EPILOG auf Dr, Friedrich Keesbacher zu der am 3. November 1901 veranstalteten Trauerfeier der Philharmonischen Gesellschaft verfasst von Dr. Victor Pessiack, gesprochen von Richard Liebesny. Noch spross kein Gras auf deinem Grab hervor, Seit unser Herz dich Theueren verlor. Wie lebend glänzt uns vor dein schönes Bild, Dein fliessend weisser Bart, dein Auge mild. Du zogst die Hand von diesem Tempel kaum, Und noch erfüllt dein Schöpfergeist den Raum. Dein edler Geist, der, allen ändern vor, Uns zu der Tonkunst Höhen zog empor; Der mit dem Griffel hielt getreulich fest, Was von Polhymnien sich künden lässt. Wie lang ist’s her, dass du durch Lied und Wort Uns von der Bühne rissest mit dir fort! Wie lang, dass uns zu Scherz und Lust dein Mund That deiner Muse goldne Laune kund! Nun trinkt dein Ohr verzückt der Sphären Klang, Das Harmonien geliebt sein Leben lang. Wir aber flechten dankbar dir ums Haupt Den Lorbeer, der Unsterbliche umlaubt. LJUBLJANA Kleinmayr &. Bamberg, Laibach. 8149—01