Mbacher Nr, 135 Plänumeralionspill«: 9ni «omptoit nanz!. si, »,, halbl, fi. 5.^<». «Or die .^ufteNil»,, W» Hau« h.,ll>>, s,<> l>, MX b« Post «niizl' st- ll>. y»lbj, 7 50, Mittwoch, 1<). Juni. 3nltll!°i,«g«bilr! ssül «eine Inserat« l»l» zu » fetten »5. ll.. qlößere p» .^-!Ie « lr., bei tst««» Wiebeihowng«» per >. Erkenntnisse. . Das s, l. Landl'ö- als Pre><uiessel»»g nach H :'0l) St, (i>. beqriilide, ^ hat »ach 8 4<'!l St. P, O, das Verbot der Weiterverbreit»»!, "'^rr Druckschrifl ausgrsprochc». < -Das l. s, Landes- als Pres^rricht i» Strafsache» zn Wie» ^' "Us Ä»!raz, der l. t. S!aat<»i»wa!lschast erla»»!, daft der Mal« ^.^ ^^. ll der ^eüschris! „Schuhnlacher ssachblalt" z>." li. Juni 1880 durch den m der iliilbril „sseiiilleto»" »»» Mittelaller. Fol!fe^u»,i" eul "l!tf„s„ ^^^^^ ^^^ Verbreche» »ach H (j4 St. G. begründe, u»d ^' »ach ij 4!».'l SI, P, O, daö Verbot der Weiterverbreit»»«, "'»er Druckschrift ausgesprochen. Nichtalntlicher Theil. Zum »sterreichischcn Handelsverkehr mit Serbien. Das k. k. Handelsministerium hat mit dem Erlasse vom 11. Inni d. I. der Handels- und Gewerbe-tllmmer folgende Mittheilung gemacht: Der Handelsvertrag zwischen Serbien und Großbritannien vom 7. Februar 1880 ist amtlicher Mitteilung zufolge in Serbien in Wirksamkeit getreten. Nachdem derselbe in Nr. 23 der Wochenschrift „Austria" bereits seü'?m vollen Inhalte nach veröffentlicht wor-°en ist, wird auf die Artikel III bis V befonders hin-^tviescn, welche auch für den österr.-ungar. Ausfuhr-Mndel eiue gewisse Bedeutung besitzen. , Gemäß Artikel III wird ein 8 pCt. aä Vlilorom ^cht übersteigender Zoll erhoben werden von nachsenden Warengattungen: Metalle und Metallwaren, ^chneidewertzeuge, Maschinen und Maschincnbestand' ^»^_________________________________________ theile, landwirtschaftliche Werkzeuge und Maschinen, Garne fowie Gewebe aller Art, Töpferwaren und Porzellan, mineralische Ocle. Alle anderen Waren der bezüglichen Provenienz nnterlicgen bei der Einfuhr nach Serbien nach der Wahl des Importeurs entweder den specifischen Zöllen drs bestehenden serbischen allgemeinen Tarifes oder einem Zolle von 1(1 pCl. iui vlllo^m. Artikel IV regelt die Zollnebengebüren und Artikel V das Verfahren bei der Wcrtverzollnng. Nachdem durch den Berliner Vertrag vom I3ten Juli 1878 der Fortbestand der gegenwärtigen Ver« kehrsbeziehnngen Ocsterrei ch - Ungarns zu Ser -bien bis zum Znstandekommen nener Vereinbarungen garantiert ist, und nachdem durch den Handelsvertrag der ö'sterreichisch'Ungarischen Monarchie mit der Türkei vom 22. Mai 1862 dem ü'sterrcichisch'Ungarischcu Handel die meistbegünstigte Behandlung gesichert ist, so werden fortan für die Waren österreichisch-ungarischer Provenienz, welche nach Serbien impurtiert werden, die Bestiimmmgcn des anglo - serbischen Handelsvertrages ebenfalls in Anspruch genommen werden können, so zwar, dafs unsere Exporteure das Necht haben, zwischen dem Verzollungsmodus nach dem bisherigen allgemeinen serbischen Zolltarif nnd jener Wertverzol-lnng zu wählen, welche durch den eben angeführten Handelsvertrag Serbiens mit Großbritannien mit 8 sl., respective l0 fl. ml valormn stipuliert wurde. Berliner Conserenz. Die europäische Presse beschäftigt sich gegenwärtig angelegentlich mit dem muthmaßlichcn Gange der Ge^ schäfte auf der Berliner Confcrenz, 'welche am 10. d. M. zusammentritt. Insbesondere das Verhältnis der Confercnz zu der Commission, wrlchc die Grenz« delimitation ail Ort »md Stelle uolzuiichmeil haben wird, bildet einen Gegenstand vielfacher Vermuthnngen. Ueberwiegend heißt es, dafs zunächst nnr drei öder mcr Confercnzsitznngen stattfinden werden, nm eine Verständigung über die grundlegenden Bedingungen der Grenzregulierung zwischen der Türkei und Griechenland herbeizuführen und die Commission zu ernennen, die an Ort nnd Stelle gesendet wird, um die Aus-führung ins Werk zu setzen. Darauf werde sich die Conferenz vertagen. Die Commission werde etwa sechs bis acht Wochen zu thnn haben, dann nach Berlin zurückkehre,,, um der Conferenz ihre Vorfchläge zu uuterbreitcu. Große und principielle Gegcnfätzc dürften diefe Berathnngen über die F-ststcllnng der neuen griechisch, türkischen Grenze kaum zutage fördern. Weder Ocster-reich>Ungarn noch Deutschland, und gewiss auch nicht Nussland, haben Anlass oder Interesse, den Sympathien gegenüber, welche die Westmächte der endlichen Befriedigung dieses hellenischen Expansionsbedürfnisses zuweuden, die Störefriede zu feiu. Ueber die theore-tifche Grenzregnlieruug wird man sich bald geeinigt habeu. Die praktische Greuzregulierung durch die tech« nische Commission und die Berwirklichung dieser Beschlüsse bieten freilich noch Schwierigkeiten genug. Die Autwort drs österreichischen Cabinets aus das Einladuugsschreiben zur Berliner Conferenz lautet nach der „Montags-Revue" wic folgt: „Wien, 7. Juni 1880. Der unterzeichnete Minister des kaiserlichen Hauses und des Aeußern hatte die Ehre, die vom heutige,, Tage datierte Note zu erhalten, mit welcher der Prinz von Reuß, Botschafter des deutschen Kaisers, ihn unterrichtete, dass die Regierung Sr. Majestät, nachdem sie Kenntnis genommen von den Mtttheilun-gen, die der englische Staatssekretär des Aeuße,,, an dieses sowie an die übrigen europäische,, Cabinete be» treffs der griechisch-türkischen Grenzfrage gerichtet hat — Mittheiluugeu, welche von allen Regierungen günstig aufgenommen wurden, — den Mächten vorschlägt, im Sinne der im Artikeil 24 des Berliner Vertrages vorhergesehenen Vermittlung ihre Botschafter in Berlin für den IC. Juni zu einer Conferenz zu dem Ende zu vereinigen, sich mit jener Aufgabe zu beschäftige», welche ihre Regierungen in den Bestimmungen des besagten Artikels anf sich genommen haben. Der unter« zeichnete Minister hat die Ehre, im Namen der taiss,-lichen und königlichen Regierung zu erklären, dass er in allen Punkten den gemachten Vorschlägen zustimme und nicht säumen werde, deu Botschafter Sr. Majestät des Kaisers und Königs in Berlin, Grafen Szechenyi, zu beauftragen, au den Conferenzen thcilzunehmen. Er ergreift die Gelegenheit u, s. w. Haymerle." Wie es scheint, werden alle Staaten außer den Berliner Botschaftern und den technischen Commifsären a»ch noch durch diplomatische Beirälhe auf der Conferenz vertreten sein. Oesterreich entsendet bekanntlich als dritten Commissär den Generalconsul v. Zwiedmck nnd Frankreich den Grafen Mouy. Außerdem werden nun genannt für Italien Herr Albert Passa und für Deutschland Herr Busch. Der letztere und Graf Mouy follen als Secreläre der Conferenz fungieren. Es leidet wohl keinen Zweifel, dafs nnn auch Rufsland und England dritte Commissure nach Berlin delegieren werden. Die „Augsburger Allgemeine Zeitung" veröffentlicht eine sehr interessante Studie über die ethnographischen Verhältnisse der von Griechenland in Epirus und Thessalien beanspruchten Gebiete, an deren Schlüsse sie die Ansicht ausspricht, dass eine Grenzlinie, welche in Ejiov-Thessalien dem Nationalitätsprincipe Rech. nung tragen, das heißt nur griechische Landestheile in den hellenischen Staat einbeziehen soll, ein fast um die Hälfte kleineres Gebiet umfchrelben müfste, als die Feuilleton. ^ie Sängerfahrt nach Weijienfels. . Der Ansfluq, welchen der Männerchor der Phil-^"wnischen Gesellschaft Sonntag, den 13. d. M., Uiui lebhafter Theilnahme der Gcsellschaftsmitglieder h v anderer Natnrfrenndc mittelst Separatznc, nach fell ^'lichen Manhartsccn nnd dein lieblichen Weißen- 2 unternahm, gestaltete sich zn eine», in allem Detail ;,'"«geneu Festes das jedem Thcilnehmer ohne Aus-^,, 'u bester Erinnernng für immer bleiben wird. ^ l20 Personen hatten sich morgens <; Uhr anf H ^iidbahnhvfl,. verfammelt, die den bereitstehendcn 1s)V^"a. bestiegen. Als sich der Z»g um <; Uhr lliH -?!""ten m Bewegnng setzte, begann es zu regnen, dnz stt schonn Hoffnungen, die die Theilnehmer in «rm. l",gen der Partie'gesetzt hatte», drohten einer l,„i" Enttmlschnng entgegenzusche». Mit Resignation den^lch'rm Oalg'eilhmnor indes »ahmen die Reisen-sch °"? Missgesch'ick auf- doch als — laum anßer Zwi l>r^ """!, -. die Sonne sieghaft durch das Gewölle ^cll! ""^ b" blaue Himmel der Umwölkn»«, den l'tt.',? Zulaufen begann nnd es insbesondere erfahre-lttu ^'leuwlugen'llar wurde, dass die schöne Wit-l'ie» ? ^" Tag überdaneru werde, da war schon ^, u der Grllüd für die anßeroldentlich animierte «Nb <.!I'""ll gelegt, die denn auch deu ganzen Tag über "l" und jede Episode des Tages verklärte uud das erstemal in demonstrativem Jubel zum Ausdrucke gelangte, als man den Bahnhof in Ianerbnrg in grünem LanbschiiNlckc erblickte und Pöllerschüssc die Sänger und ihre Begleiter begrüßten. Um halb 10 Uhr lam der Zm, in Ratschach an, und nachdem die Gesellschaft sich aus dem Bahnhöfe rangiert hatte, wnrde zn den Seen unter Vorantritt einer Musikkapelle, die eigener Speculalionsgeist von Villach hergeführt hatte nnd welche mit feltener Un-crmüdlichlcit deu ganzen Tag über spielte, aufgebrochen. Ein Morgenspazicrgang von Ratschach nach den Seen in dem lühlen und duftigen Nadelholzwalde, an den, rauschenden, von Fels zu Fels in zahlreichen Cascade,, mnnter herabspringenden Weißenfelsbachc entlang gehört zu den größten Annehmlichkeiten einer Landpartie. Nach einer halben Wegstunde war die Gesellschaft am ersten See angelangt, der mit seinem tiefgrünen Wasser, umrahmt von grüner Matte, dunklen Wäldern nnd weißleuchtenden Felsen, im Morgen-sunnenstrahle, tränmerisch dalag und ungezählte Ausrufe des Entzückens über den herrlichen Anblick wachrief. Das Seenfer halte übrigens sich in Festtoilette geworfen, das kaiserliche Baimrr gniftte lustig flatternd vom Kronprinz - Rnoolf - Felsen ' herab, Pöllerschüsse riefen das Echo an den Bergwänden wach, in dunkle» Äanmgrnppcn angebrachte Bänke luden znr Ruhe ein, ein ans Tannenzweigen improvisiertes Zelt verbarg in seinem Schatten kühles Bier nnd labenden Wein, von hübschen Mädchen credcuzt, auf eiuem Tifche lag kalte Küche bereit, lauter Dinge, die der umsichtige Sinn des Herrn Postmeisters Dragan in Weißenfels in Bereitschaft gesetzt hatte und womit derselbe für das Gelingen des Tages in materieller Hinsicht sich das größte Verdienst erworben hat. Es erscheint überflüssig zn registrieren, dass die Gesellschaft de» Erfrischungen den lebhaftesten Zuspruch angedeihen ließ. Theils anf den Bänken vertheilt, theils anf der grünen Matte lagernd, ja selbst auf vorspringenden Felsklippen am Seenfer passende Ruheplätze wählend, bot die Gesellschaft im Vereine mit dem den See befahrenden Kahne ein buntbewegtes Bild u»d ei»e ebenso schöne als an diesem Orte gewiss seltene Staffage für das reizende Landschaflsbild. Ein wahrhaft erhebender Moment aber war es, als die Sänger ein dem herrlichen Morgen entfprechendcs Lied: „Waldandacht" von Abt, anstimmte» und so fin die alle Anwesenden erfüllenden Gefühle stillen Entzückens so paffenden nnd in künstlerische Formen gekleideten Ausdruck fanden. Als auch noch Nedvöds kräftiges „Wanderlied" gesungen war, wurde zum zweiten See aufgebrochen, der nach wenigen Minnten erreicht war. Hier entrollte sich allen Theilnehmern der Fahrt, jenen sowohl, die den See schon kannten, als auch jeucu, die ihn zum erstenmale sahen, ein Bild so schön, so großartig, wie es eben nur im Hochlande möglich ist. Lantlos und Nilbeweglich lag dei grüne See da, in, Soilüenlichte krystallen dnrchsick!^ fast bis znm Grnnde, graue Fels-riffe ragen in denselben hinein, hinter diese» erheben sich sanftaufsteigeude Matten, da und dort mit saftig 1142 Griechen von Anbeginn her forderten. DurH die Ei»< beziehung von Ianina und die Tracierung der Grenze längs des Kalamas und des Salambria wilrde nämlich Griechenland außer 295,000 Griechen noch 73,000 Nichtgriechen (Kuho-Wlachen. Albanesen. Türken) erhalten. Will man von den Kutzo»Wlachen, welche den Pindus seiner ganzen Ausdehnung nach bis zur gegenwärtigen griechischen Grenze bewohnen, absehen — da jede Grenzregulieruna über den Pindus gehen muss, — so müsste eine Grenzlinie, welche nur griechische Gebiete als neue Territorialerwerbungen des Königreiches umschließt, wie folgt verlaufen: von Prevesa durch das Lurothal aufwärts bis zur Thalwurzel (fünf deutsche Meilen südlich von Ianina); hier biegt die Linie östlich ab, schneidet bei Kalarytes das obere Artathal (also bereits Ziuzarengebiet) und setzt über den Pindus in schnurgerader Richtung gegen Trikala. Von hier folgt die Linie vier bis fünf Meilen dem Salambria, geht dann ins Thal des südlichen Nebenflusses (Pharsalitis) über, lässt Pharsalus südlich liegen, um in nordwärts ausgreifendem Bogen Volo und den Pelion einzubeziehen. Der Seepuntt im Osten wäre Karditza. In den „Times" und anderweitig wurde die Frage angeregt, ob die Berliner Conferenz die neue griechische Grenze feststellen und die technische Commissiou an Ort und Stelle die Linie auf Grundlage der Conferenz-beschlüsse im einzelnen ausführen und der Conferenz zur endgiltigen Genehmigung vorlegen solle, wie das bisher angenommen wurde, oder ob die Conferenz vor jeder Beschlussfassung den Bericht der technischen Commission abwarten werde. Dazu bemerkt der Berliner Correspondent der „Köln. Ztg.": „Das erstere Verfahren gilt schon deswegen für wahrscheinlich, weil die Conferenz gemäß dem ursprünglichen Vorschlage Englands für die internationale Commission durch die politischen Gesichtspunkte des Congresses bestimmt werden soll. Dieser Aufgabe könnten die Militärs und Ingenieure der technischen Commission ohne einen vorgängigen Beschluss der Conferenz über die Grundlagen der neuen Grenze behufs der Vermittlung zwischen den beiden Parteien offenbar nicht entsprechen. Von der angeblichen Nachricht aus Athen, dass Griechenland von einigen Mächten benachrichtigt worden sei, sich zur militärischen Besetzung der ihm bestimmten Gebiete bereitzuhalten, ist nach wie vor keine Rede. Die Meldung muss auf einem gründlichen Missverständnis beruhen. Ein solcher Schritt könnte von keiner Macht einseitig gesckkl n, sondern nur im Einverständnis mit dm anderel- Cabineten. Hier jedoch ist an Stellen, wo man 0l.uon Kenntnis Haben müsste, nicht das Mindeste d lüber bekannt. Es wird sich also damit velhalten, wie mit der Absendung verschiedener Flotten nach der Aesika-Bai, die von allen Seiten amtlich dementiert wurde." Ein Wiener Telegramm der „Bohemia" meldet, dass die Berliner Eonferenz nur wenige Sitzungen abhalten und dann den technischen Commissionen die weitere Delimitation überlassen dürfte. Dass auch diese Maßnahmen sich recht friedlich abwickeln und wenigstens keinen Anlafs zur Mediation der nicht direct interessierten Mächte geben, das ist aufrichtig und wärmstens zu wünschen. Von Seite Frankreichs wird Graf Mouy, Uuterdirector im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, auf einige Zeit nach Berlin entsendet, wo er, wie man voraussetzt, aufgefordert werden foll, gemeinschaftlich mit einem deutschen Re> dacteur die Protokolle der Conferenz zu führen. Herr Graf de Mouy, der als feiner Stilist bekannt ist und als Geschäftsträger in Constantinopel und Wien fun- gierte, war beim Berliner Congress mit Herrn Desprez und Herrn v. Radowitz der hauptsächlichste Redacteur des Vertrages und der Protokolle. Aus dem englischen Parlamente. Im englischen Unterhause waren am 10. d. M. in Erwartung der Finanzvorschläge Gladstones Bänke und Gallerien gedrückt voll. Mr. O'Donnell kündigte an, am nächsten Montag an den Unterstaatssecretär des Aeußern die Frage stellen zu wollen, ob es wahr sei, dass Mr. Challemel'Lacour, der zum französl'chen Botschafter in England ernannt worden, derselbe Herr sei, welcher im Jahre 1871 Mitglied der ftroviwri^ jchen Negierung Frankreichs gewesen, und ob dcr', '^ nicht späterhill wegen seiner Betheiligung an der Plünderuug eines Klosters znr Bezahlung von 100.000 Francs vernrtheilt worden sei. Mr. Courtney fragte den Unterstaatssecretär des Aeußern, ob Schritte behufs Erneuerung der derzeit in Egyvten bestehenden, im nächsten Februar ablaufenden internationalen Tribunale geschehen seien, nnd ob die Absicht vorliege, den übrigen Mächten die Ernennung einer Commission zur Prüfung der Organisation und der Geschäftsordnung besagter Tribunale als eine Einleitung zu Unterhandlungen mit dem Khedive für deren Erneuerung zu empfehlen. Sir Charles Dilke erklärte, die egyptifche Regierung habe foeben ein anf den Gegenstand bezügliches Rundschreiben erlassen, in welchem sie den Wunsch ausdrücke, dass die Tribunale für weitere fünf Jahre erneuert würden. Die Erfahrung habe die Nothwendigkeit für gewisse Modificationen in dem Project dargelegt. Die Regierung schlage vor, die Commission in Kairo nnter dein Vorsitze eines egyptischen Commissars abzuhalten. Bezüglich des zweiten Theiles der Anfrage werde Ihrer Majestät Regierung bereit sein, sich an den diesbezüglichen Verhandlungen der internationalen Commission zu betheiligen. Baron Henry de Worms fragte an, ob es sich bestätige, dass die britische Flotte nach der Bai von Besika beordert worden, was Sir Charles Dilke verneinen zu müssen glaubt. Um halb l> Uhr erhob sich Mr. Gladstone, um dem Hause sein neues Bndget vorzulegen. Er erklärt es, theilweise aus Gründen, die der Negiernng erst kürzlich zur Kenntnis gekommen, für angemessen, die Aufmerkfamkeit des Landes auf diesen Gegenstand zu lenken. Der letzte Schahtanzler habe die Jahres« einkünfte auf 82.262.000 Pfd. St., die Ausgaben auf 82.076.000 Pfd. St. geschätzt, was einen Üeberschuss von 184,000 Pfd. St. ergebe. Er nehme die Ausgaben, wie sie genannt worden, und habe nichts gegen den Ueberschlag der Einnahmen einzuweichen gefunden. Die letzten zwei Monate hätten jedoch nicht einmal die unbedeutende Besserung, welche erwartet worden, gezeigt. Ergänzungsvoranschläge seien nöthig geworden, und das Haus werde aufgefordert werden, die Summe von 30,000 Pfd. St. für Fischereidämme in Irland zu votieren. Im ganzen würden die Ergänzungsvoranschläge sich ans 200.000 Pfd. St. belaufen, welche den vom vorigen Schatzlanzler erwähnten Ucberschuss verschlängen. Es bestehe daher kein Ueberschnss mehr zur Deckung elwaiger Bedürfnisse im Verlaufe des Iahrcs, was entschieden nicht wünschenswert sei. Als einen Beleg dafür, dass die Regierung nicht mit leeren Händen gelassen werden sollte, weise er auf die indischen Finanzen hin. Die Regierung sei noch nicht in der Lage zu erklären, dass sie im Besitze aller That» fachen sich befinde, um nun schon in dieser Session ein festes indisches Finanzbudget machen zu kömien. grünen Fichten, mit dunklen Tannen und Föhren bewaldet, über und hinter diesen ragen die kolossalen Wände des Manhart empor, im Halbkreise den See umklammernd; helleuchtende Kalkfelsen und silberngli-tzernde Schneefelder sind die Rüstung des Bergriesen, dessen Helm heute glänzende Wolkenbüsche umflattern. Lautlos und in Andacht versunken' stand die Menge da, war es doch ein Heiligthum der Natur, das sich dem bewundernden Auge erschloss, nnd wie feierlich klangen die Accorde, als die Sänger Kreu-tzers „Tag des Herrn" anstimmten, ein Chor, der wohl selten in einem schöneren und erhabeneren Tempel als diesmal gesungen wurde. Doch bald entwickelte sich nun die frohe Laune der Sänger, und in rafcher Folge erklangen Gerikes „Wach auf, du schöne Träumerin", nnd zwei Qnar« tette: ..Ständchen" von Härtel und „Immer mehr" von Seifert, letztere zwei von besonderer harmonischer Wirkung, da sich die Sänger anf eine weit in den See hineinragende Klippe begaben, so dass die Accorde wie einer Aeolsharfe entstammend vom See ans Ufer herüberklangen. Um 12 Uhr begab man sich auf den Rückweg, und zwar zunächst auf den Felfen, der sich zwischen Helden Seen malerisch aufthürmt, so dass man von ihm aus beide Seen zugleich erblicken kann. Der Felsen, auf dem auch vor Iahrcu Se. k. und f. Hoheit Kronprinz Erzherzog Rudolf einen Besuch abstattete und der seitdem den Namen „Kronprinz-Rudolf-Felsen" trägt, wurde von der Sängerschar erklommen, und als sich dieselbe, Kopf an Kopf gedrängt, auf dem karg zugemessen Raume auf der Spitze desselben zusammengebunden hatte, ergriff der Director-Stellvertreter der philharmonischen Gesellschaft, Dr. Ke es bach er (der Director war leider verhindert an der Partie theilzu-nehmen), das Wort zu folgender Ansprache: „Angesichts der imposanten Hochlandsnalnr. angesichts der kolossalen Kalkwände des Manhart, die auf uns hernieder grüßen, und anf dem Felfen stehend, der den Namen unseres Kronprinzen Erzherzog Rudolf trägt, wären wir nicht gute Oesterreichcr, wenn sich nns nicht die Erinnerung aufdrängte an den erlauchten Träger dieses Namens und an das frohe Ereignis, das dem jungen Fürstensohne in seiner erhabenen Braut entgegenblüht. Ich weih es, dass ich die Gefühle jedes Einzelnen ausspreche, wenn ich aus vollem patriotisch fühlenden Herzen rufe: Hoch Kronprinz Rudolf und seine erhabene Brant Prinzessin Stephanie!" Ein stürmisches Hoch der oben auf dem Felsen befindlichen Sänger, in das die an den Seen versammelten Begleiter einstimmten, folgte dieser Ansprache, welche die Sänger sodann nach altem Sä'ngerbrauche dnrch das Absingen des Wahlspruches beantworteten. Der Vorstand-Stellvertreter theilte hierauf dem Oberst. Hofmeister Sr. k. und k. Hoheit, Grafen Vombelles, in P.c.g diese herzliche Ovation mit der Bitte telegraph is) mit, dieselbe zur Kenntnis Sr. kaiserlichen Hoheit bringen zu wollen. (Echlus, folgt.) Sie wisse noch nicht einmal, wann der afghanische Krieg zu Ende sein werde, obgleich sie in dieser Hm-sicht keine Zeit verlieren würde; alles in allem hulte es die Regierung für angemessen, im Besitze eine» Ueberschusses zu verbleiben. Als erste Maßregel, um die Finanzen auf sicheren Fuß zu stellen, beabsichtige die Regierung die RevrW« der Weinzölle. Seit 1860 sei ein großer FortschrM in der Erleichterung des Consums billiger Weme U" macht worden, der dem Handel einen ganz andem» Charakter verliehen habe. Seiner Ansicht nach befmoe sich derzeit viel weniger gefälschter Wein auf dw Markte und fei durch gesunden, billigen Wein eiM worden. Die Regierung beabsichtige eine Ermäßigt der Weinzölle unter der Bedingung der Erneuerung und Verbesserung des französischen Handelsvertrag" vom Jahre 1860 und beantrage eine Reduction oc» Zolles auf 6 Pence für die Gallone von Weinen "" einem Spritgehalt von unter 20 Grad, einen Pe>^ extra für jeden Grad vom 20. bis 35. Grad A° 2'/, Penny extra für jeden Grad über 35. 6" Weine in Flaschen einen gleichmäßigen Zoll vo 2 Shillingen per Gallone. Die hiezu nöthigen ^ rangements müssten bis zum 15. August vollendet sew. widrigenfalls ein Verlust von mindestens 830,^ Pfd. St. in Aussicht stehe. Bezüglich der Malzste"" schlage die Regierung aus Rücksicht gegen die 2an^ Wirte die Aufhebung dieser Steuer vor und eine ^ setzung derselben dnrch eine Viertaxe von 6 SMW 3 Pence per Fass und Erhöhung für exportiertes "lil-Die Verwandlung der Malzsteuer in eine MerM reduciere die Anschläge nm 1.100,000 Pfd. St. ^ Regiernng beabsichtige diesen Ausfall dnrch eine^ mehrung der Einkommensteuer nm 1 Penny per W" und eine neue Eintheilung und theilweisc Crhöh^ der Gewerbescheine fiir den Ausschaut geistiger ^ tränke zn decken, wodurch in ersterem Falle 1-^'''X, Pfd. St., in letzterem 305.000 Pfd. St. im laufe»""' Jahre und 350,000 Pfd. St. in späteren Jahren,^ Wonnen würden. Das allgemeine Resnltat diel Finanzoperation ergebe einen Verlnst von 1.533,^" Pfd. Sterling infolge des Wegfalles der Malzste"^ und Herabsetznlig der Weinzölle und einen Gewiml ^ 1.014,000 Pfd. St. infolge der Einführnng der W taxe, Vermehrung der Einkommensteuer nnd ^rhoWH der Ausschaut-Concessionen, wodnrch ein Uebels^, der Einnahmen über die Ansgaben von 381,"^, Pfd. St. erlangt werde. Schließlich drückt der P""" die Hoffllnng aus. dass seine Vorschläge eine aM'^ Wirknng haben würden, und empfiehlt dieselben ^ Annahme des Hauses aus Gründen der Politil, "" sicht und Gerechtigkeit gegen den Landwirt. , . An die über zweistündige Rede des Schatzkanzl" knüpfte sich eine fast fünfstündige Discnssion über ° Nachtragslmdget, im Verlaufe welcher Mr. Glad!"' von Mr. Choplin und anderen Conservatives! hcu^ daran erinnert wurde, dass seine Malischen VorschH in völligem Widersprüche mit seiner in MidlotYl gehaltenen Red" stünden. Gegen Mitternacht wer die von Mr. Gladstone beantragten BudgetresolutM genehmigt. Verfafsungskiintpfe in Norwegen. Wir haben bereits in unserem vorgestrigen »'^, der schweren politischen Krisis gedacht.'welche M "^ genwärtig in Norwegen zwischen dem Storthing ^ dem König Oscar abspielt. Nachstehend lassen nur" eine Correspondenz des „Berliner Tagblatt" M^ welche diesem Gegenstande eine eingehende erlä'ute Besprechung widmet; es heißt in derselben: »Del'^l« wegische Storthing (das Parlament) nahm aw ^ ^ März d. I. mit 33 Stimmen gegen 20 den i>n ^, 1877 von Storthingsmitgliedern eingebrachten ^ schlag znr verfassungsmäßigen Bestimmung "" l-sie schon vor mehreren Jahren ihr fünfzigjähriges ^ bilänm hätte feiern können. Norwegens Verwssnng^, erst sieben Jahre alt, als der Amtmann C. ^'Hd, sen, welcher der Vater des Gruudgesctzes geuam't > ,,< im Jahre 1821 den Vorschlag zu mehreren be-^H den Veränderungen in derselben machte, darunter ^ den, dass man den Staalsräthen (Ministern) das h^ der Theilnahme an den Verhandlungen des ^ cM' einräumen solle. Auch die Regiernng lam in oe ' ^ Session mit mehreren Vorschlägen, nnter a»oel ^ der Forderung, dem König däs AuflösungM") ^ß das absolute Velo zn geben. Allein man lvt» " ^ zn ängstlich, anch nur an einem einzigen ^"i ^< Verfassung zn rütteln, und alle Vorschlag'' "'^hilt sassnngsänoerung wmden im Jahre l824 u a» Es verbeugen nun ncn» Jahre, ohne da!» ^,.hc, eine Aendrrnna. dachte. Erst im Jahre !»>" ha,«" wahrscheinlich auf Anregung König KaN /<' ^^ selbst, beantragt, den St'aatsiälhen das ^9 „ des räumen, ohne 'Stimmrecht an den Verhaut, n'',^. ! Parlaments und der Abtheilungen desscwen >, 1!l3 "l" zu können. Der Vorschlag kam wrgen verschiedener "lnstiinde erst im Jahre l839 zur Abstimmung und ^urde damals verworfen. Von da ab ist die Sache "°n alle,, Slmlhingeu, niit der einzigen Ausnahme °e8M,gen vom Jahre 1869, immer wieder behandelt worden, anfangs infolge der Initiative der Regierung, p"ler »„folge von Anträgen der Mitglieder des Stör-h">g salbst. Die Stimmung im Storthing war fchwan-"nd. Noch im Jahre !842 und 1845 war eine be-, "ende Mehrzahl gegen den Vorschlag, im Jahre ^^ erlangte er eine einfache Majorität, aber erst '?' Jahre l«5l wurde mit qualificierter Majorität "n vom Staatsrevifor Gaarder im Jahre 1848 ein« M'lachter Vorschlag, wonach die Verfassung dem Stor-Z'"g das Re^,t verleihe, mittelst eines Reglements ^""tsräthen den Zutritt zu gestatten, angenommen, ^le Negieruug wollte indefsen diesen Vorschlag nicht Wctlunieren, weil sie ein so wichtiges Recht nicht UW Glitl'efinden jsdcg einzelnen Storthings abhängig Me» sollte, und als mau den Vorschlag im Jahre 7"4 aufs neue eingebracht hatte, wurde er einstim« ""g verworfen. In demselben Jahre erreichte ein au-^'er Vorschlag, den Staatsrälhen ein verfassnngsmä-«M Necht zur Theilnahme an den Verhandlungen zu Z?en, nicht einmal einfache Mehrzahl, während eine ^Mslmgsä'ttderung vou der Zustimmung vou min-,"'ens zwei Drittheilen der Storlhingsmltglicder ab« /""g'g ist. Erst in den letzten Jahren erklärte sich ?.^ Storthing regelmäßig mit genügender Mehrheit ? die Zulassung der Minister zu den Parlaments-l'yUngen. .> ,.Iu jedem andern Lande würde man eine solche A"ge gar nicht verstehen, denn es gibt fiir die Mi-"Mr eines Landes kaum ein natürlicheres Recht als "2, den Berathungen der Landesvertretung beizu-^h»en, „in dort Belehrung zu geben und Belehrung ?' empfangn,. In Norwegen jedoch sah man diese ^,'latürlich scheinende Angelegenheit in anderem Lichte. ^ norwegischen Bauern, eifersüchtig auf Wahruug ^el politischen Rechte bedacht, fürchteten, dass die ?lWeu»tnis und Intelligenz der Minister denselben ^Storthing zu leicht ein der norwegischen Freiheit lMhrliches Uebergewicht gewinnen könnten. ^ ..Indessen hat Kö'mg Oscar, der zur genauen Mormatio» sich nach Christiania begeben hatte, sein 'M verfassungsmäßig zustehendes, absolutes Veto gegen "', neuen Beschluss' des Storthings eingelegt, gleich-^'^'g aber die Regierung ermächtigt, der Versamm« '"ng einen motivierten Vorschlag inbetreff dieser Frage ^rzulegen. Der König ift umsomehr in seinem Rechte, "s das Wahlgesetz in dieser Beziehuug große Bedenken il, seiner jetzigen Gestalt u,ld Handhabung er» uecken muss. Beispielsweise sei hier erwähnt, dass die lÜahlberechliguug auf dem Lande von dem Besitz von Ärund und Boden abhängig gemacht wird, während )ie Größe des Besitzes dabei völlig glcichgiltig ist. 3s ist daher schon vorgekommen, dass ein Bauer ein stück Land, das notorisch gar keinen Wert hatte, in zwanzig Parcellen theilte und jede für einige Thaler au arme Arbeitsleute verkaufte, die dadurch Wahlberechtigung erhielten. Aehnliche Uebelstäude gibt es "och eine Menge, die hier anzuführen uns der Raum lchlt; aber aus dem Gesagten dürfte fchon genügend Muurgehen, mit welcher Berechtigung der König und b'e Regierung hier mit aller Autorität aufzutreten ge-^lmge'u waren. Welche Lösuug nun diese „Staats-Mssrage" erfahren wird, dürfte erst in der nächsten ^hungsperiode des Storthings zur Entscheidung ^NMlen, denn die jetzige Periode ist schon zu weit "vrgerüät uud fast alle anderen Arbeiten sind bereits Medigt." Das rumänische Fremdengesetz. w" .^as gegen den Aufenthalt der Fremden iu Ru-der e? ^' eiuigen Monaten durch die Opposition in H Kammer eiugcbrachte Gesetz, welches ziemlich viel ^ ,b aufwirbelte und in Rumä'uieu eine förmliche l?? hervorrief, wurde bald nach dem Bekannt» lleli n ^"rch die officiöse Presse entschieden in Abrede " stellt, und erklärten damals verschiedene Regierungs-. U"ne, Hass es der Regierung vollständig ferne liegt, j^'nülier den Bewohnern nicht rumänischer Nationa-P ü'gend welche Ehicanen zu inscenieren. Um so t> huschender ist daher das im Amtsblatte vom 8ten »d«^!' ^ubliciertc Gesetz, welches in der Uebersetzuug "llch lautet: Haff "3^' ^ I^"' in Rumänien reisende oder wohn» lös,? ""woe ist gezwnugen, eine Aufenthaltskarte zu ei >,« dieselbe wird aus Gruud eiues Reisepasses oder ^ von, betreffenden Consulate verfassten Matrikel-Nllm Ues "^ilt. Dieser Anszug muss die Protokoll-sei» "" enthalten, unter welcher der Fremde bei 'lia ^ "atürlichcn Behörde (Legation oder Coufulat) nufluuliert ist. Jede rumänische Behörde wird eine z^-^".'id der Matrikel ausgestellte Aufenthaltskarte Kreisen, weuu es sich herausstellt, dass der t>i° "" derselben rumäuifcher Unterthan war. In Ä .?' 3"lle sind die Acren dem Ministerium des "lUhern vorzlllegen Iatt.^' 2- Nur die Districts« und iu Bukarest und >U) die Polizeipräfecturen siud ermächtigt, Aufent« haltökarlen auszugeben. Eine Ausuahme bildet das ^ Donau- und Schwarze-Meer.Littorale, wo keine Prä«! fecturen bestehen. In diesen Communen erfolgt die Ausgabe durch die Subpräfetteu und Administratoren der betreffenden Bezirke. Art. 3. Jeder in Rumänieu ankommende Fremde hat sich nach Vorstellung bei seiner vorgesetzten Be« Horde, der er sein Neisedocument vorzulegen hat, binnen 24 Stunden zur zunächst gelegenen Präfectur zu begeben, um eiu vou der rumänischen Behörde ausgestelltes Passbillet zu erhalten. Jene Reisenden, der,',! Aufenthalt in Rumänien sich auf weniger als dreißig Tage erstreckt, sind von obiger Maßregel dispensiert. ' Die Bewilligung zu einem derartigen kurzen Aufenthalte wird dmch die Visa am Reise« documeute coustatiert. Nach Erfüllung dieser Formalitäten wird der Pass auf der Präfectur deponiert. Das bei allen diesbezüglichen Bchördrn einzurichtende Passbureau hat, ohne Ausuahme der Feiertage, täglich bis 8 Uhr abends zu functiouieren. Der Giltigteitstermiu der Auf-euthallskarte concordicrl mit jenem des Passes. Die Lomlbchörde behält sich das Recht vor, die ertheilte Aufenlhaltsbewilligung zu widerrufen, wenn der Be« treffende in irgend einer Weise der Gesellschaft schädlich wäre, die öffentliche Ordnung stören würde oder der Vagabondage überwies, , ist. In diesen Fällen ist dem Miuisterium Bericht zu erstatten. Jene Fremden, welche Urban« oder Rual.Bodenbesitz haben, ferner jene, welche industrielle oder commerciclle Etablissements von reellem Vortheile besitzen, endlich alle, die wenigstens seit füuf Jahren irgend eiu Gewerbe aus» üben, sind von der Obliegenheit dispensiert, Aufent« haltskartrn lösen zu müssen. Die Aufenthaltsorte wird ohne Taxcrlag oder schriftliches Ansuchen verabfolgt." In den beiden letzten Alineas weicht das sanc-tiouierte Reglement vom Oppusitions-Projccte ab, welches keinerlei Ausnahme gelten ließ uud eine Kopftaxe von 20 Fr. bei jedesmaligem Domicilwechsel in Vorschlag brachte. Immerhin bleibt aber dieses Gesetz ein Eingriff in alle Principien der Freizügigkeit, mit unseren modernen Anschauungen nichts weniger als im Eiu-klauge steheud. Hagesneuiffkeiten. — (Ehrenbürgerrecht für den König von Griechenland.) In der letzten Sitzung des Gemeinderathes der City von London wurde auf An« trag des Alderman Sir John Bennett der Beschluss grsasst, dem Könige von Griechenland das Ehrenbürger-recht der City zu verleihen. Das Diplom soll schon in dl'n nächsten Tagen in einem goldenen Kästchen von bedeutendem Werte dem Könige in der Guildhall überreicht werden. Das Ehrenbürgerrccht der City von London besitzen gegenwärtig 130 bis 140 Personen, wo« runter sich 16 gekrönte Häupter befinden. — (Explosion eines Hochofens.) In dem zwei Kilometer von St. DiezierS gelegenen Ort Mar« naval flog am 10. d. ein Hochofen, der grüßte in Frankreich — er produeiert 80.000 Kilogramm den Tag — in die Lust, Sechs Personen, darunter der Besitzer des Hochofens, wurden schwer und eine größere Anzahl leicht verwundet. — (Handel mit D octord ip lomen.) Den „Times" wird aus Philadelphia gemeldet: „Durch die Bemühungen des „Public Record" ist wahrscheinlich den hiesigen Umtrieben im Verkauf von falschen Poetordiplomen ei» Ende bereitet worden. Der Eigenthümer des »Record" hat seit mehreren Wochen Beweisstücke gesammelt, indem sein CitU.Redacteur unter angenommenen Namen sich acht Doctordiplome von der amerikanischen Universität in Philadelphia, dem Eclectiv-Mediciual-Collegium von Pennsylvanien und der Living. stone-Universität erwirkte. Dies wurde mit Wissen der Regierungsbehörden gethan. Als alles bereit war. wurden am Mittwoch Dr. John Buchanan, der Haupthändler in falschen Diplomen, und drei andere seines Gelichters verhaftet und des Missbrauchz der Post für ungesetzliche Zwecke sowie des Betruges angetlagt. Die in Buchanans Comptoir mit Beschlag belegten Papiere erweisen einen Verlauf von dreitausend falschen Diplomen, während sich noch ein großer Vorrath auf Lager befand, Buchanans Hauptgeschäft war mit Deutschland, aber einige Diplome haben auch nach England ihren Weg gefunden. Seine Preise variierten von 05 bis 110 Dollars per Diplom. Fast alle ausgegebenen Diplome waren antcdatiert. Die Eollegien Buchanans erhielten von der Legislatur Pennsylvaniens Corporationsrechte. aber infolge dieser Bloßstellung werden ihm dieselben wohl entzogen werden. Buchanan wurde gegen eine Caution von 10,000 Dollars auf freiem Fuße belassen." Locales. — (FML. Freiherr v. Hofmann f.) Der Inhaber des in Laibach aarnifonierenden Feldartillerie-regimentS Nr, 12, Herr FML. Freiherr Hofmann von Donnersberg, ist vorgestern nach kurzem Leiden im listen Lebensjahre in Graz verschieden. Das Leichenbegängnis ^ deS Verblichenen, zu dem sich eine Osficiersdeputation ^ aus Laibach nach Graz begibt, findet hexte um 4 Uhr nachmittags auf dem dortigen evangelischen Friedhofe tatt. Der Verstorbene war Ritter des Ordens der eisernen Krone zweiter Klasse und des Leopoldordens mit der KriegKdecoration, sowie Besitzer des MilitHr»Nerdienst. kreuzes. — (Wohlthiitigleits-Bazar.) Der Aus-schuss des Laibacher Volkslilchevereins hat in seiner vorgestrigen Sitzung beschlossen, zur nachträglichen Feier der Verlobung Sr. l. l. Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzog Rudolf in den erften Tagen des kommenden Monates in den unteren Loealitüten der al^en Schießstätte ein Armen«Freiessen zu veranstalte«, bei welchem je nach dem Ergebnisse der zu diesen, Behufe einzuleitenden Sammlung milber Spenden eine entsprechende Anzahl Laibacher Stadtarmen mit einem Festessen unentgeltlich bewirtet werden soll In Verbi»-dung mit diesem Humanitätsacte wird ein gleichfalls in den Schießstättelocalitäten aufzustellender Wohlthätig, keitsbazar stehen, dessen Reinertrag für den Vereins« fond bestimmt ist und bei dem die dem Comite der Voltsküche angehörenden Damen als Verkäuferinnen fungiere» werden. Mit Rücksicht auf den wohlthätigen Zweck steht eine rege Betheiligung des Publicume an diesem Projecte umsomehr zu wünschen und zu erwarten, als ein ähnlicher Bazar in Lnibach bisher noch niemnls im Dienste der Humanität arrangiert wurde. Spenden, sei es nun in Geld oder in Gegenständen welcher Art anch immer, für den projeetierten Bazar sowie für die Armenbewirtung werden im Locale der Volksküche und beim Vereinsvorstande Herrn Stadtlassier Hengthaler dankbarst angenommen. — (Bezirls-Lehrerconferenz.) Im Schul, bezirke Radmannsdorf findet die diesjährige Bezirks» Lehrerconferenz Donnerstag, den 17. d. M,, in Rad. mannsdorf statt. Bei derselben wird auch ein neues Mitglied in den k. l. Bezirksschulrat!) gewählt werden. — (Ein Ehepaar ertrunken.) Der Grund besitzer Georg und dessen Weib Iela Zunik ans der Ort.-schaft Zunice im Tschernembler Bezirle sind am Abend des 0. d. M. in der Nähe der Mühle bei Laoißie Drage im Kulpaslusse ertrunken. Die Verunglückten sind ein Opfer ihrer beabsichtigten leichtsinnigen Uebertretung der behördlichen Schutzmaßregeln gegen die Rinderpest geworden. Auf der Heimkehr von einem in eine benachbarte kroatische Ortschaft unternommenen Geschäftsgänge versuchten dieselben nämlich der Wcgersparnis wegen die gegen Kroazien bekanntlich streng abgesperrte lrainischs Grenze an einem behördlich nicht gestattete» Punkte heimlich zu Wasser zu überschreiten, indem sie sich hiezu eines auf kroatischer Seite gemieteten, sehr kleinen und bereits schadhaften NahneS bedienten, der jedoch in der Mitte der Knlpa umkippte nnd beide ihr Grab in den Wellen des Flusses finden ließ. Das umgekommene Weib befand sich in gesegneten Umständen und hinterließ überdies ein Mädchen als Waise. — (Spende.) Für oic Nothleidenden in Innertrain und Istrien ist beim hiesigen Lanoespräsidium das Sammlungsergebnis des Pfarramtes St. George» bei St. Marein per 0 fl. eingelangt, welches zu gleichen Theilen seiner zweifachen Bestimmung zugeführt wurde. — (Kronprinz.Nudolfbahn) Mit gestrigem Tage trat auf der Kronprinz.Nudolfbahn eine theilweise veränderte neue Fahrordnung in Wirksamkeit, welche jedoch für die oberlrainifche Strecke Laibach-Tarois in den bisherigen Abfahrts« und Anlunftsstunden leine Aenderung im Gefolge hat. — (Gemeindewahl.) Bei der Neuwahl des Gemeindevurstandes der OrtSgemeinde Hruschovla im Bezirke Stein wurden gewählt: der Grundbesitzer Franz Podbreg zum Gemeindevorsteher; die Grundbesitzer Pri^ mus Pistotnil von Kostajn und Gregor Hribar von Pra. presche zu Gemeinderäthen. — (Gerber-Versammlung.) Auf Einladung des Herrn Franz Nieckh, Chefs der Firma Franz Riecth und Sohn, Lederfabrik in Graz, versammelten sich Sonntag, den 13. d. M., nahezu fünfzig der hervorragendsten Vertreter der Lederindustrie von Steiermarl, Kärnten und Krain im Saale des Hotels „Oesterreichischer Hos" in Graz zu dem Zwecke, um auf Grund der in Wien bereits durchgeführten Reformen auch für die genannten Kronländer feste Normen zu schaffen für die Behandlung der „Griinhäute" seitens der Fleischer, die es ermöglichen sollen, dieses wichtigste Rohmaterials der Lederindustrie in solcher Beschaffenheit zuznführen, wie es einzig den gerechten Anforderungen derselben entspricht, und alle jene Schäden in der Behandlung der Häute zu beseitigen, welche seit einer Reihe von Jahren infolge allseitiger Latitude sich in diesen Geschäftszweig eingeschlichen hatten. Die Versammlung acclamierte Herrn Franz Rieckh zum Vorsitzenden. Als Vertreter der Wiener Lederindustriellen waren geladen und erschienen die Herren: Hermann GerharduS, Lederfabrilant; Friedrich Sueß. Lederfabrikant und Neichsrathsabgeordneter und Leopold Schotz, Redacteur des „Gerber-Courier", welch' letzterer von der Versammlung z»m Schriftführer gewählt wurde. Die Tagesordnnng umfasste drei Punlte. „nd zwar.' 1) Reform des Grimhäutehandels ; 2.) geschäftliche «n» träge' 3.) Gründung eines „Gerbeivereixcs" filr die Aeuannten drei Kronländer. Nach Erledigung der Tagesordnung wurde — einem Berichte der „Tagespost" zu- 1144 folge — zur Wahl eines aus folgenden Herren bestehen» den Comites geschritten: Rieckh (Graz), Obmann, Badl (Marburg), Bauer (Graz). Kasmannhuber (Villach). Schreiner (St. Florian). Manzer (Gonobih). welches Comili die Aufgabe übernahm, alle nothwendigen Maß« nahmen zur praktischen Durchführung der von der Versammlung beschlossenen Reformen zu treffen. Der Mit« tag vereinigte sämmtliche Anwesende zu einem gemein« samen, von Herrn Rieckh veranstalteten Festessen im Speisesaale desselben Hotels, in dessen Verlaufe zahl-reiche ernste und heitere Toaste auf den Festgeber, auf die Vertreter Wiens, auf das Wohl der Lederindustrie ic. ausgebracht wurden. — (Literarisches.) „Die Donau von ihrem Ursprung bis an die Mündung. Eine Schilderung von Land und Leuten des Douaugebietes." Von Alex. F. Hetsch. Mit 200 Illustrationen. (A. Hartlebens Verlag in Wien.) — Wir erhielten von diesem Liefcrungswerle die Hefte 19 bis 25, womit nuu das Buch in seiner Gänze vor uns liegt. Die erwähnten Lieferungen umfassen die Stromstrecke vou unterhalb Budapest, Kalocsa bis an die Sulinamündung und den das Ganze organisch abschließenden Anhang. An Vollbilo-Illnstrationen sehen wir in Nr. 19 bis 25: Babakaj-Felsen, Einfahrt in den Kazanftass, Orsova, Mehadia, Biaila, Galatz. Sulinamündung. in sehr gelungenen Aufnahmen. In den kleineren Illustrationen ist das ethnographische Moment reichlich vertreten, und finden wir da schöne Gruppen aus dem bunten Völkermosaik, wie es sich uns immer reichhaltiger bietet, je weiter wir gegen Osten vorrücken. Nationalitäten. . welche dem Westeuropäer kaum vom Hörensagen bekannt sind; Religionssecten, wie die Na« zarener, über welche so viel gefabelt wurde; Völker-nuaucen des großen südslavischen Stammes in ihren reichen Varianten, wie Schokazen, Bunyevci, Pomalen, Serben dies» und jenseits der Save; eingesprengte Gruppen, wie Slipetaren, Zinzaren u. s, w., werden nns in ihrer Eigenart vorgeführt. Es war dies der schwierigste Theil des Werkes, da gerade anf diesem Gebiete bisher stark gesündigt worden. Wenn das Wcrl auch nicht einen einzigen anderen Vorzug hätte, der eine Umstand macht es äußerst wertvoll, dass die Donauvölker noch nie so wahrheitsgetreu, ohne Voreingenommenheit, ohne phantastische Zuthat, aber auch ohne Verunglim-pfnng geschildert wurden, wie hier. In dem ganzen Werke ist Rücksicht genommen auf die staatsrechtliche Gestaltung, wie solche in Ungarn, Slavonic», Kroazien seit 1867, in Rumänien, Serbien, Bulgarien seit 1878 zn Recht besteht. Die statistischen und politischen Daten stimmen überall mit den durch deu Berliner Tractat geschaffenen Gestaltungen überein. Wir lernen die Voltssage u»d Dichtung der Magyaren, Serben, Rumänen kennen und auH die Kriegspoesie, wie sie sich während der letzten Olientwirren an der unteren Donau entwickelte. Per das Werk ergänzend und harmonisch abschließende Anhang enthält folgende Aufsätze: l. Der dreiundsiebzigste Geburtstag des Dampfschiffes; II. Das fünfzigjährige Jubiläum der Donau - Dampfschiffahrt; III. Die neueste Bewegung auf dem Gebiete der Donau-Angelegenheiten. Auch zur Stromkarte, welche in XVI Sectionen die Donau von ihrer Quelle bis ans Schwarze Meer darstellt, sind wertvolle Beilagen gegeben. Wir können das Buch jeder Familie bestens empfehlen als uuterhaltend'belehrenoe Lecture für Jung und Alt; Autor und Verleger aber müssen wir zugestehen, dass sie sich um Inhalt und Ausstattung des Buches gleich verdient gemacht haben. Neueste Post. Original-Telegramm der „Laib. Zeitung." Verlin, 15. Juni. Wolfs Bureau meldet: Es bezeichnet ein? irvthümliche Beurtheilung der Sachlage, wenn behauptet wird, dafs die Botschafterconferenz an Griechenland ein Occnpationsmandat übertragen werde. Bei Vorzeichnung der Grenzlinie durch die Commission an Ort und Stelle und deren durch die Mächte gebilligte Feststellung ist die Nothwendigkeit einer Occupa« tion für das genau regulierte Gebiet nicht mehr vorhanden. __________ Wien, 15. Juni. Die Ratificationen der austro-serbischen Eisenbahnconvention wurden gestern zwischen Haymerle und dem serbischen Gesandten Christics ausgewechselt. Graz, 14. Juni. In der heutigen Landtags-sitzung beantragten Sprung und Genossen, der Landes-ausschuss möge beauftragt werden, mit der Regierung Verhandlungen einzuleiten wegen Einführung des Tabakbaues in Steiermark unter den gleichen Bedingungen, wie sie in Ungarn bestehen. Budapest. 14. Juni. (Wr. Mg. Ztg.) Eine Landescommisslon hat in einem Theile des Tokayer Gebirges nächst Szendre Untersuchungen angestellt und constatiert, dass die dortigen Weingebnge umi cr ?I»MoxLl'a vollständig infiscicrt sind und dieses Insect wenigstens seit zwölf Jahren dort eingenistet ist. Es erscheint unmöglich, den ganzen Complex vor der Vernichtung zu retten. Agram, 14. Juni. Der Clnb der Nationalpartei nahm die Ausgleichsvorlage nach zweistündiger Debatte einstimmig an. Keiner der Redner trat gegen die Vorlage überhaupt, sondern nnv gegen einzelne Abstimmungen auf, doch gaben sich Hirse mit den Aufklärungen, welche lheils der Aanns, theils die Regnicolaren ertheilten, zufrieden. An der Berathung nahmen nahezn sämmtliche Mitglieder theil. München, 15. Juni. Die Kaisenn Elisabeth ist hier eingetroffen und sofort nach Feldaffing gefahren. Im Laufe des heutigen Vormittags reist Prinzessin Gisela ebendahin. Berlin, 14. Juni. (Presse.) Die englischen Con« ferenzmitglieder sind Samstag, die Delegierten Frankreichs, Rnsslands, Italiens und Griechenlands gestern angekommen, die österreichischen kommen morqen früh an. Die Eröffnung der Conferenz erfolgt Mittwoch, den Kl. d. M., mittags durch den Fürsten Hohenlohe im Empfangssalon des Reichstanzleramtes. Des Fürsten Bismarck Theilnahme an der Conferenz wird nicht erwartet, doch findet bei diesem ein Dilu>r zu Ehren der Conferenzmitglieder statt. Voraussichtlich findet Samstag mittags der Empfang der Conferenzmitglieder bei dem Kaiser statt. Man erwartet zuerst eine mehrtägige Berathung mit dem Beschlusse, dass einer besondern Commission die Ausarbeitung des Grenz« Vorschlages überwiesen werde; während diese Commission thätig ist, wird die Conferenz vertagt uud dann folgt eine Schlnssberathung über den Commissionsbericht. Berlin. 14. Juni. (Presse.) Die Botschafter der Mächte halten als Delegierte der Conferenz heute eine Vorbesprechung, in welcher einzelne Formfragen der Conferenz zur Erledigung gebracht und namentlich die Stellung der technischen Commissure präcisiert werden soll. Es herrscht die Ansicht vor, dass die technischen Commissäre gewissermaßen eine Körperschaft für sich bilden sollen, welche in allen Details uud technischen Fragen von der Conferenz um ihr Volum augegangen werden wird. Berlin. 14. Inni. (Wr.Mg.Ztg.) Die chinesische Gesandtschaft zu Berlin behauptet, nichts von Kriegsvorbereitungen Chinas gegen Russland zu wissen, nnd erklärt deshalb, die bei der Gesandtschaft eingehenden Anstelluugsgesuche diesseitiger inactiver Offi-ciere, respective Lieferungs-Offerten von Kriegsmaterial in Zukunft nicht mehr beantworten zu wollen. Paris, 15. Juni. Man glanbt, die Negiernng werde Angesichts der Stimmung im Seuate auf die allgemeine Amnestie verzichten nnd nnr die Begnadigungen möglichst ausdehnen. Der Commissionsbericht des Senates verwirft das Amendement auf Auflassung der Botschaft beim Vatican. Paris, 14. Juni. (Pol. Corr.) Die Dauer der Berliner Conferenz dürfte sich in zwei Sessionen theilen. Die erste Session dürfte kaum länger als 10 Tage dauern. Sie wird der Auswechslung der Vollmachten, der Verständigung über die Interpma« tion des Xlll. Protokolles und Artikels XXIV deb Berliner Vertrages und der Vereinbarung der ^N' structionen für d,e sofort an Ort und Stelle zu em-endende technische Commission gewidmet s"» , "^ die Arbeiten der technischen Commission 2 t»« " Monate in Anspruch nehmen dürften, wird die MN-ferenz erst nach dieser Zeit zu ihrer zweiten SMi» zusammentreten. ,,. Paris, l 4. Juni. Die Gerüchte über angeblM Verhandlungen, welche vor einigen Tagen inbrittsi einer eventuellen Eruennuug Clialleinel-Lacours M Botschafter ill Berliu stattgefunden haben sollen,!» vollständig unbegründet. Eine Erklärn»g des deutM Vertreters in Paris ermächtigt zu sagen, dass Cya" mel-Laconr niemals der Berliner Reichskanzlei ^ geschlagen wurde, dass aber, wenn er in ^VA gebracht worden wäre, der Zustimmung zu dieser AM kein Hinder-.lis entgegenstand. ., London, 12. Juni. (N. fr. Pr.) Die riesig!" Aufregung herrscht soeben im Unterhanse nnd tlunu tuarische Scenen, an Paris erinnernd, kamen vor. >v Gladstone über O'Donnels odiose Anfragen beM"^ Challemel-Lacours eine Resolution vorschlug, ^, >!« nel solle nicht gehört werden. Eine derartige Resol»^, kam im englischen Parlamente seit 200 Iah^u "!A vor, und wenngleich das ganze Haus, selbst die II^, der, O'Donuels Interpellation missbilligt, so "! doch Gladstones Resolution als unzulässig, als e>" Beschränknng der Redefreiheit angesehen. „,,s.„ Belgrad, 14. Juni. (Pol. Corr.) Fürst M^ wird bei seiner bevorstehenden Reise nach Wie» " keinem Minister begleitet sein, weil das Minist"'"^ in seiner Gesammtheit während der Abwesenheit , Fürsteu mit der obersten Regierungsgewalt be»^ werden wird. — Trotz der erfolgten Zurückziehung » bekannten Naturalisations-Gesetzentwurfes seitei's bulgarischen Gonvernements sind die Anziehungen Av schen Serbien und Bulgarien andauernd sscspannt. ^ Grund ist die maßlose Sprache oer bulgarischen P"" gegen Serbien nnd dessen Regierung. „ „^ Rio Janeiro, 13. Juni. Die Chilenen er tM' ten am 7. d. Arica; die ganze Garnison wnrde lle>H, und die peruauische Corvette in den Gruud g^> Anstckommene Fremde. Am 14. Illtti. ^, Hotel Stadt Wien. v. Escherich Victoria, ObcrfilMnFH Gattin; Mich. Vauldirector; ylltschul. Slioboda, -"^«s, Littmann, Zabel lind Horwih, Kaufleute, Wien, ^ ^, Fabrikant, Imst. — Schupser, Innsbruck. — Kiesel"', "' Vcrliu. — Lauri^ Handelsmannsgaltin, Planina. ,- Hotel Elephant. Mlincrit, l.t. hauptmann, MarbM ^orcn, ÄcsilM-, Planina. Kaiser vo» Oesterreich. Gillcr. Wien. — Otto, Graz. Vaierischer Hof. Prantncr, Trient. ^,«,M Mohren. Reichhold, Agent, Wien. — Ilia, Laibach. -^ ^ Privat. Verstorbene. Im Civil spi tale: aI„ D cn 13. Ii- ' i. Anna Sojcr. Taglöhnerstochtel. .^ Fraisen. — Nar >l>nä Mali, Inwohner, 45 I., ^ Meteorologische Beobachtungen in 5!aib^> Z u W tt ^ n z L ^ Z°^ _____ " ^"^ 7 U. Ma 734 77 4.15 4'D. schwach' halbheitcr ^ 15. 2 ., N. 733 24 ^18 2 O. schwach Renen M> 9 „ Ab. 733 12 4-15 0 windstill Regen ^ Morgens ziemlich heiter, seit Mittag Regen. V"s ,,. mlttel der Wärme -j- 16 2°, um 2 2« unter dem 9i"rn^>^ Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Äamb^^ ^i^l>!^,'i<4^ Wien, 15. Iuui. (1 Uhr.) Die llursc haben heute einiges eingebüßt, da in den meisten Papieren Gewinnrealisierungen stattfanden und zudem der Rückgang de« OVl sl^ llU)!. curses die Börse vou dcu ausländischen Käufern isolierte. « «eld Work Paplerrente........ 7285 73 »5 Sllberrente........ 7420 7450 Volorente ......... 89 80 89 90 «ose. 1854........ 12250 123- . I8S0........ 133— 133 25 . 1560 (zu 100 fl.) . . . 133 50 134 - . 1864........ 17250 173- Ung. Prämien««»»..... II« 25 113-50 Vrebtt.Ü.......... 180-75 181 - Theiß.Regulierungs- und Sze- gediner Lose....... 107K0 107 75 «udol,«-^. ........ 17 75 18 Mmienanl. der Vt^dl Alien 118 75 119 DonllU'Neguliermlgs'Lose . . 112 - 11250 Domilnen.Pfandbriefe . . . 145'- - — vesterr. Tchahscheme 1381 rück» zahlbar......... 10040 100-7(1 vesteii. Schahscheine 1382 rück» zahlbar........ 10140 101 70 Ungarllche Goldrente .... 11085 111 Unaariiche Eisellbahu.UnIeihe . 127 7b 128--Ungarische Eisenbahn-Änleihe, Cumulativslücke...... 12775 128 Aulehen der Vtadtgemeinde Wien in V, V...... 101 75 102 Velk «va« «ruudentlaftnngevbllgatisnen. Vöhmen......... 10.'l — «04 Niederöslerrelch...... 105 - 10b 50 Galizlen......... 97 75 98 - Siebenbürgen....... 94 - 9475 Temeser Vanat...... 93 75 94 50 Ungarn.......... 94 75 95 25 «cUen vsn v«ulen «elb »or, Anglo.ssttrr. Vanl.....13740 13760 Creditanstalt .......283 - 283 25 Depositenbanl.......-' —'^ Credilanslalt. ungar.....268-50 26375 Oestcrreichisch.unaarische Banl 833 - 834 — Uuionbanl ........N080 111-— Vertehrsbanl.......13050 131 Wiener Vanlvereln ..... 136 - 136 25 «ctlen von Transportllnterneh mnngen »elb «va« «lsöld.Vahn .......160 - 1Ü0 50 Donau.Dllmpfschiff..Gelellschasl 580 K81 — Elisabeth.We.lbahn.....l')2 19225 Ferbinanbe-Norbbahn . . .2500-2505 — Franz.Ioseph«Vahn .... 17025 l?05l, Galizische Carl < Ludwig «Nahn 276 50 276 75 Kaschau-Oderberger Nahn . . 132 50 133 - Aemberg'Czernowiher Nahn . 169 50 170- Lloyd > (»esellschllst.....681 — 682 - Oesterr. Nordweftbahn . . . . 165— 165 50 lit. L. . 186 5.0 187 - Nudolf'Vahn.......161-^5 16175 Ttaatsbahn........281/— 281 50 Siidbahn.........85 - 8525 Theiß.Bahn........243— 248 50 llngar.-galiz. Verbindungsbahn 144 - 144 50 Ungarische Nordostbahn . . . 14^25 149 75 Ungarische Westbahn .... 151 25 151-75 Wiener Tram way-Gesellschaft . 243 50 244 — Pfandbriefe. «llg.öst.Vodencreditanst.(i.<»b.) ll^'^ ,0!',. oesterr. Norbwest^Nahn . - l0"" 84 " Tlebenbiirger Nahn .... ^^l?S^ Staatsbahn 1. «m......„^0 l^"^ Südbahn ä 3«/.......2^" lO?^ z 5«/»..... l0?^ Auf deutsche Plätze..... K^ iH London, furze Ächt .... Z,", Ij? London, lanae Sicht . - - !l<.^ ^ .>,'/ ^' Ducaten .... 5 st. 51 lr ^^'.^ ' Napoleonsd'or 9 . " . Deutsche Reichs- 57,." Noten' .... 57 . 5" . 1, , ^ Tilbergulde!-. . . —- * " Krainische On«,dc>l,<,»H^ , Held 101'-. Märe W