Samstag den 9. Hovembcr i«89. D I I « r i e n. ^ie k. k. illyrische LanbtssteN« h«t die, durch die Lefördelung des Johann Auerpergll zum S' ?9 K. und 50 Sacke weiße Pernambuk fl. 20^; 6i H. Moscov. dito st. l3'/2'' 80 Faß holl. gestoßene fl. 20 ^ — 21 , pro Cent. — Oeffentlich versteigert wurden: 70, Sacke Rio Kaffeh, havar. fl. 2«. 25 — 25. 31; 20 Faß und 20 Säcke Laguaira st. 26^/3—27. ,; l2 K. weiße Pcrnambuk Zucker, habar. fl. 1Y. 56 — «5. 27. — Verrath am ^. dieß: Cacao 400 Cent. Maranham, l20 Guayaquil und 30 CarsccaS; Cancel 17 Fardehln; Cassia lignca 10!,2 Cent-; Gewürznelken ^55,ßolli; Ingwer 2180 Cent.; Kasseb ^235 Cent. St. Domingo,- ,u.820 Rio^ 2i»i»i, Havannah,- l9/i?8 St. Iago; 22ü2Por-toricco; lZlo Laguaira.- 90 Moca; 3läBahi«i !3234 Java und 20 Demerari und Berbicc (im Ganzen 63,0^8 Cent.)j Pfeffer 2760 Cent.; Piment 206U Cent. Jamaica und 158 Tabago. — Getreide' Der Umsatz belief sich in den letzten acht Tagen aus 3000 Slar Braila Weizen zu fl. /,. 20; 6000 Star Donauci Maik si. ^.50—^»j L00El. Ltvanler, gerirge War«, fl. 3. 35; c,ii00 St. Roggen vom schwarzen Meere st. 3,25! 1000 St Croat, und Dalmat. Hafcr fl. 2. 10 — 2. 15; 2l00 St. Levanter st. 2, 20 — 2, 25, pro Star. — Vorrülb am I. dieß: 139,000 ^tar Weizen, 9l,000 Sl. Mais, 13.500 St. Roggen, 1200 St. Pbaseoln,, 200 St. Bohnen, 12,000 St. Hafer. 15.500 St. Leinsamen, 1500 St. Rübsaat, 4000 St. Kreß-samen und 2000 Cent. N«is. — Oel: Der Umsatz beschrHukte sich in vergangener Woche auf 600 Otnen Leccer iu Kassen zu ss. 25—25 '/^' 250 Orn. Sicil. in Fässern zu unbek. Pr., und 500 Orn. Dalmat., Cattareser und Ragusaer in Fassern und Tinen mit C»rtisi«at ss. 2? '/2 ^" 27 2/4 . pro Orne. — Verrath: 11,000 Ornen Leccer und Sicllianer, l200 Corfuer, 11Z00 Levanter, 3500 Dalmat. und Naglisaer, ,500 ufo franjosischls und 1200 Monte St. Angclo; im Genien 29,900 Ornen. Von Fischthran lagcrn hier 200 Zäßchen. Wt i e n. Die k. k. vereinigte Hofkanzlei hat die bei dem Landesgubernium zu Laibach erledigten zwei Gubermal-Sccretäcssicllcn dcm bishcrigln ersicnKreis Commissar zu kaidach, Carl Haver Raab, und ihrem bisherigen Hof.Corlipistcll, Thomas Pau ke l, verliehen. Die k. k. vereinigte Hofkanzlei hat den k. k. zwcitin Krcis: Commissar, zu Villach in Illyrien, Franz Ninir v. Rostiithal, zum k. k. Hof-Concipistrn ernannt. Die k. k. vereinigte Hofl>inzlei bat die erledigte Kreisarztlssilllc zu Neustadll in Illyrlsn. dem Di-striccs'Phpsicue z» Spital, Doclor Julius v. Vest, zu verleihen gefunden. (W. Z.) Aombalvisch- VklMinnisches LloniOrrich. Mailand, 21. Oct. Die Gnad, Sr. Maj. des Kaisers gegen politische Velirrlirg,« hat zur Freude deö lonirait-scbcn Kö'lngls^crs sich aufs neue tlwilslN. In den jül'üst«n Tagcn ist aus Wien die 353 Gewahrung fur mehrere an den Thron gebrachteBe: suche eingegangen, welche die Heimlassung von In» dividuen betrafen, deren Aufenthalt im AuSlÄnd schon in eine sehr lang« Vergangenheit fällt. Es scheint, daß die Regierung nicht nur durch die Handhabung solcher Milbe, sondern vorzüglich auch durch die Wal), rung aller Interessen unsers Landes die Herzen und die öffentliche Meinung in Italien gewinnen will. Unsre Nachbarn im Süden sind reicher von der Na< Nir begabt, als wir; aber, mit Ausnahme vi,lleicht höchstens von Toscana, kann sich an Wohlstand und Regsamkeit in allen Zweigen der Industrie d,r Lombardei kein anderes Land an die Seile stellen. (Schw. M.) Italien. Neapel, l7. October. Die Personenfrequenz auf der Eisenbahn nach Portici ist ganz außerorbenc, lich, und übersteigt alle gehegten Erwartungen. Die für 2"! Personen berechneten Wagen sind lheilS mit 20, theils mit 26 Personen befetzt, so daß bei einer jeden Fahrt etwa 250 Personen, oder b«i 2Umalig«r Wildeldolung hin und her gegen 5000 Menschen per Tag befördert werden, was bei dem DuschschnillS^ preis von lO Grana eine tägliche Einnahme von 500 Ducati oder 1000 Gulden rheinisch sulmachl. Die Personen, welche täglich auf ihre Landhäuser nach Porcici oder Umgegend gehen, oder eine Lust. fahrt hin und zurück machen, müssen sich nnhrere Tage vorher ihre Plätze sichern, weil sie sonst Gefahr laufen, nicht mehr mitgenommen zu werden. Schon mehreremale sah man Se. Maj. den König inmitten der andern Passagiere in einfacher Begleitung eines Kammerhercn einen Platz in einem der Wagen einnehmen, um nach Portici, oder von da hieher zu fahren, eben so die königlichen Prinzen Leopold von Salerno und SyrakuZ. (Mg, Z,) H p a n i e n. Madrid, 18, Oct. Wir haben keine Nachrichten von Cspartero j am 15. aber rückcen 2000 Carli-sicn in Trillo ein, und Zoa Mann sind biS zwei Stunden von Alcala de Henarcs vorgedrungen. So erstrecken sich die Gräuel deS Kriegs bis auf fünf Meilen von der Hauptstadt. — Eä heißt, Ihre Maj. die Königinn - Negentinn werde mit ihren Töchtern das Lustschloß el Pardo beziehen. — Die Herzoginn de la Victoria ist gestern Abend hier angekommen. Auch Munagorri befindet sich hier. In Andalusien reisen gegenwärtig der Marquis von Londonderry und Lord Stuart de Rothesay. Hr. Aston wird baldigst hier eintreffen. Es heißt, Marolo hätte von der Königinn das Gcoßkreuz dcS Ordens Ifabcllens der Katholischen erhalten, vermuthlich für seine frühe«n, in Amerika a/leisicten Dienste. M.'m versichert, der General Eiparttro habe an das span!schl Cabinet elnl sehr wichtige Depesche gerichtet, welche am lg. die Zufammenb^ufung eines außerordentlichen Ministerraths motivirle. Der Herzog d« la Victoria verlangt vom Kriegsminister b,-deutende Summen und Vorräche aller Art, deren et auf der Stell« nöthig hat, um die Operationen g«> gen Cabrera beginnen zu können. Espartero sagt ferner ln seiner Depesche, daß die bis jetzt gemachten RtcognoScirungen so groß, Schwierigkeiten sowohl wegen der natürlichen Beschaffenheit des Bodens als wtgen der Maßregeln C,br,ra's, der alle Hcerden in die Berg» geschleppt, voraussehen ließen, daß man wahrscheinlich genöthigt sepn werde, den Angriff bis künftiges Frühjahr zu verschieben. Unter den Soldaten Espallero's soll Mißvergnügen ln Folge der vic» len Strapazen herrschen: «in Dnttheil der Arme« hat seine Dienstzeit beendigt und verlangt jehl seinen Abschied, namentlich seit dem Friedensschluß. D'Don-Ntl und die übrig,« Generale theilen Espartero's Ansicht, und man sieht aus dem Inhalt der Depesch« fast den bestimmten Entschluß heraus, den Feld» zug auf 1340 verschieben zu wollen. Die Königinn und das ganz« Cabinet sind darüber bestürzt, und Befehle sollen an Esparlero abgegangen seyn, gegen Cabrera ohne Aufschub zu opperiren. (Mem. Vorbei.) Ganianischea Reich. Toulon, 22 Oct. Wir haben folgendes Schreiben aus der Besika Bap v»m 6. Oct. erhalten. »Unter den Schiffen der englischen Escadre begann am 1. Oct. eine große Bewegung. Eln Theil derselben ging unter Segel, und wir sahen nacheinander die Linienschiffe Implacable, Powerful, Vanguard und Ganges abfahren. Sie können sich denken, daß man über die Btstimmung dieser Schiffe in tausend Vermuthungen sich erschöpfte, bis man erfuhr, daß dieselben nur nach Smyrna gesegelt seyen, um sich dort zu verprovianciren. Vald werden auch die fr an« zösischen Schiffe hiezu genöthigt seyn. denn man sin-det nichtS mehr auf der Küste von Troja. Man muß bedenken, daß hier nahe an 15 000 Seeleute sich befinden. Ueberdieß fängt die- Nähe der schlechten Iah-reSzeit bereits an, sich fühlbar zu machen, und die Langweile drückt uns sehr. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden die Flotten vor Smyrna und bei den Inseln von Vurla die Winterankerplätze beziehen. Der Prinz IoinuiUe und der Contreadmiral Lalande hin» gegen werden, wie man versichert, den Winter ln Constantinopel zubringen. Personen, die gewöhnlich gut unterrichtet sind, sagen, man habe bereits dcn nöthigen Firman zur Durchfahrt durch die Dardanellen fär ein Kriegsschiff erhalten. Die Fregatte Bclle-Ponle ist, wie «s heißt, bestimmt, in dem Bosporus zu ankern. Mg. Z,) 359 N u sj s a n v. Das Journal de St. Ptersbourg enthalt folgenden Artikel: »Mehrere Zeitungen haben von der Rückkehr dcr griechisch-unirten Geistlichkeit und der griechisch«unirlen Bevölkerung Rußlands in den Scbooß der rechtgläubigen Kirche gesprochen. Sei t5 jedoch aus Irrthum oder aus böslicher Absicht» genug, dieses Ereigniß ist in sehr ungenauer Weise dargestellt worden. Um nun die Thatsachen in ihrer vollen Wahrheit herzustellen, beeilen wir uns, unseren Lesern einen genauern Bericht über den Gang dieser Angelegenheit mitzutheilen, und zwar wörtlich nach dcm bei dieser Gelegenheit vom dirigirenden Senat erlassenen Ukas. Zum nähern Verständnisse Lauben wir bemerken zu müssen, daß die drei Bischof», von denen in diesem Bericht« die Rede ist, die einzigen in Rußland vom griechisch - unirlen Cultus eristirendin sind; demzufolge sind jetzt alle ohn« Aus« nähme zu ihrem alten Glauben zurückgekehrt. Fok gendes ist die betreffende Relation: »In Folge »der von den gricchisch:unirlen hochwürdigen Bischöfen : „dem Bischöfe von Liclhauen, Jossif, dem Bischof» „von Orscha, Waßilji, und dem Bischof von Brest, „Antonij, nebst der übrigen Geistlichkeit dieser Con-,session, an Se. Maj. den Kaiser eingereichten alier, «unterthaniLsten Nittschrift, ihnen alien, sammt den ,ihnen anvertrauten Heerden zu gestalten, sich mit »der rechtgläubigen Kirche ihrer Vorfahren wieder zu „vcrcinigcn, wobei ein von allen Bischöfen und der «übrigen höhern Geistlichkeit in PolotSk aufgesetzter «Kirchenversammlungsact, durch den sie ihre feste «Absicht zu erkennen gegeben haben, die Einheit ihrer «Kirche mit der rechtgläubigen morgcnlänoischckatho. „tischen anzuerkennen und unter dem heiligen Synod ,zu stehen, unterlegt, und zum Beweise der allge: '„meinen Einstimmung dcr Gcistllchkeit, diesem Acte „die eigenhändigen Erklärungen von 15U5 Geistlichen «und Ordensbrüdern beigelegt sind: — haben Se. .kaiserliche Majestät am ,. (13,) März d. I. dem «heiligen Sxnod Allerhöchst zu befehlen geruht, den »bezeichneten Act und die Erklärungen durchzusehen »und «inen den Vorschriften der heiligen Kirch» an-»gemessenen Beschluß zu fassen. Zur Vollziehung die. «scZ allerhöchsten Befehls ist nach gehöriger Durch, «sicht der erwähnten Bittschrift, deß Actes und der ,,Elk!ärlM5ln. im heiligen Synod, in Folge des Ve» „schlusscü derselben vom 6. und 13. deS verwichenen »März, ein am 22. Mä'rz (q. April) unterschriebener Synodalact erfolgt und mit einer «Herunter-„thänigstm Unterlegung von demselben Datum Sr. „kaiserlichen Majestät vorgelegt worden. Vermöge »dieses Spnodalactcs und der allerunlerthänigsten Un« »terlegung hat der heilige Synod dafür gehallen: ,) »Die Bischöfe, die Geistlichkeit und die geistlichen uHeerdm der bisher sogenannten griechisch »unlrtlN „Kirche, nach den heiligen Vorschriften und Beispie-„len der heiligen Väter, in die volle und vollkom-„mene Gemeinschaft mit der heiligen rechtgläubigen „morgenländisch-katholischen Kirche aller Neußen auf-«zunehmen. 2) Insbesondere den Bischöfen und der „Geistlichkeit den Kirchensegen des heiligen Synods »zu ertheilen, mit dem Gebete des Glaubensund „der Liebe an Jesum Christum, den Obcrhirten un-»serer Confession , auf daß Er sie allezeit in dem von »ihnen ausgesprochenen Glaubensbekenntnisse befestig-»ge-n und ihre gollesdienstliche Handlung zur Verherrlichung der Heiligen lenken möge. 2) In der »Verwaltung der ihnen anvertrauten Heerden sollen „sie nach dem Worte Gottes, den Grundsätzen der „Kirche und gemäß der Vorschriften des heiligen Sv-»nods verfahren, und die ihnen anvertrauten Heerden „in dem innigen Gedanken des orthodoxen Glaubens «befestigen und gegen die Abweichung einiger, nicht «die Dogmen und Sacramente betreffenden Localge-„bräuche, apostolische Duldsamkeit beweisen und dieselben vermittelst der freien Ueberzeugung, mit De-„mulh und Langmulh, zur alten Gleichförmigkeit zu-„rückführtn. 4) Die Verwaltung der vereinigten Epar-„chien und der zu denselben gehörigen geistlichen Schu» „len in der bisherigen Weise zu lassen, bis auf wei-«lereg Ermessen, auf welche Weise dieselbe besser und »zweckmäßiger mit der Verwaltung der alten recht-„gläubigen Eparchien in Uebereinstimmung gebracht »werden könne. 5) Das griechisch unirte geistliche Collegium soll in Bezug auf den heiligen Synod, in «hierarchischer Ordnung, auf gleiche Stufe mit dern »moskowischm und grusinisch-imeretischcn Comptoir udeS heiligen Synods gestellt und weiß lussisch'litthaui-»sches geistliches Collegium genannt werden. 6) Der ^hochwürdige Jossif soll Präsident dieses geistlichen »Collegtums seyn und zur Würde eines Eczdischofs «erhoben werden. Auf diese allerunterthänigste Unter-„legung des heiligen Synods baben Se. kais. Maj. »am 25. März Allerhöchsteigendändig zu schreiben »geruhl: „„Ich danke Gott und nehme an."" In „Folge dessen ist dies« für die rechtgläubige Kirche «erfreuliche Begebenheit dem hochwürdigen Jossif in »der Plenarsitzung deS heiligen Synods mitgetheilt „und ihm tin Gnadenbtief an die vereinigten Bi-»schofe und die Geistlichkeit eingehändigt worden. »Darauf ist Gott dem Herrn ein Dankgebet in Gegenwart desselben Hochwürdigen dargebracht worden, „wobei er, der Hochwürdige, den Amlseid als Erz-„ bisch of nach der vorgeschriebenen Form auf dem Al« «tare abgelegt hat." (Ost. B.) A e g v p t e n. Trieft, 22. October. Die letzten Nachrichten aus AlexandritN (bis zum 6. d.) besagen, daß Mche- 360 Med Ali geneigt zur Nachgiebigkeit sey, daß er auf Veranlassung des französischen Ministeriums einge« willigt habe, sich mit Chosrew Pascha zu versöhnen, und daß er bereits ein sehr freundschaftliches Schrei-ben an den Großwefsier gerichtet habe. In wie fern aber Mchemed Ali wirklich Willens sey, sich über die wesentlichen Puncie mit der Pforte zu vereinigen, muß dahingestellt bleiben, denn andere Briefe auS Aleran-drien, so wie aus Smyrna versichern, daß er unaufhörlich rüsten und Acre auf das allersorgfälligste befe. stigen lasse, das überhaupt alle Puncte, wo er etwas von der See zu befürchten haben könnte, in Verlheidi« gungszustand versetzt werden, was auf eine große und ernstliche Gegenwehr hindeute, die er ohne Zweifel eintreten ließe, wenn er von einer der fünf Machte angegriffen würbe. Dieß spräche nun allerdings wenig fär seine veränderten Gesinnungen > es laßt nur vermuthen, daß er Chosrew nicht m»hr fürchtet und Frankreich zu Gefallen sich bequemt hat, die PrällN' sion aufzugeben, dem Sultan die Wahl seiner Diener vorzuschreiben. Was den Geldmangel betrifft, an w»l« chem Mehemed Ali, nach mehreren Belichten, welche die öffentlichen Blätter mitgetheilt, leiden soll, so scheint dieß irrig zu seyn. Man weiß hier vi,lm«h», daß er Geldmittel genug hat, um jede V»lschl,ube« rung feiner Baumwollen - Vorräche vermeiden und d«n höchsten Preis dafür erzwingen zu können. Di, Baum-wollen-Crnte soll außerdem sehr ergiebig 2»w,s«u s,yn. (Allg. 3) Alexandria, 7. October. Etwas von mehr als gewöhnlicher Wichtigkeit ist offenbar hier auf dem Tapet, und die politische Still» am vicek5niglich,n Hofe scheint die Vermuthung der Journale zu bekräftigen, daß das Ergebniß einer europäischen Interuenlian nicdls weniger als günstig für den Pascha seyn würde. Auf diesem Grunde haben wir viel zu fürchten, da der Pascha in Mehr al« einem Puncte, auf dem die fünf Mächte, wie es heißt, bestehen, sich hartnäckig zeigen wird. Einer directen feindseligen Demonstration würde er allerdings nachgeben müssen; aber für England wäre eine Störung der annoch bestehenden freundlichen Verhältnisse mit Mehemed Ali von ernstlichem Nachtheil, indem sie unser« jetzige Communication mit Indien unterbrechen würde. Dieser „Landweg" von England nach Indien hat nachgerade große Fortschritte der Vollkommenheit entgegen gemacht, die cr endlich erreichen muß, so wie mehr und mehr Capital aus das Unternehmen verwendet wird; aber eine.bewaff« nete Intervention in Aegypteu müßte dasselbe natürlicherweise ins Stocken bringen, und stockt es einmal, so^läßt sich schwer voraussagen, wie lange die Hem» mung dauern wird. (M. Chron.) Folgende Angaben über die türkische und die ägyptische Flotte in Alerandria will das Commerce aus guter Quelle erhalten haben. Die Zahl d» Schiffe beider Flotten ist fast gleich. Die türkische Flotte zählt il Linienschiffe zu l00 bis 120 Kanonen, und zZ Fregatten zu qo bis 60 Kanonen,' die Mannschaft besteht aus 25.000 Mann. Von ganz gleicher Starke ist die Mannschaft der ägyptischen Flott,. Die türkischen Matrosen sind kraftvolle junge Männer von 20 bis 25 Jahren, fast alle von schöner Gestalt. Ihre Kleidung hat den europäischen Schnitt, sie tragen eins Weste von blauem Tuch, eine steife Halsbinde, wie die preußischen Truppen, welche der Freiheit ihrer Bewegungen elwaS hinderlich ist, die Beinkleider von Leinwand mit einer rothen Leibbinde sind etwas zu enge, die meist«,, tragen stall der Schuhe Pantoffeln. Der unbequemste Theil dieser Uniform sind die rothen Mühen ohne Schild, in einem Lande, wo die Sonn» so heiß brennt Die ägyptischen Matrosen find sämmtlich Afrikaner; «in Theil b»stehl aus Kindern von l2 bk« «6 Jahren. Sie haten «ine Weste vou weißee Sarsche, Gilets und Beinkleider nach orientalischem Schnitt, Schuhe von rothem Leder und «in« rothe Mütze üb»r einer weißen, welche den Kopf eng um« schließt. Ihre Haare w,rd«n so kurz abgeschnitten, daß das Haupt fast t«hl schnnt. Die ägyptischen Matrosen lltlen schon al< Kinder in d«u Eerdisnst, und sintz daher gewandt»», als di» türkischen Matrosen. va« Material der Artillerie ist auf der lürklschen Flott» nach englischem, auf der ägyptische,» nach französischem Must«r. Lie ägyptischen Kanonen sil,l> alle von gl»ich«m Kaliber, IzPfünt>,r; lie Türken haben 1l-, »8« und 2«Pfünt>,r. Ied»s türkisch? Linienschiff hat übecdi»ß vi»r Vombenkeffel, deren Mündung acht äoll im Durchmesser hat, und die 50- bis 60pfündig« Bombenkugeln schleudern. Die Gleichheit der Muni« tion und die Ueberlegenheit des Kalibers geben den Aegyptiern einen entschiedenen Vortheil, der aber durch die Bombenkess»! auf den türkischen Linienschiffen wieder ausgewogen wild. Man sagt, der Pascha habe in Frankreich Bombenkessel ü Ia I^ixiluiii, best«lll. Wenn seine Linienschiffe einmal damit versehen sind, so dürften sie den englischen Kriegsschiffen hinsichtlich der Bewaffnung wohl überlegen seyn. Was die militärischen Kenntnisse der Ossiziere der ägyptischen Ma-riue anbelangt, so scheinen mir dieselben, so weit ich solche r-eobachccn konnte, nicht nur denen der Offiziere der "l^ischcn Marine gleich, sondern sogar überlegen, und di>ß aus einem sehr einfachen Grund. Die ägyptischen Offlz>»re sind s^kr lernbegierig, und während der Musestunden traf ich sie immer auf ihren Ottomanen, Bücher ihrer Profession lesend, wahrend die englischen Offiziere ihre Zeit nur mit Punsch und Grog vertreiben." lAllg. Z,) Verleger: Hgnaj Älo^s Nvlrr v. AleinmaLr.