Gedruckt nnt Edlen von Kleinmaycrschen Schriften. Dienstag den ,F. März » 3 »4..! Kriegs s ch^'Ä^'l atz^ ^- v3o eben a»S Bal-sür.Aube vom 27ten Februar einlausenden Nachrichten zufolge, hat der Feldmarschall, Fürst von Schwarzenberg, auf die Nachricht, daß der Feind durch die Manövers der verbündeten Heere bewogen, seine Slreilkräfle getrennt, und sich w»l e<» nem Theile dersclbcn gegen den Feldmarschall Blücher gewendet habe, gegen die ihm gegen» über stehenden CorpS die Offensive ergriffen, und an obigem Tage das Corps des Marschalls Victor, welches vor Bar.sür.Aube aufge, stellt war, angreifen lassen. Der Feind wur. de in die Stadt zurückgeworfen, und diese selbst, da er sich darin auf das hartnäckigste behauptete, von den verbündeten Truppen nul größter Tapferkeit erstürmt. Bey Abgang des Kuriers war man noch immer im Verfolgen des Feindes begriffen, der bereits einen seh» bedeutenden Verlust erlitten hatte. Die nä« Hern Details hierüber werden unverzüglich er« wartet. Ueber die in dem lehten Blatte gemelde. len Ereignisse. sind noch folgende nähere Be-nchte eingegangen. Die Bewegung auf das rechte Ufer der Seme rvurde im Angesicht des Feindes, am 2Z, ausgeführt. Nur TroyeS blieb an diesem Tage beseht, und auf der Strasse nach Gens war die leichte Diviflen deS Feldwarschall« Lieutenants Fmsten Moritz Lichlenstein aufge. siclll welche von dem dritten Armee - Corps unter dem Felozeugweister Grafen Giulap,Unterstützt würd?. Der Feind hatte scho« am Tage vorhet große Cavallerie. Massen auf den Höhen von Pavillon argezrigt, ohne jedocheinen Angriff zu wagen, da die imponirende Stellung unserer Reilcrey unttr dem General 5er Cavallerie, Ba,o„ Flimdnl, allen lftinen Absichten Schran» ken fttzte. Ein schwacher Versuch, den er gegen Abend auf dcr Strasse bey LcS Grez wagte, wurde mit Nachdruck zurückgewiesen. Am 24. entwickelte sich die ganze Macht des Feindes auf den Höhen von Troyks;un« sere Vorposten zogen sich in die Vorstädte zu« rück, und nur auf der Strasse nach Sens entstand ein heftiges Gefecht mit unserer Ca« vallerie, welche den alten Ruh» unserer Waffen bewährte, und alle Angriffe des FeindeS zurückschlug. Mit einbrechender Macht halte der Feind die Vvtsiädle von Troyes beseht, die man ih» überlassen halle. Er wogte drey Stürme aus die Stadt, die durch die Tapferkeit deS Gene« lalmajors Volkmann und seiner Brigade ab« geschlagen wurden, der selbst den Feind auf seinem Rückzüge durch Cavallerie vetsolgen ließ, und ihm Abbruch that. Der Feind schlug endlich eine Uebeleinlunft über die Räuwung der Gtadt vor, die fül »n< leinen Mtllh mehr halle, da die Armee bneMih- « Stellung anf dem andern Ufer Vezogen hat« te, und Troycs wurde am andern Morgen um 6 Uhr dem Feinde überlassen. ' Her Feldzeugmeister, Graf^Giulay und die Division Lithlensieül zoa^n sich «egen Bar« für«Seine^vphin ihnen einige Caoall-rie. Ab. theilungeil JeS ^e^ndcK folgten, <>hne eßnen enlscheident^ll AHgriff Hufhdie vereinten Mas-ftn dieses Corps za unterürhmeli^ Wahrend, dieser Bewegungen hatte der Feldmarschall Blücher, durch eine rasche Be. »egung gege« die Marne, einen Theil des gr»ßen PlanS ausgeführt, nach welchem der Angriffskrieg mit Nachdruck in großen M»ssen geführt werden soll. Er ging bcy Baudrmont auf drey Pontons. Brücken über die Aube, um den M^rschall Marmonl anzugreiseu, der tioch am 24. bey Sezanne stand. Die Corps der Generäle Bülow, Win. zingerode, Woronzoff, und des Herzogs von Weimar, schließen sich an den Feldmarschall Blücher an, der durch ein rasches Vorrücken, »vereint nut unsern Bewegungen, den Feind bald auf eine empfindliche Art über unsere wahren Absichten belehren wird/ Von dem Oberbefehlshaber der Hauplar, «ee, Feldmar schall Fürsten v. Schwarzenberg, sind über die am 27. Februar vorgefallenen Gefechte die näheren Nachrichten einaelilngt. Um alle zwecklosen einzelnen Gefechte z«l vermeiden, hat die verbündete Hauptarmee am 26. eine konzentrirle Stellung hinter der Aube^ bezogen, wahrend der Felomarschall »Blücher, am 24. über die Aube bcp Bauden». ..zvnt gegangen war, um den Marschall Mar» mont bey Sezanne anzugreifen, und dadurch seine offensiven Operazisnen, in Vereinigung mit den Generalen Winzingewde und Hülftw, zu beginnen. Der Feind folgte der Haupt »Armee nur mit den Armee. Corps der Marschalle Victor, Oudinot und Macdonald, und der Cavallerie unter Milhaud, brach am 27. aus Barsur. Vube vor, und besetzte zugleich die Höhen von Arsonoal, und das Gehölz von Lcoigny. Der Felomarschall ließ lhn sogleich durch das fünfte und sechsie Armee. Corps angreifen, obgleich derselbe mit vieler Heftigkeit und mit stntken Caoallerie. Massen unsern rechten Flü, gel ansiel. Während nun die Infanterie des Grafen Willgensteill sich.gegen die Rescro>u unter dem Fürsten Gortschakoff znrückbog, rückte General Graf Pahlcn, ui.trel'lüßt von dem Punzen Eugen von Würtemberg, über die Höhen von Leoigny in den Rücken des Feindes vor. In wenig Augenblicken war das Gefecht allgemein; mit dem H^onclle griff die ver» eisiigte/Iäfanlslie lten Frilib in stiner vor-thclihaften <^le!lung an, u«d wars ihn, trotz des lebhäftesl..'n'Widt'rttasldl'ö , über die Hö, hcn gegen die Hohlw^e von Varsür, Anbe. Vergebens widerhohll< der Feind drc? Mahl die,^e/tigsten Cavalleric, Angriffe, um seine weichenden Truppen zu retten: ein verheerclc deS Kartätschen . Feuer der mit ansssezeichnc» ter Einficht geleUeten Russischen Vatlcricli, zerschmetlertte seine Reihen. und verrilclle alle seine Versuchc. Vrrgebenv wollte er sich noch ein Moyl auf den lehlen Höhen vcn Bar»sür« Aube' aufsicllen: ein wohlgeordne» ler Flanken . Angriff des Gen ralS Vvil?. mann, und des Bayerischen Obczsiin Hart' ling, unlerstüht von der Cavallcrie des Ge» nerals Spleuy, entlissenihln sslich dicse Stcl-lung, und unaufhaltsam drangen die Angriffs» Kolonnen vor, bis endlich der General Graf Wrede, die Stadt Bar-sür.Aude, troh der feindlichen, anf den rnckwärls gelegenen Höhen aufgestellten schweren Ballelieu, mit drm Ba-jouelle erstürmte, und dadurch den Sieg entschied. Die Resultate dieses glänzenden Si>geS, wo alle Truppen der Verbündelen an Tapferkeit wetteiferten, und ihren hohen Wcrlh wieder-hohll bewährten, waren bey Abgang des Kuriers noch nicht hinlänglich bekannt, weil die Kavallerie noch im Verfolgen dcS Feindes bc« griffen war; unterdessen waren rinigeS Geschlch und mehrere hundert Gefangene bereils eingebracht. ,5 .-. Zuglelch wurde der auf der Straffe von Bar >sür»Seine oorgerüctle Feind gleickmäW durch die Korps deS Kroxprinzen von Würtem-berg und Grafen Giulay angegriffen, wovon ein eben so glorliicher Erfolg mit Sicherheit erwartet werden kann. Bei diesem Gefechte heißt es, hatdcr Feld-marlchall. als er auf 5cm sehr wupirlen Terrain durch einen Weingarten ritt, durch eine malte Kugel eine sehr leichte Kontusion an» Arm, General Willgenstein aber eine leichte Schußwunde in dcn Schenkel erhalten, die iha jedoch nickt hinderte, dem Gefechte bis ans Ende beyzuwohnen. ' Ein Schreiben aus Worms vom 24. Febr. «zählt: Em aus Mainz mit zwanzig andern nach vielen Bcmühnngen e»llasscner Bürger von hier, der eben ankommt, versichert, daß dort die große Sterblichkeit, besonders unter der Garnison, fortdauert. Die Theurung ist bereits auf einen hohen Grad gestiegen. Ein Hfand sehr schlechten Fleisches (meist von kre. pirtem Vieh) kostet l fi., das Pfund Butter 2 st., eine GanS 4 st- ". Holz kann man nichr mehr kaufen, da alle Vorralhe dessel. den für das Militär in Beschlag genommen sind. ^ Kölln den 25. Februar. In einige»! Zeitungen war die Nachricht Verbreitet worden, daß der Kaiser Napoleon den heil Vater mich Rom zurückgeschickt hätte. Da dieses Gerücht gar keine Wahrscheinlichkeit hatte/ so glaubten wir es unftrn Leser,, nickt mittheilen zu dürfen, und der Erfolg hat dieß Versahren gerechtfertigt. Dieselben Blätter vou welchen diese Nachricht zuerst ausgegangen war, die Zeitung von Mecheln und aus ihr die Frankfurter, enthalten nun Folgendes dar» über: daß der Pabst noch im vorigen Monat von Paris abreiscle, isi gewiß; aber es ist zu befürchten, daß seine Bestiminung nicht nach Rom war; dcnn in Briefen aus Paris wird bestimmt versichert, daß ihn dcr Kaiser/ weil er ihn in FonNnneblcau nicht sicher genug verwahrt glaubte, ungeachtet seiner Gesundheits» schwäche, nach imnoges a/schickt habe. Die nämlichen Briefe fügcn bmzu, daß dem Pabste auf d:cscr beschwerltchc» Reise nur die Gesellschaft seines Arztes verstattet wordcn sei; 2 Cardiiiäle, die ihn begleiten wollten, erhielten keine Erlaubniß dazu. Die neuesten Unfälle der französischen Ar« mce scheinen die Uebcrgabe von Magdeburg beschleunigen zu wollen; wenigstens haben sie unter der Besatzung proße Niedergeschlagenheit verbreitel. Der Befehlshaber besitzt reiche ElN» kunfle in Frankreich, welche unter den jetzige« Umständen wohl kein Bewegungsgrund mehr ftyn dürften, um hartnäckigen Widerstand zu wsten. Italien. Ueber die Operazionen, welche der GeiM'al Etanisavlcvicli nach den Dispositionen des en Chef rommandirenden F. M. Grafen Bellegarde durch das Val ^rompia in das Brescianische unternommen hat, sind nunmehr von dem ze. dachten Herrn Felwarschall dle ausfuhrlichf« Berichte eingelangt. ^ 3?achdcm der General Stamsavlevlch das Fort Rocca d'Anso gänzlich eingeschlossen hatte, Marschirte derselbe am l«. Fehr: über Brass, auf den vom Feinde stark besetzten Ort Leone vor, welcher sogleich gestürmt, die Besatzung in die Gebirge geworfen, und mehrere Gefangene gemacht wurden. Der gedachte General rückte 'hierauf bis nach Gardone vor, woselbst er sich festsetzte, nachdem er einige taufend Gewehre und Molenläufe erbeutet hatte. Der Vicekömg H. aus Bresria über Carsina nach Sarrczzo, um dle Stellung von Gardone wieder zu nehmen. Durch diese Uebermacht gedrängt, zogen sich die Vortruppen bis Ponte Saveno, wo eine M* theiluug von Lindenan die Brücke mit der größten Tapferkeit gegen die wiederholten Stür« me einer an Zahl weit überlegenen Macht stand» haft vertheidigte, sie erst mit anbrechender Nacht seinen Anstrengungen überließ, und sich bis hin» ter Gardone zurückzog. Hinter diesem Orte hatte General Gtanisavle« vich das Gros seiner Truppen formirt, welche den Feind augenblicklich mit dem Bajonnette angriffen, und nach einem hartnäckigen Gefechte gänzlich in die Flucht schlugen : » Fahne, l Bataillons - Chef, 6 Offiziere, und über Zoo Mann blieben in den Händen des Siegers; über 600 Gewehre wurden erbeutet, der Feind bis Brescia verfolgt, und die vorige Stellung wie» der eingenommen. In diesem Berichte wurde auch eines Aus« falls erwähnt, den der Feind am ". Februar aus Venedig, gegen unsere Posten am Ausflüsse deß Kanals Bufolla, mit beträchtlicher Stärke unternommen hatte, bei welchem jedoch derselbe von unsern Unterstützungstruppen mit gewöhn' ter Tapferkeit zurückgewiesen wurde. Der Feldmarschall hat den Kadet Kossonovich vom Oguliner Regiment, wegen seiner besondern Tapferkeit auf dem Schlachtfelde zum Fähnrich ernannt. l S H w e i tz. Die Schweitz bietet ln diesem Augenblicke durch dic innern Spaltungen ein sonderbares Schauspiel dar. Zu Lucern hat die Bürger« schaft die in der Sladl befindlichen Truppen iberwälligt, und eine neue Regierung ringe-seht. Eine ehemalige Municipalstadl in de» östlichen Schweiß sendete einen förmlichen ,Htbsagebrief an ihren Kanton. Bald darauf brückten österreichische Truppen ein; man hielt ßc für E^ecuti»nstruppen und ließ die Kantons« regierung versichern . daß alleS l«ur Spaß gewesen sey. Diese Spaltungen sind allein Ur» sacke, daß die Schweiß dem allgemeinen Bund« > nisse noch nicht beygetrelen, und daß leine schweitzcrische Armee gegell Frankreich aufgc-ssellt ist. Nach Pariser Nachrichten soll sich ben Lyon eine frauz. Macht sammeln. Es liegt auch in d ,,. Den 2^ Febr. sind in SchHausen 'o W5« acn mit österreichischen Artilleristen eiligetros« feu, d« nüraufm^ere Wägen gebracht wu^en/ ulVd ^ann sogleich-weiter zu? Armee abrcisettn. Gestern sind auch bey >oo Wägen mit Haler Heu u. s. w. aus de« benachbarten Gegenden hier durch nach Frankreich abgegangen, wo n«ch ollgemeiner Aussage der von der Armee zurück« kommenden, großer Mangel an Lebensmitteln 'N. dem man nun auf alle Weise abzuhelfen lücht. Innerhalb 2 Monaten hatten wir unge-Mr 2oo^ao Mann mit Einquartirung zu ver, pflegen. Krankheiten aller Art vermehre» sich »abey zn StM und Land, und nur allein un« ser geschickter Artzt, 0i'. Schalch, hat an dlt 200 Kranke zu besorgen, so daß man fürchtet, n möge zuletzt selbst noch unterliegen/ was lur unsere Stabt seffr schlimm w^re, da wir eigentlich auch hier Mangel an Aerzten haben. Nachstehendes ist die vom Grafen 0. Artois, der sich am 20. Febluar von Bafel nach Frznk-reich begab, auf seiner Reise ausgetheilte ae« druckte französische Proklamation: „Wir Karl Philipp von Frankreich, Sohn von Frank« reich, Monsieur, Graf von Atlois. Bruder des Königs, Gene,allieulenant des Königreichs zc., entbieten ollen Franzosen unsern Gruß. F ? anz 0 fen ! Der Tag eurer Beftrvung l,ä« hert sich, der Bruder eures Königs befindet . cuii.-. Gulden 5 2l2 »/2 2 Mon»