Laibacher DsnnerstaK den 17. Juli. N)ien. 'Äus' dem fürsil. Polemfinischett Lager hat man allhier vor einigen Tagen Privatbmchte vom 21. Iunius erhalten, vermöge welchen die Russische Armee unter Anführung des genannten Fürsten Tags vorher ein keyerliches Tedenm wegen der Vortheile gesungen hat, welche nach eben eingegangenen Berichten die Russische flotte, welche im Liman unter dem Kommando des Amerikaners Paul Io- nes liegt ^ über die Türkische des Ka^ Mau Pascha erhallen. Von letzterer zeigte sich am 18. Ium'us 57 Rnderschiffe ^ die mit vortheilhaftem Winde die Russischen zu obgedachter Flotte gehörigen Ruderschiffe ^ 27 an der Zahl, welche der Prinz von Nassau-Siegen kommandirt, heftig angegriffen, aber von diesem mitsoll chem Nachdrucke empfangen- und beschossen wurden, daß 3 derselben gleich zu Grunde giengen, und die übrigen' unter die Kanonen ihrer Flotte sich zurückziehen mußten. ^' Nach eben diesen Berichten befand sch damals die Rußische Armee in der Nähe von ungcflhr 8 1/2 Meilen von Oczakow, und die Kosaken waren bereits auf dem Gebiete der Festung angekommen, und hatten schon daselbst beyläufig 40 türkische Fura-gierer gefangen genommen. Preßburg, den s. Iulv. „Da in Ansehung des fortwahrenden Kriegs die einzige Sorge Sr. Maj. unsers allcrgnadigsten Königes dahin gehet, einerseits seine Unterthanen nicht mit neuen Austagen zu belegen, sondern vielmehr der Wunsch des Monarchen ist, so viel möglich, es dahin zu lciccn, daß, sollce auch der Krieg noch so lange dauern , seine Untttthan.n von Kriegsbeytragen entlediget bleiben, von der andern Seite jedoch die Armee auch, l so wie es erforderlich ist, an nichts Mangel leiden soll: so haben Se Maj. zu dem Ende das Nöthige anzubefehlen für gut befunden, und daher die Königliche Postulata den in Generalkongregazionen zusammen berufenen Ständen, in jeder Gespannschaft vorlegen lajsen: Eine solche ! Kongregation wurde allhier den 3. d. M. in der Kuria des Ungarischen Hrn. Hofkalulers, in Gegenwart einer grossen Anzahl des Adels gehalten. Der Kon. Kommissar, und wirkende Obcrgespann, Hr. Joseph Uirmenyi, sowohl, als der Äömgl. Rath, und Vizegespan dieser Gespan-zlchast, Hr. Niklas v. Mokripodary habcn mit bündigen Reden die Kon-gregazion eröffnet, und die Königs. Postulata wegen den durch die Landstände zu stellenden Rekruten, wie ^auch wegen ferneren Getreidclieferun-^gen, vorgetragen, und empfohlen« Worauf sämmtliche geistliche und weltliche Stände, Vermög der gege« ihren allergnädigsten Landesfürsie« hegenden unausgesetzten psiichtmassigen Treue diess Königs. Postulata zu er-' füllen einmüthig angelobet haden." i Cben so lauten auch die aus allen übrigen Gespanschasten eingehenden Berichte. Der Kurier aus Ungarn vom 5. <^ul. enthält in der vorletzten besondern Beylage erwähnten Vorfalle bey Ram nachstehenden umständlichen Bericht: „Am 28 Iunius, in der Frühe Wischen 2 und 3 Uhr rückte ein! Häuft Türken, von ungefähr 4 oder sQOO Mann gegen das Uj-Palanka gegenüber auf der andern Seite der Donau, im Türkischen Gebiethe gelegene Schloß Rama an, welches mit einem Kommando von 23 Mann von Belgiojoso Infanterie unter dem' Lieutenant Baron Lo Presti besetzt war. Dieser feuerte seine wenige Mannschaft an, mit Herzhaftigkeit W widerstehen, nicht vom Platz zu weichen, für die Ehre des Vater-Bandes zu fechten, und eher den letz- ten Blulttropsen aufzuopfern, als durch eine feige Ergebung, den Ruhm der Oesterreichischen Krieger zu beflecken , und erwartete daher mit festem Fusse das Anlaufen des Feindes, da er von der Entschlossenheit seiner Kriegsgesellen versichert war. Mit der, den Türken ganz eignen lärmenden und ungcsiümtncn Art, griff die ganze feindliche Schaar das Schloß an, lief darauf zu wiederholten Mahlen mit gewaffnetcr Faust Sturm, und wurde allzeit von der kleinen Truppe mit Verlust zurück--! gewiesen. Ganze 4 Stunde dauerte der Sturm unausgesetzt fort, und vermuthlich würden die Feinde nie ! ihre Absicht erreichet haben, wenn nicht ein Theil der Mauer untergraben und zusammengestürzt, und das Thor vcrbrennt worden wär?. ! Der Feind drang nun theils durch die ! Mauer, theils durch das Thor, und selbst ! über dieMauer in größttrWuch mit aller Macht in das Schloß. Der tapfere Bar. Lo Prcsti mit ftincn Leuten, wich auch nun nur Schritt vor Schritt, und wehrte sich sammt ihnen mit emer Gegenwart des Geistes, und einer Herzhaftigkeit, welche bey dem Feinde Erstaunen erregte. Jede Kugel, je-, der Säbelhieb traf den Feind. Di? Mermacht siegte endlich. Unser Kommando von 23 Mann, sammt dem edlen Lo Presti liegen todt auf dem Platze, und kcin einziger Mann wurde lebendig gefangen. Von dem Feinde vernimmt man , daß beyläufig 402 todt gebliebm, und mehrere 102 verwundet i^orden sind- Er zog sich auch in Eile und mit Verdruß zurück, daß ein so kleiner Trupp, so viele Leute zu Grunde gerichtet habe. So bald der Feind abgezogen war, wurde ein Kommando' von Uj-Palanka nach Rama abgeschickt, welches von diesen rechtschaffenen Leuten, ai aufih-?en zur Vertheidigung angewiesenen Platzen, vornc und rückwm'tf. zerschossen, und zerHallen, todt-liegen fand. Drey Mann hat man vermißt, welche der Feind itt das Wasser geworfen zn haben scheint, weil man von ihnen auf dem Felde nur einige abgehauene Gliedmassen fand- Von diesen 21 Mann, sind 18 auf unsrer Seite 5 und 2 im Türkischen Gebiethe bey Rama begraben worden. Der Leichnam des Baron Lo Prcsti aber wurde in Uj - Palanka mit allen militärischen Ehrenbezeigungen begraben. An diesem Leichname war der rechte Arm in drey Stucke, die linke Hand in zwey Stücke zerhauen. Am Leibe fand man einen Stich und zwey Schuß-wunden." Tricst, vom 12 Inly. Den 7. dieses wurde dem dett 25. Februari d. I. entflohenen und den 3. Märzen eingebrachten Kerl vott Obtschine, der in dem hiesigen Kassel den Profosen umbrachte, das Urtheil verlesen , welches dieses Inhaltes war. Er sollte auf der öffentlichen Bühne von dem Scharfrichter 2s Stockprügel bekommen, auf beyden Wangett gebranntmarkt, und soda-in nach Gratz in das Gefängniß geliefert nnrdcn', wo er durch 40 ganze Jahre beyM Brod und Wasser leben, und jahrlich den 23. Februari 2s Stockprügel bekommen sollte, weil er an eben diesem Tage den eisgrauen Profosen nms Leben brachte. Gestern früh wurdc er fest gebunden, und von 4 Schörgen und 2 Polizeysoldatcn begleitet, nach seinem bestimmten Orte nach Gratz geliefert. Sein einziger Wunsch war es nur einen Tag frey zu seyn, um seinen Bruder umbringen zu köt^ Laibach öen 17. Julius. Montags , als am 14. dieses kant der k. k. Internunu'us, Bar. v. He^ bert sammt seinem Gefolge hier att, .reißte aber gleich wieder von hiee snach Wicn ab. Wird ^llle Donnerstag auf dem Platz öl. 185. m der von Kleinmayep schm Buchhalldlung aus-gegebeti.