Degotardische Laibacher Zeitung, Mittwochs deN3i.Iult)i799. Ehre, wem Ehre gebührt. — PNziele Kriegsnachrichten von Mantua / Allessandria, und der Stellung der feindlichen Armeen.— Fortsetzung des kaii'erl. Kommissionsdekrets; umsonst sind die Einverleibungsdekrete'. Prinz Karl man einen Strichj durch; Die Großheringskrämer erhalten Besuch. — Näher Aufschlüße über die lezte Direktorial-Revolution in Paris; tbeitere Ereignungen in Frankreich, woraus man sieht/ daß nichts mehr aufeinander geht, und die nwnstruöse Republik ihrer Auflösung naheist. — Lauter Fakta, «bne Raisonement. ____ _^___„ __________ Der Rath der 500 soll das Recht des Direktorium einschränken, Krieg zu führen und Eroberungen zu machen. Vorschlag der eUfer Romnussion. H. Unser ZeitunyMatt Nr«. 57. Art. Frankr. Das weis< Gesch. Warum sieht man denn unsre Helden siiehn, Den wächt'gcn Feind >>ut Zicg gekrönt an imsce Grenze zichn?-------- z,Dic Demagogen machtens jungst crst zu>n Gesetze / " /,Daß man sich nicht dem Funde niedersetze," Und dtNNüch dieß Gts<>, ist eines Nestors werth, Denn stets besiegt durch Kräfte, Muth und Tapferkeit Konnt ibr deu Sieger nur durch Unterwürfigkeit, Wie die Erfahrung lshrt, ZuvSchonnung und Gelindtgteit bewegen; Nnv so wird euer Unstern euer höchster Seegen. Inländische Begebenheiten. Lalvach. Wenn gleich geschrieben steht: Deme ^inke soll nicht wissen, was deine Rechte gutes thut, so velsicl^cn wi^ doch schon so viel selbst, ohne erst gcschworne Meister darüber zu bcfragm, a!» daß wir^glauben sollte», es wäre uns untersagt, eine ülttc wo!)ltbälige Handlung in der Absicht anzurüdmcn, daß noch niedrere dadurch zu gleicher Wohlthätig elt. und Menschenliebe angeeifcn werden. So müssen wir denn zur Ehre unserer Vaterstadt sagen, daß einige patriotisch und edelgesinnte Mitbürger cine Kollekte zum Besten der tapfern Vaterlandsvertbeidigec gemacht haben, deren Muth durch in diesen» Feldzugc erhaltenen Wunden bewährt isi, und die nun nach Topliz in Untertrain gehn um durch das Vad sich wieder herzustellen und zu ihrer Bestimmung tauglich zu machen. Diese menschenfreundliche Sammlung war so ergiebig, daß doch ein j> der Mann, deren 291 sind, eine kleine Erleichterung erhielt. So lassen die edlen Bewohner dieser Hauptstadt keine Gelegenheit vorbei, um chre Woblidäligleit vorzüglich denjenigen suhlen zu lassen, dic sich um den Staat und das Vaterland wie immer vcrdicnt machen. Zu der Ergie-digkeitder Sammlung trug vorzüglich der brave Hr. M... durch seine gute Art, den Menschen ans Herz zu reden, bcy. — Die vorige Woche kämmen wieder 2 große Transporte franzosis. Kriegsgefangenen , einer von iQon, der andere von 15^0 Mann hier an, worunter wic« der viele Stabs- und Obcroffizkre befindlich sind. Die Zahl der Kriegsgefangenen , blos in Italien, belauft sich schon über 32,020 Mann. Wir können es immer sagen, daß es lauter Helden, und unübcrwüdliche, sind; denn dadurch cr-l)ä!t der Ruhm unserer Armeen, die sie zu Gefangenen gemacht haben, emcn neuen Glanz. Wien. Se.K. H. der Erzherzog Karl, höchstwelcher auch mitten im Schlachtgetümmel, jede nützliche Verwendung im wissenschaftlichen Fache, einer ermunternden Aufmerksamkeit würdiget,hatdemverdienstvollenHer-Mlsgeber des allenthalben mit Beifall aufgenommenen, muhesamen topographischen Post Lexikons allerOrtschaf-ten der K. K. Erbländer, Hrn. Christian Clusius, kontrollirenden Offizier der K. K. Postlvägen-Hauptexpedi-zion, über besagtes Werk / aus dem Hauptquartiere zu Kloten, folgende gnädige Zuschrift übersendet: ,,Besonders Lieber! Dero Schreiben vom 4. v. M. nebst derFortseyung des vonDcmselben verfaßten topographischen Post-Lexikons, Habelch erhalten , und danke Denselben dafür recht verbindlich." „Indem ich dieser nützlichen Unternehmung meinen ganzen Beifall schenke, wird mir auch jede Veranlassung angenehm sein, wo ich Der«) Bemühung unterstützen, und Demsel- ben dadurch die besondere Zuneigung bethätigen kann, womit ich bin. Dero gutwilliger (Unterzeichnet.) E. Karl, F. M. Hauptquartier Kloten, den 17. Juni 1799. Kriegsbegebenheiten. Vom 14. aufdem 13. d. M. in der Nacht wurden nach einer Anzeige des F. Z. M. Kray die Trencheen aufdie Hauptfronte-Attak beiMantua glücklich eröffnet; die Arbeit blieb vom Feinde so vollkommen unbemerkt, daß die feindlichen Tagesposten, welche fräheMorgens wieder ausgestellt werden wollten,die überNacht entstandene Paralelle anstaunten. Nach geschehenenMeldungen und erfolgten Rekognoszirungen der feindlichen Offiziers, denen unsererseits ruhig zugesehen, inzwischen aber fleißig fortgeacbcttet ward 5 erfolgte endlich von allen Werkcrn der Festung ein schreckliches Kanonen-und Bomben-feuer, wovon jedoch den ganzen Tag nur 2 Mann getödtet, und 2 verwundet wurden, weil allesFrühe schon eingegraben war. DieParalelle sammt 3 langenKom-munikazionen war fertig, nur noch nicht in der gehörigen Breite, welche zu erzielen, und mit Banquets zu versehen , dann Batterien für das Linien-geschüy gegen Ausfälle zu errichten, ani 15. unter Tages, und die folgende Nacht die Arbeit eifrig sortgesetzt wurde. Am 15. desMorgens war das fcmd-licheFener, welcheS dieNacht zuvor etwas nachgelassen hatte,wieder stärker, semungeachtet beschloß der F. Z. M. Kray jn der folgenden Nacht die 2te Paralelle von der Anhöhe von Oste-ria-alta bis an den Ravin von Vell-fiore zu eröffnen. Die Nacht hindurch ward nur wenig aus der Festung gee feuert, desMorgens aber ward das Feuer wieder heftiger, und unsere Arbeiter waren beschäftiget dieser 2ten Paralelle die nöthige Breite zu geben, sie mit Vanquetten zu versehen?, dani» die Batterien darin anzulegen. Vor dem Kastell von Alleffandria waren vermöge der Anzeige des Generalen der Kavallerie v.Melas vom 14. dieß die Kommunikazionen hinter den Batterien, so wie die Plattformen gegen Ausfälle, dann jene der Batterien, nebst den Traversen, größtentheils hergestellt, auch das Geschuy in die Batterien meistens eingeführt. Noch deffelben Tages Abends ließ der F. M. L. Graf Vellegarde den > feindlichen Kommandanten des Kastells, General Gardan, zur Uebergabe deffelben auffordern, bekam aber zurAntwort, daß dieGeseye seinesLan des und seiner Ehre, ihm gebiethen^ denMay zu vertheidigen. Es war al so am 15. Morgens um halb 4Uhran gefangen, 'aus 21 Batterien aller Art das Kastell zu beschiessen, und wie der Gen. der Kavallerie v. Melas am 16, dieß anzeigte, ward demFeinde bereits ein kleinesGranaten-Magazin,und eine Kaserne angezunden. Am nämlichen 16. in derNacht ward unsererseits aus der ersten Paralelle schon ausgebrochen, und 260 Schritte mit der Arbeit näher gegen die Pallisaden vorgerückt. . Unser Verlust in diesen 24 Stunden bestand in 8 Todten und 2 Verwundeten. 5 Der Feind hat nunmehr das ganze l Mittägige Italien, auch Liyorno verlassen ; unsere Patrouillen gehen nach Florenz', Pistoja , und in die Gegcud von Lukka, wo noch eine franz. Garnison von 2^00 Mann sein sott. Der Restdergeschlagen?nMacdonaldischen Armee soll sicb an dcn Küsten durch die Gebirge herabgezogen, und in der Gegend von Genua mit Moceau vereinigt haben. In dem kleinem Bezirk der Genue-sischenRiviera, wo der Feind nun eingeschränkt ist, leidet er empfindlichen Mangel an derSubsistenz,uud überall, wo feindliche Streisparteie« sich sehen z lassen, um Lebensmittel zn plündern, werden sie durch das bewaffnete Landvolk angefallen, und meistens verjagt. Aus Florenz sind 2 z Piemontesische Offiziers, und ';6i Gemeine, die da- ^ selbst in Garnison lagen, als Deserteurs zu Neggio angekommen; sie bestattigen ebenfalls dcn gläuzlichen Rückzug des Feindes aus dem Mittägigen Italien, und erzählen unter an- ! deru, daß die Engländer schon viele ! Schiffe mit Kostbarkeiten, welche die ! Franzosen voransgeschikt haben sollen, weggenommen hätten. , Ausländische Begebenheiten. Deutschland. ! Fortsetzung dcs kais. Comiffions-dckrcts. Der Krieg besteht also neuerdings selbst durch dieThat widerDeutschland. Der Krteg! einzig das schreckliche Werk der hersch - und revolutions- sächtigen, der alles vcrwirrenden treulosen Politik des frauzösis. Gouvernements, und «.ö wücdc uni das bisherig? Staatsvcrhältniß des deutschen Reichs in Italien und der (Fchweis unwiederbringlich geschehen seyn; die Nevolutionsfahne,wie in andern unter jochtcn Staaten und Provinzen, in einem grossen Theile Deutschlands schon ausgesteckt, und das bessere Glück, deutscher Freiheit durch das unbehagliche franz. Freiheits-uud Gleichhcits-^ systcm vertilgt sein, wenn nicht die ^ Klugheit und der Heldcnmuth der kais. > Heerführer, und die siegreichen Armeen dem Vordringen dcs beherzten Feindes Gränzen gesetzt hätten. Noch besteht sohin uach wieder erneuerten Fciudscligkeitcn und vereitelter Aussicht zur gedeihlichen Unterhandlung des so sehnlich gewünschten Rcichsfrie-dcns der vor,ge Kriegsstand zwisch?«: dem deutschen Rclche und Frsnkrcich; noch ist daher nach dem Ausdrucke der seit dem abgcdrungencn Ncichskriege erfolgten öffentlichen Erklärungen un< den höchsten Preis, für Unvcrlelzlich-kcit der theuersten Friedensvcrträge, für Religion, Eigenthum, für die Handhabung der bürgerlichen Ordnung uud Staatsverfassung, für die Ehre, Würde, Freiheit und Selbst-ständigkeit des Deutschen Reichs, für Selbstvertretung und Erhaltung zu streiten; noch erst ein im Sinne der bisherigen Reichsschlüsse billiger, gerechter, anständiger und dauerhafter Reichsfriede zu erkämpfen. Se. kais. Maj. hegen demnach auw zu Churfürsten Fürsten und S'änd tt das reichsoberhauptliche Zutrauen, und halten sich von denselben in Mci- A ligtcn Namm des deutschen Va-er!^:, Z des und der Konstitution, und in Kraft dc? selbsteigenen vielfältigen ftttrli'Hcn Zusichernngen zu erwarten berechtigt, dtt^' zur Beförderung dieses grossen Endzweckes kein Neichsstand der ge-wisstnhaftchen' Erfüllung aller der ständischen Obliegenheiten sich entziehen wcrde, welche die Natur dcsallge-mei len Reichsverbandes>, >die ältern positiven Reichssayungen, und die seit dem erklärtenNcichskriege promusgir-tcn Reichsschlilße, insonderheit der Rcichsschluß wcgen der ErWhung der Kricgsarmatur aufdas Fünffache ei-n.m jcden wider den gemeinsamen sscwd auferlegen, und in derer Ge-w.ißheit sich jüngst des Königs von Schweden Maj. in ihrer rcichsständi-schen Eigenschaft eben so treuherzig, nl) edel Zur allgemeinen Belebung des deutschen Patriotismus an dcnReichs-kouvent erklärt haben. Eben so dringend ist es, und ist dahin zugleich dcr der bcstimmteAntragIhrer kais. Maj. an die allgemeine Reichsversammlung gerichtet, daß dieselbe übe? eine zur Bestreitung der Kriegskosten erkleckliche Anzahl von Römcrmonathcn berathschlage, die von jedemReichskriege unzertrenlich sind; anbei aber das in Vttress dieses Gegenstandes an Aller-höchstdiestlbe zu erstattende treu gehorsamste Gutachten möglichst beschleunige. Es verbleiben übrigens des höchstansehnlichen kais. Hrn. Prinzipalkom-wlssarius hochfurstl. Gnaden den all-mer versammelten vortrefilchen Rä-lven,Vothschaftern undGesandten mit Neundljchem, auch geneigten und gnä- digc^ Willen beständig wohl^getl'a^. Iuf diest Dictatur' wurde besGlo^-sen, das Protokoll m dieserAngclc-gcnheit den 26. August zu eröffn?». Dic Verhandlung über das kaiftrl.' Hofdckrct im Betreffe der Ermordung der ftanzösis. Gesandten, Bonner und Roberjot, ist verschoben worden. Frankfurt, vom 11. Julius. Zu Mainz werden jetzt von cinigcn Patrioten (Zubscriptionen zu einer Pe-tion gesammelt, worin die förmliche und gescylickc Einverleibung des ganzen linken Rheinufers in die französ. Republik verlangt wird. Vcy dcr jetzigen Lage der Dinge wagen es aber mn' wenige zu unterschreiben. Briefe aus Hamburg sagen, ein Theil der russischen, aus Petersburg, Riga:e. kommenden, mit Landungstruppen bcladenen Flotte habe bereits zu Travemünde bey Lübeck Anker geworfen, und die Mannschaft werdo über Hamburg nach Hottand marschi-ren , um dieses Land in Verbindung mit den Engländern einzunehmen. Andere Vrjeft lassen ihre Ankunft taglich erwarten. Frankreich. Nähere Aufschlüße über dte lczte Revolution in Paris vom 1 ^.IltNius / wodurch die z Direktoren Treilhard, Merlin, und Larev.il-lere gcstürzt,und^andere an ihreStel-le gesetzt wurden , aus dem Französis. eines Augenzeugen. Diejenigen, welche das Glück unter einer ebenso festen als gerechten Regierung zu leben fühlen, werden durch dieseGeschichte in ihrer Anhänglichkeit--und Vürgertreue, ohne Zweifel noch - mehr befestiget werden; da hingegen diejenigen, die sich durch einen falschen Schimer vielleicht blenden liessen,auf-hören werden, das zu bewundern, was bei einer nähernVeleuchtung ganz anders befunden wird, als die durch alle Blendwerke einer glänzenden Beredsamkeit davon aufgestellte Theorie die leichtgläubigen erwarten ließ. — Man höre denPariser selbst sprechen.— In Ansehung der Zeitgeschichte giebt es zwo Arten von Begebenheiten, die sich von einander wesentlich unterscheiden: beiden einen macht dieEntwiklung den ganzen Werth aus; bei den andern reichte inWort hin u. sagt alles. Man begreift, daß unmöglich etwas mehr Interesse gegenwärtig erwecken könne, als die geheimeGeschichte einerRe-volution, die schnell,leicht,vorausgese-hen und doch überraschend war;bei der ^ 4Tage hingereicht haben,um sie zu be-ginnen,und beinahe auch schon zu vol- ! lenden; ein neues und merkwürdiges ! Beispiel derzAllgewalt derjenigen, die sie bewirkt haben, die aber immer das unverzeihliche Unrecht gegen sich haben, daß sie im Bejuzc der Macht stnd, und allcs anwenden, sich darin zu erhalten. — Man denke sich dasDirekto-ijum, welches, noch vor einemMonat, auch den machtigsten Mann in Frankreich, mit einem Worte, mit einer Miene würde niedergedonnert haben. Nun ist es vertilgt, ist nicht mehr. Eine Grunde länger Widerstand von Seite Merlins, Reveillere s, und dieser Widerstand würde das Anklagdekret g?a/n sie, und gegen Rubel und Treildard nach sich gezogen haben.Und dennoch waren diese 3 übereinstim- mend ; einer von ihnen (Mernn) wä? President; die ganze vollziehende Gewalt war in ihren Händen! sse wußten sich der Macht durch gewaltsame Mit< tel zu bemächtigen (davon haben sie ihre Beweise gegeben) und dennoch wurden sie ohne Schein eines Widerstandes überwunden. — Wir schicken uns an, alles zu vereinigen, was diesesEr-eigniß erklärt und es begleitet, und > dienenkann,um inAnsehung dcrFolgen > Muthmafsungen zu gründen.—Zuerst kann der Sturz der 3 Direktoren dem Mangel der Uebreinstimmung unter ! den Gliedern des Direktoriums zugeschrieben werden; dann gebrach es ihren Unternehmungen an einem Unter-stützungspunkte und an Festigkeit, indem sie nothwendige Feinde an den Jakobinern hatten, die es von jeder Regierung sind,mdem sie es nicht wagten, sich unter den überwundenen im Monat Fruktidor Freunde und Ver-bindete zu machen , denen sie ihr Zutrauen zu schenken fürchteten. Der ein-zigeVarras machte durch seine vorhergegangenen Verhältnisse, durch seinclt Umgang, und vorzüglich durch seine Verbindung mit den Generalen eine Parthei für sich, und war auf jede« Ausgang gefaßt. — Man wird ohne Zweifel in Frankreich und in ganzEu-ropa glauben, daß er es ist, der in Uebereinstimmung mitSieyes die gegenwärtige Revolution gewollt und vorbereitet habe; nichts ist zu gleicherZeit mehr wahrscheinlich u. doch nichts weniger wahr.Diese2Direktoren,nurerst aufdemFuße derPolitesse miteinander vereinigt, waren weit entfernt, es bw ausden Punkt zu sein, um an einem gemMschastlicken Pläne zu arbeiten. Was aber vollcomen gewiß ist, ist daß selbst an demTag? derEntseyungTreil-hards, um 3 MrAbends, Sicyes noch nichts d^von wußte; und noch merkwürdiger ist, daß am nämlichcn Tage oüeDircktoren nebst den bedeutendsten „ G cdern beide Räthe bei Barras zu M ttage speißten, wo unter andern Pottain-Grandpre neben Thrcilhard öu si«en kam, üder dessen Entsetzung er den Bericht schon in der Tasche hatte. Es ist wahr,daßSieycs unddieDepu-tirten von Einfluß, seine Freunde, mit Feuer und Verachtung von den Z Direktoren, und der Nothwendigkeit ihre Stellen mit andern zu besetzen, sprachen: sie schmeichelten sich der ausbrechenden Bewegung die Richtung zugeben, und die Wahl auf solche fallen zu machen, die ihnen anständig wären; Allein es ist anders gekommen; eine 'sarthti/ dic viel heftiger und viel mäch-l'ger war, hat ohne ihnen angefangen, und dcr Entwurf der ersten Liste hat bewiesen , daß Sieycs weder dem Tallay-rand, noch Cambaceres, noch Vemnon, villc, noch einem andern von denen, mit weichen er herschen wollte, ,.nvr als 20O aufgeschrieben, und mehr ^^Q von der nämlichen Schrift wur, Wal, ^ ^?/ geworfen, ohne daß die m mit Muth undHerzbaftigfett Rcde—Eine Deputation der Räthe fodertc sie beide vor, und brachte sie, il,dcm sie ihnen die ganz fertige Anklagakte zeigte, zum Entschluß; sie gabt, belde ihre Abdankung, worauf si Barras umarmte unv ihnen vr> sprach, daß er niemals zugeben würde, daß dieSache ge> en sic wcitcr ^ e-triebcn würde —Man wird vielleicht fra« gen, warum sie, d^ ibrcr vosTrcilha,ds Entsetzung 3 waren,nicht vclsllchtdalen^ die BewassncteMacht zu gebrauchen? al» lein sie wußten/daß dieHäupter derselben alle dcmBarrae ergeben waren, und dieser hatte eS ihnen strengst verbotbcn . etwas zu unteruebmen.— Die^nencnDin-retloren sind keine Männer von Bedcus ^Wftng?: Gebier, der bekanntesse, arbeitet F nüi^cichligkcit, kennt denGang der Vcr- « waltunasgeschästc, liebt das Vergnügen, ^ ist gegen diejenigen , welche dl Macht in « Händen l!aben,c!,cMig,und ist darum mit 3 der ganzen Wcltgut Freund.—Rogcr- ' Ducos ist cin Ex - conventioneller, und ' beinahe ganz unbekannter Mensch ; er war noch nie zu einen wichligcnAmtc berufen-, er war leztlich Friedensrichter in dem Departement der Dyrcneen Endlich Moulins istinAnsclungdcr Berühmtheit bey weltcm noch nicht General von zweiten Rang. Die Generale" selbst baden alles mögliche gethan, um scine Ernennung zu hintertreiben. Er ^ sieht nicht gut mit Barras. Ertomman- z dirte ehe zu Rmnes. Er ist,leicht zu ge-w^ltsammen Maßregeln zu brinzcn. — Iouberts Ernennung zum Commando der bewaffneten Macht in Paris / und z später zu jenem dcr Reserve-Armee ist ebenfalls merkwürdig , und ist das einzige / was Sieges erkalten könnte. — Bey dieser qanzen Umwälzung ist noch nichts vollendet / weder genug gcsezl^ BacM selbst ist bedroht. Die Uebenbinder sind geheilt; die thätigste und anarchistischste Partcy sucht den Commissionen einen großen Theil der vollzlelicndcn Macht jn dl. Hände zu spielen. So wM man zum Beispiel demDir^Norium die Macht de^ nehmm, ohne Einwilligung der Versammlung jemanden seines Amtes zu «'. lsctzcn. dieses System der Tremmg dcr Gewalten wird neue Krisen, und «r.dlich den Fall der Republik herbey jühren, Paris, den 9ten Iul. Gestern sind die Generale Ioubert und ChaM pionntt von hier abgereiset: ersterer übernimmt das Oberkommando der Italiänischen Armee, der ündcn das Kommando über eine Ob'crvations-Armee aufdenAlpon. Man vi rsichert, daß General Morcau eine ObftrvM- von Hünningen bis Düsseldorf erstrecken soll, kommandiren werde. — Die Generale Vo'nami nnd Dufreffe, welche zu Grenoblssgerichtet werden sollten, sind so eben in Paris angekommen ; auch General Ren, den man sü'r 'M hielt, befindet sichMcr. — Das Befehl gegeben, den Erföl?gsminister^undExgeneralSche-rcr zu verhaften. — Nach einem auf der Tribunc'abgestattetenVcrichte wa-rw, seitdem Mület - Müreau das ^^riegsministerium angetreten hat, unsere Armeen aufs Höchste 300,200 Mann stark, während sie anfdcm Ve-zahlungs - Etat für 43700a stark alt-gcgeb?« standen. Uttser^Direktorium soübereits den Vefthl erch.?ilt haben, die aufdiejIn-sel Oleron Deportirten nach Paris i» dm Tempel bringen zu laffen, da sie durch die Tyrannen des Triumvirats ohne Urtheil und Verhör deportirt worden sind. Unsere öffentliche Blätter melden, Snwarow habe an Moreau geschrie-ben , daß EmiZrirte bey seiner Armee seyn, utckHasi, wenn man, im Falle sie gtfangW würden, dieEmigrations-Gesetze an ihnen vollziehen sollte/er M gezwungen sehe, in Rücksicht der ftaN' Kriegsgefangenen Repressalien i" gcbranchcn. — Der wichtige Gesandt-schaftsposten inVerlinist noch nicht be-seyt. Der Minister der auswärtige« Angelegenheiten, Tallenrand Pe"^ gord, sollte ihn erhalten; allein eo werden jetzt so viele Klagcu gegen w'' eingebracht, daß er es wohl für beNer hal-