Kamstag den 26. Februar 1831. ^Nie Königinn. Romanze von Hugo vom Schwarzthale. «^öni.q Robert sinkt getroffen, Giftig ist der Pfeil; Selbst die kühnsten Aerzte hoffen Rettung nicht und Heil. Wenn nicht Jemand mit dem Munde Saugt des Giftes Fluß Aus der schwarz entstammten Wundes Robert sterben muß. Wer wird wohl das Leben wagen? — Alle scheu und still. Nur Elisen hört man sagen. Daß sie gern es will. Doch der^König läßt bedeuten, . Sanft und ruhevoll, Daß kein Knecht aus seinen Leuten Drum verderben soll. Und lr spricht in Zeltes Runde So die Führer an: „Weil ich von der.Todcswunde Nicht genesen kann, Meine Gattinn, die ihr weinend Mir zur Seite schau't, Wünsch' ich. so ihr redlich meinend, Eurem Schutz vertraut." »Kämpfet reck, daß, wo des todten Heilands Lager steht, Alsofort der tapfern Schotter Siegend Banner weht» Lebet ferner ohne Kümmel. Mir gestattet nun, In des Lebens letztem Schlumnij" Etwas auszuruh'n!" Und fr Pascha von Bosnien, der mit einem Heere unver-muthet vor Costanovitza erschien, und es nach kurzer Belagerung, wahrscheinlich durch Vecrath, einnahm. Durch die Eroberung dieses Platze's wurden 52 Flecken und Schlösser mit 12750 Huben und 80,000 Christen unter das türkische Joch gebracht. Dieser Verlust wurde durch die Eroberung des festen türkischen Schlosses C.ortenn in etwas ausgewogen, welches der berühmte krainische Ritter und Parteigänger, Hans Lenko« witsch, damaliger Gencral'Obrister in (Iroatien, mit sechstausend dcr Seinigen gestürmt und eingenommen, und die Besatzung niedergehauen hatte. Einen ähnliche!» glücklichen Strcifzug unternahm in eben demselben Jahre der krainische Rittersmann, Martin Gall, oer mit fünfhundert Reitern bis vor das türkische Schloß Tdwin streifte, viele Gefangene befreite, und durch Plünderung den boc^ischen Türken großen Schrecken ein« siößte. Durch diesew fortwährenden Partheigängerkrieg ^ war die Erbitterung der gegenseitigen Oberanführer so weit gestiegen, daß ihre Rache persönlich warv, uni> sie sich wechselseitig zum Zweikampfe aufforderten. S,o forderte der Sandschak von Bosnien den tapferen Nie-las Zriny zum Zweikampfe auf, und wiewchl unlängst dergleichen vom Hofe aus verboten waren, so erschien doch Zriny auf dem hiezu bestimmten Felde von Ka, proncza, aber so wohl begleitet, nämlich mit zehntau send Mann, daß der Sandschak von Bosnien den Angriff nicht wagte. Als aber das Paschalik von Bosnien dem Renegaten Fcrhad - Bcg übergcden worden, z?g dieser im Iah« 155?'m!t ungefähr viertausend Man'n der windischen Gränze zu, doch der alte General Lcn-kowilsch ging ihm mit dreihundert schwer gerüsteten, von der krainischen Nittcrschaf: unterhaltenen ReilerNs . 55 4 und hundcrt leicht bewaffntten Croaten entgegen, und siel ihn beim Passe Nakounig mit solcher Hitze an, daß zweitausend Türken getö'dtet, und einige Hundert gefangen wurden. Mit gleichem Glücke hat in cbcndiesem Jahre der krainische Freiherr, Herward von Au> ersperg , damals Oderhauptmann der Festung Zcng mit den Türken gefochten, und in einem mit ihnen gehabten Tressen gegen viertausend zweihundert niedergehauen. , Von desto größeren Plackereien und Drangsalen ward die nächsten zwei Jahre Krain heimgesucht. Wie eine Wasserstuch ergossen sich im I. 155H die bosnischen Räuber und Martolosen ^) in die Umgebungen von Gottschee und Neifniz, wütheten auf eine höchst grausame Weise mit Mord und Brand, und schleppten viele Menschen beiderlei Geschlechtes in die Sclaverei. Noch unheilbringender waren zwei Türkeneinfälle im nächsten Jahre 1559.- Der Pascha von Bosnien, Mal-kodsch'Beg, hatte in Verbindung mit mehreren Sandschaken ein Heer von ungefähr sechzehntausend Mann, theils Reitern, theils Fußvolk zusammengebracht. Mit diesem stürzte er sich zuerst aufMö'ttling; da aber hier die lö'bl. Landschaft in Krain ernstliche Gegenanstalten getroffen, so zog er mit Vlih^sschnelle durch die Wälder, von neuem Gottschce und Rcifni; plündernd Von da jagie er seine Renne« und Brenner über die Berge, und trieb aus' den aufgclärmten Orten Zirkniz, Adelsbcrg und den zerstreuten Dörfern am Karste eine ansehnliche Beute zusammen. Endlich erschien er vor dem festen Tabor zu Klan, lvohin sich viele Landleute mit ihren Habseligkeiten geflüchtet hätten. Die Gier nach neuer Beute verleitete ihn zum Sturme,' aber die wackeren Lcrndleute vertheidigten das Tabor mit so viel Geschicklichkeit und Muth, daß endlich MalkodschVeg nach dem Verluste von fünfzig der Semigen, es für gut fand, Von weiteren Stürmen abzulassen. Endlich wandte er sich wieder zum Rückzüge, und zog abermals über die Berge und durch die Wälder nach der Culpa zu, worauf er in der Gegend bei Weinih dcn Fluß überschritt, und sich nach den bosnischen Gränzen hinzog. Wennauch die MißhelligMtcn, die sich zwischen Suleiman und seinem Sohne Vajesid erhoben hatten, die osmannischcn Heere mehr nach Kleinasien und. an die persischen Gränzen entfernten, so ruhte doch der Partheigängcrkrieg weder in Ungarn noch an den krau Nischen Marken. Zuerst war eine türkische Strcifpar-thei im Februar des Jahres 1560 in Krain eingefallen, ') Mit dicsc,!, Namen wurde daö unstätte, heimathlose Raul'ge-nndcl l'cuamil, das leder^cit unter die Fahucn icssci, sich versammelt,,, der cwen R,'ubj«g auszuführen im Wune und hatte in Innerkrain, besonders aber in den Gegenden an der Poik und am Karste mit gewohnter Grausamkeit gewüchet; eine andere türkische Naubrotte, beinahe viertausend Mann stark, lagerte sich im Iunp des-selocl/Jahres plötzlich vor das croatische Schloß Novi-grad, und "obgleich sich .dessen Besatzung mit vielem Muthe wehrte, so ward doch dieses feste Schloß, zwar nicht durch die Ueb lek, Obristlieutenant an der windischen Gränze, mit siebenhundert Gleitern, unter denen hundert Kral-ner, und fünfhundert Schützen, unter denen zweihundert krainische', nach der Türkei unternommen^ Dort hatte er ein großes Naubdorf verbrannt, dessen Bewohner gewöhnlich immer auf Plünderung nach dcn windischen Gränzen ausgezogen waren. Ein förmlicher Frieden, durch einige Jahre vergeblich unterhandelt, konnte, so lange Austempascha,-der Günstling Suleimans, lebtt, nicht zu Stande kommen; erst als dieser starb, gelang es dem kaiserlichen Botschafter von Vusbec einen Frieden (156i) mit dem neuen Großvezier, freilich unter großen Zugeständnissen zu unterhandeln. Daß jedoch die Frie-oensschlüsse nie zu einem wahren Fricdensstand zwischen beiden Monarchen führten, lag weniger in den Willen Ferdinands und Suleimans, als vielmehr in den Priuatleidenschaften der in den Gränzprovinzen aufgestellten Heerführer und Veziere. Daher kam es, daß dieser Friede zu Constantinopel geschlossen, die La-gc der Dinge an den Ufern der Donau und Unna um nichts änderte. So brachen die bosnischen Türken schon ein Jahr (1563) nach erfolgtem Friedensschlüsse über die Unna in der Absicht, ihre gewohnten Streifzüge 36 '5 fortzusetzen ; allein der wachsame Freiherr Hcrbard von Auersperg jagte die Notte in wilder Flucht der Unna zu, zwang sie in den Strom sich zustürzen, um durch Schwimmen das jenseitige Ufer zu erreichen. Doch auch dieß war nicht allen vergönnt; viele wurden mitten im Strome von den Kugeln der Unsrigen erlegt. Trotz der erhaltenen Schlappe erschien mitten im strengsten Winter (156^) — es war Anfangs Februar — eine zahlreichere Streifparthei in Kram, plünderte die Thäler um Gottschee und Neifnitz rein aus, und führte viele Menschen beiderlei Geschlechtes in dic Sclavelei. (Fortsetzung folg,t.) ----------—»o>------ N o l 5 p a v i e r. Ein Mann aus dem südlichen Frankreich, Namens Brard, fand auf seinen Reisen, besonders in den französischen Alpenwäldern, eine ungeheure Menge ver-' faultcs Fichtenholz. Er sann auf Mittel, diese unbrauchbare Substanz zu irgend etwas zu benutzen, um dann sich selbst ein Vrevet auf etliche Jahre, und den Gebirgsbewohnern einen neuen Handelszweig auf ewige Jahre zu verschaffen. Die im Jahre 1815 am Fuße des Montblanc begonnenen Versuche setzte Wrard seitdem in den Wäldern der hohen Provence fort. Er hatte nämlich in dem Fascrgcwöllx des gefaultenFichten- und Tannenholzes eine vollkommene Aehnlichkeit mit der Substanz unsers gewöhnlichen Lumpenpapiers entdeckt, ließ eine große Menge der sogenannten I'inu5 n,2l-iü-in» nach Fröjus bringen, die Knorren herausnehmen, und das Uebrige in einer Oehlmühle zu Brei mahlen. Diesen Brei that er in Säcke, ließ die Flüssigkeit ablaufen, und brachte ihn nach der Papiermühle drs Hrn. Ligier zu Brignolle, im Departement Var. Die Schlägel des Papicrmüücrs thaten ihre Pflicht; nach wenigen Minuten schüttete man den Brei in eine Bütte, und zog daraus nach der herkömmlichen Arbeit 500 Bogen grauliches Papier, das Ich glatten lie^/ und auf welches man schreiben konnte, ohne es zn leimen. Dieß Papier'besorgte Vrard nach Marseille, ,um Pappdeckel daraus zu machen, und man erhielt festen und leichten Pappdeckel, den man eben so gut wie den gewöhnlichen zum Einbinden der Wucher gebrauchen konnte. Endlich brachte er dasselbe Papier zu Schisssbaumeistern, die es geeignet fanden, das grobe Thecrpapier zu ersetzen, welches man unter den Kupfer- oder Zinkbeschlag legt. Noch nicht zufrieden mit diesen Entdeckungen, wollte sich Brard die Mühe ersparen, das faule Holz aus dem Walde holea zu lassen, und beschloß, in den Wäldern selbst, und weil er Wasser brauchte, am Nan-de der Vergwasser bewegliche Fabriken anzulegen, nach Art der nomadischen Destillationswerkstätlen, die man auf den Bergen der Provence findet. Er hat diesen Plan noch, nicht ausgeführt, weil die Gegend, wo er sich jetzt aufhält, zu wenig faules Fichtenholz enthält. Auf den Alpen, Pyrenäen, in der Auvergne und auf den.Vogesen gibt es die Menge. Vrard hat sich einstweilen ein Vrevet auf fünf Jahre geben lassen, und der Academie von Bordeaux seine Erfindung mitgetheilt. A n e c v o t e. Ein berühmter Heldenspieler verwickelte sich mlt den Worten Schwefel und Pech auf eine sehr er-gözliche Weise. Er spielte den Othello; in höchster Wuth der Eifersucht schrie er: »S ch w e ch und P e -fel!« seinen Fehler aber erkennend, wollte er ihn schnell verbessern, und schrie »Pefel und Schwech!« und wieder bemerkend, daß er es nicht getroffen hatte, gerieth er in eine wirkliche Wuth, und wollte die Sa« che um jeden Preis herstellen; mit dem Fuße stampfend , und heftig den Kopf schüttelnd, schrie er-«S ch w e ch und Pcfel! nein Pefel und Schwech! Tausendsapermcnt! Schwech und Pefel!"—Gott weiß, wie lange er noch so fortgemacht haben würde, wenn das Lachen des Publicums ihn nicht aller fer« neren Versuche, zu Pech und Schwefel zu gelangen«, überhoben hätte» N h a r a v e, Cm Buchstab' ist die erste Sylbe; Die zweit' und dritte Sylbe sagen'. Das; in dein Jahr sich's zligctragcn; Wo's Ganze nicht ist, flicht dic Lust Und Grau'n erfüllt des Menschen Vrust« Auflösung ver Ah » rave im Myr. Watte Kr. 8. Steckenpferd. Neontcur: ^. ^ Meinrlch. Verleger: KOnaz Al. GVler v. Ulein maul'