Beilage zur Laibacher Zeitung. .^ HO. Sechster Jahrgang. O Dezember R863. S' o ll e t t. I»cr Sccstrand rauscht von schimmernden Karossen; Mich aber lockt vor Allem Ein Gespanne: Das trägt, mich fesselnd wie mit Zaubcrbamic, Das schönste Wcib, liebreizend hingegossen. Ist das die Meerfci, die mit Neptuns Rossen Der nahen Flut entstiel!, mir armen Manne Zum Unheil, und fiir eine Zcitensftannc Verließ die Muschelgrottc, mcernmflosscn? Schon abseits rollt, sieh, von der Mcnschcn Notte Der Wagen, während, jüngst noch ein Gesunder, Ich hinterdrein wie traumverloren trotte. Gleich wird der holde Spuck, der Liebeszunkcr, Ins Wasser gleiten und in seine Grotte Mich niedcrzirh'!! das schöne Mccreswmidcr. Das Goldstück der Tochter. (Fortsetzung.) Julius »var der Sohn eines reichen Fabrikiherrn, der ihn im Interesse seines Etablissements nach Paris gesendet und ihm nebstbei die Schlichtung mehrerer wichtigen Geschäfte übertragen halte. Julius hatte sich dieses Auftrages bereits entledigt, und die Zeit seineö Urlaubes war auch schon zu Ende gegangen, aber das Mädchen hatte ihm derart den >!lopf verrückt, daß er ihretwegen noch eine Urlaubsverlän. gerung von vierzehn Tagen, obgleich nur mit Mühe, sich ' von seinem Vater erbeten halte, welcher Termin übrigens schon in drei Tagen zu Ende ging, ohne daß er zu irgend einem Ziele gelangt war. Auf eine weitere Frist durfte er jedoch nicht rechnen, da sein Vater im Geschäfte sciner drin- ! gcnd bedürfte, und so wurde nun mein hcißverlicbter Freund ungeduldig und verdrießlich, iü,d dieß umsomehr, da seine Herzenöncigung einen ganz ernsten Charakter anzunehmen schien, denn er versicherte mich, es habe bisher kein Mädchen ^ ^uf ihl, einen so tiefen Eindruck gemacht, nie gerade dieses. ! Ich lachte ihn Anfangs herzlich aus, während er ganz schwer- ^ wüthig dareinschalltcj in Kurzem aber sollte ich ihn begreifen ^ lttnen. ' . , , Er wußte es genall, z» welcher Stunde seine Angc- ! betete auszugehen pflegte und um diese Zeit begleitete ich ihn. Ein junges Fraueilzimmer, i-u höchsten Grade einfach gekleidet, jedoch in dieser Einfachheit einen eigenthümlichen ! feinen Gcschmack entwickelnd, begegnete uns, »nd aus dieser anmuthigen Hülle trat eine Gestalt hervor, bei der man den so oft mißbrauchten Vergleich mit einer Juno im vollsten Sinne anwenden konnte. Womit aber sollte ich den Gc« sichtsaußdruck vergleiche»? Er war sowohl mild und wohl» thuend, als zündend und hinreißend in scinen Blicken. Es lag etwas Imuouirel'des in diesem Gesichte, gemischt mit jungfräulicher Züchtigkrit, ja Demuth konnte man sagen, die mlt dem einfachen Anzüge tresslich harmonnte. Aber die Augen, in deren tiefer Schwärze eine vcrzchleode Glut lag, diese Augen, die des reichsien Ausdruckes fähig »rare», ver» ! mochten bei aller Schüchternheit Niemanden^anzusehen, ohne ! einen Eindruck zu hinterlassen. Man konnte von ihne:» mlt ! Nccht sagen, sie schlugen Wunden, ohne cs zu wollen, oder fesselten zum mindesten denjenigen, der sich in ihren Bereich ^ wagte, gewaltsam. Julius begann zu zittern, als wir ihr begegneten und iie harmloö den Vlick über uns weggleiten ließ; aber auch mich et faßte ein Zittern, das ich mit Gewalt bemeistcrn mußte, um auch meinem Freunde, mit dem ich Arm in Arm ging, nicht zu verrathen, denn auch auf mich hatte die unbekannte Schöne mit dieser einzigen Begegnung denselben Eindruck gemacht, wie auf Julius, und mir war sein Zustand mit einem Male klar geworden. Er machte sich rasch von mir los und eilte ihr uach. Sie bog eben um die Ecke, und Vcide waren nun meinen Blicken entschwunden. Wie ein Träumender kehrte ich nach Hause und mit einer Art eifersüchtiger Ungeduld erwartete ich die Rückkehr meines Freundes, welche beiläufig i» einer halben Stunde darauf erfolgte. Aus seinem Gesichte lag eine große Ver« siimmthcit. „Sie hat mich abermals zul ückgewiesc»,," begann er schwermüthig; „da ich wußte, sie werde meine Rede nicht erhören, so habe ich mcine Eiklänuig dem Papiere anvertraut und bat sie flehentlich, diesen Aiüi-ag eines redlichen Mannes ihrer Aufmeifsamkcit zu würdigcn; allein sie wci« gcrte sich standhaft, das Billet anzunehmen; da wmde ich endlich stürmisch in mcincn Vilttii l:i,d sie erfaßte plötzlich 198 das Papier. Dann that sie etlich'e Schritte vorwärts, ließ dasselbe rasch fallen und mit eir.em Sprunge war sie in einem Putzgen-ölbe, a»s welchem sie nicht mehr herauskam. Ich trat in den Verkaufsladcn; allein sie mußte bei der Hinterthür hinaufgegangen sein, denn sie »rar nicht mehr da. Uebermorgen mnß ich reisefertig sein, und doch hält es mich mit tausend Banden hier fest, trotzdem mir nicht die leiseste Hoffnung ans meinem Hierbleiben erblüht. Aber noch einen Versnch möchte ich wagen, und zwar bei ihrem Vater. Er ist zwar schwer zugänglich, schroff in seinem Wesen, läßt Niemanden zu sich; allein vielleicht wäre es möglich, außer dem H.-.nse ihn zu sprechen, ihm das Red-liche meiner Absichten vorzustellen; denn bei Gott! ich will das Mädchen zur Gattin nehmen. Und darum wende ich mich nun an Dich, daß Du, der Dn mein Frennd bist, für mich das Wort führe» sollst," Wie ein elektrischer Schlag durchzuckte mich diese uu-vermuthcte Wendung seiner Angelegenheit. Der Antrag kam mir in der That ganz unerwartet. Ich war meinem Freunde gegenüber nicht mehr unbefangen. Doch sammelte ich mich rasch wieder und versprach in der Sache für ihn thätig zu sein, aber mit diesem Versprechen wälzte sich eine große Last auf meine Vrust, ohne daß ich noch ganz im Klaren war, woher eigentlich die Beängstigung stamme, mit der ich au die Erfüllung meines Versprechens ging. Julius reiste mit schwerem Herzen ab, während ich eine Alt Erleichterung fühlte, als ich ihn nicht mehr in P.nis wußte. Mein Aufenthalt daselbst hing ganz von meiner Willkür ab, da ich gerade mein väterliches Lrbe angetreten hatte und frei und unabhängig mich in der Welt bewegen konnte, zudem meine Mittel von der Art waren, daß ich, ohne mich einschränken zu müssen, meinen Lieb« lingsueigungcn nachgehen konnte; weßhalb ich mir vornahm, mit Muße an die Lösung meiner Aufgabe mich zu machen, und sie mit Ausdauer und Selbstverlaugnung durchzuführen. (Fortsetzung folgt.) Die philharmonische Gesellschaft in Laibach, seit dem Jahre ihrer Gründung 1702, bis zn ihrer letzten Umgestaltung 1862. Eine geschichtliche Skizze von I)r. /r. Secsbachcr. (Fortsetzung.) 1849. Dr. Johann Nep. V?gl schickt der Gesellschaft z>rei Vände seiner Lieder als Geschenk und wird zum Ehrenmitglied ernannt. In diesem Jahre wüthete im schönen Krain, gleichwie in seinen Nachbarprovinzen, die Cholera, n»d gab der philharmonischen Gesellschaft abermals Gclege:'!)'.'it, ihre bereits traditionelle Bereitwilligkeit zur Hilfeleistung ;u bethätigen. Sie gab ein großes Konzert im Tln-ater, dessen Reiner» trägniß zur Wartung und Pflege der Cholerakrankcn, welche i>; eigener Wohnung behandelt werden, bestimmt war. Vm Ertra'gniß von 1N0 st. belohnte das menschenfreundliche Unternehmen der Gesellschaft. Tbeater-Dircktor Tho-mü verzichtete für diesen Abend auf alle seine Rechte im Theater, soirie auf den ihm gebührenden Anlheil am Ertrage. Doch brachte die Cholera der Gesellschaft eine große Gefahr, nämlich ihren Saal zu verlieren, der zu einen: Spitale umgewandelt und bis i. Jänner 1339 geräumt werden sollte. Diese neue Kalamität führte zn>r Wiederaufnahme der bereits im Jahre 1844 von Seite der Kasino-Direktion angeregten Verhandlungen über die Vereinigung beider Gesellschaften in ei» Statut i:„d in ein Haus, jedoch mit möglichster Wahrung der den verschicdenew Richtungen beider Vereine entsprechenden Selbständigkeit. Im Jahre' 1844 lehnte die philharmonische Gesellschaft d-m Antrag ab, ob der Verschiedenheit der Zwecke,, die beide Vereine anstreben. Die philharmonische GescÄschaft, besorgt l,m eii: entsprechendes Lokale, nimmt nn» den Fadei» der damals abgebrochenen Verhandlungen wieder auf, und bittet um dic Ucbcrlasfnüg des Kannosaales zur Abhaltung der Konzerte daselbst, gegen das Versprechen, bei den Toinbola's in der Fasten- und Adventzeit musikalische Abende zu bereiten. Dis Direktion des Kasino lehnt diesen Antrag ab, da eine Benützung ihres Saales von Seite einer fremden Körperschaft gegen ihre Statuten sei. Jedoch glücklicher Weise bZcibt die Gesellschaft im Besitze de>? Saales und die Wolke über ihrem Haupte zerstreute sich wieder. Wahrscheinlich der Vingangs dieser Periode angegebene Verfall der Gesellschaft, das'Zerwürfniß, im Innern Mögen die damalige Direktion veranlaßt haben, dem Allem entge-geilzu.,rl,lilcu durch Verfassung neuer Statute» , der dritten seit 1794. Diese Statuten sind ein sehr kompsizirtes Ge» bä'ude, aus 48 Paragraphen, denen noch Instruktionen bei-gegcbcn sind, und zwar für den Gescllschafts-Dircktor 17 U., für den Repräsentanten der mustzirendcn Mitglieder 12, für den Repräsentanten der zuhörenden Mitglieder 13, für den Orchester-Direktor 12, für die Ausschüsse der zuhören« den nnd musi;ircndcn Mitglicderschaft 10, für den Kassier der Gesellschaft 12, für den Direktion« - Sekretär 10, für die mitwirkenden Gcsellschaftsglieder 9, für das Lchrpersonale !4 M,, also ein System von 1ä7 Paragraphen, die noch dazu mit ungeheurem Detail und qrofiem 'Wortreichtl.'ume durchsetzt sind. Man sieht diesen Statuten das Vemi'lhen an, für alle möglichen Eventualitäten auch schon bereit zu sein, Allein man dachte nicht daran, das: solche komplizirte Gesetze nicht dnrchfüdrl'ar find, und man sich sehr bald daran gewöhnt, dieselben außer Acht zn lassen. Sie unterscheiden sich von den alten Statuten durch nickts Wesentliches, nur durch großen Wortschwall und durch Aufzählung von lauter selbstverständlichen Dingen nnd durch einen harten und ungefälligen Styl nnd Aufnahme aller möglichen kanzleimäßigen Ausdrücke. Die einzige wesentliche Nenernng enthält dcr 8. 7, der Instruktion dcr mitwirkenden Mitglieder: „Damit die musikalische Vildnng in anhaltendem Fortschritte bewegt weide, ü»d periodische Chorübnngen unter der Leitung des Repräsentanten dcr musi^'rendcn Glieder, oder eines sonst bewährten Sängers einzufühlen, selche an einem Nachmittage jeder Woche bestimmt weiden, wobei die Gesangsleh-» rcrin n„d die Diiekiore» inter'.'cniien. Diese Ausbildung bedingt die Organisation der Lieder-» tafcl und führt zu Produktionen im Freien." Da hat dcn Gesetzgebern sicher die Ioee von Sänger-fahrtcn vorgeschwebt, und dieser Paragraph kann als die erste gesetzmäßige Aufnahme des selbstständigen Männcrchorcs betrachtet werden. Diese Statuten »rurden 6 I^hre spater noch ein Mal geändert und am 28. Juli 18Ü4 genehmiget voin Minister Alcr.iuder Baron von Bach. Sie wnrdcn ge» ändert, weil die Bewilligung vom 26. Iu»i 18l>2 keine allerh. Eutschlies-nng enthält, dic Gesellschaft aber nach H. 2 l«f. i» und §. 4 des Vereinsgcsetzes vom 2ti. 3/ovcmbcr I8!i2 dazu verpfiichtet ist; daher finden üch Aenderungen betreff? dcr Veschlußiähigkeit bei Diieltionssiyungen, ferner der all-fälligen Austösnng der Gesellschaft, der Abhaltung von Gc» neralversanlinlungen und bezüglich des Modus rechtsverbind-lichcr Urkunden. In beide neuen Statuten ist das alte Motto nicht mehr aufgenommen. 18K0. Die Gesellschaft gibt im Theater Opernvorstellungcu, und zwar unter uugetbciltem Beisalle, jedoch meist ilalie» nische. So gab sie „Son.nnbula" und z»var das zweite Mal zu gleichen Theilen für den Iüvalidenfond und den slowenischen Verein. Nicht nur die musikalischen Kräfte waren in Abnahme begriffen, auch dic K,,sse lot cin trostloses Bild; viele Mitglieder n.arc» ausgetreten, die Auslagen übertrafen die Gin. nahmen um 211 ft. 3^ kr. Versuche zur Anwerbung neuer Mitglieder scheiterten. Viel hat zu dieser Bedrängnis; allerdings dic politische Bewegung aus den früheren Jahren bei» getragen. Die Gesellschaft überlegte alle mögliche» Mittel, dem gänzlichen Ve> falle entgegen zu arbeiten; eine Eingabe an die Sparkasse um Unterstützung blieb erfolglos; man dachte daran, die Jahresbeiträge zn erhöhen, dann wieder eine freinilligc Subsk'iptiou zn eröffnen, viele aber dach« tcn daran, dic Gesellschaft aufzulösen, da ihr ohne-l.'in nicht mehr aufzuhelfen sei. Während dieser Bedrängnis; kam der Direktionswechscl heran. 1861. Man wählte Baron von Codelli zum Direktor der Ge« sellschaft, als dieser aber dankend ablehnte, so erbat sich die Gesellschaft den Herrn Oberamtö . Direktor Heinrich Costa zum Direktor, der also gewisi unter den schwierigsten Verhältnissen die Direktion übernahm Costa, dem Vereine schon seit, dem Jahre <8l7 als ausübendes nnd äußerst thä» thiges Mitglied angehörend und Sohn des »m dic Wieder« belebung der Gesellschaft im Jahre 18l4 besonders thätigen Ignaz Costa, rechtfertigte das von der Gesellschaft in ihu aesctzte Vertrauen in vollem Maße. In einem Aufruf an dic Mitglieder forderte er dieselben zu thätiger Mitwirkung anf. Sei» Erstes w.,r, aus die Geschmacksrichtung einzuwirken, indem er den Antrag stellte, in jedem Konzerte cin all-klassisches Toowcrk zur Aufführung zu bringen; um aber mit dem Geschmack des Publikums nicht zu auffallend zn brechen, sollte in jedem Konzerte nur dieses eine gegeben werden; für's Zweite machte er den Vorschlag, den Diplom;>rang aufzuheben, mit der Molivirung, daß viele gerne Mitglieder sein wollr» / die aber keinen Werth auf das erst noch z» bezahlende Diplom legen und daß, wenn daher daZ Diplom nur auf Vcllangcn ausgestellt, mancher dem Vereine beitreten werde, der dies; jetzt nicht thue. Vcide Anträge winden zum Beschlusse eihoben lind thaten ihre Wiikung; auch ist es Costa's Verdienst, die lässig gc»'ordcne Ueberwachxng der Schule ins Lebe» gerufen zu b>be". Ferner sorgte er für den Männerchor durch Aus-fiüdigmachung eines passenden Probclokales. Gustau Fischer, damals Traitenr im Kasino, trog in ancrkenncnöii'crthcr Weise der Gesellschaft dic unentgeltliche Venühung eines Züinners a». A>n 2. M^i Konzert, ivobei dici Nliiniuern anö M. ^ilcher's ,,.1:'.»»li« iviiillln« ausgeführt worden sind. ^ Am 28. November. Der Pianist Heinrich Ehrlich spielt iu einem Vcreinökonzcrle. Am 12. Dezember gab die Gesellschaft ei» großes > Konzert für die durch Wasser verunglückten Bewohner Krains, mit einem Neincrträgniß von AO^ st. ! 1862. ! Da drohte dem Vereine, der so eben kaum dem Unter- ! gange cntl-onnen war, der Verlust seines Direktors, we-lcher ! aus die Stelle resignirle. Als er diesen seinen Wunsch schrift» lich den Mitgliedern mittheilte, so schrieben dieselben, gege» die sonstige Gewohnheit ihr vilii zn unterschreiben, lange Bitten an Direktor Costa nieder, die Stelle zu behalten; jede dieser Bitten athmet von der Ueberzeugung, nur er könne d.iö Schiff ül'er Wasser hallen; der Statthalter Cho» i rinsky selbst dringt auf diesem Bogen, sowie in einem ! eigenen Schreiben in ihn, um ihn zur Wiederannabme zu bewegen. Solchem Verlangen konnte nicht widerstanden. werden, und Costa ward dem Vereine auf weiiere zirei i Jahre erhallen, während welcher Zeit sich dieser lheilweise ! artistisch und gänzlich finanziell erholt hatte. Der Männerchor hält eine Sängcrfahrt am 29. Juni ! unter seinem Chormcister Khom, »reichem nuch die Gesell-! schaft bei jeder Gelegenheit Beweise ihrer Anerkennung gibt. ^ Nach dem 1 §. der Vcrcinsstatuten ist Pflege u»d Ver- ! brcitlüig der Mnsik in Krain der Ziveck desselben. VZ rrar ! dadcr Aufgabe der Gesellschaft, jede musikalische Regung im Lande zu beobachten und fände stch eine solche, sie zur wei» tcrcn Thätigkeit anzuspornen. Eine solche Gelegenheit bot Neumarktl, das betriebsame, geiverbfleißige, durch die In« tclligen; seiner Vürger ausgezeichnete Städtchen am Fuße des Loibl. Dort haltc stch bereits im Jahre 1848 der zweite Musikvercin in Krain gebildet, eine sowohl durch die Anzahl ihrer Mitglieder, als durch Gediegenheit ihrer Vortrage ausgezeichnete Liedertafel mit allem, solchen Vereinen gc» läufigem Innern und Aeußern, Säuge, schmuck, Fahne, (die erste Sängcrfabnc Kraiu'o), Wahlspruch >.>. s. w,, welche Konzerte und Säugcrfahrten veranstaltete, deren Programme von geläutertem musikalischen Geschmacke zengen. Dieß Alles war daö Verdienst des Herrn GütcriiispertorS Johann Vo» gatschnigg in Neunialktl, und noch mehr, denn er wirkte auch mit höchst löblichem Einflüsse auf die Hebung der Kirchen, musik. Solche Verdienste um die Musik konnten im Lande doch nicht gesammelt werden, ohne das Auge der ersten Mlisikgesellschaft verdientermaßen auf stch zn ziehei». Die Gesellschaft hat am 20. März beschlossen, Herrn Johann Pogatschnigg wegen seines erfolgreichen Wirkens in der Musik überhaupt und insbesondere im Gesänge, dann wcge» der Hebung der Kirchenmusik, „welche Verdienste nur zil sehr bekannt lind," das Ehrcndiplom auszufertigen und außerdem dieses Diplom ausnahmsweise mit einem besonderen Aner-kcunungischlcibcn zu begleiten, i» welchen» die philbarmo» nische Gesellschaft sagt: „Euer Wohlgeboren werden ersucht, den Mitgliedern des dortigen Ma'nnergcsang»Vereines im Namen der philharmonischen Gesellschaft die volle Anerkeu» nung ihres verdienstlichen Wirkens mit der Verstcherung ous-zudiückeu, daß dic philharmonische Gesellschaft jederzeit mit Vergnügen bereit sein N'ird, diesem Vereine in seinen« rüstigen Fortschreite» a»f der eingeschlagenen, nachahmunySwüldigeli Bahn nach Kräfte» hilfreiche Hand zu bieten." Cin schönes Verhältnis; der Eintracht zwischen zwei, gleiche Zwecke verfolgenden Vereinen, »reiches erst in jung« stcr Zeit seine Weihe gefunden hat, uic wir später zn wiedcrbolen Anlas; nehmen weiden. I» diesem Jahre begannen auch, w.it Zuziehung der philharmonischen Gcsellschafts » Direktion , unter Vorsitz des Schulratbcs Herrn Mozhm'k, die Verhandlungen über die Reorganisation dcr Musikschule, wobei sich Dr. Costa mit aller Energie der Sache angenommen hat. Die Gesellschaft beantragte die Austellnng eines zweiten Lehrers und die Revision dcr St führung dieses Konzertes eine, gelungene war, so hat dieses Konzeit dem aufwachenden bessern Geschmacke gcwiß unter ^ die Arme gegriffen und ih'.n neue Anhänger geschaffen. Costa's ! Verdienste um die philharmonische Gesellschaft winden aber ! auch von den Gliedern derselben gewürdigt, die ihn» bei seinem Austritte eine Dankadresse überreichten, welche die dreifache Richtung hervorhebt, in welcher Dr. Costa Verdienstliches geleistet und zwar zur Hebung des Fortschrittes dcr Kunstlcistüngen, als auch in der damit gleichen Schritt haltenden Theilnahme des Publikums und Zunahme der finanziellen Kräste. 1854. Es war diese Adresse zugleich dcr erste Akt der Wirk« samkeit der neuen Direktion Pradatsch. Was Costa in artistischer Beziehung angebahnt, baute Pradatsch weiter und führte den löblichen Direktions-Beschluß herbei, von nun an nur mehr gchallvolle Mnnk zu geben,, und entsprechend diesem zeit» und zweckgcmäßen Beschlusse hebt sich die Richtung der Kunstlcistung allmalig über das Niveau des trivialen Kling-Klang, unter welches dieselbe' seit geraumer Zeit versunken war. Am 27. April zur Feier der Vermälung unseres Kai^ sers Fest-Konzert, das als besonders gut gelungen bezeichnen Wild. (Fortschnng folgt.) Literatur. Weihnachten naht und manchen Eltern macht die Fragen »ras kaufen wir unsern Kindern? große Besorgniß. Der Buchhandel wirft alljährlich eine Menge Iugendschriften auf den Markt, die Auswahl ist groß uud das Passendste zll finden schwer. Wir machen auf folgende, bei Spamer ilv Leipzig erschienenen Werke aufmcrksaul, die sich zu Weih«' Nachtsgeschenken mit gntem Ge>>.'issen empfehlen lassen. Robinson Crusoü von dc Foii, neu bearbeitet vo>r L. Hüttner, mit einer Einleitung: die Geschichte der Nobinsonaden von Dr. Lauckard. Prachtausgabe mit Illu-strationen. Dc Foii's unsterblicher Robinson Crusoü hat selbst n» den trockensten Zustntzuugcü lind Bearbeitungen, die er sich gefallen lassen mußte, immer noch einen Schimmer jeuer poetischen Frische behalten, durch welche jede heranwachsende Generation von Neuem für ihn begeistert wird. In vorliegender Ansgabc wird dem Pnblik»»» eine Nebertragung des Originals in möglichster Treue geboten, und nur diejenigen Parthien sind kürzer gefaßt worden, in weichender Verfasser die religiösen Streitfragen seiner Zcit behandelt, sowie jene rein geographischen Abschnitte, die den, heutigen Standpunkte dcr Wissenschaft nicht mehr angemessen sind. Illustrirtes Seem auu öbuch von Verndt. Herausgegeben von Heinrich Smidt. Wohl wenige Ingendschriften gibt "eS , die mit größerem Rechte Eltern nnd Erziehern empfohlen werdril könnten, als gerade dieses Buch. Es ist fesselnd uud belehrend vom Anfang bis zum Ende. Dcr Verfasser führt dem Leser zu. nächst die Bauart und die verschiedenen Arten der Schiff«: vor. grht dann über zu den interessantesten Zügen und Krirgsfahrtcn zur See und hcbt namentlich das für Deutsch« land besonders Wichtige heraus. Anch dic neueste Zeit, die Wcltumsegcluug dcr „Novara" , die Erpcdition nach Japan und die damit verbundenen Eriungenschaflcn für den deutschen Handel si»den in dieser neuen, durch eine große An» zahl neuer Illustrationen bereicherten Auflage ihre Stelle. Druck und Verlag von Ign. v. .Nleinmayr L5 F. Bamberg in Lail'ach. — Vcrantwrltlichcr Nidaclcur I. V. Kleinmayr.