saldachel Wochenblatt Nutzen und Vergnügen. Freitag den 5. December »8.7. Tobias Gruber, Weltpricstor und k. k. Bau- und Nav^ations-Dircetor im Tcmcswarer Bauat über dm Fluß taldach, über Canalbau und Morast- üustrocknung, aus scmcn Briefen gezogen. ^?sr Laibaä^fiuß entspnngt unwelt Ober^ laibach,") einem Markte, dcr ein«: Pest weit von Laibach entfernt ist. Nahe um feinen Ursprung bricht überhaupt ich: klüftiger Kalkstein hervor. Am Orte de< Ur, sprunges selbst ist eine Strecke von un.qe. fähr hundert Klaftern, auf welcher das Wasser olknthalben vnter den Fuß- n aus Steinriyen hervorquillt, ?n ciner solck>ell Menge, daß es drei Sägemühlen treibt, deren oberste ein kleines Wasserbchältniß, wie in einem Halbmonde von Felsen hat. Dieser Halömon» scheint eben von einem durch die Quellen verursachten Felsenein-stürz qemackt worden zu seyn. Ober diesem Orte, etwa zwei bis drei- *) Hier soll das alte I^u^oiw-? gestanden baben, von welchem der Fluh gleichen Namen erhitl». hundert Klaftern im nahen Thale hinauf jlnd noch zwei tiefe Gchlünde, welche aber mckt besiandiqcs Wasser qebcn, son. decn nur dle Loibach sehr aufschweNen machen, wenn die Unz in, Planiner Tha-le stch ergießt. ^ Nm Ende der Wasserreichen Strecke, !5?> 5,5'^? lchr häufiq ausbrechen, wnd d:ejirFluß alsogleich schiffbar. Die nnwcrfort übliche Allf. und Abfahrt von ^aibach bis OKerlftlbach um die Triester Ettafte, tne zn L«nde eben ,hren Huq dvn hler nasb Oberlaiboch nimmt, ist deft sen eine un-äugbare ^robe. Ungefähr zweihundert KlaUer unter diesem Haupt-unprunge siicht noch d,e kleine Laibach d«^-zu, welche eine hvlbe Meile her aus dem Gebirge, du.ch ahnlicke Quellen eneM g t, hausiges Wasser bringt. ° Unter den vielen Wässern die von allen Semn aus dem umlegenden Gelmae Herstrome« und stch mit der Laiback v^ em'gen, sind besonder« nmkwürdia d « der schiffreiche Fluß Igg odär l^'23; und endlich unweit der Stadt Laibach der kleine Graben nnd dis Gradasch za. Alle diese veriuehren das Wasser des Laibach-fiußes noch ehe, als srzur Gtadt kömmt. Sein geringes Gefalle, «nd die von ob-bsnannten Flüsse!, häufiger ankommende .Wassermclsse, als das ?nge Profil des Flußbettes bei der Stadt abzuführen vsr« mögend ist, gibt Anlaß zu einem Morast, welcher einen großen Theil der Strecke von Oberlaibach bis Laibach unfruchtbar macht. Wonn es je überzeugend war, daß dis Bequemlichkeit der Wasserstraße jene der Landstraße in einem nngemein größern Verhältniß übertrifft, daß ryan also auf die Schiffbarmachung der Flüsse das erste Augenmerk beim Entwürfe eines Komme:" zmms richten solle, so ist es auf der Strecke von Laibach bis Oberlaibach, welche zwei und eine halbe Meile lang ist, nicht durch theoretische Kalkulationen, sondern durch Augenproben; denn dis meisten nach Triest bestimmten ,F>ach< ten, wslche in Laibach zu kaide a?z?om-mon, wsrden daselbst auf Skiffe qsladsn, und, um nur cine Landstraße von z vei Meilen zu ersparen, nach Hoersaibach geführt, wo sie wieder an das Land gesetzt, und auf der Olraßs fortb^öloert werdet. Aber dennoch ist hier anzumerken , daß es anf schiffreiche« Flüßen «ur wenige Gtrecken von dieser Art gibt: denn, da das Gefalle dieser ganzen Fluß-länqe nicht über zwei Vchlch beträgt, so geshieht die Gegensah:t ebenso, w:e dl? Hinabfahrt mil bloßen Rudern' Von Laibach nach der Sau durch bei« läufig « ,<2 Meile ist dermals keine Schiffahrt üblich, ungeachtet dieselbe vor vielen Jahren mit großen Kosten unttr- nommett, «nb durch emigs Zeit getris-bsn worden; die Ruinsn von drei vsr^ fallsnen Kanälen sammt ihren Schlsußen». werken find iyt noch zwar ein Betrübniß ^ erregendes Denkmahl des patriotischen Eifers, und lvcit aussehenden Geistes dor Vorfahren, der aber n.cht in der Folge unterstiitzst, und fortgepflanzt worden. Dis Kanäle wurden angeleget, um Fel» sengrunds, auf welchen mehrerer Matzl^ mahlen angelegt sind, zu vermeiden, (^ie k)orlletzung folgt.) Neue Etfindungett. Der Apotheker Friedrich Ferdinand Fische in Frohb«rg in Sachsen, hat «ine gänzlich blelfreiz Glasur fur iroenes Koch-und Gptiscgeschirr erfunden, die überalt aligeiv^ndt w^rde.i kann, und nicht theu, er ist. Dcr dasige Töpfer meiner Köhler hat bereits sechs Brällde solcbes Gcschir« res gsfercigt, Nnd nimmt Bestellungen daraus an. NettlMgsschrzsi^e ftir Schiffbrü^chigsch Der englische Lieutenant Trackstons hat em Fahrzeug, «m Sckiffbrüchige z» vcttcn, erfunden, das ganz dem Zweck» entspricht. Es ka:m zo Leute fassen, uno selbst 50, und -tt Mensl'en, die auf e-ii^r Veite fich beftnden, f^nn^n es n? hc z.lm sinken bringen Die damit an.;"'.Mcn Versuche havcn die Nützlich-ksn dieses Netlungsfahczeuges erwiesen. Luftschiff. Einem Zanda/lstlicheu in Niedersach-sen ist e<5 gcglückt, die Ersindung eines Luftschiffes zu S.:ndc zu dringen. Die Maschin« ist aus UichlelN Holze gebant, dle Echwebnnss in freyer Luft wird Haupt« sächlich durch das bestandige Auf-und Niederziehen ewss großen, eigens einge-richtenn Dlasbalg^ bewlrtt, der nach vonlh:n dle Gteke der Lunge und des Halses eines fliegenden Vogclä vertritt. Die Flügel auf bsiden Seiten werden ver»^ mittelst einiger dünnen Stricke dirigirt; die Höhe, zu welcher der von dem Erfinder unterrichtet Bauernknade von 10 bis 12 Jahre« sich mit diesem Luftschiff bisher erhoben hat, ist nicht beträchtlich , weil die übsicht mehr ans die Weite einer solchen Luftfahrt, als auf die Höhe dcr-ftlden gerichtet ist. Webmaschine. Der Unternehmer der für die preußischen Staaten östlich der Eibe paten-tislrNll Webmaschine überlaßt gegen eine «ngemsfsene Summe denIabriksuntsrneh-mnn in andcrn Gtacicn Mode-Gtühl«. Eine volljiändige Waschine kostet 30 Thaler, ist zum Weben dcr OaumwoCe, Wolle der Setde und der Leinwand anwendbar. Sie tndcitct so schnell, daß das Schiffchen iu einer Stunde 3500 Aal durch die Kette läuft, und liefert ein schönes, -außccst gleiches Gewcbe. Zur Anjlcht ist in ^lpzlg eine solche Ma Ichins ausg stcllt worden, und man kann bei Hrn. Can >/luevKclch «uf dcm Brühl daselbst die BedinM-gen erjahren. Der Mechanlkus Lemaitre in Paris hat eine neue Ao^hrung al'f dcm Waf-^er zu gehen erfuuo.n. Vor Kurzem machte er auf dem Wasserbecken im Garten des Luxemburg den ersten Vtrsuch oannt- Dis Maschine, die er SchifffahttsrSt'H nennt, besteht ans ejl?er viel Fuß lang-l, Lade, v^sr Zolle im Dttlckmeiser, die eine Art Schisschen büdet, nnl dessen Hülfe ein einziger Mench sich einichiffen und über einen Se« oder nnen Fluß fayren kann. Der Erfinder bestieg das Schiffchen und hielt sich eine halbe Stmlds iang üösr dem Wasser, bonun sich aber keins Richtung geben. Könnte diese Erfindung au^goführt werden, so würde man rims» tig seine Brücke b'i sich' tragen könnsn, nas allerdings sür Reifende in weni^ bs« wohnten Landern von großem Vorteile Ware. Schreibfehler in alten Acten. Die Belohnung wird ihm nnsühlba? (n nfehlba r) schon erfolgt seyn. Bittsteller hat sich m:t snner Person, (Pension) zu begnügen. Bittet um baldige Besserung (statt A e u ß e r u n ss). Osine im Gliederreißen bestehend« Verbrechen (Gebrechen)., Seine auch un Gelde (Felde) geleistete« Dienste. Er hat sich weislich (wirklich) dem Dienste entzogen. Der westliche (wesentliche) Inhalt des Berichtes. Die Behörde ärgert (äußert) sich, daß .,» Geistesgegenwart. Die folgende Thcatcrancldote ist v'el-leicl)t Mehveren schon bekannt; indessen ihrer komi.chen OnginaiM wegen ly^^h, wohl uock> ?inm'hl wisdere^Wt zu werden. Zwn Akteurs, die mit einander in einer erbitterten Feindschaft lebten, hancn in einer Oper, der eine einen Ritter, der andere, verkapot, eins,, Bären vorzustellen, mit dem der Retter kämpfen mußte. Allesging gut: sie kämpften, der Bär ward, wse es sich gebührt^ erlegt, und sag nun starr und regungslos aus dem Boden. — Allein während die schone Instrumentalmusik diesen ntterl'chen Vorgang feierte, und einige Augenblicke laug die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zog , glaubte der siegeude Ritter die'e Gelegenheit doch nicht ganz unbenutzt lassen zu dürfen, und gab daher seinem getödteten Gegner noch einige recht derbe Streiche mit der stachen Klinge. Ein Weilchen hielt es der todte Bär geduldig aus, allein als es doch gar zu arg ward, sprang er auf einmal grimmig wieder auf, packte den Ritter und scküt» telte ihn so tüchtig zusammen, daß er nun halb todt auf dem Boden lag.—In diesem Augenblicks kam die Stelle, wo das Orchester schwieg und der siegende Ritter eine Bravou ane zu Ehren seines Triumphes singen sollte. Alles war still, man hatte im Orchester den Vorgang nickt bemerkt; der Sousteur gab das Zeichen : allein da der Ritter jetzt schlechterdings außer Stande war zu singen; so flblug sich der Bär, ein eben so guter Sänger, kurz und gut ins Mittel , setzte sich auf den erlegten Ritter, und sang d»e Ans mit lauter Stimme, zur großen Erblichkeit des Publikums. R ä t h se l. »D Ich tö^te die Lebenden bald, ^ Bald rufe ich Todte ins ?,'k""5 Ich andre beliebig der Wesen Gestalt Entzücke, und mache dich beben. Oft a/h ich dem Mädchen '^n Mani, Oft mache ick Frauen z^, sonnen; Ich bin es, der Mes bcryorbru'qel'. kann. Der Schlachten und Spiele gewolmell. Bald fükr' ich den Türken nach Nom, Bald gläubig nach Mekka den Christen? Ich baue im An^iblick Z,st oder Dom. Befriedige jeglich Gelüsten. Jetzt mache ick» Gebende blind, Jetzt öffn' i.-l, die Augen dem Blinden; Ich b',n dir bald freundlich , bald böie a^nnt^ Stets wirst du mich wandelbar sinden. Hier mache ich Kranke gesund, Dort laß ich Gcfnndi' "rkranfen, Ich stehe mit Feen und Güstern im Bund Drum kennt meine Macht keine Schranken. Aucb bin ich zuqfp?ck> ein Prop^et^ Der künftige Dinge verkünde?, Und oft der Gcdeinnutze tiefste verrath,. Oft wilde Begierden entzündet. Als größter Betrnger bekannt,, Vcrd ich doch'fast üd'call acliebet, 'penn alle die Wunder, die ich hier genannt,, Hab' ich nuc durch Täuschung verübet. F. K. Auflösung der Charade in Nro 4A Seefe nste r>