Nr. 156. Dienstag, 13. Juli 1886. ll>5. Iahrgauss. LMllcher Zeitung. Vr»«»,„,fla»lon«pre!e: Mi« Postvirslndung: ganzjährig fi, i?i, halbjählig fi, ?.zo. Im «omvtolr: g«!!,,nyl!a sl. ii, hall'jähriq 5.50, stitr di« ZuslcN»»!, ii>« Hc»,« gliiizjä^riss N, '. — Instrt!l>ni>alb»s: Hill Die ^^aibacher Hcitima" erschlinl läqliH mi! ^»«„nbm? d?i ^c>„„ „,,b sssierlagt, D!t «d»!n«ftl«,l!on dltt'.d't flch B,,hnhrsftrasie il>. die «tdnlOon WienerNrahc 15. — Nnslanliote »s!e^<» i'ich! ll!,,isnr»!!»e>, und Ä1i>,n>,j>,il'!. «ich, zuvülfgrNslli, Uintlicher Eheil. Se. k. uud k. Apostolische Majestät habe» mit Allerhöchster Entschließuug vom Z. Juli d. I. dem Bc-zukscomnnssär Friedrich Freiherr» von R e ch bach ans milass seines freiwilligen Austrittes ans dem Staats-^euste den Titel uud Charakter eines Negieruugs-Sccretärs"' allerguädigst zu verleihen gernht. Taaffe m. p. Heute wird das VIII, Stück des LandssaeselMttrS filr °c>ö Herzvssthuiu Kraiu ausgegeben »nd versendet. Dasselbe enthält unter "r. 13 die Kundiuachnna. des l. l. Landespräsidinms iü Krain vmn 3. Juni 1««., betreffend die Änsschrci. bunss der Normalschulsonds Lnndesmnlage pro l««li; "r. 14 die Kundmachuna. de>H Landc^anöschnsjes slir das Herzog, thuln Krain vuni 12. Juni I88. keine Krankenuuterstützuug mehr augedeihen lasse. Die gepflogenen Erhebungen ergaben jedoch, dass diese Angabe unrichtig war und der Beschwerdeführer sogar über die statutenmäßig begrenzte Zeit hinaus unterstützt worden sei. Die übrigen Anliegen, die inbetreff der Fabrikskrankencasse im Laufe des Jahres an mich gelangt waren, hatten andere Dinge, welche nicht in die vorliegende Rubrik fallen, zum Gegenstande und sind, dem wesentlichen Inhalte nach, bereits in dem allgemeinen Theile dieses Berichtes angeführt worden. Ich habe schon in meinem vorjährigen Berichte bemerkt, dass nnd warnm die Arbeiter den speciellen Fabrikskraukeucasseu nicht geneigt sind. Auch heuer bin ich vielfach wieder gleichen Aeußerungen der Arbeiter gegen diese Gestaltung der Krankenunterstützung begegnet. Ein neues Moment ist mir nur in der Einwendung vorgekommen, dass selbst dort, wo den Arbeitern ein ansreichendes Maß von Einfluss bei der Verwaltung nnd Controlc der einzelnen Cassen zugestanden ist, dieses dadurch wieder illusorisch wird, dass der Arbeiter nur meist mit Gefahr seiner Stellung es unternehmen kann, gegen die von der Direction, als dem mächtigsten Factor, ansgehenden Anträge in Opposition zn treten, wie gerechtfertigt und nothwendig dieselbe nnter Umständen auch sein möge. Von den Betrieben, welche keine eigene Werks« oder Fabrikskrankencaffen besitzen, ist ein großer Theil bei allgemeinen Krankencassen betheiligt. Der Größe und Organisation nach die bedeutendste dieser Cassen ist die schon seit einer Reihe von Jahren bestehende nnd durch die Arbeiter selbst ins Leben gerufene «Allgemeine steiermärkische Arbeiterkrankencasse» mit dem Sihe in Graz und einem ausgebreiteten Netze von Filialen anf dem flachen Lande. Früher auch die Invaliditätsversicherung betreibend, hat sie seit Mitte 1885 diesen Zweig aufgelassen und sich ganz auf die Kran-kennnterstützung beschränkt. Dieses Geschäft cultiviert nun die Casse durch ihren ans Arbeitern zusammengesetzten Ausschuss und mit Hilfe mehrerer fachkundiger Beamten so eifrig und erfolgreich, dass die Zahl ihrer Thcilnehmcr in stetigem Wachsen begriffen ist und nene Filialen errichtet werden mussten (Trieben, Mürzzuschlag, Trofaiach. St. Michael bei Leoben). Durch Reorganisation ihrer Buchführung wurde dem Bedürfnisse der Exactheit uud Sicherheit Rechnnng getragen; außerdem sollten noch andere Reformen durchgeführt werdeu, zu oeren Berathung eine specielle Enquete zusammentrat. Auch konnte die Casse im vorigen Jahre bereits die geräumigen und zweckmäßig eingerichteten Localitäten in dem Hanse beziehen, dass sie sich aus eigenen Mitteln hergestellt hatte. Unter den inspirierten Betrieben waren mehr als 10 Etablissements mit ihrem gesammten Arbeiterstande bei dieser Casse eingeschrieben. Ueberdies gehören auch mauche Arbeiter anderer Betriebe, die selbst nicht beigetreten sind, der Casse als Mitglieder an. Für Graz ist im Laufe des Jahres 1885 die Schaffung einer anderen allgemeinen Krankencasse geplant worden. Man wollte nämlich eine eigene stä'd> tische Gewerbekrankencasse für die Arbeiter sämmtlicher Gewerbe des Stadtgebietes ins Leben rufen. Der Gemeinderath von Graz beschloss in seiner Sitzung vom 11. Mai 1885, dass der Stadtrath angewiesen werde, die Frage der Errichtung einer solchen Casse zu studie- ren nud seinerzeit darüber Bericht zu erstatten. Das Project vermochte jedoch nicht allgemeinen Beifall!zu fiuden; sowohl die Genossenschaften wie die Handels-nnd Gewerbekammern, namentlich aber die Arbeiter, sprachen sich gegen dasselbe aus. Infolge dessen wnrde der betreffende Antrag von dem Genieinderathe in der Sitzung vom 25. November 1885 vorläufig abgelehnt. In Krain ist es mit dem Krankencassenwesen schlechter bestellt als in Steiermark. Bei meinen In-spectionen im Jahre 1885 sind mir nur drei Betriebe mit eigenen Werkskrankencassen vorgekommen. All» gemeine Krankcncassen von der Art der oben erwähnten Aroeiterkrankeucasse siud gar nicht vorhanden. Diesem Mangel wollte nun eine Reihe von krainischen In-dustrielleu im Laufe des vorigen Jahres abhelfen, indem sie den Plan zur Gründuug eines allgemeinen Arbeiter - Krankenunterstützuugsvereines für Krain mit dem Sitze in Laibach entwarfen uud die weiteren Schritte zur Realisierung desselben unternahmen. Indes wurde dein Projcctc nur dann die Genehmigung in Aussicht gestellt, wenn der ursprünglich für das ganze Kruulaud berechnete Wirkungskreis des Vereines auf Laibach uud Umgebung beschräukt uud an den Statuteu die nothwendig befundenen Aenderungen vorgenommen würden. Ueber diese Phase der Vorbereitnng war zu Eude des vorigen Jahres das erwähnte Project noch nicht hinaus gediehen. Das NadelM)-Monument. Wir erhalten folgenden Aufruf zur Errichtung eines Radetzky-Denkmales in Wien.- Nach dem Hinscheiden des unvergesslichen Feldmarschalls Grafen Nadetzky machte sich bald der allgemeine Wunsch bemerkbar, diesem ruhmgekröuten Feldherrn, der während zweiundsicbzig Dicnstjahren unter fünf Monarchen neunzehn Feldzüge mitmachte, dem wahren Vater seiner Soldaten, dem durch dynastische Treue uud Vaterlandsliebe voranleuchteuden Patrioten, ein würdiges Denkmal iu Wieu zu setzen. Der ein Jahr später ausgebrucheuc Krieg, die Ungunst der darauffolgcuden Jahre, sowie mannigfache Hindernisse drängten die Erfüllung dieses Wuusches in weitere Ferne zurück. Von Jahr zn Jahr schmilzt die Zahl derjenigen, welche nnter Nadetzky gedient, gestritten, geblutet, immer mehr zusammen; es ist keine Zeit zu verlieren, sollen die noch Ueberlcbenden die Errichtnng des Monuments verwirklicht sehen. Mit Allerhöchster Ermächtignug übernehme ich die Leitung dieses Unternehmens, unterstützt durch ein Comity das, nebst zahlreichen hier weilenden Generalen aus Radetzky's Schule, Vertreter verschiedener Kreise umfasst. Selbst einer der Ueberlebenden, welche unter Ra-detzky die Feuertaufe erhielten, wende ich mich an alle Waffengefährten aus jener Zeit mit der Einladung, zn diesem Zwecke mit beizutragen. Ein bereits vor Monaten ergangencr patriotischer Mahnrnf fand so lebhaften Anklang in der Armee, dass allsogleich mit zahlreichen Zeichnungen begonnen wurde. Diese Speudeu, von Einzelnen wie von ganzen Truppenkörpern, bekunden erneuert den traditionellen Geist, welcher das Heer durchweht, uud bürgen für die allgemeine Betheiligung der gesammtcn Wehrkraft der Monarchie, zu dercu Vertheidigung wir alle niit vereinten Kräften berufen sind. Die gleiche Einladnng richte ich an die gesammtc Bevölkerung der österreichisch-ungarischen Monarchie, welche Nadetzky's Namen ein uuvergängliches Andenken bewahrt. Waren es doch Hunderttanscude aus alleu Theilen des Reiches — Großväter und Väter der jetzigen Generation — welche unter dem ruhmreichen Feldmarschall gedient uud, in ihre Heimat zurückgekehrt, auf ihre Angehörigen jeue Aegeisteruug für Vater Nadetzy übertrugen, welche diesen zum popnlärsten Helden erhob und welche jeden erwärmte, der Zeuge der Menschenfreundlichkeit nnd Lentseligkeit des greisen Feldherrn war. Der stets bewährte patriotische Sinn wird sich gewiss in der frcudigeu uud zahlreichen Betheiligung an diesem Werke dankbarer Erinnerung der großen Verdienste des allen Völkern der Monarchie gleich nahe gestandenen Helden bethätigen. Der Kreuzer des Invaliden, des Veteranen, des schlichten Mannes wiegt hier ebenso schwer, wie das Gold des Reichen. Radetzky's Monument soll dereinst unsere Nachkommen daran erinnern, was ein zweiundachtzigjähriger Heerführer zu leisten vermochte, der unter den schwierigsten Verhältnissen, von allen Seiten umdrängt, un-erschüttcrt ausharrend — getragen vom Vertrauet« des Monarchen, des Heeres uud der Liebe seiner Soldaten — schließlich Sieg auf Sieg über die feindliche Uebermacht erfocht. Wien, 27. Juni 1886. Erzherzog Albrecht Feldmarschall. Alle für dieses patriotische Unternehmen zn widmenden Beiträge, zu deren Sammlung die Errichtnna. von kleinen Subcomite's empfohlen wird, wollen an das Comit«! als solches — Wien, k. k. Oberststallmeisteramt oder an die Hauptcasse der Ersten österreichischen Sparcasse, Wien, Graben 21. eingesendet werden. Auch siud die unterzeichneten Co-mit^nitglieder zur Uebernahme von Beiträgen bereit. Alle einlaufeuden Beiträge werden allsogleich fruchtbringend angelegt und diese sammt den etwa beigefügte,' Mottos m regelmäßiger Veröffcutlichnng bekannt' gemacht. Die Anfertigung des Monnments wurde dem Professor Kaspar Zmnbusch, welcher die Büste des verewigten Feldmarschalls schon im Jahre 1851 in Monza nach dem Leben modelliert hat, übertragen. Wien den 30. Juni 1686. MF. Erzherzog Albrecht als Präses. G. d. C. Pri ilz Emerich Thurn und Taxis als Präses-Stellvertreter. Alfred Ritter v. Arneth. Präsident der k. Akademie der Wissenschaften; FZM. Ferdinand Freiherr v. Bauer; FZM. Graf Arthur Vylandt-Rhridt; FML. Friedrich Freiherr v. Neck; G. d. C. Graf Eduard Clam-Gallas; FZM. Graf Franz Crenneville; M^r Emil Dcmb-scher. Schnftfuhrer; FZM. Joseph Freiherr v. Döpfnör; von herbfchmeckenden Stoffen.» — Beherzigenswert ist auch der wohlgemeinte Rath: «Gewürze und blühende (anstatt blähende) Speisen sind zu vermeiden.» — Etwas für die Herren Antisemiten: «Unter allen Religionen der alten Culturvölker ist es die parsische, welche sich am meisten mit der Bibel berührt, Dank ihrer ernsten Auffassung des Lebens als eines tiefgreifenden stetigen Kampfes Zwischen dem Juden und dem bösen Princip.. Es soll aber richtig heißen anstatt Juden guten. Das folgende Verbrechen gehört vor die Gewerbebehörde : «Die canadische Pappel bleibt ziemlich gerade und setzt sich ohne vorherige Kündigung (anstatt Krümmung) zusammen.» — «Er untersuchte genau die bisherigen Vereitungsfonneu, um bei Herzfältiger Abmägerung (anstatt sorgfältigerAb-wägung) der Grüude pro und contra zu besseren Resultate» zu gelangen.» — Das muss eine schreckliche Zeit gewesen sein, wo «Ruhm (soll heißen Ruhr) und bösartige Liebe (soll heißen Fieber) uuter der Bevölkerung wütheten». — Es sind wahrlich keine schönen Aussichten für uns, wenn: «Je größer das Opfer, das loir auf Erdeu bringen, desto größer wird der Hohn (anstatt Lohn) im Himmel seiu.» — Der Setzer, der das Folgende setzte, lebt mit seiner Frau ganz gewiss auf gespanutem Fuß: «Im Jahre 1870 fanden über 400 Erlösungen statt.» Er fand natürlich hier Erlösungen anstatt Ehelösu ug e n am Platze. __ Eine merkwürdige Versammlung muss es gewesen sein, an welcher «zweiundzwauzig Thordirigeuten (anstatt Chordirigenten) theilnahmen». — Einen Aquariumbesucher lässt der Setzer das muntere Gewimmel der Tische (anstatt Fische) bewundern. — Eine große Erleichterung würde die Folge sein, wenn der folgende Satz durchführbar wäre: -Die Landungs- plätze sind im Kriegsfalle durcb Beobachtungsmienen (anstatt Veobachtnngsminen) zu sperren.» — Einzig in seiner Art dürfte auch der Bericht über dieThätigteitder Fresspolizei (anstatt Press-Polizei) sein. — «Das landwirtschaftliche Casino hielt in diesem Jahre zwei Weltversammlungen (anstatt Vollversammlungen) ab.» — «Die Cyprier hatten sich gegen den lyrischen (anstatt lyrischen) König Eluleus empört.» — «... . bei welcher Gelegenheit man so manches mit in den Kopf (anstatt Kauf) nehmen musste.» Vielleicht bei einer Wähler-Versammlung?— Naturforscher! «Zwischen zerklüfteten Felsenblöcken wihert (anstatt wuchert) die schwarze Eck.» — Auch die elektrische Ausstelluug soll nicht ohne Errungenschaft bleiben: «Sie steckte eine glühende (anstatt blühende) Rose an ihren Vuseu., — «Er, der früher deu üppigste» Haarwuchs hatte, kehrte mit einem Kohl topf (anstatt Kahlkopf) zurück.» — «Herr K. wurde zum Forstmeister beim Postamte (anstatt Forstamte) L. ernannt.» Zur Verhütung der vielen Postdiebstähle? — «Die nene Unordnung (anstatt Anordnung) des Magistrates bewährte sich vollkommen.» — «Die Schauspielerin war reizend geschminkt» (anstatt geschmückt). Nonni 8»il., (sm mäl v j,kn«6. Eiue Neuerung ist es, dass der Vortragende das Publicum mit «hochverehrte Abwesende» (anstatt Anwesende) apostrophiert. — Was mag wohl der Michaelskirche in Salzburg dazu verholfeu haben, dass sie gar so renommiert (anstatt renoviert) wnrde? — Zum Schlüsse ruft der Setzer noch: «Ihre Tugend (anstatt Jugend) war dahin.» Für das eine sowie für das andere läuft er Gefahr, dass ihm die Augen ausgekratzt werdeil. ^ (Machbius vllbottN.) Das Opfer der Liebe. Roman uon Max von Weißenthurn. (45. Fortsetzung.) Zwei drei Minuten vergiengen, da ward die Thür rasch aufges oßeu nnd Capitän Fitzgerald, müde und erschöpft aussehend, stand auf der Schwelle. Voil draußen vernahmen die beiden Mädchen das Geräusch des wegfahrenden Wagens. «Oswald.» rief Beatrice, auf den Vetter zneilend. während Erna, vollständig überwältigt, auf ciue» Sessel niedersank, «Oswald, welche Nachricht bringst du mir?» Er ergriff ihre kleinen Hände, die noch vor einer Stunde so fieberhaft geglüht hatten und jetzt eiskalt waren. «Ich habe keine frohe Kunde.» sprach er mit tiefem Erust. «Dle geschicktesten Rechtsgelehrten erklären, dass nach schottischen Gesehen eine solche Ehe die vollste Mtigkeit habe. Selbst wenn du imstande wärest, eine» triftige» Grund anzugeben, welcher dich zwang, mit Sir Henry nach Dumftfe zu fahren, würde dies' blutwenig ausmachen.» «Ich wnsste. dass die Antwort so lauten würde.» entgegnete Beatnce gebrochen, aber pll'tzlich erschreckt, stiesj sie erregt die Frage aus: «Wo ist Hugo, Oswald?» «Er verließ mich bei der Krenzuna der Wege! Gott im Himmel, Beatrice, was ist dir?' Was ist geschehe u?» Die Aligeli verzweifelt aufgerissen, stand Beatrice da. «Bei der Kreuzung!» rief sie angstzitternd ans. Laibachcr Zeitung Nr. 156 1299 13. Juli IM!. Nikolaus Dilmba, Herrcuhausmitglied; G. d. C. Eduard Ritter Graf vo» Libloy; G. d. C. Constantin Prinz zil Hohcnlohe-Schillingsfürst; FML. Graf Kolouiau Hu-uyady dc Kethely; Graf Eiuerich Huuyady de Kethely; FZM. Graf Johann Hnyu; FZM. Albert Freiherr v. Knebel von Trcucuschwert; G. d. C. Alexander Freiherr v. Kolirr; FML. Joseph Latour Edler uon Thurm-burg; FZM. Friedrich Freiherr v. Moudel; Frauz Freiherr v. Nopcsa; FZM. Friedrich Freiherr Packenj von Kilstädteu; G. d. C. Eugcu Freiherr v. Piret de Vlhaiu; FML. Joseph Ritter v. Nodakowski; Alfred Frecherr v. Springer, Obcrlicuteuaut a. D.; Fürst Hugo Thnru und Taxis. Major a. D.; Eduard Uhl. Bürger-melstcr; Joseph Weil von Weilen, Negieruugsräth; FML. Graf Zeuo Welscrsheimb; Graf Karl Wruckheim; Graf Hans Wilczck; Kaspar Zllmbusch, Professur. Politische Uebersicht. (Die Landtage.) Aus Brunn wird berichtet: In Kreisen der Landesverwaltuug ist die Nachricht emgelmlgt, dass, entgegen anderweitigen Meldllugeu, dle Landtage im heurigen Jahre zu einer weuu auch kurzen Session zusammentreten werden. Der mährische Laudta., soll uach Schluss der Hcrbstscssiou uud der Delegatioueu im Monate Dezember einberufen werden. Der Landtag von Tirol tritt uoch im 'fuli zum Be-Nfe der Erledigung des Gesetzes über die Etsch-"egulieruug zusammen. (Fiumauer Handelskammer.)DieFiumauer haudels- uud GcwerbelalUlucr hat in ihrer lekteu Sitzung de,l Beschluss gefasst, das Gnbernium in einer ««Präsentation zu bitten, dass an der Fiumaner Hau-dels-Alademie die kroatische Sprache als nicht obligater Gegenstand vorgetragen werde. Dieses Ansuchen wird mit der Thatsache motiviert, dass iu Anbetracht der stets wachsenden Haudelsverbiuduugeu Fiumes mit Kroatien°Slavuuicn. Bosnien nnd Serbien die kroatische Sprache und Correspondenz in lateinischer nud cyrillischer Schrift nnnmgänglich nothwendig ist. (Oesterreich nnd Rumänien.) Mit dem beginn der Ernte und dem Näherrncken der Gctrcide-Export-Campagne nimmt die Frage, welche Haltung dle österreichisch-nngarischcn Verkehrsanstalten in den, usterrc,ch,sch-rumänischeu Zollkriege cinzuuehnien haben Werden, eine immer actucllere Gestaltung an. Zwar laufeu die österrcichisch-rumä'nischeu Vcrbaildstarife erst Ende Oktober ab. aber es kommt die Stellung der dnrch leine Verbandstarife gcbnnoencn Do»a»u südlicheu Frautreich briugcu, um sie seiner Mutter ?/>rz»stelleu uud dann während mehrerer Mouate mit Hr zu reiseu. Er glaubte geuau zil wisseu, welcher Art die ^utschl>l'd,ma. seiu würde, die Major St. Johu vou deu ^'chtsg^lehrteu erhielt. Beatrice kouutc den Gruud ihrcr Fahrt nach Dumfife nicht angeben, ohne den reinen Namcu ihres Brnders zu gefährden. Sie war Sir Henry's Weib; allerdings hatte er fie nur durch niedrigen Verrath dazu gemacht, die Thatsache aber lieh sich uicht iu Abrede stellen. Gedachte er ihrer Aumuth. ihrer Schöuheit, ihres Liebreizes, so heiterten sich seine ernsten Züge anf. aber, ach. dauu wieder entsann er sich des Abscheues, der Verachtung, welche aus Beatrice's Augen gesprochen, als diese zuletzt aus ihm gehaftet, uud er fragte sich besorgt, ob es ihm deull jemals gelingen würde, diese ihre Gefühle zu übcrwiudeu? «Weuu sie uur einen Funken freundlicher Eiupfiu-duug für mich hegte, nur ciucu Bruchtheil jeucr Nei-guug, mit der sie Hugo so freigiebig überfchüttet!» flüsterte er. Nur um sie seiu ueuueu zu köuucn. hatte er sciue Ehre geopfert. Was hätte er uicht erst gcthau, um zu crreichcu. dass ihre Augcu »lit dem gleiche» Ausdruck aubeteudcr Liebe auf ihm haftete», wie auf Hugo, um deu warmeu Druck ihrer Haud. ihre» Küss zu fühlru! Sciu Lebcu. feiu Reichthum, alles, was er besaß, hätte ihm leill zu hoher Eiusatz gedüutt um solchen Preis, denn er lieble sie! Ja. Sir Henry liebte sie, nud dariu allem bc-staud eine Eutschüldlguuq für seinen Verrath, über dessen Schlechtigkeit er sich selbst keinen Illnsioueu hiugab. Er liebte sie wahusiuuig. »uit der ganzen Leidenschaft seiucr Natur, uud austatt sich vou seiuer Liebe emporheben nnd veredeln zu lasseu. hatte er der Vcr-suchuug uachgcgebcn uud war tiefer uud tiefer ge-fuutru.' ' (Fortf. folgt.) sich glänzend, da trotz der Nähe des nur durch die Fiu-ma»er Brücke getrennten Ortes Susak und trotz des äußerst lebhafte» Verkehres die Cholera auf dem kroatischen Gebiete keine Ausbreitung findet. — (Briefmarkensammler - Jubiläum.) Fünfundzwanzig Jahre sind es jetzt her, soweit es sich verfolgen lässt, dass die ersten Anfänge des Vriefmarken-sammews auftauchte», und ebenso alt ist auch der Geschäftszweig, welchen dieser Sammeleifer im Gefolge hatte: der Handel mit gebrauchten Briefmarken. Vielfach begegnet man der Ansicht, dass die Passion des Vriefmarten-sammelns ihre» Höhepunkt heutzutage bereits überschritten habe. diese Ansicht ist jedoch ganz irrig; es hat sich vielmehr gerade i» dc» letzten Jahren der Äriefmarle»handel noch ga»z bedeutend gesteigert. Welche» Umfang er gegenwärtig hat, wird z. B. daraus hervorgehe», dass eine einzige Nür»berger Firma — allerdings eine der bedeutendsten in diesem Fache — im vorigen Jahre 23 Mil-lio»e» Stück gebrauchte Marken mit einem Gewichte von 1610 Kilo im Großhandel eingeführt hat; ebenso hoch belief sich die Ausfuhr dieser Firma. — (Die grüßte Stadt der Welt.) Nach einem spanischen Journale soll nicht, wie allgemein an-gc»ommen wird. London, sonder» Ucddo, die Hauptstadt von Java», die größte Stadt der Welt sei». Dieselbe soll 1500 000 Häuser enthalten, welche von mehr als fünf Millione» Menschen bewohnt werden. Mehrere Straßen sollen ci»e Limgc von fast sünf deutschen Meile» haben. — (Eine zwölsjährige Raubmörderin.) Unterm 11. Juli wird aus Berlin telegraphiert: Vorgestern stürzte ein dreijähriges Mädchen aus emem Fenster in der Pallisadenstraße und blieb todt auf dem Platze liegen. Ansimglich glaubte man an einen Unglücksfall, während nunmehr erwiesen ist, dass ein Raubmord vorliegt, ausgeführt von einem zwölfjährige» Mädchen. Dasselbe sah bei seinem Opfer goldene Ohrringe, welche seine neidische Habgier erregten. Die jugeudliche Raubmörderin lockte das Kind uach Hause, hackte ihm die Ohrringe aus u»d beschloss. beh»fs Verberguug der That das Kind zum Fenster hinauszustürzen. Die zwölfjährige Mörderin legte ein umfassendes Geständnis ab und räumte ein, dass sie mit voller Uebcrlegung geha»delt habe. — (Ameiscnsuppe oder Mückenluche».) Cameron berichtet, dass in Ce»tralafrika getrocknete Ameise» ei» sehr gesuchler Handelsartikel seien, die man wegen Mangels a» ammalischer Nahrung in der Mehlsuppe isst. Am Njassasee sind Mückeulucheu eine sehr beliebte Speise. Sie sind dritthalb Centimeter dick und so groß wie ei» Teller, inwendig schwarz und schmecke» ähnlich wie Kaviar oder gesalzene Heuschrecken, also gar »icht übel. Dicsc Mücke», welche uuter dem Namen K»ngo belcnmt si»d, trete» zu geuiissen Zeiten i» ungeheueren Massen auf; fie erfüllen die Luft bis zu emcr bedeutenden Höhe uud schwärme» dicht über dem Wasser, in das sie Wege» ihrer Leichtigkeit »icht einsinken. Während man durch so eine Wolke hmdurchfährt, muss man Augen uud Mund geschlossen halte», denn der Inhalt derselbe» fällt wie Sch»ce auf das Gesicht herab. Die Einwohner sammeln diese Inscctc» und lochen daraus dicke Kuchen, die Millionen vo» Mücken enthalten. — (Aus einer Vertheidigungsrebe.) Advo-cat (seinen wegen Körperverletzung angeklagten Clienten vertheidigend): «... Ich bitte Sie, nieine Herren, spreche» Sie de» Angeklagten frei. All die tausend Nabelst i ch e. welche mci» Client durch die Familie seines Brotherrn und durch letzteren selbst zu erdulden hatte, vergalt er nur mit einem einzigen Stich, »ur mit emem einzigen — allerdings mit der Mistgabel^»________ Local- und Prottinzial-Nlichrichtcll. — (Nochmals der Miinlendorfer Drohbrief) Unter dem Schlagworte: «Die Zustimde in Krai». brachte die «Deutsche Zeitung- vom 6. d, M. eme Curre-spoudeuz aus Laibach, in welcher es hecht: «Der Bezirls-hauptmaun von Stein in Krain, Dr. Karl Ruß, ein Bruder des Reichsraths - Abgeordneten, der schon seit Monate» nur mehr in Uniform und »lit einem scharfgeladenen Revolver bewaffnet »»ter der Bevölkerung erscheint, hat aus der Gemeinde Mülitendorf einen Brief in slovemscher Sprache erhalte», welcher ih» »lit dem Tode bedroht, weil er die Ausbes-serullg eines Steges angeordnet hatte. Das Schreiben ettthält auch Drohuugen gege» alle i» Stei» wohuhafle» Steirer.» In der jüngsten Sonntagsuuiumer veröffentlicht nun das Orga» der schärferen Tonart nachstehende Berichtigung: «Ich ersuche, die Correspoudciiz im Morge»-blatte vom 6. d. M. (Zustimde i» Kraiilj dahi» thatsächlich zu berichtigen, dass die Aeamtc» d?r Äezirls-hauptmll»»fchllft Stein in Kram bei auswärtige» Co»" missio»e» das Amtstleid nicht Wege,« der — übrigens »ic wesentlich gestörten — Sicherhritszusiäude im Vezirle Stei», smidcrn lediglich auf Gru»d der Bestimmung des 8 1 der Mimsterialverordmlng vom 14, August 1«^ z» tragen pflegen. Was die Velvaffmmg dcr Beamte» m,-belattgt, fo weiß jeder, der auf Cummissiouen der Beamte» der Äezirlshauptmannschaft vertehrt hat, dass jelve »icht eilimal im Dienste deu übllchen Vegen tragen, umsoweniger bei a»dcrc» A»sga»gen Laibacher Zeitung Nr. 156 1300 13. Juli 1iW. bewaffnet find. Stein am 7. Juli 1886. Der k. k. Bezirkshauptmann: Dr. Ruß.» — Im Anhange zu dieser Berichtigung bemerkt die Redaction des genannten Blattes, «dass sie (die Berichtigung) der betreffenden Mittheilung der «Deutschen Zeitung» in ihrer Wesenheit nicht widerspricht.» Wir überlassen es unseren Lesern, zu beurtheilen, inwiefern die Bemerkung der «Deutschen Zeitung» auf Glaubwürdigkeit Anspruch erheben darf. — (Das Uniform tragen der nicht activen Officiere.) Die foeben erschienene zweite Auflage des ersten Theiles des Dienstreglements, deren Bestimmungen vom 1. August l. I. an in Wirksamkeit treten, enthält unter einigen anderen Neuerungen eine Norm, welche für eine große Anzahl von Officieren von einschneidender Tragweite sein wird. Es bestimmt nämlich tz 73 dieser Vorschrift betreffs der Adjustierung der nicht activen Gagisten der Reserve, des Ruhestandes und des Verhältnisses außer Dienst, dafs diefelbeu bei dienstlichen Anlässen verpflichtet sind, in Uniform zu erscheinen, im übrigen jedoch hiezu — mit Ausnahme jener, welche Berufsofftciere (Geistliche, Beamte) waren — nur bei festlichen Gelegenheiten berechtigt sind. Dies heißt mit anderen Worten, dass die Officiere und Beamten der Reserve, des Pensionsstandes und des Verhältnisses außer Dienst, welche früher nicht als Berufsofficiere und Militärbeamten im k. k. Heere gedient haben, respective von Einjährig-Freiwilligen, vom Civilstande u. s. w. ernannt worden sind, außerdienstlich nur an militärischen Festlichkeiten, wie z. B. am Geburts- und Namenstage des Monarchen, am Frohnleichnamsnmzuge, an Hofbällen, an großen, d. i. festlichen Unterhaltungen in Militärcasinos u. dgl., sich in Uniform betheiligen dürfen. Selbstverständlich aber ist denselben hiernach das Tragen der Uniform zum Zwecke des Besuches der Hoftheater, dann zu Reifen mit Eisenbahn und Dampfschiff in Privatangelegenheiten, zu Landpartien, Spaziergängen, Privatbällen und Unterhaltungen und sonstigen ähnlichen Anlässen, in welchen bisher die Uniform anstandslos getragen werden konnte, nunmehr reglementarisch untersagt. — (Der Abgeordnete Prof. Suklje) hat Samstag seinen Wählern in Rudolfswert über seine Thätigkeit im Rcichsrathe Bericht erstattet. — (Die «Neue freie Presse») stellt in ihrem Leitartikel vom 11. d.M. die Behauptung auf, dass «zum Exempel in Kram ein ganzes System blühender deutscher Unterrichtsanstalten binnen wenigen Jahren der Slovenisierung anheimgegeben und der nationale Friede vielleicht auf Jahrzehnte hinaus gestört wurde». Das «Weltblatt» «Neue freie Presse» möge uns doch den Gefallen erweisen, diefes «ganze System blühender deutscher Unterrichtsanstalten» in Krain etwas zu zergliederu und sich näher auszusprechen, was eigentlich davon der Slovenisierung anheimgegeben wurden ist. Darnach wird sich auch zeigen, inwieweit die Behauptung der «Neuen freien Presse», dass durch eine solche Slovenisierung «der nationale Friede im Lande auf Jahrzehnte hinaus gestört wurde», eine Berechtigung hat. Die «Neue freie Presse» wusste doch immer gar so viel von Friedensstörungen in Krain unter früheren Regierungssystemen zu erzählen, und nun weiß sie auf einmal nichts mehr davon und sieht im Geiste die ersten nationalen Friedensstörungen, die da kommen und Jahrzehnte fortdauern sollen — wegen der Slovenisierung «eines ganzen Systems blühender deutscher Lehranstalten!» Nisum tonoatig l — (Ausstellung von weiblichen Handarbeiten.) Heute und morgen sind die von den Zöglingen der Lehrerinnen-Bildungsanstalt und den Schülerinnen der mit ihr verbundenen Uebungsfchule im Laufe des Schuljahres angefertigten Handarbeiten zur Besichtigung des Publicums ausgestellt. — (Wochenausweis der Sterbefälle.) Dem foeben publicierteu 2lj. Wochenausweis der Sterbc-fälle in den größeren österreichischen Städten entnehmen wir folgende Daten: 5Z Gesammtzahl M"^ ^U^ der ,5-^ Städte ß^3 Verstorbenen «R"I ________ Zßß I m. I w. ^°m< zM Laib ach . . . 27 296 13 8 21 40,0 Wien..... 780066 230 178 408 27,2 Graz..... 103 670 32 27 59 29,6 Klagenfurt .. 19401 9 6 15 40,2 Trieft .... 155197 55 50 105 35,2 Gürz..... 22295 3 8 11 25,7 Pola..... 35970 4 1 5 9,9 gara..... 12134 2 1 3 12,9 In Krankenanstalten sind in Laibach in der Zeit vom 27. Juni bis 3. Juli 8 Personen gestorben. — (Cholera-Nachrichten.) Aus Trieft wird unterm Gestrigen telegraphisch berichtet: In der Via Ca-fcrma erkrankte Samstag nachts die Kaufmanns-Gattin Katharina Motka und starb nach wenigen Stunden. Gestern nachmittags erkrankte der Infanterist Iofef Kmet der zweiten Compagnie des 97. Infanterieregiments, in welcher auch Samstag ein Cholerafall vorkam. Kmet starb wenige Stunden nach seiner Ueberführung ins Cho-lerafftital. Heute morgens um 2 Uhr erkrankte ebenfalls in der großen Kaserne der Infanterist Iofef Parapat von der vierten Compagnie desselben Regiments. Er wurde sofort ins Choleraspital gebracht. Es wurde der Befehl ertheilt, dass das inficierte Bataillon fofort nach Opcina und Prosecco abzumarschieren und dort zu cam-pieren habe. In Contovello erkrankte der Fischer Martin St oka an der Cholera nnd wurde in das Choleraspital überführt. — In Fin me kamen laut officiellen Angaben von Samstag bis Sonntag drei ausgesprochene Cholerafälle und ein verdächtiger Fall vor; ferner ereigneten sich fünf Todesfälle, darunter drei von früheren Erkrankungen. — (Sommer-Liedertafel.) Die Sommer-Lieder« tafel des Männerchorcs der Philharmonischen Gesellschaft, welche Samstag wegen ungünstiger Witterung verschoben werden musste, findet heute abends im Garten der Bahnhof-Restauration statt. Beginn um halb 8 Uhr. — (Aus Littai) schreibt man uns: Samstag den 10. d. M. fand in den Localitnten des Herrn G. Oblak in Littai die erste Generalversammlung des hiesigen Männergesangs - Vereines I.itiMo psv8llo änMvo statt. Dieser Verein weist nach einjährigem Bestände in jeder Hinsicht erwähnenswerte Fortschritte auf, was auch der Präsident des Vereines, Herr k. t. Bezirkshauptmann Mathias Grill, in seiner Rede mit Berechtigung hervorgehoben. Der Vcreinsausschuss wurde mit Acclamation wiedergewählt; nur die Cassierstelle, welche vom bisherige» Cassier Herrn Gura abgelehnt wurde, ist dem k. k. Gerichtskanzlisten Herrn Dovjak anvertraut worden. Diesem Feste, denn wirklich kann die erste General-! Versammlung als solches bezeichnet werden, schloss sich ein anderes ebenso solennes an: es war das Valete des bisherigen k. k. Steueramts-Controlors, nun k. k. Haupt-steueramts-Controlors für Laibach, Herru Karl Moschner. In Herrn Moschner verliert Littai einen tüchtigen Beamten nnd einen vortrefflichen Privatmann; das beste Zeugnis für die vielen Sympathien gab der gestrige Abend, der jedermann in angenehmer Erinnerung bleiben wird. — (Schulnachrichten.) Der steiermärkische Landesschulrath erklärte aus Anlass vorgekommener Fälle die Errichtung eines Carcers an Voltsschulen für eine den gesetzlichen Bestimmungen und pädagogischen Grundsätzen zuwiderlaufende Maßregel und untersagte dessen Verwendung als Strafmittel. — Unser Landsmann Herr Josef Ciperle, bisher Voltsschullehrer in Wien, wurde zum Bürgerschullehrer ebendaselbst ernannt. — (Reblaus iu Steiermark.) Wie man uns aus Graz schreibt, ist in den Weingärten des Herrn Wiener in der Kolos bei Pettau in Untersteiermart die Neblaus aufgetreten. Es sind bereits mehr als vierzig Joch Rebengründe verseucht. — (Kunst- nnd historische Denkmale.) In der jüngsten Sitzung der k. k. Ccniralcommisfion für Kuust- und historische Denkmale referierte Oberbaurath Freiherr von Schmidt über das Project für die Restaurierung der Domfa^ade in Görz und bezeichnete dasselbe als einen verhältnismäßig glücklichen Versuch, der absolut formlosen Domfayade eine bessere Gestaltung zn geben. Professor Hauser referierte über die Wiederherstellung der Seitentapelle in der Franciscanertirche zu Pirano, woselbst das restaurierte Bild von Carpaccio wieder aufgestellt werden soll. Die Commission beschloss, diese Angelegenheit bei den: hohen Ministerium für Cultus und Unterricht behufs der Ertheilung einer Staatsfubvention wärm-stens zu befürworten. — (Prüfung in der Orgelfchule.) Morgen Mittwoch findet um l) Uhr vormittags die öffentliche Iahrcsschlussprüfuug in der Orgelschnle des Laibacher Cäcilien-Vereines (Alter Markt, Dr. Ahazhizh'sches Haus) statt. Musikfreunde überhaupt, insbesondere Freunde der Kirchenmusik, werden dazu höflichst eingeladen. Ueueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitung. Trieft, 12. Juli. Vou Samstag mittags bis heute mittags sind hier 8 Personen, darunter zwei Militärs, an der Cholera erkrankt und zwei Personen, woruuter ein Militär, gestorben. KissilMN, 12. Juli. Die baierischen Minister Lutz und Craisheim sind nachmittags hier eingetroffen und begaben sich sofort zum Fürsteu Bismarck. Metz, 12. Juli. In den Gemeinderath wurden statt wie bisher vier Deutsche, zwölf Deutsche gewählt. Außerdem sind noch zwanzig Stichwahlen erforderlich. Paris, 12. Juli. Die Herzoge Aumale lind Char-tres ergriffen gegen ihre Streichung aus der Armeeliste die Veruflma. an den Staatsrath. Aumale richtete an den Präsideuteu Gr«vy gleichzeitig ein Schreiben, gegen die Streichung, welche die Armeeverfassnng antaste, protestierend und erklärend, dass die Militärgrade dem Machtbereiche der Regierung entrückt seien. Brüssel, 12. Juli. Der frühere Miuister uud Führer der couseroativen Partei Malou ist heute geswrbeu. London, 12. Juli. Bis jetzt sind 572 Wahlen bekannt. Hievon entfallen auf die Conservative» 290, auf die dissentierendm Liberalen 62, auf die Anhänger Gladstone's 148 und auf die Paruelliteu 72. Nisch, 12. Juli. In der heutigen ersten Sitzung der Skiipschtiua wurde der Abgeordnete Magazinovic (Nc-gierungs-Partei) zum proviso: ischeu Präsidenten gewählt. Der Verificationsausschilss wurde per Acclamation gewählt, und sind sämmtliche gewählte neu» Mitglieder regierungsfreundlich. Constantinopel, 12. Juli. Einer officiellen Verlautbarung zufolge werden iufolge Beilegung dcr griechischen lmd ostrulM'lischen Frage die Ncdifs-Batmllone uud Reservisteu verabschiedet. Madlid, 12. Juli. Zwischeu dem Minister des Aeußcrn und dem Senator Voselu, welcher im Senate den Minister beschuldigte, dass er in der Convention mit England die Interessen Spaniens preisgebe, wurde ein Duell vereinbart. Algier, 12. Inli Die mit Petroleum beladene österreichische Vrigg «Drago» ist im Hafen von Äudija gänzlich verbrannt. volkswirtschaftliches. Internationale Ailöstelluua. i» Adelaide. Am 8«. Juni 1887, als dem fünfzigsten Jahrestage der Thronbesteigung dcr eidlichen .Wnigin Victoria, wird in Adelaide eine intcrnationalc Ausstellung eröffnet werden. Die Ausstellung wird sechs Gruppeneintheilungeu umfassen, und zwar: I. Berg« wesen, II. Mauufacluren, III. Erziehung und Wissenschaft, IV. Kunst, V. Maschinenwesen, VI. Agricultur. VII. Hortieultur. Dcr letzte Termin der Anmeldung ist der l. Jänner 18«?. Die Einsendung dcr Gegenstände hat zwischrn dein 1. März und 20. Mai 1887 zu geschehen. Nähere AuMnste crlheill die Handels- und Gewcrbelammer iu Laibach. Nttdolfswert, 12. Juli. Die Durchschnitts-Preise stellten sich auf dem hruligeu Markte wie folgt: sl. ^ lr, s>, ls, Weizen per Hektoliter ? 4!)! Eier pr. Stück ... — 3 Korn » — — Milch ftr. Liter . . . — « Gerste ' --------- Rindfleisch ftr. Kilo . - 4» Hafer » 3 9 Kalbfleisch . . __ 4U Halvsrucht » -- — Schweinefleisch » . — ^ Heiden » 4 « Schöpsenfleisch » . — — H'l'se » — — Hähndel pr. Slilck . . — 25 Kuluniz » 4 55 Tauben » . . — 20 Erdäpfel pr. MeterMr. 2 40 Heu pr. 1N0 Kilo . . — ^ Linsen pr, Hektoliter . — — Stroh 100 » . . — ' Erbsen » — — Holz. hartes, pr. Cubil» — -" Fisolen , — — Meter..... 3 25 Rindsschmalz pr. Kilo — 80 Holz. weiches, pr.<3>lliil> Schweineschmalz » — 80 Meter..... — — Speck, frisch, » — — Wein, roth., pr.Hcllolit. IN — Speck, geräuchert, » — 80 Wein, weiszer, > 10 -^ Angekommene Fremde. Am 11. Juli. Hotel Stadt Wieu. Ehrcnstein und Guttmann. Kaufleute, Wien. — Lcdner, Kfm., und Hudovernig, Kfm., s. Frau. Budapest- — Müller, Kfm., SclMbach. — Hirsch, Kfm., Schweinfurt. — Baronin Isteritz. Private, Eilli. — Puinil, Privatier, Krainburg. — Smola, Gutsbesitzer, Unterlrain Hotcl Mefaut. Prinz C. und Prinz A., Kaufleute, Dresden. ^ Schurz, k. l. Hauptmann; Avsetz, Nahnbcamter. sammt Tochter; Thomas und Tankl, Reisende, Wien. — Pick. Fabrikant, Linz- — Pollal, Kaufman,,, Budapest. - Pibernil, ssorst-Con-trolor, Cubar. — Vilhar, Privatier, Prezid. — Alquaro«, Kaufmann. Sagrado. - Meinhold. Verwalter, Hoftfenbach. -^ Stciuhardt. Assccuranz-Ncamtcr; Risigari, Nletta, Kaus Karo' ine und Tagliapictra Emilie, Private. Trieft. - Longarich L. upoldme und Wilmaier Maria, Private, Fiume. .Mcl Europa. Moscini, Kausm., Trieft. - Weis,, Director. AM-. - Sajovic, Besitzer, Olseut. - Iorc, Besitzer, Hotel Vairischcr Hof. Sperl, Viliorini und Knoll, Kaufleute, Kf""' ^ ' ^'""li"' l- Familie, Trieft. ^ Lentschc, Gasthof Siidbahllhof. Kerschischnig, Buchhalter. Graz. - Aparnil, «- -.^"^"' ^"'"' ^ «idmar. Private, Moräutsch. Gnilhof Kaiser vou Oesterreich. Koh». Ksm., Wien. — Premr", Student, Klagenfurt. Verstorbene. Den 11. Juli. Helena Kcizisnil, Hausbesitzers-Gattin, 59 I., Ziegclstraslc 10, Lungenlubrrculosc. — Maria Jen"' Tchuhmachers-Tochter, 17 Mou., Polauastrahe 18, Blutzerschung- Im Spit ale: Den 9 Juli. Franz Globokar, TaMner, 21 I.. ?«e"' motkorkx, oxüuli. s>Imirit. — Dominil Celestin, Eisenbahn' Conducteur, 52 I., Gehirnapoplexie. Den 11. Juli. Lucia Verhovc, Nrbeiters-Gattin, 78 I>, Marasmus. MeseoroloAh^^a^^M^ Z I-3 5»1 Täl Wind "nflcht -p"^ ' ?N.Mg. 740.24 "MK"^M 12,2 »N. ?-l8.?l; 2l.0 NO. schwach heiter 0.00 9 . Ab. 738.56 1«/) O. schwach halb heiter Morgens Nebel, baun heiter; nachmittags um 6 Uhr CirrhuH'Wolten in NW.; Mondhof. Das TaaeSmittel derM"'" 15,7«, unl 3,3° unter dem Normale. ^. Verantwortlicher Redacteur: I. Naglit. 1301 Course an der Wiener Dorse vom 12. Juli 1886. N°« dm, oMenm Course Veld W«e Slnllttj-Anlthen. ^rliNllnlt .......85 15 «5 30 »»Itrlsnlc .......«<>Of> 8« 2«, '«.',<" <"/« klaalOlose 250 fl, >»!'— »<>2 - >«>4»l Slaal^Ios« . . ion „ >s,8— 1<>8 50 '^"n .. . . 50^ !'« - >ll»20 ^«'»eri, Nolcnllnle, fteuelftei . ><>« - i»l« 15 u»>1 Voldrente 4«/« . . . , l«5?5>05!'0 « Papinrrntc 5"/l. ....!" «« !" »l. « st»d.>Ai!l. 1X0 «. ö, W, c,. >5>.» 75 155 — » '-'sll'llhü.^liolitäle» . . I00l»0ioi «0 » Etaalo-Obl. (»««.Ostbahu) —'----------- <> . « . von, I, I»?« , !2l - 122 5« .^ ,^>au'icn°«nl.kwus<,ö. W, 12150,22'-^Hl>h-Nra,^'ose 4°/« ,l>«5'«0,z!5«0 ^lundrnll.. Obligntioucn (sllr ion si ü 20 !U5 «u »°/« mählische.......,«6------------ ^ /o meberuslelleichllchc . . .10!» —»10 — ^'/<> °l>,'lis!«licichi!chc , . . . lvö bo - — 5°/° st«il»scht....... loz.zlo — >- °/l> »roallscht uxb slavonische . >U5 z:o 106 <,« ^ <° NebeiUlll^ischt..... l»5 20lU5lii Vcld Wa,l 5"/, Icmesei Vanat . . . , l05»o l0K s>o 5"» U^ssalischt......10:'>»0>057N Anbcre bfieutl. Nnlrhen. Dona» »!«fl.^ost k°/n l(»0 sl. . li?^5ll??b t!o. «nltihl 1»?», slcncrlvci . — — — — ?!»lcbc» d, Ktabtgcmcinde Wien 1U5 »0 lc»5'i d, E lnblgcm, wie» l»4 SU ll4 lw Pfnndbliefe (/,"/» Golt. >!l>i'2l' 125. l,0 d!r. in l>u ,. » «V, "/« >"U?o,oi io dlc>, >n l>u „ , <«/„ . 9? — »? l>« No. ^rännen^echuldverschr,.'«''/» iou 2l> id« ?s> QcstHvpotliclenbaol >c»i, 5, >/,"/« lNl ?o dlo. „ <'/,"/» . loi !!0I«!i 25 d«!,', « <«/<, . , !>« »»0 !'Ä 20 ll»ih, a»s,, »'i>tl!!c!^tlt>V!s! I» ^<, ,«,!!> v,,l, 5>/,°/<, - '— —' — PiiulitiitS'Obligationen !s>!i K.» fl,) !ä>i!al'elh Wesld^h» >. «imijsl",! _. _ _ — ^e>di»a»b0lVll'itb!i^n >« wilder >,«!»<, 9!» 30 ^va»z.Il,'j^^'»l'».....W .»? iu Qcsten. Vim!» >,s!l'.,h» . , . ,o<> U^iu»! 30 E!clr!,l>>!>grl.......— —! — — Grid Waie S>aat«l,llhn 1, «tmisfion . . zoo 5« — - Eiidbahn «» »«/„.....Ullbi'lN» — „ ^ 5".,,.....II^- ,3!'- Nnn,»l>ali<. V^h».....lnl'3«!«» ?0 Diverse llosc (pel Stils), «ircdilluse lvo fl, , . . . l?7 .'<0 »7» — LlaN,«i,'osc ...... 4,»i'75,------- 4»/„ T>onl« ' ^.nbachcr PränlltN-^lnlch, «« ss. zo ?.>> 21 .'»0 Qle»cr ^'oj< 4U s!..... 4« — 47 — P.Ussy ^'osc 40 N..... ,,z f« 48 — Rolhc» tt'euz. oft.^cs, v. >>»». 14 4« 14?" Nudcls^'ose W ft..... i» ?s. ,» «s> Sa!n,'Vosc 4c> Sl.'O^wiO'Vosc 40 si. . . . 5< ?l> 55-25 Waldftein.i?oie !,ll>»l«s!c>r. Bant ^UU sl, , »i4?5!>5 B»!,!vcre>!>, Wicuer, I»0 sl. , ,o<2u w« «n ^t!,!,v.°A!,s!,,rcft,«00fl.S.«^/« i!i!g ^Vlt^« 75 Lrdi.^l«!!,s.Hanb,u.O. >«<»!>, ^7«80877-!ircriil',>ut, Allg !!»g, i!!»u fl, .2^502^75. Tl,l!»r!l-Ocs.,i»llel>>!!0!!,:!0Usl. !5>?—5^o — ^.ypoi^rlNlb., of«, iü»,,l. .'5"/». rsl, ,l»oi>,^.5u"/««z» — ^cjicir.^ >li,g. D>n>> . , , , «?>-—87» — U»i0»,l>.,»l IU« >!.....70 »5 ?0^>l» !l»l,lcl>>«>l'a»I, Mlg. l^u >l. . 153—,»58'7b <»elb ware Actlen vo» Transport» Unternehmungen. rcchl.V»l)n «iuo sl. Silber . 55 — KS — «lföld stiml!..Vl>h,! «»« sl. Gilb, l«l-75l92«'> All,f>g.Tcpl. «llenb. wofl.LVt.---------------- Vuh»> Noidl'ah» l<><) sl, . . —-—------- ., Weftbah» »00 fl. . . . »>;7 —»»9 -Vuschlichiadci lti,l>. 500 sl, l.S.---------------- D!iz'Bode»l,>»chel !t,»V. «00 fl S. —'—____ Llisabclh.Hahn Ü0U si, «?»!iou fl.S. 2<»? -^1,7-50 ^eidlnnndO'Violbb. 1000 sl. CKt. l2s>k ,z,«s, ,;lall»^ojc,^'ahn ^uu jl. Sill^l 2>l»—„>»l<5, stünstilchcü-^alcses Hisb.zuuii.S. l«8 »<> »«>»»<» Galivitnll^llbwig «.W0sl,»i^i. —'--------— Oraz iloll.'chei <^,< >' ^»u jl.ö.k'.---------------- «ahlcnbelg «>!e!,l>ahu 10» sl. . — — —- — H^jchol, Olc!d,.^l)U,l, S — — — — Vc»!b,,'>>> !izls!,l'wih«^>ljs!> Hii^»^ b.!l!!!.G^l>U>cha,l ^>» jl. 0. W. i!z^5,U,,« — Nrvd.ösl. u,,,).. H,,>c».'>uu il,^1«. Lu>.» —57,-Oeslcrl. Norbwc>>!,. ^«u sl. Sll», l»>-75l7<»2z blo. U>l l«) Ü"" !>- ^lllici . I«4,hi«4 5<, Piag.Dulll !t>jc»l', !5<,>a>l'n>.!.v»l.!, ^^l> ,l, 0. W. ,>l,8«o<»9- sl. 106 b« 107 «5 IlllN«polt'GeseNIchi>sl loo fl. . — — — — Ung..»al<», «isenb, xoo sl, Bilb« ,77 75 »7» « Nng, »torboftbahn 2l>0 sl. silber >?5 «5 l?5 75 U»ß Wcftl,,sMal!l>»!w,»Veib», l. 80 «. ll»°/, —-— — - „Hlbcmilhl", Papi.lf. u -».«O. «4 — «i -^ ^io«!i>,!-Gl!srllich., öflell.<''lf»in< ^» — «»rj, ^l!cn>.,st. wl> sl. , — — — - Waneol-G., o^ft. >n W, lu-sl. — — z—— tli,a>^! «c>hlenw,«7L P°l!« .........lX»U^5l»»<» Pelosbülg .......—__ — — Valuten. Ducale»........ 5 »< 5 v« 20»5r>»Nl«!»Kl»lcl«..... l« u» 10«3 !»>Idrr......... __-,_! — — D«!ll