Nr. 210, Donnerstag, 14. September 1911. 130. Jahrgang. Zeitnm p»»»»«rralion»prel»: Mit Postverfenbunl,: nanzj«hr!„ 80 8, halbjöhrig ib X. Im Kontor: ganzMiic « l^, balbjührin 11«. stur dir Zustellunl, ln» Haus «unMhrig L ^. — InIrrlionogrbLhr: Für Neine Inlsrall bis zu 4 Feilen b; bei «steren Wiederholungen per Zeile » b. Die «Laibacher Zeitung» erschei»! tänlich, mit Ausnahme dci Eoim- und sscicilage. Die AdnlinlfiraNon befindet Nch Milloüiüstraße Nr. 20,- die Vrdnktivu MilloLi^ftiahe Nr, 20, Vprrchstunbcn der Medallion von 8 b>» 1« U>r rormittngü, Unfrmilierte Vriese werden nicht angenommen. Manultripte nicht z«lüo2ur» vom 5. September 1911. »r. 201 «Znaimer Tagblatt. vom 6. September 1911. Vruckschrlft: «Onurs, militHr^xmu». Nichtamtlicher Geit. Die französische Marine. Man schreibt aus Paris: Die öffentliche Meinung hat für die imposante Flo! ten schau, welche der Präsident der Republik auf der Reede von Toulon abgehalten ha«, das lebhafteste Interesse an den Tag gelegt. Diese Revue bezeichnet für die französische Marine einc Pc-?iode,des Aufschwunges. Dic, Krise, welche die Marine im Laufe der letzten Jahre, infolge einer mangelhaften Verwaltung durchgemacht hatte, darf als beendet an« gesehen werden. Niemals hat eine Schlachtflotte von solcher Stärke im Mittelmeere konzentriert werden ton» nen. Man, muß anerkennen, daß die Bemühungen, welche Herr Delcass5 feit der Übernahme des Marineporte, feuilles für sein Ressort aufgeboten hat, fehr beträcht' liche Erfolge erzielt haben. Nur dem Antrieb, welchen Dclcassü den Arbeiten gegeben hat, ist es zu danken, daß die Eskadre des Danton-Typ an der Revue von Toulon teilnehmen konnte. Dcr grüßte Teil dieses Gc> schloaders ist zur Verteidigung des Mittelmeeres be-stimmi auf Grund der Verteilung, die gemäß der mit ! England abgeschlossenen Militärkonventioncn angeord» net worden ist. Es ist kein Geheimnis mehr, daß zwischen Frankreich und England ein Übereinkommen mit Rück» ficht auf bestimmte Eventualitäten besteht, welches Frankreich mit der Aufgabe betraut, die Herrfchaft im Mittclmcer gegen rivalisierende Flotten zu sichern. Was die Zukunft anbelangt, so sieht das Flottenprogramm den Vau von zwei Panzerschiffen jährlich bis zum Jahre 1920 voraus. Am Ende dieser Frist wird die französische Flotte 28 Eskadrc.Panzerfahrzcngc zählen. Diese Zahl wird aber in den militärischen Kreisen für nicht hinreichend angesehen, welche anstreben, daß in den Jahren 1912, 1913 und 1914 achtzehn Panzerschiffe, also sechs in jedem Jahre, gcbant werden. Das Parlament wird berufen sein, bei Gelegenheit der Debatte des Berichtes des Abgcurduetcn Nail über das Flottenprogramm zu dieser Frage Stellung zu nehmen. Die Unruhen in China. Man schreibt aus London: Nebcn den alarmieren» den Nachrichten über die durch die jüngsten Ilberschwem» mungen im Iangtse.Tale angerichteten Verheerungen, wobei viele Menschen ums Leben kamen und Tausende obdachlos wurden und verarmten, liegen gleichzeitig auch in politischer Hinsicht beunruhigende Meldungen über einc ernste Gärung i» der Prooinz Szcchwan vor. Die» selbe ist durch den Widerstand veranlaßt wurden, welche» dir Nevülkcirnna. der PerstaaUichnng der Hankau.Canton» und der Szechwan.Hanlail.Eisenbahn und somit der Ausführung des Anleihevcrtragcs mit dem aus briti. scheu, deutschen, französischen und amerikanischen Bank« Häusern gebildeten Syndikate entgegensetzt. Der Mittel» Punkt der Unruhen ist die Stadt Chellgtu.su. Infolge der andauernden Kundgebungen gegen die Eisenbahn» Politik der Negierung ist der Generaldirektor der beiden genannten Bahnen, Tuan Fang, nach ChenglU'su beor» dert worden, wohin er nach einem aus Haukau einge» troffcncn Telegramme am 10. d. M. abgegangen ist. Wenn auch die Agitation bisher keinen direkt fremden» feindlichen Charakter angenommen hat, so scheint man doch Befürchtungen wegen der Sicherheit der Auslän» der zu hegen, denn der Vizekönig hat bereits die Frem- den in ChengtU'su aufgefordert, sich in der am leichtesten zu verteidigenden Niederlassung der kanadischen Metho-disien zusammenzuziehen. Auch die aus dem flachen Lande ansässigen Ausländer sollen sich bereits in die Städte flüchten. Das englische Fluß.Kanonenboot „Wid> geon" ist nach dem unweit von Chengtu«fu gelegenen Kiating-fu unterwegs, um fremde Flüchtlinge bis zur Wiederherstellung normaler Zustände aufzunehmen. Die Opposition gegen die Eiscnbahnpolilis der Regierung bc» gann nach dem im Mai erfolgten Abschluß der Anleihe, von 6,000.00(1 Pfund Sterling mit der genannten Ii< nanzgruppe. Mit dem Erlös dieser Anleihe beabsichtigt? die Negierung, dic Aktionäre der projektierten beiden Bahnen abzufinden und den infolge von Streitigkeiten., und anderen Schwierigkeiten lange verschobenen Vau in Angriff zu nehmen. Der Ausführung des Planes wird jedoch von gewissen Klassen der Bevölkerung, darunter einer Anzahl von Kaufleuten, energischer Widerstand geleistet, welcher aus dem Argwohn beruht, daß die Rc» gicrung sie ihrcs Geldes berauben wolle. Tcr Aufruhr begann in Canton, wo Aktionäre der Canton-Haulau-Bahn Protestversammlungen abhielten. Der Vizckönig Chang Ming Chi nahm sich der Sache an und versprach, die Beschwerden der Aktionäre den Behörden in Peking zu unterbreiten. Inzwischen griffen die Unruhen schnell um sich und professionelle Unruhestifter schürten die Flammen der Agitation, nach Kräften. Es sollen, angeb» lich von Mitgliedern der revolutionären Partei, Tele» gramme nach verschiedenen Teilen des Landes gesandt wurden sein, worin erklärt wurde, daß die Aufteilung, Chinas f^ilens der europäischen Mächte bevorstände. Ende Juni schien eine Besserung in der Lage einzutre-ten, indem der Vizekönig von Canton die Absichten der Regierung den Aktionären gegenüber kundgab. Hiernach sollten diejenigen, welche ihre Aktien gegen Regierungs-Eisenbahnobligationen umtauschten, secl)s Prozent jähr-liche Zinsen erhalten. Denjenigen, welche diesen Vor» schlag nicht annehmen wollten, sollten 60 Prozent per Aktie auf Abschlag ausgezahlt werden, während sie die rcstierendeu 40 Prozent in sich auf zehn Jahre er» streckenden Raten erhalten sollten. Diese bestimmte Er» llärung schien das Mißtrauen gegen die llbernahme der Eisenbahnen durch die Regierung, wenigstens im fernen LeuMeton. Gin Wunderinstrumeut. Skizze von Molfgan« ArauV. (Nachdruck vcrbole» ) „Sieh doch bloß mal, Hermann, was hier steht," sagte eines Tages Frau Kuhnicko zu ihrem Manu und zeigte ihm eine Anzeige in der Morgcnzeitung. Der dünne, klapprige Burcauschre'bcr, der gerade die Kaffee-tafse zum Munde führen wollte, setzte sie wieder hin uud griff nach dem Blatt. Die drei Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren wollten ihm über die Schulter gucken, doch mürrisch wies er sie fort und begann zu lesen. Da stand in langatmigen, phrasenreichen Sähen mit hochtrabendem Wortschwall, daß die heutige Zeit mit ihren hochgespannten Anforderungen und Bedürfnissen einen zu starken Gcldverbrauch beanspruche — was Herr Kuhnicke sicherlich schon längst wußte. „Sie können glücklich werden," stand schließlich am Schluß der Annonce, „Sie brauchen nicht länger der Sklave sein von Ihren äußeren Verhältnissen und sich für Ihre Familie'aufopsern!!! Sie können werden frei von alle Ihre Sorgen, wenn Sie schreiben an mich!!! Senden Sie ein an mich die lächerliche Summe von 1,85 Mark und Sie erhalten franko ein Instrument, durch lvelches Sie können verdienen bis zu 100 Mark täglich und darüber, weniger aber mit Sicherheil!!!!! Es ist nur ein einziges Mal, daß ich Ihnen dieses An. gebot mache, und das aus reiner Menschenfreundlichkeit ohne einen Vorteil!!! Verscherzen Sie die glückliche Stunde nicht und greifen Sie zu. Jean Anatole Pontis Paris 4, Rue de la gloire." „Dunnerwetter!" rief Herr Kuhnicke und stieß in der Aufregung beinahe eine Kaffeetasse um. „Das wäre! 100 Mark täglich?!--------Na, wenn es schon bloß w oder 12 sind, das gäbe 3650 oder" — er rechnete schnell — „oder beinahe 4400 im Jahr! — Kinder, Kinder, ich werde ja blödsinnig, wenn ich an die Möglichkeit denke! — Aber wenn das man bloß lein Schwindel ist. Wer weiß, ob man so'ner französischen Firma traueu kauu." „Aber Hermannchen," fiel die Frau ein, „bedenke doch man bloß, es kost' ja nur 1,85 Mark. Die könn' wir ja noch zur Nut riskier'n. Wenn de schon keine Traute nich hast, denn stell dir mau vor, daß wir Lutte, rie spielen, und das tust' sogar noch leurcr." „Na gut, Augusteken. Recht haste, wie immer." Herr Kuhnicke schrieb eine Postauweisung über 1,85 Mark plus 5 Pfennig Bestellgeld aus, und die Ruhe im Hause Kuhnicke war damit endgültig zu Grabe gelragen. Jedesmal, wenn dn Briefträger kam, wurde er gefragt, ob nicht was aus Paris da wäre; doch stets schüttelte er mit dem Kopfe und gab nur Briefe und Karlen aus Rixdorf ab und anderen näher liegenden Gegenden Europas. Der Bureauschreiber sagte dann zn Frau und Kindern, die immer aufs neue den unglück« lichen Postboten mit der gleichen Frage bestürmten: «Was regt ihr euch bloß so auf. — Die Sache kann doch bloß mit der Packelpust kommen. Also abwarten und hübsch ruhig sein." Dabei war er selbst am ungeduldigsten uud von innerer Unruhe erfüllt. Wenn er aus dem Bureau kam, machte er so lange Schritte wie nie zuvor, und seine erste Frage, noch ehe er Mantel und Hut fortgchängt hatte, lvar nicht wie früher: „Augusteken, was gibt's zu Mittag?", sundern: „Augusteken, ist nischt gekom» men?" Wenn er dann stets die gleiche, verneinende Antwort erhalten hatte, setzie er sich stets mit dem gleichen mür-rischen Gesicht zu Tisch, und währeud er früher immer der häuslicheil Kochkunst hie und da ein durch seinen Appetit bekräftigtes Lob gespendet hatte, so aß er jetzt langsam uud wenig und hatte beständig etwas zu tadeln.. Dozwischen machte er Erziehungsversuche an den Kin», dorn, schall sie wegen der harmlosesten Kleinigkeiten und nicht selten setzte es eine tüchtige Maulschelle, lvas regef., mäßig ein fürchterliches Geheul auslöste, in das oft auch, die beiden unbeteiligten Sprößlinge einstimmten. Frau Kühn icke war gleichfalls wie umgewandelt. Auch in ihrem Innern nagten der Wurm der Erwartung und der Wurm des Zweifels in idealer Konkurrenz. Was für ein Instrument mochte das bloß sein? — Die Kinder hofften auf einen Ankersteinbaulasten. Paulchen, der Älteste, hegte speziell für sich die stille Erwartung, daß eines schönen Tages ein Paar Rollschuhe ankommen würde. Der höchste Wunsch des Vaters da» gegen lvar, es möchte eine ganz besonders genial und doch einfach konstruierte Schreibmaschine sein, die seine tägliche Arbeitsleistung ins Ungemessene steigern würde. Freilich lvagte er diesen Wunsch nicht laut auszusprechen., um seiner Frau nicht damit ins Gehege zu kommen. Diese wünschte sich nämlich eine Kochkiste, die vermöge ihrer wunderbaren Konstruktion das märchenhaste „Tischleiu, deck dich" in zweiter verbesserter Auflage darstellen würde. Eine Nähmaschine konnte sie ja auch brauchen, aber eine Kochkiste war immerhin besser. lSchluß folgt.) Laibachei Zeitung Nr. 210. 1982 14. September 1911. Süden, gewissermaßen zu zerstreuen, während in Hupch, Hunan nnl> Szechloan dic Agitation gegen dic Verstaat» lichung dcr Bahnen sich mehr oder weniger erhalten hat. Politische Uebersicht. Laibach, 13. August. Das „Fremdenblatt" bespricht zustimmend einen dom Grafen Ottokar Czernin in der „österreichischen Rundschau" veröffentlichten Artikel, in welchem der Standpunkt vertreten wird, daß in Osterreich über den nationalen Gedanken hinaus in erster Linie die Rück« sichl auf den Staat zu stellen wäre. Je mehr sich die Erkenntnis Nahn bricht, daß der staatliche Gedanke in Österreich dem nationalen vorangehen muß, je mehr die Überzeugung zur Geltung gelangt, daß die Wohl» fahrt der einzelnen Völker von dcr Wohlfahrt des Staa-tes abhängig ist und daß das Heil des Staates auch das der Nation bedeutet, desto sicherer und leichter wird das Ziel erreicht werden, welches wohl allen Patrioten vorschwebt: die Größe der Monarchie und dic Wohl» fahrt ihrer Bewohner. Mr. Walter Henry Key, der mit der Deputation dcr Londoner City gegenwärtig in Wien weilt, einer her bedeutendsten Engros-Fleischhändler Londons, äußert im „Neuen Wiener Tagblatt" seine Ansichten über die Fleischfragc in Österreich. Er meint, man müßte hier ein Kompromiß der widerstrebenden Inter» essen snchen. Die heimatliche Flcischproduktion müßte durch auswärtige Zufuhren in genügendem Maße er» gänzt werden. Aber der Detailvcrkauf müßte in den Händen der heimischen Fleischhändler bleiben, die da» durch in die Lage gesetzt wären, eine Überschwemmung des heimischen Marktes zu verhüten. Auf diesem Wege würde sich wieder eine normale Preisbildung einstellen. In ihrem Schlußeffekt würde diese dahin wirken, daß die Viehzüchter durch Verbesserung und Vermehrung ihrer Zucht, durch Erhöhung ihrer Umsähe wahrschein, lich, ja ganz gewiß höhere Erträgnisse dieses ihres Ge» schastszwciges erzielen würden als jetzt bei abnormen Preisen. Das „Neue Wiener Tagblatt" meldet: Vor dem Wiederzusammentritte des Reichsrates wird zwischen der Regierung und txm Polenklub eine Auseinandersetzung iiber die Wasserstraßen frage stattfinden. Man weiß, daß die Krone Wert auf eine zweckdienliche und praktische Renovalion des obsolet gewordenen Wasscrsiraßengesetzes legt und eine Glattstellung dieser Frage wünscht, die naturgemäß auch den Polenklub bei den Parteikonferen» M im Reichsrate beweglicher machen wird. Zwischen der Pforte und Montenegro ist ein Ein» vernehmen über die Frage der Regulierung des Nojana-flusses zustandegekommen. Auch bezüglich des Nahn. «nschlnsses hat 'zwischen der Pforte und Montenegro ein Notenwechsel stattgefunden. Die beiden Negierungen haben die Verpflichtung übernommen, sich nach dcr parlamentarischen Bewilligung der Adriabahn wegen dcr Bestimmung des Anschlußpunktes ins Einvernehmen zu setzen. Von kompetenter türkischer Seite wird mitgeteilt, daß die Nachricht, wonach die Pforte sich bereit erklärt hätte, mit Italien in Pourparlers über Tripolis ein-zutreten, unbegründet ist. Die griechische Kammer wird am 1./14. Oktober zu einer neuen Tagung zusammentreten. In Negicrungs-kreisen wird erwartet, daß es der Volksvertretung trotz des überaus großen Arbeitsprogramms, das sie bewäl» tigen soll, gelingen wird, ihre Aufgaben ungefähr bis Ende Jänner 1912 zu erledigen. In einer Betrachtung dcr politischen Situation in Spanien erklärt das „Vaterland", der Liberalismus habe unter der Regierung Canalejas als Schrittmacher der Revolution sich erwiesen und an den Grundlagen dcr Monarchie derart gerüttelt, so daß sich die Lage seitdem bedeutend verändert habe. Die republikanische Partei sei die einzige, die stark organisiert sei und in den Großstädten Massen hinter sich habe. Darin liege die große Gefahr für Spaniens nächste Znkunft. Tagcsncuigtcitctl. — lNerge, die noch der Eroberung harren.) In Europa existieren nicht mehr zu viel uncrstiegcne Berge. Hie und da in den Dolomiten noch eine bedeutungslose Zinne, allenfalls noch in den französischen und italie-nischen Alpen eine steile Spitze und an der Grenze Asiens im Kaukasus noch einige stolze Gipfel von mehr als 3000 und 4000 Meter Höhe, an denen sich bisher nnr von fern her dcr Geometer mit seinen Triangula» tionöapparaten versucht hat. Ein Mitarbeiter des „Bul-letin of the Canadian Geography" weist darauf hin, um wie viel beffer es für Gipfelstürmer in anderen Erdteilen bestellt ist. Am »venigsten Ausbeute würde außer dem touristisch nichtssagenden australischen Kon. tinent noch Afrika liefern. Eine Anzahl stattlicher Gipfel im hohen Atlas, ferner unerstiegene Spitzen im Huggar-massiv, in Tibesti, im abessinischen Hochlande und in Uganda, vor allein aber die bis zu 6000 Meter anstci-genden Hochgiftfel der Nuwenzokolbe nördlich vom Edward»Älbcrtsec harren hier der gnt ausgerüsteten Expeditionen, denen sich keine unüberwindlichen Schwie-rissfeiten entgegensetzen würden. Ideale Gebiete für die Hochtouristik' fmdeis fich in Amerika, dessen nach ungc-zählten Hunderten zu veranschlagende Gipfel Haupt» sächlich uur deshalb so wenig erforscht sind, weil stets wegen ihrer Lage weitab von allen Verkehrsflraßen die Ausrüstung einer kostspieligen Expedition erfurdcr-lich ist. In den Alpen von Alaska reiht sich von dem 6239 Meter hohen Mount Mac-Kinley bis zum Chilkoot-paß in einer fast ununterbrochenen Reihe von 900 Kilo» metcrn Länge ein Hochgipfel von 4000 bis 6000 Metern Höhc an den anderen/ auch in den Felsengebirgen von Kanada und den Vereinigten Staaten sind noch manche touristische Lorbeeren zu'holen; von den südamerikani» schcn Anden, in denen die Berge mit einer Höhe zwi» schcn 6000 bis 7000 Metern gleich zu vielen Dutzenden aufmarschieren, steht bis zur Stnnde überhaupt noch nicht fest, ob dcr 7035 Meter hohe Aconcagua oder der bisher unersticssenc Ampato in Peru oder irgend ein anderer noch nicht genau vermessener Riese der höchste ist. Das Dorado für Bergfexe bleibt aber auf alle Fälle Asien, wo die schon recht lange Liste der 7000. Meler.Verge nur einen kleinen Teil des wirklich Vor» handencn darstellt. Von Kamtschatkas hohen Vulkanen bis zum „Dach der Welt", dem Pamir, von dem über 7000 Meter hohen an der Grenze von Sibirien und China gelegenen Tienschangcbirge und der Kavakonum» kette bis zum Hindukusch, nach Kaschmir, zum Hima» laya und nach Bhutan gibt es für die Hochtouristik noch auf 100 Jahre hinaus Arbeit zu leisten, die freilich bei den höchsten Gipfeln nur dann einen Erfolg haben kann, wenn eine ganze Karawane ins Feld zieht und nach Anlegung von Zwischcnstationen der lctzbe, ent» scheidende Vorstoß unter Mitnahme von Apparaten zur Sauerstuffatmung unternommen wird. Eine bisher noch gänzlich unerforschte Gebirgswelt versteckt sich im In» nern von Neuguinea, wo erst vor wcnig mehr als Jahresfrist Ketten entdeckt wurden, dic nach den Er» gebnissen einer allerdings nur flüchtigen Triangulie» rung bis zu einer Höhe von 6000 Metern ansteigen. — lVon einer Katastrophe auf dem Vogelzüge) berichten die von Dr. K. Floericks herausgegebenen „Mitteilungen über die Vogelwelt". In der Nacht vom 12. auf den 13. September 1910 herrschte starker ONO» Sturm an dcr Küste des Schwarzen Meeres. Der Durchzug der Wachteln, Schwalben und Wildtauben muß in dieser Nacht sehr stark gewesen sein. Am Hlor» gen des 13. September fand man in Sulina die Straßen wie besäet mit toten Wachteln und Schlvalben, ver» einzelt fand man auch Wildtauben. Im Hafen und am Meeresstrande sah man unzählige tote Wachteln und Schlvalben ans dem Wasser treiben. Hunderte von Wach. teln, die onrch den Anprall an die Häuser oder Tele-graphendrähte betäubt waren und teilweise slumpfsin-nig dasaßen, teilweise verzweifelt in den Straßen herum» flat sehten, wurden bei der im Laufe des Morgens sich entwickelnden allgemeinen Wachteljagd zur Strecke ge» bracht. Die Leuchttnrmwächler sammelten an diesem Murgen neben vielen anderen Vögeln vier große Säcke — etwa 400 Kilogramm — toter Wachteln auf. — lUltfallverlehung 'm Schlafe infolge eines Traumes.) Ein gegen Unfall versicherter Mann träumte, er werde von einem Hunde angefallen und versetzte die« scm einen wuchtigen Fußtritt. Diesen Fußtritt aber träumte er nicht bloß, sondern er machte wirklich eine entsprechende Bewegung und zog sich dabei durch einen Stoß gegen die Bctlluand eine Verletzung der großen Zehe zu. Dr. Fischer in Heidelberg teilt diesen Fall in der „Med. Klinik" mit, weil solche Verletzungen durch Traume nicht eben häufig sind und weil der Fall auch im Hinblick auf die Versicherung interessant ist. Es fragte fich, war die Gesellschaft zur Zahlung des Scha» dens verpflichtet. Allgemein gehört zu dem Begriffe des Unfalles die Einwirkung cincr äußeren Gewalt, und von manchen Gesellschaften werden Unfälle, die sich ^l'rsichc^^ in der Schlaftrunkenheit zuziehen, von dcr Versicherung ausgeschlossen. Obwohl dies bei der in Betracht kummendcn Gesellschaft zutraf, zahlte sie die freilich nur geringe Entschädigung. — lDer Hase als Straßenräuber.j In der letzten Woche wanderte noch in dunkler Frühe ein Hausierer durch den Wald, dcr die französischen Ortschaften Ver-trichamps und Vernay voneinander trennt. Plötzlich blieb er stehen, denn er sah im Dunkeln ein seltsames Ding sich heftig hin und her bewegen. Er trat näher und erkannte einen Hascn, der in einer Schlinge zap-pelte. Hocherfreut über seinen glücklichen Fund, be» freite 'hr zu widerstreben. Die kurzen Augenblicke eines gestohlenen Glückes, die sie dem Schicksal abtrotzten, hielten ihn immer wieder fest. Er lam, so oft er Hilde allein wußte, und sie vergaßen dann auf kurze Minuten, daß ihr Los Trennung und Entsagen hieß. Sie ahnten beide nicht, daß die Dienerin sie be-lauschte. Sonst wäre Hilde in dcr Behandlung Mallys vorsichtiger gcwcscn und hättc sie nicht durch Hochmut und Ungerechtigkeit gereizt. Hans Rochus kam jetzt selten zu den Damen. Wenn er von Nochsbcrg hereinkam, hatte er immer su vicl zu erledigen, daß er nicht viel Zeit übrig hatte. Die Gencralin bat ihn eines Tages brieflich um seinen Besuch. Sie wollte wegen der Hochzcitsfeier ihrer Tochter einiges mit ihm besprechen. In den nächsten Tagen sollten die Einladungen ausgeschickt werden, und allerlei festliche Veranstaltungen wurden geplant. Da sollte Hans Nuchus helfen. Er wußte auch aus diesem Briefe, daß Kracht für einige Tage auf feine Güter gereist war, um dort für den Einzug der künftigen Herrin Vorbereitungen zu treffen. Deshalb war er fehr erstaunt, als er Krachts Wagen eben vom Hause der Damen fortfahren fah, als er mit dem seinen vorfuhr. Er machte Kracht ein Zeichen und rief ihn an. Dieser hatte sich aber in dem geschlossenen Wagen mit müder Bewegung zurück» gelegt und sah nicht auf. Hans Rochus sah noch dem Wagen nach, als er ausstleg, und trat langsam ins Haus. Aus der Treppe begegnete ihm Wendling mit blassem, verstörtem Gesicht. Er erwiderte seinen Gruß wie geistesabwesend und ging hastig weiter. Ein beklem« mendes Gefühl legte sich auf Hans Rochus Seele, die Ahnung, als sei cUoas Böses im Anzug. Langsam stieg er die Treppe vollends empor. Mally öffnete ihm. Er fragte direkt, ob die Gencralin zu Hause sei. Das Mädchen verneinte. Er sah unschlüssig in ihr Gesicht. Es sah höhnisch verkniffen aus. Es fiel ihm ein, daß ihn Mally neulich so schnell eintreten ließ, als Wcndling und Hilde so vertraulich beisam» men standen. Wenn heute Kracht statt seiner unangemel-dct — und unerwartet eingelassen worden war und —? Hans Rochus stieg das Blut zu Kopfe. „Melden Sie mich dem gnädigen Fräulein", sagte er schroff. Mally warf impertinent den Kopf zurück. Sie wußte, ihre Rolle lvar hier ausgespielt. Aber ihre Rache hatte sie sich genommen an der hochmütigen Prinzessin, die ihren Verlobten hinterging und sich lvcr weih wie hoch über eine arme Dienerin erhaben dünkte. Hans Rochus Ahnung kam der Wahrheit ziem-lich nahe. Mally hatte Kracht cinen Brief geschrie-ben, der diesen veranlaßte, seine Reise aufzuschieben und seine Braut zu einer Zeit zu besuchen, in der dicsc nach Mallys Behauptung einen Nebenbuhler empfing. (Fortsetzung folgt.) Kaibacher Zeitung Nr. 210. 1983 14. September 1911. 3M- und Provinzial-Nachrichtcll. Vericht des k. k. Gewerbeiuspektors über den 12. Anfsichtsbczirk, Amtssitz: Laibach. (Fochetzung.) Mährend sich beim Hände lsgewerbe in Laibach hm-sichtlich der durch das Gesetz vom 14. Jänner 1910, R. G. Vl. Nr. 19, vorgeschriebenen Mittagspausen und der nach Beendigung der täglichen Arbeitsdauer zu ge» währnlden ununterbrochenen elfstündigen Ruhezeit nahezu leine Anstände ergaben, finöen'diese Bestim-muna«n in den Handelsgcwerben am Lande weniger Be-achtung, indem daselbst das ganze Jahr hindurch hoch-stens halbstündige Mittagspausen und in den Summer, monatcn laum 9 bis 10 Stunden betragende ununter-brocheno Ruhezeiten eingeräumt werden. Ähnlich vcr. halt es sich im Lebensmittelhandel, woselbst in den grö-ßeren Orten, abgesehen von der Nichteinhaltung der vorgeschriebenen Dauer der Mittagspausen, infolge des in der Regel um 9 Uhr abends eintretenden Laden« schlusses und der aus dem Lande um halb 6 Uhr früh, bezw. in den Städten um halb 7 oder 7 Uhr früh erfol-gendcn L'ffnung des Geschäftes mitunter nicht einmal von einer ununterbrochenen neunstündigen Ruhezeit die Rede sein lann. Eine Papierfabrik mußte wiederholt aufgefordert werden, den bei den Kalandern beschäftigten Personen sowohl in der Tag» als auch in der Nachtschicht bei der mehr als 5 Stunden betragenden Arbeitszeit Ruhe« pausen von mindestens einer Viertelstunde, sowie in der Nachtschicht eine einstündige Mitternachtspause zu ge» Währen. In 8 besuchten Dampfsägen war das gänzliche Feh. len der Vor- und Nachmittagspauscn trotz der über 5 Stunden hinausgehenden Arbeitsschicht, während in anderen kleineren, auf Wasserkraft basierenden und nur auf cine intensive Ausnützung derselben Bedacht neh-menden Sägebetrlebcn die Nichteinhaltung von Arbeits-pausen jeglicher Art zu beanständen. Die das Kleingewerbe betreffenden Wahrnehmun-gen des Berichtsjahres decken fich vollständig mit jenen der Vorjahre. Nach wie vor sind insbesondere auf dem Lande die Ruhepausen nur auf die zum Einnehmen der Mahlzeiten unumgänglich erforderlichen und oft nur 10 bis 15 Minuten betragenden Zeiträume beschränkt. Die Nichtbeachtung der Sunntagsruhevurschristen gab vielfach Anlaß zur Bemängelung. In einer Zellulose, fabrik wurde die Entwässernngsmaschine an Sonntagen sugcrr durch 8 bis 9 Stunden in Netrieb erhalten. In einer Fabrik vegetabilischer Öle dauerte der Betriebs» stillstand nur 12 Stunden. Nahezu in allen auf dem Lande, gelegenen Handelsbetrieben wird die an Sonn» tagen zum Verkaufe festgesetzte Zeit überschritten, ohne daß den Handelsangestelltcn für ihre Heranziehung zur Sunntagsarbeil eine dem Gesetze entsprechende Ersah, ruhe eingeräumt werden würde. Vun den 15 zur Äußerung eingelangten Anzeigen über die Vornahme von Sonntagsarbeilen entsprachen in 13 Fällen diese letzteren den gesetzlichen Voraussetzun. gen, während in 2 Fällen, die eine nurmale Montage» arbeit bei der Rekonstruktion einer Mühle betrafen, mangels der gesetzlichen Voraussetzungen für die Zu-lässigkcit der Sonntagsarbeit dir Kenntnisnahme der betreffenden Anzeigen nicht empfohlen werden konnte. Seitens der politischen Behörden gingen dem Amte Zur Begutachtung 15 Arbeitsordnungen zu, vun welchen 6 als nicht entsprechend zur Umarbeitung zurückgcwie,. sen werden mußten. Das Fehlen vun Arbeitsordnungen wurde in 12 fabriksmäßigcn Betrieben, in 4 Stein» brüchen, in 6 mehr als 20 Arbeiter beschäftigenden kleingcwerblichen Betrieben, sowie auf 6 größeren V«u° ten, die Unterlassung des Anschlages einer bereits be-hördlich genehmigten Arbeitsordnung in 4 Fabriken und bei I Vaugewerbebetrieb beanständet. Besondere Abweichungen von der sonst üblichen Aus» zahlung des bedungenen Lohnes, bezw. hinsichtlich der Abzüge von demselben, konnten im Laufe des heurigen I zen Umfange dem Capo zur Last; ein Maurermeister zog seinen Hilfsarbeitern mehr als 10 A> der für die Unfallversicherung entfallenden Beitragsleistung von ihrem Lohne ab. IV. Wirtschaftliche Lage der Arbeiter. Ein Rückblick auf die wirtschaftlichen Ereignisse des Berichtsjahres zeigt eine die einzelnen Produktions, gruppen in verschiedener Weise beeinflussende Geschäfts-lonjunktur. Die in 1 Eifenwerke, sowie in 1 Eijenwarenfabrik infolge des vergrößerten Exportabsatzgebictes herrschend? größere Produktionstätigkeit brachte in diesem Indu» striezweige im Gegensatze zu den letzten zwei Jahren einer größeren Arbciterzahl eine dauernde Arbeits- und Erwcrbsgelegenheit. Trotz der bedeutenden Anzahl der in den Vorjahren entstandenen Dampssägcn und der nngünstigen Absatz- und Preisverhällnissc in der Holz-branche kam es aus diesem Gebiete in einigen Fällen zu Übergründungcn durch Errichtung neuer Dampf, sägen, deren durch die gegenseitige scharfe Konkurrenz veranlaßte Netriebseinstellung für viele Arbeiter einen Verlust an Erwerbsgelegenheil bedeutete. In einzelnen Sägewerken, die ihre Rohprodukte aus den im Hoch. gebirge gelegenen Waldungen beziehen, ergab sich auch infolge ungünstiger Schneeverhältnisse und der dadurch erschwerten Vringung der Stämme durch einige Mo» nate eine verminderte Arbeitsgelegenheit. — Im Ge. gensatzc zu den gut prosperierendcn größeren Lederfabri» ken mußten einige kleinere Gerbereien, die mangels eines größeren Betriebskapitals nur auf die Verarbeitung der von den Fleischern zu bedentcndcn Preisen gelieferten grünen Häute angewiesen waren, aufgelassen, bezw. mußte deren Arbeitcrzahl aus die Hälfte reduziert wer° den. — Gleichwie im Vorjahre blickt die Textilindustrie infolge der exorbitant gestiegenen Baumwullpreife und der allgemeinen steigenden Teuerung, sowie der damit in ursächlichem Zusammenhange stehenden geschwächten Konsumkraft der breiten Bevö'llcrungsschichten wieder auf ein verlustreiches Jahr zurück. Die in mehreren Spinnereien bis zu 25, ja sogar 40 A, der Erzeugungs-fähigkeit betragenden Betriebsreduklionen behinderten eine rationelle und intensive Ausnützung der in den Periodei, günstiger Konjunktur gemachten Investitionen; die in 1 Weberei erfolgte Einstellung eines Drittels der vorhandenen Webslühlc bietet ein anschauliches Bild der ill diesem Zweige herrschenden Vcschästigungslosig. keit. Eine Spinnerei sah sich trotzdem veranlaßt, mit Rücksicht auf die mit Ende des Iohres zu erwartende und tatsächlich auch eingctrosfeno Wendung zum Vesso rcn, sowie im Hinblicke auf die schwierige Beschaffung geeigneter und durch Agenten zu einer steten Abwan» derung angeregter Arbeitskräfte während ihres ein° monatlichen gänzlichen Stillstandes 70 bis 80 ^ der normalen Lohnsumme den Arbeitern zur Auszahlung zu bringen. Die im allgemeinen infolge einer besseren Kon» junktur in der Papierindustrie herrschenden günstigeren Verdienstvcrhältnisse erlitten durch die gelegentlich eines Brandes erfolgte Zerstörung einer Papier, und Holz» stofsabrik, fuwie durch die Einstellung einer Papier» lonfcktionswarenfabrik für zirka 200 Arbeiter eine empfindliche Einbuße, welcher trotz mehrfacher, feitens verschiedener maßgebender Faktoren unternommenen Vermilllungsaktionen nur zum geringen Teil eine andere Erwcrbögelegenheit entgegengesetzt werden tonnte. (Schluß folgt.) — sPersonalnachricht.) Herr Landesgerichtspräsi' dent Eisner ist vom Urlaube zurückgekehrt und hat die Leitung der Geschäfte wieder übernommen. — lVom Mtteljchuldienste.j Wie wir erfahren, hat sich Seine Exzellenz der Minister für Kultus und Unterricht bestimmt gefunden, den Professor am Staatsamu. nasium mit deutscher Unterrichtssprache in Laivach Dr. Anton Fiegel auf die Dauer des Schuljahres 1911/12 dem k. k. Staatsgymnasium in Krems zur Dienstleistung zuzuweisen. — lVom Volkoschuldienste.) Der k. k. Landesschul-rat für Kram hat mit Zustimmung aller schulerhalten, den Faktoren verfügt, daß die dreillassige Volksschule in Pölland, Bezirk Krainburg, mit Beginn des Schul, jahres 1911/12 auf vier aufsteigende Klassen enveitert und aus diesem Anlasse eine neue Lehrstelle systemisiert werde. — Der k. l. Bezirksschulrat in Tschernembl hat die bisherige provisorische Lehrerin in Aliwintel Anna Rakuvee zur Supplentin an der einklassigen Volks» schule in Kälbersberg ernannt. — Wne Hilfsaktion infolge der Dürre.) Wie der „Slovcnec" »leidet, traten vorgestern abends in Laibach die trainischen Reichsratsabgeordneten zusammen, um über die Einleitung und Fortsetzung einer Hilfsaktion infolge der Dürre schlüssig zu werden. Vorläufig wird an die Regierung ein ausführliches Memorandum ab-gehen, worin nach Mitteilung des genannten Blattes dir Regierung ersucht werden soll: 1.) durch ihre Organe amtlich den durch die Dürre verursachten Schaden ab-schätzen zu lassen und im Sinne des Reichsgesetzes vom 17. Juli' I89li die Grundsteuer abzuschreiben; 2.) eine ausgiebige Staatssubvenliun für den Anlauf vun Lebensm'itteln, Futter und Samen zu gewähren, die an die Besitzer, bezw. an die Viehzüchter zu ermäßigten Preisen, all sehr arme aber unentgeltlich abzugeben wären; 3.) die Durchfuhrtarife für Futtermittel zu er-mäßigen. — iMne Tarifermäßigung.) Angesichts der durch die diesjährige Dürre hervorgerufenen Nut an Futter und Streumi'tteln, durch die die Viehhaltung äußerst er-schwert wird, hat sich das Eisenbahnnumsterium im Einvernehmen mit den übrigen beteiligten Ministerien bestimmt gesunden, rücksicht'lich sämtlicher Linien der österreichischen Staatsbahnen und der vom Staate be» triebonen Lotallinien mit sofortiger Gültigkeit eine fünfzigpruzentige Herabsetzung der Tarife für Futter-und Streumit'tel zn verfügen. Die Gültigkeit dieser in« Rückvergütungöwege Anwendung findenden Tarif, maßnahmen erstreckt sich bis Ende März 1912. ^ lDie Regierungsvorlage der neuen Landes. wasscrrechtsgcschc.) Im' Auftrage des Ackerbauministe, riums ist, win die „Neue Freie Presse" meldet, soeben den Präsidenten sämtlicher Landesausschüsse der Ent° Wurf der neuen Landeslrosserrechtsgesetzc mit dem Be. merken zugekommen, daß der Entwurf auf Grund b» reils crtcilkr kaiserlicher Ermächtigung in den Land» lagen als Regierungsvorlage zur verfassungsmäßigen Behandlung eingebracht werden wird. Den erläuternden Bemerkungen der Regierungsvorlage ist folgendes zu entnehmen: Die in Geltung stehenden Wasserrechtsgefetze können in ihren Hauptgrundzügen keineswegs als ver» sehlt bezeichnet werden.'Indes hat aus Wasserwirtschaft» lichenl Gebiete die technische und ökonomische Eniwick. lung der letzten Dezennien eine Reihe juristischer Pro. blenie gezeitigt, die im Rahmen des geltenden Wasser-rechtes'ihre Lösung nicht zu finden Vermögen. Überdies stellen die geltenden Bestimmungen in bezug auf wichtige Materien als unklar und unzulänglich sich dar, ein Um-stand, der fort und fort in der wässerrechtlichen Praxis nicht unwesentliche Schwierigkeiten bereitet. Im Sinne der bezeichneten Bestrebungen ist der vorliegende Enl. »ours bemüht, unser Wasserrecht auf eine moderne Grundlage zu stellen und die hicbei sich offenbarenden Gegensätze in gerechter Weise auszugleichen. Was die Kapitel von der Nutzung der Gewässer und von der lvasserrechtlichen Enteignung anbelangt, so ist der Ent-wurs vun der Tendenz erfüllt, die beiden großen Leit» gedanlen, welche auf diesem Gebiete zur Geltung ge» langen, in das den wirtschaftlichen Bedürfnissen ent» sprechende Verhältnis zu setzen. Zuvörderst handelte es sich darum, dem einzelnen rüctsichtlich seines singular» wirtschaftlichen Anspruches auf Wassernutzung dir mög» lichste Rechtssicherheit zu bieten und hiedurch der Be. tätigung des privaten Unternehmungsgeistes freie Bahn zu schassen. Anderseits aber mußte' dafür gesorgt wer» den, daß aus gemeinwiilschafllichem Gesichtspunkte das Wasser und speziell die Wasserkraft eine mi ganzen, möglichst rationelle und möglichst vollständige Venvcr» lung rrsahre. In der Vereinigung dieser beiden Prin^ zivien liegt einer der wichtigsten Zielpunkte des vor» liegenden Gesetzentwurfes. In diesem Fall ist die Ent. scheidung der Eisenbahnbehördc an das Einvernehmen mit dem Ackerbanminislerium gebunden. — Der Gesetz, entwurf enthält 120 Paragraphen, welche in sieben Abschnitte eingeteilt sind. Die Titel der Abschnitte lauten: Von der rechtlichen Eigenschaft der Gewässer; von der Benützung der Gewässer; von dem Schutze, der Abwehr und der Pflege der Gewässer; vun der Ent. eignnng und den Znxingsrechlen; vun den Wasser« genossenschaften; von den Behörden und den Verfahren; von den Übertretungen und Strafen. — lWohnnngöfnrsorge bei den österreichischen Tiaaisbahncn.) iibcr den Umfang der Wuhnungssür» sorgetätigleit der Staatsbahnverivaltung geben nach-stehende Ziffern Ausschluß: Zn Ende des Jahres 19t0 waren in sämtlichen Direltionsbezirken 24.450 Dienst» wuhlnmqeli mit einer Gesamtfläche von 1,09 Millio-neu Quadratmeter vorhanden. Das hiefiir ausgelvendete Anlagelapiial beträgt rund 129,6 Millionen' Kronen. Aus den Mitteln der Invaliden, und Altersversor» gungssonds wurden bis Ende vorigen Jahres 329 Ge. bäude mit 2978 Mietwohnungen im Geisamtflächenaus. maße von 0,12 Millionen Quadratmeter mit einem Kustenaupvande vun 16,85 Millionen Krollen errichtet. Vun diesen Gebäuden entfallen aus die Staatsbahn» direkliunsbezirke Villacl, und Triest 30 Häuser mit 341 Wuhnungen, bezw. l3 Häuser mit 240 Wuhnungen. Im Bali begriffen sind in verschiedenen Bezirken 123 Häu^ ser mit 1010 Wohnungen, für welche em Anlagekapital im Gesamtbeträge von 6,18 Millionen Krunen ersor-derlich sein wird. Vorbildlich für die aus den Mitteln der Altersversurgungsfunds errichteten Wuhngebäude, war das Bürgerhaus. Hiebei wird das Hauptgewicht aus die saubere Behaglichkeit der Wohnungen gelebt. Auch die ästhetische Seite wird nicht außeracht gelassen; wo es nur angeht, werden die Gebäude mit Veranden ver» sehe». Es gilt als Regel, daß in den einzelne,! Geschossen nicht mehr als vier Wohnungen untergebracht werden. Vun dem Baugründe wird aus Gesundheitsrücksichten nur ein Drittel veroanl, die übrige Grundfläcl)e da» gegen wird zur Herstellung von größeren Gartenanlagen und Kinderspielplätzen venvendet. In allen größeren Hänsern befindet sich ein gemeinsamer Saal,' in dem Zeitschriften und Bücher belehrenden und unterhalten-den Inl)altes aufliegen. Auch Wannen- und Brausebäder stthen den Mietern zur Benützung frei. In diesem Jahre gelangt in der Station Lau'n aus den Mitlein der Altersversorgungsfunds eine aus 56 Zwei. und Vier.Familienhäilsern bestehende Wohnungslulonie für die dort stationierten Bediensteten zur Errichtung. Jedes paus hat einen Garten. Die Kolonie soll den Charakter einer Gartenstadt erhallen. Auch in anderen Orten, wo die Buden- und Baupreisc es zulässig erscheinen lassen, soll oiese von den Bediensteten bevorzugte Bauweise ge^ wählt werden. Die Staatsbahnveruxlllung beabsichtigt, auch in der Zukunft ihre Wohnungsfürsorgetätigkeit m lN'ußzü.cn'ger Weise fortzusetzen. Zu diesem Zwecke wird jetzt im Eifenbahnminislerium auf Grund der von den Staatsbahndircltionen eingeholten Anträge ein umfang» reiches Vauprugramm für'die nächsten Jahre aufgestellt, bei welchem die Wünsche der Bediensteten jede tunliche Berücksichtigung finden werden. Den Gegenstand der Wuhnungsfürsorgetätigkeit der Staatsbahnverwaltunct bildet auch die Förderung der von den Bediensteten ge» bildeten Baugenossenschaften, indem diesen aus Mitteln der Altersversorgungssonds Baudarlehen zu einem nied» rigen Zinsfuße gewährt werden. — lWcinlostprobe.) Die lrainisct>- Landes-Wein» baugenussenschalt in Laibach veranstaltet heute von 5 Uhr nachmittags bis 10 Uhr abends in ihren, Koftleller unter dem Kaffeehanse „Europa" eine u'ffeiillichl' Kost-probe von naturechten, anerkannt vorzüglichen lnn-nischen Weinen. Kaibacher Zeitung Nr. 210. 1984 14. September 1911. — Mnzahlung von kreditierten Zollgebühren.) Das k. k. Finanzministerium Hal angeordnet, daß tredi» tierte Zollgebühren, wcnil der letzte Tag des Einzah-lungsnionales ein Sonn° oder Feierlag ist, erst am nächsten Werktage einznzahleil sind. Die Zinsen IM das Amt so zn berechnen, als ob die Einzahlung am letzten Taa,e des Vormonates erfolg wäre; Verzugszinsen sind nicht cinzuheben. — lMngabcn um ausgeschricl,cuc Tabaktrafiken.) Die anf Gründ des alten Bcsetznngsnormales vorge-merkten Personen haben sich bei Bewerbungen um aus» qeschriebene Tabaktrafiken des in der >l e n e n Trafik-iiesetzungsvolschrifl vorgeschriebenen Formulars zu be» dienen. Gesuche unterliefen wie bisher der Stempel-Pflicht von l X. — ^Evangelische Kirche.) Am Sonntag um halb 10 Uhr gelangen in der evangelischen Kirche, zur Auf-führung: 1.) Lentamente für Violine mit Orgelbeglei' tung von Pablo de Sarasate. 2.) Andante. Innocenta» menle de la Sonata XII für Violine mit Orgelbeglei» tung von Nicolo Paganini. — lFootballmatsch Graz-Laidach.) Vetreffend das Sonntag, den 17. d. M., auszntragende Matsch zwischen der Fußballmannschaft „Rapid" ans Graz und dem S. F. K. „Ilirija" in Laibach, wird uns berichtet: Der Matsch findet bei jedem Welter statt: auch ist für die Bequemlichkeit der Zuschauer Sorge getragen wordm. Neben dem Sportplätze werden nämlich Stühle aufge» stellt seil,. Da jedoch ein solcher Matsch für die heimische Mannschaft mit bedenlenden dosten verbunden ist lMeisevergütnng, Unterkunst und Verpflegung der Gäste usw.), sah sich „Ilirija" genötigt, sür diesen Matsch nnmerierte Sit;e zu 2 !ß sie und brachte ihnen auch mehrere Kratzwunden bei. Dann warf er sich zu Boden nnd schlug mit Armen und Beinen um sich. Die Sicherheitslvachmanncr mußten die größte Gewalt anwenden, um dem Unhold die Schließ» ketten anzulegen. Als man dessen Renitenz brach, wuroe er mit dem Zellenwagen in den Arrest abgeführt. * «.Verloren.) Ein goldener Ring m,< einem blauen Stein, ein Geldtäschchen mit 4 I< und em Handtäschchen mit 30 K. — lKurliste.) In Krapina-Töplitz sind in der Zeit vom 1. bis 7. d. M. 295 Personen zum Kurgebrauche eingetroffen. ' — lWctterbericht.) Die Wetterlage hat sich nur insoweit verändert, als sich das Hochdruckgebiet etwas Weiler südostwärts verlagert l>at, ohne jedoch an Aus-dehnung und Intensität ellvas einzubüßen. Von Nord» Westen rückt allmählich ein Minimnm gegen Nord- europa vor. ^n ganz Österreich herrscht bei sehr nieo« rigen Murgentcmperaturen allgemein heiteres Weiter. Von Westen her steigen jedoch die Temperaturen rapid an, so daß in der nächsten Zeit eine Tcmperaturzunahme zn envarten steht. In Laibach hält das schöne, lvolken» lose Wetter nnveränderl an. Gestern abends stellten sich mäßige südliche Winde ein, die eine rasche Temperatur-znncchme bewirkten und die Vilduug des Bodennebels verhinderten. Der Lnftdruck zeigt eine langfam, doch stetig fallende Tendenz. Die heutige Morgentemperatur betrug bei wolkenlosem Himmel und Windstille 11,7 Grad Celsius. Die Beobachtungsstationen meldeten fol» gende Temperaturen von gestern früh: Laibach 8,7, Klagenfnrt 10,4, Görz 16,8, Trieft 18,0, Pola 16,0, Abbazia 15,4, Agram 12,2, Sarajevo 7,4, Graz 9,3, Wien 10,8, Prag 10,7, Berlin 12,1, Paris 18,1, Nizza 22,5, Neapel 21,4, Palermo 19,8, Algier 30,5, Peters» bürg 6,4; die Höhcnslationcn: Obir 12,0, Sonnblick 3,1,'Säntis 7,8, Semmering 16,0 Grad Celsius. Vor-aussiehtliches Wetter in der'nächsten Zeit für Laibach: Meist heiteres, zeitweise leicht bewölktes, warmes Wetter bei südlichen Winden. — (Verstorbene in Lailiach.) Cyrill Klandcr, Ober» Heizerssohn, 2 Monate, Vohori5gasst- 13; Cyrill Mehle, Pflegekind, 6 Monate, Karolinengruud 20; Nartholomäus Matev^e, Besitzer, 80 Jahre, Ziegel» straße 47; Josef Erman, Arbeiter, 25 Jahre, Erwin Fugec, Student, 14 Jahre — beide im Landcsspilale. Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus. Einberufung des böhmischen Landtag s. Prag, 13. September. Im Üandesausschussc teilte houte der Vorsitzende Obersllandmarschall Prinz Lobko» Witz mit, daß der Landtag durch eine kaiserliche Ent» schließung alls den 20. September einberufen worden ist. Die Cholera. Budapest, 13. September. In Budapest ist heute leine neue Erkrankung an Cholera vorgekommen. In Nenpest starb der Heizer des Isoliersv'itales. Seine Fran nnd cine Krankcnpflcgerin des Isolierspitalcs sind unter choleravcrdächtigen Symptomen ertrankt. Aus der Provinz ist kein neuer Eholerafall'gemeldet worden. Bukarest, 13. September. Im Hafen von Oltenitza wnrde bei dem von Vraila kommenden Kapitän eines Dampfers Ehuleraverdacht festgestellt. Gestern sind in Islaz, wo drei Personen an Cholera erkrankt waren, zwei von ihnen gestorben. Konstantinopcl, 13. September. Nach offiziellen Angaben kamen vorgestern unter den bei Kos lagernden Truppen sowie an Bord zweier unter Quarantäne stehenden Transportschisse zwölf Erkrankungen und zwei Todesfälle an Cholera vor. . ,' Dcr Ätna. Catania, 13. September. Der Direktor dcs Ätna» Observatoriums teilt mit: 54 Spalten haben sich zwi» schen dem im Jahre 1879 entstandenen Krater und dem Monte roso gebildet. Zwanzig befinden sich auf der östlichen Seite und drei nu Zentrum. Die durch zwei niedriger gelegene Spalwn strömende Lava hat die um dcn Ätna führende Eisenbahn erreicht. Dem Zentral» krater entströmt eine ungeheure Aschenmengc; der Aschenregen ergießt sich übe^ Catania. Die Lava setzt ihr Vernichlnngswerf in den Weingärten sort, zerstört die Hanser der Landleutc und sperrt Wege und Eisen, bahnen ab. ,^ .» Das Luftschiff M. III verbrannt. Demmin (Pommern), 13. September. Das Luft-IchM „M. 111", das heule früh zu einem Rekoguos» ziermigsflug im Manövergelände anfgesliegen lvar, ist ln-Vrand geraten und bei Groh-Bel'ow herabgestürzt. Das Luftschiff ist zum größteil Teil verbrannt und zer» stört. Die aus sieben Offizieren bestandene Besatzung konnte sich durch Abspringen retten. Verluste an Men» schcnleben sind nicht zu beklagen. Demmin, 13. September. Hauptmann George, der Führer des verunglückten Luftschiffes „M. III", gibt folgende Darstellung des Unglücksfalles: Das Luftschiff war wegen eines Maschinenschadens gezwungen, auf der Tollenseewiesc niederzugehen. Bei dem Aufsetzeu der Gondel entzündete sich die Hülle mit hörbarem Knall und verbrannte vollständig. Die Gondel und die Appa» rate sind anscheinend unbeschädigt. Die Feuerwehr von Treptow ist mit den Näumungsarbeiten beschäftigt. Familicndrama. Hannover, 13. Sepember. In der vergangenen Nacht hat der Arbeiter Iautze in Waffel seine Frau und seine fünf Kinder getötet, indem er ihnen mit einem Rasiermesser die Halsadern durch,chnitt. Dann erhängte er sich selbst. Brande. Komorn, 13. September. In der Ortschaft Guta sind dnrch eine Feuersbrunst 25 Häuser samt Neben» gebäuden, Getreide- und Fullervorräten vernichtet wor-den. Vor einigen Tagen sind daselbst 1? Häuser ah. gebrannt. Antwerpen, 12. September. Auf den Holzlager. Plätzen am Ferdinands-Hafen ist eine ungeheure Feuers» brunst ausgcbrochen. Laibacher Zeitung Nr. 210. 1985_____________________________________14. September 1911. Vrnffel, 13. September. Der Brand l>cr Holzlager in Antwerpen ist auf seinen Herd eingeschränkt wurden. Den Blättern zufolqe sind neun Häuser abgebrannt. Sieben Personen haben Verletzungen davongetragen. Gegen die Iungtürkcn. Konstantinopel, 13. September. Die jungtürkischen Blätter melden, daß reaktionäre Elemente, welche durch den ehemaligen Gesandten in Stockholm Scherif Pascha und den ehemaligen Sekretär des Iildiz Izzet Pascha vertreten find, in Paris einen Kongreß abhalten wer« den, um über die Mittel zur Bekämpfung des jung-türkische» Komitees und über die Befreiung des Ex. sultans zu beraten. Tripolis. Ksnftantinopel, 13. September. In einem Inter» View mit cincm Mitarbeiter der „Ieune Turquir" er> klärte ein hoher Beamter des Ministeriums des Äußern: An dem Tage, wo die Italiener in Tripolis Truppen ausschiffen, würden die diplomatischen Beziehungen der Pfortr zu Italien abgebrochen, alle Italiener aus der Türkei ausgewiesen und der italienische Handel ruiniert werden. Konstantiuopel, 13. September. „Ienigazetta" er-fährt, daß in Tripolis, Homs, Misrata, Derna, Dsche-belighardi und Venghasi der Voykott gegen Italien er» klärt worden sei. Marokko. Palis, 13. September. Minister de Selves hat sich nach Rambouillet begeben, um dem Präsidenten der Republik den Entwurf der Grundzüge der an die deutsche Regierung zu richtenden Antwort zu unter-breiten. Dies wird höchstwahrscheinlich Donnerstag oder Freitag abgegeben. Melilla, 13. September. Eine Harka griff dw Spanier am westlichen User des Kertflusfes an, wurde abcr mit einem Verluste von 7N0 Toten in die Flucht geschlagen. Die Spanier hatten 18 Tote und 77 Ver-letzte. Paris, 13. September. Hiesig Blätter verzeichnen das Gerücht, daß ein spanisches Regiment in einem Gefecht bei Valeza von den Rifflcuten vollständig aufgerieben wurde, ^ll den letzten 48 Stunden seien von Cadiz, Malaga, Algec,ras und Barcelona 16.(100 Mann nach Melitta abgegangen. Neueste telephonische Nachrichten. Wien, 14. September. Seine Majestät der Kai' ser hat mit Allerhöchstem Handschreiben vom 5. d. M. dem Kapitular des Venedittinerstiftcs Adnwnt Nai» man das Ritterkreuz des Franz Iosef»Ordens ver-liehen. ' Wien, 14. September. Dr. Guido Beben wurde zum Landessanitätsinspektor in Istrien, Tierarzt Grefe zum Bezirksobertierarzt ebendort ernannt. Wien, 14. September. Den Festveranstaltungen an-läßlich des Besuches der Londoner Gäste in Wien sehte das überaus prächtige Festbankett der Stadt Wien die Krone auf. Zum Festbankeil, das im reich geschmückten Nathause stattfand, erschienen die englischen Gäste in den überaus prunkvollen Karossen der Stadt Wien, angetan in ihre historischeil und malerischen Staats» gewänder. Im Stadlratssaale begrüßten die englischen Gäste die Minister Stürgkh, Zaleski, Hochenburger, Mayer und Wickcnburg. Auch der Bürgermeister und der englische Botschafter waren aMvesend. Der Bürger» meister richtete an dw Anwesenden eine in herz-lichcm Tone gehaltene Ansprache, in der er der Hoffnung Ausdruck gab, England und Qster-reich mögen sich auch in Hinkunft die Gesühle unab« änderlicher Freundschaft zueinander bewahren. Dem Bürgermeister dankte für den herzlichen Empfang im Namen der englischen Gäste der Lordmayor. Venn Fest. bankett, das aus 56 Gedecken bestand, luastierte der Bürgermeister auf den englischen König und auf Kaiser Franz Josef. Konstantinopel, 14. September. Der Kriegsminister hat sich mit der vom Ministerrate vorgeschlagenen und angenommenen Streichung einer Million aus dem ordentlichen Kriegsbudget einverstanden erklärt. Somit entfällt durch Annahme des verminderten Budgets der Ausbruch einer Ministerkrise. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtet. Angekommene Fremde. Grand Hotel „Union". Am 12. September. Vremiec. Khern, Weiß, Kämpf, Speiser. Hirsch. Weininger, Plau. Mandl, Lulacs, «aunitz, Frisch, Neichl, Waldet. Gerber, Rubin. Rind, Wohrisrk, Rsde.; Zappe, Photograph; Hofmann, Priv.; Vraiit, Inspektor, Wien. — Neuner, Rsd., Trebitfch. — Vollmar, Nsd.. Graz. — Szimicz, Rsd.. Marburg. — Kople, Rsd.. Aussig. -Schwarz, Lehrerin, Villach. — Grießmayer, Prioatbeamter, Klagenfurt. — Balon, Priv.. Wisell. - Tchabl, Staatsbeamter; Mosetty. Veamter, Trieft. — Dideli. Professor, Ragusa. — Dr. Iacobi. Advokat; Magenheim, Kfm.. Agram. — Lauter, bach, Kfm., Crefeld. — Goli, Kfm.. Idria. — Kawsti, Kfm., Moskau. — Nadl. Kfm., Budapest. — Senk, Priv., Iezerslo. — Dezmau, Pfarrer. Stein. — Fatur, Kaplan, Hl. Kreuz. — Dratsler, Lehrerin, Unterlrain. — Magenheim, Kfm,, Agram. — Uroga, Kfm., Nicenza. — Tomajit, Leutnantrechnungs» sührer. Graz. Hotel «Elefant". Am 12. September. Gielinger, k. l. Lanbesrechnungs-rat; Voymar, Prokurist und Hauptlassier der Eslomptebanl; Gruenhut, k. l. Vaurat im Ministerium; Husmg, Vahning.; Tobell, Priv.; Richter f. Gemahlin, Medat, Männel, Kflte.; Strrnfeld, Lachmann, Hebesberger, Goldstein, Oberhammer, Korber, Foerster, Wagner, Goldman«, Hamlisch, Mandl, Rsde., Wien. — Frank, Rsd,. Paris. — Spitzer, Rsd,. s. Gemahlin, Eichen. — Tauber, Rsd.; Eisenstein, ttfm., Prag. — Mäder, Kfm., Bremen. — Schasser, Kfm., Sittich. — Schneider. Kfm.; Kern. Epstein, Levy, Rsde,. Trieft. — Spendal, Domherr. Ru» dolfswert. — Nuden, Priv,. s. Familie, Susnk. — Pellegrini, Oc>verl>ei»spertursnatti!l, s. Mutter; Nriger, k. u. f. Hauptmaim, Polo. — Äodansly, GeschäftSeiacntümcrin, Budapest. — Friedrich, t. l. Forstmeister; Gruden, Grundbesitzer, s. Familie, Idria. — Dr. Schiebel, l. l. Gymnasiallehrer, Klagenfurt. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehöhe 306 2 m. Mütl. Luftdruck 736 0 mm. 1« ^ u. N. >740 4 2K6SSW. fchwllch wollenlos 9 N. Ab. j 740 2 18>0 NW. schwach » 14 j ? N. ^. > 739 2 j 11 7, NO. mäßig j . j oo Nas Taglsni'ttel der gestrigen Temperatur beträgt 17 4«, Normale 15 2°. Tagesbericht der Laibacher Erdbebenwarte und Funkenwarte: (gegrilnbtt vox der Kiainischen Lhailalse 18s?.) (Ort: Gebäude der l. l. Staats-Oberrealschule.) Lage: Nördl. Breite 46° 03'; östl. Länge von Greenwich 14' 31'. Nebenberichte: Am 8. September gegen 24 Uhr* Fernbebenaufzeichnung in Ischia und Rocca di Papa. — Am 9. September gegen 12V, u.12'/. Uhr Nahbebenaufzeichnung in Rocca di Papa. Diese Aufzeichnungen hängen zusammen mit Stößen des IV. und III. Grades in Aquila. — Am 10. Sep. tember verschiedene starte Stöße in der Umgebung des Ätna, welche in Catania aufgezeichnet wurden. Diese Stöhe, die auch an den Observatorien von Mileto und Mineo aufgezeichnet wurden, find auf das Entstehen eines neuen Kraters des Ätna zurückzuführen. — Am gleichen Tage gegen 2'/, Uhr wurde abermals ein Fernbeben in Rocca di Papa aufgezeichnet. G> gen 4'/, Uhr fand ein fühlbarer Stoß in Aquila statt. Gegen 7 Uhr fand ein neuerliches Fernbeben in Rocca di Papa Aufzeichnung. Nodenunruhe: Schwach. » Die gtitangabei» beziehen sich auf mitteltiiiopailche gtit u»d »»rben von Milternack! liis Mit!,>,!<,ck,! nn„ a Nliv l><« 24 !!>,? <,,»«l,l» (187) 42—26 Ein biUiaes Hausmittel. Zur Regelung und Au'recht» Haltung einer guten Verdauung empfiehlt sich der Gebrauch der seit vielen Jahrzehnten bcstbelanntcn echten «Molls Seidlitz» Pulver», die bei geringen Kosten die nachhaltigste Wirkung bei Verdauungsbrfchwerden äußern. Original «Schachtel k 2'—. Täglicher Versand gegen Post - Nachnahme durch Apotheker A.Mo ll. l.u. l.Hoflieferant,WienI.. Tuchlauben9. In denNpo-thelen der Provinz verlange man ausdrücklich Mulls Präparat mit dessen Schutzmarke und Unterschrift. (4626) 1 Hinweis. Unserer heutigen Nummer (Gesamtauflage) liegt ein Inhaltsverzeichnis der Lehrmeister-Bibliothek bei; diese enthält eine Sammlung praktischer Anleitungen für alle möglichen Bedürfnisse des täglichen Lebens und ist zum Preise von je 24 Heller pro Nummer in Laibach vo« der Buch» Handlung Jg. v. Kleinmahr S Fed. Vamberg zu beziehen. I Dr. Gallatia I w . ist verreist. ===== J | Dr. E. Slajmer I ja ordiniert vom 15. bis zum 23. d. M. nicht, d äKä Hi der L K. priu. Hmttthi A HB-Ut fir Handel und tart jfii wr JKSS^™"''1 [1750) in Laibach___________*jF Franz-Josef-StraBe Nr. 9. gff!l»,gfi'.;r,i:;..''i!r Kursi» an der Wiener Börse vom 13. September 1911. Srhlußkurs Held | Ware Allg. Staatsschuld. | (zk.st\.j(jä„,juii)p.K.4 £- ;j«; I tPÄ":rr7iS:f! SS £"¦£ 3 4-8°/0 ,, BHb.Apr.-Okt.]..K.4-2 96-CT 9680 «U'8»/o „ „ „ „p.A.4-2 96 60 S6-80 Lose V.J 1860zu500fl.Ö W.4 1686 f646 LOSO V.J.lHtjOzulOOfl.ü.W.* 421— 433- Loae v.J.i864y.ui0i>fl.o.W.... cos— «#•-Loee v.J.1864 zu 60fl.6'.W..., aa-- »-St.-Dom&n.-Pf.li:ofl.3OoF 5 »/•— 293-- Oesterr. Staatsschuld. Oert.StwtbdchatzKh.Btfr.K.4 99-8» loo-ot Oest.Goldr.stfr.GoldKasse..4 ««¦« "»"** , p.Arrgt.4 "«$» //6'*ft Oeat.Rentei.K.-W.stsr.p.K..4 92~ "';, U 4 92- 92 20 Oe'st.Invest.-Kent.stfr.p.'K.Si/, 80-36 «0-« Franz Josefcb.i.Si]b.(d.S.)5i/4 "*'7° //ß"6 Galiz. KarlLiidwigsb.(d.St.)4 92-60 93*0 Nordvr b.,5.u.8ü(ind.Vb.(d.S.)S 92'SO 93-20 Rudolf Bb.i.K.-W. stfr. (d.S.)4 92-66 93-66 Vom Staate 1. Zablnng übern. Eisenb&kn-PrioritaU Oblig. JBöhm. Nordbahn Em. 18S2 4 114-76 11676 Böhm. WeKtbnhn Em. 1885. .4 9»-90 9490 Böhm. Weetb.Em. 18'J5i.K. 4 93-90 94-90 Ferd.-Nonlb. E. 1886(d. S.)..4 97-40 98-40 dtO. E. li»O*(d.St.)K___i 96-76 97-76 Franz Joeessb.E.1884(d.S )S4 94 60 96 60 Galiz.Karl Ludwigb. (d.St.)S4 93-06 9406 Laib .-Stein Lkb.üOüu.JOOOfl.4 92-60 93-60 iLem.-Czer.-J.E. 18!t4d.S.)K4 93-- 94-~ ^ordwb., Oest. SOO fl. Silber 6 102-76 iOS-76 «to. L.A K. 1903(d.S.)K3'/i 8*20 86-20 bctiluUkurs Geld | Warp Nor