70806 InterVeilAlron der gefertigten Abgeordneten der steierih-slovenischen Landgemeinden an die Hohe Kelterung und —rm "ycvxn, VM! Vic Iicirucy - oeunw' Landtagsmazorität sitoc mc unv »ewille- gen werde. Die Wichtigkeit und Heiligkeit unserer Sache verlangen, daß wir die Heilung des Uebels aus der rückhaltslosen Bloslegung desselben versuchen, und demgemäß unsere Gegner, ihre Kampfmittel und Endzwecke immer wieder aufdecken, und immer in Erinnerung bringen, wer wir waren und sind, wie wir stehen, und was wir wollen. Wir Slovencu sind ein Theil der großen zu- kunftsreichcn Slaven-Familie von der in Oester¬ reich neben kaum 8 Millionen Deutschen und kaum 5 Millionen Magyaren — gegen 18 Millionen Slaven wohnen. — Die Slaven sind es, aut denen die fisische Machtstärke des Reiches beruht. Wir Slvvenen diesseits der Lirha waren einst e r» Körper , ein Volk, das sich über das ganze Steirerland und darüder hinaus ausbrcirere. Un¬ zählige Orts- und Eigennamen im jetzt deutschen Theile des Landes bezeugen die einstigen Wohn¬ sitze der Slovencu daselbst. Unsere Fürsten und Obrigkeiten sprachen in unserer Sprache zu uns. Frei lebte unser Volk nach seinen Gesetzen. Den Feudalismus kannte es nicht. Aber es kam der Fremde über uns; unser Volt ward in Theile zer¬ rissen, die sich dadurch einander entfremdeten. Es kamen die fremden Feudalherren mit frem¬ de» Beamten und Lehrern, unserem Volke in frem¬ den Worten rauh gebietend. Sie bauten sich Schlösser mit unseren Händen und unserem Gelde. Unsere Ahnen leisteten ihnen Frohndienste, an deren Ablösung wir noch heute zu tragen haben. Unsere Muttersprache, unseren Ahnen bei Strafe verboten, wurde aus den Schulen und Aemtern, aus den Städten und Burgen unter das Stroh¬ dach des Landmannes vertrieben und als bäuerisch verspottet. und von wo sic uns 7^e Frcmvr«-^.- _ -... Sind pie Geschichte der Staven- Seines Volkes Größe Ruhm und Tugenden wuiden dem Slaven nie versinket, daß ihm ja das Herz im Patriotis¬ mus nich^ höher schlage. Nirgems vcrspürten die Slaren die staatliche Nachhilfe, die sie bei so unerhörten Ansprüchen «n selbe wohl hätten erwarten können. Schien doch die ganze Regier ngskunst und Thätigkeit darin zu bestehen, wie ran de» Slaven etwas anhaben könne. Hätte man so viel für sie gctdan, als man gegen sie gethai, ja hätte man sie nur sich selbst überlassen, sie stibden anders da; — Oesterreichs Slaven haben rcht erneu glücklichen Tag ge¬ sehen. Wir wüven diese, einer vergangenen Zeit angehörigen, den rücksichtslosen nationalen Egois¬ mus entspringmdkti Acte der Unterjochung, Um- stempelung des ilwischen Volkes nicht weiter be¬ rühren, wäre oies nicht zur Erklärung der glei¬ chen Erscheinungen der Gegenwart nothwendig; denn die alte S»ch>. uns zu entnationalisiren, ist in der neueste« freiheitlichen Aera mit erneuerter Kraft wird ausgebrochcii. Wir Sl" -n sind nichr so blöde, ein anderes Volk seine Edern Nationalität willen zu haßen. Wir hab-/ gegen das deutsche Volk als solches nichts, denn die große Masse desselben weiß von allem d»u nichts Auch gibt es der edlen wirklich auf¬ geklärten deutschen Männer nicht wenige, welche uns Gerechtigkeit widerfahre» lassen. Aber eine Kolte- ne, aus importirren Fremden, rücksichtslosen Egoisten und Renegatin aus allen Nationen, Ständen und Confessionen, ohne Rechtssinn, ohne Verständnis für die sittlichen Aufgaben des Staa¬ tes — Hai im Namen des Deutschtyums und der Freiheit die Oberhand gewonnen, um beide zu discredltircn, eine Kottcrie, deren Egoismus und Herrschsucht die slavischen Völker, die in beiden Theilcn der Monarchie das Uebergewicht und die Zukunft haben, mit allen erdenklichen Mitteln in die künstliche Minorität gebracht, und selbe an die Wand zu drücken offen auf ihre Fahne geschrieben hat. ^^-7 Aber fast unmöglich ist es, daß sich nicht das Mißtrauen gegen auf alle klebrigen überträgt. »»« oegreiflich ist cs, daß unter solchen N--istanden auch der Slave dem deutschen Volke nicht sympathisch nnd vertrauend sein kann, wohl wissend, daß selbes unter dem Einflüsse der ge¬ schilderten Verhältnisse und Vergangenheit und der officiösen fortwährend hetzenden, größtenheils unter dem Einflüsse jener Kottcrie stehenden, meist corrumpirten, deutschen Presse, seiner Vor- urtheile gegen uns nicht los werden kann. — Wird man doch erst gerecht, wenn man aufgeklärt ist. Aber hier fehlt es eben. Gewohnt zu dvminiren, und sich als ein ans intelligentes V olk zu bc- mitten unter so vielen andern Völkern sich um deren Sprache und Verhältnisse, Wünsche und Bedürfnisse nie gekümmert, und in der Regel nur seiner eigenen Sprache mächtig, selbe allen andern Völkern aufzudrängen, und diese in sprachlicher Hinsicht sich tributär zu machen gesucht. Daher kommt cs, daß während der Slave auf fremdem Boden keine Ausnahmsstellung für sich verlangt, der deutsche Ansiedler auf slavischem Boden das slavische Volksthum, dessen Sprache und Wünsche und Bedürfnisse in der Regel nicht beachtet und nicht schonet, wohl aber alsbald seine sremde Culturarbeit aufnimmt, ein treuer Bundesgenosse des heimischen Renegatrnthums wird, und mit diesem bei den Wahlen die Nationalen zu verdrängen, um Macht und Einfluß zu bringen sucht, und so die erste Pflicht des Menschen, die der Dankbarkeit verletzt. Daher kommt es, daß, während das Ausland längst angefangen, die slavische Frage wegen ihrer hohen Bedeutung zu studieren, die deutsch-öster¬ reichische sogenannte liberale Cliauc jede dies¬ fällige Belehrung von sich weiset, und verhindert, in ihrer Angst vor Vergeltung und in ihrem Ge¬ wissen vor jedem slavischen Fortschritt ergrimmt und erzittert, und durch ihren vergeblichen Kampf gegen Recht und Moral auch das deutsche Volk selbst bei den ander» Völkern disereditiret. Unter allen Völkern Oesterreichs in Dingen anderer Völker, demnach in den österreichischen Dingen am wenigsten unterrichtet, daher politisch und moralisch am wenigsten berufen, haben die Deutschen gleichwohl Oesterreich von jeher aus» schsießend regiert und administrirt; wir sehen ja, was^M aus lh... e>-macbt. Bei allen ihren Ein» unserem Gelde errihtetc» sich di- Fremden Schulen für sich. Re mehr als 18 Mil- Slaven hatten nicht ei ne nationale Hoch- — Ms diesen Lehranstalten fremden t. Nur konnten zjmeim ganoeir. So hat sich auch der steirische deutscbe Landes der slavischen Mitb haben sich die Deut¬ ausschuß bewogen gefunden 7 einer aedruckÄ numeriscy vermehrt und aufgefrischt. Denkschrift vom 30 October 1363 Em großer Theil ihrer De.ker und Gelehrten ist unsere gerechte Forderung mit dem v°Lfen°en 7'Ä°"wLf Ausspruche zu erheben, daß die steirisch - deutsch' ° Mi fremde lionen oder Mittelschule. — U., wurden die Söhne unscrs Volkes r» s Geiste erzogen, ihrer Naion entfremd > gegen Verleugnung ihrer sigenen Nation ste Anstellungen und Würlen erlangen. Hiedurch ward jenes, Mist unwissend und an¬ maßende Renegatenthun in den Städten und Aemtern inmitten des slivenischen Volkes erzogen, das, weil der Nation eufremdet, mit dem Frem¬ den gegen den Einheimishe» sich vecoündet und Alles verfolgt, was natio.al ist. national fühlt und handelt. gung alleT^ren die Vereint- nationales und politisches Ganze- ^öffen a, k Fahne geschrieben, hat unser Botz ^"i- L-abr. heit und Nothwendigkeit dieser For^mm inkinct- mäß g fühlend - sich derselben mit Z" A°7ung angeschlossen. " " In den Landtagen, in den slovenische Vereinen und Volksversammlungen, in Adressen ..p tioncn, in der Journalistik, im täglichen l-rkebre wird der Kampf gekämpft für dieses Ideal, ^en unsere Gegner innerhalb und außerhalb dcs^j,-, Nischen Gebietes, die auch ihrerseits Alles achs^ ten, die öffentliche Meinung irre zu führen, „p nnsern Fortschritt zu verhindern oder zu v,- entzog, wie man gleichwohl LLr SS -d» 1° .x L7. d Interessen an den T-g legte; Alles «.»gebensEinsprache 'r Geisys- und Gemüths- de- nationalen Abtödtung ein- ^bdenkt, wie man mit unserm auna daß es auf den gänzlichen Ruin unseres Volkes abgesehen ist, daß man es in Rohheit und -Unwissenheit so langt versenken will, bis es in dieser Versunkenheit zu Gründe geht, und meta- morfosirt in ein anderes Vülk^ erst wieder fähig wird, Bildung anzunehmen. Hier erwächst uns die Pflicht, unser Volk vor einer fremden Parteiherrschaft und einem Libe raU^vs, der solche Blüthen^ treibt,umsomehr Gegner "nichts nützen würde, da erfahrungsgemäß ein schwächeres Volk, wenn es mit einem stärkern verbunden wird, immer mehr von seinem Sclbst- bewußtsein und seiner Selbstständigkeit verliert, bis es endlich ganz verschwindet. Wir Slovencu -find nicht dazu geboren, im Robotdienste für das Deutsch- oder Wälschthum unterzugshen und unsere Kräfte, die unserem geistigen und m-"-ciellen Fort- S- «L' -T!« . .. ... V.Anmung, das Pcmcip der Moral, der Ehrlichkeit/"d des Edelmuthes zur Geltung m büna n s oberste Princip, das all' unser 2"bun und Men leitet, ist die Rettung und Er¬ haltung ' rer Existenz; das einzige Mittel hiezu die TrerMä vom fremden Volke und die innige Vereinig mit unfern Brüdern im Staate, chen wir dieselbe Abstammung, dieselbe Spr-ise, dieselben Begriffe von Freiheit, dieselben Be/fuisse, dieselben Wege in die Zukunft gemein , und mit welchen wir laut der in a) zu- lj/enden Sprachenkarte: rwmljoviä slavonsko rolo in compacter Masse auf einem bestimmten erritorio leben. ! ' Wir greifen zurück auf das älteste historische Recht, auf das Recht der Natur; was wir einst waren, wollen wir wieder werden, ein Volk, ein Körper, ein Volk in Freiheit und Selbststän¬ digkeit — unbeengt und unbeirrt vom fremden Einflüsse und fremder Bevormundung; — wir wollen unsere Angelegenheiten nach unseren Be¬ dürfnissen, nach unseren Begriffen, nach unserem eigenen inneren Antriebe selbst ordnen und ver¬ walten. Wir wollen von einheimischen, der Nation zu- gethanen, durch unsere Landesbehörden ernannte Beamte regiert werden; wir wollen, daß die Ge¬ setze in der Sprache unseres Volkes zu Stande kommen und unserem ureigenen Cultur- und Rechtsleben entstammen — wir wollen die Gesetz¬ gebung im heimischen gemeinsamen Landtage für alse im Allerh. Diplome vom 20. October 1860 ller Landesautonomie zugewiesenen Angelegenheiten: der Justiz, des Unterrichtes, des Cultus, der Ver¬ waltung. Wir wollen eine für diese Angelegen¬ heiten, eine unserem gemeinsamen Landtage ver¬ antwortliche, aus unserer Mitte hervorgegangene Landesregierung, welche die innere Kraft der Nation entwickelt; wir wollen unser eigenes oberstes Gericht, unsere eigene Hochschule in unserer Mitte, in dem Centrum des Volkes. Wir wollen die Ausmittelung und Ausscheidung jener Quote an Geld und Truppen, welche wir dem Staate zu leisten haben, und unser übriges Einkommen zu des eigenen Volkes und Landes Wohl und Be¬ dürfnisse verwendet sehen. Von jeher hat das öffentliche Recht, das Recht der Völker, ihre Angelegenheiten selbst zu ordnen, und sich die Verfassung zu geben, die ihren Ver¬ hältnissen entspricht, anerkannt. Aus dem Factum der Existenz erwächst für jedes Volk, ob es nun ein großes oder kleines Territorium einnimmt, die moralische Pflicht und das Recht, die Bedingungen seiner Existenz, Er¬ haltung und Entwicklung zu suchen, und für den Staat, der nur für die Zwecke der Bürger da ist, die Pflicht, selbe zu schützen, und diese Bedin- richtungen und politischen Umstaltungen nur ihren souveränen Willen und ihrer Borthell maßgebend gehalten, die Wünsche und Bedürfnisse ^ud die Eigenart anderer Völker abzx nie be¬ rücksichtiget, daher auch nichts Dauerndes und L-olides zu schaffen vermocht. Gleichwohl auch besetzen die Deutschen für das slovenische Volk alle Stellen im Gerichtswesen, in der Administration, im Unterrichtswesen, in der Kirche und natürlich mit ihren Günstlingen, wo¬ durch sie das ganze slovenische Volk beherrschen, seine Gegenwart und Zukunft bestimmen, die gei¬ stigen und materiellen Vortheile der Herrschaft unbedingt gemeßen, und das Nationale Schritt für Schritt zurückdrängen. Die Beamten, Advokaten und das Bürgerthum treten in der Mehrzahl mit Freuden auf die ' deutsch-ministerielle Seite, wenn nur die große Masse des Volkes sich zum Heloten herabdrücken läßt, die keine andere Lebensaufgabe hat, als für diese Herren zu arbeiten, und ihnen zu dienen, und wenn wir auch unfern Antheil verlangen, dann heißt es: „Ihr stört ven Frieden." We«n wir dies Alles überblicken, und weiters be¬ denken, wte es die deutsche Liberalität nicht über sich bringen könne«, den Slovenen, die doch V- der Bevölkerung des Landes «»«machen, auch nur einen Sitz im steirischen LandesausschM ge¬ währen, wie sich durch die ganze Linie der landes ausschüßlicheu Thätigkeit der rcllhc Faden der ge¬ planten nationalen Bedrückung hindurchzieht, unter welch' nichtigen Vorwänden man uns jahrelang Schulen versagte, wie man unter Nichtbeachtung unserer Verhältnisse immer nur nach dem deutschen Auslande sieht, welche Summen man durch ewige Jnspcctionsreisen dahin und durch Jmportirung fremder, mit unfern Verhältnissen nicht vertrauter, unfern Interessen meist entgegcnhandelnder soge¬ nannter Intelligenzen vergeudet, wie rnon uns Gute kommen sollende, in ihrer Anlage überdies verfehlte Bürgerschulen unterschieben wollte; wie wir beinahe ein Decennium um den Brosamen eines allgemein zugänglichen Realuntergymnasiums ringen mußten; — wenn wir die Versagung der Ackerbauschule auf slovenischem Gebiete, um den Slovenismus nicht aufkommen zu lassen, und wei¬ ters bedenken, wie man auf slovenischem Boden mit slovenischem Gelbe für die slovenische Jugend trotz Z. 19 der St.-G.-G- eine deutsche, über¬ dies in ihrer Anlage ebenfalls verfehlte, winzige Weinbauschule errichtet, und das slovenische Ele¬ ment überdies noch durch die ungerechtfertigte und kostspieligere Verlegung derselben in den germani- sirtesten Ort, abzuschwächen und zu paralisiren sucht; — wie man die Unterstützung eines be¬ stehenden slov, landwirthschaftlichen Blattes darum verweigerte, weil selbes auch die Tagesfragen und zwar im nationalen Sinne bespricht, dagegen mit slovenischem Gelde ein deutsches Journal unterhält, und dem slovenischcn Volke für sein Geld einen übersetzten, im deutschen Geiste zuberciteten aufge¬ wärmten Kohl vorsetzt; — wenn wir bedenken, mit welchem Ungestüm der Landesausschuß das Be¬ zirksvertretungsgesetz forcirte, durch welches in Folge seiner ungeheuerlichen Wahlordnung das slovenisch-bäucrliche Element mit seinen nationalen geistigen und materiellen Interessen völlig dem entnationalisirten Städte- und Bureaukratenthum überliefert, und ein neuer Factor nationaler Be¬ drückung geschaffen worden; wenn wir die Sum¬ men, die wir für des Landes Bedürfnisse, insbe¬ sondere für deutsche Bildungszwecke zahlen, und weiters bedenken, wie dagegen für unsere nationale Bildung überhaupt, — ebenso für unle«-- nationa- l«n Bedürfnisse in der.-kdou«sfi"" nichts geschieht; olr feit 60 Jahren daselbst an der -.Eckule bestanden Lehrkanzel für flavtsche Sprachen and LiteMr die bisherige Unterstützung aus Landesmitteli/ entzog, wie man gleichwohl durch rücksichtslos Concentriruny aller Landes¬ anstalten i, der mischen Hauptstadt unser Volk in Massen dahin öthiget, wo es kümmerlich vege- tirt, und das Gistde- nationalen Abtödtung ein¬ saugt; wenn maisibdenkt, wie man mit unserm Gelde die Stadt Mchönert, SchauspieMuzer uns" auf" dem Feilbiemgse'dicte stehen; wie der Slvvene als solcher z> allen landschafEchenrAem- tern keinen Zutritt ät, mit welcher Rücksichts¬ losigkeit gegen unser Zoll bei der Besetzung und Verwaltung selbst de auf slovenischem Boden sich befindlichen landschftlichen Anstalten vorgegan¬ gen wird; mit welchen Widerwillen und welcher Langsamkeit an die Rvision der. uns ungünstige Wahlordnung gegangei wird, wie durch ängstliches Suchen von Wahlgebreoen die Wahl nationaler Abge¬ ordneten zum Falle gebricht, rücksichtiichantinationaler aber über wesentliche! Gesetzesgebrechen hinweg- gegangcn wird; —/ nenn wir uns der letzten Wahlen in den Reichxath erinnern, und weiters bedmkcn, mit welches Widerwillen bei ewiger Glorisicirung desDeutMthums und welcher Gering¬ schätzung unserm Nationalfestreben, unserer Sprache und Literatur, die man sicht kennt, begegnet; wie »«der antinatioualey Demonstration des Renegaten- und Fremdthums Beif/ll und Gewicht gezollt wird, die nationalen M/nifestationen aber gering¬ schätzig auf die Siite ^schoben, ja gar nicht an¬ genommen werden; wf wir slovenische Abgeord¬ nete von den Commisronen, wo die Entscheidung gemacht wird, ferne gefakten werden, und man uns überall fühlen läßt, daß wir hier ungerne ge/ sehene Gäste sind, wie /wir Slovenen hier im Lan' tage also im öffentlichen Leben unsere Spr^e NIL KU1L »Dir vevvcen, ' daß ore nie den Mund aus- that, wenn wir för nns°c gutes Recht hier kauften, wie sie weder gften Willen noch Verständ-iß für unsere Rechte und Interessen an den T-g legte; alle unsere Klagen und Interpellationen int Fräsen abfertigte; wenn wir erwägen, daß wir slovenische Abgeordnete gegen dies Alles wegcbensEinsprache erhoben, und bei dieser GeisP- und Gemüths- stimmung der deutschen Majoritt und bei unserer ewigen Minderheit im steirifien Landtage für unser Volk daselbst nie etwas Zeichen werden und können; wenn wir erwägen, tke die Regierung außerhalb des Landtages das besetz selbst nicht achtet, noch ihm Achtung verschfft, wie sie alle Petitionen um Gleichberechtigung unter den Tisch geworfen, ärger als je uatioM Beamte und Lehrer maßregelt, aus dem Laufe entfernt, und durch Fremde, der Sprache Unkuchige, ersetzt, — wie die antinationalen Ägitatbncn solcher nicht nur geduldet, sondern noch bckohut werden, wie sic gegen das Slovenenthuir—ebenso für das Wälschthum auffallend Partei nivmt, wie sie bei den Wahlen überall g-gen unser Volk Stellung nimmt, und durch selbstsüchtige Fremd, die mora¬ lischen Schwächen derselben ausbeuten durch die protegirte Minorität die ungeheuere Majorität des Volkes gefangen hält und demoralisjxt überall unnatürliche, ungesunde und unerträgliche Zustände schafft^ wie sie der nationalen Presse kcn«n das Athmen gestattet: mit welcher beispiellos frechen Sprache und Böswilligkeit die osficiöse deutsch- wälsche Presse unsere nationalen Empfindungen beleidiget, wie man das fortwährend provocirte Volk schuldig werden läßt, um es sodann seiner Pein zu überlassen, wie man dem Volke den einzi¬ gen sittlichen Halt, den Glauben an die Gerech¬ tigkeit der Regierung geraubt; — wenn wir dies Alles überblicken, so kommen wir zur Ueberzeu- gungcn zu gewähren. Ein Staat, der dies nicht alten Verhältnisse und Mwi chrungen umzuändern; Wie nicht durch die Scholle, sondern das auf ^^'istorüches^Ee -r." kin ysiiorplyes unre hat man deieWer gegenüber das son könnte oder wällte, hätte für sich keine moralische Berechtigung. ich ein Recht, uns eugnete historische solches, sondern anzurufen, und gerade kür unsere ZustWde eiM ewige Dauer zu ver- Mngen. ' Wenn wir weiter bedenken, daß die Vereinigung aller Slovenen zu einem nationalen politischen Ganzen die Verwaltung einfacher und billiger macht, die ewigen Reibungen und Denunciatiomn zwischen den verschiedenen unnatürlich verbundenen Völkern, und die wechselseitige Behinderung ihrer freien Bewegung beseitiget, und dadurch den von allen Edlen so sehr ersehnten Frieden vermittelt, zumal einem Volke eher der Absolutismus der Regierung als der Despotismus eines andern Volkes erträglich ist; wenn, wir bedenken, daß der Bestand und die Macht der Monarchie nur auf der Basis der gleichen Freiheit Aller — durch Municipal-Autonomie zu erlangen ist, wie die föderative Umstaltung Oestereichs als die einzig mögliche, und für das Reich und die Völker einzig gedeihliche Staatsform imnstr mehr erkannt und urgirt wird, da die Stärkung der Theile eine mächtige Kräftigung der Tesammtheit nothwendig nach sich zieht, der Föderalismus sich bisher noch immer als Reichseinheit, der Centralismus aber sich zuletzt noch immer als Reichstheilung erwiesen hat, und vaß die föderalistische Gestaltung größere Länder- und Völkergruppen nothwendig bedingt: führen das Interesse des Reiches, das Jweresse und die Ehre der Deutschen selbst zurGewätrung unseres Verlangens, wenn diese sich nicht noch ferner dem Vorwurfe der Unbilligkeit und dem Verdachte aussetzen wollen, daß sie die Slaven noch ferner behindern wollen, daß sie der Geist der freien Bewegung, des Lebens und des Fortschrittes er¬ fasse, daß sie die Zerstückelung des slovenischen Vvttrs tu frths sür sich ohnmächtige Theile nur selber lebende Volk ^in Land repräsentirt wird, Wie wir steirische Slovenen keine Sache sind, form dein eine persönliche Individualität, — können NW ein Eigenthumsrecht der deutschen Volksmajoritat des Landes über uns »und das won uns bewohnte Gebiet nicht anerkenne», eine Aiajorisirung in Na¬ tionalitätenfragen durch selbe ncht zugeben und unfern Austritt aus der bisherige politischen Land¬ gemeinde von ihrer Einwilligung nicht abhängig machen. Die politische Individualität les Herzogthums Steiermark wird durch das Hohheits- und Herr¬ scherrecht des Landesherrn reprästntirt. Wir haben uns lediglich an ihn zu wenden; durch die Ueber- eivstimmung seines Willens mit schein der aus- sch-iden wollenden Bevölkerung sinö die rechtlichen Bedingungen der fraglichen politisqen Veränderung gegeben, welche dieTheilung des Andesvermögens von selbst hoch sich zieht. Wenn wir beö-Ake», wi- eine Trennung und Vereinigung von PMmzen in Oesterreich schon oft da gewesen und durchaus nichts Mues ist, wie man sich selbst in Regierungskreisen aus nationalen Gründen mit der Trennung des wälsch- tirolischcn Gebetes von Nordtirol, Ostgalizien von Westgalizin getragen, wie man auf konsti¬ tutionell kaumcorrecte Weise die serbische Woi- wodina und ds Fürstenthum Siebenbürgen Ungarn einverleibt, uv wie eben mit dem Militärgrenz¬ lande vorgegayen werden will, wie man sogar das Reich in pei Theile getheilt, wie man sich deutscherseits «t wenig Gewissen über die histori¬ schen Rechte d Länder und Königreiche hinweg- sctzt, ja diesem bloße Regierungsdepartements zerschlagen möte, wie man nicht ansrehr, uür darum t^recht erhalten wollen, um selbe um so leichter ns uocrwAltigen. Wir^ stellen dayrc an die hohe Regierung die Anfrage: s) Ist selbe geneigt, eine Bitte Sr. k. k. apo¬ stolischen Majestät unserm allergnädigsten Landes- Herrn zu unterbreiten, dahin gehend: Höchstselbe geruhe kraft Ihrer gleichen Liebe und Sorgfalt für alle Völker, durch eine erleuchtete und allen Völkern gerechte Regierung, der sonst in ge- schlossenerMassebeisammenwohnenden,jedoch factisch in sechs verschiedeyeTheile mit ebenso vielen Landtage» und mehreren politischen Landesregierungen zerstückel¬ ten, mehrseits als Minoritäten mit fremden Volks¬ majoritäten unnatürlich verbundenen, daher für sich ohnmächtigen und mit gebundenen Kräften da¬ stehenden slovenischen Nation diesseits der Leitha, im Interesse des Reiches selbst, die einzigen Be¬ dingungen ihrer bedrohten Existenz, der Erhaltung und gedeihlichen Fortentwicklung gnädigst dadurch zu gewähren, daß alle getrennten Theile unserer Nation, insbesondere auch der siovenische Theil des Herzogthums Steiermark auf geeignetem Wege zu einem nationalen und politischen Ganzen, mit einem für die gemeinschaftlichen Angelegenheiten dieser Theile gemeinsamen Landtage im Centrum unseres Volkes, mit dem Gesetzgebungsrechte in allen im Allerhöchsten Diplome vom 20. October 1860, Artikel 3 der Landesautonomie zugewiesenen Angelegenheiten und einer für diese Angelegen¬ heiten diesem Landtage verantwortlichen Landes¬ regierung vereinigt werden. b) Was sie zur endlichen practischen Durch¬ führung der im 8- 19 des St. G. G. bestimmten nationalen Gleichberechtigung in Schule und Amt auf dem slovenischen Gebiete des Landes zu thun gedenke, und warum selbe in dieser Beziehung trotz aller diesfälligen Petitionen und Interpella¬ tionen bisher nichts gethan hat? Kraz, am 10. October 1869. Dr. BoSnjak, Hermann, LuLa, Lipold, Dr. Prelog, Lruöek, Rak. Telbüverlag.