Nr. 290. Mittwoch, 21. Dezember l 910. 129. Jahrgang. MbllcherMMmg pr«»uulcraNo,l»j,rr<«: M« Postvorssüdung: gan^ähriss !iN li, halbjährig 15 ll. Im Kontor: ganzjährig «2 ll, halbjährig 11 li, Für die Zustellung <»s Haul ganzjährig 2 X, — Inl'rrtionogrbühr: Für llrine Inserate bl« zn 4 Zellen b<» k, größere ver Zeile l2 l,; bei öfteren Wiederholungen per Zeile 8 d. Nie «Lalbacher Zeitung» erscheint täglich, mit AnSnahm!' der Nunn-u»d Feienaa,, T'il Vd,n!l> der ^cdallim, von ^ l>i« i» Uhr vormittags. Unfrankiert« Äriese werdrn nickt angenommen, Maniisiri».'!! nicht zurückgestellt. Telephon-Nr< der Redaktion 52. Mchtamtlicher Geil. Parlamentarisches. Die letzte Session des Rcichsrates hat am 24. No° vcmbcr begonnen. Es fanden 15 Sitzungen statt. Die Regierung hat in diesem Zeitraume fünfzehn Vorlagen eingebracht. Vmi diesen hat das Abgeordnetenhaus durch« beraten und angenommen: Das dreimonatliche Budget-provisoriuln mit der Einschaltung, betreffend die sechswöchige Verlängerung des Bankprivilcginms; das Gesetz über 'die Verwendung der Überschüsse der kumulativen Waiscntassen; das Gesetz über die Konsnlai> gerichtsbarleil; das Gesetz über die Krakauer Lizenz-gebühr. In erster Linie wurde das Gesetz, betreffend das Vankprivilcgium, durchbcrateu und dem Ausschüsse zugewiesen, blieb aber unerledigt. Nicht verhandelt wur» den die Regierungsvorlagen über die Errichtung von Rentengütern in Galizicn, über die individuelle Ver» teillliig des Alkoholkontingentcs, dcr Rechnungsabschluß des Mcliorationsfonds für 1909, dcr Staatsvuranschlag für 1911, der Handelsvertrag mit Serbien, der Aus« weis über den Umfang der für die Durchführung von Flußregulierungen erfolgten Begebung von Staats« schuldtitres, das Nekrulenlonlingcnt für 19! l, das Disziplinargesetz für richterliche Beamten, die Erneuerung des Vertragsverhältnisscs der Donaudampsschiff» fahrts-Gcscllschaft, das Gerichtsentlastungsgesetz. Von 15 Dringlichkeitsanträgen wurden im Hause erledigt: Die Revision der Geschäftsordnung, der Autrag Adolf Groß auf Schaffung eines Wohnungsfürsorgcfonds, dcr Antrag Smröek, betreffend die textliche Ausgestaltung der Staatsrcntcn in sprachlicher Veziehnng, der An» trag Pachcr, betreffend die Regelung der Standesvcr» Hältnisse der Pustuffizianten, die Anträge, betreffend Maßnahmen gegen die herrschende Fleifchuot, der An> trag Beer, betreffend die Frachtsätze für böhmische Braunkohle, endlich die zahlreichen Dringlichkeitsanträge in Nolstandssachen. Die Wahlen in England. vv. ^,. /.. Die englischen Wahlen sind im großen und ganzen abgeschlossen und die noch ausstehenden acht Resultate werden das Bild der Lage nicht zu ändern vermögen. Und diese Lage sieht jener, wie sie vor den Wahlen bestanden hat, sehr ähnlich. Daß Balfour die 62 Stimmen neu erringen werde, die er Znr Aufhebung der Majorität notwendig gehabt hätte, oder gar die 80, die ihm eine, wenn auch kleine Majorität verschafft hätten, war von niemandem erwartet worden. Daß die Liberalen nach dcr letzten günstigen Neuwahl in Wal-hamston gute Chancen hallen, war sicher. Gegen 50 Sitze haben ihre Farbe gewechselt, aber im ganzen fand ein Ausgleich statt. Das repräsentative Stimmenverhältnis ist in dcr neuen Kammer das gleiche wie in der alten. Doch diese Gleichheit der parlamentarischen Macht» stellnngen im Vergleich mit jener vor den Wahlen de» dentct nicht anch die Identität der Situation. Vor allem bedeutet die Wiederkehr dcr radikalen Majorität eine Enlkräftung des konservativen Arguments, daß jene ein Ergebnis des Zufalles sei. Sonderbar war es anch früher schon, daß die Opposition einer klaren Majorität von 120 Stimmen das Recht absprach, repräsentativ im Namen des Volkes Zu handeln. Alle Anzeichen deuten denn auch schon darauf hin, daß die Konservativen jenes Argument fallen zn lafsen bereit sind, nm sich auf eine Taktik der Schikane nnd der Verschleppung zn werfen. Insofcrne ist also die Situation trotz ihrer formellen Wiederkehr geändert. Man muß die Erlangung dieser gleichen Majorität auch mit Berücksichtigung der spezifisch englischen Wahlsitten einschätzen. Im Gegensatz zn den Verhältnissen in anderen Ländern läßt fich dcr englifchc Wähler zum geringsten Teil — und gründ» sätzlich gar nicht — durch die Vorliebe für die Person eines Kandidaten leiten. Dcr Wähler ist beim „i>«Il" vor allein an dem Sieg der Partei interessiert, der er angehört, uud daran, daß ein Ministerium zur Macht gelangt, das jene Prinzipien verkörpert, an die er selbst glaubt. Bei den eben staltgcfundeneu Wahlen zumal waren ausschließlich prinzipielle Gesichtspunkte maß» gebend. Und das Volk hat klar genng gesprochen, daß es die Vetobill will. Wie die Vetofragc ist aber auch die irische Frage in diesen Wahlen deutlicher gemacht wurden. Und die Gefahr, auf die vor 25 Jahren Gladstone hinwies — die Gefahr für die liberale Partei, wenn'diese sich auf eine von den irischen Nationalisten gebilligte Mehrheit stützen müsse, erscheint durch deren Wiederkehr verstärkt. Die irischen Nationalisten bildeten schon vor dem Aus» bruch des Vcrfassungstampscs eine besondere Partei; sie traten nicht als dissidcnte Liberale, sondern als eine dritte Partei aus, die für ihr eigenes Programm kämpft. Zusammen mit den Labonristen betrachtet, stellt die nn» zuverlässige Schar im Gefolge des „Dollardiktalors" Redmond einen Abzug im Plusposten Asquiths dar. Die Unentbehrlichkeit der Iren ist aufs neue erwieseu. Es ist bei dieser Situation wohl möglich, daß die Vetofrage nach oben nnr verschleppend und amendie» rend wirkendem Widerstand der Unionislen durchgehen wird und daß die Iren in ihrer Sache selbst zu kurz kommen werden. Die Vetofrage ist für die Entschei» dnng ihrer eigenen Frage ein Werkzeug uud darum werden fie sich an deren Erledigung als Majoritäts» truppe gewiß betätigcn. Was Asquith heute verkündet, daß er Irland ein eigenes Parlament geben und zu» gleich die Suprematie des imperialen Parlaments intakt erhalten will, ist, wie die Konservativen mit Recht be» tonen, schon vor zwanzig Jahren gesagt worden und enthält nur in Reden, aber nicht in der Ausführung vereinbare Widersprüche. Jedenfalls werden die Unionisten nnnmehr ihre Taktik ändern muffen. Gerade die Wirkung der No serendumsidee, die sie felbft ins Land getragen haben, muß sich gegen jene ihrer Argumente kehren, mit denen sie bisher der liberalen Majorität die Bedeutung ab» sprachen. Ist nicht nach dcr Iänncrivahl diese Wahl selbst ein Referendum gewesen, sind die Konservativen nicht mit ihren eigenen Gründen geschlagen? Politische Ueberlicht. Laibach, 20. Dezember. Aus Budapest, 19. Dezember, wird gemeldet: Der in der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses ein» gebrachte Gesetzentwurf, betreffend das Vankproviso» Feuilleton. Die Weihnachtshose. Skizze von Zii. Mttwcgcr. (Nachdruck verboten.) Frau Rültingcr saß vor ihrem Ansgabcnbuch und rechnete. Sie rechnete eigentlich immer, auch wenn sie nicht gerade vor ihrem Ausgabenbuch sah. Vor ihreu geistigen Augen stand unablässig das Exempel: Wie fängt man's an, mit einer Witwcnpension von sechs» hundert Mark und den Zinsen von 20.000 Mark' die zu dreieinhalb Prozent angelegt sind, sich selbst und drei Kinder zu versorgen? Das Exempel war natürlich nicht zu lösen, auch bei den bescheidensten Ansprüchen nicht. Frau Nüttinger war deshalb fortwährend darauf bedacht, nene Erwerbsquellen ausfindig zu machen. Sie stickte mit der ältesten Tochter für Geschäfte; sie hatte zwei Zimmer an einzelne Damen vermietet und für sich und die Kinder nur die allernotwendigsten Ränmc behalten. Es war aber nicht viel dabei herausgekommeu. Die Damen zahlten zu wcuig Miete und hatten ewig etwas auszusetzen. Da probierte es die Witwe mit einem Herrn, und sie kam gleich mit dem ersten Mieter gut an. Doktor Mannsbach war Bibliothekar und offenbar in guten Verhältnissen. Da ihm die Lage der Wohnung zusagte, bestimmte er selbst einen anständigen Miels» preis und zahlte pünktlich an jedem Ersten. Frau Nüt-tinger hatte im stillen gehofft, dcr gelehrte Herr, der so furchtbar viele Bücher mitbrachte, würde sich viel-leicht ihres Iuugen annehmen, bei dem es im Griechi. schen haperte. Aber es bot sich gar keine Gelegenheit, die Sache zur Sprache Zu bringen, trotzdem Doktor Mannsbach schon fast ein halbes Jahr lang ihr Haus» genösse war. Seine Bedienung besorgte die Answärterin, nnd Miete und Auslagen ließ er ebenfalls durch die Karline überbringen. Sein Zimmer hatte den Eingang außerhalb des Korridors, und bei gelegentlichen Be-gegnungcn auf der Treppe blieb's bei einem höflichen Gruß nnd höchstens einer Bemerkung über das Wetter. In Rücksicht alls die erwachsene Tochter hütete sich Frau Rüttingcr wohl, dem Herrn Doktor irgendwie entgegen» zukommen. Er sollte um keinen Preis das Gefühl haben, als angele man nach ihm. Sie wußte, daß „möblierte Herren" leicht mißtrauisch in diesem Puulte sind. Ve-rechnende Gedanken lagen zwar dcr gnten Frau ganz fern; es kam ihr gar nicht in den Sinn, daß ihre Lotte, Anspruch auf eine Heirat machen könne, so hübsch nnd lieb das Mädel auch war. Zum Glück giug's mit Rudis Griechisch seit einigen Wochen leidlich; der Junge gab sich die größte Mühe, und die beiden letzten Arbeiten waren mit „Genügend" zensiert worden. Frau Nüttiuger rcchnetc heute mit ganz bcson» derem Eifer, denn Weihnachten stand vor der Tür; und da sollte doch jedes der Kinder eine Freude haben. Lotte wünschte sich so sehnlich ein Buch: Die Haus» schneiderin. Sie hatte viel Geschick und hofste, mit Hilfe dieses Werkes die Garderobe für den weiblichen Teil dcr Familie ganz allein herstellen zn können. Aber das Buch kostete sechs Mark, und ob's sich dann auch wirk» lich rentierte? Kläre, der Zehnjährigen, hing das Herz an ein paar guten Schlittschuhen; und Nudulf brauchte eine neue Hose. Die einzige, die er außer der guten Sonntagshose besaß, war recht fadenscheinig und kaum noch anständig auszubessern. Ein Buch bekam der Junge zum Glück jedes Jahr von seiner Patentante, die überhaupt eiue offene Hand hatte und stets zu Weih» nachten eine Kiste schickte. Aber Tante Anna war ein bißchen unpraktisch. Frau Nüttinger hatte ihr einmal angedeutet, daß bei ihren bescheidenen Verhältnissen eine kleine Varsnmme als Weihnachtsgeschenk am dien» lichsten wäre. Da hatte Tante Anna, die übrigens keine wirkliche Tante, sondern nur eine Jugendfreundin der Frau Rüttinger war, entrüstet erwidert: Wenn ihre Geschenke keinen Beifall fänden, könne sie's ja auch lassen. Bares Geld zu schenken, hielte fie für furchtbar unpoelisch, ja für geradezu brntal. Sie wolle mit ihren Gaben überraschen. Die arme Frau halte Mühe, die gereizte Tante durch einen Entschuldigungsbrief zu be» fchwichtigen. Tante Anna schenkte eben, um sich eine Freude zu machen. Frau Nüllinger schlug ihr Buch Zu. Sie mochte rechnen, so viel sie wollte, Zu einer Hose für Rudi würde es nicht reichen. Der Kuhlencintauf im Herbst und oi.o Winterkartoffcln hatten ein zu großes Loch in das Budget gerissen — sie mußte eben doch die Hose noch einmal ausbessern und als Weihnachtsgeschenk Hefte, Bleistifte, Federn, Zeichenblock und dergleichen nehmen, Dinge, die ohnehin angeschafft werden mußten. Nudi bekam ja von Tante Anna neben dem Buch sicher noch etwas. Auch an das Schneiderbuch konnte nicht gedacht werden, Lotte sollte lieber mal einen ordentlichen Kursus mitnehmen. Lotte hatte ein Paar Stieselchcn nötig, und sie war ja ein so verständiges Mädel, der ganze Trost der Mutter feit dem Tode des Vaters. Kläre, das Nesthäkchen, mußte auch auf die Schlittschuhe verzichten; Schlittschuhlaufen kostete zuviel, und gesund würde dcis> Kind auch so bleiben. ^Fortsetzung folgt^ Laidacher Zeitung Nr. 290. 2690 21. Dezember 1910. rium, bestimmt im H l, das; siir die Wirksainleil des Privilegiums der Dsterreichisch.uugarischeu Vant' und des Naulstatutes, ferner des mit der Regierung der im Reichsrate verlreteucu Königreiche uud Länder ab» geschlossenen Miiilz- uud Währnngsvertrages und der dazugehörigen Znsatzanlräge, soloie oer derweil bestehenden gesetzlichen Bestimmungen hinsichtlich der aufgezählten Angelegenheiten in den im Reichsrate vertretenen Königreichen nnd Ländern dem Wesen uach gleiche Be» stimmiingen in Kraft treten. H 2 lautet! Dieses Gesetz tritt am 1. Jänner 1911 in Gellung. Mit seiner Durchführung wird das Ministerium betranl. Infolge der kritischen Lage der türkischen Wach-Mannschaften an der montenegrinischen Grenze lies; das Grenzlommaildo alle jnngen Mohammedaner in den Nächstliegenden Ortschaften bewaffnen uud dem Wach» delachemenl zuteilen. Von den regnlären Trnpven sonnte bisher ein Bataillon zusammengebogen nnd ail die Grenze befördert werden. Wie bestimmt verkantet, soll in der nächsten Zeit -der französische Divisionsgeneral Eydon Xerxes mil einem Slabe von Subalternossizieren als Instrnktoren für die griechische Armee in Athen eintreffen. Gleich nach ihrer Anlunsl lvird den französischen Offizieren durch löniglichs Detret die griechische Staalsangehörig. keit verliehen, und ein militärischer Organisalionsrat eingerichtet werden, in dem voranssichtlich Kronprinz Konstantin den Vorsitz erhalteil wird. Präsident Taft hielt in der Gesellschaft für schieds» gerichtliche Entscheidungen internationaler Streitigkeiten eine Rede, worin er die Vennruhigung zn bcschwich-tigen snchte, die durch die Denkschrift hervorgerufen wurden ist, die der Chef des Generalstabes dem Komitee für Militärangelegenheiten im Repräsentantenhaus unterbreitete. Wir haben, führte der Präsident ans, ausgezeichnete Küsteiiverleidigungswerke und eine sehr gute Flotte, die geeignet ist, eine Invasion auf dem Seewege zn verhindern. Das Volk der Vereinigten Staaten würde niemals einwilligen, ein stehendes Heer zu unterhalten, das nicht genügend wäre, es in einer Schlacht mit den stehenden Heeren anderer Großmächte anfznnehmen. Der Präsident trat für eine gesetzliche Bestimmung ein znr Verbesserung der militärischen Ans-rüstungen und Beschaffung von Geschützen nnd Muni» tion für eiuc Streitmacht, oic im Notfälle ausgeboten werden könnte. Tagesueuigleiten. — Mn Dekret gegen den Weihnachtsmann.) In diesen Tagen erschien in zahlreichen Zeilnngen cine humoristisch gehaltene Warnung vor dem hl. Nikolu, der in nnserem nervösen Zeilalter nichts mehr zu suchen ^ habe, da er nnr allzu leicht nichtsahnenden Passanten krampfartigen Schrecken einjagen könne. Es hat nun tatsächlich schon einmal einen amtlichen Erlaß gegen den Weihnachtsmann gegeben, nnd zwar im Jahre 1682, als der Herzog Gustav Aoolf von Mecklenburg folgendes Dekret in sein Land Hinansgehen ließ: „Dem» uach unnmehr die Advenlszeil nnd das daranf folgende Heilige Christfest herbey lombt, da dem gemeinen Ge» brauch nach allerlei vermummte Personen nnter dem Namen des Christfindleins anss den Gassen nmbher- lansfen, in die Hänser entweder willig eingernffe» werde», oder sich auch in dieselben hineindringen dergestalt, daß den Kinder» eingebildet wird, als were es das lvahre Christkindlein, welches sie anzubeten angemahnt werden, Nikolans nnd Martinius auch als iutereessores bey demselben die Kinder zn vertreten sich annehme», anch sonst andere nichtige, nnchrislliche, mntwillige Dinge in Worten nud Werke» vornehmen nnd treiben, in der That aber die Cache mntalis nominibns et personis! in stockfinstere!» Heidentum den Ursprung Hai. So habe» wir i» Erwegiüig solcher Umstände nach reifflicher Überlegung dahin geschlossen, daß solche repraesenlation seandalosa mit allen ärgerlichen Ceremonien in Unseren Herzoglhümern uud Lcmdeu bei Uuserer willkürlichen ernsten Strafe gänzlich abgetan n»d durchaus bei Adel nnd Uuadel verboten seyn soll." — l„Mcr Kohl uud Heu ißt, bleibt gesund!"j Der gefeierte russische Malcr Repin, der seit viele» Jahren in seinem behaglichen Heim in dem kleinen Badeort Knokala l,enva Ni> Stunden Eisenbahnfahrt von Pe» tersburg) lebt, ist soeben als Apostel einer nenen welt-nmstürzendn'n Lehre aufgetreten, die seit mehreren Tagen in Petersburg den allgemeinen Gesprächsstoff bildet. Die nene Lehre, die, wie alle großen Enidecknn. gen, verblüffend einfach ist, kann der „Voss. Zta/' zu» solge in dem kurzen Satz zusammengefaßt werden: die beste Nahrnng für die Menschen ist Kohl nnd Hen oder Hcusuvpe; im Sommer kann es auch frisches Gras sein. Repin behauptet, daß er und seine Hausgenossen bereits sei! langer Zeit fast ausschließlich Hensnppe, Kohl uud mit Heu vermischtes Brot essen, nnd sich dabei körperlich sehr frisch nnd munter fühlen. Er ist sogar so uneigennützig, auch seine» Gästen, die er zn Tisch einlädt, dieselben Speisen vorznsetzen, doch findet die Repinküche bei diesen »venig Billigung. Die Leute, oie vuu de» bei Repin servierten Speisen gelostet haben, schweigen am liebsten davon. Der große Maler selbst ist aber ent-zückt von seiner.Küche nnd schickt sich an, eine energische Propaganda für seinen Speisezettel ins Werk zn setzen. Der Hanptvorzng der Revinschen Küche ist ihre Villig» keil. Unter den Kollegen Repins verbraucht auch der ärmste uichl so weuig Geld sür seine Ernährnng wie Repin. Ein Wochenspeisezettel im Hause Repi» sieht so ans: Montag: Saure Hensuppe, Gerstengrütze, gerösle» ter Kohl mit sanren Gurken nud Kartoffeln; Dienstag: Hafergrütze, geröstete Rüben mit Zwiebeln, geröstete ! Sellerie- Mittwoch: Linsen, rote Rübensuppe mit Heu-i einlage, Kompott; Donnerstag: Note Rübensnppe, Kohl-slrnnke mit Zwiebeln; Freitag: Kohlsuppe, Hirsengrütze, gebackene Äpfel; Samstag: Sanre Kohlsuppe mit Hen, Buchweizengrütze; Sonntag: Saure Kohlsuppe lschon wieder!), Sellerie mit Tomaten, Kompott. Dazu immer Henbrot. Abends werden Äpfel, Salat oder Beeren anf- ^ gelragen. Nepin ist bei seinen li(i Jahre» ei» lebhafter, elastischer Mann von großer Schaffenskrast. — Wu vollständig erhaltenes Ei aus römischer Zeit.) Als ein Knriosuin ganz eigener Art ist es zn be-zeichnen, daß sich durch Zufall das Ei eines Huhnes bis anf nnsere Tage erhallen hat. Der Altertnmsverein zu Mainz läßt zurzeit aus dem Gebiet des Kastrums oberhalb der Stadt Nachforschungen zur Feststellung der Lage und Ausdehnung des wichtigsten Römerlagers vor-nehmen. In der Nähe einer der zahlreichen Römer-banlen sind mehrere Wasserzisternen aufgedeckt worden, die Tiefen von zwei bis sieben Meter anfweisen. Unter dem Bauschutt nnd den Gefäßscherben, die einen der Brunnen anfüllten, fand man ein halbzerbrochenes römisches Gefäß aus Ton, das neben den Schalen eines zerdrückten Eies ein vollständig unversehrtes Ei barg. Wie durch eiu Wunder war das Ei durch die Ton-scherben vor den« Druck der übergelagerten ungefähr 6 Meter hoheu mit der Zeit eiugeschlemmten nnd ein» gestürzten Erdschichte vor dem Zertrümmern geschützt worden. In der städtischen Altertnmssammlnng zu Mainz wird die jetzt zur Ausstellung gelangte Rarität vielfach angestaunt. Die Mainzer könnten es mit dem Ansbrülen versnchen. — jDer Säuger in seinem eigenen wralie.) Daß ein Verstorbener bei sei nein Leichenbegängnisse dnrch die Schönheil nnd den Wohllaut seiner eigenen Stimme der Trauerfeier Weihe und Stimmung schenkt, ist kein alltägliches Ereignis. Aber die Freunde nnd trauernde» Hinterbliebenen des italienischen Schuhmachers Pietro Fioeo, der kürzlich ill seiner neuen Heimat in Washington starb, haben dies Ungewöhnliche miterleben oürfen. Der biedere Schnstermeister, so berichtet der „Ilalo-Americano", war ein leidenschaftlicher Mnsik» freund, verfügte über eine schöne Stimme, nnd seine ersten Ersparnisse benutzte er dazu, sich ein Grammo» phon zn lallfeil. Seine Liebhaberei ging soweit, das; er bei der Grammophongesellschaft selbst einige Lieder sang, von denen er sich Platten herstellen ließ. Da Pietro nicht über genügend Geld verfügte, nm bei seiner Be» erdignng den alten Branch seiner Heimal nlüöführen zn lassen — er konnte sich den Lnrns eines Sängerchores nicht leisten — verfügte er in seinem Testamente, daß bei dem Begräbnis sein Grammophon benutzt werde. Und während der Sarg des Verblichellen in den Schoß der Mutler Erde Hinabgelasse» wnrde, ertönte aus dem Grammophon die Stimme des Tote», der mit schmel» zendem Wohlklang sich selbst den Grabgesang anstimmte, das Ave Maria »nd die Serenade der Engel. Das Grammopho» nnd die 72 Platten, die Pietro Fioco hinterlassen hat, werden der greisen Mntter dcs dahin-gegangenen sangfrohen Schuhmachermeisters nach Ita» lie» geschickt werden. — sDichter als Ttuher.) In Deulschlaud beginnen erst in der Gegenwart die Dichter Wert anf elegante Kleidung zn legen, während früher bekanntlich eine ge» male Unordnnng zn den wichtigsten Kennzeichen des Poeten gehörte. Tagegell weisen England nnd Frank» reich schon seil langer Zeit Dichter ans, die mit ihrer Gewandung ebenso große Erfolge erzielten wie mit ihren Werken. So gehörte seinerzeit Charles Dickens zu den bekanntesten Slntzern. Miß Friswell hat erzählt, daß eines Tages vor ihrem Hanse ein Wagen hielt, nnd ein nnglanblich bn»t gekleideter Herr heranssprang; seine mächtige grüne Weste nnd seine knallrote Binde würde wohl jedermann bemerkt haben, aber der Dame imponierte besonders der große Nlnmenstranß in seinem Knopfloch. Ein anderes Mal, als Dickens dem Maler Frith zn einem Porträt sitzen sollte, erschien er in des Künstlers Atelier, angetan mit einem himmelblaue» Rock nnd roten Manschetten. Ein anderer Zeitgenosse beschreibt ihn folgendermaßen: „Die Farben feines Au» znges waren blühend; eine tiefblaue Satinschleife, eine grüne Weste mit goldenen Blnmen, ein Rock mit einem Samllrage» nnd seidenen Aufschlägen, riesige weiße Manschetten nnd viele Ringe bildeten ein ziemlich auf° fallendes Ganzes." Von dein Dandytnm Disraelis hat lins erst jüngst sein Biograph Monnypenny viel erzählt. Eine höchst seltsame Tracht liebte R. L. Stevenson. Er trug einen schwarzen Flanellrock mit einer seltsamen gestrickten Krawatte, enge schwarze Hosen, eine blaue Tuchjacke, einen weiße» Hnl nnd hohe Stiesel. Das Erstaunlichste aber an se>ner Kleidung war der Frauen-umhang aus Seehundsfell, den er vorn am Halse mit einer wunderbaren Brosche festhielt, die zngleich ein halbes Dutzend gelbe Narzissen trng. Alexander Dumas Novelle von Liesbct Dill. (Schluß.) In der Ecke saß Elias finster anf dem Wäsche» puff. „Daß das nun gerade mir passieren mnßtc!" grollte sie. „Wenn eine von euch es wenigstens gewesen wäre!" „Mir," sagte Maud, „ware das nicht passiert! Ich hätte aufgepaßt; eine Stunde vorher hätte ich schon P o st e n gestanden und hätte zum Hoffenster hin» ausgesehen, ob er käme, oder hätte mich in die Wasch» küche gestellt —" „Bei der Kälte!" „Egal, bei welchem Wetter! Wcun so etwas Wichtiges auf dem Spiel steht, muß man Angen und Ohren offen haben — aber sich nicht in Filzpantoffeln hinter den Ofen murmelu uud Bücher leseu —" „Ach Gott!" rief Elise. „Ich verstehe von solchen Sachen nichts und kann so was nicht machen, mit Hof-fenstern und Aufpassen und Ordonnanzen uudBriefe verstecken! Macht eure Sacheu allein, oder laßt die Finger davon! Ich sage cnch, wenn das solche Umstände sind mit dem Verloben, dann habe ich jetzt schon genng da-von! Wuzn braucht deun auch Nelly jeden Tag einen Brief zu kriegcu? All das Briefpapier uud die viclr Tinte! Und was in so einem Brief steht —" „Das kannst dn gar nicht benrteilen, Elise, —" „Das lvird was Rechtes sein," fuhr Elise unbekümmert sort. „Es ist mir aber jetzt ganz egal, denn nun lomnll wenigstens Klarheil in diese Briefgeschichte." Damit trat Nelly ein. Wir nmringten sie. „Was sagte er? Wie war er denn, Nelly? Erzähl' doch!" „Wie ein brüllender Löwe!" sagte Nelly dumpf. „Na und dann? Hat er geschimpft?" „Geschimpft!! Natürlich hat er — aber nicht das allein — er hat — er hat Mach für morgen vormittags zu sich befohlen!" „Dauu bin ich ja fchon weg!" rief Maud. „Um zwölf soll er antreten! Euer Zng fährt ja erst nachmittags." „Gott sei' Dank!" „Und Vater will mit ihm reden, denkt euch bloß! Mach hat keine Ahnung von allem. Ter arme Kerl! Und ich habe die Sache doch selbst so eingerichtet, mit der Ordonnanz." „Was soll denn dein Vater gegen Mach haben? Er ist doch so nett und hübsch —", fand Mand. „Hast du eine Ahnung!" stöhnte Nelly. „Nett und hübsch, als ob das für Vater maßgebend wäre! Wenn einer nicht mal Oberleutnant ist, ist er für ihn Luft! Noch viel zu jung wäre so einer, sagt er. Daun findet er es empörend uud unehrenhaft, eine heimliche Korrespon» denz hier ins Haus, oh, es ist entsetzlich! Wenn er morgen kominl, will ihm Vater das alles sagen. Mich hat er zn Bett geschickt ohne ein Wort; Tante ist außer sich über mich und Mach uud die Ordonnanz, und daß ich ihr nichts davon gesagt habe, verzeiht sie mir nie!" Und plötzlich sing Nelly, die sonst so Gefaßte, an zu weinen. „Wenn nun drin Vater es nicht zugibt — was dann?" ! Wir standen alle bestürzt. „Was dauu?" sagte Nelly blaß lind entschlossen. ..Dann ist am Mittwoch meine Beerdigung." -X- Nellys Veerdignng fand nicht statt — aber nach knrzem Kampfe ihre Verlobnng. Als wir drei am Mon-tag nachmittags abreisten, begleiteten uus Nelly uud Leutnant von Mach anf den Bahnhof, wo uns drei Vur» scheu mit großen Buketts, Leutnant Lichtherz, die Ein-jährigen Neninann nnd Anton Ritzert — Elises Haupt-mann, Graf Waldeck und Amtsrichter Damm erwarte» ten. Es gab ein stürmisches Hallo, als wir mit dem jungen Brautpaar antraten. Als sich nnser Zug in Bewegung setzte, bengten wir uns noch einmal heraus. „Ach Nelly, vielen tausend Dank! Es war doch wundervoll!" „Wundervoll!" wiederholten die Herren im Chor. Damm preßte die Haud ans sein Herz. Nelly stand glücklich lächelnd mit Mach, der noch viel mehr strahlte, auf dem Perron, umgeben von den anderen; der Zng fuhr ab. „Und nichts sagen, Nelly!" rief Maud znletzt noch einmal. „Nur schweigen!" riefen die Einjährigen. „So leb' denn wohl ", stimmte Damm mit heiserer Stimme an, und die anderen fielen ein. Sie saugen, grüßten, die Einjährigen salutierten. Damm schwenkte seinen Hut. „Ans Wiedersehen!" rief Mand nnd ließ ihr Tafchentnch flattern. „Auf uuserer Hochzeit!" winkte Mach. l ______ Lmbacln? Hmnite, Nr 290.______________________________________269!i_____________________________________________21. Dezember 19W. erschien auf eiller Gesellschaft bei einem Botschafter mit einer roten Krawatte nnd einem Rock, ans dem zahl» lose kleine tote Teufelchen abgebildet waren, die sich mit flammen ails gelbem Fener ergoßen. „Mein Kostüm hat einen kolofsalen Erfolg ssehabt", erwählte er tnrz daraus; „alle gingen nm mich hernm nnd starrten meinen Anzug an; ich glaube loirklich, ich habe eine nene Mode abschaffen." Balzac liebte besonders die Tracht eines Dominikanermönches, wenn er sich zum Niederschreiben seiner nnfterblichen Romane hinsetzte, während Rousseau Znm Arbeiten jedesmal Hoftracht a». legte. — Dine Tette von Langhaarigen.) In London vollzieht sich eben eine Invasion von Angehörigen einer Sekte, deren (Gläubige schon durch ihr Äußeres beson» ders kenntlich sind. Hauplgrundsatz dieser nenen Sekte ist nämlich das Tragen langen Haares nnd langer Bärte. Die Sekte verkündigt nnter anderem, daß es nnr 144.M10 auserwählte Kinder Gottes auf Erden gäbe (offenbar die Bekenner der Sekte), alle übrigen Men» schen seien Unglänbige. Der Sitz der Sekte für Eng» länder befindet sich in dem schön gelegenen Exeter. Ihr Ursprung führt aber nach Amerika, der Entstehnngs« statte so vieler neuer Sekten. — sSclfmadc°Ttudenten.) Interessante Fahlen ent. hält der soeben veröffentlichte Jahresbericht des Arbeits-uachweis-Vureaus der Columbia-Universität. Ans ihm gehl hervor, daß Studenten der Anstalt im letzten Stu-dieujahre 166.777 Dollar verdienten, von denen sie die Kosten ihres Studiums bestreiten. Nnr 40.000 Dollar davon wurden in Stellungen verdient, die das Bureau vermittelt hatte, den Nest brachten die jungen Geistes» arbeiter selbständig ans. „Jeder Student kann sich durch die Unwersitäl durcharbeiten", erklärt der Vorsitzende des Komitees, „nur für das erste Semester mnß er Geld haben. 250 Dollar sind genng." Unter den Beschäftigungen, in denen die Söhne der Alma mater Columbia ihren Unterhalt erwarben, war nnr etwa die Hälfte Lehr» oder Erziehungslätigleil. Unter den anderen fin» det man Werkstältenarbcil, Erutearbeil, Kellnerdienst und alles mögliche andere.________________________ Loüü- und Prouillzial-Nachrichten. Die Inbiliiumsausstclluua, im Kunstpavillou N. Iakop'iö. (Furtschung.) Der Niedermeierstil hat seine Wurzeln im Empire» slil. Charakteristischerweise tritt er in Deutschland mü) insbcsondere in Österreich Zu einer Zeit auf, die ihr künstlerisches Schaffen nnr ans das Allcrnotwendigste beschränkt. Er ist das Prodnkt seiner Zeit, daher seine Einfachheit, seine prnnklose Nüchternheit. Er mnßle auch in nnserem Kronlande, das in den dreißiger Jahren des verflossenen Jahrhunderts ans dem Gebiete der bildenden Knnft ein durchwegs Zerfahrenes Bild unsicheren Hin» nnd Herwogens anfwies — indem deren Vertreter in den verschiedensten Kunstrichtungen Zuflucht suchteu, bald dem absterbenden Barock, bald dem Klasfizismns, bald dem Rokoko sich zuneigend, bald dem Romantizismns den Vorzng gebend — seinen be° scheidenen Repräsentanten finden. Es ist dies Josef Egartner, ein Krainbnrger Maler, dessen anspruchluses Gruppenbild, „Familien» Porträt" betitelt, Zngleich das älteste Gemälde der ge» genwärtigen Ausstellung bildet. Egartner ist ein Nach. fulger des Krainburger Malers Layer, der am Ende der Zwanziger Jahre des verflossenen Jahrhunderts starb und dessen Einfluß sich in der nnmittelbar auf diese Zeit folgenden Ära bei mehreren Vertretern der bildenden Knnst in unserem Heimatlande wahrnehmen läßt. Abgesehen von dem ebeuerwähnlen Vertreter des Biedermeierstiles, Josef Egarlner, der jedoch auch sel» bcr im übrigen meist Altarbilder im Barockstil malte, Wäre aus dieser Zeit nur noch der Landscl>astsmaler Anton Hayne zn nennen, ein gebürtiger Krainbnrger, der später in Wien lebte nnd einige für den damaligen Stand der Dinge recht ansehnliche, nach der Natur ge. arbeitete Ölgemälde schus. Diese Zeit ist also für das Kunstleben bezeichnend arm und seicht nnd erfährt erst mit dem Änftreten des Varockmalers und Klassizisten Matthias Langns ei. nige Belebung. Dies zwar nicht etwa in dem Sinne, als ob das künstlerische Schaffen dieses Malers von ein. wandfreier, von erstklassiger Qualität gewesen wäre, a!5 vielmehr in jenem,daß durch das Auftreten dieses Man. nes der allgemeinen Regsamkeit auf dem Gebiete der bildenden Kunst wieder ein neuer, kräftigerer Impuls gegeben ward, der sich auch sofort in einer Menge mehr uder minder bedeutender künstlerischer Erzeugnisse und Nn Auftreten einer Reihe von Nachgängern dieses einen bedeutenderen Tonangebers bemerkbar machte. Wir haben mit dem Auftreten des Zu seiner Zeit Hierlands „am meisten begehrten Meisters" Langns be» ^eits eine sich um ihn gruppierende Schnle und können Hu samt seinen Nachfolgern als Vertreter einer Epoche hinstellen, die wir als die der Barockmaler und Klassi-slsten kennzeichnen. Das Malergeschäft »var für Mal. Haus Langus tatsächlich eiu sehr lohnendes, indem er mit Aufträgen überhäuft wurde und ein für jene Zeit sehr respektables Vermögen hinterließ. Seine Kunst aber bewegt sich in den gemäßigten GrenZen seiner Zeit. Er arbeitete meist Heiligenbilder und befaßte sich insbesondere mich mit Porträlislil, auf welch letzlerem Ge-biete er recht Anerkennenswertes leistete. Eines seiner besten Porträte, ist das des alten Poklutar, das seelen» vollen Ansdruck atmet. Seine Freskomalereien aber lei» den sichtlich unter dem Alpdrncke des Varockeinslnsses' die vielleicht großzügig angelegten Sujets können die Öde und Leere der geistigen Ohnmacht nicht verdeckeil. Auch die Altarbilder, die Langus geschaffen, entbehren jener erhabenen und zngleich erhebenden überwelllichen Würde, mit der Heiligenbilder, nm entsprechend Zu wirteu, uolwendigerweise ausgestattet sein sollteu. Es' fehlt hier der Geist, der die Arbeit dnrchdriugen und ihr die ihrem Zwecke entsprechende Wirknng verleihen sollte. Zudem lassen die technischen Qualitäten bei Langus gleichfalls so manches Zu wünschen übrig: die Tönungen find öde, die Zeichnnngen meist roh. All diese künstlerische Qualitäten waren indes ganz und gar nicht geeignet, dem Ruhme des Malers Langus in irgendeiner Weise abträglich zn sein; die Nachfrage war nicht nur groß, sie war — und dies ist das Be» zeichnende — auch gar nicht anspruchsvoll nnd begnügte sich auch mit Leistnngen, die, wie namentlich jene man» cher seiner Schüler, mehr dcu handwerlömäßigen als den künstlerischen Anforderungen zn entsprechen vcr. mochten. Aus der Lancmsscheu Schule erwähnen wir im nachstehenden einige Namen jener Vertreter der bil» denden Kunst, deren Werke in der Iubiläumsausstel» lung Ausnahme fanden. Ihre Kunstbestrebungen sind divergent; sie gehören bald dieser, bald jener Richtung an; unsicheres Hin» und Herschwanten ist das charak. teristische Merkmal anch dieser Epoche. Anton Bizja 5 repräsentiert sich als Vertreter des Barockstils, Josef Go far des Rokokos; als Nachgängerin des Langns speziell auf dem Gebiete der Purlrälistik tritt uns die Vorsteherin des Laibacher Ursulinerinnenklusters Jose» sine St ruß entgegen; das Biedermeiertum findet seine Vertreter in den Skulplurwerken des älteren Zaje nnd in den porlrälistifchen Gemälden des Krai», burger Malers Michael Struj. Am typischesten tritt nns der Klassizismus des Malers Langus in seiner „Heiligen Cäcilia" entgegen. (Fortsetzung folgt.) Über amerikanische Lclicusverfassung. (Fortsetzung.) Seil der endgültigen Abschaffnng der Negersklaverei sl863j ist für die Vereinigten Staaten die Neger« frage eine der hanptfächlichsten Kultnrsragen. Heut. znlage siud die Neger — im Prinzipe nämlich — »nt den Weißen völlig gleichberechtigt, einige Kleinigkeiten ausgenommen, z. B. daß sie auf allen Eisenbahnen in eigens siir sie reservierten Abteilen fahren müssen uud daß eine Heirat zwischen Schwarz und Weiß gesetzlich nntersagt ist. Iu politischer Hinsicht ist ihnen jede Be» Wegungsfreiheit gesichert. Vom Standpnnkte des Humanismus aus betrachtet, bildet eiu trauriges Kapitel die I n d i a n e r f r a g e. Die einstigeil Beherrscher der amerikanischen Urwälder nnd Prärien sind im Anssterben begriffen, so sehr hat sie die vordringende europäische Kultur ausgerieben. Henlzntage leben sie nnr noch ans einigen, vom Staate ihnen zugewiesenen nnd streng umgrenzten Gebieten, alls den sogenannten Reservationen ^^haltnngsgebielen), ähnlich wie mall ansslerbendes Wild in eigens eingerich. teten Wildparken züchtet. Der Staat besorgt ihnen Nah. rung nnd Unterhalt, zn arbeiten brauchen sie nicht, Bewegnngsfreiheit haben sie keine, sondern müssen innerhalb der Grenzen ihrer Reservation bleibell. Ans ihre Erhaltung ist der Staat so sehr bedacht, daß bei-spielsweise ein Zir/usdirektor, der Originalindianer in der Welt hernmznzeigcn wünscht, für ein jedes „Exem-Plar" eine bedentende Kanlion erlegen muß. So hat die Kultur die Söhuc der Freiheit zu einer loten Musealware gemacht. Was das politische Leben Nordamerikas an-langt, wäre vorerst zu erwähnen, daß die ganze Politik sich durchaus nicht etwa nm fadenscheinige theoretische Ideale herumreißt, sondern immer streng praktisch bleibt. Die ganze Politik eines nordamerikanischen Nür. gers besteht in dem Kampfe um einen einträglichen politischen Pusten. Da es in Amerika keine höher be. rechtigten Stände gibt, als welche sich im europäischen Mutterlande Adel, Militär und Geistlichkeil repräsen-tieren, da vielmehr alle Bürger nach Maßgabe ihrer Reife diefelben Chancen für politisches Emporkommen besitzen, ist jeder reife Amerikaner darauf bedacht, sich über die Schultern seines Anhanges aus einen gut dotierten politischen Posten hinaufzuschwingen. Wer z. V. einige Jahre hindnrch in einer größeren Stadt einen Vürgermeisterposten bekleidet hat, ist ein fiuan-ziell gemachter Mann. Deshalb gibt es in ganZ Amerika eigentlich nur eiu einziges politisches Lager. Denn die Teilung in Demokraten und Republikauer — kleinere, meist lokale Parteiungen tragen fast durchwegs den Charakter rein persönlichen Anhangs — kann nur zur Zeit der Wahleil aufrecht erhallen werden, wo sich beide Parteien so recht im Stile des europäischen Mutter» landes beschimpfen, mit Kot bewerfen uud am Kopfe des Gegners kein einziges Haar ungekrümmt lassen. Das macht der Konkurrenzkampf, der ungefähr drei Monate dauert. Sind jedoch die Wahlen vorbei, so ist alles vergeben und vergessen und zwischen den beiden feindlichen Lagern herrscht völlige Einmütigkeit. Das charakterisiert wieder den Amerikaner: mögen sich ein» zelne Parteien im gegebenen Falle noch so sehr ver» prügeln, der Außenwelt werden sie stets als Einheit gegenüberstehen, eine Erscheinung, aus welcher gar manche politische Partei des Abendlandes eine gar nutz« bringende Moral entnehmen könnte. — Die weiteren namhaften Parteien charakterisiert schon ihr Name: die socialdemokratische Partei, die nnabhängige Partei, die Partei der Abstinenzler nnd die der Temperenzler, nt ti^ui-u 6 taillo» eine Kompanie, jede Kavalleriedivision eine Eskadron (clwa 100 Reiter) zu formieren. Dementsprechend können auch an Offiziere Urlaube erteilt werden. * lInvalidenstiftungen.) Die vom bestandenen krai» nischen Militärveleranenkorps zur Erinnerung an das vierzigjährige Negiernngsjubilänm Seiner Majestät des Kaisers errichteten Invalidenstistnngen, und zwar eine Militärinvalidenslislnng und eine Veteranen» lnvalidcnstislung im Iahresbetrage von je 25 K 84 1> gelailgen ans die Dauer von je drei Jahren zur Wieder» besetznng. Anspruch auf die Militärinvalidenstistung haben in Krain geborene Invaliden vom Feldwebel und den äquiparierenden Lhargeu abwärts und vorzugsweise solche Invaliden, welche infolge Verwundung vor dem Feinde in den Invalidenstand verfehl wurden. Ansprnch aus die Veteraneninvalidenstiftnng haben arme ehe-malige Mitglieder des aufgelösten fraiuischen Militär» veteranenkorpv. Die im Sinne dieser Andeutungen in» slrnierten slempelfreieil Gesuche um Verleihung eines dieser Slistvlätze find im Wege der politischen Bezirks-behörde des Aufenthaltsortes bis zum 10. Iäuner 1911 bei der l. k. Landesregierung iu Laibach einzubringen. — Erledigte Militärstiftnngsplähe.) Aus der ^1. Lorenz Ritter von D i t l r i ch» Stiftung ein zeit. licher Unterslützllngsbeitrag in der Höhe von 260 1< für einen venvnndeten mittellosen Offizier des Nnhestaildes und für drei verwundete Invaliden des Mannschasls-slandev. Gesuche sind bis 31. Dezember bei der Evidenz» behörde fällig. — Ans der Gräsin San ran» lgeb. Gräfin' Goeß°)Stiftuug ein Platz mit 42 K, dauerud, für eiuen iu der Schlacht bei Oeversee ver-wundeteu Invaliden aus Steiermark, uud zwar in erster Linie ans dem Bezirk Umgebung Graz, dann aus dem Bezirk Vuitsberg, dann für andere vor dem Feinde verwnndete Invaliden. — Aus der Blinden» stiftting der Familie K I a r ein Stiftuugsftlatz, bestehend aus unentgeltlicher Versorgung in der Marschen Blindenanstalt in Prag auf Lebensdauer. Ansprnch haben: 1.) arme Blinde beiderlei Geschlechtes, deren Väter dem Militär angehören oder als solche bereits gestorben sino; nnler diesen haben diejenigen den Vor« Zug, die aus Böhmen gebürtig sind und deren Geburts» ort im Gebiet des ehemaligen Leitmeritzer Kreises gc-legen ist; 2.) in Ermanglung solcher arme Vliude sdereu Väter dem Militär angehören oder als solche bereits gestorben sind) aus dem österreichischen Kaiserstaat über» l)aupl. — Aus der Staats! o ttericu » Militär» stistnng sFreiplätze im Mannschaflstöchter-Erziehungs» instilnl in Wien, III., Apostelgasse 7) ein Freiplatz bis Zum vollendeten 14. Lebensjahr, bezw. ans die Dauer der Mittellosigkeit des Vaters l>r Mutter), für er» ziehuugsfähige Unteroffizierskinder, die aus einer in der aktiven Dienstleistung nach erster Klaffe geschlossenen Ehe stammen, das 7. Lebensjahr erreicht und das 12. Lebensjahr noch nicht überschritten haben. Familien Nlit großer Kindcrzahl werden bevorzugt, desgleichen elternlose Waisen. Termin der Gesuche für alle drei Stistnngsplätze (für letztere slempelsrei) bis 15. Jänner bei der Evidenzbchürde. — lDie „Mitteilungen des Deutschen und Öfter. Leichischen Alpcnvereines") widmeil dein im vorigen Monate in Veldes verstorbenen bekannten Photographen und Geoplaslen C. V. Lcrgetporer einen Nachruf, in dem es heißt: Die Sektion Krain nnseres Vereines verliert in ihm ein ausgezeichnetes Mitglied, das sich um die Alpinistik und die Förderung des Fremdenverkehres in Krain außerordentliche Verdienste erworben hat. Zu Beginn der Achtzigerjahre kam Lergetporer nach Krain und ließ sich im wunderschön gclegenen Veldes als Photograph nieder. Die herrlichen Gebirgsgegenden Ober» trains waren der Weileren Tonristenwelt damals noch so gut wie unbekannt. Daß sich dies im Lause der Jahre geändert hat, ist nicht zum geringsten Teile ein Verdienst Lergelporers. Seine Landschaflsaufuahmen aus den krainischen Alpen (besonders ans den Jütischen Alpen nnd Karawanlen) waren viele Jahre hindurch die ciu» zigen umfassenderen Aufnahmen dieser herrlichen Berg» well, die znm erstenmale in größerem Maße als Neklamebüoer oder Bilderschmuck in Zeitungen und Büchern in die Welt hinausgegangen sind. Ein beson» deres Verdienst waren seine Neliesarbciten, die im Landeömusenm Nudolfinnm in Laibach und anderen Museen znr Ausstellung gelangt sind: vor allem das große Relief der Iiilischen Alpen, das der Steiner Alpen u. a., nach dem damaligen Stande der Karto» graphie ganz hervorragende Leistungen. Eine rege Tälig, leil entwickelte Lcrgelporer als Mitglied der Sektion Krain nnd Obmann des 1892 gegrüudetcu (jekt nicht mehr bestehenden) Gaues Veldes/ Er leiiele die Er» schließuug der wildromantischen Poklukaschlucht und die Wegarbeiten in der Schlucht, deu Bau des Steiges zum Savieafall in der Wochein sowie ans den Gipfel der aussichtsreichen Nudniea nnd besorgte verschiedene Markiernngen in der Veldeser Umgebung lMotweinfall). Überhaupt hat ihm Veldes sehr Viel zu verdanken. " jVercinswesen.) Das k. k. Landespräsioinm in Laibach hat die Vilduug der Vereine „Xuwii^o »1o-vl>Lll>l!n ixol)i'üö<.!v;ililo liru5tvo" mit dem Sitze in Do° brava bei Asp und „Xlub «lcivontckili liinator-1's>wtt'i-li1's»v" mit dem Sitze in Laibach znr Kenntnis ge» uommen. —l>. — sDer Verein der slavcnischen Handelsreisenden) hält Freitag, den 23. o. M., um 8 Uhr abends im Salon des Hotels „Ilirija" seine zweite ordentliche Haupt-Versammlung ab. — sDer Verlinnd der jugendlichen Arbeiter Öfter» reiche Zahlstelle „Laibach") veranstaltet am Stephani-tage um 4 Uhr nachmittags iu den Gasthanslokalitälen Pol^ak an der Ahaeljeva ecsta 32 einen Unterhaltnngs» abend in Verbindung mit einer Weihnachtsfeier. Auf dem Programm stehen Gesangsvorträge, Deklamationen, Couplets und die einaktige Posse „I5nc> inx> , au der Kasse 40 I>. — sDas Verschwinden dcr „Grüne» Grube".) Der idyllische Schlupfwinkel allerlei Gesindels zwischen der Ahaeljeva cesta und Süobahnstrecke wird „modernisiert". Die berüchtigte „grüne Höhle" an der Peripherie nnserer Stadt ist fast nicht mehr. Sie wird von der Südbahn mit Schotter verschüttet nnd als zweckmäßiger Platz zur Erweiterung des Schienennetzes eingerichtet. X. — fDie Vahnarbeiten bei der Papierfabrik Josefs» ial) gehen ihrem Ende zu. Teilweise wird die Strecke zwischen der Fabrik nnd der Bahnstation Salloch bereits benützt. Die Fabrik Ley'lam-Iosesstal hat durch diese Anlage eine für das Unternehmen sehr praktische Ein» richtung getroffen. x. — jSanitätswocheuliericht.) In der Zeit vom 4. bis 10. d. M. kamen in Laibach 17 Kinder zur Welt (82,10 pro Mille), darunter 1 Totgeburt; dagegen star» ben 17 Personen (22,10 pro Mille). Von' den Ver» storbeuen sind 9 einheimische Personen; die Sterblich» keil der Einheimischen beträgt somit l1,70 pro Mille. Es starben an Masern 1, an Scharlach 1, an Typhus l, durch Selbstmord 1, an verschiedenen Krankheiten 13 Personen. Unter den Verstorbenen befanden fich 11 Ortsfremde (21,25 ^) nnd 6 Personen alls Anstalten l 15,45^). Infektionskrankheiten wurden gemeldet: Ma» fern 9, Scharlach 4, Typhus 3, Ruhr 'i, Notlaus 1, Mumps 1, Diphtheritis 1. — lTodcsfall.j Am 19. d. M. nachts ist in Trieft Herr Anton Trud e n , Inhaber der dortigen Handelsfirma Michele Truden, im 52. Lebensjahre gestorben. - sWohltatiqlcitovorstcllung in Idria.) Am 18. d. wurde zugunsten des Vinzenzvereines, der sich die Unter, slütznng der Armen der Stadl Idria zur Ausgabe gestellt, im Hotel Tidi<"' eine Theatervorslellnng veranstal-let. Welch allseiliger Sympathien sich der Vinzenzverein ersrenl, bezeugte der übervolle Zuschauerraum, wo mau besonders viele Damen uud Herren aus dcu bessereil Kreisen der Idrianer Bevölkerung bemerkte. Zur Aus» führuug kam Medvcds Tragödie „7." pi'llvdo in ^-<>c". Manu köuule über die Aufführung des schwierigen Werkes sehr lobend berichten, wenn nicht die Bühne aufs entschiedenste selbst zu tadeln wäre. Es ist wohl hoch a>l der Zeit, den allen, vor langen Jahren für die Bierhalle hergestellten Nnmpelkasten so bald als möglich aus dem sonst so schönen Saale zu entfernen. Gerade infolge der unzuläuglichen Bühne wurde der Erfolg der Schauspieler, die sich fast durchwegs ums Werk ehr-lich bemüht halten, durch unangenehme Zwischenfälle wesentlich beeinträchtigt. ' —8— — (Der Theaterverein in Gottschec) ließ am >7. d. Pan! Heyscs Drama „Mutter uud Tochter" mit deu Fräulein I. H o f m a n n , H. Scheschark, A. Ganslmaycr sowie den Herren V. Eckerth, G. N a s e r nnd Dr. H. G röbl in Szene gehen. Unter der bewährten Leitnng des Herrn G. N ascr gelangte das Stück zn wirkfamer Anfführnng, die Darsteller fanden den richtigen tragischen Ton und erreichten eine schöne Steigerung, die bis znm ergreifenden Schlnß anhielt. Der Saal war überfüllt nnd spendete lauten Bei» fall. Dcr tälige, seiner Aufgabe, die Geselligkeit zu for« dern, mit Eifer obliegende juuge Verein gab gleich Sonntag am 18. d. wieder einen Unterhaltungsabend, wobei humoristische Sachen von K. Stieler, Nosegger, Steirer nnd Tiroler Lieder für zwei Singstimmen, Licht, bilder und dergl. in bunter Folge wechselten nnd soviel angem'hme Überraschungen erwarten ließen, daß wohl manche Familien angeregt werden dürsten, dem tätigen, jedem Geschmacke Nechnung tragenden Vereine bei-zutreten. " Mord.) Gestern gegen 6 Uhr abends wnrde von Hausinsassen der Villa Kosler an der Karlstädter Straße aus einem neben der Villa befindlichen Stroh, hausen ocr beschäftigungslose, 1879 in Podviniea, Be-zirk Pctlau, geborene Väckergehilfe Valentin Schweiz erschlagen aufgefunden. Als latverdächtig verhaftete die Polizei den 18jährigen Väckergehilfen, nun Knecht Franz Novak aus Nassenfuß. Die Leiche wurde in die Totenkammer zu St. Ehristoph überführt. — Ein nähe-rer Bericht über den Fall, der in der St. Iakubsvorftadt großes Aufsehen erregte, solgt morgen. — lIus Mitleid mit dem Hunde.) Während der Hundckonlumaz sah kürzlich dcr Wasenmeisler in Dom° /ale den Haushnnd des dortigen Vcsitzers K. ohne Maul' korb frei hernmlansen. Nachdem er den Hund cinge» fangen, kam K. zn ihm und verlangte energisch die Ausfolgung des Hundes, die ihm der Wasenmeister natürlich verweigerte. K. schnitt schließlich die Leine durch, befreite fo den Hund und nahm ihn nach Hause. Uilter Genoarmerieassistenz wnrdc sohin der Hund dem Wasenmeisler zwar wieder ausgefolgt, doch hatte sich dieser kaum auf eineu Moment von seinem Wagen ent» fernt, als schon K. abermals dazn kam, die Leine durch» schnitt und den Hnnd befreite. Er will dies nur aus Mitleid mit dem Hunde getan haben. A. — lTödlicher Stürzt Der Tischlermeister Josef Virjant ans Groß»Mannsburg geriet kürzlich mit seiner Ehegattin und seiner Schwiegermutter Lucia Ko° biliea wegen einer rückständigen Schuld in einen Streit. Gegen 5 Uhr nachmittags entfernte er sich vom Hause und beslichte mehrere Gasthäuser, von wo er gegen 10 Uhr nachts zurückkehrte. Schon vor dem Hause stieß er verschiedeue Drohungen aus, weshalb sich seine Gat» tiil aus Furcht ins Freie, die Schwiegermutter aber ans dcii Dachboden flüchtete. Virjant verfolgte seine Schwiegermutter auf den Dachboden, versetzte ihr mehrere Fußtritte iu den Unterleib, zerrte sie an den Haaren uud stieß sie schließlich über dic Stiege ins Vurhaus. Hierauf wollte er seine Gattin snchen uud suchte den ganzen Dachboden ab, kam aber dabei an das rück» wärlige offene Dachbodenende und stürzte vier Meter ties auf die Leiter eines Handwagens, wo er mit zer» schmetterten» Kopse tot liegen blieb. X. " ^Verhaftungen.) Vorgestern verhaftete die städ« tisckx' Sicherheitsivache sechs Individnen, und zwar wnr» den wegen Bettel us vom Haus zu Haus auf der Wiener Straße ein Reisender aus Böhmen nnd ein dienstloser Knecht ans Oberlrain, auf der Maria Theresia»Straße zwei Frauenspersonen wegen VagierenZ, in der Dalmatingasse die ans dem Stadtgebiete ausgewiesene Mljährige Magd Maria Debeljat ails Höfleiu in Ober-krain, endlich ein Bäckergehilfe aus Deutschland wegen Obdachlosigkeit in Hast genommen. — (Verhaftung.) Der 19 Jahre alte Arbeiter Franz Bolili^ alls dem Bezirke Eilli wurde verhaftet uud dem Landesgcrichte in Laibach eingeliefert, weil er dringend verdächtig ist, im Oktober d. I. auf der Neichsftraße iu Zalo bei Goduvi'5 an einer Vesitzerstochter aus Ko» nomlja einen Uusittlichtcitsakt versucht und ihr bei die» ser Gelegenheit ein schwarzledernes Geldtäschchen mit einigen Kronen geranbt zn haben. X. * (Wem gehört das Paket?) Im Spezcreiwaren« laden Slaenl ließ eine Franensperson ein Paket Kleider liegen. Das Paket wnrde der Polizei übergeben, wo sich die Eigentümerin melden wolle. — (Wetterbericht.) Der Lnftdruck ist über fast ganz Europa gestiegen, nur im äußersten Osten nnd Westen ist er gefallen. Das Hochdruckgebiet im Südwesten hat sich weiter gegen Osten und' Nordosteu vorgeschoben. Über England ist nenerlich eine liefe Depression in Vil» dung begriffen. In den nördlichen Alpengebieten herrscht noch vorwiegend trübes, regnerisches und windiges Wetter, in ix'n südlichen ist hingegen Ansheilernng ein» getreten, wobei die Temperatur vielfach nnler Nn'll go sunken ist. Anch in Laibach kommt nach der gestern er-folgten Ansheiternng das Frosiwctter immer' mehr znr Geltung. Während der Luftdruck eiustweilcn noch steigt, ist die Temperatur hente früh bis auf —3,1 Grad EelsiuZ gesunken. Die Stadt bedeckt bei intensiver Reif» bildung dichter, kaltcr Nebel. Die Beobachtnngsstatio' nen meldeten folgende Temperaturen von gestern früh: Lnibach —0,2, Klagenfurt —0,7, Görz 3,2, Trieft 5,8, Pola 3,8, Abbazia 4,0, Agram 4,4, Sarajevo 1,1, Graz —1,8, Wien 3,0 (Negen), Prag 3,9, Berlin 6,3, Paris 8,0, Nizza 5,4, Neapel 7,7, Palermo 11,2, Algier 12,0, Petersburg 1,7; die Höhenstationen: Obir —8,0, Sonnblick —11,5, Semmering —0,3 Grad Celsius. Voraussichtliches Welter in der nächsten Zeit für Lai» bach: Neblichtes, kaltes und ruhiges Wetter. — (Verstorbene in Laibach.)' Folgeude Todesfälle wurden gemeldet: am 19. Dezember: Anna Kleinlercher, Arbeiterin, 36 Jahre, Nadetzlyftraße 11; Paul Pav-lelli, Arbeiter, 78 Jahre, Nadetzlyftraße 11; Maria Zorman, Kaufmannsgattin, 62 Jahre, Floriansgafse 4; Vinzenz Plttauer, gewesener Zimmermaler, 79'Jahre, Japeljgasse 2; Kaspar Kolman, Gemeindediener i. N., 75 Jahre, Maria kimene, gewesene Fabrilsarbeiterin, 36 Jahre, Johann Zajc, Schuhmacher, 24 Jahre, Josef Iaue5i5, pens. Bergknappe, 40 Jahre — alle vier im Landesspitale. Theater, Kunst und Literatur. Drittes Mitglicdcrkonzcrt dcr Philharmonischen Gesellschaft. (Schluß.) An zweiter Stelle stand das zweite Konzert für die Violine mit Begleitnng des Orchesters von Mar. Brnch. Man ist gewohnt, das c r st c Bruchsche Violm-konzert zu hören, das sich alle Konzertsäle eroberte. Das zweite erscheint teilweise undankbar. Die zweifel» losen Schönheiten der edlen Melodik leiden unter einer stcllenweisen zu massigen Instrumentierung. Da wal es ei» Verdienst Zöhrers, das Orchester soweit zurückzudrängen , daß die Solovioline voll zur Geltnng law-Fräulein Mary Dicken son aus Wien, die wir Zu hören bekamen, zeichnet sich durch sehr schönen Ton aus, unterstützt von einem herrlichen Inslrnmenle, eineul Laibacher Zeitung Nr. 290.__________________________________2695 21. D-zember 1910. Stradivarius. Die heitlen Stellen ihr^r schiueren Auf» gäbe bewältigte sie mit virttwsrr Technik. Wir dürften m ihr eine jener Zähen Angelsachsinnen sehen tonnen, die ln nie erlahmender Energie das einmal gestellte Ziel auch erreichen nnd deren unermüdlicher Fleiß von vollem Gelingen gctrünt wird. In drei kleineren Kom-Positionen sand die Dame Gelegenheit, ihren grüßen Ton ilnd die durchaus männlich anmutende straft der Bogenführung noch eindrnclsuoller vorzuführen. Besonders in Sarasates „Spanischem Tanz" lain die dril» lante Flageolett, und Pizzitatolechnil dieser Schülerii, läcvc-its glänzend zur Gellung, die sich würdig neben andere Schüler dieses Künstlers, eiuen l,uibelit, Ondri° 5et usw. stellen kann. Der Erfolg war, der Leistung entsprechend, ein sehr großer. Fräulein Tickenson gab zuletzt auf stürmisches Verlangen noch Sainl°Sa«nö' „Le cygne" zu. Schließlich bot das Programm des Abends noch zwei lleinere Orchesterwerte: zuerst Franz Schuberts Ballettmusil aus dem Drama „Rojamnnde". Eine un-gemcin lnelodiöse Komposition, die mit den energischen Tönen eines kriegerischen Marsches einsetzt, um zuletzt in den sanften Flötenlönen eines HirlenscPeö auszutlm> gen. Die Auffuhrung dieses Wertes war eine ebenfo vollendete als dle des maiestälischen Abschlusses, der ersten „Fideliu"-Ouvertüre Beethovens. Es ist dies jene allererste, für die Oper eigentlich geschriebene Ouvcr» türe, die, von einer Kennerschar einstimmig fur zu leicht und den Inhalt des Opernwerts zn wenig bezeichnend befunden, beifeile gelegt wurde und zu ^eb-zeilen Beethovens nicht mehr zum Vorschein tam. Henle ist dav einjl verkannte Wert auf den verdienten Ehren-Platz gerüctl nnd zum mindesten als gleichberechtigt an° erkannt im Kranze der vier herrlichen Ouvertüren, die Beethoven zu Fidelio schuf. Führer brachte das ge-waltige Werk voll zur Geltung. Gut beobachtet luarcn die dynamischen Zeichen; die Holzbläser waren manchmal unrein; im Adagio stimmten Klarinette nnd Fagott nicht. Das Konzert war wie immer bis aus den letzten Platz besetzt und die Stimmung eine ansgezeichnete. Unter den Anwesenden bemerkten wir n. a. Seine Ex» zellenz Herrn Feldmarschall»Leutnant M atus ch l a. — jAu6 der deutschen Thcaterkauzlei.j Mittlouch, den 21., und Freitag, den 23. d. M., absolviert Fräu° lein Ida Nuschihka ein zweiabendliches Gastspiel in den Operetten „Das Fürstcnlino" als Mary.Ann nnd „Geschiedene Frau" als Gunda van der Loo. Im „Fürstcntind" sind einige Partien nen besetzt, nnd Zwar wird Herr Rudolf Spiegel zum erstenmale für den unpäßlichen Herrn Rosen den Hadschi Slavros und Herr Mraschner den Dr. Clörinay darstellen. — Für die beiden Vorstellungen herrscht im Publikum das regste Interesse. — ^Denkschrift.) Herr Schulrat Ludwig Niller von Kurz zum Thurn und Goldenstein in Graz feierte am 7. Oktober l. I. seinen 60. Geburtstag. In Laibach als Sohn des bekannten Malers Franz Seraph von Knrz geboren, wirkte er seit 1872 am Ersien Staatsgymnasium in Graz nnd schied 1906 ans dem Verbände dieses Gymnasiums, dem er als Professor des Freihandzeichnens angehört hatte. — Nun ist in der Verlagshandlnng „Styria" in Graz zn seinem 60. Geburlstage ein Gedentblall erschienen, das in freundschaftlicher, aber in streng sachlicher Weise seine Verdienste als Professor, Künstler und Kunstschrift' steiler würdigt. Eine kleine Answahl aus dem reichen Schatze seiner bisherigen künstlerischeil Lebensarbeil schmückt in sehr schön ausgeführten Reproduktionen die höchst geschmackvoll nnd vornehm ausgestaltete Pnblika-tiun. Diese darf daher auf das lebhafteste Interesse der Freunde christlicher Kunst nnd Kunstkritik und besonders auf dasjenige der ungezählten Schüler des Jubilars rechnen. — l^acuniea ?a ponavljalne, oxiroma xa kme-tiMo-naäaljevalne 5ole.j Im l. k. Schulbücherverlage in Wien ist unter diesem Titel ein für Wiederholnngs-, bezw. für landwirtschaftliche Fortbildungsschulen be- , stimmtcs Rechenbuch erschienen, das den Bczirtsschul-inspettor Ludwig Stiasny zum Verfasser hat. Das Lehrbuch, das einem längst fühlbar gewordenen Bedürfnis abhilft und den Lehrern an den gedachteil Schulen treffliche Dienste leisten wird, ist gebnnden um den Preis von 90 ii zu haben. — ftlnqclo Neumann gestorben.) Der Direktor des Deutschen Landestheaters in Prag, Angelu Neumann, ist gestern um 2 Uhr nachls im 73. Lebensjahre infolge eines Hcrzschlages plötzlich gestorben. Geschäftszeiwng. — lSchuhnlartenreqistrierung jy Peru.j Das k. k. Ministerium für öffentliche Arbeiten teilt der Handels» und Gcwcrbekammer in Laibach mit, es sei durch ein Dekret des Präsidenten der Republik Peru vom 27. August 1909 Zur Erleichterung der Markenrcgistrie-rung in Pern die Verfügung getroffen, daß bestimmte Konsulate oer Repnblik im Anslande ermächtigt wurden, Gesnche um Registrierung von Marken anzunehmen. Zu den Konsulalen,' denen die Verechti-lUMg znr Übernahme solcher Registrierungsgesnche zuerkannt wurde, "ehört auch das' Hunorarlonsulat der "cpublik Peru in Wien (III., Ungargasfe Nr. 58). Die näheren Details über die Einbringung der Negiftrie» iimgsgesnche, die Höhe der Registricrungslaze u. a. m. sind' aus dem betreffenden Erlasse ersichtlich, welcher im Bureau der Handels-- und Gewerbetammer in Laibach eingesehen werden kann. Telegramme des t. t. Telegraphen Korrespondenz-BureauS. Die Delegationen. Wien, 20. Dezember. Erzherzog Franz Ferdinand wird in Vertretung des Kaisers am 29. Dezember die beiden Delegationen in Budapest feierlich empfangen und eine Thronrede halten. Der Ergherzog wiro sich nach den bisherigen Dispositionen am 27. nachmittags nach Budapest begeben lind in der königlichen Vnrg in Ofen absteigen. Todesfall. Wien, 20. Dezember. FZM. des Ruhestandes Frei-Herr von Kobcr, seinerzeit Präsident des Vereines pensionierter Offiziere und Militärbeamten, ist heute gestorben. Kober hat sich in verschiedenen Feldzugen yervorgelan, darunter als Leutnant ill der Schlacht bei Nuvara, und wurde hiefür sowie für seine hervorragende Tapserkeil während des bosnischchereegomnischen Feldzuges öfter ausgezeichnet. Namenstag des Kaisers von Nußland. Sosia, 20. Dezember. Beim gestrigen Galadiner aus Anlaß dcs Namenslages oes Kaisers von Rußland hiell ^öiug Ferdinand folgenden Toast: „Heilte, da die große Befreierin das Nainensfesl ihres teuren Herr« jchers feiert, legen ich nnd alle Bulgaren Wert daraus, unseren Brüdern im Norden zu versichern, daß ihre Freude überall im dankbaren Bulgarien geleilt wird, und daß unsere Wünsche sich mit der der slavischeil Seele eigenen Herzlichkeit zn denen gesellen, die nnsere Brüder 'für das Glück des Kaisers und das Wohl des großen Rußlaud erfülleu. Indem ich meine Gefühle der Ergebenheit uud aufrichtigen Treue für deu Enkel oes Zarbefreiers bekunde, erhebe ich mein Glas anf oas Wohl uud eine glückliche Regierung des Kaisers. Es lebe der Kaiser! Es lebe das ganze Rußland!" Im Namen des erlrantlen russischen Gesandten erwiderte den Toast der Gesandtschaflssekrelär Fürst Urnsov. Paul Heyses Nobelpreis. München, 20. Dezember. Wie die „Münchener Neuesten Nachrichten" melden, hat Paul Heyse, der lurzlich mit dem Nobelpreise für Literatur ausgezeichnet worden war, größere Summen für wohltätige Zwecke gespendet. So erhielten die Münchener Zweigableilung der Schillerstiftuug 10.000 Mark, die Peusionstaffe dcs Journalisten» und Schriftstellcrvereines 10.000 Mark, die Krankenkasse Münchener Berussjournalisten 2000 Mark, der schwedische Verein für Kinderpflege 5000 Kronen nnd eiue Reihe anderer Wohlläligkeitsanstalten weitere 14.000 Mark. Persien. London, 20. Dezember. Wie die „Times" melden, berichten englische Zeituugen, daß Schiras von der Außenwelt vollständig abgeschlossen ist. Der Postdienst ist gestört. Briefe von Ispahan brauchten 26 Tage. Das Iudenviertel sei gänzlich zerstört. Der Handel leide ernst. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. Ausweis über den Stand der Tierseuchen in älrain für die Zeit vom 10. bis zum 17. Dezember 1910. Es herrscht: die Nände bei Pferden im Bezirle Nudolfswert iu der Gemeinde Großlact (1 Geh.); die Schweinepest im Bezirke Gurkfeld in der Gemeinde z Gurlfeld (4 Geh.); im Bezirke ttrainburg m der Gemeinde! Straziäce (1 Geh.); im Bezirke Laibach Umgebimg in den! Gemeinden Ruduil (2 Geh.), St. Martin (7 Geh.), St. Veit ^ (1 Geh.); im Bezirke RudolfSiocrt in der Gemeinde Santt Michael-Stopii (1 Geh.); im Bezirke Tschernembl in der Gemeinde Lola (1 Geh.); die Wuttranlheit im Bezirke Gurlfcld in der Gemeinde IohuniiiSthal. Erloschen ist: der Rotlauf der Schweine im Bezirke Laibach Umgebung in den Gemeinden Brunndorf (1 Geh.), Presser (1 Geh.); die Schweinepest im Bezirke Krainburg in der Geuiemoe Nallas ,1 Geh.); im Bezirke Ltttai :n der Gemeinde Ober« gurl (1 Geh.); im Bezirle Tscherncmbl in der Gemeinde Pod» zenihl (1 Heh.). A. k. Zcmdesregierutig für Arcnn. Laibach, am 17. Dezember !^'10. (dei I'eplitü i. LäiiN.) inmitten nori'Iicliol- purlonillissvu, M!ici-L8 liurcl! di(! LNU!»!V^.lllN!l!! L!I.!IV. lllliiMIieK I)«i üllobaoi X»»tn«r, I.».1t,2.ok. ^____ <27V> 52 4l lliill «MO lies sM M IN MiMen, ^^, wrnn ein Glied der Familie trank, oder auch mir j^^ erkältet ist. und doch ist gerade der Dezember der ^^M Gesundheit besonders gefährlich. Man mnß also gerade XH jetzt besonders vorsichtig sein, nnd das ist man ane besten, wenn man Fahs echte Sodener Mineral- H»^4 Pastillen als ideales Hansmittcl immer znr Hand nnd VchsP l) im Gebrauch hat. Fays echte öodener, die man für (^H^ li I 25 in einschlägigen Geschäften kauft, versagen nie "^»^, und für linder besonders sind sie ein Segrn. 'Ämeralrefträscntanz für Österreich Ungarn: W. Th, Gnnhert, k. n. k. Hoflieferant. Wien, IV/1, Große Neugasse 17. (!39«) 2-2 Angckolnntcnc Fremde. Grand Hotel Union. Am 19. Dezember. Lesky, Obertierarzt: Nadeh, k. il. k, Rittmeister, Graz. — Zimniak, Priu, Cilli. — Komlana, Kaplan, St. Kanzian. — Neuhuber, Ing,, Trieft. — Hottvat, Holzhändler, Landstrasz. — ttunstl. Kfm., Oberlaibach. — Samet, Carstcns, Nsdc., Vien. Hotel Elefant. ?lm 1^. Dezember. Pentek, Vertreter; Steiner, Cech, Nsde.. Wien. — Iacobi, Rsd,. Mliiland. Leök,!vi^. A^uolatUlsklNldidat, s. Gemahlin, Linz. — H,'iisa, Gestüts-diieltor, L'pica an, ,ftarst. — Rolirlüann. Direktor. Nu^olss^ niert. Slüln, Maler, Melk a, d, D, - Schmaler. Ober« iiig'niriil'. Warml'nmu <2chlesi>,'ni. - Mlh^ll'i,', ilfm , f. Töchtern, Sagor. — L,>paine, Kfm.. Idria. Pirter, Student; Leist, Priu., jtlagculurt. - Cnilt, Priv., Gorz. - Hrimler, Kfm., Zteinaman^ei. — Stöckl, Bcrgverioalter, Gottjchee. — Ncvi-kloiuiikli, Inspektor, Lrouen, — Tambnrlini, Nfm,, s. Bn,der, Udine. — Peuc, Piio., Lnstthal. — Mnzi. Tindent, ^rainbuig. LandeStheater in laibach. ^5i. VorsteNung. Ungerader Tag. Heute Mittwoch den 21. Dezember. Zum drittenmal: Das Fürstentind. Operette in einem Vorspiel und zwei Aktcn (teilweise nach einer Erzählung Abonts) von Viktor Löon. Musik von Franz Lchär. Anfang nm halb 8 Uhr. Ende um 10 Uhr. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Sechühc 306 2 m. Mittl. Luftdruck 7.^6 U mm. 171^2 U.N. ! 741^5" 3"0 ^NO."mäßig 'tcilw. heiteri ^ U. Ab^742-1___0 6 NO. fchwach___heit« 2l.l 7 Ü. F. 743 «! -3 01 ' . , Nebel >^l>0 Das Tageslnittel der gestrigen Temperatur beträgt 1'1", Normale -2 1°. Seismische Verichtc und Beobachtungen der itniliachcr Erdlielienwarte (Ort: Gebäude der k. l, Staats^Oberrralichnll'.) ^.,gc: ^iördl. Breite ^tt°U3'; Östl, Länqe uon Greenwich 14" 3l'. V eb en b eri chte: Am 10. Dezember gegen !<)'/, Uhr schwacher Sloß in Clant (Udinc). Am 14 Dezember gegen 1 >'/, Uhr Stoss in Oratouac; gegen 23 Uhr' Stoß 1 V.-V. Grades in Cascia (Perugia!. Aufzeichnungen: Am 12. Dezember gcgen 12'/. Uhr Fernbeben in Tarrnt. Am 18. Dezember gegen 6'/, Uhr Fern« beben in Monealieri. Boden uu ruhe: Start zunehmend. * Die ZeitaiMben brziehe» sich cms mitteleilrupäische Zrit »»d «>c,dc» um, Mi«!'n,acht bis Mitlerimch! N lli,i ln« 24 lilir ss^äiil«. Halbe Loge (2. Rang), ist bin zum SohluBse der Saison HZZ zu vergeben. ZZZZZZ Anzufragen in der Buchhandlung Xg. v. Klein-mayr & Fed. Bamberg. (4tt();5) 2 2 Sr Jeden Freitag =3 sind frisohe Nordseefische zu staunend billigen Preisen bei Anton Stacul, JLaifoach zu haben. Preise für diese Woohe, für Freitag u. Samstag: Schellfisch, große Fische ohue Kopf . . per 1 kg K 1*40 „ kleine „ mit „ . . „ 1 „ „ --80 Kabeljau, ohuo Kopf....... „ 1 „ „ 1- — Seelachs, „ „....... „ 1 „ „ 1"— Knurrhühn (Meerforollel...... „ 1 „ „ 1" — ' Ansternfisch, sehr delikat, ohuo Kopf . „ 1 „ „ l"40 Angler............ „ 1 „ „ 1 50 Goldbarsch.......... „ 1 „ „ -"90 Schollen (Flundern), inittel, zum braten „ 1 „ „ 1*50 I Rotzungeu Ersatz für Soles) . . . . „ 1 » » 1^0 Steinbutt (Turbot)........ „ 1 „ „ 280 Auf Wunsch stehen den P. T. Kunden KocJibücher gratis zur Verfügung. (4446) 4 Zugleich empfehle ich täglich frische ^Originalfiilluug vou i Reinlnghauser Bairlsoh- nnd Märzenbier, welches dou V. T. Kunden franko ius Haus gestellt wird. Laibacher Zeitung Nr. 290. 26N6 21. Dezember 1910, Kurse an der Wiener Börse (nach dem offiziellen Knrsl'latte) vom 20. Dezember 1910. Die Kollerte» Kurse «erstehen sich in ttronenwähruna,. Die Notierung sämtlicher Aktien und der ,,Niverscn Uose" verstel,! sich per Ltiick. Geld Ware Allgemeine Staatsschuld. Einheitliche Meute: 4«/, louver stenerfrci, Kronen (Mai-Nov > per Nasse , . »3 bU 93 7N detto ,Iä„n-Juli) per Kasse 93 5» 93 7« h-2°/, ö. W, stolen (Febr^Ang,) per nasse......»7 45 «7-«l> 4 2°/„ L. W, Silber lAprllOlt.) per »asse......97-10 !'7S0 l«Ll>er Ltaatölose 500 fl, 4«/, lS!>-5« l?K 50 «86uer ,, 1^0 sl. '«/, 2ii<> - 232-l»64er ,. 100 fl. , , 3<3 829- l8S4er ., b<> s!, . , 323' 329 - Dom-Pfanbbr, k 120 fl, 5°/^ 2»7-25 2««-25 Staatsschuld d. i. Neichs rate vertretenen König- reiche und Länder. Hilerr Goldrrntesteuerfr., Vo>b per Nasse , . . . 4»/„ <>« eo,il>-W Ö,irrr, Rente in tlronenw stfr , p<>r Nasse .... 4°/« 93 40 93< 0 bettu per Ultimo . . 4"/„ >j3-4s> 93 «5 I, vestitiuns Rente, stf,., Nr, per Nasse . , 3'/i"/o «3-45 «3 «5 Klstubal>u.Slaat«schnl»-»«schreibnngen. Elisabelh-Vahn i. H., steuerfr., z» !>>0!>0 fl , . . 4«/, ll4N5llb-05 Franz Ioseph-Vahn in Sillier »dw. «!,) , . , b>/<°/„ l l?-b0l 18-50 Oaliz, «arl Ludwiss Vahu (diu. ^lillle) «ronen . . 4«/„ 94 50 9b'5N Rudolf-Bah» in Kronenwähr, stenerfr. ^diu 2t,) . -><>/„ 9460 !'5-»>0 VoraNberUer ^al>«, stfr., ^0« und 20U0 Kronen , 4«/^, ü4 l!« 95 eo Zn Slllllllschnliucrschrelbunssen »bgeftlmptllt ßislnb»!0 4l7 5« de>tu iiinz Aubweis 200 sl. ö. W, Z.b'/<"/s. . , . l8U--42l-50 belto Salzlnira-Tirol «NO fl, 0. W. S, k>°/<>.....418-420 — ltremstlll-Äahn 2UU u. 2<>uo Kr, 5°/,....... 189 - 19« — Geld Ware Z»m Staate zur Jalilnng Nber-uommene Villnbllhu. Priorität»» ßdligaliuutu. Nühm. Westbahn, En>. 1895, 400, 2N0!»U. 1N.«00'!r 4»/„ 95 1« 9L'l0 Elisadeil, B»hn «>!« u. 3000 M. 4 ab 10°/^......lie>l>l17-«5 Liisalieih-Äahn 400 u. 2U0U M 4°/u........l14 50l1li-!>0 Ferdlnands-Norbuahu Em. lUXU 9L — 97— dettu lim, 1U0> 96' Galizischc Narl Ludwig-Bahn ^div Lt,) N!l>. '!«/„. , , !»4 70 9570 Unss,-galiz, Bahn 200 sl ü. 5»/, l«4 50 l«5 50 detto 400 n. 5000 Kr, 3>/,<>/<, 85 7,'. «u 7K Vo, arl beiger Bahn Em 1884 (div. Lt.) S'lu. 4»/<,. . . 94-90 95 90 Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone. 4»/, ung. Goldrente per Nasse til lib ill-95 4«/„ delto per Ultimo lii 70 llll'U 4/n unnai, Nente in »roncn- wanr. stfr, per nasse . , 8170 819» 4«/„ dello per Ultimo 92 92 20 ll'/^/o detli) per Kasse . 8l 90 8210 Un>,ar. Präinien-Anl, il 100 fl 22» 23i-detto ll 50 j>. 227 90 23,1-90 Theih «eq. Lose 4»/« . . , , >b»-- n,ü -!«/<> unnar, Grnndentl.-Oblig, 92 40 V340 4"/»lroat, u. slav. Gidcntl.-Obl. 93 50 94-50 Andere öffentliche Anlchcn. Voön. La, bes-Anl, idili.) 4°/„ , !,U'30 93-30 Boüu.-Helceg, Eiscnu.-Lanoes- AiUehen ,dil>.) 4>/2«/<, . , 3!!'65 100-65 5'7„ DonauRea, Anleihe 1878 102- 103 - Wiener Verlehrs-Anl. , 4°/„ 9440 95-40 detio 1900 4°/, !^4 40 !>5'40 Änlehen der Ttadt Wien . . 99'75 lOO-?,', betto (2. oder G.) 1874 120— l2i- detto (1t<94) .... 92'55 93 ü,'> detto (Was) v. I 1898 , 9ü'3b 9 85-40 detto (I»U,-A.)V I 1W2 95-30 U8 30 Vürseban-Änlehen verlusb, 4°/„ 9H-25 982b Nnssijche Slaaisanl, 0. I, l906 f, 100 Nr, P, K, . . b«/a l03-80 l04-30 dettu per Ultimo . . b«/« —- —-— Änlli. Staats Hypothelar-Anl. 1892.....U"^ l20 —121'— Gelb Ware Anlc>. Ltaats Gulbanleihe 1907 f, 100 Kr.....4'/2°/<> 92 90 93'9» Pfandbriefe ufw. Äodcnlr,,alln,üst.i,5uI.vl, 4»/„ 94- 95- Bühm, Hlipolhelcnb, verl, 4°/„ -80 g> ntral Äod,-»red.-Äl,, österr , 4b I, veil. . . . 4>/i«/<, I0l-in ic>2 l0 detlu <>b I. uerl. . . 4°/„ 9e-. >-ß-8N Nred, Inst.,oslerr„ f, »erl,-Unt, u, Vfjentl, Alu, Nat, H, 4"/„ 92 75 93 75 Lanbesb. d. nü», U'alizien und Lodom. 57'/,^ I. rültz, 4°/„ 93'5<> 94 bU Älähr Hupoihelenli, ver!. 4"/„ >o^— —' — N österr.La»dei!Hi,p,-Anst,4°/y >,,',— 9S-^ deüo inll,^/„Pr uerl,3V,"/,> «»'^ »''- dclto N,-3chlild>ch,uerl.3'/2'/<) 6'-90 88W , dcüo Verl. , . , 4°/« 94-!ib 95-25 Osterr, »»gar. Van! b0 Jahre verl, <««/<, ü.W..... 9ft-- 99-- dettu 4°/, «r...... 98 20 9920 äparl.. erste üst., «0 I. Verl. 4«/ 99 35 W»-3ü Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. Osten. Nuldwestb, 200 fl, L. —-— — — ^taaloliahü H00 ,^r..... —-— — — äüdbah» il 3°/u Iänner-Iuli 50N Fr. (per S>) , . . 2«4- 2«».' Tüdbahn tl b"/„ 200 fl, S. 0. G. 11U 6l> 117 65 Diverse Lose. Dtrziül'lichl ßoje. 3°/u Aodcnlrebit-Lose Em. 188N 301 50 307 50 dctlo Em. 1889 294-50 300 50 k°/n Do»au-Renul,-Lose t00 sl, AW's>0 3> u 5l> 2erl>.Präm.-Anl,p ivoFr,2°/n ^»-- »35- zlnnlrzin«lich» Lose. Vudap,-Basilila (Nombau) b fl. 4»>b0 5250 Nrcditlose i«l) fl...... 539- 549-- Clan, Lose 40 fl. nM. . . , 217— 227 — Oicner Lose 40 sl..... —-— — — Palsfl, Lose 40 fl, KM. . . . 26b- 28b- Noten Nreuz, üst. Ges. v. 10 ,1, 92 50 98-50 Ituten Krrnz, nng, Ges, u. ü fl. 62-5» <>8'5» Nndulf-Lose !N N...... 70- 7li- Zlllm Lose 40 fl. KM, . . . 271-281-Türl, E,-Ä,'«nl.-Präm. Olilig. 400 Fr, per »asje . . . 2bb?5 2k.8-?5 dello per Medio . . . 2K7-15 258 lü Geld Ware Wiener tiomm.-Lose v, I, 1874 536— 54l> -Mw, Lch d 3°/„ Präm-Lchuld d. Aodenir.-Anst, Em. l8!i9 131- 141- Altien. Iranliport'Unternehmunge». Aussig Teplii)cr Eisenl' 500 fl, 1895'- 1903 — Vöhiniichc Nuidliahi, ,5« fl. . --- . — Äusckliehrader E,!« 5U0sl,NM 2401—2414 — detlo ll'l, U, 200 sl, per Ult, 398 — 1005-Tonan - Nampfschiffahrts - Ges , l.. l !. priv . b<»0 sl NM, Ü68-— ll'«'- Dnx-Bodenlmcher E,-B, M>> N, 59!'-— l!N3'- ^lldinands ^lordb. ><>0»s>,KM. 5l40- ül?>>-Naschn» -Oderbergcr Eijenbahn 200 fl. S....... übb - 3b7- llemb,- Czern -Iassü-Eisenbahn- Gesellschaft. 200 fl, L , b«0— b«5'b!» Lluyd, ö!'t,, Trieft. 50l> f!., NM H89-— 591- Oslerr, Nuidwcsibahn 200 sl, Z. — - —- — delto (ül, l<> 200 s>. S p, Ult. —-- — - Prall-DuxerEilenl,, tlwfl.abssst 2-^9'- 230 - ^taalöeijenb 2ü« sl, S, per Ult, 749 75 75" 75 Liiduahn 2N0fl, Tilber perUlt 11870 N97N Liibnurddentschr Verbinünngsl! -'0Nr........ 105 — 1,0 - Uiiliar Westbahn (Raab-Graz) 2,'N fl >-....... 403 - 405- Wr, Lol»lb, Altien-Ges, 200 fl, 2b3- 257- Banlen. Nnglo-Österr. Naiil, 120 sl. . 319-bl' 320bU Banlverein, Wiener Per Kasse. - — — - betto per Ullimo bb4- 555 — Vodenll'Anst üst,, 300 Kr. . 1330 — l33l> — Lniuachcr Nreditl,an! 40« Kr, , 470 — 470- Zentr Vod, Nredu! üst,. 200 sl, b«9— 572-Nreditanstalt siir Handel und Gewerbe, 320 Kr. per Kasse --- —- - detto per Ultimo S6925 670 25 Nrrditbanl, un„. aUg.. 200 fl, 8»il-7,'> 8U27H Deposilenbanl. allg,, 200 fl , 4U8— b00-Eslompte - Gesellschaft, nieder- östrrr,, 400 Kr..... 781— 70450 Giro- », Kllssenvereill, Wiener, 20» fl........ 463— 467- Hi'polhelrnbanl, öst,2U0Kr, 5°/» 34(1— 344-Länderl'anl, üslerr,, 200 sl., per Nasse....... bX540 538-10 dettu per Ultimo 53525 53e-2b ,,Mcrtnr". Wechselstnb. Alürn- Gesellschaft, 2IW sl, , . , «48— 652 — Osterr,-iina,ar, Van! 1400 Kr, . 1875 —1885 — Geld Ware Unionbanl 20« fl...... <>4l'-'!0 l!41 50 Unionbani. bühmische ll>0 fl. . 28l- ^83- ^rrtehrsbanl, aNa. 140 fl . , 37? 75 37875 Industrie ZlnttlNtlimungtn. Banarsellsch., allss, öst,, lno fl. 344- 34«-- Vrüxrrnolilenberuu, Ges, I00fl, 764- ?<>» -liisenImhnucrlchri-Änstalt, üst,, U,0 il........ 460- - 4N2 — Eisenl'ahnw-Leihg. erste, loofl, 193 l9b — , Elliemnhl ', Papiers, », V. G. U'0 sl........ 219' 221-K0 Elrllr.-Ges., allss, llsterr., 200fl. 4»8-50 410 k>0 Eleltr.Geiellsch, inter» 20» fl, —>— — — Elel r, Gesellsch, Wr. in Liqu —— --— Hirlenberner Patr.-, Zündh, u, Me,,-Fal>ril 40« Nr. . . 1180 — 1l3.>> — Liesingcr Vl-anerei 100 fl, . . 23S-- 237 — Muntan-Ges , öst, alpine 100 fl. 7L8 .^0 7!!9 50 „PoldiHüllc' , Tieüelgxsistat,!- F.-A.-G. ^0« sl..... 54b- 550 — PsallerEiicn-Industrie Gesellsch. 200 !l........ 2600- Ll,«,',- Nima - Murann Salao-Tarjaner Eijcnw, 1»0 fl..... 671 !!0 <>72'90 Tal^o Tarj, äteinluhlen 10» fl, 641- 644-— ,,2ch!üa,l!NÜI,I", Papiers., 200sl. —-- —-— .,Schub»ica". A,-G. f Petrol.- Industrie, 50« N'r. . . , 49»-— 49N — .,2tel!rermiihl'',Pnpierl,>i.A,G. 507-- 5lU — Trifailer Kohlenw, — dl-üu per Ultimo . . . 363 - 367 — Wassrnf-Ges., österr., lN0 fl. . 731- 73l>-> Wr. Vaussesellsäiast. 100 fl. , 23^— l»5'-- WenerbeM Ziesself. Alt-Gcs. 8Ü6 — 83850 Devisen. Kurze Zichlln und Scheck». Amsterdam....... i9l» — l99 25 Deutsche Aanlplähe . , . . il?55 11775 Italienische Banlplähe , . . 94 80» 94-95 London........ LjN'Nü 240 »l> Paris......... >i5 — 95 ^>> L>, Petersburg...... 253- 254- Iürich und Basel..... 95,—« 95-l5 Valnten. Dnlate»...... il»? 1139 20 Franten-Ttücle..... 1!! 03 19 05 20-Marl Liücte...... 23üU 23-55 Denlsche Ncichsbanlnotei, . . ,17-55 117-75 Italienische Vanlnoten . . . 9l-«o 95 — Rubel-Noten...... 253 2-54 I Eln- und Verkauf s von Fönten, Pfandbriefen, Prioritäten, I Aktien, Losen etc., Devisen uitt r«*iut„ I__________Los»Versicherung._______(» JT O. Mayer " EU . Oktober 189b', R. G. Bl. Nr. 220, aufgefordert, die Anzeige über die Bezugsberechtigten (auch Privatbedienstete ohne Unterschied der Benennung als Privat-beamte, Gehilfen, Arbeiter, J)iener, Dienstboten usw.), unter Angabe des Namens, des Wohnortes und der Beschäftigung derselben, dann über die Höhe und Gattung der im Jahre 1910 ausbezahlten ^Bezüge bei der Steuerbehörde 1. Instanz, in deren Sprengel sich der Wohnort des Dienstgeljern, beziehungsweise der Sitz der Unternehmung befindet, und zwar: in Laibach bei der Steueradministration und um Lande bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft bis 31. Jänner 1911 zu überreichen. Über Ersuchen kann gestattet werden, die Anzeige bei jener Steuerbehörde einzubringen, in deren Sprengel der Bezugsberechtigte seinen Wohnsitz hat. Im Sinne des § 1C7 des Gesetzes sind auszuweisen: Gehalte, Personal-, Aktivi-tätszulagen, Quartiergelder, Remunerationen, Löhne usw. in Geld oder Naturalien, ohne Unterschied, ob der Bezug zur Pension anrechenbar ist oder nicht; Beiträge, welche Weltgeistlichen und Mitgliedern regulärer Kommunitüten aus öffentlichen Funden oder von Gemeinden zum Unterhalte zugewiesen sind, Tantiemen, Präsenztaxen, Kollegiengelder, Prttfungstaxen, Stolugehüh-ren, Akkord- und Stücklöhne, Provisionen u. dgl. (als veränderliche Bezüge); endlich Ruhe- und Versorgungsgenüsse- aller Art. Bei feststehenden Bezügen ist deren Ausmaß zur Zeit der Erstattung der Anzeige, bei veränderlichen Bezügen derjenige Betrug anzugeben, welchen dieselben im ab- gelaufenen 1] a lire, das ist in der Zeit vom 1. Jänner bis ',)\. Dezember 1910, erreicht haben. Haben feststehende oder veränderliche Bezüge nicht während des ganzen Jahres bestanden oder im Laufe des Jahres eine Änderung erfahren, so ist die Art (Dienstantritt, Erhöhung oder Verminderung der Bezüge, Dienstaustritt) und der Zeitpunkt dieser Veränderung (der Tag, an welchem diese Änderung eingetreten ist, beziehungsweise der Tag, von weichern an oder bis zu welchem die Betrüge zur Auszahlung gelangt sind) sowie der .Jahresbetrag und der tatsächlich zur Auszahlung gelangte Betrag anzugeben. Die Drucksorten zu den Anzeigen werden bei den genannten Steuerbehörden I. Instanz sowie l>ei den Steuerämtern unentgeltlich verabfolgt. Die Rechtsfolgen der Nichteinhaltung der obigen Frist sind im § 243, Z. ü, beziehungsweise im § 244 des Gesetzes festgestellt. Unrichtige Angaben oder Verschweigungen in den Anzeigen werden nach § 240, beziehungswei.se nach § 241 des Gesetzes bestraft. K. k. Finanzdirektion. L a i b a c h , am 29. November 1910. St. 4169. Razglas c. kr. finanènega ravnateljstva za Kranjsko z dne 29. novembra 1910, st. AI 4169 iz leta 1910, radi vroèitve naznanil 0 leta 1910. izplaèanih službenih prejemkih za pri-redbo osebne dohodnine za 1911. leto. Oriebe, korporaeije, zavodi, družbe in drustva, blagajnioe itd. v kronovini Kranj-ski, ki so zavezane izplaèevati place in po-kojninske užitke v znesku presegajoèein 1200 krön na leto za eno osebo, se po § 201. zakona z dne 25. oktobra 1890. leta, št. 220, drž. zak., pozivljajo, da vložè naznanila o upravieenih prejemnikih (tudi zasebnih uslužbencih ne glede na njih naslov, ali so zasebni urnduiki, pomoeniki, delnvci, sluge, posli itd.) z napovedbo njih imena, stano-vališca in posla, potem o višini in vrsti v letu 1910. izplaèanih prejemkih do 31. januarja 1911. leta pri davöni oblasti 1. vrste, v katere okrožju se stanovališèo službodajnikovo, oziroma sedež podjetnika nahaja, in sicer: v Ljub-ljani pri c. kr. davèni administraciji, na deželi pri c. kr. okrajnem glavarstvu. Na prosnjo .se dovoli vložitev naznanila pri oni daveni oblnsti, v katere okrožju je stanovališèe upravieenega prejemnika. V zmislu § 107. zakona je izkazati: place: osebne doklade, aktivitetne doklade, stanarine, remuneraeije, inczde itd. v de-narju ali priroduinah (naturalijah) ne glede na to, ali sc prejeinki vpoštevajo v pokoj-nino ali ne; prispevki, ki so za prehrano odkazani svetnim duhovnikom in udom re-dovnih .skupšèin iz javnih zakludov in od obèin; tuntijcme, odre.dbine za navzot-nost, kolegnine, preskusnine, štolne pri.stojbine, mezde. po dogovoru in kosn, provizije i. e. (piemen) jivi prejeinki); konèiio pokojnine in preskrImitie v.sake vr.ste. Na])rej ustanovljena (stalna) placila so po njih meri ob èasu naznanilti, pre.nienljivi prejeinki pa v istem znewku izkazati, ki se je dosegel v preteèenem letu, to je za èas od 1. januarja do 31. dccemlwa li)10. leta. Ako stalni ali premenljivi prejeinki še niso trajali eno celo leto, ali so se tekom leta preinenili, je napovedati niiein (nastop službe, povišek ali pomanjšanje prejemkov, izstop iz službe) in eas njih izpremembe (dan, ko je prememba prièela, oziroma dan, od katerega ali do katerega so se izplaèali prejeinki) kakor tudi njih letni znesek in istinito izplaèani znesek. Tiskovine za naznanila se dobivajo brez-plaèno pri imcnovanih davènih oblastih I. vrste in pri c. kr. davenih uradih. Ako se naznanilo ne pod« v predpisa-nem roku, so pravni posledki doloèeni v § 243., št. 0., oziroma ^ § 244., navedenega zakona. Kdor v naznanilu kaj neresnienega pove ali kaj zamolèi, se kaznuje po §§ 240. in 241. zakona. C. kr. finanèno ravnateljstvo V Ljubljani, dne 29. novembra 1910. (4G18) Z.31.194. Kundmachung der k. k. Landesregierung für Krain vom 17. Dezember 1910, Z. 31.194, betreffend die Regelung der Einfuhr von Vieh und Fleisch aus den Ländern der hl. ungarischen Krone nach Krain. 1>;i,- k. k. Ackcrbauininisteriuiu hat mit der Kundmachung vom 14. Dezember 1910, Z. 49.080/9193, hinsichtlich der Einfuhr von Vieh und Fleisch aus den Ländern der hl. ungarischen Krone nach den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern auf Grund des § 5 des allgemeinen Tierseuchen-gesetzes vom (5. August 1909, R. G. Bl. Nr. 177, und der Ministerialverordnung vom 10. Februar 1910, R. G. Bl. Nr. 30, im Nachhange zu der Kundmachung vom 17. November 1910, Z. 43.992/8034, nachstehendes angeordnet: I. Wegen Bestandes von Tierseuchen in den Grenzbezirken, und zwar: a.) Der Maul- und Klauenseuche in den Stuhlrirhterhezirken Nameszto (Komitat Arva), Liptöujvnr (Komitat Lipto), Ta-raezviz, Tiszavölgy (Komitat Msiramaros), Miava, Szakolcza einschließlich der gleichnamigen Stadtgemeindc, Szenicz, Vägujhely (Komitat Nyitra), Felsüpulya (Komitat Sopron), Bicscse, Kisuczaujhely (Komitat TrencsC'n), Köszeg einschließlich der gleichnamigen Stadtgemeindc (Komitat Vas), Alsölendva, Csaktornya (Komitat Zala), lloinonna (Komitat Zemplen) in Ungarn ist die Einfuhr von Klauentieren; b) der Schweinepest in dem Bezirke Gradac (Komitat Lika Krbava in Kroatien-Slavonien) und c) des Schweinerotlaufes in dem Stuhl-riehterbezirke Muraszombat (Komitat Vas) in Ungarn ist die Einfuhr von Schweinen; d) der Schafpocken in den Stuhlrichterbezirken. Vis6 (Komitat Mnramaros), Kes-mark einschließlich der Stadtgemeinden Kesmfirk, I^eibicz mid Szept:sbela, Szepes-ofalva (Komitat Szepes) in Ungarn ist die Einfuhr von Schafen aus den bezeichneten Grenzbezirken nach den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Landern verboten. II. Wegen erfolgter Einschleppung von Tierseuchen ist verboten: a) Wegen Einschleppung der Maul-und Klauenseuche die Einfuhr von Klauentieren aus den nachstehenden Stuhlbezirken: Izavülgy, Tiszavölgy, Sziget einschließlich der Stadtgemeinde Maramnros-sziget (Komitat Msirainaros), Nyirbatoi' (Komitat Szabolcs), Mstteszalka, Nugy-banya einschließlich der Stadtgeuieindin Felsöbftnya und Nagybsinya, Szinervaraly«-(Komitat Szatmsir), Czelldömölk, Felsöör,