Nr. 215. Dienstag, 21. September 1886. 1V5. Jahrgang. Macher Mung. «an,j«»t'„"«"''"p«l»: M,t Postversendung: «an,j«hli, fi. ib, halb««hrl« fi. 7.50. Im «omptoir: ll«i«eI»I?rn.!v«°lb^'in z^ ^^ ^.^ Zuftlllung ln« Hau« g«n»liihlinsl, i, - Insertion««»»,: Für ^^------ ____________________—___________________________________________ Die „paibllcher Zlituna" erscheint täglich mil «ulnahme be» Venn, und Feiertag«. Dl« «d«l««ftr«tlon befindet fich «ahnhofftrahr '5, die «edattl,« Wienerftraß« ,l. — NnftanNert« »lief» «esden nicht anyenommcn »»b Vlannsciipte nicht zulssgefieUt, Amtlicher Mil. AlleM^s/' ""^ ^ Apostolische Majestät haben mit Hittm? unterzeichneten! Diplome dem Gendarmerie-stand m> ."lter Classe Emannel Iansa den Adel-'Tan,, ' Ehrenworte «Edler, und dem Prädicate "enau» allergnädigst zn verleihen geruht. des c3^ Ministerpräsident als Leiter des Ministeriums nitlH ^^ den Nau-Adjuucten Friedrich Pcr-Eteiern.^«" Ingenieur für den Staatsbaudienst in ^^marl ernannt. Nichtamtlicher Theil. Kundmachung. Lranz-Ioseph-Goldstipendium. Veraas ^"dienjahre 1886/87 an wird an der k. k. ^lm'^^^°ben ein Franz - Joseph - Gold-Verleib " '" Iahresbetrage von 800 fl. in Gold zur H""g gelangen. ^üenbä,.^ ^^^^ "ln bieses Stipendium haben ihr Siesta. 6 geschriebenes, an Se. l. nnd l. Apostolische Tauf. ,.^enchtetes Gesuch zu belegen: 1.) mit dem tlllnenten" ^burtsscheine; ^ m't glaubwürdige« Do-Etandez d m'^" Dürftigkeit, unter Nachwcisung des ^hältnissp ». "'^gcns-. Einkommens- und Familien' lvaisluw'^.ber Atern, eventuell im Falle der Ver-Nber be., „^nein Belege der Vormundschaftsbehörde ^atllritäts .^" Vermögensstand; 3.) mit dem ^r Qs,.^"?'"^ ^l)n einem Obcrgymuasium oder ^denue n?sctMe, ""^ wenn sie schon Hörer der Ünt?r , '"'^ ^" betreffenden Studieuzeugnissen. derber kl« H "^n Verhältnissen genießen jene Beerst untre? - ^"^' ^^^ ^ie Studien der Akademie ^ien n,'!' ^besondere jene, die allch die juridischen "forderli^" ^l"^'" Erfolge absolvierten und hiefür die , I^Nelege beibringen, halten ol, ^'"^ ^"ben überdies die Angabe zu ent-pendill'^ ^ Bewerber bereits im Genusse eines Sti-lassen si°s,? " llgeud eines Bcznges alls öffentlichen bei der , ,'^"b s'l'd längstens bis 15. Oktober 1886 "' Nien 's? ?eneral-Dircction der Allerhöchsten Fonds ^^,„ ^ ^ Hofburg) einzureichen. Auf später ein» langende oder nicht gehörig belegte Gesuche wird keine Rücksicht genommen werden. Wien am 14. September 1686. K. k. General-Direction der Allerhöchsten Privat- und Familienfonds. Das Sanitiitswesen in Oesterreich, i. Das vierte, eben erschienene Heft des 12. Bandes der großen, von der k. k. statistischen Centralcommission herausgegebenen österreichischen Statistik behandelt die aus amtlichen Quellen stammenden statistischen Daten über das Sanitätswesen für das Jahr 1883, bearbeitet von dem t. k. Rechnungsrathe E. Bratasevic. Dieses reiche, gesammelte statistische Material aus einem der wichtigsten Zweige der Statistik gibt uns ein klares Bild unseres gesammten Sanitätswesens und über die Ausdehnung und Leistungsfähigkeit unserer Sanitäts-und Wohlthätigkeitsanstaltcn. Dieser umfangreiche Quartband bietet aber nicht allein dem Fachmanne die nothwendigen Behelfe zu seinen Arbeiten, sondern anch dem Laien des Wissenswerten genug; denn wie sehr unsere amtliche Statistik danach strebt, auf allen Gebieten der Sanitätsstatistik Vollständigkeit zu erzielen, mögen nachstehende, auch für das große Publicum interessante Daten aus dem umfaugrcichen Materiale dieses mehr als 35 Bogen umfasseuden Quartbandes erweisen. Im Jahre 1883 bestanden in den im Reichsrathe vertretenen Königreichen und Läudern 549 Krankenhäuser, daruutcr' 163 öffentliche mit 31026 Betten, in welchen in diesem Jahre 275 211 Kranke behandelt wurden. Die Zahl der Krankenanstalten stieg gegen das Vorjahr um 12 Anstalten; auf je 80 Einwohner entfiel ein Kranker, welcher in einem Spitale Hilfe suchte; von allen in den Spitälern behandelten Kranken wurden 68.2 Procent geheilt, 15,3 Procent gebessert nnd 5.3 Procent ungcheilt entlassen, 11,2 Procent aber starben. Der Kostenaufwand für die öffentlichen Krankenhäuser betrug durchschnittlich 80 kr. für einen Verpflegstag. In den 18 bestehenden Gebäranstalten Citz-lcithaniens wurden im Jahre 1883 16019 Mütter und 14 524 Kinder verpflegt, davon starben 238 Mütter oder 1.49 Proccnt und 961 Kinder oder 6,61 Procent. Die Zahl der Geburten belief sich auf 14924, und es entfallen auf je 1000 Geburten 12,33 Zwillingsgeburten. Drillingsgeburten kamen in diesem Jahre in den öffentlichen Gebäranstalten gar keine vor. Von den im Jahre 1883 noch activ bestehenden Findelan stalten zu Wien, Graz, Innsbruck, Prag, Zara, Cattaro, Ragusa, Sebenico und Spalato wurden im Hause 11783 und auswärts 36156 Kinder verpflegt. Von dem im Hause verpflegten Kindern starben durchschnittlich 6.2 pCt., während das Sterblichkeitsverhältnis der Kinder in der auswärtigen Pflege sich mit 15 pCt. ergibt. Die Summe aller Auslagen dieser Anstalten belief sich auf 2075726 fl. Nach den Angaben der Gemeinden waren 32076 Findlinge bei Pflege-Parteien untergebracht, und es entfällt durchschnittlich auf 685 Einwohner ein Findling in auswärtiger Pflege. Die relativ größte Zahl von Findlingen befand sich in Nieder-Oesterreich, in Steiermark, Böhmen und Dal-matien. Dagegen waren in Vorarlberg, Görz und Gra-diska und in Galizien die wenigsten Findlinge untergebracht, welchen Ländern sich Ober-Oesterreich und Schlesien anschließen; in Kärnten sollen sich nach den dortigen Berichten gar keine Findlinge in entgeltlicher Pflege befinden. In den 20 öffentlichen und 5 Privat-Irren-anst alten wurden im gleichen Jahre 11215 Irre behandelt. Die Zahl der Irren hat sich gegen das Vorjahr um 7.3 pCt. erhöht. Von den behandelten Irren wurden 8.3 vEt. als geheilt entlassen. 16.5 M. als ungeheilt entlassen oder an eine andere Anstalt abgegeben, und 13 pCt. starben. Dem Geschlechte nach gehörten 54.5 pCt. dem männlichen und 45,5 pCt. dem weiblichen Geschlechte an. Nach den Krankheitsformen vertheilen sich die behandelten Irren in 17,6 vCt. Tobsucht, 11.3 M. Trübsinn, 28.2 pCt. Verrücktheit. 25,7 pCt. Blödsinn, 10,3 pCt. Geistesstörung mit Lähmung und 6.9 pCt. Geistesstörung mit Fallsucht. Nach dem Civilstande waren 56,5 vCt. ledig, 36 pCt. verheiratet und 7,5 pCt. verwitwet. Nach den einzelnen Krankheitsformen erfahren diese Verhältniszahlen mehrfache Mo-dificationcn, während nämlich bei dem Blödsinne der ledige Stand mit 65.2 pCt., bei der Verrücktheit mit 58 pCt., bei dem Trübsinne mit 49.8 pCt. und bei der Tobsucht mit 52.5 pCt. betheiligt ist, betragt dieser Nn- Iieuilleton. Visitlarten. Hainen em«.«^m"" g" zierliches Dinq, dem man den s" Dam l "Uchtkartenkorbes gibt und der im Salon Kn ha.«f. hl als im Bcsuchzimmcr der bürger-steht. Auch in Herrengemachern ist der "al. f^ ^rh zu ft„d^ doch von diesem ein ander. ? )len. Er 1- """en wir jenen der Damen durch-,"f. dene» i« """ uuzählige, vielfarbige Karten in sich Meibt ist U ä'"l'ch gedruckter Schrift ein Name ein-» a^ d" "ud für sich ist das eine ganz einfache M ihre sie sich °?"'^nn man ei so recht nimmt, "' ^ zu Nr "^ sch°n lange, und vielleicht velrat führen, wenn sie nicht eine Schönheit ohne Vermögen wäre und er nicht den Rock mit dem doppelten Tuche trüge, der eine große Heirats-caution bedingt. Sie sind Freunde geworden, weil man sie auf den Bällen bewunderte, weil sie den Ton angeben, und einstweilen bleiben sie Freunde, bis sich ihr Los anderweitig entscheidet. Ein zweites Blättchen: Dr. Blüthen. Ein verächtliches Kräuseln der schönen Lippen. Ein älterer Mann mit gesichertem Einkommen und Vermögen, von den Eltern als Schwiegersohn gewünscht, von ihr selbst aber kaum beachtet. Vielleicht werden sie mit der Zeit dennoch ein Paar, wenn der Lauf der Jahre ihre» Hoffnungen ein Ziel geseht, denn Ballköniginnen werden manchmal alt, ohne dass ein Millionär sich als Fre,er einfindet. Nr. 3. Wie spöttisch wird das Lachen des schönen Mädchens beim Betrachten dieser Karte. Ein junger, schüchterucr, vermögensloser Mann, der sie liebt. Lächerlich ! Als ob heutzutage Liebe allein der leitende Factor eines Mädchenherzcns wäre! .... In Nr. 4 erblickt sie den Träger eines Namens, dessen pikante Bemerkungen in der Gesellschaft zu fürchten sind, dem sie daher freundlich „'utgcgenkommt. obzwar sie ihn im Grunde ihres Herzeus hasst, denn anch gegen sie richteten sich bereits scine mcdlsanten Worte; pah! Noch siegt sie über ihn. denn noch lst sie jnng und schön, aber dennoch ist es gut, ihn zu seinen Freunden und nicht Feinden zu zählen. Die feine Hand hält nun eine zierliche Karte fest, welche eine Krone über dem Namen zeigt- Ein leiser Seufzer hebt die Brust beim Betrachten dieser Karte. Sie weiß, dass der Besitzer vornehm, reich, hübsch, lie-benswürdig und daher begehrenswert ist. Seit langer - Zeit bemüht sie sich, ihn an ihre Persou zu fesseln. Umsonst. Offenbar leuchtet ihm ein anderer Stern, neben dem sie verschwindet. Abermals ein spöttisches Lächeln beim Besehen verschiedener Karten. Lauter abgewiesene Verehrer, die sich um ihre Gunst bemühten, auf Warteqebür geseht wurden, dann Karten junger Damen, die sich ihre «Freundinnen» nennen, im stillen aber sie beneiden nnd kritisieren. Das Visitekörbchen des Backfischchens von 16 blS 17 Jahren weist lauter Namens-, Neujahrs- und Ge« burtstags'Gratulationskarten aus von Freundinnen und blumeuspeudenden Verehrern. Durchstochene Herzen, Amoretten lc. sind auf viele Karten gezeichnet und werden von dem Backfisch als Heiligthümer gehalten. Welch eine Unmasse von Karten liegt auf dem Tische der cinflussreichen Weltdame, der Gattin eines hochgestellten Staatsmannes! Es gehören Stunden dazu, um sie zu sortieren. Unterziehen wir uns mit ein paar Federstrichen dieser Mühe. Hier diese Karte, sie spielt gleich eine Rolle. Ein wehmüthiges Lächeln umzuckt ihre Lippen bei dem Betrachten dieser Karte. Sie gedenkt der Zeit, in welcher der Träger um sie bei den Eltern geworben, aber als vermögenslos und unter ihrem Range stehend von denselben abgewiesen wurde. Nun dient er im Amte ihres einflussreichen Gatten nnd machte ihr feine Anstandsvisite. Sie wird ihn protegieren, poussieren und so das Herzleid wieder gut mache«, das ihm einst zugefügt wurde, der ihretwegen uuvermählt geblieben ist. Eine Unzahl von Karten, auf denen die vornehmsten Namen stehen, lagern im Visitenkorb. All mese Besuche sind wieder zu erwidern, m,d die vornehme Dame seufzt leise auf bei diesem Vedattken. Lllibacher Zeitung Nr. 215 1766 2l. September ltM. theil bei der Geistesstörung mit Fallsucht 77.8 pCt., bei der Geistesstörung mit Lähmung aber nur 30,8 pCt. Die Vertheilung der Irrsinnigen nach der Religion ergibt 92,5 pCt. römisch- und griechisch-katholische Irren, 5,4 pCt. Israelite», 1,6 M. Evangelische und 0,5 pCt. Griechisch-Orientalische. Nach dem Alter beträgt die Zahl der behandelten Irrsinnigen bis zum 20. Jahre im Durchschnitte 5,7 pCt.. während auf die Altersclasse von 20 bis 30 Jahren 22.1 pCt. entfallen; die Altersabschnitte von 31 bis 40 Jahren haben fast gleiche Procentantheile, 29 pCt.. ebenso das Alter der vollen Entwicklung uud Kraft 24,1 pCt. aller behandelten Geisteskranken, dagegen weist das Alter von 51 bis 60 Jahren nur 12,5 pCt. und das hohe Alter über 60 Jahre nur 6,6 pCt. nach. Die Vertheilung der Irrsinnigen nach dem Alter ist aber nicht bei allen Krankheitsformen dieselbe. Bei der Tobsucht, dem Trübsinue und Blödsinne liefern die Altersstufen von 20 bis 50 Jahren das größte Contingent, während die Verrücktheit ihre Opfer vorzüglich in den Altersclassen von 25 bis 55 Jahren und die Geistesstörung mit Lähmung in den Altersclassen von 30 bis 35 Jahren sucht; die Fallsucht dagegen tritt schon bei dem Alter von 15 bis 20 Jahren zahlreicher auf und umfasst hauptsächlich die Altersclassen von 15 bis 45 Jahren. Nach der Beschäftigung, welcher die behandelten Geisteskranken angehörten, gestalten sich diese Verhältniszahlen ungün» stig für die Hans- und Rentenbesitzer, fiir Personen mit vorwiegend geistiger Beschäftigung, für die im Mi-litärverbande stehenden Personen und für den Gewerbs-. Fabriks- nnd Hanoelsstand, günstig dagegen für die bei der Land- und Forstwirtschaft beschäftigten Personen. Was die Auslagen anbelangt, so betrug die Summe aller Auslagen in sämmtlichen öffentlichen Irrenanstalten 2140tt82 fl. Außerhalb derIrrenan st alten befanden sich im Jahre 1883 19 820 Irre. darunter 10794 männliche und 9026 weibliche Irrsinnige, von welchen die größte Anzahl in den Alpenländern Salzburg, Vorarlberg, Tirol. Kärnten, Oberösterreich. Steiermark und Krain und auch sehr zahlreich in Görz und Gradiska gefunden werden. Nach den Krankheiten des Irrsinnes ist der Blödsinn am häufigsten vertreten, indem von sämmtlichen Geisteskranken, welche in keiner Irrenanstalt untergebracht waren, mehr als die Hälfte an dieser Form der Geistesstörung litt (51.7 pCt.). Diesen folgen die Verrücktheit mit 24.3 pCt.. die Fallsucht mit 9.9 M., der Trübsinn mit 7.2 pCt. und die Geistesstörung mit Lähmung mit 4,3 pCt., sowie die Tobsucht mit 2.6 pCt. Von diesen außerhalb der Irrenanstalten befindlichen Irrsinnigen waren 8,4 pCt. in Versorgungsanstalten untergebracht. Die Zahl der Cretin en belief sich im Jahre 1883 auf 15 715, so dass im Durchschnitte auf je 100000 Einwohner 71 Cretinen entfielen. Auch hier sind die Alpenländer Salzburg, Kärnten, Steiermark und Oberösterreich jene Länder, in welchen die meisten Cretinen zu finden sind. In Versorgungsaustalten waren von diesen Bresthaften 2.6 pCt. untergebracht. In 15 Taubstummen - Instituten der österreichischen Länder wurden 1320 Individuen verpflegt, von welchen nahezu die Halste der Zöglinge oder 41,1 pCt. taubstumm geboren wurde; unter den Krankheiten sind vorzüglich die Nervenkrankheiten und die Fraisen (18,9 pCt.), die epidemischen Hautausschläge (8,7 pCt.), die Ohrenleiden (3 pCt.) und die Skro-pheln (1.6 pCt.) als veranlassende Ursachen der Taubstummheit hervorzuheben. Nach den Nachweisuugen der Gemeinden befanden sich am Schlüsse des Jahres 1883 in deu österreichischen Bändern 13 845 männliche. 11170 weibliche, zusammen 25015 Taubstumme, welche in keinem Taubstummen-Institute untergebracht waren, und von diesen waren wieder 83.2 pCt. taubstumm gebore». In Ver-sorguugsanstalten waren nur 1.4 pCt. untergebracht. Die acht Blindeu-Erziehungs- und zwei Blinden-Vcschäftigungsanstalten enthielten 341 männliche, 249 weibliche, zusammen 590 Zöglinge, von welchen 11.5 Procent blind geboren. 74.6 pCt. dnrch Krankheit, 12,8 pCt. durch äußere Zufälle und 1,1 pCt. aus unbestimmter Ursache blind geworden sind. Unter den Krankheiten, welche das Erblinden verursachten, cnt> fallen 39.9 M. auf Augeukrankheiten uud 29,2 pCt. auf Hautausfchläge. Nach den für das Jahr 1883 eingelangten Gemeindeberichten befanden sich in den österreichischen Ländern 7838 männliche, 6966 weibliche, zusammen 14,804 Blinde, welche in kleineren Blindeu-Instituten untergebracht waren; von diesen waren 16.2 pCt. blind geboren und sind 76,1 pCt. durch Krankheit und 7.7 pCt. durch Verletzung blind geworden; in Versorgungsanstalten waren 2,5 pCt. untergebracht. Von den 14 Impf-Instituten wurden im Jahre 1883 11571 imprägnierte Lanzetten und 13 931 gefüllte Phiolen abgegeben. Die Impf-Ausweise von deu Impfungen auf Impf-Sammelplätzen weisen 938 645 impfpflichtige Personen, d. i. 4.7 pCt. der Bevölkerung nach, von welchen im Laufe des Jahres 1883 673630 Personen oder 71.8 pCt. geimpft wurden. Mit gutem Erfolge wurden 91.3 pCt. uud ohne Erfolg 2.2 pCt. geimpft; von 6.5 pCt. war das Resultat der Impfuug wegen nicht erfolgter Revision unbekannt. Mit flüssigem Stoffe wurden 70 pCt. und mit trockenem Stoffe 30 pCt. geimpft. Eine so erfreuliche Thatsache im Jahre 1882 constatiert werden kouute, dass die Zahl der geimpften Personen im Vergleiche mit früheren Jahren zugenommen hat. so betrübend ist die Wahrnehmung im Jahre 1883. dass die Zahl der un-geimpft Verbliebenen wieder auf 19.2 gegen 16,7 pCt. des Vorjahres gestiegen ist. Im Jahre 1883 wurden in den österreichischen Ländern 217 Curorte in 207 Ortsgemeinden nachgewiesen, welche von 175 764 Curqästen besucht wurden. Von Ausländern (und zwar mehr als 50 pCt. aller Curgäste) wurden besonders stark frequentiert: Meran (77.9), Teplitz (75), Iohaumsbad (74). Marienbad (68.6). Karlsbad (67.5), Levico (66.2), Gräfen-berg (64,1). Schöuau (63.7), Wildbad-Gasteiu (56.9) und Franzensbad (51.8). Von Mineralwässern wurden im genannten Jahre 9 764 966 Flaschen, an Quelleu-producten 84094 Kilogramm und 70 629 Schachteln zur Versendung gebracht._________________________ Politische Ueverftcht. (Die Kaiserreise.) Haben auch die Galizier alle Kräfte angestrengt, um unseren geliebten Monarchen würdig zu empfangen, so sind die Tiroler, welche l« ihre Kaisertreue oft' durch ihr Blut besiegelt haben, m keiner Art zurückgeblieben. In der Form mag s'ch.'" den einzelnen Provinzen der Empfang unterscheiden, »" Geiste jedoch ist derselbe überall gleich; ein Puls Z ^ bewegt dann alle Völker der Monarchie, der Pulsschlag der Liebe und Treue. (Parlamentarisches.) Wie die Wiener Blätter berichten, ist der Zeitpunkt der EinbeulM des Reichsrathes, der am 23. Juni vertagt wurde, M den 29. d. M. festgesetzt. Trotz der kurzen Ferien hab" sich doch schon mannigfache Veränderuugeu ergeben. "^ allem wird der neue Herr Handelsini »ister ^w^ Bacquehrm vor dem Hause erscheinen. Als ucueA ' geordnete treten ein Dr. Hans Stiugl statt des Herrii Strache, Herr Vrany statt des verstorbenen Mk-Klima, Professor Habermann statt des Abg. Slenc, Herr Gregorec statt des verstorbenen Abg. Rack, Hen Serwatowski statt des Grafen Starzenski und Hen von Szcpanowsti statt des Abg. Hoppc. Erledigt P» augeublicklich die Mandate der Abgeordneten von Pohnert, Prinz Alfred Liechtenstein, Valusst ">" Ciurletti. (ZurEinführuug des R epetiergewH' r c s.) Die Meldung, dass unsere Heeresverwaltung i^ mit der Absicht trage, das Rcpetiergewehr in unser Armee einzuführen und demzufolge schon in bas 3,, meinsame Budget für 1887 einen entsprechenden TtM betrag des hiedurch nothwendig gewordenen El!"I^ nisses einzustellen, hat keineswegs überrascht. Ac doch der Herr Reichs - Kriegsminister FgM- A" Bylandt-Rheidt in der Delegation wiederholt erl ^ Oesterreich werde nicht umhiu köuneu, das Nepe". gewehr einzuführen, sobald andere Militärstaaten dieser Beziehung mit dem Beispiele vorangehe«. ^^1 dem nun in Deutschland die Neubewaffnung der ^ fanterie mit Reftetiergewehreu bereits im Zuge ', Frankreich ebenfalls mit der Einführung des MaW^ gewehres beschäftigt ist, so lag es nahe. dass a ^ unsere Heeresverwaltung nicht länger werde A^ können, das zu thun. was ihr im Interesse der Sch^ fertigkeit uuserer Armee nothwendig erscheint. ",^ dings ist die hicdurch bedingte Mehrbelastung "^ uubedeutend. allein wo es gilt. die Wehrfähigkeit Reiches auf dem durch die' Zeilverhältnisse geboten Staude zu erhalteu, da müsseu eben willig die . sprechenden Opfer gebracht werden, und sie werde«, .^ die Erfahrung gelehrt hat. auch stets mit patriot'!^ Hiugebuug gebracht. Es darf darum gehofft ^,^-dass sowohl die diesseitige als die ungarische ""c^ tion auch diesmal den von der Heeresverwaltung > ihre Forderung geltend gemachten Gründen dtt sprechende Würdigung nicht versagen werden. (Deutschland.) Kaiser Wilhelm betraute e Staatssecretär Bismarck nach Maßgabe des A'^ vom Jahre 1878 mit der Stellvertretung dcs v"'^ kanzlers im Bereiche des Amtes des Auswärtigen-Im Reichstage wurde mit großer Majorität und ^ Debatte der Handelsvertrag mit Spanien angeuow ^ nachdem die Regierung erklärte, dass sie nur ^ ,„el Handels-Politil treibe' und den Bedürfnissen einzr Industrien zu genügen trachte. Wie ganz anders gestaltet es sich im Visitenkorbe einer gestürzten Groß?! Auch in diesem unzählige illustre Namen, doch die Blättchen sind vom Liegen bereits gelb geworden, die Träger der Karten zeigen sich seit langem nicht mehr. Jene Karten aber, die in nenerer Zeit abgegeben wurden, führen zumeist die Namen wahrer, echter Freunde, denen kein Wechsel der Verhältnisse etwas anhaben konnte. Es ist aber bloß ein kleines Häufchen dieser Karten. Bei der Dame äu monäs häufen sich die Karten im Visitenkorbe zu kleinen Bergen, denn obgleich sie weder einen einflussreichen Gatten noch Geist besitzt, so macht sie Haus, gibt Gesellschaften, hält ihre Loge im Theater, besitzt Equipage, ihre Söhne und Töchter gelten als gute Partien mit reicher Mitgift — lauter Dinge, welche ihre Salons mit Menfchen füllen, die ftch um ihre Gunst bewerben. Auch hier wird es schwer, iu den Trägern der Karten die wahren Freunde der Famüie von jenen zu unterscheiden, die ihren Besuchen emen Zweck unterlegen. -5 ^m-cN°" b" kleinbürgerlichen Kreise hat auch 'y"" Visttkartentorb. Gewöhnlich fülleu ihn Herbst und Frühjahr am meisten, denn da zeigen gute Freun-dmnen und Bekannte ihre neuen Frühjahrs- und Herbst-tmletten am llebsten und sind dann untröstlich, wenn ste die Frau nicht zu Hause treffen. Mit wehmüthigem Gefühle durchblickt die Matrone ihren Visitenkorb. Vergilbte Blättchen bedecken ihn welk wie die einstigen Träger und Trägerinnen, deren Namen längst auf deu Friedhöfen draußen zu lesen sind. Mit zitternder Hand ergreift die Matrone die vergilbte Karte, welche deu Namen ihres verstorbenen Gatten zeigt, der später auch der ihre ward. Die Zeit machte sie gelb und alt, doch die Rückerinneruug an jenen Tag. als er diese Karte abgab, die lebt im Herzen der Matrone im frischen Andenken. Diese Karte ist nun eine heilige Reliquie der Erinnerung an jenen geworden, mit dem sie in Eintracht lebte, bis der Tod sie schied. Auch eine andere Karte erweckt wehmüthige Gefühle iu ihr. Sie weist den Namen jenes Mäd^ chens, das später ihre Schwiegertochter geworden. Ein mächtiges Weh ergreift sie jedesmal beim Anblick dieser Karte, da deren Besitzerin später in unglücklichster Ehe mit ihrem Sohne lebte. Vorbei, alles vorbei. Längst ruhen sie draußen auf deu Friedhöfen, nur sie selbst lebt noch — für ihre Enkelkinder. In ehrerbietiger Scheu umdrängt die jüngere Generation Großmütterchen, wenn sie ihren Visitenkorb öffnet und der juugen Schar von den Verhältnissen all jener Personen erzählt, die ihre Karten bei ihr einst zurückließen. So hat der Visitkartenkorb seine Bedeu-tuug bei jung und alt, uud die kleine zierliche Karte wird zum Memento au manch glückliche und unglückliche Stunde des Lebens. C. Cress ieux. Memoiren einer Rose. Aus denl Französischen. II. Vor allem muss ich erzählen, dass der Anblick der neuen Gegenstände, die mir ins Auge fiele», meine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nahm uud mich dcu Schmerz vergessen lieh. Wir befanden uus auf dem großartigen Spaziergange, den man die Pariser Boulevards nennt, und Maxime begegnete dort Personen seiner Bekanntschaft, und einige seiner jungen Freunde waren ganz außer sich, als sie mich erblickten, uud machten ihm tausend Complimelile. indem sie ^.?^ell eigenthümlichem Lächeln fragten, von welcher we> Haud ich ihm angeboten worden sei. ... <,M Nachdem Maxime den Boulevard durcheilt ^,, wendete er sich ciuem iu der Nähe dcsselbeu qc " ^ Hause zu; er stieg eiuc Treppe hoch. und bie ^l) ich Gemaches, in welchem er wohute. öffnete sich- ^ A»-eintrat, bemerkte ich eine große Jardiniere vou ^ men. Das Vergnügen, mehrere meiner OefaY ^H fiudcu, war ein großes; noch mehr f^ute '^^e weil ich darin ein gutes Anzeichen fand, ^^.-"^he die Blumen liebe und daher auch mich behal.' ^e — trotzdem war ich nicht ohne Besorgnis '" ^-Zukunft. Ich fühlte mich krank; die Miidlglen^. Mangel an freier Luft. die Trennung von dem o^ ^,t auf dem ich herangewachfen war und bcr h a>l! meinem Vater vereinigte, all das wirkte b"l^. ^ip mich und ließ mich meine Frische verlieren. ^ ^»'' nicht, ob Maxime es bemerkte, aber er beellte,'^B hohe Krystallvase voll Wasser zu holen, a"s h^ eine tiefe Schale voll zu gießen und nuch »" zu tauchen. . hiestl" Es that mir unendlich wohl. "'ch '" ^n» reiueu, kühlen Wasser zu erfrischen, und "A " M ich alle meine Sinne wieder. Von diesem "'» „M an bedauerte ich den Garten, den ich ""IH'' aü' mehr so tief uud begann meinen neuen A » ^e merlsam zu beobachte». iudem ich vorauf .^, z,l ich bestimmt sei, einen langen Aufenthalt vel nehmen. . c>ahre" Maxime war ungefähr fünfundzwanz'g H^ßige' von hoher Statur, mit einem Kopfe vott reu ^M Schönheit, von vornehmster Haltung. S^Hgteit ^ Gesichtes verriethen die vollkommene Sorgl, Laidacher Zeitung Nr. 215 1767 21. September 188«. ,m)^, «.'.stand.) Der alte Bramarbas in den r,W ?. Vjedomosti. benüht die Decoration des N?^ r ^ministers als eine Gelegenheit, sich im »men Niisslands vor ganz Europa kühn in die Brust d? m'^! "'^ '" "«er polemischen Wendung gegen sei 'r^"",°"^' ^ch einfach wieder «zu packen.'. — 'n U tt ^ ^ ll" der Geschichte kein Wort wahr; V dürfte man nur Gespenster gesehen haben, »neide w! i. V ^che Frage.) ^ aus London ge-^Illran. ' ^^""" astern die Debatte über Parnclls "erst^ t^' ^ Abstimmung dürfte spätestens Don-zeuat 2>>?^>ie i?^" ^"b lommend. in Budapest angelangt und in denen die Cholerakranken unter- gebracht sind, besichtigt. Baron Mundy beabsichtigt, sich durch Autopsie über die Gefährlichkeit der Epidemie zu überzeugen, um nach diesen Wahrnehmungen Vorbereitungen bei der Rcttungs-Gesellschaft zu treffen, Baron Mundy, welcher über die Cholera in den verschiedensten injicierten Ländern Studien gemacht hat, erklärte dem Korrespondenten der «Presse», dass der Charakter der in Ungarn aufgetretenen Krankheit lein solcher sei, dass dieselbe Wien Anlass zu großer Besorgnis bieten könnte. Er ist vielmehr der Ansicht, dass nach der jetzigen Sachlage die Cholera nicht in Wien auftreten werde. — (Ein Ueber fall,) Das Redactionsgebäude des «Fremdenblatt» war in diesen Tagen der Schauplatz eines brutalen Attentats. Graf Paul Feste tics jun.. mit dem fich eine vor Monaten im «Fremdenblatt» wie in anderen Blättern nach ungarischen Journalen reproducierte Notiz beschäftigt hatte, erschien zu einer Zeit, da die Reoactionslocalitäteu gesperrt waren, in der Privatwohnung des in diesem Hause wohnenden Redacteurs Herrn Josef Regnier und versetzte, nachdem er gegen das Blatt die gröbsten Insulten vorgebracht hatte, dem schon bejahrten, seit länger als sechs Monaten von einem schweren Fuhübcl heimgesuchten Manne jählings einen Faustschlag ins Gesicht. Herr Regnicr erwiderte sofort den Schlag, und sein beinahe gleichzeitig aus dem anstoßenden Zimmer hcrbeigccilter Sohn setzte den Herrn Grafen vor die Thüre. Gegen den Urheber des Ueberfalls ist die Anzeige erstattet worden. — (Ein curioser Theater-Process.) Vor vier Jahren gastierte im Budapester deutschen Theater die Opern-Gesellschaft des gegenwärtigen Prager Directors Angelo Neu mann. Unter seinen Mitgliedern befand sich ! damals eine junge Dame, Fräulein Therese Milar, ein Budapester Kind. Plötzlich verschwand der Name dieser Sängerin von den Placaten, und es hieß damals, Differenzen zwischen dem Director und Fräulein Milar hätten den Anlass zu den, sofortigen Austritt der Sängerin gegeben. Ein Budapestcr Advocat verhalf der Sängerin zu ihrem Rechte. Augclo Neumann bezahlte ihr die Gage, und Fräulein Milar machte später die Tournc der Wagner-Truppe mit. Seither war die Künstlerin an mehreren deutschen Bühnen thätig, und das Schicksal wollte es. dass Herr Neumann sie vor kurzem an das von ihm geleitete Präger Laudes-Theater engagierte, Ehe es jedoch zum ersten Austreten kau«, schrieb Herr Neumann dem Fräulein einen Brief, demzufolge er sie für Prag absolut nicht brauchen könne, da sie, seitdem er sie zum letztemnale gesehen — kleiner geworden sei. Fräulein Milar pro-testierte; sie machte geltend, dass Neumann sie seit Jahren kenne, dass, wie außer dem Director jedermaun bekannt, die Menschen mit den Jahren größer zu werden und nicht, wie Orleans und Nanking nach einem Regen, «einzugehen» Pflegen Alles vergebens. Herr Neumann be-harrtc bei seiner Behauptung, und so wurde Fräulein Milar gegen ihn klagbar. Das Prager Gericht wird nunmehr darüber zu entscheiden haben, ob der Mensch kleiner werden kann oder nicht. — (Dante verboten.) Man schreibt aus Con-ftantinopel, 14. September: Das türtische Ministerium des Innern hat infolge höherer Weisung Dante's Viviua 0ommLäi!l für das ganze Reichsgebiet verboten. Die Verfügung wird mit der Bemerkung begründet, dass dieses Werk nichts als eine Verhöhnung der verschiedenen Religionen sei. — Diese Entdeckung ist jedenfalls die einzige, auf deren Priorität die türkischen Gelehrten bisher Anspruch macheu konnten. — (Sonntagsjäger-Latein.) «Also wissen Sie, wie viele Hasen ich heute geschossen habe? Zehn, sage zehn Stücke!» — «Ha, was weiter! Ich habe gestern so viele geschossen, dass heute gar lein einziger mehr zum Vorschein kam!» Wiener Theaterbriefe. Wien. 19. September. Director Wilbrandt wird sich bald den Ruf eines Schliemanus des Theaterlebens erwerben. Die älteren Stücke, welche der Burg heuer als Novitäten einverleibt werden, erfahren eine Bereicherung durch Schauferts «Schach dem König,» das der Director neuestens aus den Tiefen der Theaterbibliothel hervorgeholt hat. So beginnt Herr Wilbrandt allmählich die Bahnen Laube's zu wandeln, nur mit dem Unterschiede, dass der alte Theatcrprattiker Talente entdeckte, indes Wilbrandt Stiicke entdeckt. Wozu auch in die Ferne schweifen, wenn die Lustspiele so nahe in der Bibliothek liegen? Im Jahre 1666 konnte man es ollerdings den Preisrichtern nicht genug verübeln, dieses Stück ausgezeichnet zu haben. Denkt man heute, dass Lewinsky den «König Jakob» besser spielen wird, als seinerzeit Laroche? Die Engländer, welche seit dem 1. September im Karltheater ihre guten englischen Pfunde anbauen, jedoch mit bewunoernswerter Ausdauer den leeren Bänken vortanzen und fingen, haben zu dem «Mikado» eine Draufgabe verabreicht. Es ist dies ein einactiges Singspiel: «Im Schwurgericht» betitelt. Librettist und Componist des «Mikado» nennen auch dieses Opus ihr eigen. In diesem musikalisch garnierten Einacter spielt sich eine Schwurgerichtsverhandlung ab, in der Kläger und Ge» klagte, Nichter und Geschworne singen und cancanieren. Das niedliche Werkchen gäbe ein ausgezeichnetes Rever-toirstück für den Wurstel. Im Karltheater ausgeführt, hatte man ungefähr die Empfindung, als ob dem verehrlichen Publicum in der nächsten Viertelstunde kleine Steckenpferde gereicht würden, um in dieser Kinderkomödie einen Ritt mitzuthun. Nach der Besprechung dieser Novität wären wir eigentlich im richtigen Fahrwasser, auch an dem Eröffnungsstücke der Iosefstadt: «Humbug» von Manstädt und Lindau, ein paar Worte zu verschwenden. Da müssten wir aber erzählen. was in dem Stücke vorkommt, und da dies nach einmaligem Anhören nicht möglich ist, unterlassen wir es. Allerdings kann der Leser gebieterisch sagen: Wenn dir das einmalige Anhören nicht geniigt, dann musst du noch einmal hin! Man soll aber einem Menschen nicht mehr zumuthen, als er ertragen kann, und dieses dumme Zeug, das sie da nach Rai-mund'schem Vorbilde zusammenflickten, ist mehr, als man einem Menschen zumuthen darf. Ja, ja, es war eine nette Novitätenwoche! Wenn ich Polizeichef von Wien wäre, ich hätte die Verfasser dieser Novitäten zur Verantwortung gezogen wegen des «achgewiesencrmaßen mit vorbedachter Absicht ausgeführten meuchlerischen Versuches, witzig sein zu wollen. So etwas sollte nicht ungestraft bleiben. B—r. «Nun die s^ ""5 der ein weilig blassen Stirne konnte und Genii« !""" eines Lebens voll von Thorheiten von aen-, "' lch"' Alles in allem ein junger Mann Welche du!?^."' Aeußern, voll körperlicher Vorziige. Wurden. ^ " Vornehmheit der Manieren gehoben ^3r f<^>' kine Cianv " lemanden zu erwarten, und nachdem er hen sich -"."'^zündet hatte, deren helle Rauchwolken. ^'" den dunkelu Locken seines Haares verfiel,-Ii'lUlten Pi '^. '" "«en Fauteuil und betrachtete den Wanduhr, indem er dabei voll "^ qewl^"! -/" Fußboden stampfte, wie einer, der ^ Z' '" zu warten. 3^e sH^ b"ld nicht kommen! rief er aus... sie Thoren.' ""r !«». Sie hat mich zum besten, mich äsender N ^"^ °"f "ud durchschritt mit immer l ^ D« ?n6""a das Gemach. ^"ben>^'°? man den Versprechungeu der Frauen ^ U„d m^.'ld Ernst sich über mich lustig machen!... ?"esischr^l'me ergriff, von Zorn übermannt, eine ^ sie ai.fi. ^""f "«er Console stand, und schleuste se° '„ den Teppich. Das Schellen der Klingel ^. 'liilzte ei,^ > " ""l einem Schlag ein Ende. nnd H die TAr/""^"^"'" entgegen/die eben lächelnd Ä^ "Ht /o"m!.. S6M begann ich zu fürchte». dass sagte Maxime, indem er die '^«schien leidenschaftlichen Blicken zu vcr- d^."le ez^l^, hatten Unrecht, erwiderte die Dame; Ve ich auch s,^^.^'"' ""d w°s ich verspreche, ^axime bn' ' Ule sle mit reizendem Lächeln hinzu. ^ Wer w^ll"ebe" 'hm Platz zu nehmen. ">r»yaib vermutheten Sie. dass ich nicht kommen würde? Wisseu Sie. mein theurer Maxime, dass das sehr schlimm von Ihnen war? — Wie sollte ich nicht. Marie? Man sah Sie noch gestern in der Oper in der Loge des kleinen Baron de Vaux... Und — mag das, was ich Ihuen sagen will. auch sehr banal, sehr bürgerlich klingen — ich hin auf dlesen Baron eifersüchtig. — Ah. ah. ah, rief Marie und brach in helles Lachen aus. auf Ehre, es ist reizend. Wie. Maxime. Sie. einer der glänzendsten Vertreter der vornehmen Parifer Lebewelt. Sie sind eiferfüchtig! — Ich gestehe es, erwiderte Maxime; aber Sie wissen es ja, Marie, ich liebe Sie, und... — Wissen Sie was, mein Lieber, unterbrach ,hn Marie, mein Wagen hält unten, lassen Sie Ihr Pferd satteln und begleiten Sie mich ins Vois de Boulogne, denn ich sehe, dass Sie den Spleen haben, und lch bm eine Feindin aller Sentimentalität. — Wohin denken Sie? Sie wollten schon weder fort? ^ ., _. — Jawohl. was wäre auch natürlicher / Oder wollen Sie mich vielleicht hier einsperren. das passt mir nicht. Ich liebe die Luft. die Freiheit. die Be-wegllug. Kommen Sie nur. und weun Sie sich gut aufführen. dann will ich den Abend unt Ihnen. mit Ihnen ganz allein zubringen. Bei diesen Worten nahm ihre Stimme den einschmeichelndsten Ton an. — Ich gehorche. sagte Maxime. nur gehen ms Voulogncr Wäldchen, da Sie es wünschen. Und er befahl dem Diener, das Pferd satteln zu lassen. . Als ich dieses Zwiegespräch härte, erinnerte lch mich an die Worte, die am Morgen zwischen Maxime und Nurelie gewechselt worden waren, und ohne zu wissen warum, erschien mir diese Dame, die eine so ganz andere Sprache redete, so himmelweit verschieben von Aurelie, dass ich instinctio die Macht beklagte, welche sie auf Maxime auszuüben fchien. Marie lieh während des Gesprächs ihre forschen-den Blicke durch das ganze Zimmer schweifen. Plötzlich wurde sie meiner ansichtig. — Welch herrliche Rose Sie da haben, mein Theurer, ich bitte sie mir aus, rief sie, und wollte schon nach mir langen. — Ich bitte Sie. lassen Sie mir diese Rose. sagte Maxime. — Woher haben Sie denn diese wundervolle Blume, rief Marie, dass Sie so große Stücke auf sie halten? Sicherlich von einer Dame! Desto schlim» mer. .. Und sie bemächtigte sich meiner. Nh so, fuhr sie fort. Sie erhalten Blumen, fchöner Schäfer. Schon gut! Wenn ich die unbekannte Schöne einmal hier antreffe, dann kratze ich ihr die Augen aus! — Ich schwöre Ihnen! ... — Nun weiß ich alles... Sie haben sie von einem Schulmädchen aus der Pension erhalten. Gleichviel, ich will die Rose und behalte sie. — Kein Wort mehr, die Blume gefällt Ihnen, sie soll Ihnen gehören; sind Sie denn nicht die Gebieterin hier? — Das lasse ich mir gefallen, das heißt vernünftig gesprochen, so liebe ich Sie. Maxime umschlang die Taille der jungen Dame mit seinen Armen und berührte, indem er sie an sich zog. mit seinen Lippen den blendend weißen Hals. ^uf den das Haar in braunen Locken fiel. Im selben Augenblicke trat ein Diener ein und meldete, dass das Pferd gesattelt sei. Maxime bot Marien den Arm. und ,ie verließen mitsammen das Zimmer. Laibacher Heilung M. 215 1768 21. September IM» 3ocal- und Prouinzial-Nachrichteu. — (Personal Nachricht.) Herr Hofrath Graf Ehorinsky ist hier angekommen und wird Ende dieses Monates mit semer Familie nach Graz abreisen. — (Theater-Nachricht.) Die diesjährige Theater-Saison im landschaftlichen Theater zu Laibach wird Donnerstag den 30. September eröffnet werden, an welchem Abende die Novität «Die Leibrente», Lustspiel in fünf Acten von G. v. Moser, zur Aufführung gelangen wird. — Verzeichnis der engagierten Mitglieder: artistisch-technisches Personale: Herr Director Julius Schulz führt die Ober-Regie und ist Dirigent der Oper; Herr Ernst Negro, Regisseur der Oper; Herr Ernst Greisnegger, Regisseur der Operette und Posse; Herr Georg Biagosch, Regisseur des Schau- und Lustspieles; Herr Martin En-dres, Kapellmeister der Operette und Posse; Herr Anton Swoboda, Secretär; Herr Alfred Winternitz, Orchester-Director und Solo-Violinspieler; Herr Louis Schmidt, Inspicient, und Herr August Reif, Souffleur. Oper und Operette: Frl. Emma Kornitzer, erste dramatische Sängerin ; Frl. Hildegard Ianovicz, erste Coloratur-Siingerin für Oper und Operette; Frl. Rosine Bloch, Opernsoubrette und jugendliche Operetten-Partien; Frl. Anna Angjelic, erste Altistin und Mezzo-Sopranistin der Oper und Operette ; Frl. Mathilde Palme, erste Operettensängerin; Frl. Elise Fröhlich, erste Local- und Operettensängerin; Frl. Iosefine Ernst, zweite Gesangspartien; Herr Ernst Negro, erste Helden- und lyrische Tenorpartien; Herr Josef Rusth, erste Operetten- und lyrische Opernpartien; Herr Siegmund Natzler, Tenorbuffo in Oper und Operette; Herr Alfred Schertel, erste Baritonpartien; Herr Hermann Dohrs, erste seriöse Basspartien; Herr Karl Passy, zweite Bassund Buffopartien; Herr Schmidt-Schönberg, zweite Gesangspartien in Oper und Operette. Schauspiel, Lustspiel und Posse: Frl. Dora Donato, erste tragische und Con-versations-Liebhaberin; Frl. Marie Friedland, erste muntere Liebhaberin; Frl. Fanny Kraus, sentimentale Liebhaberin; Frau Donaw'Iulius, Anstandsdame und erste Mutter; Frau Iosefine Swoboda, erste komische und singende Alte; Frl. Anna Wieland, zweite Liebhaberin; Frl. Korzan, zweite Local-Liebhaberin; Frl. Wildt, zweite Soubrette; Herr Georg Biagosch, erster Liebhaber und Nonvwant; Herr Siegwart Herrmann, jugendlicher Held und Liebhaber; Herr Ernst Greisnegger, erster Gesangs- und Charakterkomiker ; Herr S. Natzler, jugendlicher Komiker; Herr Emanuel Feuereisen, erste Charakterrollen und humoristische Väter; Herr Anton Swoboda, Väter; Herr Schmidt, zweite Väter; Herr Bartl, Naturburschen, zweite Liebhaber. Chorpersonal: Außer den zweiten Fächern noch sieben Damen und sieben Herren. Das Orchester besteht aus 21 engagierten Mitgliedern. An Opern-Novitäten werden zur Aufführung gelangen: «Carmen» von G. Bi-zet, «Der Trompeter von Säktingen» von Nessler; an Operetten-Novitäten: «Don Cesar» von Dellinger, «Rip-Ripp» von Planquete, «Hoffmanns Erzählungen» von Offenbach; an Schau-, Lustspielen und Possen: «Der Goldmensch» von M. Iokai, «Walzer-König», «Ein süßes Kind», «Humbug, der Geist des Schwindels», «Papa-geno», «Wenn man im Dunkeln küsst», «Das abscheuliche Geld», «Die Kindsfrau», «Die Novize», «Sein Fehltritt», «Vater und Sohn», «Der Leibarzt», «Die Augen der Liebe». Außerdem wird die Direction bestrebt sein, alle während der Saison in Wien erscheinende Novitäten zu erwerben und aufzuführen, sowie einzelne renommierte Künstler zu Gastspielen zu acquirieren. Das Abonnement umfasst wie im Vorjahre 100 Vorstellungen; es beträgt der Abonnementspreis inclusive Entree für ein Fauteuil 52 st., für 1 Sperrsitz 42 fl., für 1 Galleriefitz 26fl,, und sind die Abonnements-Beträge nur für das halbe Abonnement zu entrichten. Theaterzettel-Abonnement beträgt für die ganze Saison 1 si, 60 kr., und wird die Zettelträgerin, Igels Witwe, wegen Controlierung richtiger täglicher Zustellung einen bezüglichen Zettel-Abonnements-Bogen dem P. T. Publicum zur gefälligen eigenhändigen Vormerkung unterbreiten. Vom Sonntag den 26. d. M. ab werden in der Theaterlanzlei des Theatergebäudes Anmeldungen für Abonnements entgegengenommen. — (Ernennung.) Der Gerichtsadjunct bei dem Landesgerichte in Laibach Herr Dr. Jakob Kavcic wurde zum Staatsanwalts - Substituteu in Laibach ernannt. — (Neue Fahrordnung.) Vom 1. Oktober ab tritt auf der Linie Villach-Tarvis der k. k. Staatsbahn «ne neue, wesentlich veränderte Fahrordnung in Wirksamkeit. Die Abgangszeiten der Züge in der Richtung I??«,?"^ bleiben die gleichen wie bisher: um 6 Uhr 40Mmuten früh, n Uhr 40 Minuten vormittags und um l, Uhr 25 Minuten abends. während die Ankunftszelten bemahe gänzlich geändert wurden. Es wird näm-llch vom 1 Oktober ab ein Zug schon um 7 Uhr 30 Minuten früh hler emtreffen, ein zweiter um 5 Uhr nachmittags und der letzte wie bisher um 0 Uhr 55 Minuten abends, wogegen der jetzt um 4 Uhr morgens eintreffende Zug in Hinkunft entfällt. — (Controls-Versammlung.) Die k. k. Landesregierung für Kram hat im Einvernehmen mit dem k. k. General-Commando in Graz die Tage für die Controls- und Nachcontrols-Versammlungen der Militär- Urlauber und Reservisten, zn welchen keine Einberufungskarten mehr ausgetheilt werden, ein für allemal festzusetzen befunden und bestimmt, dass für die Stadt Laibach die Controls-Verfammlung am 11. Oktober jedes Jahres um 9 Uhr früh in der St.-Petcrskaserne abgehalten wird. Ein Zuwarten über die neunte Stunde findet in keinem Falle statt, und müssten alle später Erscheinenden zur Nach-controle erscheinen. Jene Mannschaft, welche der Controls-Versammlung beizuwohnen verhindert war oder verspätet dazu erschienen ist, muss am 2. November zur Nachcontrols-Versammlung erscheinen. — (Cholera in Krain.) In der Ortschaft Hrib, Gemeinde Laserbach, erkrankten am 17. d. M. an Cholera zwei Personen, welche tagsdarauf starben; am 18. d. M. kamen keine neuen Erkrankungen vor. — In ärztlicher Behandlung befinden sich noch acht Personen. — (Gemeindcwahl.) Bei der jüngst stattgehabten Neuwahl des Gemeindcvorstandes in Kersch-stetten im Bezirke Stein wurden die Besitzer Ignaz Hibret aus Klein-Rakitovc zum Gemeindevorsteher, Johann Zibret und Franz Susa, beide aus Groß-Ratitovc, zu Gemeinderäthen gewählt. — (Brand) Vorgestern kam unter dem Dachboden des Hauses Nr. 42 in der Petersstraße gegen 12 Uhr nachts Feuer zum Ausbruche, welches durch Verwahren noch glühender Asche in Kisten enstanden war. Das Feuer wurde vom Thurmwächter auf dem Schlossberge signalisiert und von einer Abtheilung der freiwilligen Feuerwehr binnen einer Stunde gelöscht. — (Lieferungs - Ausschreibung.) Zur Sicherstellung des Bedarfes an Materialien für das k. k. See-Arsenal sowie für die k. k. Land- und Wasserbau-Directioncn zu Pola für das Jahr 1887 wird am 28. September 188« eine Offertverhandlung über ver-fiegelt eingelangte Anbote beim k. k. Sec-Arsenals-Com-mando in Pola abgehalten werden. Die zu liefernden Materialien sind in folgende Lose, und einige derselben in Gruppen eingetheilt: Los I: Bretter und Staffelhölzer aus Tannen- und Lärchenholz; II: Tannenträme und Balken; V: trockene Farben und verschiedene sonstige Materialien für Anstreicher; Los VII: Olivenöl; Los IX: Fettstoffe; X: graue Waschseife, Unschlittkerzen. Die Anbote müssen, auf dem vorgedruckten Formulare geschrieben, bis längstens 3 Uhr nachmittags an dem ob-bezeichneten Tage bei der Adjutantnr des k. t. See-Arsenal - Commandos in Pola überreicht oder mit der Post angelangt sein. Die Offerte sammt den Beding-nissen werden über Ansuchen den Offerenten auch von der Handels- und Gewerbekammer in Laibach erfolgt. — (Mürzthaler Zuchtvieh.) Der Verkauf von Mürzthaler Zuchtvieh seitens der krainischen Land-Wirtschafts-Gefellschaft findet in Adelsberg am 23. d. M. um 9 Uhr vormittags statt. Das Vieh ist aus der Staatssubvention angekauft und wird bei der Licitatiou nur an kramische Landwirte, welche sich verpflichten, lvenigstens zwei Jahre das gekaufte Vieh zur Zucht zu halten, um den halben Preis vergeben. — (Aus dem Schwurgerichtssaale.) Am 16. d. M. gelangten vor dem Landes- als Schwurgerichte drei Fälle zur Verhandlung. Znnächst hatte sich der Grundbesitzerssohn Nikolaus Ierman wegen Verbrechens des Todtschlages zu verantworten. Der Angeklagte hat aus Eifersucht dem Bauernburschen Josef Sto par iu Seebach in der Nacht vom 24. auf den 25. Juli mit einem Holzscheit einen so wuchtigen Schlag versetzt, dass Stopar zwei Tage später infolge der erlittenen schweren Verletzung starb. Ierman wurde zu sieben Jahren schweren Kerkers, verschärft mit Fasten in jedem Monate, verurtheilt. — In dem zweiten Falle handelte es sich um Münzverfälfchung. Der zweiundsechzig Jahre alte Franz Ieglic aus Veldes erblickte seine Lebensaufgabe darin, durch Münzverfälschung sich Reichthümer zu erwerben. Zu diesem Zwecke wollte er vor Jahren einen ausgezeichneten Kupferstecher Namens Bruch aus München verschreiben; dieser erstattete die Anzeige, und Ieglic wurde damals zu fünf Jahren Kerker verurtheilt. Später versuchte es Ieglic mit Silbergulden, allein seine Falsificate wurden bald erkannt. Der Gerichtshof verurthcilte den Angeklagten zu drei Jahren schweren Kerkers. — Bei der dritten Verhandlung wurden die ehemaligen, nun beurlaubten Zeugsartillcrie - Soldaten Franz Sattler. Johann Masera und Johann Nazborset des Verbrechens der Münzverfälschung schuldig crkaunt und Sattler zu acht, Masera zu sechs und Razborsek zu fünf Monaten schweren Kerkers verurtheilt. Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitung. Vruncck, 20. September. Nach der gestrigen Hof. tafel begaben sich der Kaiser und die Erzherzoge mit der Suite durch die dichtgedrängten Volksmassen zu der auf freiem Felde errichteten Tribüne zur Besichtigung der Bergbelenchtnng und des auf dem Schlossberge abgebrannten Feuerwerkes. Beides gewährte eine» großartigen Anblick. Der Kaiser, auf dem Hin- und Rückwege voll der nach Tausenden zählenden Volksmenge nmjlibelt, kehrte um halb U Uhr in das Ab-steigquartier zurück. Trieft, 20. September. Ill der Stadt Pok ""' den zwei Cholerafälle und in Veprmac (Bezirk VoM<" zwei verdächtige Fälle constatiert, . <. >, Trieft, 20. September. In der Stadt Tnest W den Vororten sind fünf Erkrankungen und lein ^M" fall an Cholera vorgekommen. Im Territorium wui^ keine Erkrankungen constatiert. < ., Budapest, 20. September. Seit gestern sM "' Cholerine 7, an (^olei-a N08lra8 5 und an lMr 13 Personen erkrankt. Zwei Erkranknngen stammen a der Uellö'er Kaserne. Gestorben sind an Chole" °" Personen und außerdem eine Person von bereits ?"/ Erkranken. ... Fiume, 2. September. In den letzten 24St"N° kamen 1 Erkrankung und 2 Todesfälle infolge ^ Cholera vor. Unter den letzteren befindet sich einer bereits früher Erkrankten. , -«, Temesvar, 20. September. In der hiesigen Favl . Vorstadt ist der erste Cholerafall constatiert nM ' In Neusatz ist eine aus Budapest gekommene M» an der Cholera gestorben. ,^< Sofia, 20. September. Hente fand die Ve" ^ nilng der Fahne der Cadettenschnle statt. Eilt Mal formierte ein Carre, in dessen Mitte sich die ^ ^ der Schule befanden. Major Popov hielt eine AlM"^ an dieselben, in welcher er den von den AlpM >-der Nacht vom 21. August begangenen Act v" markte. Hierauf wurde die Fahne den Flammen ^ geben. Auch die Fahne des Strumsky-Regiments'"" heute in Radomir verbrannt. . M< Sofia, 20. September. Der russische Coni" "^ reichte der bulgarischen Regierung eine Note, ^.^.,ett verlangt wird, dass der Process gegen die ^',^che und andere wegen Mitschuld an dem Staats .^ vom 21. August verhaftete Personen nicht ""9" M werde, bevor sich nicht die Gemüther mehr li^ ^,i haben. Der deutsche Vertreter unterstützte das V" ^,< Russlands. Die bulgarische Regierung wird '" ^ officiell und wahrscheinlich in dem Sinne "" ^, dass die Untersuchung nicht aufgehalten werde« ^, dass aber in jedem Falle die Verhandlung b^,,.>, cesses nicht vor mehreren Wochen begonnen werden . >, Barcelona, 20. September. Die Gclldarlner" ^ sierte in Sindavcllas Waffen, Munition und e» ^, listische Fahne und nahm mehrere Verhaftnnsi, ^ Madrid, 20. September. Dem «Impa"'" M folge verließen in der letzten Nacht 300 Sold""' ^ Führer die Kaserne Saint-Gil, giengcn ohne ^^ lichen Zweck durch die Stadt und bemächtigten ! ^ Südbahnhofes; von den Truppen angegriffen, ^ streuten sich dieselben ohne Widerstand. ^'" Mtig"° neral Pavia entsendete Colonne verfolgt die A" ^t^ anf der Straße nach Valencia. Die Krieg»^^ würden summarisch vorgehen. Der Belagerung^ sei proclannert. ,« B" London, 20. September. Mr. Gladstone >'' mittags Hieher zurückgekehrt. ^olkswilWastliches. ^.,, Nudlllfswert, 20. September. Die Durchschnitts'^ ten sich auf dem heutigen Markte wie folgt: «. lr, ! -^ Y Weizen per Hektoliter ? 6 Eier pr. Stück - ' '^ ^ Korn . 4 86 Milch ftr. Liter - ' ^ A Gerste » 4 66 Nindsleisch pr. K"0 - ^ 4° Has"' » 2 44 Kalbfleisch ' ' ^ «8 Halbjrucht » — — Schweinefleisch ' -gg Heiden » — — Schöpsenfleisch ' ' -^ ^ Hirse . 5 21 Hähndel pr. Stilck ' ^ ^ ttllkllrnz » 4 88 Tauben ' ' ' -^ . Erdäpfel pr. Mcter-Ctr. 2 44 Heu pr. 100 K'lo ' ^ ^ «mW, pr. Hektoliter .--------- Stroh 100 ' ^ ^ zb Erbsen . --------- Holz, hartes, pr. Cub" g <- Fisolen . --------Meter. . - : ,z, 3ii»d6schmalz pr. Kilo — 30 Holz, weiches, pr^"°" ^^ Schweineschmalz » - 80 Meter. - - '<-/ 16 ^. Speck, frisch, .-------- Wein, roth.. PlH"w" > i<1 Speck, geräuchert, » — 80 Wein, weißer, '^.— Verstorbene. ^iu^ Den l 9. September. Maria Mozetic, A2 I.. ssluriansaasse A«. «unaentubercuwse. „,nte"s^ Den 2 0. S e p t e m b e r. Duäan Toman, ^"< 22 Monate, Polanastrahc 55, Luna/nlähmuna. Im Spitalc: LaM" Den l 8. Srptember. Agne^ l3imeri»a,', ^ Tochter, !1 I., Amyloide.Dcgeneratio» der Vauch°^^^ "Äteteorologilche BeobachImM^in^5^^ -----------!3-----------«--------------------------------------Z^ß » n ^ ^ u ?^ 7 Ü. Mss. 7:!5.62 ' 8F' "winM^ AA s^" 20.2 . N. 7-i2.li? 20.« SW. sch"^ .^. ! «,„' <1 . Ab. ?:N.97 14.« NW. schwach ^^.5 ,„^ Morgens Nebel, dann heiter, abends Wett" l^ »„ nachts Renen. Das TagcSmiltel der Tempera"" ^ über dem Normale. ^ -^ verantwortlicher Redacteur: I. slagl ^ 1769 Course an der Wiener Börse vom 20. September 1886. N°ch dm, »Menen T°urMatte «,, Veld Na«! Vtaats-Nnlehen. »'crlc,,!«,,»,. eillelte,,,....... "'6° """ >««>', 4°/ «,' .«,,'-'- ^5 40 85'5l> >»> ^>/° n.^°"<° 500 „ 140'<0I40«0 >^>v 'o,^.«,".""^el 10U „ 140'- 14».5« l»K4l> '°l° ' - '00« I?025170'?s> ^°N'°'«e!,!en!^»l - b° " IU»-251l>875 <"«»lenlche,ne , , per Tt. 57'_____- 3fim^^°"""'' st«u«ste> . 1!8-°l.118«n '«". Nolenrente. steuerfrci , 10145,0165 , c ,,'v^nl. llo si, °. W. S, !»» 50 153- . E a».« ^'°"'"'"> ' - '«0-100.'0 ' «'ac>l«..0bl.(Nnt,.c)stbah») 128 ,5 — , PsX,'.',^. H «0M I. 1870 . !l?-7.'>N8s>l. lheiß.N.« '?"' ^'"«sl. ö. W, 1,0 50 III— «/»böhmisch» ^^"lähnsch,....... >04-s.0I05l0 "'""^..... 104 75105'XÜ Vlld ware b>°/<> Temtser »anal .... l04 «0105 — b°/» ungarische......,04»b l0»50 Andere öfientl. Nnlehen. T»onai!'N«a..»tose L°/„ ino fl. . N8'751!0'»5 dto. »Inleih« ,878. s!cu«srci . 10«—!06 4n Nnlebcn d, kladlgemeiude wiin 105 l0 10b «U Nnlchen d, ktablgcmcixdc Wieu (^»lber und Void) .... — — 134 — Plän»e>l.«lnl. t. Etadtgem. Wi«n l»l «0 il/,°/n Gold. 125 25 ill5 ?I> dlo. iN 50 ., „ 4>/, «/„ 100 5010l — dtc>, in 5/n . »?'— »?mic!,°Echuldvnschr.»°/n 101'-101-50 Qcfl.Hhpolbclenbanl >l»j. 5'/,°/« ioi'«5ivi 7b O.s,,»,,,!g. V«»,l vlll. 5°/„ . . 100-50loo-?» dl°. « lr. „ 1"/,, . , »8-30 9«,„ ^'>,il in I, lf>,,9 u.,l. 5'/,°/« —— — — PrioritLte'Oliligationen «für 1!»<» si.) «iliwleth'Wcsibahn 1. «mission — — —-— ^lld>l>»>ibsa>!z'Il,jcj°^i!h«.....^.---------. 0>a!iz>sll,c H!>ill»Vud!l!g»Vahn V,°/o . 100 50 INI — Qeslcr», Noitwrsll'ilhn . . . ioe»0i0O — Ciüdci t'uigl-».......__-__ ^ ». Geld wa« EiaatSbahn 1, «mission . . «03—»04- kübbahn 5 3 »/„.....>80bi, i»i — « «^ 5"/l,.....131 2l»!3!-en UNss.-aaliz, Bahn.....' 100'Sl» ini »0 Diverse Uose (per Stück). ErcbiUose lO» fl...... I76'50 !77 — Elaru°z.'°se 40 fl...... 44-— 45— 4«/« DonnU'Dampssch. ,l)0 ft, . 1l«-7<;!i9 2b LailacheiPrämien.Hnleh.zofl. »0 50 21 — Osencr Vi>je 40 sl..... 4K bO 4«— Palffh-kl'sc 40 fi..... 4150 42- Rolhen «reuz, öft.Ges.»'. ,<»!!. l4 »5 14 l>5 Nubols^'ose IU fl..... I!» 50 l!> ?-^ EcllM'^'osc 40 sl...... 57-— 58— El.'Genoi«»Vosc 40 sl. . . . bs, 50 57— Walbflein.Lose «0 sl. ... 33 50 .'< ^ Winbischgrah-^osl ^0 sl. . . 44 50 4b ^ VllnlNctien /« «z»-5>n z»l9 5« «u sl. 277-<»<>Ü78-lll> «ircbilbllnl, NUg Ung. 8l>0sl. . «,7bo2»7-?l> Deposilcnbanl, ÄUq, 2U0 sl, . ,183 —184 — l!b402i5-80 Oeftc>r.U»u. Ba», . , . . ßß2—«a»'— Uniondan! ««» jl.....«05-50205-75 A,,,l, vnig, 14« ft. . 154-^154,50 Gcld Warc Actien von Transport« Unternehmungen. (pn St«.ssiu,n..«ahn üoo fl. Silb. !9<4'ahn «00 fl. Silber »«3 5o>»24 — ss!lnsl!rchcn.Balcser,chcl!i'^,z!ttOjl.°,>lü. 2i»kN«l4-50 «ayicnbcrg.Li<>.-»bahil iou sl. . —---------- — Kaschau^Odcrt,. «tiscnb. ^»0 fl. 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Egybi unb ilmvbera, Hifen« unb ktahl«Inb, in Wien ino fl. . — — — — Hlsinbahnw-Veihss. ^, »u u W. 1«» fl,,?» —182— Trisailcr «ohlen««Ves. 70 sl. . — — — — Devisen Dculsche Plätze......„ »»>l Petersburg .......^.^ ^._I. Valuten. «0.Fr»ncsSlil