Erscheint DitNltag und /«Nag. Redaktion: Erodischa.Norstadt Nr. 23. Expedition: Rann Haus-Nr. !9». Ins«cti«»«gebühren: für die 2spaltige Zeile oder deren Raum für ! Mal 6 kr., 2 Mal 8 kr., 3 Mal >» kr, Insertion«. ssrmpel jede« Mal 3» tr. Verlag und Druck »on I . BlaSnik. I. Jahrgangs Abonnement fiir Llllioch: ganzjährig 5 fl, — tr. halbjährig 2 „ zu „ uicrlcljührig i „ 2z „ Durch die Post: ganzjährig 6 fl, 4N kr. halbjährig 3 „ 2!) „ nicrlcljährig! „ ?u „ Einzelne Exemplare kosten 5 Nkr. Zckschnft für wtMMschc Intcresscu. Verantwortlicher Redakteur: (Manuscripte «erden nicht zurückgesendet.) P. v. Rabies. Lllißach am 14. April 1865. M 3tt. Cyarsreitag. (Frei nach A. Oliban's völilci ^etek.) O heil'ger Tag des Segens und der Trauer! — Verdunkelt blickt die Sonne wie durch Thronen, Die Erde wanket, Felsenklüfte gähnen, Aus vff'nen Gräbern starrt des Todes Schauer. Und seht: der Kreuzigung vermess'ne Zeugen, Sie fühlen tief der Unschuld heil'ge Nähe; Sie rufen nicht auf sich der Blutschuld Wehe, Wie sie zuvor gethan; — sie beben, schweigen. O Gnade! Schon versiegt des Blutes Quelle, Schon fließt der letzte Tropfen aus der Wunde, Schon naht dem Ende die so große Stunde. Dem Vater noch empfiehlt der Sohn die Seele ­Er neigt das Haupt, in Lieb' zur Welr gewendet: Er stirbt — und die Erlösung ist vollendet. Louise Pesjak. Ueber den landwirthsch östlichen Fortschritt mit spe­zieller Beziehung aus die trmnischen Verhältnisse. Von P. N. Feuser, Realitatenbesitzer und Wirthschaftsdirektor. III. Sehen wir uns einmal die Urzeiten der Landwirtschaft an und betrachten im raschen Zuge deren Entwicklung. Die Bedürfnisse des Staates und seiner Bewohner waren in jener Zeit sehr gering und der Landmann schenkte seinem Gewerbe auch nur eine sehr geringe Aufmerksamkeit. Er bebaute die besten feiner Gründe und überließ dem Viehe, sich selbst auf den Drieschweiden das kümmerliche Er­haltungsfutter zu suchen. Mit der Zeit zwangen ihn diesteigenden Bedürfnisse zum umsichti­geren Betriebe. Er zog bis dahin unbeachtete Gründe in Cultur, und wurde vor und nach auf den Werth des Düngers aufmerksam gemacht. Durch den Mangel an Dünger wurde der Landwirth zu einer regel­mässigen Brache, zu ausgedehnter rationellerer Viehhaltung, zur Stall­fütterung, zu zweckmässigem Futteranbau gedrängt. Es entstand Kleebau, größere Düngerproduktion; die Brache wurde wieder verdrängt und eine mannigfaltigere den Conjunkturen entsprechende Produktion ermöglicht und erzielt. Kurz der Landwirth bemühte sich und ist noch immer stetig bestrebt den fast aufs höchste geschraubten Anforderungen des Zeitgeistes nachzu­kommen. Der landw. Fortschritt ist keine Mode, sondern das Produkt des höchsten Nothdranges, sagt Horsky ebenso treffend wie wahr! Der Krainer hat, wie alle slavischen Völkerstämme, ein leichtes Auf­fassungsvermögen und ist sehr empfänglich für Verbesserung der land­wirthschaftlichen Zustande. Daß große Neuerungen den wünschenswerten Eingang in Krain nicht gefunden haben, hat seinen Grund, wie ich be­reits bemerkte/ in der Unzulänglichkeit der Betriebsmittel und dem Man­gel an allgemeinen Vorbildern. Ein halsstarriges Festhalten am Alten, sobald er den Vortheil einer ihm bis dahin noch ganz unbekannten Neuerung ersieht, kommt bei ihm nicht vor. Ich könnte dafür unzählige Beweise anführen und will nur eines Pfluges erwähnen, da es allgemein bekannt ist, wie ungern sich der Land-m«nn von dem landesüblichen Pfluge trennt. Ich beschaffte mir seiner Zeit die Hohenheimer Pflüge, wie deren schon mehrere, auf dem Ver­suchshofe der Landwirtschaft vom gewandten Schmiedmeister Skale ver­fertiget, ins Land gingen. Mein Knecht verlangte beim Arbeiten die hier üblichen zwei Hilfspersonen, eine zum Führen der Pferde und eine zweite Person zum Niederhalten des Grindels, er selbst aber glaubte vollauf mit der Handhabe der Terze zu thun zu haben. Um ihm zu beweisen, daß es weder eines Pferdeführers noch eines Grindelhalters beim Pflügen be­dürfe, pflügte ich selbst einen halben Tag lang, und allein auf meinem Moorgrunde an der Sonneggerstraße. Der zufällige Markttag führte viele Bauern am Acker vorbei. Ein neuer Pflug von einem einzelneu Herrenpflüger gehandhabt zog die meisten neugierig zu mir, um das Ge» räth auch zu versuchen. Sie stimmten in dem Lobe über die Leichtigkeit der Führung und die Güte der Arbeit vollkommen Oberem und schon die Ersparung des zweiten und dritten Menschen, welche dem Führer des Landespfluges zugegeben weiden müssen, machte die armen Leute sofort geneigt, einen Hohenheimer Pflug anzuschaffen. Aber 20 fl.! Woher die erübrigen? Welches fruchtbare Feld bietet sich nicht in der Hinsicht für unsere Lllndwirthschaftgesellschaft, anerkannt gute, den hiesigen Verhältnissen an­passende verbesserte Ackergeräthe an strebsame Landwirthe gratis oder doch zu sehr massigen Preisen zu überlassen! Freilich gehört zum Verschenken viel Geld. Einen andern Beweis für die krainische Strebsamkeit, wenn ihr mir etwas Luft gemacht wird, bietet uns die blühende Cultur des Laibacher Moores. Welche Oede früher, welche Prachtgefilde bieten sich unseren Augen jetzt dar, wenn wir einen Gang im Frühjahr über den Morast machen. Und was würde der Moorgrund schon sein, wenn nicht sinnlose Schwätzer aus den sogenannten gebildeten (besser gesagt verbildeten) tonan» gebenden Ständen, welche weder Moor nach Landwirtschaft kennen, sich anmaßten den Stab über die Zukunft des Morastes, wie auch über den ganzen krainischen Ackerbau insgesammt zu brechen. Ich habe mich oft heiser gesprochen und die morschen Behauptungen dieser Leute Zoll für Zoll widerlegt — aber vergebens. Als die Moor­grundbesitzer in dem unglückseligen Jahre 1864 durch Ueberschwemmungen und durch permanentes Regenwetter ihre schönen Erndten vernichtet sehen mußten, und als auf dem breiig aufgeweichten Boden weder ein Brennen noch eine ordentliche Wintersaatbestellung für 1865 ausgeführt werden konnten, da nun glaubten die Pessimisten jetzt den besten Beweis für ihre sinnlosen Behauptungen zu besitzen. Mehrmals mußte ich hören: „Sehen Sie, lieber Herr, um Ihre Verluste am Laibacher Moor thut uns sehr leid, aber Sie müssen uns jetzt zugeben, daß es nichts mit Morast und der hiesigen Landwirtschaft sein kann und wird, indem Sie selbst den eigenen Regiebetrieb aufgeben müssen." Meine Antwort war: „Ist Ungarn vielleicht auch zu einem segens­reichen Ackerbaubetrieb deshalb nicht geeignet, weil im Jahre 1863 dort eine versengende Dürre herrschte und dadurch Alles zu Grunde ging?" Ich glaube diese Entgegnung sagt genug. Wäre ich alleiniger Besitzer der Gründe gewesen und hätten mir die weiter erforderlichen Mittel zum Be­triebe zu Gebote gestanden, so hätte ich schon im Interesse der guten Sache meine Wirtschaften weiter geführt. Wenn aber zwei Pferde angespannt sind, von denen eines absolut zurückdrängt, während das andere muthig weiter will, so ist das ein schlimmes Fuhrwerk, damit glaube ich genug angedeutet zu haben. Sobald die Entsumpfungsarbeiten vollendet sein werden, haben wir keine schädlichen Ueberschwemmungen mehr zu befürchten; den besten Be­weis dafür lieferte uns das unglaublich schnelle Abfließen des ausgetrete­nen Wassers nach Beseitigung des Absperrwerkes am Gruber'schen Kanal. Ich kenne nun kaum einen Landstrich, welcher fo viele günstigen Kombinationen zum Betriebe des Ackerbaues verbindet, wie der Laibacher Moor. Denn Grund und Boden ist verhältnißmassig billig, Steuer und Umlagen sind auch erträglich; 30 höchstens 50"/„ des Zug - und Spann-Viehs genügt, was auf der gleich großen Fläche festen Bodens nöthig ist; die Abnützung der Bodenbearbeitungsgeräte ist fast null; beim Aussaat­quantum lassen sich auch 25 bis 50°/„ ersparen; der Düngerbedarf ist ein geringer, und kaum finden wir einen Boden, wo eine Düngerung sich fo rasch und so hoch lohnt wie hier; die Arbeitspreise sind den Verhältnissen angemessen, allerdings höher wie früher, aber es ist sehr ungerecht bei Steigerung aller Bedürfnisse den in gleichem Maoße gestiegenen Bedürf­nissen des Arbeiters nicht gerecht werden zu wollen. Nur wenige Land­wirthe haben den Vortheil von den leichten und hohen Absatzquellen nach einer großen Stadt, wie der vor den Thoren Laibachs liegende Moor­grundbesitzer , welcher nicht nur seine Vodenprodukte mannigfaltig und hoch verwerthen kann, sondern auch zu jeder Zeit seiue Arbeitskräfte durch Er­zeuguug und Verführung von Vrenntorf aufs lohnendste auszunutzen vermag; dazu die leichte Düngerzufuhr aus der Stadt und schließlich außer vielen anderen Vorteilen die hohen Preise der Produkte, welche, verglichen mit den Fruchtpreisnotirungen Wiens und der größten Städte der Mo­narchie, immer obenan stehen. Freilich hat die Moorkultur auch wieder ihre Schattenseiten, doch werden die erheblichsten derselben sich auch indem Maaße verlieren, in welchem die Entsumpfungsarbeiten vollendet sein werden. Die erfreuliche Entwicklung des Ackerbaues auf dem Laibacher Moor verdanken wir der einflußreichen Unterstützung und rastlosen Aufmerksamkeit des Volksvatcrs, Bürgermeisters Hradetzky seligen Andenkens. Wären ein Dutzend Hradetzky's in Krain vertheilt gewesen, fürwahr! mit unserem gedrückten Grundbesitz würde es besser ausschauen. Laibach und Krain haben ihm eine große Schuld abzutragen, und es ist heilige Pflicht ein­flußreicher Personen, sein gesegnetes Andenken auch durch ein bleibendes äußeres Merkmal zu erhalten. Das Andenken des krainischen Hradetzky verdient mindestens durch Aufwendung ebenso vieler Opfer erhalten zu weiden, wie man zur Errichtuug des Monumentes für densiegreichen und verdienstvollen österr. Feldmarschall Nadetzky verwendet hat! M Sind unsere Bestrebungen mit den Tendenzen Iung­ italiens identisch? Kraxen, den 9. April. Derjenige, der eine Sache richtig be­urteilen will, muß dieselbe auch kennen, und zwar durch und durch gut kennen, und dies um so mehr, als es ihm sonst leicht geschehen könnte, daß er in einer eben nicht unwichtigen Angelegenheit ein unrichtiges Ur° theil fällt, dadurch aber sich und andere in Irrthum führt, oder aber gar zu Schaden bringt. Dieser hier ausgesprochene Satz ist au und für sich keine Meinung, sondern ei» Ariom, welches eben darum besonders jene Männer nie übersehen sollten, deren Aussprüche ob ihrer Stellung im Leben oft maßgebend sind, und nicht selten einen nicht zu unterschätzenden Einfluß auf das Wohl und Weh der Völker ausüben. So berechtiget unterdessen und heilverheißend aber auch derlei Wünsche sind, so nimmt man doch eben in der gegenwärtigen Zeit gar häufig keiuen Anstand, die­selben zu überhören, und es hat oft den Anschein, als ob man dem alt­bewährten Sprichworte: hin den« äistiirAuit, Kens dooet, keinen Glau­ben mehr schenken wollte. Zur Erhärtung dieser unserer Behauptung wollen wir blos der Bemühungen der Slaven Oesterreichs, und hier speziell jener der Slovenen erwähnen. Die Slovenen als Nation wünschen und verlangen einzig und allein nur das, was ihnen unumgänglich nothwendig ist, um als solche sich ent­wickeln und fortbestehen zu können; sie verlangen demnach die Ermöglichung, ihrer Sprache die ihr gebührende Geltung zu verschaffen, somit die Ein­führung derselben innerhalb der Gränzen des slovenischen Bodens in die Schule und in das Amt, dadurch aber die immer höhere Bildung der­selben und die gleichzeitige Bildung der Slovenen mittelst derselben als der naturgemäßen und einzig möglichen Basis einer nnzuhoffenden Bildung des Voltes, da ja einer Nation als solcher nur mit Hilfe der eigenen, ihr bekannten Sprache aus dem Borne des Wissens zu schöpfen und auf der Bahn der Bildung fortzuschreiten möglich ist. Daß die Slovenen dies zu fordern vollkommen berechtiget sind, ist bereits eine entschiedene Sache. Das Naturrecht, das katholische Dogma, das Gleichberechtigungsprinzip, die christliche Liebe> die Billigkeit, die Hu­manität und endlich auch sogar die Staatsgesetze selbst sprechen dafür. Doch wie urtheilt man oft darüber in uns nicht freundlich, oder aber be­züglich unserer Bestrebungen in Unwissenheit lebenden Kreisen? Man verwechselt und vermengt gar zu gerne das im Rechte, in der Humanität und in der Liebe wurzelnde Streben der österreichischen Sla­ven mit den revolutionären Ideen Iungitaliens, briugt das so Gemengte in einen Trog, zerstampft es zu einem Ncvolutionsbrei, gießt darüber eine Sauce von abschreckenden Phrasen und bricht sodann über das Ganze erbarmungslos den Stab. Wie das Schlagwort „ultrainontaii" oft die reinsten Absichten der Kirche verdächtiget, so dienen die Schlagworte: «?«.n8lg,vi8iim8", „Nationalität" und„ Nationalitätsschwindel", den Geg­nern der Slaven dazu, um damit das Vewußtwerden dieser Nation und ihr Ringen nach vorwärts, nach Bildung zu verunglimpfen, zu verdrehen und in den Kolh zu ziehen. Und da dergleichen verdächtigende uud ab­sprechende Urtheile eben nicht selten selbst von Männern herrühren, von denen man so etwas nicht im mindesten erwartet hätte, so muß man noth- Der Laibacher Bischof Thomas Chröu und die slrmenische Literatur. Von Peter v. Radics. (Schluß.) Bischof Ehrön blieb jedoch mit diesem nationalen geistlichen Schrift­werke nicht allein. Der erzielte Erfolg, da sich alle slovenischen Geistlichen in Steiermark, Kärnten und Kram in Predigten und Christenlehren seines Buches bedient und dadurch ihre Vekehrungswerke nm so leichter und schneller erreicht hatten, eiferte zur Nachahmung an, uud schon zwei Jahre später sehen wir den gelehrten Domdechauten und Theol. Dr. Michael MikeL mit einem slovenischen Katechismus (mit schönen Holzschnittfiguren für die Laibacher Jugend) hervortreten; das Büchlein erschien unter dem Titel: 1a raali lüatsoiii^nrus 3,1i üsrsl^lillNZki NavnK, ^,UA. Viircl. (Augsburg) 1615 (8°). Daß Ehrön selbst die erste Ausgabe seiner Evangelien außerhalb Krain hatte auflegen, daß Mike2 ebenfalls mit einer fremden Druckerei hatte abschließen müssen, dies mag neben der Aussicht auf noch größere Rührigkeit der Literaten den keine Kosten scheuenden Kirchcnfürstcn bewogen haben, an die Errichtung einer Druckerei in Laibach ernstlich Hand an­zulegen. Das Domkapitelarchiv in Laibach bewahrt ein Dokument aus dem Jahre 1614 von der Oberburgev Diöcesan-Synode, worin ausdrücklich die „Contribution" für die Laibacher Typographie erwähnt wird. Daß diese Typographie zu Stande kam, beweist uns des Bischofs (schon citirter) Bericht an den heil. Vater vom Jahre 1616, in welchem er davon in folgenden Worten spricht: Uebrigens habe ich auch eine neue Vuchdruckerei (denn auch die Ketzer hatten ihre Buchdruckerei, welche aber nebst dem Buchdrucker abgeschafft wurde) für das Laibacher Iesuiten­kollegium und zum Drucke krainischer Bücher zum Gebrauche des Volkes begründet. Von Erzeugnissen dieser — wie eben erwähnt — schon im Jahre 1616 eingerichteten Druckerei ist mir aber bis heute nicht eines bekannt geworden! Ein Wechsel in der Person des, Buchdruckers ging im Jahre 1625 vor, denn die Aufzeichnung des Bischofs vom 10. November d. I . belehrt uns, daß an diesem Tage im Vischofhofe ein neuer Vertrag mit Hans Hüller, einem Laibacher Handelsmann, eingegangen wurde, demzu­folge dieser alles über sich nahm, (Papier und anderes Zugehör aus Ve­nedig zu beziehen) auch für den Buchbinder Johann Weber (in Laibach) sich mit Mund und Hand versprochen habe, wie er ihm helfen und auch für den Anfang in Presse und Papier keinen Vortheil suchen wolle; der Bischof verband sich hinwieder, dem Setzer seinen Lebensunterhalt zu ge­ben, weshalb er vom ?. Rektor der Jesuiten früher übermittelte 300 fl. wieder herausnahm. gedrungen der Ansicht leben, daß es noch immer manche in Oesterreich gibt, die bei allem ihren oft kernigen Wissen und redlichen Willen doch in Bezug auf die Slavenvölker noch immer im hohen Grade im Dunkeln herumtappeu, und daher unbekannt mit den Sitten und Gewohnheiten derselben, unbekannt mit deren Verhältnissen, Wünschen und Bedürfnissen, oder bezüglich alles dessen nur oberflächlich, oder gar unrichtig unterrichtet, auch nur befangen, niemals aber wahrheitsgetreu und richtig über dieselben zu urthcilcn im Stand sind. Eben darum aber halten wir es für ge­rathen, immer und immer wieder darauf zurückzukommen, und jeder öffentlich ausgesprochenen Verdächtigung oder Vermengung unseres nationa­len Strebeus und Ringens mit jenem der Revolution, der Slovenen reine Absichten und gerechte Forderungen wie eine undurchdringliche Phalcmr entgegen zn stellen. Wie der Apostel der Liebe in seinem hohen Alter immer und immer in der Kirche die Worte wiederholte: „Kinderchen! lie­bet einander", und auf den Vorwurf der Jünger, warum er diese Worte so oft wiederhole, erklärte: „Weil dieses der Befehl des Herrn ist, und wenn dieses allein geschieht, es schon genug ist"; eben so niüssen wir als Patrioten jede Verdächtigung, sobald sie wieder neu hervorgebracht wird, mit allem Ernste zurückweisen, immer und immer uns berufend auf die Reinheit unserer Gesinnungen, auf die Gerechtigkeit unserer Wünsche und Forderungen und uns stützend auf die Gleichberechtigung, die nicht nur im Prinzipe anerkannt, sondern auch in der Praris durchgeführt, eine jener wenigen, aber mächtigen Medien ist, durch die allein die fo verschiedenen Völkerschaften Oesterreichs gedeihen, mit ihnen aber auch der Gesammt­staat wieder gesunden kann. Unsere Aufgabe sei demnach unter andern auch die, daß wir selbst auf die Gefahr hin, der Ueberfpcmntheit geziehen zu werden, zum Wohle Oesterreichs und seiner Völker die falschen Begriffe aufklären,- und nament­lich, wann immer es noth thut, zeigen, wie himmelweit verschieden unsere nationalen Bestrebungen von jenen der Revolution sind, somit aber auch mittelbar das Unrecht Jener hervorheben und bezeichnen, die kein Wort für unsere gerechte Sache haben, denen jede nationale Bewegung unser­seits schon als gefährlich erscheint, und die so alles nationale Ringen im Bausch und Bogen verdammen, damit aber nicht etwa dem Staate nützen, sondern dessen ohnedies nicht beneidenswerthe Lage nur noch kritischer gestalten, indem man ja, will man wahrhaft patriotisch handeln, der prak­tischen Durchführung einer dem Staate höchst ersprießlichen, man möchte sagen, Rettungsidee, nicht nur keine Hindernisse in den Weg legen, sondern selbe auch nach Möglichkeit fördern sollte, und eine solche ist ge­wiß jene, die, wie die Gleichberechtigung, das Heil der einzelnen Natio­nen, uud die Gesundung, Erstarkung und Vlüthe des Gesammtreiches schon als Keim in sich birgt. Alles für Oesterreich und das wahre zeitliche und ewige Wohl seiner Völker! —i - Politische Nevue. Die Erklärnngen, welche Preußen nach den am 6. d. M . in Frank­furt am Main stattgefundenen Abstimmungen des Bundestages abgegeben, haben in den Wiener Blättern viel Aufregung verursacht. I n den Negic­rungskreisen aber herrscht, wie es scheint, eine Art fatalistischen Gleich- Demnach ist es leicht denkbar, daß die obangeführte 2. Ausgabe der Evangelien 1625 (8. 1.) in Laibach erschien. Zwei Jahre später (1627) ging der Bischof mit dem Gedanken um, ein „H/mnolo^iurn 8Iavionin" für das gemeine Beste aus seiner Druckerei hervorgehen zu lassen, welches Vorhaben der damals durch Lai­bach reisende päpstl. Legat Caraffa unendlich billigte und zu dessen raschen Ausführung lebhaft riech. „?ist " — setzt der Bischof der darüber ge­machten Aufzeichnung bei — „icl opu8 acl majorsin Dsi Aloriain ßt L. IVIlU'ias Vii'zilli8 ac (üoslituni Oluuiuw, uostric^ns Ar6Ai8 emo-Irlrnknwm." Es geschah nicht — aus welchem Grunde, können wir mit Bestimmtheit nicht angeben; doch läßt sich vermuthen: wegen „stets zunehmender Leibesschwachheit" des Bischofs, da von diesem Zeitpunkte an bis zu dem im Jahre 1630 (10. Febr.) erfolgten Tode desselben die Bemerkungen in seinen Kalendern oft und oft seine Badereisen und die Ausgaben für allerlei Medicamente enthalten; fo z. V . gleich im sel­ben Jahre 1627 (19. Juli) „inoiäi Ai-aviwr in ruardum Iti^psllas »in luaxiinc» arclors st oouou,38ion6 totius corporis." Wir sehen, dem Unternehmen der neuausgerichteten Laibacher Buch­druckerei schwand so nach und nach die Seele! Zudem war die Zeit nicht mehr die drängende, wie zu Beginn des 17. Jahrhunderts; die Gemüther waren der größten Mehrzahl nach zu­rückgeführt in den Schooß der Kirche; es regte sich das Interesse für italienische Kunst und Literatur im Lande, geschützt von den Cavalieren, die dem Geschmacke des Jahrhunderts gemäß ihre Reisen durch Italien und Frankreich, auch Wohl Deutschland gemacht; die Jesuiten versam­melten das Volt zu zahlreichen pompösen „Theatern" — und die krai­nische Literatur ward von da an durchwegs im gelehrten Latein getrie­ben, denn nur der einzige Valvasor schrieb in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in deutscher Sprache! So kam es, daß nach Chrön's Tode außer dem im Jahre 1633 in zweiter Auflage ausgegebenen Oatsoui8mri8 ?6tra Oanisia tu is <ÜQi-i8til!,ll8ki Naul: (zuerst 1618, in 12" vielleicht in Laibach erschien nen) des ? . I . Tfchandi k bis 1672 kein slovenisches Buch, dessen Titel uns bekannt wäre, erschienen ist. Erst das Ende des 17. Jahrhunderts, in welches das Entstehen der krainischen „^olläsmia, 0usro8ormn" fällt, nahm die Bemühungen für die slovenische Literatur wieder auf, das 18. Jahrhundert setzte sie fort uud sah an seinem Schlüsse die Trias „Zois-Linhart-Vodnik" den überkommenen Federn goldumsponuen ins 19. hcrüberleiten! Es soll den Gegenstand eines nächsten Aufsatzes: die bisher so selten berücksichtigte und darum unerwähnte Periode der slovenischen Lite­ ratur vom Ende des 17. bis Ende des 18. Jahrhunderts bilden. Stift Nein in der Steiermark im April 1863. IN muths. I m Ministerium kannte man ohnehin von vornherein den Inhalt der preußischen Antwort. Oesterreich hat, wie man hört, aus Courtoisie gegen den treuen Alliirten die Erklärung, die es am Bunde abzugeben gesonnen war, dem Berliner Kabinet im Voraus mitgetheilt, und letzteres hat als Revanche die von ihm beabsichtigte Erklärung in Wien kundgege­ben. „Mit dem Bunde und mit Preußen auf gleich gutem Fuße sich er­halten zu wollen — meint die „Ostd. Post" — ist eine Mission, welche ein gewöhnliches Menschenkind nicht begreift. Man muß daher annehmen, daß unsere Diplomaten wirklich keine gewöhnlichen Menschenkinder sind, sondern Halbgötter. Die zwölf Arbeiten des Herkules sind ein wahres Kinderspiel gegen die Aufgaben, welche die österreichische Staatsknnst in diesem Augenblicke lösen zu können sich zutraut; wenn der Niese Atlas die Weltkugel auf seiner Schulter trug, so tragen unsere diplomatischen Giganten jetzt auf zwei Achseln, auf der einen das Gewicht des deutschen Bundes, auf der andern die Last der preußischen Miau«. Und der Fi­nanzausschuß war so undankbar, an dem Budget für diplomatische Aus­lagen noch mäkeln zu wollen." Der König von Preußen hat eine Adresse des Vereins zur För­derung deutscher Interessen im Großherzogthum Posen, in welcher um, Be­gehung einer Jubelfeier der Vereinigung des Großherzogthums Posen mit Preußen gebeten, wird, vorläufig abschlägig beantwortet. I n Fiume herrscht allgemeine Konsternation. Das ganze Ingenieur­corps des Tracirungs-Unternehmens für die Bahn Semlin^Fiume ist auf Ordre, des Central-Comites in Wien aufgelöst worden, und zwar nicht blcs die unteren Beamten, sondern sogar auch die Sektionschefs, welche die Tracirung leiteten, sind entlassen worden. I n den bezüglichen Zuschrif­ten heißt es, daß diese Maßregel nothwendig ward, weil die BahnprojekV nicht mehr in der gegenwärtigen Reichsrathssession zur Vorlage kom­men können. Man berichtet der „N. Fr. Pr.", daß nicht nur in der allernächsten Zeit der kroatische Landtag einberufen werden wird, sondern daß auch noch in diesem Monat eine Manifestation erscheinen wird, welche die Einberu­fung des ungarischen Landtages für den Monat September ankündi­gen wird. Unser Reichsrath hält nun Osterferien — die „Tagespost"- gönnt den Abgeordneten die Ruhe nach den kämpfevollen Tagen. Der König der Belgier ist im Begriff, London wieder zu verlassen. Es wird versichert, daß in Folge seines Einflusses der Verbindnug der königl. Familie mit dem italienischen Königshaus durch ein Projekt der Verheiratung der Prinzessin Helene (geb. 25. Mai 1846) mit dem Prin­zen Humbert nichts mehr im Wege stehe. Die Nachricht englischer Blätter, daß im Laufe des Monats Mai ein Kongreß der Monarchen von Oesterreich, Preußen und Rußland in Warschau stattfinden werde, scheint „Wiener Nachrichten" zufolge grund­los. I n Wien wenigstens deute nichts auf eine solche Zusammenkunft hin. -Die Unterhandlungen, welche die mexikanische Deputation in Betreff des Verkaufs der Kirchengüter beim h. Stuhle zu führen hatte, sollen, wie vorauszusehen war, als gescheitert zu betrachten sein. Man glaubt demnach auch allgemein an die Zurückberufimg des Nuntius aus Mexiko, und erwartet noch andere Maßregeln, welche den Bruch zwischen dem h. Stnhle und Kaiser Maximilian unzweifelhaft erscheinen lassen würden. Aus Petersburg, 10. April, erhalt die „N. Fr. Pr." folgendes Telegramm: Der General-Gouverneur Murawiew ist, wegen mehrfacher Unterfchleife, deren er sich schuldig gemacht hat, unvennuthet Hieher beru­fen worden. Derselbe wird, sicherem Vernehmen nach, seines bisherigen Postens in Polen entsetzt, und man bezeichnet bereits als dessen Nachfol­ger einen sehr achtungswerthen General. Aus dem Gemeinderathe. (Sitzung am 8, April t8L5 unter dem Vorfitze des Bürgermeisters vi-. G. H. Costa in Anwesenheit von 17 Gemeinderäthen). Im Beginn der Sitzung theilt der Bürgermeister mit, daß das hohe Staatsministerium mit Erlaß vom 27. v. M . dem Recurft des Ge­meinderathes Folge gegeben und der städt. Knabenhauptschule bei St. Jakob das Recht ertheilt habe, Privatistenprüfungen vorzunehmen. Nach Beantwortung der Interpellationen des Herrn GR. Pajk (wegen Räu­mung des Kanals in der Kothgasse, daß Räumungen im Allgemeinen nicht häufig möglich, da immer das Pflaster aufgerissen werden müsse) und des Herrn GR. Dr. Bleiweis (wegen der Hunderevision — daß dieselbe bereits im Zuge) durch den Bürgermeister, schreitet man zur Ta­gesordnung und referirt GR. Ritter von Kalten egg er für dieFinanz­fektion über die Rechnung der Realschuldirektion pro 1863 und wird dieselbe ohne Debatte gutgeheißen. Hierauf verliest GR. Dr. Schöppl die Vor­lage der Finanzsektion betreffend die Verlangung der Mautheinhebungs« bewilligung. Die Einhebung der Mauthgebühren wurde der Stadt zuerst 1847 bewilligt und zwar auf drei Jahre, was sich dann bis hente immer wiederholte; bei der letzten Bewilligungsertheilung im Jahre 1862 wurde dieselbe auch auf die sog. Vahnhoffuhren ausgedehnt. Der Magistrat in seiner Zuschrift meint, daß zur Erlangung eines ausgedehnteren Termins ein Landesgesetz nöthig sei, dem entgegen stellt die Finanzscktion fest, daß die bloße höhere Genehmigung hinreiche, da es sich hier um ein Regale (Manth) handle. Die «Finanzsektion glaubt, daß um eine Verlängerung' von drei auf ' sechs Jahre bei der hohen Landesregierung einzuschreiten wäre (also vom 1. Nov. 1865 bis Ende Dezember 1871). Nach einer Debatte, an der sich die Herren, Gemeinderathe Dr. Orel, Ho rat, Schwentner, Rost, Debevec, Holzer und Ritter von Kaltenegger betheiligt, und die Dr. Ore l mit dem später zurückgezogenen Autrage: Die Pflaster» mauth an der Carlstädter Brücke möge aufgehoben werden, angeregt, GR. Holzer aber mit der Bemerkung: daß die Mauthaufseher durchwegs an die Grenze des Pomöriums (und die Carlstädter Linie sei eigentlich beim „grünen Berge") versetzt werden sollen, beendigt hatte — wurde der An­trag der Finanzsektion einstimmig angenommen. GR. Dr. Schöppl re­ferirt ferner Namens der Finanzsektion über ein Anbot des Gutsbesitzers «Hchwarz von Kroißcnegg, der zur Arrondirung dieses seines Gutes den Komplex von 60 Joch des der Stadt gehörigen Golovcberges um einen Kaufpreis von 2000 fl. abnehmen will, und außerdem 200 fl. als Ge­schenk für elternlose arme Kinder der Stadt Laibach anbietet. Der Antrag der Finanzsektion geht dahin: der Magistrat habe mit dem genannten Gutsbesitzer auf Grundlage des vorliegenden Anbotes und mit Rücksicht auf die durch Gemeinderathsbcschluß vom 2. Iuui 1863 bezüglich der Parcellcnweifen Versteigerung des Golovcberges aufgestellten allgemeinen Llzitationsbedingungen in weitere Unterhandlungen zu treten und das Er­gebniß derselben in gehöriger Punktation dem Gemeinderathe vorzulegen. — Zwei Rechnungen des städt. Oekonomen über Anschaffung von Kanzlei­requisiten werden genehmigt. — Der Referent Herr Dr. Schöppl bringt wciters den Antrag der Finanzfeltion, den Gehalt für den Gärtner in der städt. Baumschule zu sistiren und das Hänschcn, das sich derselbe auf städt. Grund erbaut, zu entfernen, zum Vortrage; gegenüber der Ansicht der Mllgistratssektion, welche das fernere Verbleiben des Gärtners Iscbcwz befürwortet, macht die Finanzsektion geltend, daß der Gehalt desselben jährlich auf 150 fl. anlaufe, während der Ertrag der Baumschule für 1864 nur 120 fl, ausgewiesen habe; ferner daß der nebenwohnende Wa­senmeister gegen ein kleines Entgelt die Aussicht über die Baumschule führen könnte. (!!!, Der Bürgermeister theilt den Ausweis des Er­trages in 4 Jahren mit; er lautet: 1860 180 st., 1861 186 fl., 1862 152 fl,, 1863 80 fl., 1864 120 fl., also zusammen 722 fl., während der Gehalt für Ischanz in derselben Zeit 750 fl. ausmache. Daher für die Stadt nur eine Mehrauslage von rund 30 fl. erwachsen sei. (Schluß folgt.) Aus den Vereinen. Juristische Gesellschaft. Versammlung am 7. d. M. - Vorsitzen­der in Dienstesabwesenheit des Herrn Präsidenten Sr. Exzellenz des Statthalters Baron Schloißuigg , Vizepräses Herr Landcsrath Dr. Schöppl. Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete der Vortrag des Herrn LG.-Rathes Petritsch: über die Eintragung von Zweig­niederlassungen der Handelsgeschäfte in die Handelsregister. Ueber diesen Vortrag bemerkte Herr Finanzrath Dr. Ritter von Kaltenegger, daß derselbe so klar und eingehend gehalten sei, daß man sich demselben unbedingt anschließen könne. Hierauf gab Herr Obcramtsdircktor Dr. Costa einen äußerst werthuolleu Veitrag zur Nechtsgeschichte: die Justiz­verwaltung in Illyrien während der napolconischeu Negierung — welchen Vortrag Herr Staatsanwalt Dr. v. Lehmann einen sehr verdienstlichen nannte und dessen Drucklegung in den Mittheilungen beantragte, was auch zum Beschlüsse erhoben ward. Der zweite Sekretär Herr Dr. Robert von Schrey las einen Aufsatz des Appcl.-G.-Präsid. Dr. Belitz in Bres­lau: über englisches Schwurgerichtswesen — eine zwar gedrängte aber lebensvolle Schilderung, die zugleich eine Parallele ist zwischen der be­züglichen englischen Institution gegenüber den französisch-deutschen Ein­richtungen. Eorrespondenzen. ?—2. Neustadt!, 11. April. Es ist schon Frühling, aber wir suchen vergeblich nach einem jungen Triebe,, den wir so gerne Pflegen, so friedlich hüten möchten und von dessen Keime wir glauhteu, daß er sich schon in einem gesunden Boden wärme. Ich meine die öitllvuicll. Wie oft wurde die Idee dieses Vereines lebhaft besprochen und doch ist das Wort noch nicht zur That geworden. Die hiesigen Slovenen nationaler Gesinnung verkennen den Begriff des Conservativen und gehen unter die­se» hinab. Sie sind das, was man in den Jahren des Unheils 1849 bis 1859 „gemüthlich" genannt hat. Wenn es uns nun bevorsteht, daß wir auf die Constituirung einer (ÄtHvnica noch einige Zeit warten müssen, so wäre es umsomehr eine natürliche Aufgabe unseres Casino-Vercines, die freilich etwas leisen Wünsche der slovenischen Patrioten zu erfüllen, welche gegenwärtig in nicht unbedentendcr Anzahl an dem Casinovereiue teilnehmen. Aber wenn in dem Vereinslokale neben zehn deutschen Blät­tern und dem werthvollen „Triglav" nur zwei slavische Blätter zum Lese­gebrauche aufliegen, so ist dies ein ungerechtes Mißverhältniß, durch wel­ches die Casino-Direltion so lange als mattherzig dargestellt wird, bis sie — klüger geworden ist. Dies ist nicht „taktvoll" gehandelt, mag die Di­rektion nun auch nach dem I . I . Correspondenten der „Laib. Ztg.", weil er kein Lebenszeichen von sich gibt, den Erben seiner Ideen schon gefun­den haben oder nicht. Oder ist vielleicht bei der reagirenden Majorität der Casino-Dircktion eine Methode zu suchen? Ach, es ist nur dies zu merken, daß der Spiritus zum Teufel ging uud das Phlegma geblie­ben ist. Lokales und Provinziales. — Der „Laibacher Zeitung" entnehmen wir folgende bedeutungs­volle hocherfrculiche Nachricht: Se. Majestät der Kaiser, von dem in den krainischen Be­zirken Adelsberg, Laas und Senosetfch in Folge der Mißernte, des Ha­gelschlages und der Rinderpest des vorigen Jahres herrschenden Nothstande in Kenntniß gesetzt, haben aus Allerhüchstihrer Privatkasse den Netrag von 4000 fl. allergnädigst zu spenden geruht. Desgleichen haben Ihre Majestät die Kaiserin Caroline Au­guste 1000 fl., Se. kaiseil. Hoheit der Herr Erzherzog Franz Carl 2000 fl. und Se. laiserl. Hoheit der Herr Erzherzog Albrecht 200 fl. zu obi­gen menschenfreundlichen Zwecken hochherzig beizutragen sich bewogen gefunden. Die höchsten Herrschaften haben Se. Exzellenz den Herrn Oberst­stallmeister Grafen Grünne , dessen Leitung die in Mitte der von der größten Roth betroffenen Bezirke gelegene Lisipizaer Hofgestütsfiliale Prä­strancgg untersteht, und dem deshalb die Lotalverhältuisse der Gegend be­kannt sind, mit der Verthcilung obiger Summen zu betrauen geruht. Demzufolge haben sich derselbe unverweilt mit Sr. Exzellenz dem Herrn Statthalter von Krain Freiherr»! v. Schloißnig in das Einverneh­men gesetzt und mit demselben in Adclsberg unter Beziehung der von 132 dem Statthalter einberufenen k. k. Amtsvorsteher der genannten Bezirke eine eingehende Erörterung gepflogen. . ^. , , Bei dieser Berathung wurde der Maßstab festgestellt, nach welchem das Allerhöchste Gnadengeschenk mit Rücksickt auf die örtliche» Noth,tanvs-, Erwerbs- und sonstigen Subsistenzverhaltnisse, dann auf bereits vorange­gangene Betheilungeu den einzelnen Bezirken zugewendet werde» M . Für die aus demselben beigeschafften Lebensmittel und Fruchtgattun­gen hat die Direktion der k. k. priv. Südbahngcscllschaft i» nncigennü,)!' ger Weise den kostenfreien Transport auf der Bah» gesichert. Es wird sonach mit dem Allerhöchsten Gnadengeschenke, mit Zuschlagung der beim k. t. Landes-Präsidimn eingehenden Sammlungsgelder mit aller Beschleu­nigung der unumgängliche Bedarf an Lebensmitteln und Samenfrüchten beigeschafft werden. . ' Durch das großherzige und beträchtliche kaiserliche Geschenk ist die Möglichkeit geboten worden, für den gegenwärtigen Augenblick in den ge­nannten Gegenden oer dringendsten Noth und dem Bedürfnisse an Sa ­menfrüchten zur unaufschieblichen Bestellung der Felder Abhilfe zu bringen. Wie paßt zn diesen Akten landesväterlicher Huld die Antwort des Staatsministers, die derselbe unserm Abgeordneten Toman gab?! Die „Novios " sagt im Anhange an die für unser Volk hocherfreuliche Mittheilung dieser kaiserlichen Geschenke: eine Wahrheit ist es aber, daß unsere Lan­desregierung den Nothstand Innerkrains dreimal dem hohen k. k. Mini ­ sterium an's Herz gelegt hatte. — Am 2. d. M . hielt die bürgert. Militärbequartiruugs-Anstalt ihre diesjährige (die dritte) Generalversammlung unter dem Borsitze ihres Direktors Herrn Johann Nep. Horak, Aus der Rede des Direktors (abgedruckt in dem uns vorliegenden Rechnungsabschlüsse) entnehmen wir, daß die Anstalt im verflossenen Jahre 1864 ein Passivum von 3273 fl. 95 kr. hatte, die Direktion aber Heuer schon die 273 fl. 95 kr. bezahlt hat, so daß nur mehr die Schuld von 3000 fl. an ihr haftet. Es ist das der Rest eines im Anbeginne mit weil. Herrn I . Schaute! coutrahirten Anlehens von 6250 fl., von dem die Direktion in der Zeit des Bestan­des bereits 2350 fl. abgestoßen. Die noch übrigen 3000 fl. übertrug Hr. Schautet auf Herrn K. Hol z er. Nachdem ein Versuch der Direktion, diese Summe von der löbl. Sparkasse zn Leihe zu erhalten, gescheitert war, wurde, anstatt erst kostspielige Urkunden zu suchen, der gewerbl. Aus­hilfskassenverein angegangen, und leistete derselbe Folge. Ma n war nun in der Lage, die 3000 fl. auf einmal an Herrn Holz er zu bezahlen, obschon derselbe, zu seiner Ehre sei es gesagt, sich bereit erklärte, ä Conto-Zahlungen anzunehmen und beliebige Termine freistellte. — Bei der wei­ters vorgenommenen Neuwahl der zum Austritte aus der Direktion be­stimmten Herren, wurde der Oekonom Herr A. Heidrich, der Direktor Herr I. N. Horak, der Rechnungsrevident Herr F. Waidinger und der Kassier Herr Mathäus Schreiner wiedergewählt. Dem Rechnungs­abschlüsse der Empfänge und Ausgaben zufolge betrugen erstere 1796 fl. 54 V. kr., letztere 3570 fl. 49 kr., daher sich ein Kasserest (am 31. De« zember 1864) von 226 fl. 5 kr. ergibt. — Nachdem — wie wir vernehmen — mehrere vom Vertreter der Südbahngesellschaft gemachte Ausgleichsversuche vom Herrn Friedrich Lange r als unannehmbar zurückgewiesen wurden, kommt es am 19. Apri l unzweifelhaft zur öffeutlichen Verhandlung vor dem hiesigen k. k. Landes­gericht, wobei Herr Dr . Ber g er der rühmlich bekannte Reichsrathsabge­ordnete aus Wien die Kläger und Herr Bürgermeister Dr. Costa den Geklagten vertreten wird. — Die Anfrage um Billeten zu Sperrsitzen und Logen für die große LLLsäll ist eine enorme und sind genannte Plätze bereits alle ver­griffen. Auch das Orchester ist in Sitzplätze umgewandelt worden. --Wir glauben des allgemeinen Beifalls gewiß zu sein, wenn wir schon jetzt eine Wiederholung dieser Wohlthätigkeitsvorstellung wärmstens be­ fürworten. — Aus Graz schreibt man: Am Sonntag (5. v.' M . Abends wurde die letzte der von den Professoren der Handelsakademie veranstal­teten Vorlesungen abgehalten. Herr Professor Ruck verbreitete sich vor einem ebenso gewählten als zahlreichen Publikum über das iuteressante Thema: „Der Kaufmann als Civilisator." Er ging von dem Satze aus, daß die Träger des Handels es sind, welche den Geist der Wissenschaften und Erfindungen in ihren Dienst genommen haben, um durch seine scharf­sinnigen Instrumente und wunderbaren Entdeckungen ihren Unternehmun­gen eine gesicherte Stütze zu geben, daß sie es sind, welche die Länder mit einem Schienennetze umspannten, die Meere und Flüsse mit Dampfern bevölkerten und den elektrischen Draht von einem Ende des Erdkreises zum andern zogen. Der Vortragende entwickelte zunächst den Begriff des Kaufmannes, seiner geistigen Bildung und seiner wirthschaftlichen und, so­cialen Bedeutung, um sodann den dadurch bedingten Einfluß des Handels und seiner Repräsentanten auf das Völkerleben, die Cultur und Civilisa­tion der Menschheit auseinanderzusetzen. Nachdem der Herr Professor in solcher Weise jenes Wort Napoleons I.: „Die Zeit der Diplomaten ist vorüber, die der Consuln beginnt!" klar und gewandt den Zuhörern zum Verständnisse gebracht hatte, entrollte er ein Bild von dem Entwicklungs­gange des Welthandels, um in den geschichtlichen Thatsachen den Beweis für die Wahrheit der aufgestellten Sätze zu bringen. Es wurde entwickelt, daß in der That seit Jahrtausenden jede höhere Stufe der Civilisation auch einen Fortschritt in der Ausbildung und Ausdehnung des Handels aufweist. I n treffender Weise bemerkte der Vortragende, daß nun mehr und mehr die richtige Einsicht über Aufgabe und Bedeutung des Handels mnd seiner Repräsentanten sich Bahn breche, wie es namentlich die Grün­dung von Hochschulen für kaufmännisches und industrielles Wissen beweise, und gedachte dabei auch der hiesigen Akademie für Handel und Industrie, welche im raschen Emporblühen begriffen ist. Herr Professor Ruck schloß seinen belehrenden und fesselnden Vortrag unter großem Veifalle des Publi» kums mit den schönen Worten: es keucht das Dampfroß auf feinen Eisen­schienen, des Wortes Blitz fährt ungeschaut entlang geheimnißvollen Drähten, gegen Wind und Woge kämpfen kraftvoll Schraube und Segel, der Wüste Schiff schreitet rastlos durch Sand und Gluten, in Schnee und Eis sucht mühsam das Saumthier den Weg. Sie dienen Alle Einem Herrn; wir nennen ihn „Handel". Sein Scepter ist mäch­ tig geworden über alle Lande, und als Helfer in Noth, als Schützer von Mein und Dein, als Pfleger der Cultur in Gewerbe, Kunst und Wissen-> schaft kettet er, uutcr unendlich mannigfaltigen Gestalten, Formen und Gebräuchen Menschen an Menschen, Völler an Völker, und wandelte die Bahn des Friedens, der sein Werk und dessen Werk er ist. — So möge denn auch den Trägern des Handels, den immer rastlos vorwärts stre­bende« Kämpfern, reicher Lohn werden für ihre Mühe, — mögen sie sein und bleiben die Förderer der Civilisation fort und fort, zum Heile für die Menschheit, zum Heil für unser großes schönes Vaterland!" Erinnerungstafel (aus dem Intelligenzblatte der Laibacher Zeitung). Am 18. April 3. erek. Feilbietung der dem Johann Skubitz von Politz ge­ hörigen Realität; Schätzwert 2500 fi. (Bez, A. Sittich). — 3, «et. Feilbietung der dem Franz Nanizh »on Hiovaschkibrod gehörigen Realität; Schätzwert ,309 fl, (Bez. A. Gurkfeld). — 3. erek, Feilbietung der dem Anton Roth «on Vrmidl gehörigen Realität; Schätzwert 1713 fl. 40 kr. (Vez. N, Gurlfeld). — 3, eret. Feilbietung der dem Johann Fatur von 2»UoH« gehörigen '/, Hube; Schätzwert 3509 fl 60 sr. (Bez. A. Feistritz). — 3. eres. Feilbietung der dem Herrn Johann Valentin von Stein gehörigen Realität; Schätzwert 110« fi. (Bez. A. Stein). — Taasatznng in Sachen des unbekannt wo befindlichen Iahann Franz Klei» und seiner unbekannten Rechtsnachfolger (Bez. A. Lantstraß). — Tagsahimg in Sachen der unbekannt wo befindlichen Michael und Gertraud Franzhizh und ihrer unbekannten Rechtsnachfolger (Bez. A. Lanbstraß). — Tagsatzung in Sachen des unbekannt wo befindlichen Franz Pregel und seiner unbekannten Rechtsnachfolger (Bez. A, Landstraß). — 3. erek. Feilbietung der dem Josef Tomizh »on Loque gehörigen Hnbre»­lität; Schätzwert 850 fi. (städt. beleg. Bez. G. Neustadt!). — 3. eres. Feilbietung der in die Mathias Debeuz'sche Verlaßmaffe gehörigen Realität; Schätzwert 1473 fl. (Bez. A. Senoschetsch). — 3. erek. Feilbietung der dem Sebastian Antonzhizh von Niederbors gehöri­ gen Realität; Schätzwert t9?5 st. (Bez. A. Senoschetsch). — 3, erek. Feilbietung der der Iosefa Sotlar von Senoschetsch gehörige» Rea­ lität; Schätzwert 4220 st. (Bez. A. Senoschetsch). . — 3. eres. Feilbietung der dem Martin Lesar von Untertövlih gehörigen Rea­ lität; Schätzwert 245 fl. (stüdt. beleg. Bez. G. Neustadt!). Am l9. April I. erek. Feilbietung der dem Simon Kotnik von Verb gehöri­ gen Realität; Schätzwert 774 fl. 40 kr. (Bez. A. Laas). — 3. erek. Feilbietung der dem Anton Gliuschek in Plesche gehörigen Reali­ tät; Schätzwert 63t fl. (städt. deleg. Vez, G. Laibach). — 3. erek. Feilbietung der dem Karl Schweitzer gehörigen Mühle zu Unter« 2adobr«va; Schätzwert 3105 fi. (städt. deleg. Bez. G. Laibach). — 3, eret. Feilbietung der dem Johann Kadunz von Podgoriza gehörigen Realität; Schätzwert 1502 fi. 80 kr. (städt. deleg. Bez. G. Laibach). — 3. erek. Feilbietung der i» die Verlaßmasse des Anton Schapla von Stori» gehörige» Realität; Schätzwert 853 fl. (Bez. A. Wippach). — 3. erek. Feilbietung der den» Martin Maisel gehörigen Weingartrealitat und Fahrnisse; Schätzwert 400 fl. und 144 fl. 38 kr. (städt. deleg. Vez. G. Neuftadtl), — 3. «et. Feilbietung der dem Josef Fabzhizh von Senoschetsch gehörigen Realität; Schätzwert 2195 fl. 76 kr. (Vez. A. Senoschetsch). Verstorbene. Den 9. April. Dem Jakob Slrabez, Thurnmeßner, feine Gattin Anna, alt 66 Jahre, in der Stadt Nr. 292, - und Johann Wolf, Zwängling, alt 27 Jahre, im Zwangsarbeitshause, beide an der Lungentuberkulose. Den 10. Johann Hage«, Zwängling, alt 31 Jahre, im Zwangsarbeitshanse, an der Lungentuberkulose. — Mariaua Ieras, Taglöhnersweib, alt 51 Jahre, im Zivilspital, an der Lungenlähmung. Den 11. Frau Ignazi« Koß, k. k. Kreiswundarztenswitwe und Hausbe, fitzerin, alt 58 Jahre, in der St. Pcters-Vorftadt Nr. 88, an der Lungentuberkulose. — Stefan Ierina, Inftitutsarme, alt 74 Jahre, in der Stadt Nr. 87, an der 'Lungeulühmung. Den 12. Franziska Schuscherk, bürgerliche Schuhmachermeisters - Tochter, alt 68 Jahre, iu, der Stadt Nr. 113, an der Entkräftung. — Herr Johann Standeisky, k. k. Oberstlieutnant iu Pension, »lt 82 Jahre, in der Stadt Nr, 234, am Lnngenemphysem. — Der Helena Selan, Inwohnerswitwe, ihre Tochter Agnes, alt 13 Jahre, in der Hradeczty-Vorftadt Nr. 36, an der häutigen Bräune. Lottoziehungen. K. l. Lottoziehung am 12. d. M. In Wien: 79. 27. 6. 52. 67. In Graz: 55. 10. 83. 50. 2. Wochenmarkt in Laibach am 8. April. Erdäpfel Mtz. fi. 2.— , Linsen Mtz. fl. 4.— , Erbsen Mtz. fl. 3.70, Fisole« Metzen st. 3,75, Rindschmalz Pfund kr. 60, Schweineschmalz Pfund kr. 44, Sven' frisch Pfnnd kr. 32, Speck geräuchert Pfund kr. 44, Butter Pfund kr. 55, Li« Stück 1'/, tr., Milch Mß. tr. 10, Rindfleisch Pf. 19 bis 21 kr., Kalbfleisch Pf, tr. 18, Schweinefleisch Pf. tr. 23, Hähndel Stück kr. 32, Tauben Stück kr. 12, Heu Ceutner fl. 1.10, Stroh Cent. kr. 75, Holz hartes 30zöllig Klafter fl. 8,30, weiches Kst. fi. 5.60, Wein rother Gim, 11 bis 13 fi., weißer Gim. 12 bis IS st. Getreidepreise in den Magazinen. Weizen Mtz. fi. 3.86, Korn Mtz. fl.2.50, Geiste Mtz. fl. 2,32, Hafer Mß. fl. 1.82, Halbfrucht Mtz. fl. 2,70, Heiden Mtz. fi. 2,70, Hirse Mtz, fi. 2.7l, Kukurutz Mtz. fl. 2,95. 10. April . . . 17.75 16.25 17.75 18.85 Grundentlaftungs-Obligationen »on Steiermark, Kärnten, Kram. . . 90.— 89.— 90.— Nationalbank 79».— 796. -794.— 795.— 795.— Kreditanstalt 182.40 182.50 182.20 182.40 182.49 Wechsel auf London 109.75 109.85 109.50 109.6« 109.60 Silber ^ 107,,­ 107.25 107.- 107,25 107,-7