M». JE. R 8 e«. DK»8t«,K t in große Hauptstädte zu treiben, wo es jedenfalls sehr erschöpft und mager ankommt. (Säufercur.) InKarlskrona hat man die Berze-lius-Schreiber'sche Eur an 70 Branntweinsäufern mir bestem Erfolg angewendet. Diese Eur besteht darin, daß man durch 3 — 8 Tage den zu Heilenden nichts Anderes vorsetzt, als Speisen und Getränke, die alle mit Branntwein vermischt sind. Bei den solcher Eur Unterzogenen stellt sich bald ein unüberwindlicher Abscheu vor Branntwein ein. Ilnrer den schwedischen Seeleuten herrscht eine solche Furcht vor dieser Eur, daß es schon zum guten Ton bei ihnen geworden, dem Branntwein zu entsagen. Man sollte dieß Mittel, da es sich dortland so probat erweist, auch anderwärts einführen. 104 (Zur Geschickte der Journalistik) Wir müssen uns noch glücklich preisen, daß schlechte Schauspieler lind Schriftsteller, schlechte Direcroren von Gewerb-zweigen, wie: von Theatern, und derlei bloßen Industrie-Anstalten, die Wahrheiren, die wir ihnen sagen, nur nur allerlei Grobheiten beantworten; da gekr es in Amerika anders über die »Schurnalisten" her! Der Nedacreur des Bostoner Blattes: »1'll« lll»«r^<;l'v«Xc! n!'>lnni!n" ein sehr allgemeines und beliebtes Ge-trank geworden ist. (Mcirzveilchen.) Man hat berechnet, daß Paris in dein diesjährigen frühen Len; täglich für dreitausend Franken Veilchen im Kiiopsioch tragt. Wer es weiß, in wie überraschendem Maße in dieser Scadr die Blumenliebhaberei zunimmt, so daß sie schon an die weiland Tulpenpassion der Hollander erinnert, wird in die Richtigkeit der Berechnung keinen Zweifel sehen." (Menagerie in Schöudrunn) Die kaiserliche Menagerie in Schönbrunn bei Wien ist seit 2l. März mir einem Löwen und einem Tiger, welche Seine Majestät aus der bekannten Schreyer'schen Menagerie zu kaufen geruhten, bereichert worden. ^Gcwerbsverein in Pra«;.^ Der dortige Gewerbs-verein gibt ein SonntagMlact für Gewerbtreibende heraus, welches deutsch und böhmisch erscheint. Die Redaction der deutschen Abtheilung führr l)r. Köhler, die der böhmischen Dr. Amcrling. Papicrkorb des Amüsanten. In Irland wurde bei einem festlichen Gelage ein Preis von 100 Pfund Sterling auf das Project zu einem gan; originelle n Vereine ausgesetzt. Sir John Smith, Aldermann, gewann einstimmig den Preis, denn er propo-nirte einen — »Vereins-Vertilgungs-Verein." — John Bull ist doch immer und ewig ein origineller Kautz! Ein französisches Blatt wirft die Frage auf, ob es nicht nöthig wäre, eine Suppcnanstalt für jene armen Männer zu errichten, deren Frauen ihre Zeit, statt bei dem Herde, an dem Schreibtische zubringen. In Paris las man vor Kurzein an den Straßenecken angeschlagen: »Ein junger, gewandter Mensch, der mit Pferden umzugehen weiß, der fahren lind courierreiten kann, und eine entschiedene Neigung zum Reisen hat, wünscht als Thürstehe r unterzukommen." »Elßler-Fußspilzen-Walzer" heißt ein Opus, für das Clavicr geschrieben; bald werden wir auch einen Taglioni-Kiueschciben -, und einen Eerrico - Ellenbogen - Walker erhalten. B. qab A. eine Ohrfeige. A. klagte und B. war ver-urtheüt, dem A. die Ohrfeige abzubitten, was er auch, wie folgt, that: »Es thut mir in der That herzlich leid, daß ich Ihnen eine Ohrfeige gegeben habe." Ein siebcnzigjähriger Dieb wurde auf der That ergriffen und ins Gefängniß gefübrt. Der Schließer zeigte einiges Mitleid mit dem unglücklichen Greise, der nun den Rest seiner Tage im Scrafbause werde zubringen müssen. — »Ich bin nicht so unglücklich, als ich scheine," erwiederte der Dieb; »denn es ist das erste Mal, daß ich arretirt werde, und ich stehle schon seit länger, als fünfzig Jahren." Theater in Laibach. Das Benefice des Herrn Pogrell: ,.Die Dame von L»on, oder: Prinz und Gauner," Lustspiel in fünf Aufzügen, nach einem Roman des Bulwer bearbeitet von !)>-. B a r m a n n< gegeben Samstag am 28, März. hatte fast ein ähnliches Schicklil, wie die letztbesprochene Posse: ,.Di« verhängnißvoIleFaschi»gs»acht." Die Ursache liegt theils am Stücke, theils an der sichtbar lauen, eben nicht allzu treu memorirten Darstellung. Es ist immer eine unglückliche Idee, aus einem dickleibigen Roman, sey er auck vom besten Schriftsteller, ein Theaterstuck zusammenzuflicken, das mit feiner dünnen Taille sich zum Roman, >vie eine der ? magern Kühe Pharao's zu den gleichnamigen 7 fetten veryält Die reiche Handlung eines Romans läßt sich nicht so leicht in die Zwangsjacke von einigen Acten einpressen, und wenn dann ein derlei Stüct voll.nos in Versen, aüo mit klingendem Spiel, cinherschreitet, so erscheint es noch weniger veidaulich, w>>l die Aufgabe des Bearbeiters, nämlich: aus einem dicken Bücke ein dünnes, u»d nebenbei noch guteHersezu machen, doppelt schwer itt und u>n so schwerer gelingen ka,,n. Das Htücl hat wohl einige ante, wirksame Scenen; auch die Sprache itt hie und da nicht ohne poetisch:« ^cbwung; allein Herr Värmann war der reichen Handlung des Romans zu einem wahren modernen »lüili-« l>,!!l,>»l'— das Gewand ist ihr zu eng und sie schnappt sichtbar nach Luft. Der Darstellung dieses Stückes fehlte es an Ememl'le; am BeneficianNn, der nut eine unbedeutende Rolle sich zugetheilt l>ilte, lag indeß die Schuld nicht. Schon durch die Aufführung der .'Ilusikuuctc i» den Zwüchenaclen, mit verstärktem Orchester, bewies er seine Aufmeicsamieit gegen das Publikum. Drei Piecen waren von seiner ei^en.n (iomposilion: eine Ouvertüre mit Benützung eines französischen Thema's, eine Ouvertüre ,u dem Schauspiele: ,,,'rndrich August in Madrid ," und ein Marsch. Die letztgenannte Ouvertüre ist ohne Widerrede trefflich, ja brillant geschrieben und beurkundet ein schönes musikalisches Talent oes Herrn Pogrell, Aue Gefälligkeit für den Venesicianten, trug der Orchestcrdirector, Herr I Mai kl, Variationen von Mayse« der, über ein Thema von Mereatanle, unier allgemeinem, stürmischem Beifall vor, Herr Markl ist ein aan; ausgezeichneter Violinspi^ ler, was wir schon bei einer andern Gelegenheit zu erwähnen nicht unter« lieben; seine Schule ist tüchtig, seine Pogenführuna sicher, leicht, unge» zwu,igen, ja eleganc, und es fehlt ihm, unsers (KraGlenb, nur die bei seiner Virtuosität sich leicht anzueignende Nravour, um ein fertiger lü war ein mittelmäßiger. — Sonntag am 29. März auf allgemeines Hierianqen z»m drillen Male: „Ein« Mutter aus dem Volke," Die Vorstillung war, wo möglich, noch gcruu« ! deter, als die frühern: der Zuspruch aber. wie es sich denken läßt, so wie der Beifall, ein ungewöhnlicher, ja unerhörter. Leopold Koreesch. E h a r a d e. lZweisylbig.) Mein Erstes wird umsonst gedroschen. Denn. ach! sein Kopf ist hohl und leer; Man kauft's in Masse für zwei Groschen, Doch liedl's der müde Wand'rer sehr. Mein Zweites schmückt die Göttersöhnt Zwiefacher Art mit Ehr' und Ruhm, Dc»ch auck die unbefleckte Schöne Beim ernsten Gang zum Heiligthum. Und bat si» diesen Schmuck verloren. Wird ihr das Ganze dargebracht: Dann wird s,e roth bis an die Ohren. Indeß cie lust'ge Menge lacht. — m — Verleger: Iss«al Tllois Edler v. Klei u m a y r.