Anbacher Seituna. .1"I »"A. Donnerstttg am 21. Juni FOA». ^'^^^ I^e^?^'7Ve!^ r^^M2^^ '"^^' '"'"^ l" e,^.Uge^.A^^^?:iu^n^w!!m^g^e^^1 Politische Nachrichten Hcrwgthum Kram Hlaibach, «m 20. Juni. I8 4tt. Vom k. k. Telegraphenamte der südlichen Inspection ist heute um 12 Uhr 54 Min. Mittags vom Herrn Generalmajor Standeisky in Trieft an Seine Excellenz den Herrn Landcsgouvcrneur folgende Telegraphische Depesche eingelangt: Ancoua hat »ach einer heftigen Veschie« siung am ll H< Juni Abends capitulirt, «nd am ltt d< sind von unsern Truppen Stadt u»d Forts brfttzt wurden. Laib ach, am 19. Juni. Heute in der Nacht ist die ganze hiesige (Garnison eiligst ausgerückt. Man sagt, daß sie gegen Stein gezogen ist, wo die kürzlich nach Italien abgeführten, auf demMar-sche aber durchgegangenen Honucds vorbeikommen sollten, um sich dann über das Tucheiner-Thal nach Steiermark zu begeben. ^ Abends ist das Militär schon wirdcr zurückgekehrt, ohne daß es auf die verfolgten Honvcds gestoßen wäre. Laib ach, am 20. Juni. Heute Nachmittag um 3 Uhr ist das hier gewesene Bataillon unseres vaterlandischen Regimentes nach Ungarn admar-schirt. Die Freiheit und die 3l„ sseu. (»>-. cl. <>.) Es hat eine Zeit gegeben, wo auch der gemäßigte Liberalismus sich in mißtrauende Opposition gegenüber der Regierungspartei stellen durft,, wo eS am Platze war, zu fragen, wie es mit den Errungenschaften steht, ob man Kraft und Willen hat, zu reformiren und sich rcsormiren zu lassen. Jetzt ist's anders geworden. Die Tngt der politischen Parteiungen sollen für uns vorbei seyn. Wie einst ein Senator, im Graichen-Tumulte den zögernden Römern zurief: »zu mir, wer das Vaterland retten will,« dasselbe vuft nun die natürlichste Politik dein Ocsterrcicher zu, und wer den Augenblick begreift, wer stärker ist als der unselige Fractionsgcist, der uus solange besessen, der wird den Ruf verstehen und ihm wil-' lig folgen. , Was uns zu solcher Ueberzeugung zwingt, ist ^ nicht, durch Kanonendonner aufgefrischter Servilis-mus, es ist nicht die Folge der Niederlagen der Ultras , es ist nicht die Politik der Nothwendigkeit, nein! sondern es ist das Facit des gesunden Menschenverstandes , der lieber eine sich ü berstürzende Partei aufgibt, als sich selbst. Ich weiß, daß gerade solche Männer, die es zu nichts ängstlicher scheuen, als den Schein des Renegaten-thllms, daß sie oft nur der zähe Faden der Con-sequ^nz an die Fahne, zu der sie einmal geschworen , festhält. Ader sie mögen sehen, ob sie bei so ehrenhafter Gebarung um ihr Ideal nicht betrogen werden; sie mögen aufsehen, ob die Leitmän-ner ihrer Partei das Programm, für das sie eingestanden, nicht changirt haben; —sie dürften denn bald erkennen lernen, daß auch der Freiheitstrieb eine Tugend ist, die durch Ucberschwung zum Verbrechen , zur Thorheit wird. Und so erging es dem Liberalismus vom Jahre 1848. Was ist aus diesem guten, ehrlichen, brauchbaren Liberalismus, der vor einem Jahre uns Alle aufgejubelt und durchgeistcrt hatte, geworden! zu welch' Ungcthüm hat sich dieß vielversprechende Kind einer glücklichen Völker-Aufwallung ausgewach-sen? — Sehet in sein Lager hinüber. Alle, der Humanität feindlichen Elemente sind dort beisam-,men, alle Abfälle der Civilisation finden dort ihren Platz. Aus den Cloaken des Verbrechens, aus den Höhlen der Prostitution hat man sich die Gäste, zum Frcihcits-Banquet geladen! — Es ist wahr, auch das Christenthum hat sich in seinen Uranfängen an den schlichten Mann gewendet, aber nie an den schlechten. Es ist wahr, große weltum-staltende Ideen wachsen immer aus dem niedern Volke in die höheren Schichten der Gesellschaft empor; aber man geht zu tief, wenn man den Samen der Zukunft in die Furchen der Arreste streut, und von da aus gute Früchte erwartet. Was ist von dieser Partei zu hoffen? Ohne Halt, ohne Ziel, ohne bewältigenden Lritmann wälzt sie sich fort, nach den blutigen Gesetzen der Revolution, biß sie mit furchtbaren Krisen doch! endlich sich aufreiben und erliegen wird. Alle brauchbaren liberalen Elemente, den entgegenkommenden Willen der Fürsten, die Anwartschaft auf die Erftrel'lmgel, der Parlamente. Alles hat diese Partei verschlungen und nutzlos gemacht. Mit Begeisterung brachte ihr das Volk Haus und i Hof, Blut und Leben, und sie nährte damit nur ihren republikanischen Starrsinn, und wirfl's in den Schlund ihrer politischen Zwecklosigteit. Und wenn dann endlich die letzte Schlacht.-linie dieser Ultra-Liberalen weicht, wenn ihr letz-t,s Pulver verschossen ist, dann wird die Freiheit schachmatt dastehen, verlassen von Betriegern und Betrogenen, und es wird doch zuletzt vom guten Willen der Regierungen abhängen, sie zu dulden, Ne möglich zu machen. So liegt das ernste Spiel. Wer kann da einen Augenblick zögern, sich seineil Platz zu wählen? ^st's Verrath an der Freiheit, jene Partei zu lassen, die sie verrathen oder wenigstens mißverstanden? Ich weiß wohl, wie schwer es geht, sich von der gewöhnlichen Ansicht, daß dort die Freiheit ist, wo die Opposition steht, loszumachen; lch fühl's, wie schwer es überhaupt wird, ein politisches Vertrauen zu fassen nach so vielem politischen Unglück! Aber die Erfahrung soll sich Jedermann aus dem Schiffbruchc seiner Hoffnungen geholt haben, daß die Realisirung freier Institutionen nicht guc gelingen will durch die radicale Allei n-X ha tigs'ei t des Volkes und seiner Helfer. Die Menge und ihre Lieblinge haben den practischen Tact nicht den die feine Kunst des Regierens fordert, und täglich bewahrheiten sich die staatsklugen Worte 5lonl<^.,l6,i'«i »Das Volk hat bald zu viel Thätigkeit, bald zu wenig davon. Manchmal stürzt es mit 100.000 Armen Alles übern Hausen, und dann wieder kömmt es mit 100.000 Füßen nicht weiter als ein Insect.« Den Impuls zu Reformen mag und pflegt in der That das Volk zu geben; soll aber das Werk gelingen, soll die Rcvollution ein Resultat abwer-fen, so muß in das gährende Chaos der Volkswünsche das Licht, die ordnende Kraft von Oben kommen. Unter den Maßregeln, die Oesterreichs Staats-lenker unlängst ergriffen, will keine fleißigere Erörterung , als die Intervention und zwar deßhalb, weil wir lange gewohnt waren, nicht daran zu glauben, und weil es Pflicht der Nächstenliebe ist, manchem Alt-Liberalen aus seiner politischen »er-stimmung zu helfen. Daher hier ein Paar Zeilen davon: Die Politik hat auch ihre Kleingeisterei, ihren Aberglauben, und die altherkömmliche, uns viel» mal eingeleierte Ansicht über das feindselige Wollen und die gefährliche Stellung Rußland's zu dem Westen trägt die augenfälligsten Spuren davon. Wir werden uns über die Allgemeinheit dieses Glau-bens weniger wundern, wenn wir berücksichtigen, das Napoleon uud Borne seine Propheten waren, und daß die Menge und darunter die Besten, Alles gerne nachbeten, was dem Genie einfällt. Wir werden finden, daß die Democratic mit seltener Geistesgegenwart es verstanden hat, diesen !><»?,«»' „»«»c"-vili«:«,« zu ihremZwecke zu benutzen, dadurch, daß sie alle westlichen Potentaten in eine völkerfeindli-che Wechselbeziehung zum Newa - Haiser stellte, und so schlau das Princip untergrub, das ihr im Wege steht. Aber es ist hohe Zeit, loszumachen vom Gän-gel absichtlicher Publicistik und auf eigenen Füßen zu stehen! So wie wir einerseits in der Kossuth'schen Re-publik nur das traurige Manöver eines ehrsüchtigen Genius, das alle Hebel der Revolution mit beispielloser Gewandtheit zu bewegen versteht, sehen, so betrachten wir andererseits die russische Intervention als das, für was sie sich ausgibt, als Alliance gegen einen gemeinschaftlichen Feind. Und gesetzt, es wäre diese nachbarliche Bereitwilligkeit nur die Larve, hinter welcher sich moscovitischer Ehrgeiz versteckt, so fände Oesterreich in seiner europäisch-politischen Wichtigkeit und in den li. ^ beralen Sympathien des Westens leicht die Mittel , um übertriebene Ansprüche in ihre Schranken zurückzuweisen, und weiters ist die österreichische Diplomatie wahrlich zu viel erfahren, alS daß sie sich durch ein so plumpes Spiel dupiren ließe. Zudem besitzt unser erlauchtes Habßburg ein zu altergeheiligtes Kaisergefühl, ein zu tiefes Bewußt-seyn seiner im Volke wurzelnden Kraft, als daß es Bedingungen einginge, die den alten Purpur entweihten, als daß es unter was immer für ei-ner Constellation sein Kaiserwort vergessen könnte! Halten wir an der wohlthuenden Ansicht fest ' die Freiheit ist unsterblich. Sie läßt sich durch Al-liancen nicht wcgdiplomatisiren, sie steht fester als unser Vertrauen auf sie. Wohl aber können Bürgerkriege noch langc die herrlichen Früchte vorent-halten, die sie nur bei friedlicher Entfaltung in die Hütte der Armuth, in die Werkstätte des Bür. gerö und in die Studierstube des Denkers bringt. 374 ren. Man weiß bereits, daß Emmissäre das Land in allen Richtungen durchziehen, um Mißtrauen gegen die Regierung und gegen den König zu lenken, und die geistesbeschränkten Bauern Behufs democratischer Wahlen zu bearbeiten, welche Umtriebe sie durch Verheißungen und Geldspenden unterstützen. Die jüngste Vergangenheit sollte doch die Wähler vorsichtig machen, und ihnen die Augen öffnen über den Nutzen, welchen der Nation die frühere democratische Kammer gebracht hat. Möchte auch die Regierung ihre Pflicht wahrnehmen und kräftig diesen Unzukömmlichkeiten begegnen, durch deren Duldung sie sich selbst die Grube gräbt, und die Nation den Gräüeln der Anarchie zuschleudert! Heute ist nachstehende Kundmachung erschienen: Einige Uebelberathene haben es am gestrigen Abende versucht, die öffentliche Ruhe durch lär-^ mende Zusammenrottungen zu stören! Die Negierung ist entschlossen, die Erneuerung ähnlicher Auftritte nicht zu dulden; alle rechtlichen und friedfertigen Bürger werden demnach aufgefordert, sich von ähnlichen tumultuöscn Ansammlungen ferne zu halten, weil gegen dieselben mit der ganzen Strenge der Gesetze eingeschritten werden wird. Nömische Staaten. Rom. Details über die Vorgänge vor Rom bringt der »Corriere Mercantile« vom 9. Juni. Mit dem am 7. von Civitavecchia abgegangenen Dampfer »Castor« sind folgende Nachrichten eingelaufen-. Eine ruhmreiche Waffenthat hat Statt gefunden. Die Franzosen hatten bei S. Pancrazio Bresche geschossen, und versuchten zwei Mal im Sturm einzudringen; beide Mal wurden sie durch die unerwartete Tapferkeit der Vertheidiger zurückgeschlagen ; jede Waffe wurde im Gefechte gebraucht ; es kam zum hitzigen Handgemenge, und selbst die Trastcveraner, wuthentbrannt über die Verwüstungen, welche das schwere Geschütz der Franzosen in ihrer Vorstadt angerichtet, stellten sich in die erste Reihe der Kämpfer; die Begeisterung war so allgemein, daß selbst Weiber und Kinder sich an dem Gefechte bctheiligten. Auch die gleichzeitig im Norden und Süden von S. Pancrazio unternommenen Angriffe anderer französischer Colonnen waren völlig erfolglos geblieben und die Franzosen überall zurückgedrängt worden. Briefe aus Civitavecchia schildern die Unzufriedenheit und Niedergeschlagenheit der dort garniso-nirenden Franzosen mit den düstersten Farben; sie suchen die Größe der französischen Verluste mög' lichst zu bemänteln; man weiß jedoch allgemein, daß auch die Kämpfe am 5. sehr nachtheilig fu'r die Franzosen gewesm; fünfhundert ihrer Verwundeten, die den Transport ertragen konnten, sind bereits nach Civitavecchia gebracht, und von dort nach Corsica eingeschifft worden. Die Ankunft mehrerer französischer General-stabsoffizlere gibt zu der Vermuthung Anlaß, daß das Hauptquartier wiedcr dort aufgeschlagen werden dürfte. Man will wissen, daß Oudinot sich gegen Palo zurückzöge, daß seine Truppen unzufrieden, demoralisirt, durch die Hitze und Strapatzcn in einen kläglichen Zustand versetzt seyen, und daß ihr Befehlshaber einen sechstä'gigen Waffenstillstand begehrt habe, ihm aber nur wenige Stunden zum Begraben seiner Todten bewilligt worden seyen. D e ut j ch l a n 5 München, 11. Juni, 10 Uhr Vormittags. Die längst erwartete Auflösung unseres Landtags ist erfolgt. Vormittags nach 9 Uhr eröffnete der zweite Präsident, Ministerialrath Feder, die 23ste Sitzung der Abgeordneten. Am Ministertische waren die Minister Ringelmann, v. d. Pfordten und General Lüder; letzterer allein ^in Uniform. Das Protocol! der letzten Sitzung wird vcrlesen und so. fort genehmigt. Dr. Heintz, der erst kürzlich aus der Pfalz zurückgekehrt ist, gibt zu Protocoll, daß er sich der von Willich vor acht Tagen abgegebenen Erklärung und Beschwerde bezüglich der Stellung der Pfälzer Abgeordneten anschließe. Die heute sehr umfassende Tagesordnung würde nun zunächst zur Vortragserstattung, Berathung und Schlußfassung über die Kolb'sche und Willich'sche Beschwerde gegen das Kammerpräsidium und hiermit zur Entscheidung über die Frage der Betheiligung der Pfälzer Abgeordneten führen. Da begehrt der Cultus-Minister Dr. Ringelmann das Wort, besteigt die Rednerbühne und verlies't unter allgemeiner Spannung und selbst tief bewegt, folgende königl. Ordonnanz: „Maximilian II. von Gottes Gnaden ic. Unsern Gruß zuvor, Liebe und Getreue! Wir finden Uns bewogen mit Bezugnahme auf §. 27. Tit. Vll. der Verfaffungsurrunde die Versammlung des gegenwärtigen Landtages aufzulösen, und behalten Uns vor, eine neue Wahl der Kammer dcr Abgeordneten innerhalb der durch die Vcrfaffungsurkunde bestimmten Zeit vornehmen zu lassen. Wir verbleiben Euch mit königlicher Huld und Gnade gewogen. München, 10. Juni 1849." Der Präsident erklärt, daß ihm hierauf hin nichts weiter zu thun bleibe, als die Sitzung zu schließen. Es geschieht. Saal und Gallerten leeren sich ^ alsbald in ziemlicher Lebendigkeit, doch mit völliger Ruhe. Der Eindruck der Auslösung scheintauf der linken Scite fast ein freudiger zu seyn. Um il ' Uhr wird eine Neichsrathssitzung Statt finden, um die gleiche Mittheilung entgegenzunehmen. Das Ausiösungsoecret wurde um l i Uhr auch der Kammer der Rcichsrä'the mitgetheilt. Die Sache überraschte nicht. Nrichsrathspräsident Freiherr von Stauffenberg dankte mit wenigen Worten für das ihm geschenkte Zutrauen und sprach die Hoffnung auf baldiges Wiederzusammentreten unter glücklicheren Zeitumständcn aus. In ein von ihm dcm Könige gebrachtes Hoch stimmten die Reichs rathe mit voller Kraft ein. Frankfurt, 10. Juni Der Ministerpräsident dcsReichsministen'ums hat eine Note an das k. würt-temb.Gesammtministerium erlassen, in welcher er unter Berufung auf seine frühere Erklärung, daß das Neichs-Ministcrium die Befugniß der Nationalversammlung zur Verlegung nach Stuttgart nicht anerkenne, im Namen der Centralgewalt ausspricht, daß selbe in der von der ehemaligen Nationalversammlung dccretirten Einsetzung einer sogenannten provisorischen Regentschaft eine Verlassung des gesetzlichen Bodens und die Betrettmg der Bahn zu offener Anarchie erblicke, der Errichtung eines ncbcn ihr operirenden in ihre Befugnisse eingreifenden Erccutiv - Organes mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln entgegen treten werde, und auf die Mitwirkung aller deutschen Regierungen, insbesondere derjenigen rechne, in deren Gebiete jene aufrührerischen Bestrebungen zunächst ans Licht traten. Das Reichsministerium fordert demnach die k. württembcrgische Regierung zur Ergreifung der geeigneten Maßregeln auf, um jede Wirksamkeit der sogenannten provisorischen Regentschaft zu vereiteln, und verbindet damit die Erklärung, daß die provisorische Centralgewalt, falls die dortigen Mittel zur Aus-führung dieses Ansinnens nicht hinreichen sollten, sofort das Erforderliche anordnen werde. Frankreich. Paris. Der »Moniteur« vom 13. Juni meldet die Beschlagnahme der Journale »le Peuple," »la Revolution democratique et sociale,« „la vraie Repuvlique« und „la Reformc,« die angeklagt sind, zum Umstürze der Regierung der Republik und zum Bürgerkriege aufgefordert zu haben. Beiläufig 50 Mitglieder der Bergpartei halten unter der Benennung «Convent« ihre Sitzungen in dcm Conservatorium dcr Künste und Handwerker. Die Artillerie der Nationalgarde, unter dem Befehle des Hrn. Gumard, beschützt sie. Es wurde in der Straße la Lune ein Pistolenschuß auf den General Changarnier abgefeuert, der ihn glücklicherweise nicht traf. Das 21. Linien-Infanterieregiment rückte gegen den improvisirten Convent vor. Die Truppen sind voll von Enthusiasmus und rufen laut aus »es lebe Changarnier!" Der Präsident der Republik, dcr längs den Boulevards ritt, wurde allenthalben mit lauten Beifallsbezeigungen empfangen. Die »Indcpendance" vom 15. Juni meldet in einem Schreiben aus Paris 6 Uhr: Der Aufstand ist völlig mißglückt. Ich habe bereits der Haltung des Generals Cavaignac Erwähnung gemacht. Ich führe eines seiner Worte an, um den Mann völlig zu cha» raktcrisiren. Man wollte ihn fast mit Gewalt zum Elyfte^ pallast sühreri, um dort Zeugniß für seine so ehrenvolle Gesinnung abzulegen. Er verweigerte es hartnäckig, mit den Worten, »daß cr nöthigcnfalls vor dem Elifte sterben, aber nie das Innere desselben betreten würde.« 10 Uhr. So cbcn erfahre ich einiges über die Vorgänge im Quartier St. Denis. Nel dem Bazar Bonnc Nouvclle sind ungefähr 20 Flintenschüsse gewechselt worden, durch welche nur ein Mann todt» llch verwundet worden war. Verhaftet wurdm folgende Dcputirten : Deville, Magne, Daniel, Pilhes, Fargin, Fayolle, Boch, Vauticr (du Cher) und Suchet (du Var). Lrdrli-RolÜn soll durch die Gärten des Hrn. Pouillet, Directors dcs Konservatoriums für Künste und Handwcrke, entkommen seyn. Gleiches behaupt tet man von dem sehr compromittirten Pyat. Da das Signal zur Insurrection auch in mehreren Provinzen gegeben werden sollte, so hat die legislative Versammlung den Beschluß gefaßt, daß der Belagerungszustand, wenn es für nöthig erach» tet werden sollte, auch in den Departements verhängt werden könne. Im »Moniteur« und an den Straßen«"»«"!, eine Mcngc von Proclamatwnen, NelagerUllgsvo» schriften, Pcrmanenzerklänma, u. s. w. Auch Bona» parte hat cinc Proclamation gegm die Factions-manner geschleudert. Dic Druckeiprcssen der Journale „Peuple," »Re» volution," »Vraie Republique,« »Journal du Peuple" (conservatw) und wie es heißt, auch dcr »Demo-cratie pacisiqnc,« sind von del Garde der isten Nur» ! a/vwrhrll'gion zerstört worden, daher diese Journale heute nicht erschienen (Abd. B. z. W.) .^—.___^. , ^'—. ^". ^.^.^»..»..'^ ,, >" »,< «« Neuestes. Vom k. k. Telcgraphen-Amte der südlichen In. spection. Heute Abends ft Uhr ist vom Herrn Krieg«, minister in Wien an Se. Excellenz den Herrn Lan. dcsgouverneur folgende Telegraphische Depesche eingelangt: Die Hauptarmee des kniserl. ruffische« F. M. Fürsten Pa«kiewits ist i» vier Oownue« «ber die Gebirge den »8. Abe»dS in Vartfeld eingerückt Laibach, den 2N. Juni 1849. Teleftraphischer t5u„rs«Bericht vom 20. Juni 1849. Staatsscbuidvilschr^bungen »u 5 p^t. (in <3M. W Wxn. Giadl.«am».Odl, zu 2 l,2 ,,<^t. (in LW.) 50 Aerarla! » Oblinalionen der Stände F ^ von Oluelr.ick unlei und ob d" l zu 2 p5l. » (tnntz, von tollmen, Mäl,»»,,. l ». « 1<« " ^ «5,,si,„ , «le>.rm..ll. Käsnl,n, ^ „ 2 1>» .. ^ Va»l any»bot,n. London >'' l., 5. 12 - 1«, Maüan« 1«l 1)2 Pari« und M»rs,!ll, lilk Vr. ttuch c»«!d »>nb Vilb?l ist zurück g,gangen. Münz' Ducaten Agio 30 ^2. Verleger: Ign. Al. Kleinmayr. - Verantwortlicher Redacteur Johann Hladnik.