-555---------^^"^55-v^ Laibachcr ^ ^ t ^ N N ill Mounerstag, den 4- Dezember. Ungar« ^in öffentlich erfthienenes Privat-schreiben macht von dem Zustande ber zuletzt von den Türken geräumten Agenden des Bannats folgende Schil-^ ^Utng: „Mehadie , Schupan?k, ^rfova und die herumliegenden D5r-i nr sind alle abgebrannt "und vmv.'l-, '"t. Kein Tnrre lst mehr diesseits,! und nur einFne lassen sich jenseits ^r Cserna , unter dem Berg Allion, ^ 'chen. Nach der Größe des Lagers,^ welches die Feinde beu M Pulverfässer. Mehadia ist nun mit dem Wallachifch-Illyrischen Regimente, und einem kleinen Kommando von Lobkowiz Che-vaux - legers besetzt. Die Ursache des schnellen Abzugs der Türken war, nach Aussage ^einiger Wallachen, weil die Türfetz vorgaben, die Deutschen und Russen waren schon zu weit vorgedrungen , und daher sahen sie sich gezwungen, ihr eigenes Land zu vertheidigen." Briefe aus Gradiska vom 14. November melden aus jener Gegend folgendes : „Türkisch - Gradiska ist ziemlich gut befestiget, und verdient immer eher den Nahmen-einer kleinen Festung, als eines Schlosses; doch ist es nicht so fest und regelmäßig angelegt, als Novi. Beym Ausbruche des Krieges wurde 9 Tage und Nachte lang ununterbrochen mit 18 Pfün-dern auf die Mauer an der Wasserseite kanonirt, und doch bewirkte man keine achte Bresche von 3 Klaftern. Sm dieser Zeit hat man nur die Türken an der Ausbesserung der Mau-er zu hindern gesucht; aber eingeschossen hat man sie nie. Gegenwärtig sollen 3 bis 420 Türken dle Besatzung ausmachen; in den Lifzer Feldern steht zwar noch ein Anfüh-, rer, Nahmens Szatich, mit s/2 Jahr ins Tollhaus. Zwey andere Madchen katholischer Religion verliebten sich in zween Griechen, und wollten selbe durchaus heurathen. Die Grieche« warm es ebenfalls zufrieden ; Die Sache kam vor das Kreisamt, und ward dahin entschieden; daß die Madchen, wenn sie doch die Griechen heurathen wollten / so lange im Arbeitshause bleiben sollten, bis sie das Alter von 24 Jahren werden erreicht haben. Sie willigten ein; aber die Griechen mußten vorGericht eidlich verspre« chen, nachVerlaufdieserZeit dieseMad-chen zu lMrathen. Eine von diesen Mädchen ist 19 und die andere 20 Iah» re alt; daher verurtheiltt sich eine auf s und die andere auf 4 Jahre freywillig ins Arbeitshaus. So vül thut ein Mädchen um einen Mann zu kriegen — R a n n a t. Die verunglückten Einwohner im Bannate sind zum Theil so halsstarrig , daß sie die zu ihrer Erleichterung angebotenen Mittel nicht einmal benutzen. Die allergnadigste Willensmeinung ist ihnen bekannt gemacht worden, mit dem Befehle, daß sie sich in das Bacser Komitat oder nach andern Gegenden von Ungar« > begeben möchten, wo sie ihre Verpflegung finden sollten; allein sie schwärmen lieber in der Irre umher. H r s H z i e n. In Novi und Dnbitza wird an der Herstellung der Festungswerk und Kasematte,, eifrig gearbeitet, in Dubitza ist eine schöne Kaserne er'oau-et worden, d,e vcreics bewohnt werden kann. Nach Predor ist ein Mufti mit iOO Türkm aus Sera^ova' lnarschirr; dafür sind eben so viel wieder davon gelaufen. Das Kynskische Regimmt Chevaur Leders tst «ach Agram in d:e 'IIulttrq>iarriere aoge-gangen. Für die Gr'n reg'menter sind allenthalben gute Blockhauser angelegt worden, um vor Uedcrfallen ßcher zu seyn. » ! Slavonien. z Da die Truppen überall in die Winterquartiere gehen, so kann man auch keine Nachrichten mehr von wich^ tigen Kriegsvorfailen erwarten. Ge-genwart'g ist Tückisch-Gradiska noch der Gegenwand, welcher in Slavonien mit wachsamen Auge beobachtet wird, und diesen Winter über vielleicht maichm.il einen Zeitungsartikel veranlaßt. — Die letzten Briefe von Gradiska sind von 14 Novem-her, und folgende' Inhalts. An der Polnischen Grande ist es wegen Räuber jetzt sehr unsicher auf der Straffe; sie fahren in Equipagen daher, daß man sie nicht vor Räuber halten sollte. Vor kurzem hielt man in dem Kristianop^ ler Distrikte einen solchen equipirtt« Wagen an, worin' ein Polnischer Edelmann saß, der eimn Hussar als Bedienten, und einen Juden als Kutscher bey sich hatte. Alle drey wurden nach Zamosk geliefert> und gleich-beym' erstem Verhör gestand der Husar ein, da j sein Herr und deW Bruder schon' 6 Juden und 2 IüdlN/ ncn ,. 4Pohlen' und > Pohlin umgebracht und ausgeplündert hattni,-dap sich, aber' der adeliche' ^-ruder-seines Herrn mir dem Räude gesl l-h-' tet habe. Man fand auch bey dem Arretirten nur 1^8 Dukaten, und i einige Kleidungsstücke von deutscher ! Tracht« Dieser Edelmann soll von einer angesehenen Polnischen Familie. und nicht über 25 Jahre alt seyn. Er si.,t mit seinen heuten g^ schloffen in Zamosk und wird an die Rlpubllk abgeliefert werden ; man hat die Anzeige über den Cordon shon' gemacht, und erwartet nun die Col^ vo.)e. Äknd alle Donnerstag auf dm Platz Mo. 185 in der von KleinmaVe^ schen Buchhandlung ausZegeben.