„/ttiheit, W-hlstaiih, fir Ailt» Skr R«» Mittwoch, »S. August t«««. V. Jahrgang Di« »Mardufger Sklkng« -ilch-int ,id-,i Sonitt««, Miliiuo» »iid Arrii»^,. Preis- - für Marburg: ga»,jährig « fi., halbjährig 8 fl., «irrkIjShrig I «. 50 kr: fSr »«»elliim »I« Hau« maaatlich l« tr. - Poftverseiidung: ganzjährig S si., halbjährig ^ ft.. «icrtkljährig 2 fl. Di- -in Mal g-spal,eu-Sarmond,-ile wird bei -inmalia-r «inschaUu»! __MI« 10. beizivnmalig-r mit ti», b-i dr-imaligrr mit 20 »r. berk»,>-t> wozu sür jld«»malig« Einschaltung z» tr. Zns-r-te«.s>em»«lgcbahi kämmen. Äbonnements-Einsadung. Bei Beginn des neuen Monates machen wir dir sltundtiche Einladung znr Pränumeration. Pränumeration«-Preis. Für Mardorg mo»«Mai SV kr., mit in « Haus KV kr., «U jloftierftuiiiag «ierteljährig L st, halbjährig 4 fl., ganzjährig L fl. Die Administration der „Marburger Zeitung." Zur Geschichte des Taqes. Der in Prag geschlossene Friede soll grstern die kaiser-liche Genehmigung erhalten hat»en. Die Räumung der von den Preußen besepten LlindeStheile muß nach drei Wochen beendigt sein, und geschieht in drei Zeitabschnitten. In dem ersten habrn die preußischen Truppen bis Brünn, in dem zweiten bis Prag, in dem dritten bis über die (Nrenze zurückzugehen. Der Abzug erfolgt auf fünf Straßen, nämlich auf den Elsenblihnen über Pilsen. Bodenbach. Reich-nberg und Oderberg, dann durch die Passe von Rachod „Die Lösung der römischen Frage", schreibt man dem „Wanderer", „hat in leßterer Zeit die ZeitungSkorrespons^enten aller Far» ben stark beschäftigt, und es drangen hierüber Gerüchte ins Publikum, die mehr oder weniger die Aufmerksamkeit der katholischen Bölk.r feffel' ten. Ohne weitere Einleitung kann ich Ihnen aus guter Qu lle dic Nachricht lieben, daß in den zu Ansan., dieses MonatS geb^Utenen beiden KardinalS Kongregationeu kein einziger Beschluß gefaßt wurde, »velcher Lille Ztacht in der Hofzhauerhütte. «on V. W. von Hör«. Das Jahr 1811. erzählt mein Großoheim in seinem Tagebuche — war das schönste, gesegnetste seit fünfzig Jahren. Man meinte. eS hätte seinen Winter verloren — oder der herrliche Komet, der bis in den Otto-der in voller Pracht am Nachthimmel stand, hätte ihn mit seinem gewal. tigen Schweife weggefe.^t. Tics im September gab eS noch Gewitter, wie im Juli, und daS war daS Eigenthümliche. daß sie meist NachtS kamen; daß fit die AtmoSpliäre nicht abkühlten und daß ihre Regengüsse nur Nachts fielen, ivährend am Tage die Sonne mit tropischer Kraft herab« brannte. Es 'var eine Jagdzeit, wie ich mich keiner auS meinem Leben erinnere. Ja, Jagdzeit! Damals ging noch der stolze Edelhirsch in den Hochwäldern des RheinlandeS. wenigstens deS HundSrückens; damals gruuzlen noch Rudel von Keilern. Bachen und Frischlingen durch die Waldhöhen, und daS scheue Reh schreckte nicht selten in diesen schönen Waldregionen, die freilich damals die übel verstandene Forstwirthschast über Gebühr lichtete. Die Jagd erfreute noch deS Menschen Herz, wenn die Jagdzeit kam — der Hasen. Füchse und der Hühnervölker gar nicht z» gedenken, die reichlich vorhanden waren. Ich war in j-^ner Zeit selten datleim. und von Trcib- und Kesseljag-den. von Pürschgättgen und Anstand völlig gesättigt, kehrte ich in der Regel spät im Jahre in die vier Wände zurück, denn die sämmtlichen Forftbeamten warcn meine Freunde, uiid mein Schuß hatte sich einen Rus erworben im Lande. Kein Amt band mich, keine Geschäfte lasteten auf mir. keine Kinderschaar sorderte väterliche Aufsicht, keine Frau murrte über mein Autbleiben — ivarutn sollte iib nicht die Freuden der Jagd genießen? Jenseitit de» Rheins. auS den naffauischea Forsten heimkehrend, fand ich die Einladung zu de« Jagden der Berghohen, die sich vom Rheine tief ins Land hinein ziehen. Sie kam von treuer FrtundeShand. und ich folgte alsbald. Dort droben laq ein Forsthaus auf dem Waldgebirge, einsam und stille. Mächtige Eichen, an denen Jahrhunderte vorübergerauscht waren, stände» >« dasselbe herum, und der Wind spielte in ihren Wipfeln und Aefte» gar oft seine schauerlich wilde» Melodien anf. bei denen eS sich, wenn man müde dort einkehrte, unbeschreiblich behaglich schlafen ließ. aus eigener Initiative deS römischen Stuhles auf dessen Zukunft einen welch immer gearteten Einfluß üben könnte. In beiden Kongregationen ivurde nur die Frage ventilirt. ob man angefichtS der Räumung Vene-tienS seitens Oesterreichs wohl zu Borsichtsmaßregeln greifen müßte, ob man die wankende PeterS Barke unter der Wucht der sich immer mehr thürmenden Wogen zu halten im Stande sei. oder ob man mit allen eingesetzten Segeln das Weite zu suchen habe. Die nicht italienischen Kardinäle haben wohl den Versuch gemacht. Se. Heiligkeit zu einem Monstrebeichluß zu bewegen, in Folge dessen er unter gleichzeitiger Ver-öffentlichung einer furchtbaren, noch nie dagewesenen Eneyklika. den Pil-gerstab ergreifen und sich so die Märtyrerglorie verschaffen möge. Die Jesuiten haben viel dazu beigetragen, dem Kollegium den nöthigen Muth zu diesem offiziellen Vorschlage einzuflößen. Der römische Hof kam je-doch einfach zu dem Entschlüsse, den weiteren Ereianissen mit Rnhe ent-gegen zu sehen, und falls bei den obschivebenden Friedensverhandlungen vvn Seite Oesterreichs nichts zu erwarten wäre, an der Thür Napoleons zu klopfen, d. h. seine Vermittlung in Anspruch zu nehmen. Ueber dieses Stadium hinaus ist man im Vatikan noch zu keinem anderen wie immer gcarteten Beschlüsse gelangt." Der Ausstand der polnischen Verbannten in Sibirien verbreitet sich. Ueber den Beginn desselben erhält der „CzaS" Mittheilungen. die glaubwürdiger sind, als die Berichte der Petersburger Zeitun-gen; das erwähnte Blatt meldet: „Nachdem alle Fabriken und Berg, iverke der Regierung bereits überfüllt waren und die Zahl der polnischen Verbannten troß^em sich immer mehr häufte, beschlossen die dortigen Be-Hörden eine Straße von Jrkuisk bis Kiachta (südlich von Jrkutsk hart an der Grenze t)on China) langS der Telegraphen Linie und eine ziveite von Werchnö Udinsk über Groß-Nertschinsk (in nordöstlicher Richtung von Jrkutsk fortlaufend), zu bauen. Die in AbtheiluniM gereihten Verbann« ten ließ mnn durch Kosaken. Fußvolk und Offiziere hüten, welche die Arbeiten braufsichtigten. die Administration und die Berproviantirung überwachen sollien. Aber wie überall in Rußland griff auch hier der ti fwurzelnde Diebstahl Platz. Eine dieser Abtheilungen. bestehend auS 1200 Verbannten aller polnischen Provinzen, darunter sehr viele auS HundegebeU. Windesbrausen und das Geklapper der hohen Pantoffelabsätze der hochbetagten, aber höchst lebendigen Schwester des Oberförsters, die sich die Tracht und die strenge Sitte des vorigen Jahrhunderts treu be-wahrt hatte, waren die einzigen Laute, welche die dauerndste Ruhe und Stille unterbrachen. Der Oberförster war ein plächtiger Mensch. Groß wie ein Riefe Goliath, breitschultrig und wetterhart. wie Erner. der alle Unbill der Zeit und der Witterung ertragen gelernt von der Wiege an. krumtnig und knurrig anzuschauen und anzuhören, war er sanft wie ein Mädchen und gemüthlich wie eine Großmutter. Im Dienste aber verstand er keinen Scherz und als Jäger noch weniger. Ich wollte es Keinem gerathen haben, eine Kuh oder ein Altthier zu schießen statt eines BockeS! Hindernisse gab es für ihn nicht, und die Witterung mußte das Höchste ihrer dem Geschöpfe unlieben Macht entwickeln, lvenn er zum Rückzüge blies. Von ihm. dem alten Freunde. Schul- und LebenSgenossen. lag die Einladung auf meinem Tische, als ich heimkam. Dort oben hatte ich meine schönsten Tage und Slunden verlebt; dort oben war die reichste, lohnendste Jagd; dort oben lebte man frei von allem Zwange. eS sei denn im Bereiche der Jungfer Ottilie, der Schtvester meines Freundes, welcher Zwang aber dennoch sein Ansprechendes hatte. Was konnte mich abhal» tkN. Waidgeräthe anzulegen, und den Gebirgsweg einzuschlaj^en? So trat ich denn den Gang an. zur Jagd vollständig gerüstet. Mit allgeivohnter Herzlichkeit aufgenommen, trat ich am Abende in daS einsame ForsthauS. wo es so ungemein behaglich war. Schon am ersten Aiiend wurden die Dispositionen gemacht, die Jag-den bestimmt, und am nächsten Morgen weckte mich daS Hundegebelle mit grauendem Tage. daS ,um Walde rief. Wie sich Jagd an 3agd reihte und manch ernsteS und komisches Abenteuer sich folgte. daS ist nicht inein Zweck zu erzählen. Meine Tagebücher würden zu einer Bibliothek anschwellen. S?ur die Geschichten einer Nacht will ich fesseln, daß sie mir nicht entfallen und ich auch später noch einmal sie mir zurückrufen kann. „Heute müssen wir auf den Anstand? Ich werde Dich a» de» beste« Wechsel stellen." sagte eineS MittaqS der Oberförster. „Ich fürchte «»r. daß uns diese Nacht ein Gewitter überrascht. Es find wieder alle Anzeichen da. und dies Jahr hat ivuuderliche Laune bis in den Nlt«^-völkerten Gegend. Der von del Regierung bestimmte Sold und Proviant gelangte selten und nur zum linndertsten Tl)cil in die Hin,de unse-rer Verbannten, ivas eine Hunt^ert^notli zur Folge l)attc;als gelllöl)i>llcher Gefährte deS Hungers grassirten weit u,^d brclt verschiedene Krankt)eitcn. besonders der Hul^ertyphus. dcm täglich viele der Pl)len eslng^n. Die btdauernwürdigen Verbannten machten den höhern Behörden Lorstellungen, um dem Ucbki zu steuern, aber dieselben kamen nicht an i.ider wurden verworfen. Der letzte verzweiflungsvolle Schritt wurde hcrvorgeruscn durch das schlechte Gebahrcn; nuch die einem der Polen ganz nnschuldig gegebenen Knutenhiebe sollen daS ?hrige beigetragen liaben Und so kam es.' daß die Verbannten in der Nacht vom 20. auf dcn 21. Juni dik Überfallenen Soldaten ihrer Waffen beraubten und die Widerjtaitd Lci-stenden knebelten; einige Unbedachtsame warfen sich in der ersten Auf-regung auf den Proviant-^lapitän. tödtetcn denselben, nahmen den ober-sten Lriter. Oberst Schatz, gefangen, und btgabcn sich mit den Waffen, Munition und Pferden der geringen Mannschaft gegen Nordost, in ver Richtung der Telegraphen Linie am See Baikal. — Auf eine bis jeht unbekannte Weise erfuhren dies gegen 3000 Arbeiter, russische Sträflinge Auch diese beschlossen, sich zu befreien, ermordeten die ganze, aus zwei Schwadroneu Kosaken und zwei Rotten Fußvolk bestehende Besatzung, nahmen ihnen die Waffen ab und verfolgten die Richtung der polnlschen Verbannten unter deren unmittelbaren Befehl sie sich stellten. Das lange gedämpfte Rachefeuer loderte plöplich zu hellen Flammen unter den dor-tigen Einwohnern. Du' Buriaten fanden den Augenblick für äuszerst günstig zum Abschittteln des rnssis den Joches, sie empörten sich und ilber-nahmen die Verpflichtung, unsere Verbannten mir Nahrung uud Pferden .zu versehen." Die Wahlordnung und die Aolkspartei. Marburg. 2tt. August. Der Neubau Oesterreichs muß auf versassungsmäßiger, freiheitlicher Grundlage aufgefilhrt werden. Unbeugsam, wie wir ans der Jnkraslsetznng der Versassnng bestehen, verlangen wir auch die zeitgemäsie Aendernng derselben. Als den ver-fassungsmäßigen Weg haben wir bezeichnet: die Anflösnng des Reich?-rathes und der Landtage, die Vornahme ueuer Wahlen filr die Landtage uud den Reichsrail), die Einl>erufuiig des Neichoralhe'.^ einzig und «lleiu zur Aendernng der Walilordnung. die Anerkennung des allgemeinen Stimmrechtes mit geheimer, unmittelbarer Stimmgebnng. Die nach einer solchen Ordnnng t^eivähltc Vertretung der westlichen Reichshälste wird den Ausgleich mit Ungarn, ivird dir Neugestaltnng Oesterreichs vollbringen. Ast es denn alier möglich, nach der Ordnung vom Jahre 186! cin Hans der Abgeordneten zu küren, welches die Anerkennung des allgemei-um Stimmrechtes beschließt ? Rechte — und lväreu sie noch so verbriest — siud niir Worte nnd Papier, wenn man dieselben nicht ausübt. So wenig nnn die Wahlordnung vom Jahre 1861 den» natürlichen Rechte des Volkes entspriciit: die Volksparlei kann dennoch mit derselben die Mchrl)tit ihrer Vertreter durchsetzen Nach der Waiil^rdnung vom Jahre 1861 zählt der steiermärklsche Landtag z. V. drei und sechzig Mitglieder — drei, nämlich die Bischöfe kommt'S spät, so haben ivir vielleicht unsere Jagd gemacht. Und werden wir naß, nun. so kleiden lvir un-'i um oder legen uas zu Vette." „Brav gesprochen." sagte er lacheitd. „t^inen dritten Fall hast Du aber vergessen, den ich nachtrage, den nämlich, daß es unS schnell iiber die Haut kommt. In djei'ein F.ille führe ich Dich in die >>olzi,aueiHütte, die uns gaiiz nal)e liegt. Ottilie sorgt dasiir. daß .vir weder Durst, noch Hunger leiden muffen, und mein nlter Holzhalurmeister Knipp soll Dir Geschichten erzählen, von denen Dn ja ein Freund bist." Damit war die Sache erledigt. Ottilie packte dem Jägerbnrschen einen '^orb voll Unenibehrlichkeiten des behaglichen Daseins, aus die sie sich verstand, und >vir zogen zii Walde. Der Abend war für die Jahreszeit ivahrliait schwül ; aber tiuch die Befürchtung meines Frenn'^eö traf ein. Che wir unsere Stelle erreichtet,, rollte schon der Donner uiier unieri» Häuptern, und ivcun ivir lucht durch' lveichl werden ivollten. oline doch au.t) imr im ()Ultserntetten unjern Ziveck erreicht zu haben, blieb uns keine Wahl, als die Eint'^hr iu der Holz-hauerhütte. Unweit eines hocheinporragenden <^ranivackeugesteins salieii ivir. von der Höhe niedersteigend, den Raiieh der Hnite. Sie lehnte na dem ^>.'l' sen. und cin Dleieck mächtiger Buchen sicherte ihr B.ltand nnd.^'»alt. Als eben die ersten, fetten Tropfen von» dunkeln Himmel niedersielen, erreichten wir sie. Als »vir eintraten, lag eili Hause von -stöhlen und heißer Asche aitf dem Herde, und der duftige (^^ernch g'bri^tener Kartoffeln erfüllte >'lc Hütte. Die niatte (Älut lieh diei od.r l-ier d^estallen e>tenneil. ivelche >tch bei unserm Eintritte grüßend van deil Sij^balten crhooeit, lvelche ziigleich die Scheidciv.znd der Bettstellen bildeten. „(Anten Abend, -^inipp!'' grnsjte der Oberförster eine der im -^rei-Viertelduntel stehenden Männergellti'.ten Kniz'p war cin d^reis von etiva siebzig Jal)ren. aber noch so rob?lst und schuellkrättig wie eiN angehender Fnnfz'ger. In seinem säiönen klopfe leuchteten klare, große Augen, die noch keiner Brille i.iedurftcn, und loäre sein Haar nicht schnceiveiß geiveseii. Niemand iviirde ihir rür so alt gehal-^ tk> halicn. als er w.^r. Der Ansdrnck seines l^iesichteS ivar ernst, jliiltig' und doch Milde. Der Jüngere »var s^in Sohil. der die Befehle des Vater» wtt großer Pünktlichkeit vollzog. Die Uebrigen waren geiv..'!?n i liche Mentchen. die mir lein Jntcrefsc einflößten. > Draußen war das Gewitter recht losgebrochen. Vom Sturme ge-. von Lavant und Seckan nnd der Rektor der Hochschule, sind kraft ihreS Amtes zur Vertretuug berufen — sechzig Mitglieder sind Abgeordnete, nänilich: zwölf Vertreter des Großgrundbesitzes, acht und vierzig Vertreter der Handelskammern, der Städte, Markte und Landgemeinden. Sind die Wähler dieser acht und Vierzig Abgeordneten Männer von echtem Schrott und Korne, dann iverden sie auch nur solchen Männern ihr Vertrauen schenken, welche den Willen und die Fähigkeit haben, das BoltS-recht bis auf den letzten Beistrich verfaffungsgemüß zu begründen. Schicken die steiermärkifchen Handelskammern, die Städte. Märkte und Landgemeinden acht uud vierzig entschiedme Anlinnger der VolkSpartei in die Landstube ^ und das können sie nach der Wahlordnung vom Jahre 1861 — dann bilden diese die Mehrheit. Für den Reichsrath wählt unser Landtag dreizehn Mitglieder: drei ans der Gruppe, in welcher die Bischöfe, der Rektor der Hochschule und die zwölf Großgrundbesitzer sich befinden — die übrigen zehn werden auS den Reihen der „Achtundvierzig" genommen, können alfo durchwegs Man-»er der Volkspartei ftin. In gleichem Verhältniß können die übrigen Länder und Landtage der westlichen Reichsliälfte wählen und der Volkspartei die übergroße? die entscheidende Mehrheit im Hanse der Abgeordneten sichern. Wäre im Jahre 1861 die Mehrheit diefes Hauses demokratisch ge« Wesen— sie hätte vor Allem beschlössest, die Februarverfassung im demokratischen Sinne abznändern — hätte sich vielleicht gar auf den RechtSboden des Jahres 1848 gestellt und den verfassunggebenden RkichStag zurück-gefordert. Die Hand ans pochende Herz gelegt, Ihr Wahler und Gewählten vom Jahre 1861! — tvaS wäre aus dem schönen Oesterreich durch eine demokratische Mehrhe-t des AbgeorvnetenlzauseS, durch eine volksthümliche Verfassung geivordeil ? Wären lvir nicht frei und hätte es Jemand gewagt, uuseren Frieden zn stören? Mangel an Rechtsbewußtsein und Charakterschwäche haben tS ver-schnldet. daß im Jahre 1861 eine Jnteressevertrctung geivählt wurde, der es an Muth gebrach, eine Volksvertretung anzubahnen. VerfassnngSjam-mer. leibliche Noth, Feuer und Eisen haben unS den politischen Kölzler-glanben genommen, haben uns von dem Uebel der gemüthlichen Duselei, von der Wohldienerei erlöst. Bei den nächsten Wahlen gilt es zu belvei-sen, daß nnr im Sturme der Zeit licrangereift zum vollen, rücksichtslosen Gl brauch unseres Rechtes. Die Führung des RordheereS inird iu der österreichischen ^.viilitär Zeitschrift von eiilem Fachmann, allerdings nur voln rein inilitärischeu Standpunkte aus, einer scharfen Beur-theiluug uuterzogcn ; er sagt u. A.: „Bis zu dem Zeitpunkte, wo daS Haupttjuartier <^21. Juni) von Olmütz nach Böhmisch-Trübau ging, blieben die Operationen der Oesterreicher tadellos. Noch am 22. Junl machten die beiden getrennten preußischen Armeen starke RekognoScirungen: die erste Arinee über Zittau nach Böhmen herein nnd die zlveite Armee an Mehreren Punkten nach Oesterreichisch-Schlesien; nirgends l.bcr lvaren Infanterie Abtheilnngeu zu finden, nirgends waren die Grenzpunkte befestigt. die beobachtende leichte Kavallerie zog sich zurück; man überzeugte sich, daß für Schlesien nlchts mehr zu fürchten, daß die Hauptmacht der Oesterreicher iu Böhmen koneentrirt lei. Die Preußen beeilten sich nun. g.gen Böhmen zu operiren; nur einzelne Abtheilungen deS sechsten KorpS blieben beobachtend in Oberschlesien. peitscht, schlug der Rtj^en heftig gegen die Wände der Hütte und ich dachte jeden Augeublick. er würde uns überfluthen. Nur in der Ruhe Knipp's geivaun ich Zutrauen in unser Obdach. Die Blitze folgten sich, zischend !vie feurige Schlang n. die sich verfolgen, und der Donner rollte uud prassel'e furchtbar ülier die Wipfel deS Waldes dahin. „ Das ist tvieder der Kops der alten Burg." sagte der Oberförster zu Knipp, „der da» Wetter liäli!" Dieser nickte. Fort und fort blieb daS Wetter gleich stark, lvild und grausig. Plötzlich erhellte ein Blitz selbst die Räurne der Hütte, bell krachend folgte d^r Donnerschlag. Knipp ließ die Pfeife ans de,« Miinde und sagte: „Gott sei unS gnädig j"^Dann athmete er tief auf nnd sagte: „Nun hat eS sich entladen und sich von der „„alten Burg"" loSgemacht!" Wirklich trat Ruhe in der Natur ein. aber die Stetigkeit, mit wel-cher jetzt der Regen zu sallen begann, schnitt uns jede Hoffnung der Rück-kehr nach dem Forsthause in dieser Nacht entschieden ab. „Nnn, Knipp." sagte der Oberförster, als unsere Pfeifen dampften. „;uin HeiMiveg ist iveder das Weiter, noch der Waldtveg angethan. Wir tttussen bl lben. Znin Schlafen fehlt uns auch noch die Lust. Wißt Ihr irias? (Zizählt uns uiie Geschichte, die Ihr erlebt. Den Herrn hier werdet Jlir recht ersreuen! Und Ihr hallt Manches in der Welt erlebt." Der Alte lächelte „Wenn Sie es so wollen." jagte er. „da will ich Ihnen ivol)l eine Ge'chichre erzählen, die in meine jungen Jahre fällt und ail 0ie ich dnich Mattes hier erinnert lverde Die Personen, deren Unglück ich Ihnen jetzt erzählen will, lzabe ich selbst noch genau gekannt, und den Mann, der das Unglück anrichtete, kennen Alle, die den Hund»-i'ilcken fennt^n. „Sie lviss^n." hob er an. „die Bäche, ivelche von der Höhe des Soon d^r Nahe zufließen, oder, voin Hundsrücken kommend, die Soon-Hölze durchlirechen und sich dann in die Nahe ergießen, haben sich alle tiefe .Rinliiale in unvordenklicher Zeit geivühlt. Es sind weniger THÜler. als enge, tiefe, lvilde Schluchten, die sich dann und wann einmal kefsel-artig zü einem lieblichen Thalgrunde erlveitern. wo dann auch die Seiten der Berg, mehr abgeflacht und dem Pflnge und der fleißigrn Menschen-t>in.> zuaänqlich sind, während ihre Sohle saftige Wiesen birgt. In einem solch.n ^tialkessel. ivelchen e>n lvasserreicher Bach durchschäumte, liegt eine Mttijle. die aber seit der Begebenheit, welche sie berühmt gemacht hat. schon dreimal ihren Herrn wechselte, und doch sind nicht eben der Jahre Jetzt «var der Gang der Operationen auf beiden Seiten in ein neues Äadium getreten. Die Preußen sahen zwei getrennte Parteien gegen sich aus'tauäien: östlich die jchan n^lionSfähige. abcr nninerjsch schwächere österreichische Armee, und >vestlich (nämltch im ^vestlicheu Deutschland) die noch unor ganisirten Itreitkräfte der zum deutschen Bun^e haltenden Mächte. N^,ch dem Grundjatze, daß man bei einein gethcilten Gegner Theilsieg».' zu errin-gen suchen, und zwar dca stärkeren Theil oder auch den näheren mit Uebermacht zuerst angreisen müsse, w.,r es nun süc dic Pieußeii zur Nothwendjgkeit geworden, sich zuerst auf die Oesterreicher in Lohmen zu werfen. Die österreichische Anme hatte nach demselben Grands.iK^' zu agiren Es war ilir durch ihre frilheren Operationen gelungen, die Hauptnlach: der Preußen (in der LausiA und in Olierschlesien) gclheilr zu crlialten. und es handelte sich nun auch bei ihr um Theilsiege. d. h. daruui. einen oder den anderen Theil vor ihrer Bereinigung zu schlagen uad dann erst über den andern Thcil herzufallen. Ist mau dabei sehr mobil und weiß man die Zeit entsprechend zu d./ni'lj^en. so ist alle WahsscheiiUlchkeit si':r das Gelingen Vorhaaden, wie es uns öie tZeichicht'.' in vielen 'veispielcu lehrte ; so siegte Nonaparte 1796 in Italien. Erzhnjoi Karl 179tt in Deutschland. Äassena in t>^'r Schweiz u. s. w. Diesuial aber war die doppelte Umgehung den Preußen gelungen — nur weil die Oesterreicher inaktiv geblieben sind und wirtlich gegen die einsachsten Regeln und Cr-salMngSsäKe handelten. Die österreichische Armee wollte bei Kör^j^inhof. nördlich voa Josephstadt, ausmtuschiren-, das H^,uptquartier kam am 26. nach Josephstadt. Die Preußen hatten das 2. Korps noch zur ersten Armee gezogen und waren nun mit aller Energie in zwei Gegenden in Böhmen eingedrungen, und zwar mit dem 2.. Z, 4. und 8. Korps, nebst einer Divi-sion veS 7. Korps, westlich des Riesengebirges über Gabel. Rnmburg und Reichenberg gegen Tnrnau. Mimchengrätz und Iungbuuzlau zur Jser. und östlich deS Rieseugebirges mit dem 1.. 5.. t». und dein Garde-korps über Liebennn gegen Trontenau und ilber Braunau und Reiuerz gegen Nachod. Die Voriruppen beider Theile hatten am 25. einerseits schon die Jser und andererseits die Höhen an der LandeSgrenze erreicht, ohne daß der eine Theil durch Befestigungen. Wegabgrabungea n. dgl. oder auch durch Truppen in den Grenzpässeu und an den Flilssen so lange zurütk-gehalten worden wäre, bis man den andern mit der ganzen Micht illier-sallcn und schlagen konnte. So ivareu sich die beik'en Armeen der Preii-s;en schon aus acht Meilen n^ihe gekommen und konnten nuf iljre ^^iereiui-gung hoffen, da die österreichische Armee in ihrem langsamen. methodi>cheu Borgange auch am 26. ihren sogenannten str^Uegischen Ansmarsch noch nicht vollendet hatte. Die für einen stretegischen Anfmorsch. wenn der Gegner ivirklich gegenüberstellt, geltende Regel, daß wälirend des Ausmarsches der Haupt macht die Flanken durch detachirte Klügelk^rpö gedeckt werden milssen, hätte man hier nicht anznivenden versnchen sollen, da die Verhältnisse ganz andere waren. Hier ivaren Theilsiege nlit llebermacht 0ae< Auge-zeigte; man mußte die preußische 1. Armee durch alle möglichen Berthei-digungsmittel zurückzuhalten suchen und mit Uebermacht die 2. Armee, als die nächststehen^'^e. angreifen, ohne fri'lher einen eigentlichen Aufmarsch ^u vollsührrn. So aber wollte man die Hauptfronl bei Königinhos Zivi-»chen den preußischen Armeen zum Aufmärsche l-ring n und lieorderte srülzer einzelne Korps znr Alankendeckung, nämlich das 1. -storps mit viele seitdem ins Land gegangen. DaS hatte so seine Griinde, die srei-lich nicht eben gerade lustig zu hören und zu erzählen sind. Die Mühle lag nicht eben sehr günstig, denn sie hatte zum nächsten Dorfe thalabwärts drei Viertelstunden, nnd zum nächsten im Geliirge eine gute Pfälzer Stunde. die. wie wir hier zn sagen pflegen, der Fuch^^ ge-messen hat, wobei er bei jedem Schritte die Sehwelslänge zugab. Dennoch war sie diejenige welche am Meisten zu thnn hatte in der ganzen Um-gegend. Sie hatte nämlich Wasier die Fülle durch s ganze Ialir und ^>cr Müller, ob er gleich als Hochmuthspiitsel bekannt w.u' und belacht lvurde. war sehr thätig. So kam es. daß die Mi'lhie nie leer ivnrde und t'er Äiüller immer reicher. Dennoch kam fast Niemand auf die Mülile. Cr hatte drei Gäule, die ein schönes Geivicht wegzogen und der Mahlknecht sührte die Frncht zu und das Mehl fort und der Muller lel»te wie ein Einsiedler. Er ivar Witiver nnd sein einzig Kind war ein MüllerSkind von wunderbarer Schönhut. Sie war in der Stadt erzogen worden bei einer Mutterschwestes. und da tvußte sie. daß sie schön und reich sei. Da-mals. sie war cbcn achtzehn Jahre alt und nlrhts Schöneres zll se^eu, als Tljalmültcrs Greihchen. kamen alle Sonntage die jungen '.!^nriche aus die Muhle, aber als sie merkten, daß cnt!veder oas Gretljchen sie hänielte oder sich nichts niu sie kiimmerte. blieben sie weg und sagten : „Die ivarte auf einen Grasen, ein ehrlicher Baner oder Müller fei ihr zu geringe" Wahr ist es geivesen. und sie sagte es ohne yehl. sie »volle nicht ilir Leben lang in den Kuliställen nachselien oder Mü^lltaub athmen: sie s i für etwa? '.!^efstres erzogen^ Bon da an ivurde eS ivieder so stille aiis der Mühle, ivie früher. Das gefiel dennoch dem eitlen (Äretchen nicht, und eS hätte gar gerne einen hudschen Schate gehabt, freilich keinen Bauer und keinen st^iubigen. mehligen Müller, d'.e ihui beide ein Giäuel ivaren Nnn wäre dazu Rath geivesen; denn damals diente als Mahlvursche nach pfälzischer Zunftordnung der Sohn de-? Müllers vom Hurbache drun-tkN in der Muhle und drr Jakob von der Hurmiihle ivar ein liildhitbscher. lelcher und kreuzbraver Mensch allein er war so schüchtern, daß sie ilin nur den Einfaltspinsel nannte, und ihren Narren mit ihm trieb odlbst überlassen — vom Feinde mit überlegener Macht angegriffen und zu großen Verlusten gebracht lvnrde. So verging die Zeit vom 26. liiö 30. Juni — volle vier Tage — lnit Theilsiegen dcs Feindes liber vereinzelte österreichische Korps, ohne daß der öste rreichische Feldherr auch nur einmal eine Aktion mit vereinten Kräften versucht hätte. Eine österreichische konzentrirte Hauptmacht, mit der mau einen Theilsieg über die getrennten Armeen der Preußen hätte erringen sollen, gab es von 26. bis 28. Juni nicht mehi', da alle österreichischen Kräfte Verzettelt »varen und so vereinzelt besiegt werden konnten. Der 28. Juni war sür den ganzen Feldzug der entscheidende Tag.. Statt in den Tagen voin 26., 27. und 28. — ivährend tvclcher Zeit die preußische erste Ä'inee im Westen noch allgehalten ivar mit unserer bei Iosephstadt stehenden Hauplmacht, nämlich mit sechs Armeekorps, Theilsiege ulier die vereinzelten Korps der preußischen zweiten Armee zu erringen, ivaren unigekehrt unsere einzelnen Korps geschlagen und blieben — da sie liei dem Hin- und Herschieben der erforderlichen Nahrung ent-behren mußten — auch für den bevorstehenden Hauptkampf pl)ysisch und moralisch gcschivächt. Es ist dabei die Zähigkeit und Tapferkeit bewnn-dernSlverth. mit ivelcher dieselben gefchivüchten Truppen am 3. Juli bei Köuiggrätz noch voll 8 llhr Morgens bis 2 Uhr Nachmittag.'- kämpften, "^^^tehr der llebcrmacht. alc^ dein Zündn adelgeivehre fiel der Sieg zu; denn die prenßische ziveite Armee ^ die vor wenigen Tageu noch theiliveise Vernichtet werden konnte — war unt 2 Uhr von 5löuiginhof her bereits in der rechten Flanke der Oesterreicher eingetroffen, und es kämpften nun 7'/« weit stärkere preußische Armeekorps gegen die iveit schivächcren öster-reichischeu uiid sächsischen Truppen. Es wäre auch gar nicht zu der sür die österreichischen Waffen so unseligen Schlacht von Koniggrätz gekommen, ivenn eS der österreichische Feldherr — wieSerho lt gesagt -- verstanden hätte, in der kostbaren Zeit zivischen dem 26. und 30. Juni einen Theilsieg über die Truppen dcs preußischen 2. Armeekorps zn erringen. Hatten die österreichischen Truppcn nach den Ereignissen vom 26. zuin 28. Junl scholl eine geraume Zeit zur Erholung wie zur Vorbereitung zu einer Hauptschlacht bedurft, so iväre es — da die Vereinigung der preußischen Ariuee doch nicht mehr zu verhiudern war — jedenfalls und einen braveren. treuereu Miihlburschen hatte er sein öetietag nicht! gehabt. Der Alte hatte bei seiiiem stolzeil Töchterlein wohl einmal, so ivie man sagt, auf den Busch g'klopst, aber da sti^g dem Grethchen das Blnt in die W'gen und Stirne und das hol^'^selige Mäd1)en w.ir gar nicht mehr hüitsch. ulS es so zc>rnig wilite und rund erklärte, sie nahule Nie einen Baueru, noch iveuiger einen bestäubten Müller Der Alte ivar, ol»ne daß er es ulerkte. unter den Pantoffel ieines schönen KlndiiS geia-theu. da^ so klng ivar. daß es schreiben konnte, ivie der S'vulmetster. rechnen, ivie der Acciser und reden, ivie eiu Buch. Da zog er sich zurück, so sehr eS ihn auch ärgerte, und Verivunsebte den (.^^edankeu. das Mädel der Lenelias in der ^lae't zur Ausstu^uug übergeben zu haben. Sie haite es ausgestnj)t. daß cr alte Knipp ein-schallend, „es ist nicht gut. ivenu der M.njch aus seinen Fugen gei,oven wird! Es muß Obeisöister und Holzhauer in der Welt gel'en. und es ist nur gut. ivenu >eder rnht auf leinein ^1'lahe steht. Denn lvaren tvir alle Oberförster, so stünd's schlinitn um's Holiliaueii. iind'ivä'.en ivir alle Holzhauer, so iväl's lnrid aus iNlt dem Walde und dtM Holzhauen. Ich sage daA so als Beispiel Ver's iv'iß, der verstehi's!" „Ihr habt Recht. Knipp. aber fahrt fort/' sagte der Oberförster uud Knipp gehorchte. d.s Müllers Zorn '.välute es iiicht lnige. Weau das Gretl,-chcu ihn a'iläHelte, dann ivar Alles vergessen Er ivar in ^umma eiU Bit^cheil loohl einfältii und das Mädel konnte Ulit ilini machen, was es loollte^ Ec tanzte. !vie es pfiff Das »var da« »iveite llnglück im Hause, denn die Sta^''terzie'iung des lUiädels ivar das erste. An Freiern von Weit uud Breit fehlte es n cht. denn daS Mäoel »var Erbtochter und reich; aber l'^^retdcheu »vollte absolut eine ^^lebschaft, ivie sie IN den Blieli/rn ste!^eli. aiier so keine plunipe Freieres. i'as ver-Nand der Alte nicht, und schüttelte gar ott den Kops, »venu sie lechts und lintS '^örb' austh'llte Als der Jakob in's Haus kam. der so schlank und doch so krästig so blühend und frisch, io treu i^d hübsch ivar de.chte er, »venu'S dein nicht glückt, dann geht das MädM in's Kloftei-. Aber es gluckte ihm nicht, und das Mädel war prottst.iD»ch. und da iN's nichts Mit dem Kloster, und zu dcm liatte es auch gar mne Lust (^Fortse^ung folgt.) gerathener gewesen, die Armee hinter Königgräß auf dem linken Elbe-Ufer zu tonzeniriren. Zum Glück für die österreichische Armee htiben die Preußen ihlcn Sieg bei Königgräz gar nicht auszubeuten verstanden — erklärbar nur dadurch, dah Siege über österieichische Truppen in jedem Fall nur mit großen Opfern zu erkaufen sind. Wir liabcn daher, im strategisäzen Sittne genommen, die erlittene Niederlage keinesfalls der genialen Lutun^^ auf Seite PreunenS zuzu-schreiben, sondern nur den Öperations-Leitern der Siordarmec. die. obgleich mit Muth im Herzen, doch in der Befangenheit des Geistes es nicht verstanden haben, die vorhanden gewesenen Gelegenheiten zu Theilsiegcn und zu giinstigen ersten Erfoll^en entsprechend auszubeuten, was be! gro-ßer Aktivität mit vereinter Kraft in den leßtcn fünf Tag n des MonatS Juni leicht möglich gewesen wäre. Am 28. Juni waren, wie gesagt, drei österreichische KorpS einer schwächeren preußischen HeereSabtheilung gegenüber gestanden, und außerdem befanv sich eine Reserve-KavaUerie Division schon fast im Rücken der Kindlichen Truppen. Hätte man in diesem Augenblicke energisch ange. griffen, statt den Befehl zum Rückzüge zu ertheilen (für den Fall, daß der Feind nicht selbst angreife), so konnten die späteren Ersolge ganz andere werden. So hängen gewaltige Ereignisse von Augenblicken unt> von der Entscheidung Eines Mannes ab. wofür die Armee im Ganzen nicht verantlvortlich gemacht werden kann. Herr Stauder begab fich nach Frau Stauden, ließ das fsifche Grab öffnen und erkannte den Todten als seinen Bater. (Barbarei.) Jener Knhdieb. der in Frauheim von den ergrimm« ten Marktbesnchern geschlagen, an die gestohlene Kuh gebunden und zu Tide geschleift worden, hat außerdem noch eine Mißliandlung erlitten, an die wir nicht glaulicn könnten, wäre der Erzähler nicht ein Mann, dessen Wahrheitsliebe keinen Ziveisel «gestaltet. Es wird nämlich mit aller Be-stimmthelt versichert: man h.ibe dem gebundenen Diebe Schnhnägel in die Fußsohlen geschlagen. (Der Familien-Abend.) der heute im Kasino gefeiert lvird. dürfte sich lelihaftcr Theilnahme erfreuen: die Musikkapltte des Jnf^interie' Regiul Lsn» X»paUm«L>ter» Joses Hickt. 7 k/ii»'. // lÄ»». Z. S6. Kundmachung. (336 Nachdem der Stadtgemeinde Marburg mit dcm Erlasse der hohen k. k. Stattbalterei vom 22. d. M. Nr. 10221 die Abhaltung alljährli-<^r Niehmäikte am 11. Mär». 22. 3uli und 4. Scptrmber mit dem Standorte in der Tt. Magdaiena-Borftadt genel,migt wurde, so erfolgt bievon die Kundmachung mit dem Bemerken, daß nunmehr der nächste Biebmarkt schon am Dienstag den 4. September d. I. statt-ß«det und daß sowohl an diesem Markttaq?. als auch an den im nach« sten Jahre abzuhaltenden Markttagen keine Standgelder eingehoben werden. Stadtgemeindeamt Marburg am 27. August 1866. Der Bürgermeister: A. Tapp ein er. s Joch Aecker (383 bester Gleba, nahe bei der Stadt, werden auf mehrere Jahre verpachtet, oder auch gegen billige Bedingnisse verkauft. Näheres im Komptoir dieses Blattes. Nr. 8050. Edikt. (318 Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird bekannt gemacht: Es sei die exekutive Persteigerung der zur Josef Ko>oschetsch'schen Conkursmasse gehörigen, auf 6845 fl. Oe. W. geschätzten Realität Urb. Nr. 54/, Schleinitz und der auf 367 fl. geschätzten Fahrnisse bewilliget und hiczn zwei Feilbietungstagsatzungen und zwar die erne auf den IRV. September, die zweite auf den S. Oktober ISAO jedeSmnl Bormit-tagS von 9 bis 10 Uhr für die Realität und von 10 bis 11 Uhr. dann Nachmittag von 3 bis 6 Uhr sür die Fahrnisse im Orte der Realität und der Fahrnisse in der Magdalcna Porstadt zu Marburg mit dem Anhange angeordnet worden, daß die Pfandrealität und die Fahrnisse bei der ersten und zweite« Feilbietung nur um oder über deu SchätzungS Werth werden hintangetUben werden. Die Lizitationsbedinj^iffe, ivorncich insbesondere jedkr Lizitant der Realität vor gemachtem Anbote ei« IV^'/g zu Händen der Lizi tationS Commissio« zu erlegen hat. sowle das Schätzungsprotokoll und der Grundbuchsexlrakt können in der dießgerichtlichen Registratur eingesehen werden. Znr Wahrung der Rechte der unbekannt wo befindlichen Tabular-glä>biger Michael Schuh vnd 3osef Heßl wnrde H. Dr. Äakob Traun, Advokat in Marburg als Curator btigeftellt. K. k. Bezirksgericht Marbnrg am 30 Juli 1866._ Zu verkaufen: (329 Ein Pianosorte mit sieben Oktaven, überspielt, doch gut erhalten und von starkem Ton. um den billigst festgesetzten Preis von RSQ fl. ö. W. Anzufragen beim Kanzleidiencr Sketh im Girstmayr'schen Hause, dem Bahnhof gegenüber. ___ Thtlltkr-Logkll-Lizitation. Donnerstag den SV. August RS«schiß m