Wahlspruch i Was wir begetiren von der Zukunft fernen: Das, Brot und Arbeit UNS gerüstet stehen. Das, unsere Binder in der Schule lernen, Und unsere ©reife nicht mehr betteln gehen. ctttfdmatteitalm! Sie drängen sich jetzt an euch heran und werben um eure Stimmen. Vier Jahre haben sie nur der Regierung gedient, nur die Interessen der Besitzenden vertreten. Jetzt, da Neuwahlen ausgeschrieben sind, gebärden sie sich als Freunde der Eisenbahner. Lasset euch nicht täuschen, Eisenbahners Nicht an ihre Worte denkt, sondern an ihre Taten! Prüfet! Wir Sozialdemokraten fordern die Gessnung -er Grenzen für billige Lebensrnittel. Die sozialdemokratischen Abgeordneten Schrammel und Renner haben wirksame Maßregeln zur Abwehr der Lebensmittelteuerung beantragt. Alle Christlichsozialen und die Mehrzahl der Deutschnationalen haben diesen Antrag am 28. November 1907 niedergestimmt. Der sozialdemokratische Abgeordnete Seitz hat beantragt, daß die Getreide-Z§lle für die Dauer der Teuerung aufgehoben werden, was nach Artikel VII des Zolltarifgesetzes zulässig ist. Alle Christlichsozialen und die Mehrheit der Deutschnationalen haben diesen Antrag am 1. Dezember 1910 niedergestimmt. Der Handelsvertrag trat daher außer Kraft. Die Einfuhr von aus Serbien hörte auf, wodurch die Fleischteuerung verschärft wurde; zugleich wurde die Ausfuhr der Erzeugnisse unserer Industrie und unseres Gewerbe» nach Serbien schwer geschädigt! Erst im Jahre 1911 — fast zwei Jahre später — wurde ein neuer Handelsvertrag mit Serbien abgeschlossen. Und dieser neue Vertrag ist viel schlechter, als der alte gewesen ist. Eisenbahner! Aonnt ihr Männer wählen, die euch die Lebens-wittel verteuern, um den Agrariern Riesenxrosite zu sichern? Die sozialdemokratischen Abgeordneten Ellenbogen und Lomschik haben beantragt, 20 Millionen Aronen för die Erhöhung der Bezüge der Eisenbahner zu bewilligen. Die Christlich-wzialen und die Deutschnationalen haben den Antrag am 26. Juni 1908 nieder-3«stimmt. Der sozialdemokratische Abgeordnete Lomschik hat beantragt, 8'8 Millionen "fronen für weitere Verbesserung der Bezüge der Staatsbahnbediensteten und Arbeiter zu bewilligen. Gegen diesen Antrag haben alle deutschbürgerlichen Abgeordneten, auch die deutschnationalen und christlichsozialen Arbeitervertreter, am < Juni 1910 gestimmt. Die Christlichsozialen und Deutschnationalen sagen: Der Staat hat kein Geld, Ullt die Forderungen der Eisenbahner zu bewilligen. 2^M" ^*e^en $ark*en' Christlichsozialen und Deutschuationalen, haben 3\2 Millionen für neue Ariegsschiffe bewilligt. Dazu war Geld in den Staatskassen! Eisenbahner! Aonnt ihr Leute wählen, die* dem Volke alles verweigern, aber den» Militarismus Hunderte Millionen bewilligen? Der sozialdemokratische Abgeordnete Ellenbogen hat die ErmLtziauna der Zuckersteuer um 16 H. für das Kilogramm beantragt. Die Deutschnationalen und Christlichsozialen haben diesen Antrag am 21. Dezember 1907 abgelehnt. Dieselben Parteien haben es zugleich abgelehnt, die Reichen hoher zn besteuern. Der sozialdemokratische Abgeordnete Winarsky hat beantragt, die Personaleinkommensteuer für diejenigen Personen, die «in Einkommen von mehr als 200.000 Ar. haben, zu erhöhen. Die Christlichsozialen haben diesen Antrag am 2. Juli 1910 abgelehnt. Eisenbahner! Aonnt ihr Leute wählen, die die Reichen schonen, um die Armen zu belasten? Die Christlichsozialen und Deutschnationalen sagen: Die Sozialdemokraten haben nichts geleistet! Jedes Wort eine Lüge! Die Sozialdemokraten haben zahlreiche wert» volle Anträge gestellt! Sber die Ehristlichsozialen und die Deutsch-nationalen haben diese Anträge niedergestimmt. Im Parlament waren ja nur 8? Sozialdemokraten, dagegen 429 Bürgerliche. Die Anzahl der Vertreter der Regierungsinteressen war eben größer als die der Arbeitervertreter. Die Regierung plante ein Attentat auf die Unfallversicherung der Eisen» , bahner. Im Gesetzentwurf über Sozialversicherung sollte eine Verschlechterung des jetzigen gesetzlichen Zustandes, daß ein Eisenbahner, der im Betrieb verunglückte, Pension und Unfallsrente zu gleicher Zeit bezieht, durchgedrückt werden. Nach der Bestimmung des § 232 soll die Unfallsrente ergänzend zur Pension nur so weit herangezogen werden, als sie dazu dient, den vor dem Unfall bezogenen Jahresarbeitsverdienst wieder herzustellen. £üv diese Verschlechterung oer Unfallversicherung stimmten in der Sitzung des Sozialversicherungsausschusses vom 11. September 1910 sämtliche bürgerlichen Vertreter, dagegen die Sozialdemokraten, die für die Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Zustandes eintraten. Die Deutschnationalen gegen das Aoalitionsrecht der Eisenbahner! Am 20. Juni 1908 haben die deutschuationalen Abgeordneten Aroy, Michl und weidenhoffer einen Gesetzentwurf eingebracht, dessen § 124, Absatz 2 roörk lich lautete: Mit Aerker von einem bis sechs Monaten wird bestraft, wer vor Ablauf der vertragsfrist zum Lohnkampf aufreizt oder zu diesem verleitet. Dieser Gesetzentwurf würde das Koalitionsrecht der Eisenbahner vollständig aufhebcn, würde die Eisenbahner geknebelt ihren Ausnützern zu Füßen legen! Als Verfasser dieses Gesetzentwurfes hat sich in einer Wäblerversarnrnlung in Gloggnitz Serr Grtl bekannt — der Obmann des „Reichsbunoes"! Kann etn denkender iseubahner solchen Leuten seine Stimme geben? Eisenbahner «nd Wähler! Die bürgerlichen Vertreter, vor allem die Ehristlichsozialen und Deutschnationalen, haben sich im verflossenen Parlament als die wahren Knechte der Regierung erwiesen. Steuern auf Steuern haben sie auf euch gewälzt, werktätig mitacholfen, eure Lage noch mehr zu verschlechtern, eure Lebenshaltung und die eurer Frauen und Kinder noch mehr herabzudrücken, In blinder Gehässigkeit gegen die Sozialdemokratie haben sie deren Bestrebungen, die Lage der arbeitenden Klasse zu verbessern, mit allen Mitteln bekämpft. Jetzt soll ihnen der Lohn werden! Eisenbahner! Wahltag ist Zahltag! Am 13. Juni müßt ihr mit Agrariern, Christlichsozialen und Deutschnationalen abrschnen. schwer fallen. Keine Stimme den Parteien, Die Wahl kann euch nicht die euch die Lebensmittel Verteuern, die dem Moloch Militarismus Hunderte Millionen geopfert haben, Me mitschuldig daran find, datz euch ab Juli auch der Tabak verteuert wird, die alle Anträge zur Verbesserung eurer Lage niedergestimmt haben, die eure Anfallverficherung verschlechtern wollen, die durch wüste Nationalitätenhetze den wahren Aultursortschritt des deutschen Volkes aushalten wollen. Keme Stimme also den Regierungskandidaten, den Agrariern, Lhristlichsozialen und Deutschnationalen ! wählet geschlossen im wahren und wohl» verstandenen Interesse unseres Volkes die Aämpser für eure geistige und wirtschastliche Befreiung die Klmdidate« der Sozialdemottatte! Vorwärts, €ilaibahncr! Mit Uolldampf an den feind! Bin Brief der Herrn krtl. Er» Beitrag z«r Erkenntnis iiber die Deutsche Arbeiterpartei. Folgenden, durchaus nicht privaten, aber sehr merkwürdigen Brief hat der Herr Ertl an den Baron B a n h a n s als den Direktor der k. k. Nordbahn gerichtet. Wien, den 14. Juni 1910. Euer Hochgeboren I Hochgeehrter Herr Baron! Exzellenz Dr. Schreiner machte mir Mitteilung über das liebenswürdige Gntgcgenlommen, mit dem Herr Baron die von Exzellenz Schreiner vorgetragene Sache behandelten. Ich bitte daher zunächst Euer Hochgeboren, meinen wärmsten Dank für diese Liebenswürdigkeit entgegenzunehmen. Weiter bitte ich Herrn Baron um Entschuldigung, datz meine Information durch Verschulden meiner Kaüzlei in dieser liegen blieb, von mir erst vor wenigen Tagen entdeckt wurde und dann erst durch Exzellenz Schreiner in die Hände Euer Hochgeboren kam. Durch dieses unliebsame Versehen eines unserer Beamten ist die Angelegenheit leider derart Hinaus« gezogen worden. Auch gestatte ich mir, an Herrn Baron die ergebene Bitte zu richten, zu verfügen, daß die k. k. Nordbahndirektion an uns die öffentliche Anfrage richtet, ob wir Anfcr VereiNShauS in Straszhof an die k. k. Nordbahndirektion verkaufen würden und welchen Preis mir dafür fordern. Z ch muh eben eine solche A n-frage in meinen Händen haben, um in der Hauptleitung den Verkauf des Hauses beschließen lassen zu können. 91« ch soll nicht der Anschein erweckt werden, als ob iv i r den H a u s-verkauf a »gestrebt und nnS die k. k. Rord-bahndirektion aus Gefälligkeit daS HauL abgenommen hätte. Das begreifliche Interesse der k. k. Nordbahndirektion, lieber einen fertigen Bau zu erwerben, statt einen Neubau aufzuführen, und endlich auch durch Ankauf dieses HauseS den in Strahhos bestehenden Spaltungen und Reibereien ein Ende zu machen, wird eher V e x-st ä n d n i L finden. Herr Baron gestatten noch, daf; ich darauf verweise, daß die Lösung der beregtcn Angelegenheit für uns insofern eine dringliche i st, als die Kosten beS Baues um netto 35.000 Kronen den Finanzierungsplan überschreiten. Den Betrag müssen wir zu dem Grundpreise draufzahlen, statt daß wir durch die Finanzierung noch den Grundpreis Hütten zurückziehen können, wie mir annahmen. Diese bedeutende Ueberschreitung erfordert eine Neufinanzierung durch Erhöhung der e r st e n Hypothek. Ich würde diese aber unterlassen, wenn ich annehmen könnte, dah in absehbarer Zeit daS Haus in den Besitz der k. k. Nordbahndirektion übergeht, d a lich dadurch nennenswerte Kosten unserem Verband ersparen würde. Herr Baron verzeihen daher das anscheinende Drängen, mit dem ich Euer Hochgeboren behellige. Meinen eingangs abgestatteten Dank wiederholend und der Ueberzeugung Ausdruck gebend, dah Euer Hochgeboren der hier beregten Angelegenheit auch weiterhin ein besonderes Interesse entgegenbringen, zeichne ich mit dem Ausdruck ganz besonderer Hochachtung als Herrn Baron ganz ergebener Ferdinand Ertl, erster Vorsitzender des Reichsbundes. Man versteht wohl, um was es sich handelt. Der Ertl-Bund hat in Straßhof ein verpfuschtes Vereinshaus gebaut, bei dem er auch eine Baukostenüberschreitung von 35.000 Kr. zu verantworten hatte. Dieses unzweckmäßige, unrentable, zu teuer gebaute Haus wünscht Herr Ertl nun der Nordbahndirektion anzu-Hängen. Das vermittelt ihm nun Exzellenz Schreinerl Damit aber die Zweideutigkeit des „Geschäftes" nicht lgar zu deutlich hervortrete, soll sich die Nordbahndirektion zum Scheine selbst um den Ankauf bemühen; vs soll nämlich fo ausschauen, als ob es nicht die Nordbahndirektion wäre, die dem in finanziellen Schwnli-liäten steckenden Herrn Ertl beispriugt, sondern es soll so !ausschauen, als ob Herr Ertl der Nordbahndirektion einen Gefallen erweist, wenn er ihr das Haus verkauft. Wahrlich, ein bezeichnender Brief. Denn er zeigt der Oeffentlichkeit jenen Neichsbuud der deutschen Eisenbahner, der seine verpfuschten Gründungen durch die Hilfe des Staates sanieren will und daber die Oeffeut-lichkeit mit frechen Lügen täuschen möchte, in bengali- schem Licht. Und lehrt uns auch das berühmte System der „unbefangenen Verwaltung", wo der Staat verpfuschte Häuser ankauft, weil es Exzellenz Schreiner für seine politischen Machenschaften braucht, genau kennen! Die Eisenbahner erfahren freilich aus diesem erstaunlichen Brief, wie sie mit dem Reichsbund deutscher Eisenbahner daran sind. Herr Ertl, der auf der einen Seite den Losgeher gegen die Eisenbahnverwaltungen spielt, paktiert mit diesen auf der anderen Seite, und will mit solchen derart anrüchige Geschäfte abschließen, als dies der Ankauf des verkrachten Vereistshauses in Straßhof seitens der Nordbahnverwaltung wäre. Herr Ertl hat nicht gut daran getan, in die Sonne der Wahlbewegung zu gehen. Hat ihn seine dicke Freundschaft mit den Fabrikanten zur Wahlzeit schon genug kompromittiert, die Geschichte des Angebotes an die Nordbahnverwaltung, dieser das verschuldete Vereinshaus in Straßhof zu verkaufen, wird seiner Herrlichkeit als deutschnationaler Eisenbahnersiihrer den letzten Stoß versetzen. eine gründliche Abrechmnig mit dem „Arbeiterkandidaten" krtl. Die Demaskierung des Ertl in seiner eigenen Versammlung in Gloggnitz. Dienstag den 30. Mai hatte Ertl eine öffentliche Wählerversammlung beim Pirner in Gloggnitz einberufen, dort, wo er seinen stärksten Anhang vermutete. Die Arbeiterschaft ließ es sich nicht nehnien, diesen „Arbeiterkandidaten", der von den ärgsten Scharfmachern, vom Verband der industriellen protegiert wird, anzuhören. Der großartige Besuch der Ertlversammluug war für unsere Nationalen eine sehr unangenehme lieber» raschung. Als Einberufer eröffnete Dr. Kudernatfch die Versammlung. Lebhaft protestierte er gegen die Anwesenheit einiger Frauen, die er sehr ungehalten ctit* schnauzte. Ja, ja Herr Doktor! Die politisch rechtlosen Frauen, besonders die Arbeiterinnen, haben sogar ein großes Interesse, wer als Abgeordneter in das Parlament entsendet wird. Wenn die Franen durch den Kapitalismus in allen Berufen als Arbeiterinnen ausgebeutet werden, wenn man ihnen als Mütter durch die unerhörte Teuerungspolittk unerträglichen Kummer um die Ernährung der Kinder bereitet, da wundert sich der Führer unserer „Deutschnationalen", wenn sich auch Frauen an Versammlungen beteiligen. Die Wahl des Präsidiums hatte folgendes Resul-tat: Gemei-nderat Genosse K r ch n a t s ch e k, Vorsitzender, der Deutschnatiouale Dr. K u d e r n a t s ch, Stellvertreter, der Deutschnationale N a v r a t i l, Schriftführer, Genosse Hoskowetz, Stellvertreter. Die _Arbeiter waren so boshaft, durchwegs Wähler ins Präsidium zu wählen, an deren Deutschtum der deutsche Führer Kuder» natsch keinen Anstoß nehmen konnte. Die Wahl des Präsidiums zeigte dem Kandidaten Ertl sofort, welche seiner Programmreden er zu halten, habe. Die Ursache der Auflösung des Parlaments war nach Ertl nicht die Regierung Bienerth, welche dem Hause des allgemeinen Wahlrechts einen Fallstrick um den anderen gelegt hat, auch nicht die Furcht der Deutschbürgerlichen und Christlichsozialen vor den neuen Steuern zur Bedeckung der wahnsinnigen Kriegsrüstungen. Kein Wort sprach Ertl von den bevorstehenden neuen Steuern und von den Militärlasten. Die slawische Obstruktion, verbunden mit den bösen Sozialdemokraten, habe die Auslösung herbeigeführt. Es war köstlich, den Arbeiterkandidaten von Scharfmachergnaden über die Vernichtung^der Sozialversicherungsvorlage jammern zu hören. Sein soziales Programm ist: Die Programmpuukte der Sozialdemokratie mit dem einzigen Unterschied, daß er zu jeder in den Saal nur so hineingeschmetterten Forderung der Arbeiter sein stetes „Aber!" betont. Die Arbeiter ließen mit eiserner Geduld all diese Phrasen iiber sich ergehen. Schüchternen Beifall zollten ihm die bürgerlichen Nationalen, wogegen er von den Arbeitern durchschaut und ausgelacht wurde. Es ergreift nun Dr. Nenner, mit großem Jubel begrüßt, das Wort. In treffenden Worten widerlegte Genosse Renner die verworrenen Ausführungen des Kandidaten Ertl und zerfaserte die Zwiespältigkeit der sogenannten deutschen Arbeiterpartei, welche nt Wahrheit nur unter dem Schutz der Unternehmer gedeihen könne. In einem fast zweistündigem Referat besprach Genosse Dr. Renner die Forderungen der Arbeiter-schast und kam aus den Verrat der deutschen Arbeiterpartei zu sprechen. Blaß und zitternd mußte Herr Ertl dieses Strafgericht über sich ergehen lassen. Als Genosse Dr. Renner nun diese Arbeiterpartei mit dem Fabel-• wesen verglich, welches vorne den Löwenkopf trägt, in der Mitte dem Ziegenbock gleichsieht und als Schlange endigt — aus jedem ersten Satz Ertls klingt die Löwen-'timme der Arbeiterforderungen, mit dem zweiten beginnt das Aber der bürgerlichen Interessen und jeder dritte Satz offenbart die falsche Schlange der Unter' nehmerknechtfchaft — da begann Ertl zu protestieren,-Zum Schluß erklärte Genosse Dr. R e n n e r, an der Ehr« lichkeit und Arbeiterfreundlichkeit des Herrn Erti zweifeln zu müssen; da ergriff der Direktorenliebling mit affenartiger Geschwindigkeit den Bleistift, um dies anzumerken und mit dem Klagen zu drohen. Von stürmischen Beifall unterbrochen, fchloß Genosse Doktor Renner seine Ausführungen mit dem Appell, am 13. Juni mit allen Kräften für die einzige ehrliche 2lr-. beiterpartei, die internationale Sozialdemokratie, ein* zutreten. , rr J Im Namen der Eisenbahner sprach Genosse Adolf, Müller, welcher die schmähliche Haltung der deutschnationalen Arbeiterführer kennzeichnete. In packender Weise unterzog er die Taten des Herrn Ertl einer vernichtenden Kritik und machte die Versammelten aufmerksam, daß Herr Ertl der Obmann dieser Herren ist, welche vön den Unternehmern Geld bekamen. j In scharfen Worten kennzeichnete der Redner das; demagogische Vorgehen des „Arbeiterkandidaten" E r 1: U der am Achten deutschen Eisenbahnertag nach dem Bericht des „Deutschen Eisenbahner", Folge 14/15 vom 20. Mat 1911, dem berüchtigten Scharfmacher, Fabrikanten Dr. von Oberleithner und dem Fabrikantcnsöldling Dr. Licht für ihre bisherige Tätigkeit für die Eisenbahner den Dank ausgesprochen habe, obwohl diese beiden gewesenen Abgeordneten im letzten» Parlament alle Anträge für die Eisenbahner medergej stimmt haben. Dieses Vorgehen des Herrn Ertl set emö Verhöhnung der Ersen bahn er, um so mehr> als selbst der „Deutsche Eisenbahner" in seiner Ausgabe vom 1. Juli 1910 den Verrat der bürgerlichen Abgeord< neten mit folgenden Worten kennzeichnete: j „Wir erheben Klage gegen die deutsch-! bürgerlichen Abgeordneten, das) sie Bienerth unW feine Amtsgenossen lieber haben als ihre im Staatsmteressi? arbeitenden deutschen Volksgenossen. Wir erheben Klage, dah sie für uns nur zu wünschen und nichts zu fordern verstehen. , Und wir fordern daher aufs allernachdruckUchste, 6 afl sie den Beweis erbringen, datz ihre regte« rungsfreundliche Haltung uns nicht u nt u n sere Aussichten betrog. Wenn sie auf anderem Wege, als auf dem der Jntrag stellung vom Eisenbahnminister erreichen künnen, daß unsere Forderungen erfüllt werden, find totr zufrieden. Der Weg ist uns o^chgult'g.^ _ ^ deutschen Abgeordneten wieder aus ihre Politik verweisen, dann möge» sie die deutschen Eisenbahner darüber ausklären. Wir werden es bleiben la,sen. Diese verstehen es, dah man gegen etwas stimmt, was ihnen weniger gebracht hätte, wollen aber dafür dann um so sicherer sein, das; sie das . Mehr" bekommen, dessentwegen man eben gegen das andere gestimmt hat«!. Und diese Sicherung haben die deutschen Eisenbahner heute nicht. Wir werden uns durch diese Aeuherung wieder viele Feinde zuziehen. Wir wissen es. Wir können aber nickt anders. Denn höher als die mit Regierungs kunst erfüllte Politik der deutschen Abgeord neten, an der wir keinen. Anteil haben un». haben wollen, geht uns denn doch die.Politik/ die wir zu vertreten haben, und das «st jene, wein) ^ wirklich den Hunger stillt." j Ein weiterer Beweis für die Verlogenheit dev Partei des Herrn Ertl, die die Gesinnung ihres Fuv rers hinreichend kennzeichnet, ist auch die Tatsache, oav am Achten deutschen Eisenbahnertag der Scharfmacher Dr v. Oberleithner erklärte, auch für die Forderung wegen Schaffung von Maßnahmen gegen das K«r tellwesen zu 'sein, der saubere „Ärbei te freund" aber selbst Mitglied eines K,«r 1611 In ^wuchtigen Hieben geißelte der Redner weites das leichtsinnige und unverantwortliche Vorgehen M „Reichsbuudkoalition" im Vorjahre bei der Sudbahne^ bewegung. Wie tief die Hiebe saßen, bewiesen die Zw» schenrufe einiger deutschnationaler Sudbahnbeamten, 0 meinten, diese Angelegenheit gehöre meist in die ^ sammluug. Der Redner ließ sich aber nicht abhalten un erklärte, mit den Verrätern einmal gründlich Abrechnw'» zu halten. Und so mußten sich die satten Spießer ihrem „Arbeiterkandidaten" Ertl noch manche Wahrheit gefallen lassen, die sie wohl lieber nicht 0c j hört hätten. sagte Genosse Müller dem Ertl ins Gesicht, daß er in der heutigen Versannnt»^ gelogen habe. Denn er habe in seinen Ausführungen klärt, daß die deutschen Sozialdemokraten und insbel»' dere unsere Organisation, die Interessen der deutschen arbeitenden Bevöllerimg deshalb verraten habe, weil wir mit der tschechischen Arbeiterschaft in den Organisationen gemeinsam kämpfen und arbeiten. Und der Reichsbund „Deutscher Eisenbahner", mit Herrn Ertl als Führer, bildet mit den tschechischen und slawischen nationalen Organisationen eine Koalition, wie dies anläßlich der in der letzten Zeit stattgefundenen Bewegungen der Fall war. So straft sich Herr Ertl selber Lügen. Unter brausenden Zustimmungsrufen der Eisen-bahner forderte Genosse Müller dieselben auf, am ,13. Juni Renner zu wählen, als Antwort auf die Schmach, die der deutschen Arbeiterschaft durch die Kandi-datnr des Herrn Ertl bereitet wird. Nun kam wieder Herr Ertl zu Worte, der der-gebens die Anschuldigungen gegen seine Partei zu entkräften suchte. Aus seiner Erwiderung sei einiges er-wähnt, was die organisierte Eisenbahnerschaft für olle Zeiten wird festhalten müssen. Herr Ertl bekannte sich als den Verfasser des bekannten Zuchthansparagraphen, der bekanntlich in einem van den Abgeordneten Kroy, Dr. Weidenhoffer und Dr. Michel mit 22. Juni 1908 ein-gebrachten Eisenbahnergesetzentwurfes enthalten ist und der lautet: „Mit Kerker in der Dauer von einem bis sechs-Monaten wird bestraft: wer vor Ablauf der Ver-tragsfrist zum Lohnkampf aufreizt oder zu diesein verleite t." Von der Versammlung erhielt er den vielhundertstimmigen stürmischen Ruf „Verräter" als richtige Antwort. Auf die Ausführungen des Genossen Dr. Nenner, daß die schwindelhaften Wähleranmeldungen f ü r Herrn Friedman n mit Hilfe „der Zentralstelle der deutschen Arbeitnehmerorganisationen" veranstaltet worden seien, erwiderte Herr Ertl wörtlich folgendes: Die Sache trug sich so zu: Ich saß in Wien in einem Kaffeehause und las die Zeitungen. Da st ü r m t e mein Parteifreund A n f o r g e in das Kaffeehaus und fragte mich, ob ich nicht eine Anzahl von sicheren Leuten wüßte, die man zugunsten Friedmanns, um Bielohlawek zu werfen, in diesem Wahlbezirk an melden könne. Ich fragte nun Ansorge, ob Friedman n Arier sei, worauf Ansorge dies b e-i ahte. Ich luics ihn nun an den Sekretär Alfred Nolunf, der für alle Fälle immer Leute zur Verfügung habe. Ich halte diesen Vorgang weder für ungesetzlich noch für unmoralisch, da sich solche Fälle bei Wahlen öfter ereignet haben. Jetzt weiß inan also, was die Beschäftigung der „deutschen Arbeiterführer" ist. Da ist der Herr A n-sorge, der in der Provinz herumzieht, die Sozialdemo, kraten mit Kot zu bewerfen, weil sie „Arbeiterverräter" seien, und zu dem in Wien der Scharfmacher den Weg findet, wenn er einen Wahlschwindel inszenieren will. Und wenn der Scharfmacher bei ihm war und ihm die Argumente, mit denen ein Scharfmacher einen „deutschen Arbeiterführer" gewinnen kann, vorgeführt hat, st ü r m t der „Arbeiterführer" gleich zn seinem Obersten ins Kaffeehaus. Dieser allererste Führer fragt nun nicht, wer Friedmann ist, was Arbeiter über ihn denken müssen, fragt nicht, ob er ein Scharfmacher ist, ja der deutsche Mann fragt^ gar nicht, ob Friedmann ein „guter Deutscher" ist. (Sicher hat sich Friedmann bis zn seiner Verbindung mit diesen sauberen Deutschnationalen niemals national betätigt, auch nicht im bürgerlichen Sinne.) Herr Ertl will nur wissen, ob Friedmann ein „Arier" sei. Und da zum Glück schon Friedmanns Vater getauft worden ist, ist für Herrn Ertl alles in Ordnung und der oberste Führer der „Deutschen Arbeiterpartei" schickt den Ansorge zum Sekretär N o w a k, der „f ü r a l l e F ä l l e immer Leute zur Verfügung hat". Offenbar sitzen diese „Leute", die die deutschnationalen Arbeiter markieren. nur so herum und warten auf „was sich trefft". Wirklich, eine saubere „Arbeiterpartei"! Als nun Genosse Renner sofort fest stellte, daß Herr Ertl damit selbst die Beweise für die gegen ihn gerichteten Behauptungen lieferte, geriet der gute Manu so in Bestürzung, daß er mitten im Satz abbrach und sich unter dem Gelächter der Versammelten setzte. Genosse Schlesinger entkräftete nun in sachlicher Weise die Ausführungen des Herrn Ertl über die Gewerkschaften und stellte einige grobe Unwahrheiten richtig. In großen Umrissen legte dann Genosse Schlesinger die Aufgaben unserer Gewerkschaften dar und geißelte in scharfer Weise die Streikbrechertaktik der deutschen Arbeitervereine. Diese Hyänen des Schlachtfeldes sind immer dort zu finden, wo wirkliche deutsche Arbeiter um ein größeres Stück Brot im Kampfe stehen. Zum Schlüsse rieb Genosse Dr. Nenner dem Ertl die Gemeinheit, die er an Genossen (Schlemmer begangen hatte, gehörig unter die Nase, worauf folgende Resolution, in der Ertl die Verachtung ausgedrückt und seine Kandidatur entschieden abgelehnt wird, unter stürmischer Zustimmung und mit überwältigender Majorität angenommen wurde: „Die heutige Wählerversammlung findet, das? die sogenannte deutsche Arbeiterkandidatur des Herrn Ertl, welche von Fabrikanten und Kapitalisten offen unter-stützt ltiid inöbesonders von den arbeiterfeindlichsten Scharfmacherverbänden gefördert wird, auf den Betrug der deutschen Arbeiterschaft hinausläuft, und lehnt diese Kandidatur energisch ab!" So erlebte Ertl den Schmerz, daß er in seiner eigenen Versammlung als Verführer der Arbeiter entlarvt wurde. Mißmutig entfernten sich die Bürgerlichen und mancher mochte denken: Dazu haben wir uns den Ertl von den Scharfmachern aufschwatzen lassen, daß er uns von einer Blamage zur anderen schleppt? Wozu haben wir das notwendig gehabt? Mit der Aufforderung, am 13, Juni rot zu wählen, schloß Genosse K r ch n a c e k um halb 2 Uhr morgens die denkwürdige Versammlung. Herr Ertl kann nun den Schluß ziehen, daß die deutschen Arbeiter sich nicht von Leuten seines Schlages ködern lassen, sonder» an der Kandidatur des Genossen Dr. Renner festhalten und demselben zum Siege zu verhelfen, alles aufbieten werden. Aus den Kreisen der Berschub-versonals. Wenn man die Nachweise über die Verunglückungen unter dem Verschnbpersonal der österreichischen Eisenbahnen etwas verfolgt und weiß, welchen Umständen diese zu danken find, würde man nicht wundernehmen, wenn die österreichischen Bahnverwaltungen eines schönen Tages ohne das Verschnbpersonal dastehen würden. Man lernt förmlich das Gruseln, wen» man dieser Sache mehr Aufmerksamkeit widmet. Jeden Augenblick liest man in den Zeitungen, daß in dieser oder jener Station am soundsovielten ein Verschieber oder ein Oberverschieber überfahren wurde, daß diesem der Kopf vom Rumpfe getrennt oder der Körper förmlich zerfleischt wurde, daß einem solchen Bediensteten ein Arm, ei» Fuß oder beides abgeführt wurde, daß er sofort auf der Stelle getötet oder für ewige Zeiten znm Krüppel gemacht wurde u. f. w. Kleinere Unfälle, welche nur eine kürzere oder längere Dienstuntauglichkeit herbeiführen, erregen wegen ihrer Häufigkeit nicht einmal besonderes Aufsehen. Wenn wir etwas näher auf diese Unfälle eingehen, finden wir die eigentlichen Ursachen dieser vielen Verunglückungen, die zurückzuführen sind auf den Personalmangel, die Antreiberei bei der Arbeit, den Platzmangel, die ungenügende Beleuchtung oder gänzliches Fehlen einer solchen k. :c. Es steht fest, daß Jahr für Jahr der Verkehr steigt. Hierdurch wären ja auch schon die Bahnverwaltungen gezwungen, mehrere Verschubstationen zu vergrößern, und zwar in ziemlich bedeutendem Umfange. Man ist hierbei jedoch der Anschauung, daß dies schon genügt, daß das Personal nicht dementsprechend vermehrt werden muß, sondern daß es erst dann vermehrt werden muß, und da mich nur in ganz ungenügender Weise, wenn schon so viel Materialschaden an Wägen und anderem Material verursacht ist, daß die nötige Personalvermehrung mit diesen Kosten auf einige Jahre hindurch schon gedeckt wäre. Durch diesen Personalmangel kommt cs dann des öfteren vor, daß ein Verschieber auf mehreren Seiten zugleich in Anspruch genommen wird. Der Ober. Verschieber soll in einer Person alles zugleich sein und> das Endresultat hieraus sind Verunglückungen. Dies war auch am 23. April 1. I. am Matzlei nsdorfer Bahnhof der Fall, wo der verunglückte Oberverschieber auch alles in einer Person verrichten sollte: das Aushängen, die nötige Verständigung der Lokomotivführer durch Signale, die Beachtung der richtigen Wechselstellung u. s. w. Die übrigen Verschieber, welche bei den abgerollten Wagen beschäftigt waren, waren so weit von der Unglücksstelle entfernt, daß sie nicht einmal sehen konnten, auf welche Art dies geschah. Dem Oberver-schieber tut setzt wohl nichts mehr wehe, aber wie ftekit es um die Hinterbliebenen? Hätte dieser Oberverschieber einen Kuppler zur Verfügung gehabt, so hätte er außer-halb der Wagen dein Lokomotivführer das nötige Signal geben können und das Unglück wäre sicher nicht eingetreten. So verhält es sich mit allen Unfällen, welche auf das Sparsysteni zurückzuführeii sind. Man spart aus Kosten des Lebens und auf Kosten der Gesundheit der Verschieber, denn die armen Teufel vom Verschnbperso-nal selbst sind ja nicht teuer. Nun müssen wir aber den Bahngewaltigen vor Augen halten, daß das Verschnbpersonal ans die Dauer nicht gewillt ist, seine geraden Glieder ohneweiteres auf den Markt zu tragen. Dieses ist schon auf allen Ecken und Enden bittlich geworden, und es hat wiederholt die Bahnverwaltungeii auf diverse Uebelstände aufmerksam gemacht und um Abhilfe ersucht. Besonders, daß das Verschnbpersonal ans das Allernotwendigste vermehrt werde, da es ja vorkomint, daß in manchen Stationen oft zeitweise mit einer Lokomotive nur zwei Mann, ja sogar nur ein Mann mit mehreren Waggons allein Verschieben müsse. Selbstverständlich müssen in solchen Fällen die Verschubinstrnktionen auf das gröblichste übertreten werden, um den Verkehr aufrecht zu erhalten. Da nütze n a lt ch neu aufgestellte I it st r u k-t i o n e n nichts. Solange kein Unglück geschieht, sehen nicht nur die Vorgesetzten der eigenen Station selbst, sondern auch Direktionsorgane ganz ruhig zu. Aber wenn etwas geschehen ist, dann kommen die Paragraphenreiter einher und ein Schuldiger wird dort gesunden, wo er nicht ist. Denn würden sie den Schuldigen suchen, wo er zn finden ist, so müßten sie ihn bei der Bahnverwaltung selbst suchen. Eine auf folchc Art znm Schuldigen gestempelten Bediensteten stehen dann oft sehr empfindliche Strafe» in Aussicht, was selbstverständlich wieder die Familie büßen muß. Wenn inan glaubt, daß das Verschubpersonal so großartig bezahlt ist, daß es solche Strafen im Haushalt nicht empfindet, täuscht man sich sehr. Das Verschilfe-Personal leidet Not und Elend dort, wo die Frau nicht mehr verdient, als der Mann. Deshalb hat sich auch das Verschnbpersonal schon des öfteren an die Bahnverwaltung gewendet, um in irgendeiner Form eine Aufbesserung zu bekommen und trotzdem die Bahnverwaltung ein sieht, daß das Verschubpersonal sehr schlecht gestellt Feuilleton. Wie der Herr Pfarrer von Hinterbach einen Sozialdemokraten gewählt hat. (Eine Wahlgeschichte von Franz Christop H.) Die Wogen dcS tobenden Wahlkampfes in der großen Welt draußen, sie drangen in ihren letzten Ausläufern auch in das bergstille Dörflern Hinterba ch. Hierbei begab es sich, daß in dein sonst so friedlichen Orte sich ein Vorfall ereignete, der manch frommes Chriftcnherz heute noch, wo schon lange Gras über die Geschick» gewachsen ist, in höherer Erregung schlagen macht. Jedoch, hier habe ich als gewissenhafter Chroniker einfach die Tatsachen zu berichten und fange also an. Hinterbach ist ein in einem stillen Seitental unserer ewig schönen Voralpen schmuck und schlicht gebettetes Dörfchen, dessen wenige hundert Einwohner ansonsten recht friedvoll alldort ihr kleines Dasein vollenden. Etliche zwanzig Bauern, mehr als doppelt soviel Häusler und Kcuschlcr, die paar notwendigen Handwerker und Geschäftsleute und ein paar Dutzend in einer Holzschleiferei beschäftigte Arbeiter, das ist ungefähr die soziale Struktur von Hinterbach. Auch eine Station der Lokalbahn befindet sich zu Hinterbach und auf dieser war als Schranken-, Weichen-, Strecken-wächter rc. der Held unserer Geschichte bedienftct, den ich also-ßleich mir vorzustellen erlaube. Also bitte. Wenn man das „Bähnle" verlassend, auf der schmalen Straße, die in das Dorf führt, das Geleise übersetzt, dann »ekommt jeder Einheimische und jeder Fremde totsicher aus dem Mund eines alten, stets freundlich lächelnden Mannes in der blauen Eifenbahnerbluse ein recht bieder-herzliches ..Grüatz Gott!" zum Willkomm in Hinterbach geboten. Den Aremden deutet der alte Mann auch meist mit einer freundlichen Handbewegung nach dem roten Zwiebel des Kirchturms» der aus dem Grün der Hügel grell hervorlugt und sagt hierbei treuherzig: „3' selm is z' Hinterba—h!" Dieser freundliche Alte ist aber niemand geringerer als der Vitus Feiertet», der Mann, dessen Handeln und Wollen in Unserer schlichten Historie eine so große Rolle spielen soll. Wer das schmale Dorssträtzlein sürbaß wandert, kommt tach wenigen Minuten, an blühenden Hecken und Gärtlern botbei, auf den „Hauptplatz" des Dörfleins. Allhier sieht das «uge nebst einigen stattlichen Bauernhöfen, dem kleinen Kirch- lein, einem noch kleineren Schulhäuslein und einem großen Wirtshaus annoch den Sitz der „geistlichen" und „weltlichen" Behörden von Hinterbach. Ein halbverfallenes Blechschild, knapp neben der großen Wirtsbaustafel, zeigt uns an, daß das löbliche „Bürgermeisteramt" im Gasthof „zum blauen Schwan" seinen Sitz hat, und wer Bescheid will, vermag wissen, daß der „Schwanawirt" recte „Abersamer-Franz" mit ebensoviel Würde als Herablassung das Amt eines Ortsober-hauptes und leiblichen Nährvaters der Gemeinde in seiner gewichtigen Person vereinigt. Dem Wirtshaus gegenüber, eng an das Kirchlein geschmiegt, befindet sich der Sitz der „geistlichen" Behörde — der Psarrhof. Steinstufen, mit einem Holzgeländer versehen, das nun von üppigem wilden Wein umgrünt ist, führen zur Tür des pfarrherrlichen „Vidum". Auf einem Postament des Maucrgesimses steht ein „heiliger Florian" mit einem stets schwungbereiten Wasserkübel, indessen Höhlung jedoch zurzeit ganz ketzerische Spatzen ein Nestlern für ihre unbotmäßige Brut placiert hatten. Ein Glockenstrang neben der Tür stellt die Verbindung der Außenwelt mit dem Innersten des pfarrherrlichen Allerheiligsten dar. An diesem scblichten Läutewerk ist wohl schon manch ein „Hinterbacher" oder gar eine „Hinterbacherin" zagend gehangen, mit schwerem Gewissen beladen, vor dem Hirtengrimm des „Herrn Pfarr" im Geiste schon machtiglich erzitternd. Denn dieses muß sogleich vermerkt werden: Rupert Fellhuber, der Seelenhirt von Hinterbach, gehörte zu den Knechten Gottes, so ihr Amt sehr strenge nehmen und der mit den kleineren und größeren Sündern von Hinterbach gar männiglich ins Gericht ging. Allgemein sagten daher auch die guten Hinterbacher von ihrem Seelenhirte», er sei „ein Scharfer". Ganz Eingeweihte bebaupten dahingegen allerdings, der hochwürdige Herr wäre eigentlich lange nicht so strenge und würde sich weit „kamoder" erweisen, insofern nicht im Innern des pfarrherrlichen „Vidums" eine gar fromme, aber äußerst rechthaberische christliche Jungsrau das Szepter führen würde; des Pfarr-Herrn leibliche Beraterin und Pflegerin, die ehrsame A p o l l o n i a M nckensch n a b e l. Jungfrau Apollonia war 15 Jahre Wirtschafterin bei dem Herrn Obersten Theodor Abprotzer und hatte hier gelernt, strenges Regiment zn führen. Es geht in Hinterbach und Umgebung die Sage, daß vor besagter Apollonia Muckenschnabel nicht nur pflichtgemäß alle Hinterbacher, junge und alte, sondern sogar der Herr Kreis-dcchant, der hochwürdige Dompsarrer und Reichsratsabgeordnete des Kreises, Monsignore Simon Düchel moser. einen ganz deutlichen Respekt haben. Nnnmehr aber kann der Chronist darangihcn, die Ereignisse abzuspinnen, Also wie gesagt, in das sonst so friedlich-stille Hinter-bach warf die stürmische Wahlbewegung einige Wellen. Die Arbeiter der Holzschleiferei, im Dorf kurz die „Schleifer" genannt, hatten im Verein mit den paar Eisenbahnern beschlossen, in Hinterbach eine sozialdemokratische Versammlung abzuhalten. Dieses Vorhaben gaben sie der „geehrten Wählerschaft" von Hinterbach und Umgebung durch grellrote Plakate bekannt, und bald war die sonntägige Versammlung, die im „blauen Schwan" stattfinden sollte, das Tagesgespräch. Jeder nahm nach seinem Dafürhalten dazu Stellung. Die Bauern schimpften über die „Schleifer" und „Bahnler" (Eisenbahner), die nun ihnen, den . recht- und erb-gesessenen Einwohnern von Hinterbach, die „väterliche Scholle streitig machen wollen" — diesen Ausdruck batten sie vom „Mesner-Taverl". und der mußte als „kirchliche Person" wissen, wie cs mit der Wahrheit beschaffen sei —; die Kcuschlcr und Häusler tuschelten und wispelten und sprachen davon, sich den Redner in der Versammlung anzuhören. Der Herr Pfarrer aber warf am Donnerstag vor der Versammlung, als ihm das frcvlerische Beginnen seiner Schäslein beim Stammtisch im „blauen Schwan" mitgeteilt wnrde, auf seine Tischgenossen recht mißtrauische Blicke. Er traute dem Landfrieden nicht recht. Da war gleich der Förster, der war ja in den Augen des Hochwürdigen doch nichts anderes denn ein ..flucherischer Heide", der nie in die Kirche ging. Angeblich weil die feuchte Kirchenlnft feiner Gicht schade. Aber der Fellhuber kennt seine Pappenheimer. Und wäre in dem armseligen Dörflern nur ein „Vierter" zum Tarocken auszubringen, der „grüne Heide" läge bald aus der Tafelrunde draußen. Dann bitte: der Lehrer!? Was war das für ein Mensch. Verdächtig. Einfach sehr verdächtig. Trägt Brillen, liest eine liberale Zeitung und grüßt alle Leute im Dorf, selbst den letzten Knecht, freundlicher als die ebrsame Haushälterin Seiner Hochwürden, die Jungfrau Apollonia. Also kurz — ein Umstürzler. In solcher Gesellschaft wnrde dem Herrn Pfarrer ungemütlich und bei so stürmischen Zeiten, wo der Antichrist vor den Toren steht, heißt cs aus der Hut fein. Ohne die übliche Tarockpartie zu machen, machte sich der besorgte Seelenhirt auf die Socken, um seine stille Häuslichkeit Derzeitig auszusuchen. Vor dem Schlafengehen fyittc er noch eine längere Unterredung mit der ehrsamen Apollonia Mucken»/ schuabel, der auch der Mesner-Laverl beiwohnte. ES wurde der Einbruch..der,kirchenfeindlichen Asozial-- ist, gibt sie nichts her, angeblich weil kein Geld vorband-deu ist. O, d i e s e v c r f l u ch t e n Dreadnoughts! Auch bezüglich Gewährung der anderthalbfachen Dienstzeitanrechnung bei Bemessung der Provision, die das Fahrpersonal bereits schon längst hat, hat sich das Verschubpersonal schon an die Bahnverlvaltung gewendet. Jedoch ist diese nur bei tcilweiser Versprechung bis heute verblieben. Sogar eine ablehnende Haltung hat das k. k. Eiseubahnniinisteriuin hierzu schon eingenommen, und als Herr W r b a noch k. k. Eisenbahn-minister war, erklärte er einer Deputation, daß der Vcr-schnbdicnst nicht so schwer sei, wie der des Jahrpersonals. Er war wahrscheinlich noch nie Verschieber, sonst hätte er Zanders gesprochen. Warum gibt man dann nie einen Verschieber strafweise zum Fahrdienst, wenn dieser letztere Dienst schwerer ist? Warum wacht man dies nur umgekehrt, indem man vom Fahrdienst Leute strafweise j3um Verschubdienst gibt? Ein Verschieber würde eine strafweise Versetzung zum Fahrdienst sehr gerne an-jnehmen, wenn gleich dieser schwerer sein sollte. I Man kümmert sich aber auch gar nicht, ob ein Kondukteur, wenn er strafweise zum Verschubdicnst versetzt wird, hierzu körperlich tauglich ist oder nicht. Siehe den Fall Hosbauer. Obwohl Herr Dr. B e r n st e i n ausdrücklich erklärte, Hosbauer sei zum Verschubdienst nicht verwendbar, stellte sich Herr Staatsbahndirektor Kolisko auf den Justameutstandpunkt: Hofbauer muß zum Verschub, damit der Gerechtigkeit Genüge geschaffen ist. Nun ist der Gerechtigkeit' und Herrn Staats-bahndircktor Kolisko genug geschaffen, Hofbauer ist tot. Dann möchten wir fragen, worum es keinen Verschieber in Pension gibt, welcher 35 Dienstjahre beim Verschubdienst zurückgelegt hat? Weil es überhaupt keinen Menschen gibt, welcher imstande ist, 35 Jahre zu verschieben. Entweder ivird er früher zu Tode oder zum Krüppel gerädert, oder er zieht sich durch den anstrengenden, ihn jeder Witterung aussetzenden Dienst eine Krankheit zu, welche ihm den Verschubdienst unmöglich macht. Wir erklären hier mit vollster Berechtigung: D e r V e rs ch u b d i e n st i st e i n e r d e r s ch w e r st e n D i en ste auf den Eisenbahnen. Daher es nur recht und billig wäre, für das Verschubpersonal die anderthalbfache Dienst-s e i t z u g e lv ä h r e n. Es ist kein Wunder, daß man im „Eisenbahner" in letzter Zeit sehr ost von aufgeregten Verschubpersonal-versammlungen liest, wenn sich die Bahnverwaltung zu den allerdxiugendsten Forderungen des Verschubperso-nals ganz ablehnend verhält. Die Herren von der Bahnverwaltung sollen nur den Verschubdienst in Wirklichkeit einmal versuchen, wenn sie ihn nicht kennen. Sie sollen einmal von den mit größter Geschwindigkeit rollenden Wagen auf- oder abspringen, sollen einmal von in ziemlicher Bewegung befindlichen Zugteilen unter den Puffern herauskriechen, dann werden sie schon wissen, was verschieben heißt, wenn man den Verkehr aufrecht» erhalten will. Die Herren sehen beit Verschubdicnst immer nur von der Ferne an und glauben, die Verschieber laufen und springen nur aus llcbermnt so herum. | Versieht das Verschubpersonal den Dienst nicht in oben geschilderter Weise und nach der Instruktion, wie ihn nämlich die Herren von der Bahnverwaltung kennen, dann wird es mit der Arbeit nicht fertig, der Verkehr stockt und es heißt: „passive Resistenz". Das Verschub-pcrsonal muß überhaupt gegen die Auffassung protestieren, daß es „Resistenz" betreibt, w e u n e s V o r-schrift e n einhäIt. Es ist doch kein W i d e r st a n d, jtoemt erteilte Vorschriften befolgt werden. Daß bei [Befolgung dieser Vorschriften der Verkehr nicht aufrecht» jerhalten werden könnte, daran ist doch das Verschub-ipersonal nicht schuld. Wir wollen das k. k. Eisenbahnministerium neuer» Dings auf die dringendsten Forderungen des Vorschub» Personals aufmerksam machen: Es sind das die anderthalbfache Anrechnung der Dienstzeit bei der PensionS-bemessung, die monatliche Zulage von 24 Kr., die Vermehrung des Verschubpersonals und Normierung der nötigen Platzmeisterposten, damit für jede ständige Ver-schubpartie ein derartiger Posten normiert ist. Dabei sollen jedoch nicht Bedienstete aus anderen Dienstzwcigen auf diese Posten berufen werden. Gegen ein solches Vorgehen muß das Verschubpersonal entschiedenst protestieren, da doch der Verschieber lange genug warten muß, bis endlich ein solcher Posten frei wird. Das Verschubpersonal will nicht unter allen Umständen mit seiner Bahnverlvaltung einen Kampf führen. Bei einer derartigen Haltung des Eisenbahn-Ministeriums aber gegenüber den Forderungen des Verschubpersonals wird ein Kampf nahezu unvermeidlich und die Verantwortung hierfür würde das Eisenbahnministerium tragen. Wir ersuchen das Verschubpersonal, Mann für Mann in die allgemeine Organisation einzu-treten und sich nicht durch diverse andere Vereine, wie christlichsoziale und deutschnationale zersplittern zu lassen, damit wir bei einem eventuellen Kampf um unsere gerechten Forderungen geschlossen und geeinigt dastehen. Dann werden wir unsere Forderungen nicht nur immer auf dem Papier stehen haben, sondern wir werden auch im Kampf um diese siegen. A u f, K o I l e g e n! Hinein in die allgemeine Organisation! Sie LohmegilHermlS bei der Böhmischen Rordbahn. Infolge der gewaltigen Erregung, welche das Werkstätten- und Heizhauspersonal der k. k. B. N. B. bei Bekamt twerden der seit länger als Jahresfrist erwarteten und nun endlich erfolgten Lohnaufbesserung, welche einen förmlichen Hohn aus die von diesem Personal geforderte Lohnregulierung bedeutet, ergriffen hatte, sahen sich die Vertrauensmänner gezwungen, eine Protestversammlung in Böhmisch - Leipa cinzuberufen, welche am 2. Juni, um 6 Uhr abends, unter dem Vorsitz des Genossen Knöchel im Gasthof „zur Stadt Karlsbad" tagte und ciiute massenhaften Besuch aufwies. Die Heizhäuser Bodenbach und Tetschen hatten Delegierte und dasSekrctariat in Prag den Genossen 58 u ch a r als Referenten entsendet. Die Zentrale hatte brieflich Informationen zugeschickt, welche den Versammelten zur Kenntnis gebracht wurden. Das Personalkommissionsinitglied Genosse^ Z i n k e berichtet eingangs kurz über die gegenwärtige Situation und gibt die von- der Werkstättenleitung mitgeteilten Zugeständnisse bekannt, welche darin gipfeln, daß der Lohn der Professionisten täglich um 20 H. und der Taglohn der Hilfsarbeiter um 10 H. mit Rückwirkung vom 1. Jänner 1911 aufgebesscrt werden soll, was einen gewaltigen Sturm der Entrüstung hervorrief. Genosse Sucher referierte sodann in ausführlicher Weise über den Gang der Aktion feit der Verstaatlichung im Jahre 1909, und stellt die ebenfalls im gegenwärtigen Zeitpunkt erflossenen Zugeständnisse an die Arbeiter und Professionisten der St. E. G. und Oe. N. W. B. in eine Parallele, wobei er erklärt, daß auch diese, trotz der weitgehenderen Zugeständnisse nicht zufrieden sind und sich ebenfalls zur selben Stunde mit den Bediensteten der B. N. B. zu einer Protestver-saminlung in Prag zusammenfinden. In der gegenwärtigen Situation kann eben nur einen festen Zusammenschluß und eine gute Organisation etwas erreicht und die Bahnverwaltung sowie dgs Eisenbahnministerium zu weiteren Zugeständnissen bewegt werden, was die Versammelten beherzigen mögen. Nach dem äußerst beifällig aufgenommenen Re- ferat, wurde eine sehr erregte Debatte abgeführt, woran sich viele Werkstättenarbeiter beteiligten und gegen die Zumutung der Verwaltung auf das schärfste protestiert wurde. Nachdem noch der Protest der Heizhäuser Bodenbach und Tetschen, durch die Delegierten ausgesprochen wurde, einigten sich die Versammelten auf folgende Entschließung, welche einstimmige Annahme fand. Die Resolution lautet: Die heute in Böhmisch-Leipa versammelten Arbeiter und Professionisten der Werkstätten und Heizhäuser Böhmisch-Leipa, Bodenbach und Tetschen protestieren ganz entschieden gegen die gegenwärtig erfolgende Lohnaufbesserung, indem dieselbe nicht im entferntesten als zufriedenstellend bezeichnet werden kann und nicht das geringste Entgegenkommen auf die geforderte und in die Personalkommission vertretene und begutachtete Lohnregulierung bedeutet. Die Versammelten finden die Stellungnahme der k. k. Direktion für die B. N. B. deshalb ganz unbegreiflich, weil zum gleichen Zeitpunkt die Lohnregulierung bei dem zuletzt crstaatlichten Bahnen in ganz anderem Sinne und mit bedeutend höheren Anfangslöhncn erfolgte. Die Versammelten betrachten deshalb diese minimale Lohnaufbesserung nur als eine vorläufige Abschlagszahlung, und beharren nach wie vor, auf der geforderten Lohnregu-lierung, analog dem k. k. Staatsbahnen mit entsprechenden Anfangslöhncn und einer festgesetzten Automatik. Die Versammelten protestieren mit aller Entschiedenheit dagegen noch weiter als k. k. Statsbahner zweiter Güte behandelt zu werden und geben sich das Gelöbnis nicht früher zu ruhen, bis ihnen die Lohnregulierung nach dem Muster der k. k. Staatsbahn zuteil wird und sie in das rechtmäßige Verhältnis der k. k. Statsbahnen auch nach dieser Seite hin eingereiht sind. Da die Geduld der Professionisten und Arbeiter durch die lange Verschleppung ohnedies schon auf eine harte Probe gestellt wurde, erwarten dieselben nun endlich eine ehe-baldigste Erledigung ihrer Wünsche, indem zur Genüge gekennzeichnetem Sinne." Nach erfolgter Annahme der Resolution wurde weiter beschlossen, am Donnerstag den 8. Juni 191 eine Deputation zur Direktion zu entsenden, welche den Standpunkt der Arbeiter und Professionisten dort nochmals zum Ausdruck bringen soll. Als Deputatiansmit-glieder wurden einstimmig die Genossen A. Micke und I. Zink e gewählt, von Bodenbach-Tetschen und Kralup soll je ein Mann hierzu delegiert werden. Wenn es die Notwendigkeit ergibt, soll diese Deputation auch im Eisenbahnministerium vorsprechen. Nach einem kräftigen Schlußwort von seiten des Genossen K n ö ch e I, wurde die imposante Versammlung geschlossen. Ein jeder Teilnehmer hatte wohl das Gefühl, daß wir vor der Lösung einer schwierigen Aufgabe stehen, welche einen geschlossen solidarischen Vorgang erfordert und eine gute Organisation zur Voraussetzung haben muß und es steht zu erwarten, daß die Werk-stättenarbeiter das nach dieser Richtung hin versäumte ganz gewiß nachholen werden. Zar neue Lohmegulutiv für die Arbeiter derötaatreisenbahngesellschnft. Nach langem Zuwarten und nach vielen Urgenzen haben die Arbeiter der St. E. G. endlich jene Einrei-hungsgrundsätze in einem Lohnregnlativ erhalten, welches zugestandenermaßen die Arbeiter der St. E. G. jenen der k. k. Staatsbahnen gleichstellen sollen und für die sich unsere Organisation vom Anbeginn mit aller Kraft eingesetzt hatte. Obwohl schon am 1. Jänner die normale Lohnvorrückung fällig war, hatte es selbst im April noch nicht den Anschein, daß mit dem Lohu- dcmokratcn in den stillen Bergfrieden von Hintcrbach besprochen und sowohl der Herr Pfarrer als verantwortlicher .Seelenhirt, als die ehrsame Muckenschnabel in ihrer Eigenschaft als „Präsidentin" des Vereines „Katholischer Frauen und Mädchen", als auch nicht minder der „Mcsner-Taverl" in Ansehung seiner Würde als Obmann des „Wallfahrer. Vereines zu Ehren des heiligen Pcregrini" kamen dahin über-ein, ein feierliches Gelöbnis zur Abwehr aufzurichtcn und in geeigneter Weise die Hinterbachcr vor der erschrecklichen Not junb Gefahr, die ihnen drohte, zu warnen. Der „Mesncr-Taverl" übernahm diese Mission für die Männer, die gute Muckenschnabel für die Weiber und der Herr Pfarrer wollte am Sonntag von der Kanzel herab noch ein übriges tun. In dieser gewitterschwülen Stimmung kam der gefürchtete Sonntag heran. Beim PormittagsgottcSdienst war das kleine Kirchlein gestopft voll und alles wartete gespannt auf die Predigt. Große Ereignisse werfen bekanntlich ihre Schatten voraus und die guten Hinterbachcr füllten sich in ihren Erwartungen nicht getäuscht sehen. Seufzend Hub der 'Herr Pfarrer mit dem Evangelium an, in welchem von den Wölfen die Rede ist, die in Schafspelzen hcrumgehcn, um die christlichen Schäfchen zu zerreißen. Allmählich kam der Prediger auf weltlichere Dinge zu sprechen. Er verwies auf die nachmittägige Versammlung und entwarf nun in kräftigem, schwungvollem Kapuzincrton ein gar gruseliges Bild von den Feinden des Christentums, die in christliche Stätten, beispiel-mäßig allhier, entbrechen, lediglich zu dem Zweck, um dem Teufel auch aus den Reihen der armen Hinterbachcr manch einen Braten in die Hölle zu liefern. Je hitziger der Herr Pfarrer wurde, um so heftiger schlug er in die geweihte Kanzel ein, so daß der „Müller-Simon" recte „Bachsimmerl" von diesem Gepolter erschreckt, aus seinem stillen Schlummer auffuhr und die vorwurfsvolle Rede tat: „Nit amal mehr in der Kirch'n hat mcr fein Schlaf, [bei die vafluacht'n Zeiten!" Als nunmehr der erregte Seclcnhirt atemlos und ^schweißtriefend geendet und die fromme Gemeinde ihr übliches [„Vergelt's Gott!" gesagt hatte, war es für alle Bauern klar, !daß am Nachmittag bei der Versammlung etwas gegen den p,Antichrist" geschehen mußte. Was? Das wußten sie nun vor [läufig freilich selber nicht. Aber der „Mesner-Tavcrl" schlüpfte zwischen den vor er Kirche stehenden Bauern umher und wisperte und tuschelte tut ihnen, daß es eine Art hatte. Die Bauern nickten, sogen n ihren Pfeifen und begaben sich in das Wirtshaus, allwo tbi sie vorläufig auf ihr heißes Gemüt etwas Wein aufgossen. So die „Manncrleut". Auch die „Weiberleut" begaben sich, nachdem sic vor hem Pfarrhause ein Weilchen mit der ehrsamen Jungfrau Apollonia geschwätzt hatten, auf den Heimweg. Bekreuzten sich, als sic an den roten Teufelsplakaten vorübergingen und richteten zu Hause die Schüsseln zum Mittagessen. Die Versammlung am Nachmittag war gesteckt voll, und der „Schwanawirt" konstatierte zufrieden lächelnd, daß bei der herrschenden Hitze der Durst auch nicht „ohne" sei. Anfangs ging alles ganz gemütlich. Der Redner, ein stiller, ernster Mann, mit freundlichen Manieren, wußte mit einer schlichten Beredsamkeit die Worte recht verständig zu setzen. Die Arbeiter riefen „Bravo!" Die Häusler nickten bedächtig mit dem Kopf und schienen zuzustimmen. Da kreischte plötzlich die schrille Stimme des „Mesner-labert" im lauten Vorbetcrton dazwischen: „He! Manncrleut, segt cs denn nit den Wolf ihn Schafspölze. Han? Sein mir denn keine Chr... r... risten? Grüaß'n cppa dö Schlci-ferlcut und dö Bahnlcr die gnä' Frcut’n Apallonia?!" Daraufhin erhob sich ein tosender Lärm und die so schön angefangcnc Versammlung endete mit einer wüsten Rauferei. Solches war nun gegen die Hinterbachcr Weltordnung. Nach dieser wurde lediglich am „Kirta" gerauft. Bauernregeln darf man aber nicht ungestraft umgehen, und gar bald spürten die „Schleifer" und die „Bahnlcr" die Mache für die Unbill, so sie den christlichen .Hinterbachern angetan. Als des Vitus Feicrlein Ehefrau am Montag zur Schachcnbäuerin um die gewöhnte Morgenmilch kam, bekam sie zwar eine bissige Rede, aber keine Milch. Voll sittlicher Entrüstung erklärte die kugelrunde Schachenbäuerin dem alten Weiblein, daß sie, die Bäuerin von der Edclschachcn, als christliches Eheweib eines Hinterbachcr „Kirchenvadern" keine gottlosen Geschäftsverbindungen unterhalten wolle, und daß insonderheit ihre Kühe nur „christliche" Milch gäben und nicht etwa eine „heidnische". Außerdem koste die Milch von heute ab um 2 Kreuzer mehr das Liter. Wem cs nicht recht sei, der möge sich die Milch bei den „Heiden" besorgen. Dieses und Aehnlichcs sprach die erboste Schachenbäuerin. Betroffen und weinend zog die Feicrlein heim, dem Vitus hiervon Stunde bringend. Der Vitus machte gerade die Schranken zu, als seine Ehehälfte ihm von der Bäuerin Rede berichtete. Eine kleine Weile horchte er auf, zog ein bißchen seine alte Stirne in große Falten, dann aber lächelte er und murmelte etwas Unverständliches in den eisgrauen Schnauzbart. Es war gut, daß der Wahltag schon da war, denn die Aufregung in dem stillen Dörflein war schon recht bedenklich gewachsen. Zwischen den sonst so friedlichen Leuteln begann der Haß aufzusteigen, wie an einem Hcrbstmorgen im Schachen draußen der Nebel von den feuchten Wiesen. Am Wahltag, einem sonnig-tvarmen Maientag. ging cs zeitlich am Vormittag recht lebhaft zu. Das „Wahllokal" war im Wirtshaus „zum blauen Schwan" aufgeschlagcn. Im Extrastübcrl stand auf einem Tisch der große Suppentopf der „Schwanawirtin", die „Wahlurne". Hintcrhalb saßen, mit wichtigen Mienen im Antlitz, die Herren von der „Gmoa" als „Wahlkommission". Vor dem Wahllokal hatten sich die Arbeiter angesammelt und besprachen in heftigen Worten die Vor-gänge vom Sonntag. Der „Mcsner-Xaverl" rannte wie eine abgeschossene Flintenkugcl von einem Bauernhaus zu ändern, um die „christlichen Wähler" für den „christlichen" Kandidaten, den hochwürdigsten Herrn Kreisdcchantcn. Simon Dachel-moscc zur Wahl zu bringen. Die Arbeiter hatten auf ihren Stimmzettel au-snahmS-loS den Namen des sozialdemokratischen Kandidaten geschieben, und sahen nun mit finsteren Mienen den zur Wahl eilenden Bauern nach. Der Vitus Feicrlein stand bei ihnen und sprach ihnen in heiteren Worten Trost zu. Seinen sozialdemokratischen Stimmzettel hatte er im Aermclaufschlag seines Mantels stecken, denn er kam eben vom Nachtdienst. Plötzlich kam Bewegung in das Häuflein. Vom Pfarrhof herüber kam breitspurig und hastig der Herr Pfarrer auf das Wahllokal zuge-schritten. Hochwürden perlte der Schweiß in hellen Tropfen von der Stirn, denn erstens meinte es die liebe Maisonn.e gar zu gut und zweitens hatte Herr Rupert Fcllhuber eben ein reichliches Gabelfrühstück genossen. Knapp vor der Tür des Extrastübcrls, dem Wahllokal, begrüßte den Herrn Pfarrer mit einem tiefen Bückling der Wirt und machte ihm dienstfertig die Tür zum Wahllokal auf. Da wollte offenbar der hochwürdige Herr sein schwitzendes Gesicht abwischen und entnahm der Rückentasche des schwarzen Gehrockes mit einem energischen Griff ein riesiges, rotblaues Schnupftuch. Bei diesem Beginnen fiel aus der Tasche des Pfarrers der säuberlich zusammengefaltete Stimm« ßcitcl. Da nun stürzte Vitus Feierlein rasch darauf zu, hob ihn auf und vertauschte ihn, ehe noch Pfarrer und Wirt etwas d«von merken konnten, blitzschnell mit seinem eigenen Stimmzettel, den er nun dem ahnungslosen Scelenhirten, ruhig, alS ob gar nichts geschehen wäre, mit den freundlichen Worte» N>. 17 Seite 5 regulativ herausgerückr werde und cs mutzte erst eine große, allgemeine Erregung der Arbeiterschaft Platz greifen, um das Lohnregulativ, das angeblich zur Finanzierung im Finanzministerium lag, durchzusetzen. Zwei Deputationen mußten vorsprechen, es mußte eine große Versammlung in Wien am 24. April tagen und Genosse Tomschtk mußte sowohl bei der Direktion der St. E. G. als auch im Eisenbahnrninisterium intervenieren, um eine Beschleunigung in dieser Angelegenheit herbeizuführen, bis endlich am 6. Mai 1911 die Regulierung durch das mit Kurrende 130 veröffentlichte Regulativ eintrat.. Wenn sich nun auch die Prinzipien dieses 9to gulativs mit den von uns vertretenen insoweit decken, als die Regulierung einheitlich von der Direktion aus erfolgte, als die Grundlöhne für jeden Ort und jede Kategorie fest bestimmt wurden, als die automatische Vor-rückung eingeführt und das Dienstalter bei der Lohn-regulierung berücksichtigt wurde, weist das Regulativ dennoch derarr schwere Mängel auf, daß sich die Arbeiter unmöglich^mit dieser Regulierung zufrieden geben können. _ So sind insbesondere, wir kommen auf die einzelnen Bestimmungen noch ausführlich zurück, die Grundlöhne durchwegs den örtlichen Verhältnissen nicht entsprechende und die Berücksichtigung der Dienstzeit ist dadurch illusorisch gemacht, daß die Bestimmung ausgenommen wurde, die Gesamterhöhung des Lohnes dürfe 30, respektive 40 H. nicht übersteigen. Wir erachten daher unsere diesbezügliche Aktion mit dieser Regulierung als noch nicht beendet und werden in dieser weiterschreiten. Wo sich zu den Mängeln und Härten der Kurrende noch solche der Durchführung hinzufinden sollten, würden wir umgehend einschreiten, und erbitten wir uns Mitteilungen über die Durchführung dieser Regulierung bei den einzelnen Dienststellen. Die Kurrende 130 der Direktion der St. E. G. hat folgenden Wortlaut: Vorschriften betreffend die Entlohnung von Arbeitern. Nachstehend werden die für die Entlohnung der im hiesigen Amtsbereiche verwendeten Taglohnarbeiter des Stationsdiensies, des. Zugförderungs- und Werkstättendienstes, einschließlich der Professionisten, des Matcrial-magazindiensteS, ferner der im Sommer und Winter verwendeten Bahnerhaltungsarbeiter, sowie der Professionisten und Vorarbeiter deS Bahnerhaltungsdienstes geltenden Vorschriften festgesetzt. Die in Fortsetzung dieser Aktion zu erlassenden Vorschriften hinsichtlich der Entlohnung der Arbeiter des Fahrdienstes müssen einem späteren Zeitpunkt Vorbehalten bleiben. Ebenso sind diese Vorschriften nicht anzuwenden auf die Gepäckträger, dann auf die nicht ständig, das heißt die nur vorübergehend zu bestimmten Arbeiten aufgenommenen Taglöhner, auf die nicht vollwertigen Arbeiter des Bahn-erhaltungsdiensteS (ältere Taglöhner, welche gnadenweise in der Arbeit behalten und nur zu leichten Arbeiten herangezogen werden), endlich auf die jugendlichen Arbeiter (das heißt Arbeiter zwischen dem 16. und 18. Lebensjahr), die Scheuerfrauen und andere Arbeiterinnen, deren Lohn von dem Dienst-Vorstand von Fall zu Fall bestimmt wird, wobei festgesetzt wird, daß der Lohn der jugendlichen Arbeiter und der Arbeiterinnen höchstens den Minimallohn der Arbeiter des betreffenden Dienstortes betragen darf. -A- JSoßto&itorbcitcr Stationsdienstes, des Zngforderungs-und Werkstättendienstes, des Materialmagazindienstes nnd des Bau- und BahnerhaltungsdiensteS in ständiger Verwendung (ständige Oberliauarbeitcr). 1. Festsetzung der Entlohnung. Die Grundlage zur Bemessung des Lohnes der vorstehend bezeichnten Arbeiter bildet der in den Tabellen I und II angesetzte Anfangs-(Minimal- oder Gruud-)Lohn, mit welchem alle neu ausgenomtnenen oder weniger als drei Jahre überreichte: „Herr Pfarr! Eahnern Stimmzettel hvbt's derlurn. Bitt', da iS er!" Hochmütig dankend nahm der Pfarrer den Zettel aus des Vitus' Händen entgegen, begab sich stolzen Schrittes in das Wahllokal und warf — von den devoten Grüßen dpr „Kommission" begleitet •— den sozialdemokratischen Stimmzettel in die Urne. Vitus Feierlein aber strich sorgsam auf des Pfarrers Stimmzettel den Namen „Simon Dachelmoser" durch, schrieb den des sozialdemokratischen Kandidaten darauf und begab sich zur Urne. Die ergötzliche Geschichte blieb nicht lange geheim. Erst rannten und flüsterten sich dieselbe die Leute zu. Niemand aber getraute sich, dem gestrengen Herrn Pfarrer diese Missetat mitzuteilen. Eines schönen Abends aber sollte sich das Schicksal zur Gänze erfüllen: Im „Schwan" war „Tarockabend". Der Herr Pfarrer hatte soeben dem Förster einen totsicheren „Pagat Ultimo" abgemurlst. Da ritt der Zornteufel den groben Grünrock, und er warf hohnlachend dem hochwürdigen Herrn Seelenhirten die Wahlgefchichte an den Kopf. Der Pfarrer nahm erbost Reißaus. Am nächsten Sonntag aber gab cS eine Predigt im Kirchlein, wie sich die ältesten Leute von Hinterbach an eine ihnliche nicht erinnern konnten. Es regnete buchstäblich Schwefel und Pech über die verblüffte Gemeinde. Der arme „Bachsimmerl" konnte schon wieder einmal nicht schlafen Iväh-rend der Predigtzeit, und scheu flüsterte er seinem Sitzngch-barn zu: „Horti Zeit'n. Han?!" Scheu duckten sich die Frommen auf die Kirchenbank. Verstohlen lächelten die Frechen. Der „Mesner-Taverl" aber schlug scheinheilig die grünen Katzenaugen zu dem blaugemalten Kirchendach auf, und die fromme Jungfrau Apollonia Mnckenschnabel schoß aus ihren strengen Katholikenangen wahre Blitze von ihrem bevorzugten Kirchenplatz aus in die andächtige Schar. Der „Mesner-Taverl" versicherte nach dem Gottesdienst allen Frommen, eS sei nur ein gütiges Geschenk des lieben Himmels, daß über Hinterbach nicht schon heute das „Jüngste Bericht" hereingebrochen sei ob der Unbill, so man seinem »gclübten" Seelenhirten angetan habe. Die ergötzliche Geschichte habe ich aber von dem Helden Derselben selbst. Er hatte sie mir anläßlich einer längeren Wartezeit, die ich auf dem „Bahnhof" von Hinterbach zu-®*ochte, während et die Schranken bediente, lächelnd erzählt. ■®enn vielleicht einer von euch nach Hinterbach kommt, so “*ßt euch die Geschichte von dem ergötzlichen Alten selbst vor-fpinnen. Vergeßt nicht dann dem wackeren Vitus Feierlein '°n mir einen herzhaften Gruß zu bestellen. dienenden Arbeiter zu verrechnen sind, während der Lohn der übrigen (drei Jahre und darüber dienenden) Arbeiter auf Grund des für die betreffende Dienststelle festgesetzten Anfangslohnes und der Dienstzeit unter Zuhilfenahme der Tabelle III zu ermitteln ist. Ist der so ermittelte Betrag höher als der gegenwärtige Taglohn, ist die entsprechende Lohnerhöhung innerhalb der unten angeführten Grenzen vorzunehmen; sollte sich der neu-berechnete Taglohn niedriger stellen, ist der Ausgleich durch Hinausschiebung der nächsten Lohnerhöhung vorzunehmen — keinesfalls darf jedoch eine Minderung im Ausmaße des gegenwärtigen Lohnes vorgenommen werden. Als Maximallohnerhöhung wird bei der gegenwärtigen Lohnregulierung hinsichtlich der gewöhnlichen Taglohnarbeiter ein Betrag von 30 H., hinsichtlich der Professionisten des Zugförderungs- und W erk stä 11endi c tt ste§ ein Betrag von 40 H. f est-gefetzt. Jedoch hat jeder Arbeiter ohne Rücksicht auf den Differenzbetrag mindestens den neuen, für seine Dienstesstelle normierten Minimallohn zu erhalten. Die Lohnerhöhungen treten mit 1. Mai 1911 inKraft. Zum besseren Verständnis der Anwendung der nachfolgend verlautbarten Tabellen dienen folgende Beispiele: a) Ein Arbeiter mit dem gegenwärtigen Taglohn von Kr. 2-80 dient 17 Jahre; der neue Anfangslohn seines Dienst» ortcs beträgt laut Tabelle I Kr. 2'60. Es gebühren ihm daher laut Tabelle III der Grundlohn . Kr. 260 plus (17 :3 —) 5 Lohnerhöhungen zu 10 H............................ —50 Zusammen . . Kr. 3'10 Es ist ihm daher der Lohn um 30 H. zu erhöhen. Die nächste Lohnerhöhung erfolgt nach einem Jahre. b) Ein Arbeiter mit dem gegenwärtigen Taglohn von Kr. 3'10 dient 25 Jahre; der neue Anfangslohn des Dienst-ortes beträgt laut Tabelle I Kr. 2'20. ES gebühren ihm daher laut Tabelle III der Grundlohn .....................»»>... Kr. 2-20 plus (25 :3 —) 8 Lohnerhöhungen zu 10 H................ —80 Zusammen . . Kr. 3-— Da er aber schon Kr. 310 bezieht, bleibt ihm zwar dieser höhere Taglohn gewahrt, er wird aber der nächsten TaglohnerhöhUng auf Kr. 3'20 erst nach Vollendung des 30. Dienstjahres teilhaftig werden. (Siehe Tabelle III, Kolonne 5.) c) Ein StationSarbeiter mit dem gegenwärtigen Taglohn von 2 Kr. dient 18 Jahre, der Anfangslohn des Dienstortes laut Tabelle I beträgt Kr. 2 50. Es würden ihm daher laut Tabelle III gebühren: der Grundlohn .....................« * . . . < <.,<.. Kr. 2'20 plus (18 :3—) 6 Lohnerhöhungen zu 10 H.. . —•60 Zus«mmen . . Kr. 2 80 Da die Maximallohnerhöhung jedoch höchstens 30 H. betragen darf, so kann er nur einen Taglohn von Str. 2 30 erhalten. Die Festsetzung der auf Grund dieser Normen entfallenden Löhne haben die Stationen, Heizhäuser, Werkstätten und Materialmagazine in einem Verzeichnisse durchzusühren, welches den Namen der Arbeiter, deren Verwendungsart, den Tag des Arbeitsantrittes beim Eisenbahndicnste sowie den Toglohn vor und nach der Regulierung zu enthalten hat. Diese Verzeichnisse, für deren Richtigkeit die Dienstvorstände verantwortlich bleiben, sind sofort vorzulegen. Die Regulierung der Löhne der Arbeiter des B a 11* und Bahner haltungsdien st eS erfolgt durch die k. k. Direktion und es werden daher den in Betracht kommenden exekutiven Dienstesstellen dieses DienstzweigcS Verzeichnisse zulommen, in welchen die neuen Löhne bereits angegeben sind. Von diesen Verzeichnissen haben die Dienstvorstände sofort Abschriften anzusertigen, worauf die Originale an die 1. k. Direktion, Abteilung 3, zurückzuleiten sind. Arbeiter des VcrIchtSbicnstc8, welche als Verschieber, Weichenwächter oder Blocksignal, dienet verwendet werden, erhalten bis auf weiters für die Dauer dieser Verwendung außer ihrem normalen Lohn den bisher zugestandenen täglichen Lohnzuschuß von 20 H.; dieser ist wohl in der Lohnliste zu verrechnen, hat jedoch bei Bemessung der Beiträge zur Krankenkasse und zum Provisiions-sonds, sowie bei eventueller Zuerkennung von Lohnerhöhungen außer Betracht zu bleiben. Die beim Zugförderungsdienste als Vorheizer, Lokomotivbeglciter, KesselauS-wascher, Aviseure oder als Lamp t.ft e n ver-wenoctcn Heizhausarbeiter erhalten für die Dauer dieser Verwendung außer ihrem normalen Lohn .bis auf weiteres den bisher zugestandenen täglichen Lohnzuschuß .Don 30 H., welcher in derselben Weise wie der Lohnzuschuß der obgenannten VerkehrSarbeiter zu'behandeln ist. 2. Lohnerhöhungen. Die periodischen Lohnerhöhungen erfolgen im allgemeinen auf Grund der in Tabelle III festgesetzten Warte-fristen und Lohnsätze. ■ Sie sind in erster Linie an eine vollkommen zufriedenstellende Dienstleistung und ein tadelloses dienstliches Verhalten des betreffenden Arbeiters gebunden und können nur nach Maßgabe der jeweils für diesen Zweck der k. k. Direktion zur Verfügung gestellten Kredite stattfinden. Als Termine für etwaige Vorrückungen gelten der 1. Jänner und der 1. Juli, beziehungsweise bei der Bahn» «Haltung der 26. Dezember und der 26. Juni eines jeden Jahres. Die DiensteSstellen haben sonach zweimal im Jahre und zwar am 15. April und am 15. Oktober, die im Sinne dieser Besinnungen zu den betreffenden Terminen fülligen Lohnerhöhungen auf Drucksorte, Allgemeine Form Nr. 255, bei der betreffenden Fachabteilung der k. k. Direktion zu beantragen. Zu anderen Terminen werden Anträge auf Lohnerhöhung nicht berücksichtigt. Sofern einzelne Arbeiter trotz Ablaufes der normalen Wartezeit zur Lohnerhöhung nicht vorgeschlagen werden, ist dies von dem Dienstvorstand kurz zu begründen. Die Anträge auf Lohnerhöhung zum Julitermin 1911 sind Bereits auf Grund der neuen Normen zu erstellen und ausnahmsweise am 15. Mai 1911 vorzulegen. Bei den Namen der Arbeiter sind außer der Verwendungsart noch der Tag des Arbeitsantrittes und der Taglohn genau anzugeben. Durch etwa vorübergehendes, unvermeidliches Aussetzen der Arbeit im Winter, wie dies zum Beispiel bei den Oberbauarbeitern Vorkommen kann, verlieren die Arbeiter nichts an der für ihre eventuelle Vorrückung maßgebenden Zeit. Desgleichen werden Unterbrechungen infolge Krankheit oder infolge Ableistung der Militärdienstpflicht oder von Waffenübungen bis zur Höchstdauer von drei Monaten nicht als Unterbrechung der Eisenbahndienstzeit angesehen. 3. Lohnänderungen. Bei Aenderung der Verwendungsart oder des Dienst, ortes eines Arbeiters oder bei gleichzeitiger Aenderung der Verwendungsart und des Dienstortes eines Arbeiters ist der Lohn in sinnaemäker Anwendung der im Punkt I und 2 der vorliegenden Kurrende niedergelegten Bestimmungen, beziehungsweise auf Grund der Tabellen I oder II und III zu bemeßen. Beispiele: a) Ein Bremser mit vierjähriger Dienstzeit wird von Lobositz als Verschubarbeiter nach Aussig-Stadt überstellt. Laut Tabelle III gebührt ihm bei dein für Aussig-Stadt mit Sr. 2'80 normierten Anfangslohn nach dreijähriger Dienstzeit ein Lohn von Kr. 2 90; hierzu kommt noch der Lohnzuschuß von 20 H, für die Verwendung als Verschieber. b) Ein StationSarbeiter mit vierjähriger Dienstzeit wird von Bodenbach nach Reudnitz versetzt. Derselbe hat qhne Rücksicht auf den in Bodcnbach bezogenen Taglohn von Kr. 2 90 den laut Tabelle I für Raubnitz normierten Anfangsloh» von Kr. 2-40 plus bet einmaligen Lohnerhöhung von 10 H., sohin zusammen Kr. 2'50 zu erhalten. B. Professionisten und Vorarbeiter deS Bau- und Bahn-erhaltungsdienstes. Professionisten unb Vorarbeiter, welche im Sommer und Winter beschäftigt werden, erhalten in der Regel einen um 50 H. höheren Taglohn als den für- bic betreffende Bahn-meisterstrecke in Tabelle II ausgewicsenen Minimallohn. Als Maxiniallohn werben 5 Kr. festgesetzt. Den im Sommer unb Winter beschäftigten Vorarbeitern und Professionisten kann schon einen Monat nach ihrer ■ Aufnahme eine Lohnerhöhung von 20 • H. bewilligt werden, wenn dieselben fleißig und in ihrem Handwerk geschickt sind: Weitere Taglohnethöhungen dieser Arbeiterkatcgorien sirtb an keine Zeit gebunden, sie finden jedoch ebenfalls nur mit Gültigkeit vorn 26. Dezember und 26. Juni eines jeden Jahres unb zwar unter denselben Voraussetzungen wie bei den unter A. bezcichnctcn Arbeitern statt. Die Löhne vorübergehend ausgenommener Professionisten unterliegen im allgemeinen nicht dem früher angegebenen Ausmaße der Minimal- und Maximallöhne, doch ist immerhin zu trachten, diese Grenzen einzuhalten. Die nominntitic Lohnregulierung der Professionisten und Vorarbeiter wurde gleichfalls wie die der übrigen Bahnerhaltungsarbeiter seitens der k. k. Direktion durchgeführt und gelten für die Behandlung der betreffenden, von der k. k. Direktion den Dienstesstcllen Ankommenden Verzeichnisse die unter Punkt A., Punkt 1, Absatz 7, dieser Kurrende gegeben:» Direktiven. C. Arbeitsordnungen. Bis zur Einführung von Arbeitsordnungen für das gesamte Arbeiterpersonal der k. k. österreichischen Staat»« bahnen gelten bis auf weiteres für sämtliche Arbeiter des hiesigen Djrektionsbezirles die bisherigen, hiesigen in Kraft stehenden Arbeitsordnungen. Die Herren Dienstvorstände haben unmittelbar tmch Einlagen dieser Kurrende, die ihnen unterstehenden Arbeiter raschenstens von dem Inhalt derselben, eventuell durch entsprechenden Anschlag in den Arbeitsstätten zu verständigen- Tabelle I. AnsangSlühne derTaglohnarbeiter des S t a t i 0 n s-, Zugfürdernngs- und Werkstätten-d i e n st e s *) und des Material magazindren st es. Kr. 2-20 2-2-40 1-80 2-80 2 — Dienstort: SlbtSdors.............. AdcnnStal ............. Alt-Kolin.............. AmeiS.................. Aujezb-Luhatschvwitz , Aussig.................................. Austerlitz ...... Auwal ......... 2 20 Mchowitz....................2-20 BeSvar......................1'80 Bilnitz-Brumov..............1'80 BUowitz ....................220 Bisenz-Stabt................2— Blansko.....................220 Blaiowitz................... . 2 — Bodcnbach...................2'80 Bodisch.....................2'— Böhmisch-Brod...............2'— Bühmislh-Trübau .... 2'20 BohuSlavitz a. V............2— Bohuslavch bei (Srnja . . 2— Bohuslaviv-Ccrneic . . . 2°— Boilowitz...................2— Bolehoscht..................2'— Borohradek..................2 — BrandeiS a. d. Adler. . . 2 20 Brandeis a. d. Elbe . . . 2— Brandcis a. d. Elbc-st. 2’— Brankowitz..................2'— Braunau.....................240 Bruck a. d- Leitha .... 2-60 Brünn.........................260 Brüsau-Brünnlitz .... 2'20 «ubentsch...................2'40 Bubna....................... - 2 60 2-— 2-7-2 — 2-2'— 2-— 2'— 2-20 2'— 2 — 2-40 2 — 2-—• 2-2'— 2 — 2-40 Kr. 2--2-60 1-80 2 — 2'— 2-I-____ Budigsdors Bubuchau ................. Butschowitz ...... Bhstritz ob Pernstein . . Eerekwitz-Bühm.-Hruschau Cerhenitz ....... Eenim-jeleni.............. Chotzen .................. Daschttz-Kostenitz .... Dvtenic................... Deutsch-Altenburg . , . Dobrusta ....... Drasov.................... Dymokur................... Elbekosteletz............. Elbeteinitz............... EnzerSbors bei Staaz . Erdbergerlünde..............2'80 Fischamcnd ...... 2-40 FrütlingSdorf ...... 2-40 Frischau......................2'20 Gaya........................2— GeraSdors...................240 Götzendorf ...... 2'40 Grainatneusiedl.............260 Greisendorf ....... 2'— Groß-Meseritsch.............2- Groß-Schmechat ..... 2 40 Gruhbach-Schvnau .... 2 20 Gntenhos-Velin..............2 40 Hainburg-Halbstadt . . . 2-40 Halusitz ....................2-— tzermanmkftec ...... 2'— Hermsdors-Oelberg.... 2-20 Himberg.....................2 60 Hnövioveö .«.»•«. 1'80 Hochstein . . .............2 20 Hochwessely ....... 2'— Hödnitz.....................2-20 HohenlMMth . • . • , » 2— Dienstort: Hohenstadt ..... Holleschomitz-Umschl. . HorinoveS...... Hotitz................... Hraiowitz................ Hradek-Slaviöin . . . Hrobetz.................. Hronov.........................2-20 Ienschoivitz..................2-— Jiiin ........................2-20 yiCiitoueS....................1 80 Jiritz........................2"— Jirna ........................220 ttanitz-Eibenschitz...........220 Kaulim........................1'80 fllnbrub .................. . 2 — Klcin-Hadersborf, Maria» Brünbl.....................2'40 ftlcin-Reuficbl...............2-40 Knoviz........................1"80 Stünigsifclb ....... 2 40 Stiiiiiyftabtl........... Soli».................... Äopiblno................. Koritschan............... fimliy................... Kralohos................. jkralup.................. Krenowitz.....................2-— Slriiu-c . ........2 Kilranowitz ....... 2-— Kronau........................2 20 Kunowitz......................2 — Laa...........................2-10 Labenbors.....................2-40 LandLkron.....................2'— ^anzenborf-Rannersdorf . 2 60 Latein bei Brünn .... 2 — Leitomischl...................2— Lettowitz.....................220 LibLü-Psinic..................2'— Libochountz .................2'— Libschitz. . . ..............2— Lieben . ....................260 Littau........................2'— Lobositz. ...................2 60 Lukawetz ........ 1'80 tiuf.ee.......................1 80 Mannersdorf...................260 Marcheag......................240 Malha-LIohren.................21— Mmkowitz......................2' 2--2-20 g.___ 2-- 2-20' 2-20 , 2-40 , 2 — 2-_____ ; 2-— 2-_____ ! 2- — Mihlitz Mistelbach . . . Liorawan.... Moraiviüan-Loschitz Müglitz............ Mühlsrann . . . Mühlhausen. . . Nachod ....... .2-40 Narniest a. d. OSlava . . 2-— Nedwieditz...................2- Nemotitz.....................2- Nessowitz............... Nestersitz-Piimmerle . Nestomitz............... Neubau-ikreuzstettcn . Neubors Bei Ung.-Ostra Neustadt a. d. Mettau Neustadt! in Mähren « Stezdenitz.............. Nimburg . . . i . . Nimburg trs. ...... 2'20 OBrowitz 2-40 Dlmüjj » ...» 40 2'- 280 2-80 2-40 Z-____ 2-20 o-____ 2 — 2-20 i Seite 6 v———— „Der Eisenbahner." Nr. 17 Dienstort: Kr. OpoLno ...........................2'— Pachfurth........................2'40 Pardubitz........................2'40 , Pcöek............................2'- Petronell........................2'40 Pitin..............................2— Pölitz............................2 — Popowitz..........................2'— Pottöan...........................2-— Possitz-Joslowitz ..... 2-20 Poysdorf.........................2-40 Prag.............................2-60 Pkewuö............................2-— PtibiSlau.........................2-— : Raasdorf........................2-40 Raitz............................2-20 Rapotitz..........................2-— Raudnitz..........................240 . . 2 — . . 2-40 . .1-80 . .2'- . , 2-— Dienstort: Staremisto . . . . Stesanau............. St. illtarx.......... Straßnitz............ Strebichowitz-Winaritz Sttelitz............. ©tubenetz ........... Sudomöritz-Petrau. Swoleüowes . . . Tetschitz............ Theresienstadt . . . Tischnowitz .... Topkowitz-Kartitz. Trautmannsdorf Trebitsch .... Triebitz........... Tschischkowitz . . Uhersko............ Ungarisch-Brod . . . Un garis ch-Hra disch-Stad Ungarisch-Hradisch tr Ungarijch-Ostra . . Unter-Bautzen . . . Unter-Berkowitz . , Unter-Gutwasser. . Vlarapaß.............. VSestar............... Walle................. Wegstädtl-Hnewitz . Wekelsdorf .... SB e lim.............. Weltrus . . , . . Wetwarn............... Wenzelsbcrg . . . Wessely a. b. March Wien................. Wildenschwert . . . Wildenschwert trs. . Wilsleinsdorf . » . Wladislau .... Wllosch-Keltschan . Wolsranntz .... Wollersdorf .... Wostromöt .... Wrazoiv ..... Zamrsk................ Zasmuk................ Zinsendorf .... Znorov................ Stadlau.......................2-80 Zwlttau............. Tabelle II. Lohnstufen für die BahnerhaltungSarbe Reökowitz Rohrau..... Nonov-WosfioHnel Rossitz-Pendorf . Rofsoch............ Rostock........................220 Rorna a. Pernstein . . . 2'— RoLdalowitz..................2"— Rudclsdorf.....................2-— Nudikau......................2 — Saar.........................2 — Sadska.........................2-— Sadova-Dohalic.................2-— Salesel......................2'80 Schimitz.................... 2-60 Schlapänitz..................2-— Schleinbach...................2-40 Schünscld-Lassce . . Schonpriesen . . . Schvnpriesen-Umfchl. Schwadorf .... Schwarzbach . . . Schwechat-Kledering Segengottes.... Selz.................. Sichelsdorf..................2' 2-40 2-80 2-80 2-40 2-____ 2-60 2-20 2-20 Siebenbrunn-Leopoldsdorf Siluwka . . . Simmering . . Skalitz-Boskowitz Staatz 2-40 2-20 2-80 2-20 2-40 Kr. . 3'80 . 2-20 . 2-80 . 2-~ .2 — . 2-20 2 — .2-. 2"— . 2-— . 2-40 . 2-20 . 2-80 . 2-40 . 2-20 . 2--.2— • 2'- ! 2.-. 2-— . 2-— . 2--. 2 — . 1-80 . 2-20 . 1-80 . 1-80 . 2-20 . 2 — . 2-— 2-___ _ 2-____ " 2-____ i 2-20 . 2-80 . 2-20 . 2-20 . 2-40 . 2--.2--. 2-20 .2-40 . 2-— . 1-80 . 2 — . 1-80 . 2'- , 2-____ " 2-20 Z etretfen« «. Vorstand sr Linie Kilometer von bis iter. a s U 2 1. Wien W. Wien-Bruck a. d. L. 1. 1.370 11.400 B 260 2. 11.400 19.852 0 2-40 3. 19.852 31.291 0 2 40 4. 81.291 40.712 C 2 40 0.000 1.549 93 nt et a. d. L.-Hainbnrg 5. 1.549 21.650 0 2*40 Schwechat-Mannersdorf 6. 0.252 13.136 C 2'40 7. 15.136 28.990 C 2-40 L. Wien N. Wien-Podenbach 1. 0.000 1.800 A 2-80 2. 1.800 5.100 A 2-80 3. 5.100 5.850 A 2-80 4. 6*850 9.576 A 2'80 8. «Stablau Stadlau-Marchegg 1. 0.360 3.000 A 2-80 Wieii-Bobenbach 9.676 11.300 Stadla.u-Sübenbrunn 2. 11.300 19.365 C 2-40 Stadlau-Marchi'gj, 8. 8,00«) 18.200 U 2-40 4. 13.200 27.534 c 2-40 5. 27.534 37.910 c 2-40 4. Mistelbach Wien-Bodenbach 1. 19.365 33.200 c 240 2. 33.200 44.989 c 2'40 3. 44.939 65.036 c 2-40 / 4. 66.036 66.667 0 2-40 5. Laa Enzersdorf-PoySdorf 1. 0.082 9.424 c 2-40 66.667 70.859 Wien-Bodenbach 2. 70.850 82.819 c 2-40 3. 82.319 92.369 0 2-40 Gruhbach-Znaim 4. 0.455 13.700 1) 2-20 5. 13.700 24.972 E 2'- Grichbach Wicn-Vodenbach 1. 92.369 100.894 D 2-20 2. 300.394 111.800 E 2 — 3. 111.800 122.449 E 2 — 4. 322.449 131.498 E 2 — 6. 131.498 142-300 D 220 7. BrünnM.T. Wien-Bodenbach 1. 142.300 153.600 D 2-20 Strelitz-Segen Lottes 0.291 10.877 E 2' — Geacit Gottes-Zbeschau 0.003 4.900 Schleppkahn zu beit Schlichten Jg. 1-391 Vrünn-Blarapah 3. 1.668 16.017 E 2 — 16.017 23.900 BlaLowih-Holobitz 4. 0.000 1.824 E 2 — L. Brünn N. Berbindunasbahn zur I. k. Nordbahn 1. O.OOtz 0.745 B 2-60 153.600 155.179 Wien-Bodenbach 2. 155.179 156.757 C 2-40 Brünn-Tischnowitz 0.969 6.571 Wien-Bodenbach 3. 156.757 ,160.900 B 2-60 Schiinitzcr Schleife 0.000 1.379 Zwittawa Uferbahn 0.000 1.127 Brünn-Blarapaß 0.419 1.688 Brünn-Tischnowitz 4. 6.571 29.816 E 2' — 0. Blansko Wien-Bodenbach 1. 160.900 171.479 1) 2-20 171.479 182.000 1) 2 20 3. 182.000 194.468 D 2-20 iO. Hwittan Wien-Vodcnbach 1. 194.468 203.788 D 2-20 2. 203.788 ' 213.645 D 2 20 3. 218.645 223.474 1) 2-20 4. 223.474 236.162 D 2 20 U. A.-Trübau Wien-Bodenbach 1. 223.162 245.271 D 2'20 2. 245 271 , 246*700 D 2-20 3. 246.700 264.918 D 2'20 V.-Trübau-Olmütz 4. 4.800 14.577 E 2' — 14.577 21.960 E 2 — Rudeldyrf-Landskron 5. 0.656 4.417 E 2 — B.-Trübau-Olmütz 6. 21.960 30.873 E 2 — 12. Olmütz B.-Trübau-Olmütz 1. 80.873 41.893 E L- — 2. 41.893 5J.627 E 2' — Schwarzbach-Littau 3. 53.627 66.136 E 2‘ — 0.183 2.762 E 2 — B.-Trübau-Olmütz 4. 66.136 77.066 I) 2-20 5. 77.066 .86.178 ü 2'20 43. Trebitsch Segen GotteS-Oköischko l. 10.877 23.400 E 2-— 2. 23.400 86.600 E 2'— 3. 35.600 49-700 E 2'— 4. 49.700 61.800 E 2 — Studenltz-Gr. Meseritsch 6. ,0.13t 22.404 E 2'— 44. Gaya Brnnn-Blarapah Nemotitz-Koritschan Brünn-Blarapaß 1. 2. 3. 4. 23.900 33.488 O.fOO 48.294 62.261 33.488 48.294 4.964 62.251 77.348 E E E E E 2*—• 2 — 2 — 2 — 2 — 16. Ungarisch-, Hradisch Brünn-Blarapaß 1. X 2. Kunowitz-Ung.-Hradisch 8. Wessely a.M.-Sudomeritz 4. 77.348 87.033 101.238 0.151 0.600 87.033 101.286 106.156 4.647 14.951 E E E E E 2* — 2 — 2' — 2 — 2‘ — iß. Ung.-Brod Brünn-Blarapaß 1. 106.156 166.530 E 2' — 2. 116.630 128.990 E 2 — 3. ls&.fcoo 137". 229 E 2 — 4. 337.829 148.874 E 2 — t». 148.874 163.058 E . 2* — S Strecken- A Kilometer ÜI 3 »5 Vorstand Linie E Js- von bis A § <5 17. Eaart Dentschbrod-Saar- Tischnowitz 1. 2.031 32.900 E 2 — 2. 32.900 63.500 E 2 *—■ 3. 63.500 94.322 E 2 — t K. !. Betriebsleitung. 18. Chotzen Wien-Bodenbach 1. 254.913 266.146 D 220 2. 266.145 371.726 D 2'20 8. 271.725 286.274 E Chotzen-Leitomischl 4. 1.966 23.984 E 2' — 19. Pardubitz Wien-Bodenbach 1. 286.274 204.848 E 2 — 2. 294.848 304.009 E 2' — 3. 304.609 307.500 C 2-40 Prelonö-Prachowitz 4. 307.500 318.643 1) 2-20 2.482 3.148 I) 2.20 Tasowitz-Kalk Podol 5. 8.148 21.595 E 0.014 2.373 E 8 — 20. Kolin Wien-Bodenbach 1. 318.613 326.531 E 2 — 2. 326.631 337.138 E 2 — 3. 337.138 349.400 E 2 — 4. 349.400 302.868 E 2 — 21. B.-Brod Wien-Bodenbach 1. 362.868 367.800 E 3 — Peöcf-BaSmuE 0*007 7.382 E 2 — Wien-Bodenbach 2. 367.300 376.680 E 2 — 3. 376.530 367.265 E 2 — PofiCait-Nimbuto 4. 4.530 14.155 E 2' — Peöek-Zasmnc samt Nebenlinien 5. 7.382 19.969 F 1 80 22. Prag Wien-Bodenbach 1. 887-266 397-283 E 2* — 2. 397.283 408.573 C 2-40 3. 408.573 410.953 B 2-60 4. 410.953 415.030 B 260 Celarowitz-Brandeis an der Elbe 5. 0.168 7.719 D 2 20 Brandeis an der Elbe- Neratowitz 0.171 15.397 D 2-20 23. Kralup Wien-Bodenbach 1. 415.036 421.620 I) 2'20 2. 421.520 481.152 D 2-20 8. 431.162 437.636 D 2-20 Kralnp-Wclwarn 4. 0.198 10.001 E 2’ — 0.816 2.923 E 2 — Mitckowitz-SwolenowcS 5. 2.92 t 8.209 F 1"80 0.300 9.831 F 180 SlvolcnoweS-Strebicho- witz-Winaritz 6. 9.831 10.705 E 2 — und Schachtbahnen Jg. 12.007 E 2 — 24. Raudltitz Wieü-Bvdenbach 1. 437.636 449.608 E r — Jenschowitz.-LnLcc 2. 449.808 457.897 E 2 — 0.185 3.839 E 3 — Wien-Bodenbach 3. 457.897 467.871 E 2'- 4. 467.781 477.268 C 2'40 25. Lobositz Wien-Bodenbach , 1. 477.268 489.030 0 2-40 2. 489.030 503.511 0 2'40 8. 503.511 514.400 0 2'40 Lobositz-Libochowitz 4. 0.233 14.017 E . 21 — 26. Aussig Wien-Bodenbach 1. 514.400 618.989 A 2.80 2. 618.989 526.733 A 2*80 3. 525.733 637.986 A 2 80 4. 637.936 539.972 A 2 80 27. Neustadt Chotzen-Halbstadt 1. 0.881 11.475 E a. M. 2. 11.475 23.170 E 2' — 3. 24.910 39.007 E 2- — OpoöuS-DobruZka 4. 39.007 4-1.781 E 2* — 0.141 6.391 E 2* — Wenzelsberg-Starkoö 6. 0.119 2.830 E 2" — 41.781 65.000 E 2 — Chotzen-Halbstadt 6. 65.000 67.531 D 220 28. Braunau Chotzen-Halbstadt 1. 67.531 78.800 E 2 — 78.800 90.146 E 2 — 3. 90.146 90.988 C 2-40 0.211 • 9.885 (J 2'40 Halbstadt-Mittelstein 4. 9.885 23-850 C 2-40 29. Jiöin Niniburg-Jliin Krinctz-Königstadl Nimburg-Jiöln Kopidlns-Aakov Detenitz-Dobrowist Königgrätz-Westromar Sadowa°Dol)alitz-Siniritz KöniggriiN-Wcstromar Sadowa-Dobalitz-Smli Smldar-Hochwcjsely Jiöin Kanzlet 1. 0540 3.569 F 1-80 0.000 14.600 F 1-80 2. 14.600 25.331 F 1.80 0.000 12.277 F 1‘80 3. 26.331 40.686 F i-to 4. 0,000 17.800 F 1'80 6. 17.800 37.413 x 1-80 6.* 0.000 14.183 F 1-80 7. 0.576 16.944 F 180 1 0.000 0.600 F 1-80 8. 16.944 34.676 F 1-80 i 9.* 0.600 10.802 F 1-80 10,* 0.000 7.794 F 1'80 D 2-20 Tabelle HI. A B 0 D E F .2-80 2-60 2'40 2-20 2* — 1-80 .2-90 2-70 2-50 2-30 2*10 1*90 .3- 2-80 2-60 2-40 2 20 2— . 3 10 290 2-70 2-50 2*30 2-10 . 3 20 3 — 2-80 2'60 2 40 2 20 .3'30 310 2 90 2-70 250 2-30 .3-40 3-20 3* — 2-80 260 2-40 .3-50 330 3*10 2-90 2-70 2-50 .3-60 3-40 320 3'— 2-80 2 60 .3-70 350 3'30 3*10 2*90 2-70 .3-80 360 3-40 3 20 3' — 2-80 1 Bahnrichter. Lohnkatcgorie Ilnfangswhn*) . Nach 3 Jahren „ 6 „ * 9 » » " jo " * 21 " " jr. * " iS " H 27 „ . 30 „ Die Kurrende Nr. 131 lautet: Entlohnung von Arbeitern. Mit der Kurrende Nr. 130 wurden Vorschriften für die Entlohnung der im hiesigen Amtsbereiche verwendeten Taglohnarbeiter und das Ausmaß der künftighin geltenden Lohnsätze festgesetzt und zugleich verfügt, daß die bezüglichen Bestimmungen mit 1. Mai d. I. in Kraft zu treten haben. Im Hinblick auf die bisherigen Arbeits- und Lohu-vcrhältnisse des hiesigen Bezirkes wird weiters sämtlichen an der Lohnerhöhung beteiligten Arbeitern ein Betrag zugewendet werden, welcher der Differenz zwischen dem bestandenen und neuen Lohnausmaß unter Zugrundelegung der im April 1911 verrechncten Lohnschichten und Ucbcrstuuden entspricht. Die Anweisung dieser einmaligen Zuwendung wird nach Vorlage der in der Kurrende Nr. 130 angefordcrten Verzeichnisse der Taglöhnarbeiter Tlon hieraus veranlaßt werden, welche Verzeichnisse, um jede Verzögerung in der Zinszahlung hintanzuhalten, von den Dienststellen (exklusive jener des Bahncrhaltungsdienstcs) umgehend zu verfassen und vorzulegen sind. Den Dienststellen des Bahnerhaltungsdienstes werden die Zahlungsbefehle für die in Rede stehende Zuwendung von hieraus zukommen. Zur Durchführung dieser Regulierung gelangte nachstehende Vorschrift an alle Vorstände: *) Der AnsangSlohn der Professionisten beim Zugförderungs- und Werkstättendienst ist um 80 H. höher, doch können besonders qualifizierte Professionisten dieser Dienstzweige, insbesondere Partiesührer und Kesselschmiede, einen über dieses Ausmaß noch hinausgehenden erhöhten Lohn erhalten. 1. In den Heizhauswerkstätten rücken alle Professionisten bis zum 30, Dienstjahre alle drei Jahre um 20 H. vor. 2. Die Professionisten der Hauptwerkstätte Böhmisch-Trübau und jene der Betriebswerkstätten Wien und Pardubitz rücken bis zum 18. Dienstjahre alle zwei Jahre, von diesem Zeitpunkte an bis »um 30. Dienstjahre alle drei Jahre um 20 H. vor. K. k. Direktion für die Linien der Staatseisenbahngesellschaft, Nr. 42.506/8. Wien, am 8. Mai 1911. DurchführungSvorschrifteit für die Entlohnung und Auszahlung der im Sommer und Winter dauernd verwendetet» Arbeiter, Professionisten und Vorarbeiter des Vahnerhaltungs-dienstes. In Ausführung der in der Kurrende Nr. 130 cx 1911 getroffenen Bestimmungen über die Entlohnung der im Bahncrhnltungsdienste verwendeten Arbeiter werden in der Anlage die Lohnverzcichnisse übermittelt, in welchen die ab 1. Mai 1911 geltenden Taglöhne in der Rubrik „aufzubessern auf Taglohn" mit roter Tinte eingetragen oder inkuliert erscheinen. Diese Verzeichnisse sind nach entsprechender Gebrauchs--nähme innerhalb dreier Tage anher rückzuleiten und ist es gestattet, ohne Vermehrung der Anzahl der Arbeiter Aenderungen in denselben durch Ausscheidung minderwertiger und Einstellung geeigneter Arbeiter vorzunehmen. Derartige eventuelle Aenderungen sind in den Originalverzeichnissen ebenfalls mit roter Tinte ersichtlich zu machen. Durch die vorstehend verfügte Lohnerhöhung sind die in der Entlohnung der Bahnerhaltungsarbeiter des hiesigen Amtsbezirkes bestandenen Unterschiede gegenüber den Entlohnungsverhältnissen bei den übrigen Direktionen nunmehr im wesentlichen ausgeglichen. Die ungünstigen Erfahrungen und die großen Schwierigkeiten, welche die gegenwärtige, nur im hiesigen Amtsbereiche bestehende, wöchentliche Lohnnuszahlung angesichts der aus der großen Anzahl der aus der ganzen Streckenlänge verteilten Arbeits- und Zahlorte entspringenden, von jenen der übrigen Diensizweige vollkommen abweichenden eigenartigen Verhältnisse des Bahncrhaltungsdienstes mit sich bringt, lassen eine Regelung dieser Frage unbedingt nötig erscheinen. Um diesen für die rationelle Besorgung des Bahn-crhaltungsdienstes nach jeder Richtung hin höchst nachteiligen und unhaltbar geworbenen Verhältnissen, welche übrigens auch einem großen Teil der Arbeiterschaft Anlaß zu vielfachen Klagen geben, Wandel zu schaffen, werden in Ueber-cinstimmung mit den bei den österreichischen Staatsbahnen gellenden LohnauszahlungSnormcn an Stelle der bisherigen Wochcnzahlungen im Sinne der diesbezüglichen Vorschriften der Instruktion 111 eine Akontozahlung am 15. eines jeden Monats und die Schlußzahlung am Ende des Monats eingeführt. Diese Verfügung tritt mit 1. Juni 1911 in Kraft. Um den Arbeitern den Uebergang zu dieser Zahlungsmodalität zu erleichtern, wurde einerseits auf die Arbeiter und Professionisten des BahnerhaltungsdiensteS anläßlich der mit Kurrende Nr. 130 ex 1011 erfolgten Lohnregulierung die größtmöglichste Rücksicht genommen und wurden anderseits die Streckenvorstände ermächtigt, bei der Lohnauszahlung am 1. Juni 1911 jedem ständigen Bahnerhaltungsarbeiter über sein Verlangen einen Lohnvorschuß bis zur Höhe eines wöchentlichen Lohnvcrdienstes zu gewähren. Dieser Lohnvorschuß ist nt fortlaufenden Monatsraten; zu je einer Krone im Wege des Abzuges bei den monatlichen; Schlußzahlungen hereinzubringen. Jenen Arbeitern, Professionisten und Vorarbeitern,» welche in den beiliegenden Verzeichnissen als dauernd beschäftigt angegeben sind, den Anforderungen für die Aufnahme als Mitglieder des Provisionsinstitutes der k. k. österreichischen Staatsbahnen entsprechen, das heißt mindestens ein Jahr dienen und das Normalalter nicht überschritten haben, beziehungsweise in letzterem Falle die vorgeschriebenen Nachzahlungen zu leisten gewillt sind, wird die Aufnahme in den Provisionsfonds zugesichert und wird der ehesten Einbringung der diesbezüglichen Ansuchen entgegengesehen. Für die Arbeiter, welche nur vorübergehend bei Schicnenneulagen, Stationserweiterungen, Behebung von _ Elc-mentarschäden u. s. w. ausgenommen werben und die _ in den beiliegenden Verzeichnissen nicht angeführten Arbeiten haben die Bestimmungen der Kurrende Str. 130 ex 1911 keine Anwendung. Die Bestimmungen des vorstehenden Erlasses hinsichtlich der Aenderung des Termins der Lohnauszahlungen sind ......................." in entsprechender Weise sofort zur jedem beteiligten Arbeiter Kenntnis zu bringen. Der k. k. Direktor: Trnka m. p. Inland. Dic Erfolge der Deutschnativnalcn. Wie die Monatsschrift des „Deutschen Schulvercines" mitteilt, hak sich die Lage des Deutschtums in Bosnien verschlechtert/ die Staatssubvci'tion für die deutschen Schulen wurde gestrichen, die vom Staate übernommenen deutschen Schulklassen werden im Herbst gesperrt, deutsche Kolonisten können für ihre Kinder keine deutsche Schule bekommen u. s. w. Dafür also haben die deutschnatlonalen Parteien der Annexion Bosniens zngestimmt und die rund 300 Millionen Kronen bewilligt, die durch die Annexion Bosniens ausgegeben wurden. Dafür haben die Deutschnationalen Parteien das Ministerium Bie-nerth in der Frage der Bosnischen Agrarbank gehalteng als cs über diese Auslieferung der bosnischen Bauern! an eine ungarische Bank zu stürzen drohte. Nun be-j kommen die großen deutschnationalen Politiker den DaniK dafür. Nicht einmal ein wirklicher DeutschnationaleP kann für die Kandidaten dieser bankerotten Parteien» seine Stimme abgeben, denn sie sind alle vor dem HofÄ auf dem Bauch gelegen, als es sich um die Annexion! drehte und während sie heimlich flüsterten, das Jnter-f esse des Deutschtums in Bosnien ist geschädigt un« durch die Auslieferung an Ungarn wird es itnrnca mehr geschädigt werden. Die einzige logische Folgerung! aus der Klage des Deutschen Schulvereines wäre fürs einen wahrhaft Deittschnationalen: Keine Stimme fmi die Rcgieruugsdeutschen! I Christlichsozialc Eisenbahnerfrcundc. In einer! Beamtenwühlerversammlung, die im fünften Wiener Gemeindebezirk vor wenigen Tagen abgehalten wurde, wußte der Referent für die niederösterreichischen Landesbahnen, Laudesausschußmitglied Sturm, nicht genug Rühmenswertes von seinem Wohlwollen für die Bediensteten dieser Bahn zu erzählen. Als ihm vorgehaltett wurde, daß ein Drittel der Beamten dieser Bahnen in einem provisorischen Verhältnis sei und daß bei der Generalversammlung des christlichsozialen Verkehrsbundes bitter darüber geklagt wurde, wie wenig seitens der christlichsozialen Leitung dieser Bahn die Vertretung der christlichsozialen Eisenbahnerorganisation respektiert werde, entpuppte sich Professor Stur m, der ehemalige Reichsratsabgeordnete für Margareten, als der richtige Eisenbahnerfreund. Er beleidigte zunächst recht gröblich den Beamtenstand dieser Landesbahnen, den er aus den schlechtest qualifizierten Elementen zusammengesetzt erklärte, und drohte dann. T s cb u l i k. der Sekretak ;i>e§ Verkehrsbundes, werde seine Haltung gegen die Leitung dieser Bahn damit büßen, daß er von der Führung des Verkehrsbundes abgcsetzt werde. Die Position wes T s ch u I i k im Verkehrsbund sei gefährdet, und um such diese zu erhalten, sammle er die unzufriedenen 'Elemente auf der Landcsbahn, um mit diesen der christ lichsozialen Partei Opposition zu machen, meinte Landesausschuß Sturm. T s ch u l i k ist bekanntlich das frommste Tierchen. Während die anderen christlich sozialen Arbeiterführer zeitweilig gegen ihre Partei-leitung frondieren, ist T s ch u I i k mit dieser immer durch dick und dünn gegangen. Nun hat er seinen Lohn! Weil er notgedrungen auf der Bahn, die von Christlich-sozialen geleitet wird und die in ihren Bediensteten seiner Organisation gegenüber den anderen Bahnen prozentual den höchsten Mitgliederstand stellt, auf das bestehen mutz, was zumindest zum Schein halbwegs einer Eisenbahnervertretung gleichsieht, soll er umgebracht werden. Die Bediensteten der Landesbahnen hätten bereits ein Flugblatt ausgegeben, das sich gegen T s ch u l i k richtete, erzählt Herr Sturm. Dies geschah wohl int i Auftrag der Direktion der Landesbahnen, nicht wahr, Herr Sturm? Sturm und Tschulik werden sich versöhnen. Man schlägt sich und man verträgt sich bei den Christlichsozialen. Der Eisenbahnerfreund Sturm und der Eisenbahnerführer Tschulik sind einander zu ebenbürtig, um sich auf die Dauer feindlich gegenüberzustehen. Bei dem Umstand, als die Erklärungen des Sturm vor einer großen Zahl von Zeugen abgegeben wurden, werden in diesem Falle die bekannten christlichsozialen Versuche nicht verfangen, die gefallenen Acuße-lrungen abzuleugnen. Reichsritter v. Pntth, der Eiscnbahncrretter. Der ehemalige Abgeordnete und neuerliche christlichsoziale Kandidat für den 14. steirischen Reichsratswahlkreis, Reichsritter v. P a n tz, hat als Extraausgabe des Provinzblättchens der „Ennstaler" ein Flugblatt ausgegeben, das von Eigenlob geradezu trieft. Das Flugblatt enthält, und dies interessiert uns speziell, ein vom Obmann der Steinacher Ortsgruppe des Verkehrsbundes ausgestelltes Zeugnis, das Herrn P a n tz als Eisenbahnerfreund geradezu verhimmelt. Zunächst wird in diesem Zeugnis angeführt, Herr P a n tz habe durch seine Interventionen in mehreren Einzelfällen Eisenbahnbediensteten Vorteile erwirkt. Ob dies nicht auf Kosten der Rechte anderer Bediensteten geschah, dieser Untersuchung weicht das Wahlflugblatt vorsichtig aus. Dann wird nichts weniger als die Behauptung aufgestellt, daß die Lohnregulierung auf den k. k. Staatsbahnen ein Verdinst des Herrn v. Pantz sei. In Wirklichkeit hat dieser im Parlament, sowohl gegen den j20 Millionen-Antrag als auch später dagegen gestimmt, daß für die Verbesserung der Bezüge der Arbeiter der k. k. Staatsbahnen 8-8 Millionen Kronen bewilligt werden, was bekanntlich der sozialdemokratische Abgeordnete, Genosse Tomschi k beantragt hatte. Während durch die sozialdemokratische Organisation im Jahre 1908 für me Arbeiter der k. k. Staatsbahnen das Zugeständnis arner Lohnregulierung erkämpft wurde, so daß zuerst .14 und dann 3 Millionen Kronen für die Besserung der l"8uge der Staatsbahnbediensteten aufgewendet wurden, was dann tatsächlich auch bis in die Täler des Pantzschen Wahlbezirkes und ohne Zutun des Herrn Pantz lohn-erhohend wirkte denn wie wäre sonst die gleichzeitige Lohnerholning in jenen Gebieten Oesterreichs zu erklären, die sich der Fürsorge des Herrn Pantz nicht zu erfreuen haben — wird in diesem Wahlflugblatt dreist behauptet, man habe die Oberbanarbeiter zur passiven Resistenz nur mißbraucht, dann aber die Vertretung der Interessen der Oberbauarbeiter vernachlässigt. Es hat ■ mso Pantz ohne Organisation, ohne einer Bewegung E unter den Arbeitern das Wunder vollbracht, rein durch den Einfluß seiner bestrickenden Persönlichkeit der «taatsbahnverwaltung eine Lohnerhöhung abzugewinnen. Wir wissen ja auf was die Lobhudelei des Ver-kehrsbundobmanncs hinausgeht. Es wird sich diesem wohl auch darum handeln, Protektionskind des Herrn j .rjjwb 8« werden. Pantz ist wohl eine Schattierung ein-,Nchtsvollec als etwa seine Kollegen von der landwirt-lichaftlichen Zentralstelle, aber dort wo Staatsinteressen, Bediensteteninteressen und die Interessen der Arbeiter Kwen der Agrarier gegenüberstehen, wird er seinem Klassenempflnden nach urteilen und handeln und hier wird seine Arbeiter- ltnS Eisenbahnerfreundlichkeit in jwchts zerrinnen. Die Eisenbahner haben es. nicht not* (wendig ihre Jnteressenvertretuna auf diese Grundlage zu Istellen, sie von den Gnaden des Herrn v. Pantz ob* zu machen und die Eisenbahner werden auch, soweit sie als Verkehrs- und Reichsbündler nicht ganz M die Gegnerschaft gegen die Sozialdemokratie ver-rannt und blind geworden sind, ihr Wahlrecht besser zu nutzen wissen, als durch eine Stimmenabgabe für Kan-mdaten vom Schlage des Reichsritters v. Pantz. v , Die Kohlenfrachtsähc der Aussig-Tcplitzcr Eisen-oayn. Die Verhandlungen der Regierung mit der E. wegen Ermäßigung der Kohlenfrachtsätze nach Aussig-Elbe sind beendet und haben zu einem für die Braunkohlenindustrie befriedigenden Ergebnisse geführt. Rach den im Eisenbahnministerium getroffenen Vereinbarungen wird der staatliche Schacht „Julius V", welcher dermalen nur mit Obergeorgenthal, einer Station der Staatsbahnlinie Wiesa-Komotau verbunden ist, auch an eine nach Brüx führende Schleppkahn «er A.-T. E. angeschlossen. Der Schacht „Julius V" lpd auf diese Weise sein Absatzgebiet bedeutend erweitern können. Man nimmt an, daß die Förderung oreses Schachtes um etwa 250.000 Tonnen gesteigert swd daß diese Mehrförderung über die neue Schlepp-grQhj} nach Brüx und von dort über die Linien der E. verfrachtet werden wird. Die österreichischen ^taatsbahnen haben sich die bisherige Verfrachtung nder Georgenthal gesichert. Die Frachtermäßigung nach ^ussig-Elbe soll schon im Juni in Kraft treten. . Unfreiwillige Wahlkomik. Kürzlich fand in Dessen-, otf, ttn Tannwalder Bezirk, eine Wählerversammlung dÜr ch^ionalen statt. In dieser Versammlung griff auch ^Vorsitzende, ein gewisser Gebaue, in die Debatte ein. Ifi* Mann erklärte im Brustton der Ueberzeugung, daß l w me Sozialdemokraten blamieren würden, wenn sie die Mehrheit im Parlament hätten, und er zog daraus folgenden Schluß: „Dorum werden wir national wählen, denn das Sprichwort: Die allergrößten Kälber wühlen ihre Metzger selber, hat auch heute noch seine Berechtigung." — Daß dieser Selbstcharakteristik ein allgemeines Hallo der Versammlung folgte, kann sich jeder leicht ausdenken. Ausland. Organisatorische Aendcrnngcn bei den badischen Statsbahnen. Bisher unterstanden die badischen Staatsbahnen dem Ministerium des Grobherzoglichen Hauses und des Aeußern, wie das früher auch in Bayern der Fall war und in Württemberg heute noch der Fall ist. Nun sollen ab 1, Juni die badischen Staatsbahnen an das Finanzministerium angegliedert werden, wodurch der Zustand wieder hergestellt wird, wie er bis zum Jahre 1893 bestand, bis zu welchem Zeitpunkte die Eisenbahnen ebenfalls dem Finanzministerium unterstanden haben. An Stelle des bisherigen Eisenbahnministers Freiherrn v. Marschall zu Bieberstein tritt nunmehr der badische Finanzminister Rheinboldt. Ob diese Neuerung für das Personal besondere Vorteile bringen wird, möchten wir dahingestellt sein lassen. Es ist eben sehr zu befürchten, daß die Eisenbahnen unter dem Regime des Finanz-Ministers noch mehr vom fiskalischen Standpunkt aus betrachtet werden, die Sparwut noch mehr um sich greift als das früher der Fall war. Der konstituierende Kongreß des Transportarbeiter-Verbandes in Bulgarien. Am 5./18. März fanden in Sofia der Fünfte Kongreß der Gewerkschaft der Eisenbahn bedien steten und der Siebente Kongreß der Gewerkschaft der Po st-, Telegraphen- und Telephon an ge ft eilten statt. An dem ersteren beteiligten sich 50 Delegierte, die 416 Gewerkschaftsmitglieder vertraten. Letzterer bestand aus 28 Delegierten der 220 Mitglieder zählenden Gewerkschaft der Post-, Telegraphen- und Telephonangestellten. Am nächsten Tag, das heißt am 6./19. März vereinigten sich die genannten Delegierten mit den zwei Delegierten des Hafeiiarbeitervcrbandes und mit dem einen der Straßenarbeiter zu einem .konstituierenden Kongreß des Transportarbeiterverban-des in Bulgarien, dessen vorläufige Gründung am 7. Jänner (neuen Stils) I. I. stattfand. An diesem Kongreß nahmen nun teil 81 Delegierte, welche insgesamt 945 organisierte Transportarbeiter repräsentierten. Der Kongreß nahm das Verbandsstatut an, kraft dessen der neugegründete Verband: 1. sich das Ziel vorsetzt, die Interessen der Transportarbeiter in Bulgarien auf dem Boden des Klassenkampfes zu verteidigen; 2. dem Allgemeinen Gewerkschaftsbunde in Bulgarien angeschlossen wird, der in innigster Verbindung mit der. Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Bulgariens steht; 3. der internationalen Transportarbeitersöderation bei* tritt, ihr Statut und die Beschlüsse deren Kongresse anerkennt und 4. das zentralistische Prinzip anerkennt. Der Transportarbeiterverband wird von einem Zentral* Vorstand, aus 9 Mitgliedern, und von einer Kontrollkommission, aus 5 Mitgliedern bestehend, geleitet. Das^ Budget der Zentralkasse und der Fachorgane per 1911 beläuft sich auf 17.000 Frcs. Einnahme und 16.000 Frcs. Ausgabe. Die Gründung des Verbandes wurde mit aufrichtiger Freude sowohl von den organisierten als auch seitens der unorganisierten Transportarbeiter ausgenommen. Es wurden bereits in mehreren Orten neue Sektionen auch von Arbeitern solcher Zweige des Transports gebildet, die bisher keine eigene Fachorganisation besaßen. Der Vorstand des Bulgarischen Transportarbeiterverbandes hegt den heißen Wunsch, innige Beziehungen mit den Transportarbeiterorganisationen in den fortgeschritteneren Ländern zu unterhalten, und es ist zu wünschen, daß er hierbei allseitige Unterstützung findet. Alles, was den Transportarbeiterverband in Bulgarien betrifft, wolle man an folgende Adresse richten: Dragoy Kodjeikolv, Rabotnitscheski Dom U l. C y r i l l u. M e t h o d i u s N r. 6 4 S o s i a (B u l-garten). Streiflichter. Der unpolitische »König" definitiv abgetan. Mittwoch den 31. Mai fand in Kachers Saal, X., Johanitergasse, eine vom „Wirtschaftspolitischen Verein" einberufene Wählerversammlung statt, in welcher der „Kandidat" K ö n i g sich als Gegenkandidat des Genossen Reumann den Wählern Vorteilen sollte. Die Versammlung war sehr gut besucht, besonders die Eisenbahner waren neugierig, welches Programm der weiland Sozialdemokrat, dann Anarchist und später „unpolitischer Reichsvereinler"-Kandidat entwickeln wird. Wie es nicht anders sein kann, waren außer zehn Personen, darunter eine Dame, die teils dem „Reichsverein der österreichischen Eisenbahnbediensteten", teils der Wirtschaftspolitischen Reichspartei" angehörten, lauter Genossen, vorwiegend Eisenbahner vorhanden. Herr König eröffnete die Versammlung und schlug «men Herrn Stiepak zum Vorsitzenden vor, dagegen die anwesenden Eisenbahner den Genossen K i r ch m a i e r in Vorschlag brachten. Trotzdem, daß für Herrn S t i e p a k sich bloß zehn Hände erhoben während Kirchmaier mit kolossaler Majorität gewählt wurde, hatte König die Frechheit, oberen S t i e p a k als gewählt zu erklären. Ein Sturm der Entrüstung durchbrauste den Saal, und die Vertrauensmänner hatten vollauf zu tun, um die aufgeregte Menge zu beruhigen, und erst, als der anwesende Genosse Du 8 ek den gewählten Vorsitzenden aufforderte, seinen Platz einzunehmen und seines Amtes walten, wurde ein ruhigerer Verlauf der Versammlung möglich; daß es nicht ganz ruhig wurde, dafür sorgte schon der Herr Kandidat selbst. Auf fein Referat cinzugehen, halten wir nicht für notig, denn für so einen stumpfsinnigen Blödsinn hat unser Blatt gewiß nicht genug Raum; hervorheben wollen wir nur, daß, als der Herr Kandidat sah, daß seine Mätzchen nicht ziehen, zu Verleumdungen und Beschimpfungen der sozial, demokratischen Partei überging. So behauptete er zum Bei-spiel, daß in den Hammerbrotwerken Angehörige der christlich-sozialen Partei angestellt sind, daß die Sozialdemokraten im Parlament Obstruktion betrieben rc. ic. Als er aber die sozial, demokratischen Abgeordneten der Streberei bezichtigte, indem er erklärte, daß sie (die Abgeordneten) früher gewöhnliche Arbeiter, ja sogar Hausknechte waren, und sich zu Abgeordneten hinaufgestrebert haben, da ging der Sturm los, und Herr König konnte seine Kaudidatenrede nicht mehr 6c* endigen und mußte sich schleunigst verziehen. Der anwesende Präsident der „Wirtschaftspolitischen Reichspartei" machte große Augen, welcher Zuneigung sich seitens der Eisenbahner der Herr Kandidat erfreute, und erklärte Genossen D u & c f in Anwesenheit des Dr. W e t f u er; daß unter solchen Umständen die Kandidatur Königs zurückgezogen werden wird. König hat, um kandidieren zu können, die Herren von der Reichspartei einfach zum Besten gehabt, indem er ihnen erklärte, die Eisenbahner des X. Bezirkes stünden hinter ihm. Genosse D u 8 e k, der nun zum Worte kam, zeigte der! anwesenden Herren vom Rcichsverein den König in seiner wahren Gestalt, indem er die Vergangenheit des nunmehrigen Vizepräsidenten, früher Sozialdemokraten, der aus der Eisen* bahnerorganisation schimpflich hinausgeworsen wurde, unv zerzauste in kurzen, aber bündigen Worten die Legende von dem „unpolitischen Rcichsverein". Nachdem noch die Genossen Holztrattner und' Kirchmaier die Anwesenden ermahnten, am 13. Juni ihre-Pflicht zu tun, wurde die cinteressante Versammlung ge«' schlossen. So endete der Eroberungsfeldzug des König. Er hat am 81. Mai seine erste und zugleich seine letzte Wählerversammlung abgehalten! Konferenz der Signalmeister Mährens. Am 14. Mai fand die erste Konferenz der Signalmeister der mährischen Bahnen statt, an welcher sich 15 Kollegen beteiligten. Der Besuch der Versammlung, die als erster Versuch zur Gründung eines Komitees, wie ein solches mit bestem Erfolg in Prag be-, steht, auzuseheu ist, war sehr befriedigend, und bei geeigneter, taktischer organisatorischer Arbeit wirb der Erfolg nicht aus« bleiben. Solche Landeskonferenzen werden demnächst mit demselben Ziele, nämlich: Zusammenfassung sämtlicher Signalmeister zur Beratung und Durchführung von Fach- und Standcs-fragen innerhalb der Gesamtorganisation, nämlich des Rechtsschutz- und Gcwcrkschaftsvereincs in Oesterreich, auch in den südlichen und westlichen Alpenländern, ferner demnächst in Galizien stattfinden. Einberufen wurde diese Konferenz durch das mährische Sekretariat in Brünn und eröffnet durch den Kollegen Genossen Ernst (St. E. G.). Nach erfolgter Verlesung der eingelaufcncn Schriftstücke, ferner nach erfolgter Begrüßung der Konferenz durch den Delegierten des Lokalausschusses der organisierten Signalmeister Böhmens, des Genossen S k o u t a j a n, wurde in längerer Rede des ebenfalls als Delegierten erschienenen Sekretärs des böhmischen Sekretariats in Prag, Genossen B r o d e c k y, über die Notwendigkeit der Gründung eines solchen Lokalausschusscs gesprochen, dem die Aufgabe zufallen soll, die interne Kleinarbeit, die jedoch für den Stand der Signalmeister die allerwichtigste ist, zu leisten. In festgesetzten Zusammenkünften sollen Beratungen gepflogen werden, wie die Verhältnisse der Signalmeister gebessert werden sollen. Von feiten des mährischen Sekretariats wirb stets an diesen Sitzungen ein Berater zugegen sein, welcher die Verhandlungen in die entsprechenden Wege lenken soll und dann den gefaßten Beschlüssen, solidarisch mit allen anderen Kollegen, durch die Organisation zum Durchbruch verhelfen soll. Nach Aufstellung einer Geschäftsordnung wurden in den engeren Ausschuß gewählt die Kollegen: Ernst, Pawelka, K I i m a von der St. E. G. (Brünn); ferner Genosse Dworak (Olmütz), Wagner (Jglau) und Lebeda (Prerau). Als Versammlungstag wurde der erste Donnerstag im Monat bestimmt, das Versammlungslokal wird den Kollegen schriftlich bekanntgegebe». Genosse Koranda wies in darauffolgender Rede darauf hin, daß cs ^ ernster Arbeit und des Interesses aller bedürfe, um Ersprießliches zu leisten, und gab die Versicherung, daß die Organisation es als ihre Aufgabe betrachtet, stets für die Interessen aller Eisenbahner, also auch der Signalmeister einzutreten. Genösset Skontajan richtet an die Kollegen den Appell, insgesamt der Organisation Beizutreten. Es soll von uns niemand als vollwertiger Kollege betrachtet werden, der nicht ehrlich mitarbeitet. Ferner wurde als Bedingung aufgestellt, daß sich jeder einzelne am Sitze seines Domizils in die Ortsgruppe oder Zahlstelle cinschreibcn lassen muß. Nachdem noch die allgemeinen Forderungen aus den Jahren 1907 und 1909, an deren Realisierung festgchalten werden muß, Besprochen wurden, und nachdem ferner auch die Beschlüsse der letzthin in Wien stattgefundenen Rcichskonferenz bftr Signalmeister neuerdings bekamttgegcbeu wurden, schloß Genosse Ernst mit Dankesworten die. Konferenz. Den Kollegen wird frei-gestellt, ob sie als Publikationsorgan den deutschen oder tsche-chtschcn „Eisenbahner" wünschen und haben sie dies bei ihrem Beitritt dem Ortsgruppenfunktionär an ihrem Domizil bekanntzugeben. Die Wächter der Strecke Attnang-Ried haben einen derart aufreibenden Dienst zu verrichten, daß dieser den Menschlichkeitsgefühlen geradezu Hohn spricht. Der Dienst dauert von 3 Uhr 40 Minuten früh bis 10 Uhr abends und oft noch länger, weil Zug Nr 2382 oft Verspätung hat. Und so geht es jeden Tag. Die meisten Wächter haben aber auch die Vorsignale und Semaphore zu bedienen, womit auch daS Auslöschen der Lichter verbunden ist, was ebenfalls die Zeit von zirka einer Stunde in Anspruch nimmt, daher haben die Wächter eine Dienstzeit von 19 bis 20 Stunden täglich zu verrichten. Eine Ablösung oder Ablösewächter ist hier eine unbekannte Einrichtung und wird nur e i n tu a l im Monat ein freier Tag gewährt. Die ihm außerdem zugewiesene Strecke von 2000 bis 2100 Meter hat der Wächter in den Zwischenpausen viermal zu begehen, und cs ist ihm nebstbei eine Strecke von 400 Metern zum Grasputzen zugewiesen. In diesem großen, ihm zugewiescncn Rayon muß der Wächter den Dienst gewissenhaft und auf das genaueste verrichten, obwohl sich die Herren Vorgesetzten einen Pfifferling darum bekümmern, daß doch einmal ein solches Ausbeutungsobjekt von einem Wächter vor Müdigkeit zusammensinken und sich selbst — und aber auch alle Reisenden und-Bediensteten dadurch in Lebensgefahr und Unglück bringen kann. Trotz alle« Petitionierend und Ersuchens seitens der betroffenen Interessenten ist dadurch nicht die geringste Erleichterung oder Abänderungen der Diensteinteilung der leitenden Stelle getroffen worden. Es scheint wirklich, daß das immer mehr und mehr verderbliche und stets unrichtig gchandhabte Spar« system all diese Herren schon blind und taub gemacht hat* jtenn eine derartige unglaubliche Gleichgültigkeit könnte unmöglich herrschen, wenn diese Herren denken möchten. ES würbe nicht Vorkommen 'können, daß es beispielsweise bei dem! nur an Sonn- und Feiertagen verkehrenden Personenzug Nr. 2331 überhaupt keine Streckenkontrolle gibt. Wo bleibt: denn da die sogenannte Verkehrssicherheit? Wer trägt denn der die Verantwortung, wenn etwas passiert? Vielleicht auch) der ausgeschundene Wächter? Dieser Notschrei soll dew Ocffcntlichkeit zeigen und sie darauf aufmerksam machen* wie man die Wächter ausbeutet, die aber auch jede Verantwortung ablehncn müssen, denn was Unmenschliches kamt man ja doch auch von einem Wächter nicht verlangen. Den Wächtern wollen wir aber zurufen, soweit diese heute, unserer Organisation noch ferne stehen: „Organisiert euch», schließen wir uns zusammen, damit auch wir endlich alSl Menschen behandelt werden." Einer für alle! ) Eine Deputation der Pumpenwärter und Maschinen«, aufseher im Eisenbahnministerium. Am Samstag be« 27. Mai 1911 sprach eine Deputation der Pumpen« Wärter und Maschinenaufseher im k, k. Eisenbahn«. Ministerium vor. Die Deputation, an der die Delegierten Barabas aus T y m i e n i c a in Galizien, ferner Wojtak, Packon, Weda in und M ü l l n e r teilnahmen, wurde vom Herrn Eisenbahnminister empfangen, der sich im allgemeinen die Wünsche der Pumpenwärter und Maschinen-aufseher Vorträgen lieh und die Deputation dann an den Herrn SektionSchef Dr. R ö l l und an den Oberbaurat Ros-ner. wieS. Oberbaurat RoSner ging in eingehender Weise das neun Punkte umfassende Memorandum der Pumpenwärter und Maschinenaufseher durch und gab auf die einzelnen Punkte folgende Antworten: Alle Pumpenwärter zu Ma-schinenaufsehern zu ernennen, erklärte er, sei nicht möglich. Fachpumpenwärter können ernannt werden. Auch werden ältere Pumpenwärter, die keine Fachpumpenwärter sind, ernannt werden. Doch alle zu ernennen, sei ausgeschlossen. Zu Punkt 3 deS Memorandum?, der lautet, daß alle Pumpenwärter, die bereits die Gehaltstufe von 1200 Kr. erreicht haben, noch vor 1. Juli 1911 die Maschinenaufseherprüfung ablegen dürfen, um noch mit 1. Juli 1911 zu Maschinenaussehern ernannt werden zu können, bemerkte der Herr Oberbaurat. das nicht bewilligen zu können, da das hierzu nötige Geld nicht vorhanden sei. Zu Punkt 4 erklärte der Herr Oberbaurat, daß getrachtet werden wird, daß überall, auch in Galizien, mindestens 50 Prozent jener Pumpenwärter ernannt werden, die bereits die Unterbeamtenprüfung abgelegt haben und in der entsprechenden Gehaltstufe sind. Doch können diese Mehr» ernennungen erst im Jahre 1912 erfolgen, da für daS Jahr 1911 keine Mittel vorhanden sind. Punkt 5 deS Memorandums, der verlangt, das; jene Pumpenwärter, die beim Rohöl verwendet^ werden, so behandelt werden sollen, wie die in den Wasserstationen verwendeten, wurde bewilligt. Weiter? erklärte oer Herr Oberbaurat, das; in Zukunft Wasserstationen und Rohölpumpanlagen nur mit gelernten Schlossern besetzt werden sollen. Punkt 7, der verlangt, daß für die Bedienung der unbesetzten Wasserstationen auch bei einem Aufenthalt des Pumpenwärters oder MaschinenaufseherS von weniger als sechs Stunden 2 Str. zuerkannt werden sollen, erklärte der Herr Oberbaurat, unmöglich bewilligen zu können, da eine bestimmte Grenze festgesetzt sein müsse, bei welcher die Entschädigung von 2 Kr. gewährt wird. Der Forderung, datz bei der nächsten Gehaltregulicrung die älteren Diener in erster Linie berücksichtigt werden sollen, stimmte der Herr Obcr-baurat zu. Die Deputation beschwerte sich dann noch darüber, datz den Pumpenwärtern und Maschinenaussehern nicht die Möglichkeit geboten wird, in die Amtsblätter Einsicht nehmen zu können. Der Herr Oberbaurat erklärte, diesbezüglich Vor-sorge zu treffen, so datz cs auch dieser Kategorie in Zukunft möglich sein wird, in die Amtsblätter Einsicht nehmen zu können. Damit war die Aufgabe der Deputation beendet und die Delegierten konnten sich, nachdem sie fast vier Stunden im Cisenbahnministeriuni geweilt hatten, entfernen. Einreihungsuachklänge bei der Lesterreichischen Nord-westbahn und Südnorddeutschen Berbiiidungsbaftn. Bekanntlich wurden bei der Einreihung des Personals der verstaatlichten Oe. N. W. B. und S. N. D. V. B. jene Bediensteten, welche am 1. Jänner 1911 die Gehaltstufe von 1100 Kr. (nach dem k. k. Staatsbahnschema, welches im Jahre 1907 bei obigen Bahnen einaeführt wurde) erreicht hätten und denen das schon vor der Einführung deS StaatsbahnschemaS innegehabte höhere Oe. 92. W. B.-Quartiergelü belassen wurde, dadurch geschädigt, datz die Einreihung wohl rückwirkend am 1. Jänner 1910 mit 1100 Kr., aber mit dem in dieser Gehaltstufe niederen Staats, bahnquartiergeld erfolgte. Durch die Intervention des Genossen Tom sch i k bei der Direktion und im Eiseribahnministerium sowie durch die Vorsprache von Vertrauensmännern bei dem Herrn Direktor Dr. Geutebrück wurde es erreicht, daß nun die Quartier-gelddifferenz als Ouartiergeldzulage, und zwar: Für jene Diener, die im Jahre 1916 die Gehaltstufe von 1300 Kr., womit schon ein höheres Ouartiergeld verbunden ist, erreichen, für die Jahre 1911, 1912, 1914 und 1916; für jene, die obige gehaltstufe im Jahre 1915 erreichen, für die Jahre 1911 und 1914 gewährt wird. Anerkennend mutz hervorgehoben werden, datz von seiten des Herrn Direktors Dr. Geutebrück und dem Herrn Dr. Fellner, welcher diese Angelegenheit zu erledigen hatte, eine gerechtere Beurteilung dieser Sache zuteil ward, als dies seitens einiger Direktionsbeamten, insbesondere seitens des Herrn Obmannes der Ortsgruppe Oe. N. W. B. des Deutsch, österreichischen BeamtenvercineS in Wien der Fall war, welcher jeden Schritt in dieser Angelegenheit als aussichtslos hinstellte. SektionSleitung Clmtib, Nordbahn. Wir sind vor einem Jahre mit einem Ingenieur Herrn Lindner beglückt worden, der seine Amtstätigkeit mit dem AuSspruch begann, er wolle die Olmützer SektionSleitung umdrehen. Nun ist er tatsächlich daran, die ihm unterstehenden Bediensteten umzu-drehen, das heitzt sie zu sekkieren. Es wurde bei unS, wie bei allen BahnerhaltuiigSsektionen der Nordbahn, die Nachtrevision der Wächter eingesührt und dazu der Bahnmeister G r u b e r, ein Kommißknopf, angestellt. Es scheint dem Herrn Lindner der Bahnmeister nicht zuverlässig zu sein oder er scheint gar zu viel angezeiat zu haben, genug, der Herr Lindner kam «m 17. Mai selbst in Begleitung deS Herrn ©ruber und be-nenn die „Revision". Den Wächter Sch. fand er in der Dienst-Hütte nicht, dieselbe war jedoch offen und so nahm er daS Dienstbuch des Wächters mit und ging weiter. Beim Wächter Schm, war natürlich alles in Ordnung, denn dessen Bruder ist Derkehrsbeamter und dies scheint Protektion einzutragen. Dann ging's weiter zum W. 2., auf den hatte cS der Herr Lindner abgesehen. Einem Sozi mutz eingeheizt werden. Nun war der Sozi ja vorbereitet und empfing den Gestrengen vor der Diensthütte um 11 Uhr 10 Minuten nachts. Die erste Frage war: Haben Sie die Streckenbegehung gemacht? Was der Wächter 2. bejahte. Nun ging'S in die Diensthütte. Die Fenster derselben waren mit Fetzen verhängt. DaS ist dem Herrn Lindner in die Glieder gefahren. Ein Griff und die Vorhänge waren konfisziert, um als eorpus delicti mitgenommen zu werden. Jetzt fing die Bearbeitung des Delinquenten an. In einem Ton, datz die schlafende Familie des Wächters erwachte, ging eS volle 20 Minuten über diesen loS. Der Wächter wies nach, datz eS in ict Instruktion vorgeschrieben sei, die Fenster der Wächterhäuser bei Nacht mit dunklen Stoffen zu verhängen, damit deren Licht nicht als Signal betrachtet wird. Also ein verfehlter Angriff. Was! Jetzt sind die Schranken geschloffen? hieb cs weiter. Warum? Antwort: Weil der Zug 1089 fällig ist. Mir scheint eS, datz Sie die Schranken die ganze Nacht ge-schloffen haben, wurde gefolgert. Was übrigens kein Vergehen »ei Feldwegen und bei einem Gewitter wäre, wo der Glockenapparat cmsgeschaltet war. So ging es weiter, bis dem Herrn Lindner der Wächter zu verstehen gab, datz ein akademisch gebildeter Herr sich besserer UmgangSsormen im Verkehr mit Menschen zu bedienen habe und bis dieser höflichst seine Verhänge zuviickverlangte, dem der Gestrenge auch willfahrte. Mit dem AuSspruch Ihr müht Dienst machen bis zur Bewußtlosigkeit, und mit einem „Gute Nacht" ging er weg, zurück zum Wächter Sch., dessen Dienstbuch auch konfisziert wurde. Der Wächter war gleichfalls nicht in der Diensthütte und wurde aus dem Wächterhaus herausgeholt. Was machen Sic im WächterhauS? war die Frage. Der Wächter entschuldigte sich, sein franker, alter Schwiegervater sei aus dem Bett gefallen, er mutzte seiner Frau helfen, ihn ins Bett zu heben, man möge sich überzeugen und im WächterhauS selbst Nachsehen. Das tat Herr Lindner nicht und kommandierte: Mantel cuffitöpfen! Sie haben zu Hause im Bett geschlafen, ich werde Sie mit ,4 Kr. bestrafen; wo haben Sie Ihr Dienstbuch? hietz es. Das Buch wurde hervorgeholt, konfisziert und auf den Tisch aufgehaut. Dabei schrie Herr Lindner: Mir ist das alles eins, alt oder jung, jeder mutz seine» Dienst machen. Doch scheint er auch Wächter anders behandeln zu können, natürlich nur jene, die bei Maj_H önig in Paulowitz entlaufen — das ist nämlich sein Schwager. Auch den Wächter H. in Nimlau hat der Herr Lindner im Warteraum vor den Passagieren verrissen und ihm befohlen, den Bartwisch zu holen. Als der Wächter in der Erregung antwortete, er habe jetzt keine Zeit, da der Zug 1015 vorgemeldet sei, hat er ihn mit einer Rüge wegen dienstwidrigen Benehmens bestraft, mit der Androhung der strafweisen Versetzung. Ja sind denn die Herren Vorgesetzten nur dazu da, um die Peitsche zu schwiegen? Warum wird den Wächtern nicht gegeben, was ihnen gebührt? Im Jahre 1910 wurde im Amtsblatt der Nordbahndirektion ein Erlatz des, hohen k. k. Eisenbahnministeriums vom 12. April 1910, Z. 18.809, „Bewertung der Natural« Wohnungen und Wächterhäuser" mit Wirksamkeit vom 1. Jänner 1910 verlautbart. Andere Sektionen haben ihren Wächtern noch dasselbe Jahr die Differenzen zwischen Ouartiergeld und Quadratausmaß der Wächterwohnungen ausbezahlt. Bei der Sektionsleitung Olmütz (Nordbahn) wurde den Wächtern nach wiederholten Bitten und Urgenzen diese Differenz erst im Jahre 1911 nach Richtigstellung der Quar-tiergeldklaffen ausbezahlt. Wo ist das Geld für daS Jahr 1910 h t n verschwunden? Heraus damitl Mit der Pauschalkohle ist es dasselbe; für drei Heizungs-Piecen wird uns abgezogen, im Winter aber nur für zwei Oefen Kohle ausgefolgt, und so sind die Herren bei der Sektionsleitung nur bestrebt, die Wächter zu verkürzen und die Peitsche zu. schwingen, um auf den Rücken der Untergebenen Karriere zu machen. Mit diesem Vorgang werden sie uns den Patriotismus nicht ei riss a u k e n. Aus der Tätigkeit der ArbeiterauSschüsse. Der Arbeiter-auSschutz des Direktionsbezirkes Jnn-bruck hat durch die Einbringung geeigneter Anträge wiederholt eine Verbesserung im Entlohnungsverhältnis der Arbeiter herbeizuführen gesucht. In den heurigen Sitzungen dieses Arbeiterausschusses wurde diese Frage neuerdings seitens oes Arbeitcrausschusscs mit dem größten Ernste und auf daS dringendste vertreten, so datz sich die Direktion der Frage nicht entziehen konnte und mit nachstehendem Erlatz eine kleine Regelung verfügte. K. k. Staatsbahndirektion Innsbruck. Lohnvorrückung der ständigen Arbeiter. Z. 25/1:1. Am 30. Mai 1911. Tienstbefehl. An alle Dien st st eilen. In teilweise! Abänderung des hieramtlichen Dienst-befehles Nr. 41, ex 1010, betreffend die Grundsätze über die Entlohnung der Arbeiter wird mit Wirksamkeit vom 1. Juli 1911 (Dcim Bahnerhaltuugsdienst vom 26. Juni 1911) die Wartezeit bei den Lohnvorrückungcn der ständigen Arbeiter der Kategorie I von drei auf zwei Jahre herabgesetzt. Demnach haben am 1. Juli, beziehungsweise 26. Juni 1911 alle jene ständigen Arbeiter der Kategorie I im Lohne vorzurücken, welche in der bisherigen Lohnstufe bis zum bevorstehenden Vorrückungstermiu bereits 2, 2% oder 3 Jahre verbracht haben. Eine Einrechnung der bereits über 2 Jahre dauernden Vorrückungsfrist in die Frist zur Vorrückung in die nächst höhere Lohnstufe findet nicht statt, vielmehr kann im Sinne der bestehenden Lohnvorrückungsnormen (Dienstbesehl 41 ex 1910) die übernächste Vorrückung erst nach vollendeten zwei Jahren ab dieser Lohnerhöhung an gerechnet stattfinden. Der eingangs zitierte Dienstbesehl ist entsprechend 4 richtigzustellcn. Bei diesem Anlatz wird neuerlich betont, datz Lohnvorrückungen nur bei zufrieden st eilender Dienst-l e i st u n g einzutreten haben. Auch können diese Lohnvorrückungcn den Arbeitern nicht gewährleistet werden, sondern müssen in erster Linie vom Vorhandensein der jeweils erforderlichen Kredite abhängig bleiben. Die Arbeiterschaft ist von dieser Verfügung in geeigneter Weise sofort in Kenntnis zu setzen. Der I. k. Staatsbahndirektor: Wagner m. p. Dazu wäre,zu bemerken, datz bei den ohnehin sehr geringen Löhnen und dem winzigen Vorrückungsbetrag von 10 H. die Bemerkungen „zufriedenstellender Dienstleistung" und „Vorhandensein der jeweils erforderlichen Mittel" entfallen könnten und datz wenigstens diese minimale Verbesserung ohne Einschränkung auch eingehakten werden sollte. Elektrische Bahn Wien-Baden. Die meisten der Lokal-bahnverwaltnngen sind in pnncto Bezahlung sowie Behandlung ihrer Bediensteten und Arbeiter verrufen. Eine der ver-rufendsten Lokalbahnen in dieser Hinsicht dürfte aber doch die elektrische Bahn Wien-Baden, mit ihren hübschen und modernen Personenwagen, aber ihrer unmodernen und hartherzigen Verwaltung sein. Unter Dem Drucke der Verhältnisse strebten auch die Bediensteten und Arbeiter dieser Bahn die Verbesserung ihrer wirklich in jeder Hinsicht trostlosen Lage an. Die Folge war: Mehrere Entlassungen und die Kündigung unseres Genossen Schräfl. Um ein grötzereS Stück Brot darf man bei dieser Gesellschaft nicht bitten, aber man darf Taten begehen, wie sie der Offizial Franz begeht, ohne gestraft zu werden. Der Direktor Herr Beier hält schützend seine Hand über diesen Turmwagen Offizial sowie über alle seine weiteren ihm gleich, werten Snbjekte, obwohl ihm alle seine Missetaten bekannt-gegeben wurden. Zweier solcher Individuen müssen wir hier gedenken. DaS erste ist der Werkmeister Müller. Datz er die Arbeiter an-treibt, oas möge man noch hinnehmen, denn ohne Antreiberei könnte ja der Mann nicht schlafen, datz er aber die Arbeiter roh behandelt, schikaniert und auch beschimpft, dürfte dennoch nicht jju seinen vorgeschriebenen Arbeiten gehören. Er geht hierbei sogar so weit, den durstenden Arbeitern das Waffer-trinken zu verbieten, wie er dies am 31. Mai getan hat. Bei ihm soll angeblich der Arbeiter gar nicht das Recht haben, Wasser zu trinken. Die Werkstätte hat sowieso keine Wasserleitung, daS Wasser muH somit vom Hausknecht geholt werden — was dann, wenn jemand schlecht wird oder jemand einen Unfall erleidet? Dann heitzt es warten, denn eine Wasserleitung würde zuviel kosten. Bei alledem findet Herr Müller noch Leute, die ihn in seiner Hartherzigkeit und Schikancnsucht unterstützen, so der Vorarbeiter Licha. Dieser Mann hat zum Beispiel vor kurzem einen Wagen mit dem Motor abgestotzen und die Arbeiter mutzten den abgestotzenen Wagen weiterschieben, obwohl diese Arbeit mit dem Motor rascher und leichter zu machen gewesen wäre. Als die Arbeiter mit dem Wagen in einer Krümmung stecken blieben, schrie er sie an: „Ihr Hunde, tauchts an oder krepiertS!" Schließlich sei auch des Bahnarztes Dr. Bauer in TraiSkirchen gedacht. Der macht sich seine Arbeit hübsch bequem. Kranke Kinder behandelt er ohne sie zu sehen, nur durchs Telephon — sind ja nur Proletarier — einem Oberbauarbeiter, dem bei der Nachtarbeit ein Finger abgezwickt wurde und der ihn selbstverständlich gleich früh aufsuchte, er- klärte er, zu dieser Zeit habe er keine Ordination; den Schlosser Sastva, der mehrere Rippenbrüche hatte und noch schwach aus dem Spital kam, erklärte er gleich für arbeitsfähig; der Wächter Kircher wurde im Spital operiert, dessen ungeachtet erklärte ihn der humane Dr. Bauer für einen Simulanten. Als sich aber Kircher darüber beschwerte, wollte sich Dr. Bauer mit einer mehrseitigen schriftlichen Rechtfertigung, lauter Ausreden, reinwafchen. Natürlich, wenn man nur Sinn fürs Kaffeehaus hat, immer nur in Baden fitzt, dann empfindet man den Ruf zur Betätigung seines wirk, lichen Berufes als unangenehme Störung. Wann werden sich doch die skandalösen Zustände auf dieser nicht unrentablen Bahn aufhören? Richtigstellung zum Artikel: Aus einem kleinen Paschalik in unserer vorigen Nummer. In der Nummer 16 unseres Blattes, Seite 6, Spalte 2, fünfte Zeile von unten, foll eS statt der Worte „Zentralbureau in Wien" richtig heitzen: „Zentral» bureau in Innsbruck". Aus den Amtsblättern. Ans dem Amtsblatt der k. k. Nordwestbahndirektion. Die k. k. Direktion der De. N. W. B. hat in ihrem Amtsblatt, 36. Stück, nachfolgendes Zirkular Nr. 244 verlautbart: Bezug von Waren aus dem LebenSmittel-magazin. Auf Grund wiederholt eingelangter und sich immer wieder erneuernder Beschwerden werden die Herren Dienstvor-stälide angewiesen, den unterstehenden Bediensteten über Mißbrauche beim Bezug von Waren auS dem Lebensmittelmagazin die Bestimmungen des § 9 der Statuten des Lebensmittelmagazins neuerdings eindringlich in Erinnerung zu bringen. Zugleich sind die Bediensteten insbesondere auf das Verbot der Abgabe der aus dem genannten Magazin stammenden Waren an bahnfremde Personen mit dem Bemerken aufmerksam zu machen, das, gegen Zuwiderhandelnde mit aller Strenge^ borgegangen werden wird. Wien, am 22. Mai 1911. Der k. k. Direktor: Dr. Geutebrück m. p. Korrespondenzen. Prern». Wie überall, stehen auch wir im Zeichen der Wahlen und da Prerau ein besonders heißer Boden für den Wahlkampf ist — cs bewerben sich um dieses Mandat nicht weniger als acht Kandidaten — so drückt man oft beide Augen zu und läßt sich viel gefallen. Was sich aber Herr Ccrnt), Inspektor und Heizhausleiter, in letzter Zeit an Bübereien geleistet hat, das überschreitet das Matz des Erträglichen. Am 5. Mai mutzte ihn Genosse Nießner wegen seines Benehmens in die Schranken weisen. Am 15. Mai bei einer Versammlung leistete er sich das Stuckert — cs war schon 11 Uhr nachts und der Alkohol fing schon an zu wirken — seine Untergebenen auf Sesseln steigen zu lassen, um mit ihnen er spielte den Ehortncister — die „Wacht am Rhein" herunterzu« heulen. Am 29. Mai zeigte er sich in voller Grütze seiner akademischen Rüppelbastigkeit. An diesem Tage hatte der Kohlen-gclder-Prayon uno der Lügcn-Hocke das Bedürfnis empfunden, die Preraucr zu beglücken. Es waren auch einige unserer Genossen, meist Lokomotivführer und natürlich auch Herr C c : n 1) anwesend, um den berüchtigten Kohlengcldermani-pulanten kennen zu lernen. Nach Herrn Prayon, welcher sich unter anderem über das traurige Ende der Versammlung am 15. Mai beschwerte, ergriff Genosse K l e i b l das Wort. AIS nun Lügcn-Hocke daS Wort nahm, verliehen unsere Genossen den Saal. Dabei mutzten sic an Herrn Ccrnt), der in der Nähe des Ausschankes saß, vorbei. Es war bereits 11 Uhr nachts und so mutzte der Teufel Alkohol in der Person des Herrn Ccrnt) stänkern, indem er den sich ruhig Entfernenden nachrief: Behüt euch Gott, ihr Feiglinge, ihr besoffene Gesellschaft, geht's schon? Genosse Koppe r blieb stehen und wies den Herrn Inspektor der k. k. Staatsbahnen und Heizhausleiter zurecht. Schämt sich der Mann gar nicht mehr? 5ßir würden uns zwar des Teufels darum kümmern, ob dieser oder jener Deutsch« mntiotmle an Geistesschwäche oder an Säuferwahn leidet oder nicht, wenn Herr Cernt) nicht Heizhausleiter und somit Vorgesetzter vieler Arbeiter wäre. Hieraus folgen Schikanierungen dieser Untergebenen und kann unter solchen Umständen auch das Verhältnis zwischen Vorgesetzten und Untergebenen, wie ve§ der § 20 der Dienstordnung vorschreibt, zu Schaden des Dieners nicht zustande kommen. Oder haben für Herrn Ccrnt) dieser Paragraph und der § 34 der Dienstordnung keine Gültigkeit, in welch letzterem Paragraph es doch heitzt, datz von jedem Bediensteten, auch autzer Dienst, ein anständiges und ehrenhaftes Benehmen gefordert wird. Ob damit gemeint ist, feine Untergebenen eine besoffene Gesellschaft uno Feiglinge im Gasthause zu titulieren, bezweifeln wir. Wir glauben, es wäre schon an -er Zeit, datz Herr Cernt), der doch seinen Sohlenledern das Sausen so verargt, seinem Busenfreund Ouiczala folgen möchte. Es würde ihm sicher kein Mensch eine Träne nachweinen und Prerau wäre von diesen unmodernen Zöpfen gereinigt. St. Beit an der Glau. Endlich wurde mit dem Bau der Eisenbahnerpersonalhäuser begonnen. Wie versichert wird, sollen die Häuser Ende August unter Dach sein. Erbaut werden fünf Häuser mit je zwölf Wohnungen, davon zwei Doppelhäuser. Man atmet ordentlich erleichtert auf, datz endlich diese Bauangelegenheit erledigt ist. Seit mehr als zwei Jahren zogen sich die Verhandlungen zwischen der Stadtgemeinde, der Villacher Staatsbahndirektion und dem Eisenbahn- und Finanzministerium hin, und mehrmals hatte es den Anschein, als würde der Bau unterbleiben. Immer wieder mutzten Deputationen der Stadtgemeinde nach Wien und Villach fahren und die Abgeordneten intervenieren. Ihnen allen und der Gemeinde gebührt Dank. Die Schwierigkeiten bestanden zu einem grotzen Teil darin, datz daS Ministerium nicht die entsprechende Verzinsung finden konnte, obwohl die Gemeinde den Baugrund schenkte und auf die Umlagen verzichtete. Die Gemeinde ist dem Eisenbahnärar tatsächlich bis zur äußersten Möglichkeit entgegengekommen. Dennoch mutzten zu guter Letzt die Häuser auf Grund des Gesetzes vom Jahre 1902 mit 24jähriger Steuerfreiheit gebaut werden. Es ist höchste Zeit, daß die Wohnungen hergestellt werden, denn in St. Veit herrscht eine Wohnungsnot, so daß kein Loch leer steht, und die in Aussicht stehenden 60 Wohnungen werden nur wenig zur Linderung der Wohnungsnot beitragen. Für die Eisenbahner in St. Veit bedeuten die Personalhäuser eine Etappe deS Fortschritts. Pragerhof. (Die aufgeregten „Reichsbünd-l e r".) In Nummer 12 des „Deutschen Eisenbahner" finden wir eine Notiz, welche uns zum Lachen zwingt. Wir mutmaßen, daß dieser Artikel eine Antwort auf den in Nummer 10 unseres Fachblattes erschienenen Bericht sein soll, nachdem dem Verwandlungskünstler Linhard sowie dem großen Germanen Schwab einmal die Wahrheit gesagt wurde. DaS bezeichnen die Maulhelden in ihrem Blatte als lausbübische 2ln< {(Huldigungen, selbverständlich müssen sie ihre Kameraden rein* waschen, denn sonst laufen ihnen alle davon, aber leider etn Güterzug von der besten Waschseife genügt nicht, um alle reinwaschen zu können. Was in unserem Blatte geschrieben wurde, beruht auf Wahrheit, das können wir auch beweise*1-Wir sollen Abstand nehmen» die deutschen Arbeitsgenossen (»1 Jw Dienste zu schikanieren. Wo sind denn die Deutschen, oder w>e viele deutsche Arbeiter in Pragerhof? Vielleicht der ^ tr 0 pnik, Z c l a it, Z 0 rec, Lipanc, Paul, Fr. -^ovak oder gar der MikloLiv; und wann ist denn überhaupt einmal ein Arbeiter von den Roten schikaniert worden? Tas Schikanieren verstehen in Pragerhof die Neichsbüudler Qm besten. Für heute wollen wir noch die Namen derjenigen verschweigen, die auch Dcnunziantendienste versehen. Ferner wachten wir die Herren Kameraden aufmerksam machen, das; l>e es unterlassen sollen, die Bediensteten während des Dienstes w't. dem Beitritt zum Rcichsbund zu belästigen und in der vlatzinspektion und in der Schreiberkanzlei zu agitieren, das NNd keine Agitationslokale. Was wir aber nicht vergessen dürfen, ist, das; wir euer Vorgehen nur lebhaft begrüßen, da len der Gründung eurer Ortsgruppe wir über 30 neue Mit-Lueder gewonnen haben. - Szcznkowa. ($;'t größte Schuft im ganzen Xanb rst uiid bleibt der Denunziant.) Das «zczakowaer Personenzugspersoual bekam im Monat Mai «iten neuen Turnus, bei welchem die Zugsführer 30 Kr., die Wepäckskondukteuro 25 Kr., und Kondukteure 20 Kr. monatlich weniger Stundengeld verdienen, was den Betroffenen gewiß °ci der heutigen Teuerung wehe tut. In diesem Turnus führt me Partie im ersten Tag den Zug 1661, 1502, 1402. Abfahrt Bon lL-zezakowa 5 Uhr 46 Minuten früh, Ankunft Trzebinia « Uhr 23 Minuten früh. Dann hat die Partie mit Zug 1465, «ofahrt 9 Uhr 5 Minuten vormittags, Ankunft in Szczakowa » Uhr 49 Minuten in Regie zu fahren. Nun geht von Trze-vinia der Schnellzug 1405 um 7 Uhr 45 Minuten nach Seza-lowa ab, mit dem die Partie, nach Einholung der Erlaubnis des Zugsexpedienten nach Hause fuhr, und dies tat dem Ober-londukteur L c b w o ch so weh, daß feilte Leute um zwei Stunden früher nach Hause kommen, daß er absichtlich das ßan3C_ Monat bis zu Zug 1465 in Trzebinia blieb, um dann am Schluß des Monats zu dem das Personal human behandelnden Stationsvorstand zu gehen und die Partie zu denunzieren, das; diese schon immer, entgegen dem Turnus, mit Zug ^405 nach Hanse fahren, sich aber im Dienstbuch 1465 schreibe. Jiatürlich bekam das gesamte Zugspersonal eine Predigt zu hören, die aber die Kondukteure sehr kalt liefe. Außerdem -kam oa» Verbot, mit Zug 1405 nach Hause zu fahren. Wenn der Turnus den Kondukteuren nicht gefalle, sollen dieselben eine -«-urnusändrrnng verlangen, hieß cs. Nun, die Direktion wäre nicht zugrunde gegangen, wenn sic den Kondukteuren monatlich um 96 H. mehr ausgezahlt hätte, denn das Personal hat diese nicht aus Habgier, sondern aus Prinzip eingeschrieben, va die Dienstbücher prinzipiell nur nach den Turnussen revidiert werden, und dem Betreffenden Dienstfahrten außer dem Turnus auch gestrichen wurden. Und es wäre auch der k. k. ^iordbahndirektion gleich geblieben, ob wir um zwei Stunden früher oder später nach Hause kommen.Vorläufig, Herr L e d-woch, unseren innigsten Dank. Wir werden uns jetzt öfters qier sehen, denn wir werden ihnen nunmehr gut auf die Linger sehen. Ihre Kollegen. Triest. Die Bediensteten, welche Naturalwohiinngcn im ^Nester Freihafen haben, haben schon zwei Monate für ihre Wohnungen keine Kohle erhalten, und müssen sich auf eigene «osten Brennmaterial verschaffen .Das Brennstoffpauschale wird ledoch regelmäßig abgezogen. Die anderen Bediensteten, die Anspruch auf Bezug der Kohle zu Regiepreisen haben, haben ?lcfc schon vor drei Monaten bezahlt, erhalten jedoch die Kohle ">uner noch nicht. Die Parteikohle wird gewöhnlich beim Expedit ausgefolgt, so daß die Partei die Kohle um 1'5 Kilometer rocitcr abholen muß. Das Holz muß wieder vom Heizhaus Triest-Freihafen separat abgeholt werden, so daß die Fuhr-osten so hoch kommen, daß die Bediensteten von einer Er-maßigiing gar nicht reden können. Daher Bitten die Bediensteten, daß der alte Mogus wieder eingeführt werde, die Kohlen ins Heizhaus Triest-Freihafen zur Ausfolgung zu £>e» lallen, und zwar in derartigen Mengen, daß die Bediensteten nicht zwei bis drei Monate lang auf selbe warten müssen. Briix. (Eisenbahn er los.) Am 5. Dezember 1910 verunglückte der hier stationierte Kondukteur Josef Fried '"der Station N u s l e, indem er durch den Anprall des PUttelwagons an eine Wagenpartie umgeworfen wurde. Bei Wmer Untersuchung durch den Bahnarzt Dr. Karl Wolfram vurde eine Geschwulst des rechten Daumenballens konstatiert, Wust aber keinerlei Verletzungen vorgefunden. Kondukteur 11 c d ist aber vor kurzem im Sanatorium Schneider in vrag ait den Folgen des Unfalles gestorben. Das wäre nichts besonders Auffallendes, denn bei dem gefährlichen Dienst der Eisenbahner ist das einmal nicht anders. Was aber den Fall erwähnenswert macht, ist, daß Fried während der ganzen ~aucr der Krankheit vom.Herrn Dr. Wolfram sowie auch von, Bahnbctriebsbcamten als ein Schwindler erklärt wurde, °cr es nur darauf abgesehen habe, eine Unscillsrentc zu be° Aminen. Bei der Obduktion der Leiche wurde konstatiert, daß Ofiied sich bei dem Sturze im Hüttelwagen eine schwere ^Hirnverletzung znzog. Herr Dr. Wolfram wird aus diesem rüalle die Lehre ziehen können, daß er nicht auf die Einflüste-ruiigen des Herrn Ortmann und der hohen Direktion zu h?ren hat, sondern daß er lediglich auf die erkrankten Bediensteten zu hören hat. Fraiizensfeste. (E i s e n b a h n e r r i s i k o.) In Fran-aeiissestc ist abermals ein Menschenleben der rollenden Gefahr »um Opfer gefallen. Der Kohlenarbeiter Hermann Außer« |6 ch it e r des Heizhauses Ftanzenss 'ste wurde, während er »folge eines dienstlichen Auftrages die Gdleise Überschritt, vn einem Verschnbzug niedergestoßen und in gräßlicher Weise 9etmalmt. Eine Frau und vier unmündige Kinder wurden urch diesen traurigen Unglücksfall ihres Ernährers beraubt. *«enn wir die Sache eingehender untersuchen, so kommen wir 2U dem Schlüsse, daß dieses Unglück nur deshalb geschehen “Mnle, weil man sich noch immer nicht dazu verstehen kann, inen Gehsteig unter oder über den Gelciscanlagen vom Heizhaus zur Station herzustellen. Jedenfalls ist cs auch hier Wiederum nur der Kostenpunkt, der eine so große Rolle spielt, Qß inan sich zu einer Maßnahme, die sicherlich eilte Not« endigkeit ist, nicht entschließen konnte. ES ist traurig, aber f <%, das; man auf solch ungeschickte oder, richtiger gesagt, y^bclhafte Art spart. Lieber Menschenleben opfern und ganze. Minilien um den Ernährer bringen, als sich die Auslagen einen geeigneten lieber- oder Durchgang von der einen ?• r anderen Stationsseite zu machen, das scheint so das „richte ‘ Sparsystein zu sein. Allerdings wird man uns wieder fä i- 11 "lernen Bestimmungen über die Wahrung der per-i filicheiT Sicherheit (die jedoch ohne passive Resistenz nicht ein-Swltcn werden können) kommen und vielleicht gar verlangen, gc m Betracht kommenden Bediensteten sollen um die ganze i“ a‘’on§anIngc herumrennen, wenn ihnen die gesunden Glieder bofc •** Demgegenüber erklären wir aber heute schon, dies einfach undenkbar wäre, zumindest undenkbar bei D6l* derzeitigen Verhältnissen. Tagtäglich kann man 6c» cn' wie die Heizhausarbcitcr mangels jeder freien oip «®c 'n '5cr unbeholfensten Weise über die Wagen, welche Geleise versperren, klettern, um dort den ihnen obliegenden ito c'lftcSt>cmchtungcn, sei es Versorgung der Lokomotiven mit ein ^ pder Kohlenvorräten u. s. w., nachzukommen. Es gruselt ühp förmlich, mit ansehen zu müssen, wie solch ein Arbeiter „ die Wagenpuffer und -kuppeln balanciert. Denn der gn lf,gste Stoß von irgendwelcher Seite an die betreffenden Q!rn (und verschoben wird ja fortwährend) und der Arbeiter, bQy, sdeben noch frohen Mutes über die Wagen kletterte und "'chts im Auge hatte, als seine nächste Dienstesobliegen-• llcßt unter den Rädern, wälzt sich in seinem Blute und ist ein Krüppel Zeit seines Lebens, wenn er nicht gar dem Tode verfällt. Man kann wirklich von einem glücklichen Zufall sprechen, daß sich Fälle, wie der geschilderte, nicht öfters ereignen. Wir hoffen aber, daß dieser Fall hinreicht, um dem Skandal, daß die Heizhausbedienstctc» bei jeder Gelegenheit über die Wagen klettern müssen, nun ein Ende bereitet wird, denn eine praktische Verwaltung spart auf die Art, daß sie den Gefahrengrad, wo es nur immer tunlich ist, verringert und sich selbst auf diese Weise davor beschützt, hohe Unfallsrentcn zahlen zu müssen. Wir glauben, ein Steg über die Geleise-anlagcn von einer Stationsseite zur anderen kann die Südbahn dem Ruin auch nicht mehr näher bringen. Oder sollte man noch weitere Opfer abwarlen, bis man sich zu einer solchen Maßnahme wird, entschließen können? Billiger wird dadurch der unbedingt nötige Steg entschieden nicht. Und schließlich gibt es auch noch andere Mittel, mit deren Hilfe ftch_ derartige Notwendigkeiten erzwingen lassen, wenn die nötige Einsicht wirklich ganz und gar mangeln sollte. „Vorwärts!" Pettau. (Der P s e u d o b i s ch o f im M a g a z i n.) Der gerichtsbekannte Magazinsarbeiter Friedrich Pieter« sek, seines Zeichens ein Blangclbcr, hatte sich entschlossen, einmal Bischof zu spielen. Er firnite den Genossen Josef Kr en it ohne Aufforderung. Beim Strafgericht in Pettau wurde dann dem Pseudobischof P l e t e r L e k klar gemacht, daß, wiewohl jetzt überall Firmungen stattfinden, diese nur von berufenen Geistlichen vorgenommen werden dürfen. Pieter sek, einer der größten Freunde (??!!) des Rechtsschutzvereines wurde vom Richter zu 10 Kr. Geldstrafe, zur Leistung von 10 Kr. Schmerzensgeld an Genossen Josef Kren ii sowie zur Tragung der ganzen Prozeßkostcii verurteilt. Armer PIctcrsck! Der Du als Leuchte beim Reichs-bund deutscher Eisenbahner, der Dich nun hinauskomplimen-tiert, soviel Manier lerntest, was wirst Du nun beginnen? Bruck an der Mur. Nachdem Kondukteur Johann 93 r a u it bei jeder Gelegenheit trachtet, die Organisation, deren edle Bestrebung es ist, für alle Verbesserungen zu erzielen — auch Indifferente und Gegner bekommen das Gleiche — zu mißkrebitieren und bei einer Veranstaltung der Eisenbahner für alle schwere Anschuldigungen fallen ließ, beschloß der Ausschuß auf Drängen der Mitglieder, durch den Obmann Genossen Franz Koller denselben wegen Ehrenbelcidigung zu klagen. Am 20. Mai I. I. fand die Verhandlung in Leoben statt und der Kläger ließ sich nur auf Zureden des Richters, weiters mit Rücksicht auf die zu gewärtigende hohe Strafe wegen des zweiten Rückfalles, herbei, Gnade für Recht ergehen zu lassen, und auf Grund der auf anderer Seite stehenden Erklärung von einer Bestrafung abzusehen. Dies wollen sich die Gegner unserer Organisation merken. Wenn sic schon nicht mitkämpsen wollen, sollen sie nicht noch die Kämpfenden beleidigen und zwar ohne Grund und Ursache. Graz. (Nette Zu st än de auf der Süd b ah n.) „Ihnen möcht’ ich mit Gusta abwatschen!" Mit diesen Worten schrie am 30. Mai abends am Graz-Köslacher Bahnhof der Verkehrsbeamte Herr M o c n i k beit Oberverfchieber Ernetz 1 an. Wäre der Oberverfchieber nicht besonnener gewesen wie der von deutscher Kultur triefende Verkehrsbeamte, wäre es offenbar zu einer Kraftprobe gekommen. Sr netz l hat bei feinem Vorgesetzten, beim Stationschef, Beschwerde geführt. Ob dieses rohe Benehmen des Herrn M o c n i k der Verkehrsdirektion aber zur Kenntnis gebracht worden ist, wisset« wir nicht, daß sie aber hiervon Kenntnis erhalten wird, dafür wird die Organisation sorgen. Oberverschieber Ern c tz l ist ein ruhiger und diensteifriger Bediensteter. Er hat seinen Dienst durch 24 Jahre klaglos verrichtet, aber er hat den Fehler begangen, daß er bei der Beamtcnrcsistctiz nicht mitgetan hat. Leider sind solche Vorgänge nicht auf den Köflachcrbahnhof beschränkt, sondern auch am Südbahnhof werden sie durch den Herrn Platzchcf int reichen Maße gepflegt. Die Herren scheinen in der Einbildung zu leben, daß es für sie ehrend fei, wenn sie bei den Zügen vor dem Publikum die Bediensteten auf die unflätigste Art beschimpfen können. Die Bediensteten erwarten von der Direktion, das; sic mit diesen Dingen endlich aus-räuiut, ansonsten das Personal nach anderen Mitteln greifen müßte. Salzburg. (R a n g i e r b a h n.) Die Zngsbegleiter, welche nach Salzburg (Rangierbahn) fahren, sind gezwungen, ihr Essen selbst zu kochen. Nicht nur ans Ersparungsruck-sichten, sondern auch, weil man bei den Wirten itt Gnigl nichts zu essen bekommt. Ein Greisler in Gnigl hatte Flaschenbier in die Kaserne beigestellt und die Reinigungsfrau hat das Bier aus Gefälligkeit an die Zngsbegleiter abgegeben. Das wurde von den Zugsbegleitern begrüßt, daß sic sich in der Kaserne ein Glas Bier kaufen konnten und nicht gezwungen waren, ins Gasthaus zu gehen, wo es gewöhnlich mit einem Glas Bier nicht abgetan ist. Die Zugsbegleiter haben dabei gespart und blieben in der Kaserne beisammen. Dieses Flaschenbiergeschäst hat den Neid irgendeines hungrigen Wirtes erweckt, der die Zugs« begleitet zwingen will, sein Gasthaus,zu besuchen. Es wurde ein verlogenes Schreiben an die Staatsbahndirektion Innsbruck gerichtet, daß in der Kaserne Bier, Wein und Schnaps ausgeschänkt wird, daß in der Kaserne gesungen und gelärmt und Trinkgelage abgchalten werden. Die Staatsbahndirektion Innsbruck hat bedauerlicherweise diese Denunziation nicht auf ihre Wahrheit untersucht, sondern kurzerhand unter Bezug, nähme obiger Angaben die Abgabe von geistigen Getränken in der Kaserne verboten. Wir unterstützen diese Bewegung, das Personal zu Antialkoholisten zu erziehen, aber solange nicht für gutes Trinkwasser in den Kasernen und Abgabe alkoholfreier Getränke gesorgt wird, ist das Personal immer noch gezwungen, sich ein Glas Bier zu kaufen. Mit diesem Verbot wurde nur erreicht, das; die ZugS-begleiter statt in der Kaserne ihr Glas Bier zu trinken und im Bedarfsfälle in der Kaserne beisammen zu sein, ins Gasthaus gehen und statt einem mehrere Glas Bier trinken. Wein und Schnaps wurde in der Kaserne über-h_a_u p t nie konsumiert. Gegen die Denunziation, daß in der Kaserne gesungen, gelärmt und Trinkgelage a b g e halten w urde it, rufen wir alle Herren Beamten in Salzburg (RangierZahn) als Zeugen auf, daß eS gar nie einen Anstand gegeben hat, und weisen diese Verleumdung entschieden zurück. Schreiber dieser Verleumdung bekaiintziigeben, um denselben gerichtlich belangen zu können. DaS Linzer Gütcrzugspcrsonal. Mährisch - Wcihkirche». (Ein V e r I e n m d e r st ii ck-ch c n.) Vor einem Vierteljahr wurde Genosse Friedrich Musil von Hullein nach Mährisch - Weißkirchen versetzt. Genosse M n s i l, der schon beinahe zwölf Jahre fährt und fast alle für ihn in Betracht kommenden. Dienste gemacht hat, wurde gerechtfertigterweise als Manipulant auf den Posten des jüngeren Kondukteurs P a 1 a t a gesetzt, welch letzterer erst drei Jahre beim Fahrdienst ist. P a ! a t a fühlte sich verkürzt und versuchte zunächst, im Dienstwege beim Jnspektorat auf seinen ehemaligen Posten zurückzukommen. Als ihm aber dies nichts nützte, bediente er sich feiner Frau als Vermittlerin, die einem einflußreichen Herrn nach Wien schrieb, um durch dessen Fürsprache beim Direktor den verlorenen Dienstposten ihrem Mann zurückzuerlangen. In dem betreffenden Schreiben gab die Frau P a I a t a unter anderem an, Mufti sei zur Versetzung -des Manipulantendienstes vollständig ungeeignet. Dieses Schreiben kam zunt Dienstvorjtand des Genossen Musil zur Unter- suchung, der dessen Zugsführer über seine Dienstleistung ein-vernahm und protokollarisch seststellle, daß Genosse Di u s i 1 zur Vcrfehung seines Dicn.ktes befähigt und geeignet fei, wobei der Herr Vorstand die Verleumdungen, die die Frau P a« la t a sich leistete, verurteilte. Der Frau P ft I a t et soll das Handwerk gelegt werden und sic soll nie wieder Lust verspüren, ähnliche Briese an einflußreiche Herren zu schreiben. Es ist bedauerlich genug, daß derartige Schreiben höherettortö zunr. Gegenstand amtlicher Behandlung genommen werden. Perkovic-Slivno, Dalmatien. Wir haben bei uns ein gc-> fcheites Individuum zugctcilt, welches mit niemand aus-kommen kamt. Es hat bald mit dem einen und bald mit dem anderen zu tun, um einem jeden feilte Kenntnisse zu zeigen^ Doch vermag er sich auf keine Weife etwas Manieren und Anstand im Verkehr mit dem Personal anzueiguen, und er scheint die Bildung nur darin zu verstehen, wenn er das Personal mit ©chintpfworten betitelt und vor anderen hcrabfctzeit kann. Der Herr AuShilfsstatiouSmeistcr Grafel soll sich lieber auf eigene Erlebnisse und seine Stückchen, von denen er genug hinter sich hat, erinnern. Hat er vielleicht die letzte Affäre in Dentis vergessen, als er seinen Kollegen, der genug mit Krankheiten zu tun hatte, ins Unglück stürzen konnte? Wo sind feine anderen Delikte? ES wird der genannte Herr vorläufig hiermit verwarnt, beim ansonsten möchten andere Sachen zum Vorschein gebracht werden, Ivas ihm gewiß nicht lieb sein würde. Hoffentlich genügt aber die heutige Mahnung! Versammlmrgsberichte. Trautenau. (K. H. Wolf vor feilten Wähler n.) K. H. Wolf wirb bekanntlich von der bcuifchnatimtalcn Bevölkerung Trautcuaus und Umgebung als ein unbesiegbarer Versammlungsredner gepriesen. Im Jahre 1907 hatten ihm die Eisenbahner Trautenaus zum großen Teil ihre Stimmen« gegeben, da er die feierliche Erklärung abgegeben hatte, er werde, wenn er von den Eisenbahner gewählt werde, diese sofort aus ihrer unerträglichen Lage befreien. Was tat Wolf nun während feiner vierjährigen Parlamentstätigkeit für die Eisenbahner? Er half die diversen Anträge für das Personal der k. k. Staatsbahnen, die von den Sozialdemokraten eilige* bracht wurden, nicbcrstimmcrt oder kniff bei der Abstimmung aus, um jeden Fortschritt aus Liebe zu Bienerth unmöglich zu machen. Daß dieses verräterische Treiben nicht nur allein von uns Sozialdemokraten, sondern auch zum größten Teil von seinen ehemaligen strammsten Anhängern und Wählern erkannt und auch mißbilligt wurde, beweist, daß css gerade die intelligenteren Reichsbundanhäitgcr waren, die sich vor seiner Wählerversammlung mit allen ihren Vereinskollegen und uns Sozialdemokraten besprachen und uns aufforderten, zusammen in Doppelreihen in den Augarten in seine Versammlung zu marschieren, um ihm seine an und begangenen Sünden in einer freien Aussprache vorzuhalten, damit er Rechenschaft abzulegen gezwungen werden sollte. Alle Eisenbahner sowie auch viele Leute aus bürgerlichen Kreisen waren der gleichen Ansicht, daß widersprechende Meinungen nur in einer öffentlichen Versammlung, wie selbe am 23. Mai stattfinden sollte, ausgetragen werden können. Bei dieser Gelegenheit bekam matt nicht selten zu hören: „So ein Mann wie unser deutsche Volksstreiter wird sich schon gegen jeden Vorwurf zu rechtfertigen wissen!" Es entfaltete sich für diese Wählcrvcrsammlung ein großes Interesse, das für einen guten Besuch garantierte und auch kein Geheimnis bleiben konnte. Die Versammlung war für 8 Uhr abends auberautut, die Wähler kamen schon nach 7 Uhr int Augarten an, fanden jedoch unerklärlicherweife den Saal verschlossen. Da der Andrang immer größer wurde, fragte man nach der Ursache, aus welcher der Saal nicht geöffnet wurde. Man erhielt den Bescheid, daß erst utn %8 Uhr geöffnet werde und daß sich jeder, der Einlaß begehre, als Wähler legitimieren müsse. Ist Wolf nicht ein schlauer Patron? Die SBählcrvcrfammluiig wurde durch Plakate angekündigt, mit beut Hinwcis, daß separate Einladungen nicht heransgegeben werden. Jetzt auf einmal diese Vorsicht. Um Uhr wurde der Saal geöffnet. Infolge des großen Andranges konnte die geplante Kontrolle von den Wolsstützen nicht durchgcsührt werden, was zur Folge hatte, daß sich der große Saal in wenigen Minuten bis zur Gänze füllte. Herr Wolf, der gefeierte deutsche Kriegsherr, zeigte keine Lust, vor l/20 Uhr die Versammlung eröffnen zu wollen. Aus welchem Grunde, war jedem klar, denn sein Erscheinen mit seinem Anhang hatte diesmal ein zu schwaches Echo der hier so üblichen Heilrufe gefunden. Genosse Kiesewe11e r, die Sachlage erkennend, begab sich nun zu Wolf und dem Einbcrufer Lindemaier, um die Redefreiheit für die Gegner und Eisenbahner zu sichern, Ivas jedoch von diesen Helden rundweg ab-gelehnt wurde. Jetzt zeigte sich seine ganze Feigheit und sein wirklicher Charakter vor feilten Wählern . Et fürchtete sich, Rede und Antwort für seine Handlungen im Parlament zu stehen. Damit hatte er sich die Heldenmaske selbst vom Gesicht gerissen und sich als denjenigen gekennzeichnet, der er in Wirklichkeit ist. Nachdem es nun ausgeschlossen war, Wolf zur Verantwortung ziehen zu können, wurden diejenigen Wähler, die mit dieser Feigheit nicht einverstanden waren, vom Genossen Kiesewetter aufgefordcrt, den Saal zu verlassen, welchem Verlangen auch sofort entsprochen wurde. In dem vorher so überfüllten Saale blieben meist nur leere Tische und der ganz, kleine Anhang Wolfs zurück. Genossen und Kollegen vom Reichsbund deutscher Eisenbahner! Hier ist das natürliche Bild des Abgeordneten, der in seiner „Ostdeutschen Rundschau" nicht genug über Verrat bet sozialdemokratischen Führer schimpfen kann und den der Rcichsbund als feinen Anwalt zu achten sich verpflichtet fühlt. Er scheut sich nicht, uns einzureden, daß er den Eisen-bahiicm helfen wolle, und hat jedoch bcioicfcttcrmaßcn immer das Gegenteil getan, so daß er sich am 23. Mai in Trautenau gegenüber feiner eigenen Wählerschaft nicht Rebe und Antwort zu stehen getraute. Et wählte das für ihn kleinere llebcl und verweigerte die Redefreiheit ,um zu verhüten, daß feine Niederträchtigkeiten feilten bürgerlichen Wählern bekannt werden, die er abzuschwücheit oder gar abzuleugnen nicht mehr imstande ist. Unter Führung des Genossen Kiese Wetter zogen die Wähler, das Arbeiterlied singend, durch die Stadt zum Gasthaus „Reichshof", Ivas einem Demonstrationszug gleich« kam. Beim Bahnviadukt wurde Halt gemacht und ReichSrats-kandidat Karl flt i ch t e r kennzeichnete vom Bahndamm aus die Haltung Wolfs in gebührender Weise. Das übrige erfolgte int Saale des „Reichshof" in der eingeleiteten Versammlung, in welcher die Genossen 'Richter, Kiescwcttcr und Taube sprachen. Die Anwesenden versicherten, dem Feigling K. H. Wolf am 13. Juni die richtige Antwort zu geben. Prngcrhos. Am 16. Mai hat die sozialdemokratische Partei eine Wählerversammlung im Gasthaus Poschanko in P r a g c v h o f einberufen, zu welcher auch der Gegenkandidat der Stajere-Partei, Ludwig KrcSttil sowie eine Anzahl von allen Seiten gufantincngctroiumcltcr Reichsbündler, Beamte, Unterbeamte, und auch der Tonwürenfabrikant samt seinem Sohn erschienen, die die Versammlung zu stören beabsichtigten.. Sie füllten das Lokal, ehe unsere Genossen kamen, bis aufi einen Tisch, an dem fünf Genossen Platz hatten, die übrigen Genossen mußten im Vorzimmer stehen. Unter Vorsitz des Herrn Potocnik beschlossen die Reichsbündler, den Rednern 20 Minuten Redezeit zu gewähren .Als erster Redner erhielt unser Kandidat Genosse Alfred Pi Einin das Wort, welcher das Programm der sozialdemokratischen Partei unter fortwähren- Seite 10 w........ „Der Eisenbahner." Nr. 17 den Storungen entwickelte. Als er 40 Minuten gesprochen hatte, wurden die Störungen so groß, daß cs ihm unmöglich war, weiter zu sprechen. Er unterbrach seine Rede und verlangte für das Schlußwort Redefreiheit, was ihm zugcsichcrt wurde. Nach ihm bekam der Gegenkandidat Krcsnik das Wort, welcher unter anderein ausführte, daß die sozialdemokratische Partei für die Eisenbahner den Mstündigcn Dienst abgeschasst habe und einen Dienst von 12 Stunden und 24 Stunden freie Zeit erreicht habe, daß ferner durch die sozialdemokratische Bewegung höhere Löhne erreicht wurden, wodurch eine Teuerung entstanden sei. Er sagte, die Eisenbahner verdienen viel und sind z >l viel frei. Sic sollen zwölf Stunden Dienst und zwölf Stunden frei haben. Er könnte sich auch nicht damit einverstanden erklären, wenn sein Knecht auch zwölf Stunden Dienst bekommen möchte. Nach ihm sprachen noch mehrere Redner. Das Sck,lutz-wort erhielt dann unser Genosse Picinin, welcher die Lügen der Gegner widerlegte und die letzte Bewegung, sowie die Bewegungen vom Jahre 1905 bis 1907 im wahren Licht darstcllte. Die Reichsbüudler machten einen Lärm, daß Picinin nicht mehr weiter sprechen konnte. Unsere Genossen verließen das Lokal mit den Worten: Hier ist ein Viehmarkt, aber keine Wählerver» sammlung, und gingen nach Hause. Für die Stajerc-Partei bedeutet die Versammlung keinen Erfolg. Kresnik hat sich als gehässiger Feind der Eisenbahner gezeigt, und ihm gleichzu-halten sind die Leute, die ihm die Mauer machen: die Neichs-bündlcr. Eisenbahner, merket euch die in dieser Versammlung gefallenen Worte und wählt am 18. Juni rot! Pcttau. Pfingstsonntag, den 4. Juni fand in Großsonntag im Maitzens Gasthaus eine Obcrbauarbeiterver-fammlung statt, die einen großartigen Besuch aufwcis. Genosse I l l c s ch i tz erstattete ein slovcnischcs Referat, welches mit großem Beifall ausgenommen wurde. In leichtfaßlicher Weise besprach Genosse Jlleschütz die Zugeständnisse der Direktion und die bevorstehende' Vertrauensmänncrwahl. Einen schönen Erfolg hatte die Versammlung insofern, als sämtliche Oberbauarbeiter, welche noch außer unserem Verein stauben, ihren Beitritt erklärten und auch sofort beitratcn. Man sieht, daß auch in diesen Reihen das Licht aufgeht. Doch nur in den unteren Stationen. Was sagen aber die Pettauer Großherren dazu? Werben diese dem Beispiel ihrer Kollegen folgen? Wir hoffen, daß die Worte nicht in der Luft verhallen werden und rufen daher nochmals zu: „H i n c i n in die Reihen der Kämpfer! Hinein in die Organisation!" Brigittenau. (W ä h l e r v e r s a m m l u n g.) Am Samstag, den 8. Jiini 1911 fand im „Brigittasaal", Wien, XX., Wintcrgassc 27, eine stark besuchte Eiseubahnerwähler-versammlung statt. Die Genossen Jnnerhuber und Schwa b, sowie der Kandidat Genosse Dr. Ellenbogen entwickelten im Referat ein Bild der Zustände aus den Eisenbahnen vor zwanzig Jahren bis heute. Die Kämpfe und Erfolge der Jahre 1905, 1907, 1908 wurden eingehend beleuchtet. Es wurde fcstgcstcllt, wer diese Umwandlungen geschaffen. Nur die sozialdemokratische Organisation mit der Partei-fraktion im Parlament, und in erster Linie den Abgeordneten Dr. Ellenbogen, T o m s ch i k und Müller haben diese Umwandlungen herbeigeführt. Darum kann kein denkender Eiscnbabner Oesterreichs irgendeinen Kandidaten der bürgerlichen Parteien wählen. Nachdem noch Genosse A m e i s-bichlcr die Versammlung auffordcrte, am 13. Juni rot zu wählen, wurde diese, von welcher Genosse Dr. Ellenbogen zu einer Straßenbahnerversammlung in die Leopoldstadt geholt wurde, vom Vorsitzenden Genossen B a r t e j s ge-fchloßcn. Hciligciistadt. Am 1. d. M. tagte in Nußdorf, XIX. Bezirk, im großen Vrauhaussaale eine Eisenbahnerwählerversammlung, welche sehr gut besucht Ivo r. lieber Vorschlag wurden in das Präsidium die Genossen Hutterer als Vorsitzender und Kloß als Schriftführer gewählt. Die Tagesordnung wurde wie folgt festgcstellt: 1. D i e Wohnungsnot und die Eisenbahner. 2. Die Auflösung d e s Parlaments und die R c i ch s r n t s w n h l c n. Genosse Spieß führt in seinem trefflichen Referat über die Wohnungsmisere, speziell im XIX. Bezirk, folgendes aus: Vor noch nicht langer Zeit war dieser Vorortebezirk einer jenen wenigen, welche rein landschaftlichen Charakter trugen. Heute hat sich ein Jndustriebezirk daraus entwickelt, welcher hinter den großen Bezirken Wiens kaum mehr zurücksteht. Nur eines ist nicht cingetroffen: die Fabriken, vielleicht die größten, welche Wien aufzuweisen hat, wurden herantzen gebaut^ aber kein einziges Wohnhaus, welches die beschäftigten Arbeiter hätten nnfnehmen können, wurde gebaut. So mußte cs kommen, daß die Zinsgeicr eine fabelhafte Steigerung der Wohnungsmiete Vornahmen, da doch unter der Arbeiterschaft selbst eine Wohnungsabtreibung Platz gegriffen hat. Die dreimal weise Bczirksvertretung, deren Vorsteher der chriitlichsozialc Wenzel K u h n ist, erlaubt in diesem Bezirk in ihrer Weisheit nicht das Bauen von Zinsburgen, sondern damit der landschaftliche Charakter dieses Bezirkes gewahrt bleibt, dürfen höchstens zweistöckige Häuser oder Villen gebaut werden. Die Fabriken wurden gebaut, so groß cs den Aktionären paßte, denn ob der Rauch, der sich aus so vielen Fabriken entwickelt, das landschaftliche Bild verschönert, das zu beurteilen vermag nur K u h n. Die bestehenden Wohnhäuser wurden endlich noch van einem Unternehmen aufgekauft und als Magazin für ihre Glühkörper verwendet. Wie stehen wir Eisenbahner aber dieser Sache gegenüber, was wurde getan und was können wir tun? Die k. k. Eisenbahn gewährt ihren Angestellten ein karg bemessenes Quartiergcld ihren Arbeitern zahlt sie Löhne, welche mit dieser endlosen Wohnungsteuerung in gar keinem Zusammhangc stehen, auf der anderen Seite verlangt sie noch, was auch ganz erklärlich ist, daß der Bedienstete dort wohnen soll, wo er beschäftigt ist. Von Seite der Gemeinde wurden 360 Millionen Kronen Schulden gemacht, aber kein Heller für Wohnhäuser. Hier in diesem Bezirk sicht man am besten, welche Dimensionen die Grundankäufc durch Bauspckulanten angenommen haben. Die Zinsgeicr müssen beständig Ferienreisen unternehmen, um sich von den Strapazen der Steigerung zu erholen. Unsere Genossen im Parlament verlangten eine Herabsetzung der Hauszinsstcucr, wurden selbstverständlich nicdergcstimmt. Der Wohnungsfürsorgefonds wurde geschaffen, ein kleiner Anfang, aber bis wir Eisenbahner was davon verspüren werden, sind wir lange nicht mehr. Aber eines können wir tun: den Herren, die uns vor dem allgemeinen Wahlrecht nicht gekannt haben und die heute um unsere Stimmen betteln kommen, am 13. Juni einen gründlichen Zahltag bereiten. Die Sozialdemokraten sind stets für unsere Forderungen eingetreten, helfen wir alle- zusammen durch eine rege Agitation und unser Kandidat Genosse Sigl wird als Sieger hervorgehen. Unter lebhafter Akklamation ergreift zum zweiten Punkte Genosse Sigl das Wort und führt aus: Die frühzeitige Auflösung des Parlaments hat uns nicht überrascht, wir sind ja immer int* Kampf und so mußte kommen, Ivos wir voraus-sahen. Die Tagung der Delegationen war vorüber, eine halbe Milliarde war bewilligt, aber die Verantwortung, wer konnte sie tragen? Vor allen nicht diejenigen, welche in Hurrastimmung dem ohnedies ausgcbeuteten Polle aufs neue solch unerträgliche Lasten aufbürden wollten. B i c n e r t h hatte die Verantwortung übernommen, nun soll eine neue Majorität zusammengcschweitzt werden. Das den Herren das nicht gelingen wird, für das wollen wir sorgen. Wir waren von jeher für eine kurze Legislaturperiode, sic soll nur drei Jahre betragen, damit die Wähler öfter Gelegenheit haben, mit ihren Abgeordneten abzurechncn. Ich hatte niemals Gelegenheit, etwas von der Tätigkeit des Äertreters von diesem Bezirk im Parlament zu hören. Er hat nichts getan, für euch schon gar nichts, nur schändlich war sein Wirken für euch, Eisenbahner, denn die Wohnungsmisere in diesem Bezirk ist sein hauptsächliches Werk. Soeben hörte ich, daß zwei Eisenbahner heute in diesem Bezirk obdachlos geworden sind und das sind traurige Zustände. Die Lebensmittclteuerung schreitet neben der Wohnungsmisere immer weiter, ist es auch anders möglich? Nun kommt am 1. Juli die Erhöhung der Tabakfabrikate, dazu die Einführung der Zündhölzchensteucr wird folgen. Dabei sind wieder die Arbeiter, welche die minderen Sorten rauchen, am reichlichsten bedacht und so geht es immer weiter in unserem Klassenstaate, welchen die Christlichsozialen verhimmeln. Von den Stenern sprechen diese zu ihren Wählern nicht, auch nicht von den Aemterkumullierungen, die stattfindcir mußten, um alle die hungrigen Wölfe unterzubringcn. Nun, wir wollen in diese schwarze Hochburg am 13. Juni mit einer roten Fackel hincinlenchten, daß sie es ordentlich verspüren. Uns Sozialdemokraten wirst man immer vor, wir wollen nur nehmen, aber die Mittel dazu nicht bewilligen. Aber wiederholt haben unsere Genossen im Parlament Mittel und Wege gewiesen, wo und wie eine gerechte Steuer Platz zu greifen hat. Die Gemeinde hat zwei Millionen Kronen verjubelt für Bankette und Feste, aber ihren Arbeitern hat sie die bescheidensten Forderungen nicht bewilligt. Alle haben sie versprochen zu retten, aber nur sich selbst haben sie gerettet. Wie ganz anders könnte das alles sein, wenn jeder Arbeiter und jeder vernünftig denkende Wähler am 13. Juni denjenigen wühlen würde, welcher bereit ist, als wirklicher Volksvertreter voll und ganz sein Pflicht zu erfüllen. Der schwere Dienst der Eisenbahner stehe in gar keinen Verhältnis zu ihrer Entlohnung. Es wurde ein Bruchteil ihrer Forderungen seit der passiven Resistenz bewilligt, aber den Arbeitern sind die bescheidensten Forderungen, wie der Urlaub, die Lohnautomatik, noch nicht durchgeführt. Wir Sozialdemokraten versprechen nicht, die widersprechendsten Interessen vertreten zu wollen, da wir -von vornherein wissen, daß dies unmöglich ist, aber überwachen wollen wir unsere Feinde, und immer Anregungen geben für die Erfüllung von Volksnotwendigkeiten, bis cs uns endlich gelingt, das zu erreichen, nach was wir streben. Nämlich, daß die gesamte Arbeiterschaft, nicht nur die manuellen Arbeiter, sondern jeder, der von seiner Hände Arbeit lebt, also auch der geistige Arbeiter, teilhaftigt wird der Segnungen der Kultur. Grünbö ck, der Obmann vom Hausherrcnverein, hat seinerzeit erklärt: Es ist ganz ausgeschlossen, daß der Arbeiter den Wasserhellcr zahlen soll; und wie ist cs gekommen? Nicht nur den Wasserheller haben die Hausherren genommen, sie haben noch damit ein glänzendes Geschäft gemacht. Wasser-heller zahlen die Hausherren und Wasserkronen die Mieter, auch dort, in jenen Häusern, Ivo gar keinen Wasserleitung ist. Alle diese Tatsachen möge jeder am Wahltag eingedenk sein und darnach wählen. Unter tosendem Beifall schließt Sigl und Genosse Gluttig spricht noch über den Stimmenbcttcl unserer Gegnern und stellt den Antrag, über die Kandidatur abzustimmen. E i n st i m m i g wurde s o d a n n G e n o s s e S i g l als Kandidat erklärt. Genosse Hutterer dankt für das lange Ausharren und führt aus: Nicht um ihren Beifall anzuhörcn sind wir hergekommen, sondern Taten wollen wir am 13. Juni sehen und eine rege Agitation soll jeder entfalten, damit uns endlich in diesem Bezirk das Recht wird, das uns schock lange gebührt. Krems. (D i e neueste W e i d e n h o f f c r e i.) Hier tagte am 1. Juni im Speisesaal „zum goldenen Hirschen" eine vom Wahlwerbcr Dr. Weidenhoffer einberufene Eisenbahnerwählerversammlung, welche sehr gut besucht war. Trotzdem die Sozialdemokraten in der Majorität waren, überließen sie dennoch den Parteigenossen des Kandidaten Dr. Weidenhoffer den Vorsitz und vereinigten ihre Stimmen auf den hiesigen Bahnarzt Dr. Dangl; als Stellvertreter wurde Genosse W ü g e b a u p r, als Schriftführer wurde Adjunkt Herr Löser gewählt. Herr Dr. Weidenhoffer verlegte sich in seinem Referat auf die Lösung der Frage, ob die Sozialdemokraten den richtigen Weg, ihr Ziel: den Zukunftsstaat zu erreichen, ein-schlagen, und ist in einer langatmigen Rede zu dem Schluß gekommen, daß das Ziel nicht erreicht werden kann, nicht nur darum, weil der Zukunftsstaat eine Utopie ist, sondern auch, iveil die Sozialdemokraten kapitalistische Unternehmungen gründen,' sich einfach verbürgerlichen. So nebenbei gesagt, hat dieser Herr auch die Gemeinheit begangen, von Dr. Adle r, Renner und K a r p e l e 8 als von Millionären zu sprechen und auf einen Zwischenruf des anwesenden Genossen Du sek zu erwidern: Genosse Schlinger hätte es in der Versammlung in Stockerau bestätigt und sich dessen gefreut, daß wir reiche Leute in der Partei haben. Von seiner Tätigkeit im Parlament hat dieser saubere Herr Kandidat nicht ein Wort gesprochen, nur so nebenbei hat er den Verrat, den er an den Interessen der Eisenbahner begangen hat, indem er die Anträge Dr. Ellenbogen im Jahre 1908 und Tomschik im Jahre 1910 niederzustimmen hals, damit gerechtfertigt, daß er und seine Parteigenossen für diese Beträge, die für Eisenbahner und Postbediensteten zusammen 25 Millionen .Kronen ausgemacht hätten, nicht stimmen konnten, weil sie Rücksichten auf die Staatsfinanzen nehmen mußten und für diese Summen keine Bedeckung vorhanden war. Genosse K r o b a t h hielt Herrn Weidenhoffer seine Haltung in der Frage der Wohnungsfürsorge für Eisenbahner und in der Fleischtcuerungsfrage in Krems vor. Herr Dr. Weidenhoffer wand sich wie eine Schlange und schlüpfte auch glücklich durch, indem er einen ungeheuren Wortschwall loslietz, ohne die Fragen selbst ernst zu behandeln, noch weniger aber darauf zu antworten. Genoß'c Dusel, der sodann zum Worte kam, erklärte, sich mit der Frage des Zukunftsstaates gar nicht befassen zu wollen, weil diese Frage in einer Eisenbahnerwählerversammlung nicht gelöst, ja nicht einmal besprochen werden kann Er, der Redner, war der Meinung, daß der Kandidat die Wählerversammlung deshalb einberufen hat, daß er den Eisenbahnern, um deren Stimmen er sich bei der Stichwahl im Jahre 1907 bewarb, über seine Tätigkeit im Parlament berichten und sein Programm entwickeln wird, und von dieser Anschauung ausgehend stelle er ihm die Frage: Wie hat Herr Dr. Weidenhoffer seine Pflicht als Abgeordneter des Volkes erfüllt? Genosse Duöek besprach dann die»Tätigkcit des Parlaments, wies auf das Verhalten der bürgerlichen Parteien in Fragen des Ausgleiches mit Ungarn, der Handelsverträge, der Teuerung, der Bewilligung der Militärlasten, er erörterte ebenfalls das ungerechte Steuersystem, welches dem arbeitenden Volke bedeutende Lasten anferlegt. Genosse D u Z e k beschäftigte sich sodann mit den Eisenbahnerfragen und erhob gegen den Kandidaten den Vorwurf, dckß er die Interessen der Eisenbahner direkt verraten hatte, ebenfalls zog der Redner die Affäre K r o y in den Kreis seiner Betrachtungen und kam zu dem Schluß, daß cs sich den bürgerlichen Abgeordneten mit nichts anderes handelt, als um mit ihren Mandaten Geschäfte zu machen, und federte die anwesenden Eisenbahner auf, am 13. Juni in den Stimmzettel den Namen des sozialdemokratischen Wahlwerbers Schlinger zu schreiben, um damit die Verrätern der bürgerlichen Clique im allgemeinen und die des Herrn Dr. Weidenhoffer im besonderen gebührend zu beantworten. Diese Rede entfesselte einen Beifallssturm bei den anwesenden Eisenbahnproletariern, nur der Obmann der hiesigen Ortsgruppe des Reichsbundes, ein Adjunkt mit einem rein slawischen Namen, welcher durch Alkohol übermannt wurde, beliebte zu pfeifen. Reichsdeutsche Bildung! Die Ausführungen des Genossen Dusck hatten eingeschlagen, zornentbrannt erhob sich Herr Dr. Weidenhoffer, um die Antwort zu geben. Ein wahrer Wolkenbruch von Phrasen ergoß sich über das sündige Haupt des „lieben Herrn D u s c 1" und die Demagogie feierte wahre Triumphe-Gcschlagene neun Viertelstunden floß der Strom der „Rede", beantwortet wurde aber nichts — gar nichts! Doch halt! Herr Dr. Weidenhoffer verteidigte den Militarismus, erklärte die Rüstungen für notwendig, sie haben nicht nur den Krieg mit Serbien verhindert, sondern wir müssen gerüstet sein, weil der Feind an drei Fronten lauert und weil — nun weil der Militarismus dazu da ist, u m den Besitz zu sch ü tz e n. Auch die Sozialdemokraten schützen ihr Eigentum, das beweisen die hohe Litauer, die jedenfalls sehr viel Geld g e k o st e t hat und die um die Hammerbrot* werke aufgeführt ist, und die eisernen Kassen, in denen die Gelder aufbewahrt werden! Also diese Erkenntnis ist der Weisheit letzter Schluß. Um '/,2 Uhr nachts hat Herr Dr. Weidenhoffer ausgesprochen; er hat seine Rede ausgedehnt, nur zu dem Zweck, um dem Genossen D u s e k eine Antwort unmöglich zu machen; dieser hat aber dennoch das Wort ergriffen, um festzustellen, daß Herr Dr. Weidenhoffer nicht ein Wort der Verteidigung seiner Tätigkeit im Parlament gebraucht, sondern seine Rede eine Verherrlichung des kapitalistischen Staates und des Militarismus war und die Arbeiter wissen werden, wie sie am 13. Juni zu stimmen haben. Um %2 Uhr nachts wurde die Versammlung, in der Herr Dr. Weidenhoffer in so erfolgreicher Weise für den sozialdemokratischen Kandidaten agitierte-, geschlossen. Bruck n. d. M. Donnerstag den 28. Mai fand im „Hotel Post" eine sehr gut besuchte Eisenbahnerversammlung statt, in der Genosse S o m i t s ch aus Wien über die Errungenschaften der Organisation sowie der Arbeiterausschüsse und des Vertrauensmännersystems sprach. Die Versammelten erkannten die Errungenschaften und den Wert der Organisation und versprachen zu sorgen, daß auf der Eisenbahn keine unorganisierten Sklaven mehr die anderen in ihren Bestrebungen hindern. Sodann besprach Genosse Ludwig T u l l e r den schweren Kampf in der jetzigen Reichsratswahlbewegung, den Wert unserer Abgeordneten für die Eisenbahner und ermunterte in feuriger Weise für die Wahl am 18. Juni, daMit nicht die arbeiterfeindlichen Kandidaten gewählt werden, lieber beide Punkte sprachen noch mehrere Genossen und ernteten ebenso reichen Beifall. Weiters wurde von vielen Seiten Klage geführt über das Dcnunziantenunwesen von Mitgliedern des Südbahnerverbandes, besondos aber des VerschubparticführerS T r o j e r, der den ärgsten Spitzel macht und als solcher leider von den Beamten und dem Chef Herrn M aresch als braver Mensch anerkannt wird, statt einem solchen Menschen den verdienten Fußtritt zu geben. Der Herr Chef wolle mehr Selbständigkeit zeigen und sich an den so beliebten Herrn Chef Keif I, der streng und trotzdem menschenfreundlich war, ein Beispiel nehmen. Attiiang. Am 28. Mai sprach hier und in Redl-Zipf Genosse I a k u b c tz aus Linz. Beide Versammlungen waren gut besucht und wurden die Reden mit großem Beifall ausgenommen. , . „ , . Braunau am Inn. Sonntag den 21. Mai fand nt Mühlheim eine § 2-Eisenbahnerversammlung statt, bei welcher Genosse I a k u b e tz aus Linz in einem zweistündigen Referat die Lage der Eisenbahner ltiitrJnc Reichsrats-Wahlen behandelte und großen Beifall erntete. . Lienz I. Am 23. Mai fand hier eine sehr gut bei lichte Eisenbahnerversammlung statt. Referent Genosse S ch e i b e i n brachte eilten ausführlichen Bericht über die Forderungen aller Kategorien des Südbahnpcrsonals sowie einen kurzen Bericht über die Personalkommissionssitzung am 27. April 1911. welch letzterem schon ein Bericht von unserem Pcrsonalkommissions-mitglied Genossen Lackner voranging. Die Ausführungen des Genossen Scheibe in wurden mit großem Beifall ent* gegcngcnommen. Nur ein Mitglied des Deutschen Neiclu" bitnbes, namens Mähe r, glaubte daran nörgeln zu müssen> worauf ihm Genosse Scheib ein die gebührende Antwort nicht schuldig blieb. Herr M aper vom NeichSbund machte sw im weiteren Verlauf der Versammlung derart mißliebig, doy im allgemeinen der Wunsch laut wurde, auf seinen Kuntec-bund in weiteren Versammlungen überhaupt nicht mehr z» reagieren. Ein Eingesandt der „Lienzer Zeitung" bezeichnetc den Lokomotivführer, welcher unter Beifall der Versammelten letzteren Wunsch aussprach, einen „Clown", was wohl auf den Einsender selbst zurückfallen dürfte. Genosse S ch e t b e t u bewies mit seinen trefflichen Ausführungen wohl zur Genüge, daß nur eine sozialdemokratische Organisation cs ehrlich nur den Bestrebungen der Eisenbahner meint. Aus den Organisationen. Klostergrab. Am 26. Mai d. I. äußerte sich der hiesige Verschieber Karl Weber, welcher dem Neichsbund deutscher Eisenbahner angehört, in Anwesenheit von Zeugen, daß ich au« dem Reichsbund deutscher Eisenbahner hinausgeworfen wurde und neuerdings mittels Ansuchens eine neue Aufnahme be diesem Verein angestrebt habe., Durch diese Aeußerung sucht Weber mich unter meinen Parteigenossen zu verdächtigen sowie •‘"S'ÄI.M*-!« '»'«»»« « Lügner, solange derselbe über seine Aeußerung den Wahrheit^ beweis nicht erbracht hat. Klostergrab, den l. Juni 1911. Franz M 6 r l, Wächterkontrollor. Nicdcr-Lindcwiese. Bei der am 21. Mai d. I. abge-haltencn Generalversammlung der Ortsgruppe Nieder-Lindewieie wurden die Berichte über die abgelaufene Funktionsperiode den Mitgliedern zur Kenntnis gebracht und genehmigt. Die Way der Ortsqruppenleitung ergab folgendes Resultat: Josef Franke, Obmann, Franz Brückner, Stellvertreter ; Albert W i t t i ch, Kassier. Johann Ludwig. Stellvertreter; Eduard Schön. Schriftführer, Josef Langer. Stell Vertreter; Simon B r e l k a. Bibliothekar, Johann Göttlicher, Stellvertreter; Adolf Hiibl und Johann Zink, Kontrollore-Karl B u ch man n, Johann Reinelt und Joses Lutte, Ausschussmitglieder. „ „ Zuschriften in Vercmsangelegenheiten sind an Genom Josef Franke, W e i ch e n iv ä ch t e r, in Geldangelegenheit^ an Genossen Albert SSi11ich, Weichenwüchter, bet» in Nicd er - Lindcwiese, zu richten. , c Nach Schluß der Generalversammlung wurde sofort e> allgemein zugängliche Wählerversammlung einbernfen, in niciu) Genosse Adols Müller von der Zentrale referierte. Neuern. (Generalversammlung.) Bei der aw •21. Mai 1911 in Herrn Täuschers Gasthaus in Holleu« ftattgefundenen Zahlstellenversammlung wurden folgende GenM . zu Funktionären gewählt: Friedrich F l eischma nn, Obtna^ > manner gewann: yonuim yi““« Scyul**L,„,n Josef Schmidt. Genosse Josef Wolf trug bei dieser BersaM lunq die Leistungen der Zentrale und der Zahlstelle an die glieder seit dem Bestand der Zahlstelle vor. Genosse -v l c »1 > mann bat die Mitglieder um bessere Leistung der Man» beitrüge und daß die einberusenen Persammlungen besser sucht werben mögen. Außerdem wurden noch mehrere Bereu angelegenbeiten besprochen. Nr. 17 *• ------- „Der (Blfciiyrtijinct.” Seite 11 JnzerSdorf. Den geehrten Mitgliedern diene zur Kenntnis, ban Genosse Schräsl trotz der erhaltenen Kündigung noch weiter Obmann der Ortsgruppe verbleibt und, da er einen Posten erhalten dürfte, wo er auch weiterhin mit dem Personal der Lokalbahn in Verbindung bleiben kann, jetzt erst recht für die Verbesserung der unhaltbaren Verhältnisse aus der Lokalbahn arbeiten wird. Slm 14. und 30. Juni l. I. finden Ansammlungen der Ortsgruppe statt. Schließlich diene den Genossen noch zur Kenntnis, daß der Witwe nach dem verunglückten Genossin Ä r i n e k, dessen Unfall von der Ortsgruppe aus an kompetenter Stelle angezeigt wurde, eine Rente im monatlichen Ausmaß von 100 Kr. zuerkannt wurde. Literatur. „Der Kampf." (Sozialdemokratische Monatsschrift.) Aus dem Inhalt des soeben erschienenen Heft 9 beben wir hervor: Friedrich Austerlitz: Wir und die Freiheitlichen. — Engelbert Pernerstorser: Bon Schönerer bis Welf. — Otto Bauer: Das Ende des christlichen Sozialismus. — Ludo M. Hart mann: Vom Klerikalismus. — !tarl Nenner: Die Stimme der Intellektuellen. — Heinrich Weber: Reichsrnts-wahlen und auswärtige Politik. — N. Trotzky: Der russische § 14. — Friedrich Adler: Der Wert des Parlamentarismus. — Adolf Braun: Scharfmachertum und Reichsratswahl. — Joses Frey: Problem und Methode des „Kapital"'. — Joses Luitpold Stern: Die Stimme der Demokratie. — Bücherschau: Christentum und Sozialismus. Volksbildung. Frauenfrage. Romane. Gratis-Kunstblatt. Der Verlag der Wochenschrift „In Freien Stunden", die Buchhandlung Vorwärts, bittet uns infolge vieler an sie ergangener Anfragen mitzuteilen, daß die Ausgabe des neuen Kunstblattes mit Heft 26 der Zeitschrift erfolgt. Zur Verteilung gelangt diesmal Ruisdael, Bewegte See. Anspruch auf das Kunstblatt haben alle Halb- jahrsabonnenten. Von dem gegenwärtig erscheinenden Roman „Der Jude" von Karl Spindler sind die bereits erschienenen Hefte noch zu haben. „In Freien Stunden" erscheint wöchentlich und ist zum Preise von 10 Pf. per Heft durch alle Buchhandlungen, Kolporteure und Spediteure zu beziehen. Geschichte der Revolutionen. Von Dr. A. Conrady. Verlag Buchhandlung Vorwärts, Berlin SW. 68. Jede Woche ein Heft zum Preise von 20 Pf. Die Hefte 30 und 31 sind erschienen. Probehefte durch alle Buchhandlungen, Spediteure und Kolporteure. Sprechsaal. An sämtliche Ortsgruppenleitungen. Die diesjährige D el e g i e rt e n v e r s a m m l u n g der Zentrale findet am 25., ‘2 6., 2 7., 2 8. und eventuell 29. Juni 1911 in Wien, Arbeiterheim Favoriten, statt. Die T a g e s o^r d n n n g sowie die näheren Bestimmungen bezüglich EntfendungderDelegierten u. s. w. wurden bereits allen Ortsgruppenleitungen mittels Zirkulars bekanntgegeben. Die offizielle ordentliche Generalversammlung des „Allgemeinen Rechtsschutz- und ! Gewerkschastsvereines für Oesterreich" findet am Mittwoch den 2 8. Juni 1911 uni 6 Uhr abends in Wien, X. Arbeiterheim, mit folgender Tagesordnung statt: 1. Bericht des Obmannes. 2. Kassenbericht. 3. Bericht der Kontrollkommission. 4. Neuwahlen. 5. Statutenänderung. 6. Anträge und Anfragen. Die Zentralleitung. An alle Eisenbahner der Bukowina. Die sozialdemokratischen Reichsratskandidaten in der Bukowina sind folgende Genossen: Für Czernowitz Ost: Wilhelm JPPcn, Kaufmann ttt Czernowitz. Für Czernowitz West: Georg (Krigorovici, Redakteur in C z e r n o w i tz. In den drei Städten Radau tz, Suczawa und Sereth: Franz Zeplichal, Krankenkassenbeamter in Czernowrtz. In den Landgemeinden Sadagora und K o tz m a n: OsyP Bezpaiko, Bolksschullehrer in Czernowitz. Zur Wahl am 13. Juni 1911 wähle und agitiere ein jeder von euch nur für obige Kandidaten, die stets bereit sein werden, für oie Rechte der Eisenbahner im Parlament einzutreten. Die juristische Sprechstunde findet wegen der am 13. Juni statthabenden Wahlen bereits am Montag den 12. Jum um 7 Uhr abends, V. Zentagasse 5, statt. Dusek. Allgemeiner Rechtsschutz- und Gewerkschaftsverein für Oesterreich. Grtsoruppe Plansilo. Die Ausschußsitzungen finden jeden ersten Sonntag im Monat um 9 Uhr vormittags statt. Pflicht der Ansschußmitglieder ist es, diese Sitzungen stets pünktlich und vollzählig zu besuchen. IalMeUe zien-Aigen. Die Mitglieder werden ersucht, ihre Mitgliedsbücher und Juterimskarten Behufs Kontrolle an die Zahlstelle abzuführen. Auch werden die Mitglieder ersucht, ihre rückständigen Beiträge ehestens zu begleichen, damit sie in ihren Rechten nicht verkürzt werden. Wrt«g»'Uppe S»al»l>nrjg I. Die Mitglieder werden "sucht, anläßlich der Einzahlungen im Juni und Juli einen kleinen Betrag für den Wahlfonds abzuführen. Wenn die Interessen der Eisenbahn« wirkjam vertreten werden sollen, so Müssen wir auch unser Scherslein beitragen. Grtsgrirpps Prttan. Sonntag den 11. d. M. findet in P o I st r a u im Gasthause deS Herrn S ch u n k eine Oberbau-arbeitexversämmlmig statt. Um zahlreiches Erscheinen wird «sucht. Ortsgruppe Es diene den geehrten Mit- gliedern der Ortsgruppe Selzthal zur Kenntnis, dah die Diskussionsabende bis auf weiteres aufgehoben sind. Inhalt der Nummer 16 vom 1. Juni 1911. Artikel: Der Wahlkampf der Fabrikantenpartei. Der Üerfetzungsprozetz in der christlichsozialen Partei. Arbeitermord auf der Aussig-Teplitzer Eisenbahn. Die Wahlen in den Zentral- ausschuß der Betriebskrankeukasse der k.!. österreichischen Staatsbahnen. Dienstunfähigkeit, Dienstuntauglichkeit und Erwerbsunfähigkeit. AuS einem kleinen Paschalik. Die Turnuserstellung und ihre Verantwortung. Die neue Diensteinteilung der Bahnerhaltungssektion Wien III. Das Pensionsinstitut des Verbandes der österreichischen Lokalbahnen. Die Wiedereinstellung der ge-maßregcltcn Eisenbahner in Frankreich. Inland: Der von der k. k. Regierung protegierte Reichsbund. Warum werden die Wahlen für den 13. Juni ausgeschrieben? Rothschild für den christlichsozialen Wahlfonds I Amtliche Wahlagitation für deutfchradikale Regierungskandidaten. Die deutschen Regierungsmamelucken und die Skodaaktien. Ein deutschnationaler FreiheitSheld. Pfui, christlichsozial I Ausland: Vom amerikanischen Eisenbahnkapitalismus. Eine weitere Beschränkung deS Gewerkveremsrechtes in Großbritannien. Die best organisierte Arbeilergewerkschast. Unter den organisierten Eisenbahnern des Nordens. Aus dem Gerichtssaal: Zusammenstotz am Linzer Bahnhof. Unfall auf der Donauuserbahn. » Streiflichter: Heiteres vom Kandidaten Ertl. Die Menschenschinders aus der Südbahn. Die Wächter der Strecke Tarvis-Pontafel. Christlichsoziale Schwindler. Eisenbahnunglück bei Hochwessely. Die „gelben* Gewerkschaften auf Gimpelfang bei den Magazinmeistern und -Aufsehern. Die Bahnrichter der Südbahn. Eine Strafanstalt für Eisenbahner. Von der Kahlenbergbahn. Bon der Nordwestbahn. „Eisenoahneroertretung'. Korrespondenzen: Triest. Triest. Brünn. Wien I. Komotau. Windischgratz. Wien-Simmering. Triest. Proßnitz. Linz a. d. D. Bielitz. Schreckenstein. Aßling. Marburg. Friedek-Mistek. Penzing. Czernowitz. Budweis. Poliüka. Czernowitz. Amstetten. Versammlungsberichte: Wien-Fünshaus. Chodan. Leoben. Lichtenau. Bischofshosen. Aus den Organisationen: Straßwalchen. Verschiedenes: Die Volkszählung in Oesterreich. Zur Lebensmittelverteuerung. F a ch t e ch n i s ch e 8 : Technische Erfindungen in der StaatsbahnerauSstellung. lieber schnelle, ausenthaltÄose ZugS-verbindungen. Ocl- statt Kohlenfeuerung. Eine neue automatische Eisenbahnbremse. Literatur: Der Kampf. Telegrammadresse. E i n g e f e n d e t: An alle Ortsgruppe» und Zahlstellen I Erklärung und Danksagung. Mitteilungen der Zentrale: Verwaltungs-komiteesitzung. S p r e ch s a a l: Achtung, Bahnrichter I Offene Anfragen: An das k. k. Eisenbahnmini-sterium. An die k. k. Staatsbahndirektion Innsbruck. An die Direktion der Oe. N. W. B. An die k. k. Staatsbahndirektion in Olmütz. An das Eisenbahnministerium. Freie Eisenbahnerversammlungen: Wien XIX. Nach Komotau und Sporitz! Schwarzach-St. Seit. Ried im Jnnkreis. Allgemeiner Rechtsschutz- und Gew rrkschasts-verein sür Oe st erreich: Meran. Gänserndorf. Budweis. oridsdors. Jedleiee. Budweis. Steyr. Pilsen. Mährisch-Ostrau-dersurt. Purkersdors. Briefkasten der Redaktion. An mehrere Einsender: Es mußten mehrere bereits druckfertige Einsendungen für die nächste Nummer zurückgestellt werden. Wegen der Wühlarbeiten in unserer Druckerei haben sich Schwierigkeiten ergeben, die diesmalige Nummer des „Eisenbahner" stärker alszwölsseitigerscheinen zulassen.Wir ersuchen deshalb um Nachsicht, lieber die Versammlungstour des Genossen Somitsch wird in einem gemeinsamen Artikel berichtet werden. Die eingelausenen Anfragen beantworten wir im Briefkasten unserer nächsten Nummer. Fllr den Inhalt der In-««rate übernimmt die Redaktion und Administration keine wie Immer geartete Ver-o o antwortung. o ri Für den Inhalt der Inserate übernimmt die Redaktion und Administration keine wie Immer geartete Ver-o o antwortung. o o Neuer illustrierter Katalog I (Verschlossen für 30 Heller-Marke.) + Pariser jjummi-Spezialitäten Neuheit für Herren: Sttiok Kü1—. Dauernd verwendbar 1 L Jahre Garantie. Per Dutzend: K 4—, « —, 81—, IO1—. 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Anton Berhonik, Stationsexpedlent.« HiäiÄraniv, beiten „nd NervenschwÜch- von Spezialarzt Dr. Nuinler. Acutzersl lehrij! reicher Ratgeber und Wegweiser ,ur «erhütnng und Heilung von Gehirn, ttnbj: via-kemnartterschSpfung, GeschlechtinervenzerrütNing, Folgen nervenruinierender ! Leidenschasten und Exzesse und aller sonstige» geheimen Leiden. Mir jeden Man»! von geradezu unschä^barem gesundheitlichem stützen. Für Krone V60 Briefmarlen sranko von Dr. meil. Rumlcr. Genf 881 (Schweiz). j Gutbezahlte Stellung sanden stets diejenigen, die sich der weltberühmten Selbstunter^ richtswcrke .System K a r n a ck - H a ch f e l d- zu ihrer Weiter--! bildung bedienten. Gründliche Ausbildung zum üütontcurJ Maschinisten, Werkmeister, «etricb-iiugenieur. Werkzeugs Maschinenbauer, Maschineutonstrukteur. Ingenieur, «>ot^ mer und Giestermeister, GietzereUechniker, Bauschlosser" und Installateur, Lokomotivheizer und -führet, Eisenbahn-technrker, Elektroinstallateur, Elektroingenieur. Ausführliche! 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Bette Ihn, ehe der Alkohol »eine Gesundheit, Arbeitslust und Vermögen zorstönt oder ehe der Tod dlo Bettung unmöglich gomaoht hat. Alkolin ist ein Surrogat für Alkohol und bewirkt, dass der Trunksüchtige geistige Getränke verabscheuen wird. Alkolin ist vollkommen unschädlich und wirkt so intensiv, dass auch stark trunk süchtige Personen einen ltlickfall niemals bekommen. Alkolin ist das Neueste, was die Wissenschaft in dieser Beziehung hervorgebracht hat, und hat derselbe bereits Tausendo von Menschen aus der Not, dem Elend und Ruin errettet. »lkolin ist ein leicht, lösliches Präparat, das z. E. die Hansirau ihrem Gatten im Morgengetränk geben kann, ohne dass er das geringste davon merkt, ln dcu meisten Fällen versteht der Betreffende gar nicht, weshalb er plötzlich Spiritus nicht vertragen kann, sondern glaubt, dass der übertriebene Genuss davon der Grand dazu sein wird, wie man oft eine gewisse Speise verabscheuen kann, wenn mau dieselbe zu oft gengsscu hat. _________ __ __________, eine Bose Alkolin elnnehmcu. Selbiges ist völlig ___________ vor Betreffende konserviert dadurch seine Gesundheit und erspart sehr viel Gold, das sonst zu Wein, liier, Branntwein oder Likör verwendet worden wäre. geistiger Getränke zu enthalten, unschädlich. 1)1 Das Alkolin-Prävarat kostet 10 Kronen und wird versandt gegen Vorauszahlung oder gegen Nachnahme nur durch: ÄLEöLiH-lSlSTlTUT Kopenhagen 99, Dänemark. Briefe sind mit 35 Heller, Postkarten mit 10 Heller zu frankieren. Am Lebe» «ie wieder! Statt Kronen nur 6 Kronen! 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Aerztuche Beschreibungen und Empfehlungen. Vor Nachahmungen wird dringend gewarnt. Betreffend meine Versuche mit Ihrem „Mos Balsam“ kann ich Ihnen miMcilcn, dass icn mit dem Balsam durchaus zufrieden bin. Schon nach acht Tagen erschien ein deutlicher Haarwuchs, und trotzdem d(e Haare hell und weich waren, waren sic doch sehr kräftig. Nach -wei Wochen nahm der Bart langsam seine natürliche Farbe an nnd dann erst fiel die ain-serorüentncn günstige Wirkung Ihres Balsams recht ins Auge. Dankend verbleibe ich I. 0. Dr. Tvorg. Kopenhagen. 1 Paket „Mob“ 6 Gulden. Diskr. Verpackung. Durch Vorauszahlung oder Nachnahme zu erhalten. Man schreibe an das grosste Opeolalgesohäft der Welt: Mos-Magasinet, Kopenhagen 308, Dänemark» Postkarten sind mit 10 Heller-Marken nnd Briefe mit 26 Heller-Marken zu frankieren.) Erklärung! Nachdem ich in leichtsinniger und ganz ungerechtfertigter Weise ohne Grund und Ursache durch meine die Organisation und gewählten Ausschussmitglieder der Eisenbahner in Bruck a. d. M. verletzenden Aeusterungen an ihrem zugunsten der in Diot befindlichen Eisenbahner, deren Witwen und Waisen in edler und ehrlicher Absicht veranstalteten Familienabend diese gröblichst beleidigt habe, bitte ich um Entschuldigung und ziehe mit Freude die gebrauchten Anschuldigungen und Worte zurück. Auch danke ich vor dem k. k. Bezirksgericht in Leoben dem Ansschusi der organisierten Eisenbahner, daß von einer verdienten Bestrafung Abstand genommen wurde, verpflichte mich, diese Erklärung aus meine Kosten im „Eisenbahner*' zu veröffentlichen und zwar für den 1. Juni 1011, erkläre auch, datz ich für die Zukunft kein Wort mehr über die ehrlichen Bestrebungen der Organisation, deren schon Vieles zu verdanken ist, verlieren werde. Leoben, am 20. Mai 1911. Johann Braun. 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