung zugclrucfcu wurdcu wnr, soebeu folgenden gcuchmigcudcu Bericht erstattet: „Dic Acudcrung der Bcstimmuugcu des Auhangcs zn>. Reichsraths ^ Wl,yl orduung mbctreff der Wahlbezirtc iu Kram hat lr^ lich darin ihren Grund, daß mit der Verordnung des Iustizmimstcriums vom 18. Juli 1875 dcr Amtssitz des Bczirlsgcrichtcs vuu Planiua uach Luitsch verlegt wordru ist. wie die» schou vor Erlassu»g dcr Reichsrul?, urdnung in Aussicht gcnummc» war. Die I Acndcruug bcstcht dahcr uur darin, daß unstutt des Gcrichtsbezirtcb „Plauina" der Gcrichtöbezirl „Luitjch" gcsctzt, suhiu dic bezügliche Bcstimmu«g dcs Auhangcb zur Rcichsraths-Wahlorduuug ulit den thatsächliche» Vcl-hältuisscu iu Ucbcrcinstimnlung gcl'rucht wcrdr. Dcl Lcgitimatious'Ausschuß bca,ttragt demuach die Uuuuhmc der diessälllgen Abällderung." — (Spende.) Eiu Uugcua»mt-sriu-wolleudrl Hut dem hicsigcn Elisabeth Kinderspitalc eiue» Bctrug vou 50 Guldcu gcspcudet. — (G cmc iudel, athssitzun g.) Der Laidachrr Gciucilldcrath hält hcute um 5 Uhr uachmittauS im städtischen Rathssaale cille öffeutliche Sitzuug mit folgen dcr Tagcsorduullu. ab: 1. Bericht dcr Rechtsscctiou über dcu Vollzug dcs beschlusjeueu Ankaufes dcr itolcsiu-Hiiühlrcalität durch Bezahlung uud physifchc Uel»cr»ahl»c. — II. Berichtc dcr Finallzfcctiou: 1.) ülicr dcn Vollzug dcr dcfchlusscne» Vcräußcrung dcr städtischeu Huusrralitm Eonscr.-ilir. 4 in dcr Schcllenburggasse durch physische Ucocr-gabc uud Elupfaug des Kaufschlllings; 2.) über dcn an-gcsuchteu Beitrag zu dcm Fund für Anlauf vu» gewcrb lichcu Äiodcllc» uud Muster» aus der Welwusstellmlu. iu Paris; ^) über die dcautragte Abschreibuug eines uueiubriuglichcu Zinstreuzer - Ausstaudcs; 4.) üvcr ouS Gcjuch des Unterstützungsvercines für Studenten dcr philofophischcu Facultät all dcr Wieucr Universität mn ciuc» Beitrag; 5.) übcr die Kauzlei - Äuslageurcchuullg des Magistrates vom zweitcu Scmeftcr 1877. — ill. Be-richtc dcr Bausectiou i 1.) übcr das ^icitatlousergebuis bezüglich dcr Vcrsctzuug des Brunucus auf dem Ialobs-platzc; 2.) über das Licitatiuusergebuis bezügllch oer Ncuhcrstelluug eiues Bruuueus au> dcm Deutsche» Platze, — IV. Berichte der Schulfcctio»: 1.) übcr o»c Rcchnmin. der inl Jahre 1tt77 vom Ortsschulralhc bcstl.ittcnc,i Ailblagcn; 2.) übcr deu vom BezirlS'Schulinspcttor un dcu Bczirlsschulrath für das Schuljahr 1876/77 erstatteten Jahresbericht. — V. Bericht dcr ucreiuigten Secliuuen für Rechts- uud Pcrfonalsachcu. Fiuauz mld Polizei, übcr dic Ncuorgauisicruua. ocs TodtcllbcjchaudicnstcS uiw über dic Ncusistcnlisicruug dcr Stcllc clllcs ^lrlucnarztc» uud ciucs Polizci-Arztcs, zuglcich TodteubcschaucrS. — VI. Berichte der Polizclsectiou: übcr füuf Rccurfc wider magistratlichc Ertcuutuisse iu Polizci-Augclcgcnhcitcn. VII. Sclbständigc Anträge des Herru Geulciudcrnlhcs Franz Potucnil: 1.) auf die Anfertigung dcs in Aussicht gcnommcncu Stadtbauplanes; 2.) auf Vcrstärtuua. des Stadtbau^Amtcs durch minoesteus ciuc technifchc Arbeitskraft. - VIII. Selbstäudigc Anträge dcs Herrn Gemcindc-rathcS Josef Regali: 1.) auf Umgestaltung des Feuer-wehrdevuts und dcs gegellüberstchcudcn Fleischbanl-gcbäudcs iil dcr Vodttilczassc zu frequcutcrc» u»d ci» träglicheren VcrtaufSlotalitätcn für Mehlhändlcr, Fleischer u. dergl. uud auf Vcrlcguug dicfcs Fcucrwchrdrpots iu das Martthüttcngcbäude am Kaiscr-Iosefsplatze; 2.) auf Macadamisicruua. der alten Äiarltstraßc; 5) auf Au-briuguug vou Latcrncu auf dcl» Bcrgwcgc; 4.) auf Bepflanzung des Vichmarttplatzcs »»it zwci Baumrcihcu uud auf Errichtuttg eincs Äru»»c»S daselbst. — Nach Schluß dcr öffcutlichcn Sitzung folgt ci»c geheime Sitzung zur Erledigung von Personalien. — (Bad Vcldes) Die unS gesteru zugetom-mcnc crstc Frcmdc»listc übcr dir scit Beginn dcr hcn rigrn Saison iui „Hotel Mallner" in Vcldcö angctoul. mcnc» Gäste weist fulgcnbr Namcn auf: F. Eugls aus Wien; Obcrst Hostiuct aus Laibach; Obcrlicmcnant Fuchs aus Laibach; Familie Bamberg aus Laibach; Otto vou Fladuug sal»»it Frau Füchcr» aus Laibach; Gcncral-Ulajor Rittcr v. Schauer. Brigadicr. aus Lalbach, Frei> hcrr Emil U Buscck aus Darmstadt; Frcihcrr Otto von Buseck aus Laibach; Anna Wcllmanu aus Trieft Eduard Hcinl aus Wicu; Elisc Kamtz aus Wien; Iutobine Supan aus Laibach; Marie Krisper aus Lalbach, F. Tlclner aus Mojstrana; A. Brentano aus Frcmtfutt ain Mam; Dr. Ludwig Ihleib aus Wien' Dr. Friedrich Kccsbachcc sammt Fräulein Nichte uns Laibuch; Julius Prohasla aus Graz; Dr. Ferdiuand Pitteri aus Trirst, Dr. Suchauct aus Wien; Rlchard Mayer aus Laibach. — (BezirtSlehrertonfercuz.) Die diesjährige Bezirtslehrcrtuuicrenz des SchulbczirteS Uin-gcbung Laibach fiuoet am 24. Juli in Obcrlaibach statt. Die Tagcsordliuug dcrsclbcii lautet. Vormittags: l.) Die Vollsfchulbibliothet aus Grundlagr dcS Mi»istcrial> crlafseK vom 15. Dezember 1872 (Rcfcrcut Herr Kuhur^, 1132 2.) Die landwirthschaftliche Fortbildungsschule (Referent Herr Kernc). 3.) Welche Hindernisse stehen im Bezirke allgemein uud speziell in den einzelnen Schulsprcngeln der Gesundheitspflege im Wege, nnd wie ließen sich dieselben im Sinne des Ministerialcrlasses lwm !1. Juni 1873 beseitigen? — Nachmittags: Praktisches Lchr-verfahren im Sprachunterrichte, mit besonderer Berücksichtigung des Ministerialerlasses vom 5, April l. I. — Die Wahlen in die Biblwthckstommissiun, den ständigen Ansschuß und in die Landeslchrerkmifcreuz finden je nach Umständen vor- oder nachmittags statt. — (Uebcrschwemmungsschädcn im Gurt-fclder Bezirke) Infolge der am 5. und l> d, M, in den Steuergemcinden Feistriz, viasscilfuß und Ostruschnil im politischen Bezirke Gurkfcld niedergegangcncn heftigen Regengüsse ist der Ncuringbach ausgetreten und hat die umliegenden Wiesen vollkommen überschwemmt nnd verunreinigt, so daß die Heufechsuug gänzlich vernichtet wurde. — (Steckbrieflich verfolgt.) Gegen nachstehende Personen wurde die steckbricftiche Verfolgung eingeleitet: 1.) Ignaz Rogar, 19 Jahre alt. zuletzt als Sensenschmicd in der Andreas Klingcr'schcn Fabrik in Weifteufels bedienstet gewesen, wegen Verbrechens der schweren körperlichen Aeschädignng, begangen am 14. v, M. im WirthShause des Josef Fctika in Weißcnfels am Taglühner Johann Meline. Der Verfolgte dürfte sich nach Kärnteu geflüchtet haben. (Landesgericht Laibach.) - - 2.) Thomas Lundcr, 57 Jahre alt, aus Brod, Gemciude Unterloitsch, im Gerichtsbezirke Planina, verehelicht, wegen Verbrechens des Diebstahls. (Krcisgericht Rudolfswerth.) — 3.) Johann Miklancie, reetc Schuster-schitsch, lediger Taglöhuer aus Sairachberg, im Loitscher Bezirke. 45 Jahre alt, Reserve-Infanterist des Freiherrn v. Kuhu 17, Infanterieregiments, wegen Desertion aus der Garnison Laibach uuter Mitnahme seiner ärarischcn Muntur. (17. Reservekommando in Laibach.) — 4.) Ignaz Kolenz, lediger Holzarbeiter ans Loqua bei Görz, 2>) Jahre alt, wegen Verbrechens der schwcreu körperlichen Beschädigung; derselbe soll sich nach Arain auf Arbeit begeben haben. (Kreisgericht Görz.) — (Zeitungsverzeichnis.) Die bekannte Annoncenexpedition Haasenstein und Vogler läßt soeben die 17, Auflage ihres Zeitungsverzeichnisscs erscheinen. Dieses Verzeichnis, von dein Centralbureau der Firma in Hamburg ausgearbeitet, ist nach dem dem Bureau von jedem Etablissement des Hauses zugehenden, umfangreichen Materiale mit großem Fleiß und Sachkenntnis redigiert worden. Besonders für die Inserenten ist dieses Büchlein, welches Aufschlüsse über Erfcheinnngs-forin und Auflage aller Zeitungen der fünf Welttheilc gibt, äußerst nützlich. Nicht blos die täglich erscheinenden Blätter, sondern anch die zahllos über den ganzen Erdball verbreiteten Fachzcitungcn aller Gattungen finden sich in dicfem Unwersalverzeichnisse angegeben, welches somit eine Ueberschau interessantester Art unserer vielsprachigen Zeituugspresse zu gcbcu im stände ist. Neueste Post. (Original-Telegramme der „Laib. Zeitung.") Wien, 13. Juni. Der Ausgleichsausschuß des Abgeordnetenhauses lehnte den Artikel 40 der Bankstatuten in der Fassung des Herrenhauses ab. Aus Bukarest meldet die ..Pol. Korr.": Infolge Protestes Rumäniens zogen sich die Russen oon Piteschti zehn Kilometer weit von den rumänischen Linien zurück, dagegen rückten sie von Plojeschti nach Filipeschti bis zum PralMafluß vor. mit der Zu-sichcruug, den Fluß gegen Kimpina nicht zu überschreiten. Verlin, 13. Juni. Der Kongreß wurde um 2l/4 Uhr eröffnet. Die Delegierten erschienen in der Uniform ihres Heimatlandes. Nachdem Bismarck die Kongreßmitglieder kurz begrüßt hatte, ergriff Andrassy das Wort, um die Uedertraguug des Vorsitzes au Ais- marck vorzuschlagen, diesen Vorschlag damit, motivierend, es fei dies nicht blos eine durch frühere Fälle geheiligte Geliflogenhcit, fondern als Anerkennung Vismarcks hoher Weisheit. Andrassy schloß mit den', wärmsten Wunsche baldiger Wiederherstellung Kaiser Wilhelms. Vismarck übernahm dauteno in offizieller Weise das Präsidium und schritt zur Constituicruug des Sekretariats. Der Kongreß beschloß Geheimhaliuug der Verhandlungen. Nächste Sitzung morgen, da vorerst vertrauliche Besprechungen zwischen den Bevollmächtigten stattfinden sollen, um die Aufgaben des Kongresses zu fördern. Solche Besprechungen fanden gestern zwischen Andrassy uud Schuwaloff statt. Brüssel, 13. Iuui. Der König beauftragte uach Annahme der Demission des Kabinettes Frcre Orban mit der Bildung des neuen Kabinettes. Paris, 12. Juni. Se. Majestät König Georg V. von Hannover ist heute um «» Uhr morgens gestorben. Berlin, 12. Ium. Die Hinrichtung des Kun-greßsaales und der anliegenden Räume wurde heute abends vollendet. Den Buden des Kongreßsaales bedeckt ein mächtiger Teppich, auf dem der hufeisenförmige Tifch aufgestellt ist; die Sessel sind mit grünem Leder überzogen, und von gleicher Farbe ist die Decke des Tisches.' Die Anordnung der Plätze ist, wie ge meldet, in der Weise festgesetzt, daß die Mächte nach dem französischeil Alphabet sitzen. Die Protokollführer sitzen an den beiden untern Enden des Tisches dem Präsidierenden gegenüber. An den Wänden des Saales stehen zahlreiche, mit rother Seide überzogene Stühle. Der Buffetraunl ist mit Treibhauspflanzen fehr geschmackvoll deeoriert. Zu dem Galadiner, welches Donnerstag im „Weißen Saale" des Schlosses zu Ehren des Kongresses stattfindet, sind ungefähr 150 Persoueu geladen. Um die strengste Discretion zu wahren, wurden die mit der Herstellung der Drucksachen für den Kongreß beauftragten Arbeiter der geheimen Oderhofbuchdruckerei auf Verschwiegenheit vereidigt. Berlin. 12..Iuni. (N. fr. Pr.) Die eigentlichen Arbeiten des Kongresses werden am Freitag beginnen. Die morgige erste Sitzung wird lediglich einen vor^ bereitenden Charakter haben. Hente findet bei dem Fürsten Bismarck ein grußer Empfang zu den: Zwecke statt, damit die Bevollmächtigten sich gegenseitig kennen lernen und in Beziehungen zu einander treten. -Graf Andrassy ist heute vormittags hier eingetroffen und wurde von Herbert Bismarck und von dem Personale der österreichisch-ungarischen Botschaft auf dem Bahnhofe empfangen. — Fürst Gortfchakoff ist in leidendem Zustande eingetroffen. Er hat folche Schmerzen, daß er kaum seine Füße bewegeil kann. — Der Kaiser hat dem verwundeten Hotelier Holtfeuer ein Gefchenk uon 10,000 Mark geillacht. Bukarest, 11. Juni. (N. fr. Pr.) Die Russen haben ihre Vorwärtsbewegungen gegen die Stellungen der rumüuischen Truppen fortgesetzt. Die Vorpusten vlHer Armeen haben Fühlung miteinander. In einein Dorfe, wo rumänische Reiterei stand, erschienen russv sche Truppen und verlangten die Evacuation des Ortes. Die Rumäneii erklärten, sich der Gewalt widersetzen zil wollen. Sofort wurde nach Bukarest berichtet. Der Fürst ließ den russischen General Drentelen kommen und erklärte, falls nicht sofort die russischen Truppen den Vormarsch einstellen, werde er zur Armee abreisen und Gewalt mit Gewalt zurückweisen. Drcn-telen erklärte, er werde vuu Petersburg Instrnctiunen verlangen. Konstantinopel, 12. Juni. (Presse.) Berichten aus Konstantinopel zufolge ließ der Sultan General Tottleben anf die bedrohliche Stimmung der Hauptstadt aufmerksam machen, die noch wachsen dürfte, falls die Türken jetzt Schumla räumen. Er erfuchte daher deu General, für jetzt die Räumung dieser Festung nicht zu urgieren. Telegrafischer Wechselkurs vom 13. Juni. Papier-Rentc 6385, - Silber Ncnte ««'15. -^ lttold-Nenlc 74 «0. — 1860er Staats Anlehcn 113 75. — Vaul Acticn 826. - Kredit Acticu 234'80. — London 117 85. — Silber 10280. — K. f. Münz - Dutalcn 5 59. - - 20-Franlen«2tllcke 930. - 100 Reichsmark 57 95. Wien, 13. Juni, Zwei Uhr nachmittags. (Schlusjlurse.) Kreditacticn 234 80, 1860er Lose 114-, 1864er Lose 139'-, österreichische Rente in Papier 6390, Staatsbahn 261 25, Nord' bahn 215-25. 20 - Franleustiicke 9 40 , ungarische Kreditactieü 217 70, österreichische Francobanl — —, österreichisch? AnalobaM 110—, Lombarden 76^ , Unionbant6425, Lloydacticn485—-, türtische Lose 27 25. Couimunal Anlchen 94 50, EgYPlischc ^ Goldrcutc 74 65, ungarische Goldrcnte —'—. Fest, Angekommene Fremde. Am 12. Juni. Hotel Stadt Wien. VreslmlM und Eutremonl, Ksllc., W'^ - Perz. Commis, Steur. — Sartori, Kauischn. — 3""."^ Amalie und Schmiech, Iuspcttor, Klagensurt. - ss'l', '"M Hotel Elefant. Altstädtcr. Gros, Kanischa. Aüchler. AgraM- - Soulup uild Fäber, Kaufllc,, Wien. - Nagl), »teis,, "N" Mlttsbachcr, Graz. Pret s. Gcmalin, Marburg. i"<«!""' Pfarrei, St. Georg. — Ratoschc, Pfarrer, Süslcnhrim. Hotel Europa, Wanner, Linz. Kaiser uo» Oesterreich. Pirmaun, Steiermart Mohren. Hitcr llud Filipanilsch, Veluuar. ilottozietillug vom 12. Juni: Brunn: 1 47 52 5)7 22.____.. Meteorologische Beobachtungen in Laibach^. 7Ü'Mg. "735-34 ^I(i 2 O, schwach hnlbheilcr ^« i:'.. 2 „ N. 73603 ^-2l2 O. schwach halbheiter l»"" 9 „ Ab. 735 46 -s. l8I O. schwach bewölkt . Tagsüber wechselnde Vewölluna., abends triibe. ^ Tagcsmittcl der Wärinc -j- 18 5", un: 0 1" ilber denl^orM!'" Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Vambclg^ ^M Iiir die uiclen Ärauzsprnden und die zahlrcW W ^ Theilnahme anläßlich des Ablebens unsi-n^- '"cl M ^» sirlieblen unverzicßliche» > > Äosef Debevec « W sprechen wir hicrmi! öfsenllich allen Ver>uattdt^' > DW ^rcuuden und Äelannlen, n>i^ anch VereittN». ""^ > >W nlentlich aber deu Singern der Cilalnim »»^ "^^ W « Sulolvereine, jiir die iym erwiesene besondere lcr M ^ Ehre unsern innWen Dant aus. W ^ Laibach, den 14. Juni 1878. M W Die trauernde Familie. H > Danksazpltta. > W Der ««Sich«« des Vuchdr,,«lcr-ssortl'ild»»«^ > »» UcreinS erachte! es als seine Pflicht. <"'"' !.l ',» > M welche au dem Lcichenl'rnänlinisse de>? leider l> ^ « ^ früh vrrstorbeucu Kollrlien Herrn W » Michael Kermek > M so zahlreich theilgcnommen haben, insbesol'dctt ^ » «M Herren Sän »> spendern, hiemil deu herzlichste» Dant ansMP » M Laibach, 1"!. Juni 1878. M 3)l)I'!'(!l!)^^)l. Wien, 12, Juni. (1 Uhr.) Die mindere Festigkeit der Börse druckte sich vorwiegend in Geschäftsenthaltllng ans. Die Kurse litten wcniss Gelb Waie Pnpierrente........6370 6375 Silberrmte........6630 6640 Goldrente.........7480 7485 Lose, 1839........334 - 335 - . 1854........108 50 108 75 . 1860........114- 114 50 . 1860 (Fünftel) , , . 122 75 123 — , 1864.......138 50 138 75 Ung. Prämien.Anl.....79 — 79 25 Krcdit-L..........164 50 165 - Rudolfs-L.........1450 15— Prä'mienünl. der Stadt Wien 94- 9425 Donau^tca.ulierungs.Lose . . 10450 104 75 Nomäneu < Psandiinefc . , , 139 50 140 50 Ocstcrrcichischc Schatzschcinc . 98'50 9875 Uug. 6pcrz. Goldrcntc . . . 8995 90 — Ung. Eiscnbahn-Anl.....10025 100 75 Uug. Schatzbons vom I. 1874 112 — 112 2b Aillehen der Stadtgcmeinde Wien in B. V......9625 96 50 GrunVentlaftungö Dbligatisnen. «ahmen.........103 25 103 ?ü Niedcrüstcrrcich ......104 25 104 75 Gelb Ware Galizien.........8625 8650 Siebenbürgen.......76 50 77 - - Tcmeser Banat......77 50 78 — Ungarn..........7850 79 — Actien von Vanlen. Gelb Ware Anglo-österr. Ban!.....10575 106' - Wcdilanstalt .......231 50 231 75 Dcpositcnbanl.......154'— 155'— Kreditanstalt, ungar.....214 - 214 25 Nationalbanl.......819 — 820 — Uuioubanl ........6250 6275, Verlehrsbant.......104 - 104 50 Wiener Bankverein.....9025 9030 Actien van Trausport-Unterneh mungen. Gelb Ware Alföld-Bahn .......119 25 119 35 Donau-Dampsschiff..Ocsellschast 444 — 446' - Elisabeth-Wcstbahn.....17525 17575 Ferdinands Nordbahu . . 2150-2155-NraM'Ioscvli-Äalm .... 134 - 13450 Gelb Wa« Galizische Karl-Ludwig.Vahn 251 75 252 - Kaschau.Odcrbera.cr Bahn . . 108- 10825 Lcmbcrg Czernowiyer Bahn .12375 124' Lluyd-Äcscllschaft......486— 488'- Oesterr. Nordwcstbahn . . . 109-50 110- Nudolfs-Bahu.......11750 113- Staatsbahn........26050 261- Südbahn.........75— 75'50 ThcisiVahn........194-- 19450 Ungar, galiz,Verbindungsbahn 84— 8450 Ungarische Nordostbahn . . . 115 ~ 11550 Wiener Tramway-Gcscllsch. . 154 50 155- Pfandbriefe. Allg.öst.Aodcnlrcditanst.li.Gd.) 109 25 10975 „ ., „ (i,Ä.V.) 91- 9125 Nationalbank....... 99 10 99 20 Uug. Nodcnlredit Inst. (V.-V) 9550 96 - Prioritätü Obligationen. Elisabeth Ä. 1. (3m.....9250 93- - Fcro. Nordb. in Silber . . . 105' 105 50 Frallz Joseph Äahu .... «920 »ü'10 Wal. Karl Ludwig-Ä., 1. (5m. 10175 102 25 --------------------------------- Ml» ^.zz Oesterr. Nordlucst Vah" - ' ^,50 ?,^ Sicbcnbiirger Bahn - > - ' ,55 siti ^z!' Staatsbahn 1. Em. - - - ' .1:;— ^,..5» Südbahn ^ 3«/a ..---' London, turzc Sicht . . - ' ^8'1« ^,> London, lange Slcht . - ' ^lili Paris........' ' Geldiorten. ^« Gelb ^^6^ , Dukaten ... - ? fl. ^»/ ^ 9 „ ^ . Napoleonsd'or - >> „ " ' ^ " Deutsche Reichs- <^ 58 „ <<; ' ! bautnoten. . . 58 „ ^ M.. > Silbcrguldcn . - 1"" " "" " ________________________- , ,,<>i>' Nachtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notieren: Papierrente 63 70 bis 638<». Silberrente 10 bis 103 20.