Nr. 285. st. ll, halbj. st. »'«<>. sstlr b!« Zuftlllnm, !n« Hau« halbj. 50 lr. »l!t b» Poft «an,>. st. ,b. halbj. 7 5N, Donnerstag, 15. Dezember. 1881. Amtlicher Theil. Gesetz vom 18. Dezember 1881, betreffend die Eröffnung eine« Credites von 50.000 fl. iur Linderung der Nothlage der durch den Brand des Ringtheaters in Wien Beschädigten. Mit Zustimmung beider Häufer des Reichsrathes finde Ich anzuordnen wie folgt: § 1. Die Regierung wird ermächtigt, zur Linderung der Nothlage der durch den Brand des Ring-theaters in Wien Verunglückten und ihrer Hinter-bliebenen fowie der in Bedrängnis gerathenen Theater-Bediensteten einen Betrag von fünfzigtausend Gulden zu verwenden. Die für Rechnung dieses Credites geleisteten Zahlungen sind im Rechnungsabschlüsse des Jahres 18^1 im Etat des Ministeriums des Innern (Cap. 7) als außerordentliche Auslage der politischen Verwaltung mit der Verwendungsdauer bis Ende Aiäl-z 1Y82 (Titel 4) unter einem besonderen Para-sraphe zu verrechnen. § 2. Rechtsurkunden, Eingaben und Protokolle über die gewährten Unterstützungen sind stempel- und gebürenfre'i. § 3. Mit dem Vollzuge dirfes Gesetzes, welches mit dcm Tage seiner Kundmachung in Wirksamkeit tlilt, sind der Mmster des Innern und der Minister ber Finanzen beauflragt. Gödöllö am 12. Dezember 1881. Franz Joseph in. p. Taaffe m.p. Dunajewsli m. p. Der Präsident der k. l. Finauzdirection für Kram hat dle provisorischen Steueramlsadjunclen Johann Triller und Anton Krapö zu definitiven Steuer-amt«adlu„cten und die Sleueramtsprakticanten Franz Gregory und Franz Zupan zu provisorischen Steueramlsadluncten ernannt. ° ^ < '-- Erkenntnisse. Das l. k. Landcsgerichr Wien als Pressgericht hat auf »lntraa der l. l. Staalsanwaltschast rrlannt. dass der Inhalt des »n Nr, 4 der Viertc!jal,rsschrist „^»v^ doliu«. Wic„ Zm No-bcmbcr 1881, Verlag uon Iul). Pctizilla. Drnck von Hngo Hoff. wnim, unter dcr Änfschrift „0bLt" (Das Opfer) cnlhalleüeu Gedichtes das Vergehen nach 8 -^2 St. G. begründe, und hat h°>ch 8 4W St, P. O, das Verbot der Wcitervcivrcitung dieser "luclschrist ausgesprochen. ^ Das l, l, 5!andeögcricht Wien als Prcssgericht hat aus "Ntrag der l. l. Staalsanwaltschast erlannl, dass dcr Inhalt des '" Älr. W dcr Zeitschrift „Militär.^citlma." ddto. Wien, 2, Dc-zcmber 188l nnler dcr Aüjschrife „Wien, den I. Dezember 1881" °"thaitcncn Äufsahes d„S Bcraehcn nach 8 ÜW St. (il. begründe, ""d hnt nllch 8 4U2 St. P. O. das «erdot der Weiterverbreit "ng dieser Druckschrift ausgesprochen. Nichtamtlicher Theil. Für die durch die Katastrophe im Wiener Ring-theater Geschädigten haben Ihre Majestät die Kaiserin« Witwe Maria Anna 2000 fl.. Se. l. und k. Hoheit der durchlauchtigste Kronprinz Erzherzog Rudolf 1000 fl., Ihre k. und k. Hoheiten die durchlauchtigsten Herren Erzherzuge KarlLuowia. sammt höchstdefsen durchlauchtigsten Gemahlin Frau Erzherzogin Maria Theresia 1500 fl., Ludwig Victor 1000 fl.; Ihre k. und k. Hoheiten der durchlauchtigste Herr Erzherzog Karl Salvator und die durchlauchtigste Frau Erzherzogin Maria Immaculata 500 fl., Se. k. und k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Johann Salvator 500 fl., Ihre tön. Hoheit die durchlauchtigste Frau Erzherzogin A oe lg u n d e, verwitwete Herzogin von Modena, 500 st. zu fpenden geruht. Zur Lage. Inmitte des tiefen Schmerzes über das furchtbare Arandunglück, welches Wien betroffen hat, ge« währt die überaus warme und welklhätige Theilnahme, welche das Allerhöchste Kaiserpa ar sowie die übrigen Mitglieder des Allerhöchsten Kaiserhan ses anlässlich dieser schweren Katastrophe bekunden, der tiefgebeugten Bevölkerung wohlthuenden Trost. Die Blätter geben denn auch diesen Gefühlen der Bevölkerung in erhebenden Worten Ausdruck und constatieren, dass es sich auch bei dieser Gelegenheit wieder klar gezeigt habe, wie sehr in Oesterreich das erhabene Herrscherhaus und dessen treue Völker in Leid und Freud sich Eins fühlen. „Es dürfte wohl drr erste Fall sein in Oesterreich, vielleicht in allen konstitutionellen Staaten — schreibt das „Extra< blatt " — dass ein Parlamentbbeschluss — sozusagen — noch in derselben Sttinde, in welcher derselbe gefasst wurde, auch schon durch die Sanction der Krone zur Gesetzeskraft erhoben worden wäre! Nuch hierin n/le in manch' anderen Erscheinungen der jüngsten, schmerzensreichen Tage offenbart sich das tiefsinnige Beileid, mit welchem unfer Kaiser Antheil nimmt an dem brennenden Leide, an der Trauer der Wiener Bevölkerung. So wie Er nnd Sein Hans die Ersten waren, aus Eigenem den bei der Katastrophe unglück-lich Gewordenen Hilfe zu spenden, so hat sich der Monarch auch bee>lt, die von reichswegen vorgesorqte Hilfe so rasch wie möglich zur That werden zulassen. Die Bevölkerung von Wien hat ein feines Gefühl für derlei Offenbarungen des Edelsinnes und der Hochherzigkeit ihres güügei, Kaisers, und wird diese neueste Probe seiner wahrhaft väterlichen Gesinnung dorthin verzeichnen, wo die zahllosen vorausgegangenen Arte der Großmuth und Gnade des Kaisers aufgezeichnet stehen — in das treue, dankerfüllte Wiener Herz!" Gehört schon ein hoher Grad von Frivolität dazu, ein großes und allgemeines Unglück, wie den traurigen Brand des Ringtheaters, zum Gegenstande wohlfeiler Späße zu machen, fo heißt es geradezu mit dem Schmerzgefühle von Millionen ein frevles Spiel treiben, wenn man — wie es heute die „Neue freie Presse" thut — aus einer solch'erschütternden Katastrophe politisches Kapital zu schlagen sucht. Es ist heute weder die Zeit dazu noch sind wir in der Stimmung, die Tendenz des betreffenden Artikels, in welchem u. a. zur „Bekämpfung auch der politischen Ursache der Katastrophe" aufgefordert wird, nach Gebür zu kennzeichnen. Wir wollen jedoch diese Tendenz der „Neuen freien Presse", welcher das Unglück uud der Schmerz von Hunderttausenden nicht heilig genug sind, um nicht darin Material für egoistische Zwecke zu finden, einstweilen registrieren; es wirb wohl die Zeit kommen, wo wir diefe Sorte von Opposition in ihrer vollen Nacktheit beleuchten weiden. Vom Neichsrathe. 44. Sitzung des Herrenhauses. Wien, 12. Dezember. Se. Excellenz der Herr Präsident Graf Tiautt -mansdorff eröffnet die Sitzung um halb 12 Uhr. Anf der Ministerbanl Ihre Excellenzen Graf Taaffe, Baron Pino, Dr. R. v. Dunajewsl,, Dr. Praiäk. Die neuen Mitglieder leisten die Nngelobung. Präsident: Wir sind heute zusammengetreten noch unter dem schmerzlichsten Eindrucke der erschütternden Katastrophe, deren Schauplatz unsere Stadt gewesen ist, die Schmerz und Bedrängnis in zahl< reiche Familienkreise gebracht Hut. Uns alle, meine Herren, erfüllt die wärmste Theilnahme; Sie werden es daher gerechtfertigt finden, wenn ich Wert darauf gelegt habe, keine Verzögerung eintreten zu lassen in der Mittheilung einer Zuschrift des Abgeoldneten» Hanfes, die sich auf diese Angelegenheit bezieht und die ich vor allen anderen Gegenständen zur Verhandlung bringen werde. Der Schriftführer verliest die Zuschrift des Ab» geordnetenhauses über die Annahme o^s Gesetzes wfgen Gewährung eines Credites von 50.000 st. für die Fa. milien der bei der Katastrophe im Rmgtheater Verunglückten. Fürst Johann Adolf Schwarze,»berg beantragt, dass dieses Gesetz sofoil unter Anwendung aller nach der Geschäftsordnung zulässigen Abkürzungen in Berathung gezogen werde. Jeuilleton. Die Nose von Cattaro. 0rls.lnalerzählung von Vincent de lle Ferrier. (Nach einer wahren Begebenheit) (16. Fortsehuna.) „ ..Ich habe quittieren müssen," begann ich nun Ueinlaut. „Ich weih alles, eben deines unverdienten Un-Uliickes nnd deines edlen Herzens halber liebe ich dich "lnsoniehr, ob du nun im Betllerkleide oder im Her« !"elin gewandet bist. mir gilt dies gleich, im Gegen« '/ile, es ist mir noch umso lieber, jetzt steht unserer Steinigung nichts mehr im Wege, denn bei deinen Renten kann es dir nicht fehlen, wieder eine deiner Erdige Stellung in der Gesellschaft zu erlangen, und ?lun nicht, dann werden wir arbeiten und unfere ^'ebe wird uns die Armut ertragen helfen. So lange ^ diese Ketten, so lange soll auch unsere Liebe und "eue dauern. Schwöre mir dies und ich bin be-Mgt. Meine Gebete, meine Segenswünsche und meine ^erle bleiben immerdar bei dir und werden dich begle- k", wohin du deine Schritte auch lenken magst." 5. , Sie schlang ihre zarten Hände um meinen Hals, Hackte meinen Kopf zu sich herab und küsste mich zum ^schiede auf die Sliin. ^. Mir war es, als sollte ich zum lehtenmale in 'tsez seelenvolle, dunkelblaue Auge schauen, als sollte h nimmermehr d'ese weiche feine Hand fassen, diese alabastergleiche Stirne küssen, als sei ich ausgcstohen aus dcm Paradiese meiner einzigen wahren, reinen und unschuldvollen Liebe. Allein, den Tod im Herzen, wanderte ich nach diesem ergreifenden Abschiede auf weilen Umwegen zum Hafen zurück, denn „es schlich wie Thlänendicbe Nachtwind mir ums Augenlid, wie der Grist unglück-licher Liebe, der über die Erde zicht." (Lcuau). Ein Dampfer nahm mich auf, und so reiste ich nach Trieft, von da nach Wien, wo ich durch Empsehlun-gen einiger Freunde, ehemaliger Mitschüler im Cadeten. institute, nach kurzer Zeit eine Anstellung bei der Mapvierung erhielt. Durch meine ausgezeichnete Dienstleistung wurdeu meine Vorsteher auf mich aufmerksam gemacht und ich erhielt die Stelle eines provisorischen Geometers, welche, wie ich schon am ersten Abende erzählt habe, am 5. April vorigen Jahres in eine definitive umgewandelt wurde. Nach meiner ersten, Ihncn geschilderten Vision im Gcisthofe zu Adelöbeig schritt ich sogleich nm Urlaub, ein, welcher mir denn auch nach einigen Tagen bewilligt wurde. Nachdem ich meine Amtsgeschäfte dem statt mir substituierten Nachfolger übergeben hatte, reiste ich nicht ohne bange Ahnung nach Trieft ab. Noch von Trieft aus gedachte ick. Marietta durch ein Aviso von meiner baldigen Anlunft vorzubereiten, indem ich noch einige Hochzeitsgeschcnke einkaufte, was meiue sofortige weitere Neise verzögerte, allein ich unterließ es, um Marietta mit meiner unvermulhelen Anlunft desto mehr zu überrasche». Als ich zum zweitenmale in die Bucht von Eat-taro hineinfuhr, da klopfte mein Herz in banger Er« wartnng. Das Schiff bexöthigte beinahe zwei volle Stunden, bis es durch die sogenannten Caltene in den Hafen gelangle. Mit dem Feldstecher in der Hand sah ich unverwandt nur nach Cattaro hin, dem ersehnten Ziele meiner Reise. Jedes Sch'ff, das im Hafen ankommt, bildet sozusagen ein Ereignis und halb Calwro ist auf den Beinen, um die Ankömmlinge zu sehen, die Bekannten zu grüßen, die Freunde zu umarmen. Schon von Ferne erkannte ich mittelst meines Fernglases einige Brkannte unter der Menge, nur diejenige, um derentwillen ich gekommen war, konnte ich nicht erblicken. Mit eiliger Hast stieg ich vom Dampfer und bemerkte, am Hlifenquai aussteigend, sogleich Sie gnä< dige Frau Majorin, im Kreise Ihrer lirben Familie — aber leider in Trauer um den lieben, mir unvergess-lichen Herrn Gemahl. Mein Blick suchte noch jemanden in der Menge. Fräulein Blanda bemerkte dirs und sagte in ihrer aufrichtigen und naiven Weise: „Sie suchen Marietta? Die finden Sie aus dem Kirchhofe!" Ich glaubte anfänglich. Marietta sei vielleicht hineingegangen, um zu beten, abe, meine irrige Mei-nung wurde nur zu bald aufgeklärt." Siegfried verdeckte sein Antlitz mit beiden Händen, er konnte nicht weiter erzählen, löchlus« folgt.) Laibachcr Hettnug Nr. 2«5 2422 17,. Dezember 1881. Ritter v. Schmerling: Ich erlaube mir, den Antrag des Fürsten Schwarzenberg auf das wärmste zu unterstützen. Der Herr Präsident hat schon kurz jenen Empfindungen Ausdruck gegeben. von welchen alle Mitglieder dieses hohen Hauses durchdrungen sind. Wir stehen wahrhaft erschüttert unter dem Eindrucke einer Katastrophe, die sich nicht allein in Wien, viel-leicht nirgends noch in so schrecklicher Weise ereignet hat. Unser Mitgefühl für unsere Mitbürger ist gewiss ein sehr lebhaftes und allgemeines. In dem gegenwärtigen Momente werden leider nicht alle, aber sehr viele Opfer dieser Katastrophe zur Ruhe gebracht, und wir vereinigen uns gewiss im Geiste mit jenen Gebeten, welche die Priester an der Begräbnisstätte nun abhalten werden. (Beifall.) Wir haben aber nebst dem Acte der Pietät auch die Pflicht, zu helfen, so weit zu helfen ist für das namenlose Unglück, das über viele Familien hereingebrochen ist, und wenigstens zu veranlassen, dass sie vor der dringendsten Noth bewahrt werden. Hier gilt mehr als jemals das Sprichwort: „Schnelle Hilfe ist die beste Hilfe", und ich glaube, das hohe Haus wird mit aller Bereitwilligkeit dem Antrage beipflichten, dafs der Gegenstand sofort in Verhandlung genommen werde, und ich habe auch die Ueberzeugung, dafs der Gesetzentwurf werde einstimmig votiert weiden. (Lebhafter Beifall.) Das Gefetz wird in zweiter und dritter Lesung einstimmig angenommen. Präsident: Nachdem die heutige Sitzung nur abgehalten wurde, um diesen Credit zu bewilligen, glaube ich die Sitzung jetzt schließen zu sollen (Zustimmung) und beantrage die nächste Sitzung für heute abends 7 Uhr. lMe Sitzung wird um '/.12 Uhr geschlossen.) Zum Brande des Ringtheaters. Der große Schmerz, welcher die Bevölkerung Wiens erfüllt und im In- und Auslande so herzlich und innig mitgefühlt wird, drängt noch immer die Begebenheiten der politischen Tagesgcjchichte in den Spalten der heimischen Blätter fast vollständig zurück. Uno auswärts geht cs in ähnlicher Weise. Auch da veröffentlichen dle Journale spaltenlange Berichte über den Wiener Theaterbrand, sprechen von der Theilnahme und Spannung, mit welcher man dic weiteren Berichte aus Wien erwartete, und registrieren schließlich die aUerwürts vom lebhaftesten Mitgefühle em« gegebenen Anregungen zur Linderung des Unglückes, zur Tröstung der Betrübten, sowie die Lehren, die aus der Wiener Katastrophe zur Verhütung ähnlicher Unglücksfällc sich ergeben. Von dieser Theilnahme sprechen insbesondere auch die Telegramme und Corre-spondenzen au« den Landeshauptstädten der Monarchie, aus Berlin, Paris, Rom. Bukarest, Newyork und anderen Hauptstädten, wo Sammlungen und Wohl-thätigkeitsoorstellungen veranstaltet werden, um die hilfsbedürftigen Hinterbliebenen der Verunglückten in Wien unterstützen zu helfen. Bei dem feierlichen Leichenbegängnisse auf dem Centralfriedhofe am 12. d. M. mittags waren un« gefä'hr 30,000 Personen anwesend. 8000 Personen sind aNein mit der Tramway nach dem Friedhofe befördert worden. Die Wagenculonne am Emgangs-thore bestand aus 600 Equipagen und Lohnfuhr-werken. Die Ruhe und Ordnung ist während des ergreifenden Actes nicht einen Moment gestört worden. Dle Uhrmacherswitwe Anna Eyman, welche ihren Mann bei dem Brande im Ringtheater verloren, wurde auf dem Friedhofe von heftigen Weinkrämpfen befallen und zuletzt ohnmächtig. Die Versenkung der Särge in das gemeinsame Grab wurde im Laufe des Nachmittags fortgesetzt und erst gegen Abend beendigt. Ein prachtvoller Kranz mit Atlassschleifen wurde mittags um 1 Uhr von Ihren k. und l. Hoheiten Kronprinzen Erzherzog Rudolf und Kronprinzessin Stefanie für das gemeinfame Grab übersendet. Am 12. d. M. nachmittags um 4 Uhr ist Seine t. und t. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Albrecht auf der Brandstätte erschienen und hat sich über den Fortgang der Löscharbeiten sowie der Ausgrabungen von Leichen eingehend erkundigt. Am selben Tage wurden die Pölzungs-ar beiten im Innern der Brandstätte in Angriff genommen, bei welcher Gelegenheit man auf 20 Leichen sUeß. Auf der Treppe zur vierten Gallerie, vom Eingänge links wurden 16, ferner auf der Nothstiege rechts ,m vierten Stocke 3 und schließlich vom Haupteingange rechts 7 Leichen aus dem Schütte gegraben. Unter den letzteren, die offenbar beim Einstürze der Gallerten herabftelen, befand sich die Leiche eines Infanteristen, der noch die Hülse seines Bajonnetts umgeschnallt hatte. Alle aufgefundenen Leichen sind unkenntlich, von den melften fand man bloß die Rümpfe. „ ,,,.,, Die SouterraiN'Localltaten und die Kellerräume des Ringtheaters wurden am 13. d. M. in den P»r. Mittagsstunden von einer Commission untersucht u„o vollständig erhalten gefunden. Der mittlere Parketraum und das Orchester sind eingestürzt. Im Keller wurden seine Leichen vorgefunden. Vei der Pollzeldirectwn wurden im Laufe des Nachmittags neuerdings von den bekannt gegebenen Vermissten 35 abgemeldet. Ueberdies haben mehrere Bezirkscommissäre die Anzeige erstattet, dass in der Liste der Vermissten viele Personen erscheinen, die in den bezeichneten Wohnungen niemals domicilierten und dort gar nicht bekannt sind. Der Nachricht gegenüber, dass 40 Militärpersonen im Ringtheater verunglückt sein sollen, ist die „Wiener Zeitung" in der Lage, mitzutheilen, dass nur der Oberlieutenant Schnablegger des Infanterieregiments Nr. 32, dessen Leiche bereits agnosciert wurde, und wahrscheinlich die Infanteristen Ignaz Singer und Karl Feiser desselben Infanterieregiments, dann der Unterkanonier Alfred Hirfchfeld des Festungsartillerie-Bataillons Nr. 10, deren Leichname noch nicht aufgefunden worden, bei dem Theaterbrande verunglückt sind. Herr Dr. Anthofer, einer jener Aerzte, welche im Polizeigebäude die Opfer der Katastrophe sofort zu Gesicht bekamen, beschreibt in der ,.Wr. Medic. Ztg." seine Eindrücke u. a. wic folgt: „Es war nun circa 8 Uhr. Wir im Hofe des Polizeigebäudes versammelten Aerzte begannen unsere trostlose Arbeit, anfangs noch in der Hoffnung, Lebensspuren in den herbeigeschleppten menfchllchen Körpern zu finden, bald an jeder fruchtbringenden Thätigkeit verzweifelnd. Eines war uns bald klar: Keines der Opfer vor uns war lebend von den Flammen erfafst worden oder gar beim Leben und Bewusstsein zu Tode verbrannt. Wir täuschten uns wiederholt, dass wir beim ersten Anblicke vermeinten, Spuren der Glut oder von schweren Wunden, im verzweifelten Kampfe ums Leben erlitten, welchen manche der wohl bis zur völligen Sinnesverwirrung der erschreckten Menschen getämpst haben mögen, zu sehen. Wenn man nach dem durchwegs gleichen Aussehen der Leichen auf die Art des Todes und die Empfindungen in den letzten Minuten vorher schließen darf. so möchte ich behaupten: die Unglücklichen erlagen meist einem äußerst rasch über sie hereinbrechenden Erstickungstode. Die meisten dürften von demselben er» eilt worden sein. gleich zu Anfang der Flucht, noch ehe fie von der ganzen Größe der Gefahr überzeugt waren. Es mufs ein überaus dichter Rauch und em Qualm höchst giftiger Gase sich rapid über die flüchtenden Massen wie ein Todesnetz, aus dem kein Ent» rinnen war, zusammengeschlagen haben. Und wessen Haupt dieser dichte, giftige Qualm creilte, hatte wie mit einem Schlage Gefühl und Bewusstsein verloren. Der Tod hatte hiemit sein Opfer berührt; wann das arme Herz den letzten zuckenden Schlag that, dies mag in manchen Ausnahmsfällen einige Minuten gedauert haben, gewiss nur kurze Frist und uhne jede fernere Qual für das Opfer. Dass die Bewußtlosigkeit sehr rasch und complet eintrat, bewies dic fast ausnahmslos friedliche Ruhe in den Mienen der Todten. Auch der übrige Zustand, in welchem sich die Leichen befanden, zeigte lein Merkmal, dass ein heftiges Ringen zwifchen den Flüchtenden stattgefunden habe. Wohl mögen einzelne Risse in den Kl^dern gewesen sein, aber die Gewandung aller Leichen war unverletzt." Unter den Familien, welche sich an dem verhängnisvollen Abende im Ningtheater befanden, war auch die des Apothekers Lipp in der Siebenstern-gasse. Herr Lipp und sein Sohn Rudolf kamen um, der Frau und zwei Töchtern gelang es, sich zu retten. Sie standen noch bei der Garderobe der zweiten Gallerie, als der Feuerruf erscholl; sie eilten zur Stiege und waren, wie Frau L,pp im „Tagblatt" erzählt, noch alle beisammen. Da erlosch das Licht, Frau Liftp wurde von den Ihrigen fortgerissen und gelangte m der Verwirrung unter Lärm und Geschrei über eine Stiege hinunter in ein Zimmer, wo sie ein Fenster einschlug und Licht zu machen versuchte. „Wie lch hinuntergeschleudert wurde — erzählte sie weiter — hörte ich noch die Stimme meines Mannes, wie er dle jüngste Tochter ruft. Es war viel Rauch, und er war stark zu spüren, aber man konnte noch athmen; ich laufe wieder zum Fenster und schreie hinunter, so viel ich kann, unten sehe ich ein Paar Personen herumgehen; sie schrien herauf: „Ruhe! Ruhe!" Ich schrie: „Licht! Es sind Menschen da!" Wie lange ich gewartet habe, weih ich nicht, draußen war schon alles still, da kommt eine Feuerspritze, und ich höre von unten rufen: „Springen Sie herab!" Ich springe herab und falle in ein großes Tuch, und wie ich auf allen Vieren ganz betäubt aus dem Tuche herauskrieche, fasste mich ein Sicherheitswachmann, und ich schrie ganz heiser: „Um Voltes wlllen, es sind Menschen oben, mein Mann, meine Kinder! Licht! Licht!" Es war ein bekannter Sicherheitswachmann aus der Nähe von unserer Apotheke, ich sage ihm: „Mein Mann und meine Kinder! Helfen Sie, retten Sie! Es sind viele Menschen oben!" Der Sicherheitswachmann trägt mich zu einem Einspänner, aber wie ich nach Hause gekommen bin, finde ich meinen Sohn, den älteren, der zu Hause geblieben war. im Starrkrämpfe. Wie er gehört hat. im Ring-theater brennt es, ist er umgefallen. Der Sicherheit«-Wachmann fährt zurück, meinen Mann und meine Kinder zu holen; er hat mir meinen Mann nicht gebracht! Meine zwei Töchter sind über die Stiege im Dunklen hinuntergelaufen, sind ein paarmal ge- stürzt, haben sich aufgerafft und sind qllictt'ch "s Freie gekommen. Mein Gott, wenn das was nur noch zwei Minuten länger brannte, waren alle gerettet, oder wenn Licht heraufgebracht worden ware. Es war schrecklich, wie plötzlich auf der Stlege alle» still geworden ist l Und es war lein Feuer aus oer Stiege l Die Lcute sind nicht verbrannt! Sie M erstickt! Mein Mann war ganz unverändert, als o" er schlafen würde!" Ein anderer Geretteter, Herr Iudex aus Kor-neuburg, der sich am Donnerstag zum erstenmale nn Ringtheater befunden hatte, und zwar auf der dritten Gallerte, erzählt im „Extrablatt" über die Katastropye. „Vielleicht zehn Menschen erreichen zugleich mit mir die Stiege, m diesem Momente verlöschen die Lichter, die Nachdrängenden fallen bereits und kollern Y>^ unter, ich werde glücklicherweise an die rechte Stiegen' wand gedrückt und komme vorwärts, ohne z>» M«. Heiße Luft strömt uns entgegen. Ich rufe aus Leibeskräften: „Ruhig! Langsam! Es lst keine Gefahr. Der Ruf wird von anderen wiederholt. So tonnm" wir zur zweiten Gallerie. Hier scheint uns roly« Licht durch die Thüren, welche in den Thcaterraum führen, entgegen. Emige, wahrscheinlich in der irrige Meinung, es ist ein Ausgang, reihen die Thüren au, — cin erstickender Qualm dringt uns entgegen. V"U erstickt bleibe ich noch immer an die rechte Wand ae drückt und finde die Stiege. Da wehte mir pl^cy frische Luft entgegen, ich bin unten angelangt, va Foyer ist leer, lch rufe nach meinem Schwager un meiner Schwägerin, die im Parterre Sitze hatten, finde sie jedoch nicht, denn dieselben hatten slch l^, vorher gerettet. Ich eile ins Foyer zurück, blicke ' Stiegen hinauf, aber alles ist ruhig, niemanden i^ ich als einen Theaterdiener, welchen ich frage, fchon alle aus dem Theater gerettet sind. Derselv sagt: „Alles gerettet, niemand mehr darin!" und Mi davon. Selbst später, als die Leute von 5l), 6(iToi»te'' sprachen, glaubte ich es nicht, sondern sagte, es ^a, nicht wahr, alle haben sich gerettet. Die Leute, " gleichzeitig mit mir von der drltten Gallene die St«eg fanden, müssen sich knapp hinter mir verkeilt »w nicht mehr vorwärts gekonnt oder aber von der ztvA.h Gallerie nicht mehr dlc Stiege gefunden haben. ^> doch scheint es m»r unglaublich, dass diejenigen, zugleich mit mir die Smge erreichten, sich nicht ine^ retteten. Dass die Nachkommenden leine Zeit ^^ fanden, erst einen Ausweg zu fuchen, ist wohl ey erklärlich, weil ihnen die heiße, erstickende Luft i»^. kürzesten Zelt d>e Besinnung geraubt und den ^ gebracht haben musste." Vom Ausland. Aus Kairo geht der „Pol. Corr." unter d^ 5. d. M. die Mittheilung zu, dass der neue l. U"" ' Generalconsul. Freiherr v.Kosjek, daselbst ber^ eingetroffen ist. Sein osficlrller Empfang dulH ^ Khcoive halte bis dahin mcht stattgefunden. D" i . Gesandten in Washington ernannte bisherige l.U"^ Generalconsul, Baron Sch äffer, welcher Ka"" , ^ 10. d. M. zu verlassen gedachte, erhielt vom ^s ,,je den Großcoidon des Mrdjidieh'Ordens. Dle ^ "^itt lässt eine goldene Denkmünze schlagen, um >^ ^„ scheidenden Generalconsnl, welcher in Kairo dlc vei Erinnerungen hinterlaßt, zum Andenken zu "berge ^ Die Colome sowohl als der Club «Khedlvial", ^ '^ Präsident Baron Schaffer war, und Ml"'" Freunde des letzteren veranstaltete» ihm zu Men > lenne Abschicosdiners. ^.„„eil In Berlin drehten sich die Verhandlu'^ des deutschen Reichstages in den letzten Tagen u"' Ausnahmsgesetze wider die sociallstlschen ^'wr -Sle wurden mtt großer Lebhaftigkeit geführt und^ ^ ten mit dem Siege der Regierungsvorlagen. 7^ ^ Paris lenlten zumeist die Senatbdebattcn ulic tunesische ExpcdMon das politische Interesse a"s ' ^ auch h>er siegte das Ministerium, doch erst nach e ,^ lebhaften als interessanten Debatten, in welchen lyme der besten Kräfte der conservatwen Opposition ew» « >: standen. —In Nom hat der Senat d>e Dlscuw^^ Wahlreformvorlage in Angriff genommen, "^ ^ geordnelentammer beräth über Aenderungen l ^ Leitung und Competenz des BauteuMlnisterlUM»^^ beiden Kammern wurden Sammlungen für l>le unglückten in Wlen eingeleitet. «,, qe- Aus Washington wird unterm 12. d- ^- ^ meldet: Im Congresse wurden die von «"«"', Mai und Ium 1U81 den Gesandten der Ver " u^„ Staaten in Chili und Peru gegebenen ^"'""^ t>eS mitgetheilt. Blaine gibt zu, dass das Me,un ^ Krieges die Forderung Chilis nach elner " ^ abtretuug seitens Peru rechtfertigen tonne, ^ eine solche durch Gewalt nicht zulässig, ^'" z^r müsse vielmehr bei den ferneren Verhandlu^ ^,^ Sprache gebracht werden und dürfe nur H^eN eingehenden Berathung zwischen den hiebet """ >'^^^ Staaten beschlossen werden. ChiU abtretuug nicht als eine unumgängliche "" ^fft, für die Friedensverhanolungen aufstellen. " ^„c> dass weder Peru noch Ch'li eine europ"!^ ^ vention aurufen werden- Die VerelNlgten «aibacher Zeitmlg Nr. 285 2423 15. Dezember I88l. llinnten durch den Versuch, die Frage durch einen Derartigen Schritt zu complicieren, zu einer energischen "Nlervention genöthigt werden. Locales. «us dem l. l. Landesschulrathe für Kratn. Auszug aus dem Protokolle über die ordentliche Sitzung des k. t. Landesschulrathes für Krain vom Iten Member 1881, unter dem Vorsitze des Herrn k. k. ^ndesplüsidenten Andreas Wintler, in Anwesen« heit von zehn Mitgliedern. Nach Eröffnung der Sitzung durch den Herrn ^sitzenden trägt der Schriftführer die seit der letzten ^>hung erledigten Geschäftsstücke vor, was zur Kennt-llls genommen wird. Hierauf wird zur Tagesordnung übergegangen, Die Verhandlung, betreffend die theilweise "enderung des Schulsprengcls von Mottling und Er-^chwng einer einllasslgen Volksschule in Bozjakovo M dem gefassten Beschlusse gemäß mit den gerig-Neten Anträgen dem lrainijchen Landesausfchusse mit« theilt werden. Auf Grund des Berichtes eines Bezirksschul-lathes, betreffend die Wohnungsverhältniffe des Lei« lers einer Volksschule, werden zur Sicherstellung der ^glichen Wohnung, eventuell der Quartiergeld» Schädigung, die erforderlichen Verfügungen getroffen. Die Verhandlung eines Bezlrtsjchulralhes in-°etleff der Auseiuanderfctzung der mit dem ehemals peinigten Schul« und Messnerdienste verbundenen Nutzungen von Grund und Boden wird erledigt. Der Bericht, betreffend die fernere Verwendung °es Ertrages der Franz Metelko'schen, zur Aufrechl-Mtuug der Disciplin während des sonntägigen kate-Helischrl» Unterrichtes an der gewerblichen Vorberei-^Ngiischule hier bestimmten SUftung wird der krai« ^lchen Landesregierung als Stiftungsbehörde mit den Signeten Anträgen übermittelt. Einer Lrhrerswitwe wird das normalmäßige Con-"Uctiquarlal zueikaunt und zugewiesen. Das Gesuch eiues Lehrers um Zuerlennung und Anweisung der zweiten Dienstalterszulage wird der "leoigung zugeführt. Der Bericht der Direction der hiesigen Lehrer-^Nd Lrhrerinnen-Blldungsanstult, betreffend die Staats» ^prudlm Pro 1881/82, wird höhcrnorts in Vorlage gebracht. Der Bericht der Direction der hiesigen Lehrer-W Lehrerinnen.Bllduugsanstalt, betreffend die Schul« Mdbefreiungsgefuche von Schülern der Ucbungsschule, lvlrd erledigt. Einer Uebungsschullehrerin wird die erste Quin« quennalzulage zuerkannt. Zwei Lehrer« und zwei Lehrerinnenstellen an «llgemelncn Volksschulen werden definitiv besetzt. Ueber Antrag des Lehrkörpers eines Gym-naslums wird dle locale Ausschlietzuua eines Schülers vetfügt. " Der Jahresbericht über den Zustand der Mittel. Ichulen in Krain im Schuljahre 1880/81 wird höhern« "Ui in Vorlage gebracht. Remunerations, und Geldaushilfsgesuche werden Migt. ^ dem VanitiitSberlchte deK Ualbacher Stadt-phyjitates für den Monat August 1881. (Fortsetzung,) Das Alter betreffend wurden: ,. ^ todt geboren......4 Kinder ""d starben: M 1. Lebensjahre .... 21 „ vom 2. bis 5. Jahre . . 8 „ » 5. „ 10. „ . . 2 ^ « 10. „ 20. „ . . 6 Personen « 20. „ 30. „ . . 5 « 30. „ 40. „ . . 8 « 40. „ 50. , . . 11 n « 50. „ 60. „ . . 6 « 60. „ 70. „ . . 7 « , 70. „ 80. „ . . 4 « " ljO. „ 90. „ . . 0 Summe . . 82 Personen. 5. Die häufigsten Todesursachen waren: ^"culose Ilmal, d.i. 13 4 Procent. Darmkatarrh 4'° Brechdurchfall 9mal. d. i. 10 9 Procent, Typhus I^cll. d. i. 4 9 Procent, Lungenentzündung und Schar-^ je 3mal, d. i. 3 7 Procent aller Verstorbenen. Un? b"' zymotischen Krankheiten gaben außer Typhus 2'° Scharlach noch Blattern Imal und Diphtherttls "°l die Todesursache ab. j. ^erOertlichkeit nach starben: im Civilspitale 28, in 5 k- ^ariüsul'Kspltale 3. ,m städtischen Armenhanse 1, ^°er Stadt und den Vorstädten 50 Personen. Letz» ^ vertheilen sich wie folgt: Innere Stadt 16, Atersvorstadt 5. Polanavorstadt 8, Kapuzinervorstadt 5, h,Mcha 6. Krakau 0, Tirnau 5. Karlstädtervorstadt 3, ^Mrdorf 0, Hradeckydorf 2, Moorgrund 0. IV. Aus dem Civilspitalc gieng für den Monat August d. I. folgender Bericht ein: Vom Juli d. I. in Behandlung verblieben..........335 Kranke, im August d. I. neu aufgenommen worden...........261 „ Summe des Gesammt-Krankenstandes. 596 Kranke Abfall: Entlassen wurden .... 268 Kranke, gestorben sind .... 29 „ Summe des Abfalls^ 7^7 297 Kranke.! Verblieben mit Ende August d. I. in Behandlung........299 Kranke. Es starben demnach 5 2 Procent vom Gesammt-Krankcnstande und 9 7 Procent vom Abfall. Unler den im Monate August d. I. im C'vilspitale Ver> storbenen waren 5 Laibacher, d. i. solche, welche von der Stadt aus krank ins Eivilspital kamen, und 22 Nicht-Laibachcr, d. i. solche, welche auf dem Lande erkrankten und von dort krank ins Eivilspital kamen. (Schluss fnlgt.) — (Iur Sicherheit des hiesigen theaterbesuchenden Public» ms.) Unsere wackere frei. willige Feuerwehr hat anlasslich der schrecklichen Katastrophe des Wiener Ringtheaters in ihrer Sitzung am 12. d. M. die Vorlage eines Memorandums be. züglich der Einrichtungen unserer landschaftlichen Bühne an den hohen lrainischen Landesausschuss beschlossen, in welchem sie eine Reihe dringend st nöthiger Vorkehrungen zur Sicherheit unseres theateiliesuchenden Pnblicums demselben in Vorschlag bringt. Ob der großen Wichtigkeit der Sache und des allgemeinen Intcresscs, das sich daran lnüftst, theilen wir dieses dein hohen Landelausschussc bereits überreichte Schriftstück seinem vollen Inhalte nach mit. Es lautet: An den hohen Landesausschuss des Herzogthume« Krain! Unter dem Eindrucke der iu rascher Aufeinander» folge vorgekommenen Theaterbrände in den nicht gar lange verflossenen Monaten musste sich auch der achtungs. voll unterzeichnete AuSschusS der Laibacher freiwilligen Feuerwehr, wollte er anders nicht gröbliche Pflichtver« sänmnis sich zuschulden kommen lassen, die Frage zur Beantwortung vorlegen, ob wohl die dermaligen Ein-richtttngcn unseres Laibacher Theatergebäudes so be-schnffeu sind. wie es im Interesse der Sicherheit der Theaterbesucher sowohl als der Bühnenmitglieder zu fordern ist. DaS Ergebnis seiner Erwägungen wurde im Lause des Sommers am geeigneten Orte zur Kenntnis gebracht, da eben die Einrichtungen unseres Theaters im Falle eines Brandes während der Theaterzeit das Aergste befürchten lassen, ja fast zur unausweichlichen Gewissheit machen. Einige Geringfügigkeiten abgerechnet, sind die Vorschläge der Feuerwehr unberücksichtiget ge> blieben, zumeist wohl der Kosten halber. PaS grässliche. so riesigen Umfang annehmende Unglück, von dem die NcichShauptstadt Wien in den letzten Tagen heimgesucht wurde, legt dem Ausschüsse der freiw. Feuerwehr jedoch die Pflicht auf. abermals an geeignetem Orte darauf aufmerksam zu machen, dass die Einrichtungen deS beredeten Gebäudes die Sicherheit des Pnblilums bei einem allfälligen Brande als im höchsten Grade gefährdet erscheinen lassen, ja dass mit Gewissheit behauptet werden kann. die Besucher der Gallericn und der Logen des ersten und zweiten Ranges, dann das Bühnenpersonal würden kaum einer ähnlichen Katastrophe entgehen können, wie sie die unglücklichen Opfer des Ningtheaterbrandes in Wien ereilt hat. Kann an eine durchgreifende Umgestaltung bei der ganzen baulichen Einrichtung des Theaters auch kaum gedacht werden, so sind doch immerhin eine Anzahl Vor« lehrungen möglich, die ohne gar große Kosten getroffen werden könnten und nach Ansicht des unterzeichneten Ausschusses wesentlich zur Sicherheit der Theaterbesucher beitragen würden, falls im Hause nnglücklicherweise Feuer auöbrechcn sollte. Und sollten die auszuwendenden Kosten selbst namhaft größer sein. als wir annehmen, so dürften gegenüber der gebieterischen Nothwendigkeit, aus Rücksicht der gemeinen Wohlfahrt, alle Bedenken fchwinden müssen. Wir erlauben uns nun nachstehend dem hohen Landesausschusse einige Anträge und Vorschläge zu unter« breiten mit der Bitte um deren sorgfältige und fchleunige Prüfung. Sie sind daS Ergebnis eingehender fachlicher Erwägungen, und wir zweifeln uicht, dass der hohe LandeSauSi'chusS von der Nothwendigkeit der sofortigen Durchführung derselben ebenfalls die Ueberzeugung ge» winnen und sie deshalb alsbald verwirklichen wird. Sollte wider alles Erwarten der Ausschuss der Feuerwehr kein Gehör finden und seine in Rücksicht der öffentlichen Wohlfahrt gemachten Vorschläge abermals unbeachtet bleiben, so darf er sich doch fagen, dass er seine Schuldigkeit gethun hat. und kann jede Vcrant. wortung für allfälliges Unglück ablehnen, wird aber allerdings erwägen, ob nicht die Rücksicht auf das Lebcn der eigenen Vereinsmitgliedcr gebietet, den freiwilligen Feuerwachdienst im Theater gänzlich einzustellen. Die Vorschläge nun. die der AuSschus« sich zu machen erlaubt, sind folgende: I) Zur Herstellung eine« feuersicheren Abschluss?» des Bühnen- vom Zuschauerraum ist eine eiserne Cuur-tine aufzubellen, deren Herablassen und Aufziehen durch etwaige Erhitzung nicht beeinflusst werden kunn und allenfalls auch vom Orchester auS zu bewerkstelligen ist. Dass der ganze Mechanismus mit Leichtigkeit functioniert, ist wesentliches Erfordernis. Diese Courtlne wird ncich Schluss jeder Vorstellung herabgelassen, schon um sich von der an standslosen Verwendung derselben zu überzeugen. 2.) Oberhalb der Bühne ist ein großes Wass?r-reservoir aufzustellen und mit den nöthigen Leitungen zu versehen, damit Schnürboden. Bühne und Ver,enll,ng von ihm aus auSgiebig bespritzt werden können. 3.) Von der Bühne auS ist ein bre>ter, sicherer Ausgang ins Freie, unmittelbar auf die Gaffe, herzu» stellen. 4) Statt der alten, in einem Winkel stehenden, zumeist noch durch Bühnengeräth verstellten und deshalb im Augenblicke der Gefahr unverwrndbaren Spritze werden zwei Extincteure angeschafft und allabendlich von der Feuerwache übernommen und in Bereitschaft gesetzt. Außerdem sind die DecorationSstücke :c. nach Möglich» keit mit Wasserglas zu überstreichen und respective zu tränken. 5) Auf der Bühne liegen ftets an bestimmtem Orte im Bereiche der Feuerwache zwei große wollene Kotzen. 6.) Am mittleren Bühnenfenster ist sofmt ein RettungSseil zu befestigen, daS ohneweiters zum FlusS-ufer hinabgeworfen und benützt werden kann. bis der unter 3. erwähnte Ausgang fertig grstellt ist. 7.) Bei den Vorstellungen haben auf der Bühne und auf dem Schnürboden stetS zwel SicherheitSlumpen zu brennen. Außerdem find eine Anzahl kleinerer Sicher-heitSlamften anzuschaffen, welche bei jeder Vorstellung von der Feuerwache brennend zu übernehmen und von dieser am Gurt zu tragen sind. 8) Auf allen Stiegen und Gängen haben neben den GaSlampen während der Th-aterzeit auch eine hinreichende Anzahl Oellampen zu brennen. 9.) Auf sämmtlichen Stiegen des Theaters sind zu beiden Seiten derselben eiserne Lausstangen zum Anhalten der Passierenden anzubringen. 10.) Oeffnung sämmtlicher Ausgangsthüren von den Gallerie- und Logengängen alsbald schon bei Beginn der Kasse. Dass dieselben nicht unbefugt als Eingang benützt werden, dürfte einer verständigen und fcharfen Controle nicht zu schwer fallen. II) Einrichtung, dass sämmtliche Ausgangsthüren mit einem und demselben Schlüssel zu öffnen sind. 12.) Gegenwärtig nehmen beim Verlassen deS Theaters die Besucher der Logen und deS Parterre summt» lich den Weg durch d>e Eine Thür gegenüber dem Haupteingange. Um die eintretende unvermeidliche Stauung auf das möglichst geringe Maß zu beschränken, werden links und rechts von der jetzigen Thür je eine weitere, ins Vorhaus mündende Thür aufgebrochen, damit daS Logenpublicum direct vom Gange auS hmaus-gelangen kann. Je nach der baulichen Bejchaffenheit des Gebäudes wären die beiden neu zu schaffenden Aus-gange anzulegen. 13.) Links und rechts im Parterre ist je eine Loge aufzulassen und statt derselben je eine in den Logengang mündende Thür herzustellen, deren Flügel vielleicht nach seitwärts zu verschieben oder überhaupt so ein« zulegen wären, dass sie beim Offnen nicht den Gang versperren. Auf diesen lehtern Umstand erlauben wir uns auch bezüglich der Logenthüren die Aufmerksamkeit zu lenken. 14.) Eine Stunde vor Beginn jeder Vorstellung hat ein Organ der Sicherheitsbehürde von der Beachtung aller bestehenden Vorschriften, von dem Vorhandensein und der tadellosen Beschaffenheit aller angeordneten Einrichtungen und Geräthjchaften sich persönlich zu überzeugen, diese Inspection während der Theaterzeit zu wiederholen und Mängel sofort abzustellen, 15.) Endlich ist zwischen dem Kaslner'schen und dem Bilina'schen Hause ein sog. Perron herzustellen, damit im Falle eines TheaterbrandeS daselbst eine oder zwei Spritzen Ausstellung nehmen können, was in der unmittelbaren Nähe des ergriffenen Gebäudes doch nicht zulässig ist. Mit der Erstattung dieser Vorschläge vermeinen wir eine Reihe von sich theilweise ergänzenden Vorkehrungen anzudeuten, deren Inslebentreten den Theaterbesuchern erhöhte Sicherheit zu bieten geeignet ist und um deren Ausführung wir deshalb hiemit nochmali» anfuchen. Eines hohen lrainifchen LanoeSausschusses achtungsvollst ergebener AuSschuss der Laibacher freiw. Feuerwehr Fr. Doberlet. Ruling. Hauptmanu. Schriftführer. — (Zur Nedvöd.Feier) theilt man uns von befreundeter Seite mit: Herr A»tm, Nedv6o hat trotzdem, dass er einem deutsche" Musiloereme als Musildirector vorsteht, nie seme slavische Abstammung vergessen und fühlte immer den Ver..f. dem jlovenljchen Volle seine ausgezeichneten musilalischen Kenntnisse dienst, bar zu machen Netwöo ella»ute gar wohl. dass e» nöthig ist. dem Volle >n seiner Muttersprache zu singen Laibacher Feltnug «r. 2«5 2424 15. Dezember 1881. und dass der slovenische geschulte Mcinnergesang die schvne Aufgabe hat, im slovenischen Volke die Liebe zur Tonkunst zu heben und zu fördern. In dieser richtigen Erkenntnis componierte Nedvöd bald nach seiner Ankunft in Laibach slavische Weisen, unter anderen das bekannte «Quodlibett slavischer Nationallieder", welches vom Männerchore des philharmonischen Vereins unter stürmischem Beifalle öfter gesungen wurde. Für die im landschaftlichen Theater im Jahre 1858 arrangierte Vodnik°Feier componierte er eine Vodnik-Hymne, welche vorzüglich gelang und heuer in einem Hefte der von der „Glabbena Matica" herausgegebenen Chorlieder im Drucke erschien. Seine Chöre: „Oouiovina", „?(>-xotuik", „Xvsxäi", »Nili kr^", „?02ärÄ.v llloäu" «, die gemischten Chöre: „bla, goro", „Odiakom", danu das Quartett MHa ro^ica", sind wahre Perlen slovenischen Gesanges. Seine slovenische Messe und die slovenische» Schnllieder sowie die Solopi^cen: „kran^kk äeieia" und „^6^6", die beiden letzteren ebenfalls vom Vereine der „Glasbena Matica" bereits im Druck ver< bffentlicht, sind im slovcnischen Volke sehr verbreitet. In jüngster Zeit erst widmete Nedvöd dem Mimnerchore der hiesigen Citalnica vier prächtige Compositionen, von denen der Chor „V 89.ni6Ni 8i oätala, kru,.ji" bei der letzten Beseda in der ^italnica mit frenetischem Beifalle zur Wiederholung begehrt wurde. Die Slooenen wissen aber auch den Wert der Nedvüo'schen Compositionen zu schätzen, deshalb wurde er in der heurigen Generalversammlung der „Glasbena Matica" zum Ehrenmitgliede dieses Vereins ernannt. Im Jahre 1861, als sich der Männerchor der Citalnica gebildet hat. wurde Nedoöd ersucht, die Leitung desselben zu übernehmen, was er auch bereitwilligst gegen dem that, dass zwei der besten Sänger ihm zuliebe beim philharmonischen Vereine mitwirkten, dies währte so lange, bis für die Citalnica ein eigener Chormeister engagiert war. Nedv^d war auch stets bemüht, im philharmonischen Vereine das heimatliche Element zur Geltung zu brin» gen und war stets Gegner aller feindlichen Demonstrationen gegen die Slooenen, leider konnteer nicht immer mit seinem guten Rathe durchdringen! Vor dem Jahre I860 wurde in der philh Gesellschaft nicht nur das deutsche, sondern auch das slavische Lied gepflegt; würde man zu diesem Programme zurückkehren, dann würden gewiss auch von den im Concertsaale dieser Gesellschaft ertönenden slavischen Weisen etliche unter das Volt dringen und die Aufgabe der Pflege der Tonkunst, die sich diese Gesellschaft gestellt, ganz und voll erfüllt und die Gesellschaft selbst im Lande populär werden. Nedvüd aber Wird unter allen Umständen im Herzen der Slovene« stets im warmen Andenken bleiben, ihm werden noch spätere Generationen für sein thätiges Wirken auf dem Felde der nationalen Composition dankbar sein. — (Ausstellung von Laubsäge.Nrbei-ten.) Wir machen auf die von Herrn F. Ianesch w der Eisenwarenhandluug des Herrn Stefan Nagy am Hauptplatze zur Anficht ausgestellten zwei beson» ders kunstvoll gearbeiteten Pi^cen: einen Lust er aus sieben Holzgatlungen (cine vornehmlich subtile Arbeit) und eine WandetagHre aus zwei Holzgattungen mit Vergnügen aufmerksam, da wir überzeugt sind, dass sich die Dilettanten der Laubsäge-Arbeit wie nicht minder die zahlreichen Freunde der Producte dieser ebenso nützlichen als angenehmen Ieitvertreibung dafür lebhaft interessie» ren dürften. — (Landschaftliches Theater.) Da» Ghalespeare'sche Trauerspiel: „Hamlet. Prinz von Dänemark." hatte sich Herr v, Bala jthy zu seinem Venefiz gewählt. das gestern vor sehr gut besuchtem Hause und mit glänzendem Erfolge stattfand. Herr von Valajthy gab die Titelrolle mit edlem Feuer und feinster Nuancierung; er hatte zudem seine schwierige Rolle in allen Details richtig erfasst und eindringlich studiert, es konnte also an dem wohlverdienten Beifalle nicht fehlen, oer dem tüchtigen Schauspieler denn auch in der That für sein? so wohlgelungene Leistung in reichlichstem Maße zutheil ward. Frl. Sol mar war als »Ophelia" vorzüglich; besonders wirksam war das Fräulein als „Wahnsinnige". Die Darstellung schien der traurigen Wirklichkeit abgelauscht und dadurch voll» kommen lebenswahr. Der „König" des Herrn Au sp i tz und die „Königin" des Frl. v. Falkenberg genügten. Mit Würde gab Herr Unger den Geist von Hamlets Vater. Director Mond hei m war statt des erkrankten Herrn Felix in die Rolle des „Laertes" eingesprungen und brillierte als ..Fechter". Herr Regisseur Wallhof. welcher den „Polonius" spielte, verdient alles Lob für diese Leistung sowie namentlich für die treffliche Insceniecung auch dieses klassischen Wertes. Vom Erhabenen zum Lächerlichen ist ja nur ein Schritt, und gerade „Hamlet" bietet eine Reihe von Klippen, an welchen Aufführungen an Provinzbühnen so häusig scheitern und die gestern hier glücklich umschifft wurden. Diese heurigen würdigen Interpretationen klassischer Stücke finden denn auch seitens des kunstsinnigen Publicums unserer Stadt die gebürende Anerkennung, und es füllen diefelben heuer jedes»!>il das Haus in allen Räumen, welches Glück bei der Operette — nebenbei bemerkt — in diefer Saifon nie lan;e vorhalten will, wofür vorgestern wieder die leeren Bänke bei „Boccaccio" mit dem Tenor (!) des Herrn Amenth den gähnenden Beweis lieferten. -i- Neueste Post. vriginal'Telegramme der ..Laib. Zeitung." Wien, 15. Dezember. Die heulige „Wiener Ztg." verweist die Nachricht zweier Wiener Blätter, dass dem Obersthofmeister Prinzen zu Hohenlohe das Aller-höchste Missfallen ausgedrückt wurde und derselbe seine Demission verlangt habe, in das Bereich schlecht erfundener, tendenziöser Fabeln. Wien, 14. Dezember. Nachmittags wurde das ganze Theater gründlich desinficiert. 'Heute sind die verkohlten Neste von sieben Personen gefunden und beerdigt worden. Die Näumungsarbeiten sind unter-blochrn, um das einstürzende Mamrwerk abzutragen. Die in den letzten Tagen aufgefundenen Arandopfer wurden heute auf dem Central-Fnedhofe nach feier» licher Einsegnung dulch die Priester aller Confessionen dem gemeinsamen Grabe übergeben. Budapest, 14. Dezember. Das Unlerhaus nahm den Gesetzentwurf betreffs Regelung des Appretmverkchrs mit dem deulfchen Zollgebiete an, »b.llso einen Gesetz« enlwurf, wornach Gefetze künftig nicht im Parlamente promulgiert, sondern nur im Amtsblatte puolicicrt weiden. Bukarest, 14. Dezember. Die Kammer beschloss einstimmig, der österreichischen Regie,nng das Beileid des Hauses anlässlich der Ri.igtheater-Katastrophe auszudrücken. Zum Brande des Ringtheaters. Wien, 14. Dezember. (Wiener Abcndpost.) Heute vurmlttags 10 Uhr fuhren Ihre k. und k. Hoheiten der durchlauchtigste Kronplinz (Hrcher^o^ Rudolf nnd die durchlauchtigste Kronplinzessin Stefanie nach dem Centtalfrieohofe. Der Verwalter ocs Centralfriedhofis Herr Schlangenhaufer führte Ihre k. und k. Hoheiten durch die Arcaden zum Mkssengrabe, in welchem bis jetzt an 200 Leichen ruhen. Das durchlauchtigste Paar verweilte an zehn Minuten am Grabe und verrichtete daselbst ein Gebet. ^ Wien, 14. Dezember. Das Herrenhaus hat gestern nach langer Debatte mit 71 gegen 57 Stimmen beschlossen, in die Specialdebatte über die Vor« läge, betleffl.no die Verstaatlichung der West« bahn, einzugehen. In der Specialdebatte wurde das Gefetz ohne Aenderung angenommen. Wien, 15. Dezember. (Wiener Abendpost.) Da« lebendigste Interesse ist zwar noch immer der traurigen Brandkatastrophe vom vorigen Donnerstag zugewendet, nichtsdestoweniger beginnt auch das politische Leben wieder seine Rechte geltend zn machen. Heute tagten beide Häuser des Reichsrathes. Im Herren hause wurde die Vorlage, betreffend den Bau der qalizischen Transversalbahn, ohne Debatte angenommen. Im Abgeordneten hause conccntrierle sich das In^resse ans die Discussion über den Antrag des Dr. Herbst, betreffend die Zuweisung der Iuterpellationsbeantwoc-tung in Angelegenheit der Länderbank an einen besondern Ausschnss. _____^. Handel und VolkswirWastliches. Wiener Viehmarlt-Einrichtungen. Am 12. d. M. wurde im h. l. l, Acterdauminislcrium die commifsionellc Berathung über die Wiener Viehmarlt-Einrichtungen mit einer eingehen' den Ansprache Hr. Exc. dcs Herrn Ackerbauministcrs GraM Fallenhayn eröffnet, und es wurde allseitig ancltannt, da>» die dcrmalige Art der Vermittlung des Kaufes und Verla"!« am Wiener Vichmarlte an vielen Uebelständen leide und orm^ gendst eingehender Reformen bedürfe. ____^. Verstorbene. Den 12. Dezember. Antonia Milat, Hausbesitzern!, 79 I , Floriansgasse Nr. 4(1. Altersschwäche. — Gabriele Jane«,, Amtsdieners'Tochtcr, 1 I. 10 Mon., Hilschergasse Nr. 12, ^u"' genentzündung. Theater. Heute sgeradcr Taq) Wohlthätigieitsvorstellung i" gunsten der armen Hinterbliebenen der beim Ningtheaterbran» Verunglückten: Wohlthätige Meteorologische Beobachtungen in Laibach^. ?Ü7Mg. 74305 ^ss"i70 windstill "Nebel^ 100 14. 2 „ N. 74248 ^- lt-2 NW. schwach bewölkt Meg«" 9 „ Nb. 742 16 4- 2 U W. schwach bewölkt Trübe, regnerisch, lein Sonnenblick. Das Tagcsnuttel oe Temperatur -<- 2 3", um 3 3" über dem Nurmale. ___, Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Vambclg^ ^ Schmerze»,süllt geben wir hiemit allen Vcr» W ^ wandten, ^n-lmdcn und Actanitten die traurige « Nachricht von dem Al'Irbcn unseres innigstaelieltten M M Gatten, respective Binders und Stiefvaters, des Herrn » ^ fürstl. Porzia'scher Verwalter in Scnosetsch, M ^ welcher am 11. Dezember, 9 Uhr abends nach lurzcü W fchwcrcn Leiden, uclsehrn mit den heiligen Sterbe« M « jacramenlcn, im ül). Lebensjahre in ein besseres Jen- W scits abberufen wnrdc. W ^ Der theuere illerstorbene wurde Dienstag, den M W 13. Dezember, auf dem Fricdhofe zu Scnofetjch zuk M ^ Ichtcn Ruhe bestattet und wird dem frommen M" W ^ denken empfohlen. ^ W ^ Die heiligen Seelenmessen werden am 19. b. 2"- M ^ in der Pfarrkirche zu Senosetsch und Sagraz s^ ^ « lesen werden, W W Ssnosctsch am 13. Dezember 1881. W W Die trauernden Hinterbliebenen. > Eingesendet. ^ ^ Auf d,e heutige Annonce „Börse - Operationen Vanlhauses „Ueitha", Wi-u, bitten wir besonderszu^^ Per geehrten Vamennielt zur gefälligen ^llM' dass Nr. 6 vom 12. Dezember 1881 der und Nr. 24 vom 12. Dezember 1881 der ^ hier eingetroffen sind und versendet werden. — Vestcllul'acn a" ,. „Modcnwclt" und die „Illustrierte Fraucnzcll' übernimmt zur pünktlichen Ausführung Jg. v. Meinmayr 6 Fed. Dambergs Buchhandlung. z Laibach am 13. Dcicmber 1831. lü5S>>)^^, Curse an der Wiener Lörse vom 14. Dezember 1881. M« dem osficiellen Cursbl°tte.) Velb Ware Paplerrente........7725 7740 »llblrrmt«........7810 7830 Wvldvnttl . ^.......93 75 93 W V«!«. 1854........12350 12390 . !8«0 Kuschuu-^derbergci Äahn . . 149 75 »50 -2««bcrg'(lztrnowiher «ahn . 1? !024U ^,^, 5tebenbur«fr Vahn .... «"" i??'i,0 Ktaatsbahn I. «m ... ?" ' ^^9« ^b°hn.3«/. . .... .UA ...^ Devisen. ^,ß Nuj dlutsche Platz«.....,^85 lll>?b Lo/lbon. kurz« Ächi - - ' ' ^?^ "l" Geldsorten. ««> . ""52 t.. Ducalen .... b st. t" ll.ü ft. ^./. , Napoleonsd'or . S . 46 . " " Deutsche «eich?- 5z . 25 ' Noten .... 58 . 1b - ^. ^ ^. . Bllhergulden . . »^ >» "