LaibacherWMtlmg. <3lD^, H"^" Pränumerationspicis: Im Comptoir ganzj. >?^ > ^^. ^. >>^ ^nseitionsge bühr bi« 1U Zeilen : imal «u lr., ^« V^IV «iN si. ll. halbj. s>,5.!-.0. Flil die ,^istcllung ins Haue _? fpNl)ll^ ^5! ^/ll^l 3m.»«lr., 3m. iff.; sonst pr. Z?ile im. «Ir.. 2m.»,r. » ?^ F > Amtlicher Tbeil. Wer Minisler des Innern hat den Bezirkscomniissär Joseph Seifert znm Äczirkshauptmann zweitcr Klasse in Galizien ernannt. Der Minister dcS Innern hat den Negierungs-Concipistcn Anton Negrusz zum Bczirlshanptmann zweiter Klasse in dcr Bukowina ernannt. Der Iustizministcr hat den Vczirksrichter in Su-czawa Joseph Klemcnt zum ^anoesgcrichlörath in Czernowitz ernannt. Dcr l. l Fmanznünifttr hat im neuen Organis-mus dcr Finanzdireclionen zu Finanzrälhen ernannt, und zwar für die Finanzdireclion - in ^inz: den Finanzrath Otlo Brcycr, den mit Tilcl und Charakter eines Finanzralhes bekleideten Finanzinspector und Oberumlsdire.tor in ^inz Anton Lindner und dcn Finanzmiinstcrialconcipistcn Eduard Kratochwilc; in Salzburg: dcn Finanzrath Ignaz Wanke und dcn quicscirten finanzrath Alfred Ellmanrer; in Tioppau: dcn mit Tilcl eines Finanzrathcs bekleideten Finanzinspector und AmtSdireclor in Troppau Anton Strand und den Finanzministcrialconcipisten Ignaz Varäch; in Czernowitz: den dortigen Finanzwspector und Amtsdirector Flanz Steiner und den Finanzsccretär Franz Wicke» Häuser; in Klan cn fnrt: den Finanzralh Ernest Wlat^ nigg und t'cn Finanzsccrctär Joseph Höhn; in Laibach: den Finanzrath Karl Khcrn und dcn derzeit lici dcr schlcsischen Finanzdirection in Verwendung flehenden ungarischen Finanzrath Alois Jama; in Trieft: den Finanzrath Otto Freihcrrn von Schwarzhuber, dcn mit Tilcl und Charakter eines Finanzrathes bekleideten Forslralh 'Albert Thier iot. dcn Finanzralh und FinanzbczirlSdireclor in Nagusa Richard Harlmann und den Finanzsceretär Joseph Pawesch. Der Minister für Cultus und Unterricht hat auf Antrag dcr t. t. statistifchen Ccntralcommission dcn geheimen Rath und Fcldzeugnmstcr Franz Ritter von hauslab, den Vicepräsidcnten deS t. k. ^andesgerichtcS in Wien, Adolf Ritter u, Schwarz, und dcn Professor an dcr k. t. Kriegsschule und Docenten der Wiener Hochschule, Dr. F. X. Neumann, zu außerordent« lichen Mitgliedern dieser Commission ernannt. Der Minister für Cultus und Unterricht hat über Antrag des bischöflichen Ordinariates zu Budweis dcn Wellpriester l". Gustav Woprschalet zum wirklichen Religionslehrer am t. t. Unter-Realgymnasium zu Pra-chatitz ernannt. Nichtamtlicher Theil. Politische Uebersicht. «aibach, 20. März. Ein Wiener Blatt häli trotz dcr neulichcn ausdrücklichen Erklärungen der ,.W. Abdp." die Meldung von „Verhandlungen" der Regierung mit einem „in Wien tagenden Slaven-Congressc" u. dgl. heute voll-stündig anfrecht. Die „W. Abdp." sagt hierüber: «Wir begreifen vollkommen, daß dieses Blatt, vor die Alternative gestellt, seine Meldung selbst als Fabel zu bezeichnen oder sie aufrecht zu halten, das letztere vorzieht, fchon dcshalb, um seinem polilifchen Credite nicht einen neuen, vielleicht bedenklichen Stoß zu versetzen; eine solche peinliche Situation, in dcr sich dieses Blatt befinden mag, berechtigt dasselbe jedoch nicht, zu dem höchst absonderlichen AuskunftSmiltcl zu greifen, uns die Führung des Beweises dcr Unwahrheit zuzu-muthen und uns deshalb, weil wir unwahre Angaben als unwahr bezeichnet hatten, der „Unverschämtheit" zn zeihen. Wir haben gestern „die Verhandlungen dcr Regierung mit Süd-Slave»" u. s. f. entschieden in Abrede gestellt und können dies heule nur auf das bestimmteste wiederholen. Ist dem Blatte eine gegenlhcilige Thatsache bekannt, so trete dasselbe vor der Ocffcntlrchkeit dcn Bcwcis der Wahrheit nn, anstatt mit vagen Bc-hauptnngcn herumzupoltcrn, die nichts bcwcifcn, mögen die zu ihrcr Unterstützung herangezogenen Invectivcn noch grobkörniger sein, als sie es in diesem Blatte sind. Die letztere Bemerkung wollt» wir auch an cin anderes Wiener Glatt adrcssirt haben, welches heute i„ dcr Po-lcimk gcncn unscic gestrigen Bemerkungen einen Ton anschlägt, dcr beweist, daß wir gestern über die publicist ischc Kampfeöweise eineö Theiles der Wiener Presse uns nur sehr milde äußerten. Die von unS gestern demcntirten Gerüchte bezüglich einer angeblich in Wien stattfindenden SlaveN'Cou« screnz werden nun auch vom „Vaterland" einem Blallc, das seiner politischen Stellung nach in der Sache gut informirt sein müßte als vollkommen unbegründet bezeichnet." Daß man in Preußen über die Feier der deutschen Siege in Oesterreich denn doch anders denkt, als einige österreichische Blätter darüber denken, beweist folgende Stelle aus cincr Berliner Correspon» dcnz in der „Bohemia": ..Ueber das Verbot der deutschen Sicaesfcierlich-leiten in Deutsch-Oesterreich denkt man hier bei weitem objectiver als in Oesterreich selbst. Der nüchterne, fast möchte ich sagen, etwas selbstsüchtigere Charakter des Norddeutschen vermag die Motive nicht recht zu fassen, welche den Dcutsch-Ocstcrrcicher zur Feier preußischer Siege veranlassen; er wäre beinahe geneigt, dahinter irgend welchen Streich zu vermuthen." Das „Prager Abendblatt" beleuchtet in einem längeren Artikel den „Nati o n a li tü ts c u l t u S in Oesterreich", der, im allgemeinen eine Krankheit der Zeit, seinen krankhaften Charakter nirgends in so ur,^ widerleglichcr Weise offenbare wie in Oesterreich. Wiih. rend die nationale Idee in Ilalicn und in Deutschland wenigstens eine staatcnbildendc Tendenz habe, sci ihre Wirkung in Oesterreich eine entgegengesetzte. Sie drohe durch Jahrhunderte mit einander verbundene und in ihrem wichtigsten Interesse auf cinandcr angcwicfenc Gebietslheilc willkürlich von einander zu reißen, wirke also nicht verbindend, sondern zersetzend. „Wenn," fährt das Blatt sott, nachdem es die panslavistischen Zukunft^ lrämne gewisser Journale und die jüngste demonstrative Feier fremder Siege einer Kritik unterzogen, ..unter dcn angeblich dculschcn Ministern von Schmerling bit« Potocti die „Germanisirnng" in Böhmen solche Forl schrille gemacht hat. dah kci:r Volt in Europa in der kurzen Zeit eines DcccnmumS einen ncrhältnißmäßig sr großen nationalen Forlschritt ausweisen kann wie dic Czcchcn, wenn andererseits die angebliche „Slavisinma/' Oesterreichs sich darin manifcstirt, daß die deutsche Sprache selbst unter den stolzen Magyaren das Bürger recht sich erobert, daß der Hof, die Residenz, die oberste Verwaltung deutsch sind, daß es - abgesehen von dcn untersten Volksschulen keine Schule in Oesterreich gibt, in welcher nicht die deutsche Sprache mehr oder weniger gepflegt würde, dann werden wohl sowohl Deut-sche, als Czechen endlich einsehen, daß das vielvcrlästertc und vielgeprüfte Oesterreich, trotz aller Mißgriffe und Unglückssällc doch cin wirklicher und unentbehrlicher Hort aller seiner Nationalitäten ist und daß nur gegenseitige Duldung und Ächtung unveräußerlicher Rechte über die Schwierigkeiten hinweghelfen können, in welche äußere Unglücksfälle, nationale und politische Leidenschaften, finanzielle Krisen und excessive Parlcibcstrcbungcn unseren sonst so gesegneten Kaiscrstaat gestürzt habcn. Und sind einmal die Einsicht und das nüchterne Urtheil so weit gediehen, dann ist der wahre und wirkliche Völ« kcrausglcich nicht mchr fern." Die Mittheilung über die lctztc Sitzung dcs Finanzausschusses wird dahin berichtigt, daß Ab-geordnete« Dr. Herbst sich dcr Ansicht Giovanelli's, wornach Vertreter dcr Mililärgrcnzc jetzt nachträglich gehört werden sollen, nicht nur nicht angeschlossen, fordern dieselbe bekämpft, seinerseits aber dcn Antrag .slmisfellill. Pas Pfarrhaus von Nöddelw. Scenen aus dem Landleben in Dänemark. (Fortsetzung.) Die Musik begann. Im allgemeinen ist dies für Wich ein wonncvollcr Momcnt, nnd das ausgezeichnetste Concert wird mir niemals cin so großes Vergnügen machen, wir die ersten Accordc dcr Violine, die zum Tanze luft. An diesem Abende war es das gerade Gegentheil; t« dünkte mir die abscheuliche Musik eines Schänkenvalls zu hören, und ich setzte mich in eine Fenstcrvcrticfnng. w° ich, hinter dcn laugen Vorhängen halb verborgen, dic ^aarc. eines nach dem andern, an mir vorübergehen l'eß. Als sie Alle in dem großen Salon waren, stellte ^ mich auf die Schwelle der Vcrbindungsthür. nnd fachte mich bereit, die Tanzenden ohne Gnadc nnd Erbarmen zu tritisircn. Dcr Altc tankte wie ein Schrank, ^oi'M8 .Im'i8 »vie eine Zange, cin junges Mädchen mit ratternden Bandschlcifcn wie cin Schlittcupfcrd, und jene kleine Person mit dcn rothen Haaren und dein blassen ^eiitt war dem Reis mit Zimmt zn vergleichen. Die Innigen, die solche Vcincrtungcn mache», werden gcwühli-"ch eines bösen Naturells beschuldigt, und doch haben vlele ^cutc mich versichert, das grüßte Vcrgnügcn auf elncnr Ball bestehe darin, dic Narren, die dort das Rad T^lM, lächerlich zn machen. Ich könnte nicht sagen, daß lch dcr gleichen Ansicht war; wenigstens machte ich an jenem Abeudc diese Erfahrung nicht, denn ich empfand nicht die geringste Befriedigung darüber; es ist möglich, daß ich anders gedacht hätte, wenn ich meine Bemerkungen einem mitleidigen Nachbar hätte mittheilen können. Es war mir jedoch nicht lange erlaubt, die Fähigkeit auszuüben, die ich soeben in mir entdeckt halle. Dcr Pastor kam auf mich zu und fragte mich, weshalb ich ganz allein da stehe. Es lic,it mir nichts daran, zu tanzen. Wie? Sie haben also neulich Abends aus Zwang getanzt? armer Nikolaus! Ich habe einen Schmerz am Fuße. Dieser Schmerz ist sehr plötzlich gekommen, ^ncin Freund; vor ciucr Viertelstunde war noch keine Spur davon zu bemerken. Es gibt keinc disponiblen Damen mehr. Eh! was ist denn das für eine Person, die da unten am Sovha sitzt? Ah! ich fürchte sehr, daß Sie wieder eine nenc Bosheit auShcckm; um Vic an deren Ausführung zu hindern, muß ich Sie bitten, unverzüg^ lich eine oder die andere der jungen Damen zum Tanze aufzufordern. Der Pastor hatte so laut gesprochen, daß lch genöthigt war, zu gehorchen. Ich ging aus das junge Mädchen zu. das mir am nächsten war. und mich mit steifer Miene verbeugend, sührlc ich sie in dcn Oallsaal, ohnc sie nnr anzusehen. ..Sie werden nicht viel Vergnügen mit mir haben, sicherlich nicht," dachte ich bei mir selbst, indem ich die Augen fest auf den Boden geheftet hielt. Aber in dem Moment, wo wir in den zweiten Saal eintreten sollten, strauchelte ich cnif der Schwelle, einc Bewegung die mich ucranlaßlc den Kopf zu heben, und . . . Himmel und Erde! ich hattc mcinc reizende kleine Freundin mit dcn blauen Augen, dcr ich anf dem Bahnhöfe begegnet war, zum Tanze aufgefordert. Ich war so überrascht, daß ich ihre Hand fahren ließ und ausrief: Was! sind . . . sind wirklich Sie cs? Aber ja, wer sollte es sonst sein? fragte sie mit einem bezaubernden lächeln. Ich glaubte, daß Sic mich vergessen hatten. O! Sie müssen mir verzeihen, aber ich bin . . . Und ich ließ einen Strom von Worten los dcn ich hier nicht wiederholen wcrdc. In einem Augenblick war ich ein anderer Mensch geworden, in einem wahren Meer von Wonne schwimmend. Ich lachte, plauderte, tanzte . . . immer mit meiner hübschen Freundin mit den blauen Augen. Einer unserer Philosophen dcr seine Beobachtungen über dic Viclic veröffentlicht hat. saat irgendwo, daß, um sich auf einem Balle gut zu uutcrhalten, cs durchaus nothwendig sci. in cine dcr anwesenden Personen verliebt zu sein. Er hat Recht, dcr würdige Mann. vollständig Recht, und jcnc. wclchc dic nämliche Erfahrung gemacht, können allein sich vorstellen, wie viclc Ausflüchte ich ersann um mcinc Rivalcn in der Entfernung zu halten. Ich tanzte alle Tänze, versprochen oder nicht, mit meiner blauäugigen Freundin, und wenn die Vewerder zu unbcqucm wurdcu, erklärte ich, daß ich sie der Erste aufgefordert, und sie ... ja sie versicherte, sich „icht daran zu erm> 478 gestellt habe, daS Ministerium sei zu ermächtigen, daS Uebereinkommen nur mil Vorbehalt dcr Anspiüche des Landes Kram anf den Sichclburger District und die Enclave Marienthal abzuschließen, welcher Antrag dann in der vom Abgeordneten Wolfrum proponirten Fassung zum Beschlusse erhoben wurde. In der Thronrede, mit welcher der deutsche Reichstag eröffnet werden soll, wurde nach» träglich auch dcr Passus über die künftige Gestaltung von Elsaß-Lothringen, beziehungsweise dic Abtretung von Gedictölheilen an Baicru aufgenommen. Gestern wurde in Berlin Prinz Fr ie d r i ch K a r l, dessen 43, Geburtstag anf dcn 20. d. fallt, aus Fon« taincbleau erwartet, um der Eröffnung des Reichstages beizuwohnen. Bci derselben und bei dem darauf folgenden Geburtstag dcs Kaisers werden die meisten deutschen Fürsten in Berlin anwesend sein. Die „Krcuzzeitung" setzt officiös lnnzu: ..Eine Ausnahme wird der König von Vaiern machen." Der König von Württemberg wird in Stuttgart verbleiben, da derselbe erst kürzlich vom Kaiser in Versailles geschieden. Der Herzog von Koburg wird abwesend sein, weil er zur Zeit' in England verweilt, um der Hochzeit seiner Nichts der Prinzessin Louisc, beizuwohnen. Graf Monts, Gouverneur von Kassel, dcr gelegen^ lich der Anwesenheit dcö Kaisers in Frankfurt von die scm empfangen wurde, gab Freitag im allerhöchsten Auf trage dem Gefangenen vo» W i lhelmshöhe die Freiheit wieder. Napoleon sollte gestern Nachmittags um 3 Uhr abreisen: wie verlautet, direct nach Chiölehurst. Unterwegs wild er eine Zusammenkunft mit Dr. Nclaton wegen der Wiederkehr seines alten Uebels haben. Das ^lnerbict'.'n des Fürsten Ätetlcrnich, Napoleon möge feinen liniftigcn Aufenthalt auf Iohan-nisberg nehmen, wurde dankend zurückgewiesen. Das Gc-pack Napoleon's, in achtzehn Wagen verpackt, ist bereits vorausgegangen, zum Theile nach Ärenenberg. Sein Privatvermögen soll sich nach französischen Quellen anf NlX) Millionen Francs belaufen. Neben dcr Weißen burger Fruae wird, wie ein Berliner Correspondent dcr ..Nllg. Ztg." schreibt, auch die Luxemburger im deutschen Reichstage wieder zur Sprache kommen. Einige norüdcntschc Mitglieder des Reichstages bcadsichligten daS Thema schon in der letzten Session zu berühren, Opportunilats-Gründe und Mangel an Zeit veranlaßten damals aber, von dieser Ioee abzustehen. Nun fallen diese Gründe hinweg, und das bereits von Manchem gcsammcltc Material dürfte nun bald zur Verwerthung gelangen. Die Männci-, welche die luxembnrg'sche Frage vor das Forum des Reichstages zn zichcn gedenken, gehen dadei von der Ansicht aus. daß das anomale Verhältniß icncS Händchens zum deutschen 9ieichc definitiv geregelt werden müsse, soll dasselbe nicht wieder einmal dcn Kcrn crilsterer internationaler Verwicklungen bilden. Bekanntlich gehört Luxemburg zum Zollverein, es genießt dic malciicllcn Vortheile dieser Vcrbindnng und erfreut sich sür den Umstand, daß es cine selbständige Vertretung weder im Bunocsrathe noch im Reichstage besitzt, des Bcneficiums, daß es wcder von dcr Miülärlast i,och von sonstigen Vcrpftichtungcn gegen dcn Zollbund bedrückt ist. Ncbcn diesen Erwägungen zieht man in Berlin auch militärische Rücksichten ulnsomehr in Betracht, als Longwy nicht mit Deutschland verbunden wordcn ist. Lungiry und Luxemburg beherrschen, findet man, trotz Metz und Die-denhofcn, das linke Moscl-Ufer; ja die feste Stellung von Metz wäre umgangen und beinahe werlhlos, sollte Luxemburg dereinst in französische Hände fallen. Darum soll auch, wie bereits gemeldet, der Plan bestehen, Longwy gegen die Umgegend von Belforl einzutauschen, so daß Belfort von seiner mißlichen »Zukunft, eine Enclave in deutschem Gebiete zu scin, bcfrcil würde. i Aus dem Ichulausschujjr. Das Volks schulgc setz. (Schluß ! I» der Generaldebatte ergriff zunächst das Wort Abg. Dr. Glaser. Die Lihrerbildnngsanstalten seien nach dem Volksschulgesetzc blos füi achtllassige Volts-schuleu errichtet und für solche genügen jene Lehrerbildungsanstalten, wie sie durch das bestehende Gesetz nor-mirt werden. Bevor man jedoch in die Berathung ein» geht, müsse man vor allem Klarheit über die Stellung erlangen, wclche dic gegenwärtige Regierung gegenüber dem Volksschulgesetze einnimmt, Bloße Neutralität sci durchaus nicht genügend, nicht einmal wohlwollende Neutralität. Das Gesetz sei durch die höchsten Interessen des Staates nothwenotg geworden, aber cS fordere auch andererseits Opfer von dcn Bürgern. Oie Regierung stche anders zum Gcsetze als die Privaten; letztere lM'cn cinfach zu gehorchen und sich dcr Agitationen qcgeu die Gesetze zu enthalten. Die Regierung habe aber noch einen andern Stundpunkt. Sie kann nicht sagen: wer will, mag an dem Gesetze ändern und rütteln; man verlange keine stcrculypen Gesetze, aber das PMicum darf nicht zll dcm Glauben geführt wcrdcu, es licgc dcr Re gicrung nicht eben Alles daran, die bestehenden Gesetze durchzuführen. Er wolle dic Intentionen dcr Regierung lcincs-wcgs übrl deuten, abcr er inüssc sich an den Wortlaut oco Erlasses halten und wenn es dort heißt.- „die be-stehenden Gesetze," so klinc,c das so wie die „noch be> stehenden Gcsetze/' Dic bestehenden Gesetze sollen nicht von der Regierung selbst der Discussion überantwortet und dadurch gcwisscrmaßen moralisch preisgegeben werden. In dcm Augenblicke, wo dies dic Regierung thue, schwinde auch dcn Organen ocr Muth. das Gcsctz aus-zuführcu. Es ist die Rcgicrung nicht zu tadeln, wenn sie der öffentlichen Meinung in Betreff von Wünsä'cu und Gcsetzcsändcrun,,cn ein aufimrlsamcs Ohr leiht, abcr wenn die Regierung selbst Acndernngcn als wün-schcnswcrth hinstellt, so mnß sic auch das Enlgcgengc« sctzlc betonen, nämlich genau icnc Aenderungen bezeichnen, zu welchen sie auf kcincn Fall die Hand bictcn will. Es ist ferner die Frage, ob das Ministerium blos die Dctailändcrungcn oder auch organische Gcsctze aus cigener Initiative in« Augc fasse. So lange man nicht dcr Regierung gegenüber, was Principien betrifft, volle Klarheit habe, wäre es nicht ralhsam auf Geldbewilligung einzugehen. Abg. Czedik: In seinen Augen ist der Ministerial-erlaß nicht so harmlos, als es für den ersten Moment dcn Anschein habc, denn er wende sich nicht blos an die Fachmänner, er provocire auch daS Urtheil anderer Kreise und daS bcnnruhige in hohem Maße. Es wird nicht gefragt: wie haben sich dic Volköschulgcsetze an der Hand dcr Erfahrung erprobt, fondcrn es werden Erfahrungen und Schwicrigtcitcn als gegeben vorausgesetzt, bcuor noch dic Gcsetze in Wirksamkeit getreten sind. Wozu bedürfe mau specieller Eommissioncn? Die Lau-dcsschulräthe wären selbst in der Lage und auch in erster Linie dazu berufen, das von der Regierung gewünschte Material zu liefern. Welche Motive sind cs cinmal. daß man über die Volksschulgcsctzc, dic cbcn erst in der Durchführung bc« griffen sind, schon den Alarmruf an das Voll ertönen ließ? In einem solchen Momente, wo die Gesetze kaum noch erlassen sind, fragt man schon die Bevölkerung. was wollt ihr, daß geändert werde? Cs scheint, daß man!aS nicht früh genug erwarten kann, es gewinnt den Anschein, als wenn Mari dic Einheit d^r Schulgeseyge-bung zerbröckeln wolle. Jede Schulbchörde muß sich erstaunt fragen: die Schulgesetze existiren ja kaum. und wir sollen bestrebt sein, über Aenderungen derselben nachzudenken? Se. Excellenz der Minister erklärt: Anlaß zu die. sem Erlaße gaben zunächst Petitionen, welchc Aenderungen in dem Volksschulqcsctzc beanspruchen und die theilwcise selbst im Ausschüsse zur Vorlage gelangt sind. Das Reichsgcsctz erkennt er (der Minister) im We^ sen und in seinen Principien als entsprechend an und cr habe durchaus nicht dic Absicht, daran zu rütteln, dagegen müsse er, was die Details der Auöfühimigcn anbc-langt, wünschen, daß die Möglichkeit offen gehalten wcrde, besondere Local- und Landesverhältnissc z>> berücksichtigen, zumal sich eine solche Rücksichtsnahmc namentlich von dcm Standpunkte als nochwendig herausstelle, um Dcm Oeschc dic ungehinderte Ausführung zu sichern. Er i^cr Minister) habc, indcm cr an die Landeoschulräthc den Erlaß gerichtet hadc, hauptsächlich sich von dem 3trcben leiten lassen, die Discussion über die Reform dcr Volkesäuilgcsetzc auf den gesetzlichen Bodcn zn ucr pflanzeü. nnd dieser sci eben dcr Landcsschulrath. Die Einsetzung rnm Commissionen ist mit dem Erlasse vom !'. März nicht unbedingt vorgeschriebc» wmden; daß daruus lein Mißbrauch erwachse, dafür sci dadurch vor gesorgt, daß der Landesschulrath die Mitglieder diescr Eommission wählt und von dem Erfolge der Expertise uach scincm cigcncn Ermessen Gcbr^uch zu machen im Stunde ist. Nach dieser Auseinandersetzung glaube er, daß durchgchcnds lein Anlaß voiliegc, an dcr Durch führung dcr Voltsschulgesetze zu zweifeln und die Inten-tionen bezüglich der Lehrerbildungsanstalten, welchc im Auöschussc gehegt werden, fallen zu lassen. Dr. Schaup spricht sich im Sinne Czedils aus, Abg. Fux erklärt sich durch dic Acußcrungcu deö Mini stc^s nicht vollkommen beruhigt. Es handle sich nichl blos um dic Enqueten, sondern um dic Absicht derNc-gicrung gegenüber den neuen Schulgesetzen im Allgeinci-»en. Darüber sci vollkommen Klarheit erforderlich, bcuor man zur Vci athung nlier neue Gesetzentwürfe schreite. Es mögc scin, daß das Rcichsschulgesetz in einzelnen Punkten eine Aenderung erheische, obwohl rücksichtlich des Wunsches nach einer Aenderung dieses Gesetzes keil» anderer Anhaltepunkt vorliegt als etwa der, daß dieses Gcsctz im Hanse cn dio« angenommen wurde. Die Lan-dcsgcsctzc seicn aber auch imPlcnum gründlich verhau» dclt wordcn. Es handelt sich nbcr nicht darum, ob Ad ändcrungcu überhaupt wünschcl,Swcrth sind oder nicht, sondern ob cs zweckmäßiger und unbedenklicher sei, Rc-formen der kaum erlassenen Echulgcsctze jetzt in 'Fluß zu dringen, wo ein Wechsel des Regierungssystems im Zuge ist. Wenn man in einem solchen Momente dic Unvollsläildigkeit dcr Schulgesetze affigirt, so müsse das unwillkürlich und natürlich in cincn inneren Zusammenhang mit dcm Wcchscl des RcgierungssyslcmS gebracht werden. Dic Regierung habc die Gesetze nach reiflicher Erwägung sanctionirt. Bei dcr Leitnng eines jeden großen Staates und des Staates überhaupt müsse man doch cinc gewisse Eontinuität dcr Anschauungen voraussetzen. Es mache daher cincn höchst eigenthümlichen Eindruck, wenn dic Negierung schon wcgcn einiger Petitionen sich bewogen fände, an dcn kaum erlassenen Gcsetzcn sofort zu rütteln, obwohl sie noch nicht im praktischen Leben erprobt worden sind. Schlecht seien diesc Gesetze nicht, nern, so daß ich immer wieder von Neuem ihre Hand ergriff und sie in dcn Ballsaal zog, gefolgt von zornigen Blicken und scharfen Worten ... oh! ich amüsirtc mich königlich an jenem Abende. Unter Anderem erzählte sie mir auch, daß ihr Vater Iustizrath sei und sie einen Bruder habe, dcr auch stu-t)in>. Ich beschloß sogleich, dicscn Bruder in ganz Kopcn-dagen zu suchen und ihn zu meinem Ionalhan, zu meinem intimsten Freunde zu machen, wenn cr auch der langweiligste und unerträglichste Junge von der Welt wäre. Andrea Margarethe kam, mich zu fragen, ob ich nicht mit ihr tanzen wolle; ich antwortete, daß ich kci« „en Tanz mehr frei habe. Emmy that die nämliche Frage; fic erhielt die gleiche Antwort. Ich bemerkte sehr wohl, daß sie darüber beide erstaunt waren, aber das vermehrte nur meine Befriedigung, denn obschon sic dic wichtigsten Karten gehabt hatten, die sie. im Anfange zu Herrinnen dcs Spiels gemacht hatten, so waren Hcrz Aß und die Atonts nun in meiner Hand, und ich wollte von meinen Vortheilen den vollsten Gebrauch machen. Natürlich führte ich s i e zum Souper. Der Alte und ^m-pu!-! .Im-i« saßen an einem Tische in unserer Nähr, der Eine hatte Emmy, dcr Andere Andrea Margarethe gewählt, abcr ich beneidete sie jetzt nicht mehr, denn ich hatte eine Gefährtin an meiner Seite, die liebenswürdiger war, als Emmy und Andrea Margarethe zusammengenommen. Sie wenigstens wußte zu discutircn, was die beiden Schwestern nicht verstanden, da die jüngere jeder Discussion auSwich, die ällcrc ader alles zu trnst und gewissenhast nahm. WaS mich betrifft, so disculirc ich keineswegs, um den Dingen auf den Grund zu kommen und die Wahrheit von diefem und jenem zu suchen; es ist mir vollständig gleich ob meine Sache gut oder böse ist; ich ziehe sogar das letztere vor, weil cs mehr GcschickUchkcit erfordert, Argumente dafür zu finden. Ich disputire cinfach mn' dcS Vergnügens wcgcn, ich licbe diese Gedanken- und Wortlämpfe. in welchen man stctS auf seiner Huth sein muß, jede Sylbe seines Geg ncrs abwägend und ihm keine Gelegenheit lassend, dcn kleinsten Vortheil zu gewinnen, während wir unsererseits jeden doppelsinnigen Ausdruck aufgreifen, um ihn zu unferm Vortheile zu benutzen, indcm wir demselben cincn Zinn unterstellen, dcn cr in Wirklichkeit nicht hat, so daß in dem Moment, wo cr Sieger zu sein glaubt, man ihm zeig«, daß er nicht bewiesen, was cr zu beweisen geglaubt, und daß cr etwas gesagt, was cr zu sagcu nie die Absicht gehabt hattc. Bei dieser unerwarteten Lösung sein Staunen zu beobachten, ist ein wirklicher Genuß. Nun wußte meine reizende Nachbarin noch bcsscr zn discutireu als ich, was übrigens nicht zu wundern war, da ich mich begnügte, sie anzusehen, wenn sie sprach und vollständig vergaß, was ich gesagt, bis zu dcm Moment, wo ihr plötzliches Verstummen mich nöthigte, wieder einige Worte zu sagen, um das Vergnügen zu haben, sic nochmals sprechen zu hören. Wir fuhren so einige Zeit fort, bis ich plötzlich bemerkte, daß alles Geräusch von Stimmen aufgehört hatte und wir uns allein sprechen hörten. Ich lehrte mich lebhaft um; Corpus.ini'is war aufgestanden, im Begriff, cinc Ncdc zu haltcn. Bei diefer Aussicht fühlte ich es kalt bis in das innerste Mart meiner Knochen dringen, dcun ich hattc ihn lucmals öffentlich sprechen gehört, und ich kenne nichts Unangenehmeres, als Ie^ mand in dcr Mitte einer Rede stecken bleiben zu schcn . .. man fühlt so cinc Angst für ihn, daß man sich unter den Tisch verkriechen möchte, um dem Anblick seiner Demüthigung zu entgehen. Und wcuu dieser unglückliche Redner dcr eigene Bruder ist. und Eure Gefährtin Euch fragt: „Wer ist dcr arme junge Mann, dcr die Thor' hcit gehabt, sich auszusetzen?" . . . und man antworten muß: o, eS ist mein Bruder! . . o, das ist entsetzlich! Und wer weiß, ob cr nicht gleich im Anfange stecken bleibt, dachte ich. Wie verlegen feine Augen im Saal herumirren! als ob er etwas suchte . . , da ergreift cr seine Serviette mit dcr rechten, Hand, mit der Energie eines Mcnschcn, dcr dcm Ertrinken nahe . . . Abcr bald faßte ich wicdcr Muth, denn, dcu Kopf zurückwerfend, heftete er seinen Blick auf den Pastor und begann scinc Rede mit so fcstcr, ruhiger Stimme, daß ich bci dcn crsten Worten schon überzeugt war, cr werdc sic mit Ehren zu Ende führcn. Meine Damcn und Herren, saglc er, da ich mehrere meiner Zeitgenossen hier finde, so wünsche ich, einige Worte an sie zu richten. Obschon wir auf den stolzen Titel der Herren der intcllectucllen Welt Anspruch machen, so bedürfen wir doch darum nicht minder der Nachsicht. Einer unserer Dichter hat sich beklagt, daß cr uou alten Junggesellen und hübschen jungen Mädchen seiner Schüchternheit wegen verspottet worden; waS wird dann unser Los sein, die wir beständig fürchten müssen, so wurmstichig zu werden, wie unsere alten Bücher, da wir gewohnt sind, bci unserer Studirlampc 479 wären sie aber auch minder gut. so wolle er an den Ausspruch oes Präsidenten Grant erinnern, welcher sagte, „das beste Mittel ein schlechtes Gesetz abzuschaffen, dcslehc duiin, ^ im! clln Strebe durchzuführen". ^S werd^ dic Einsetzung der Enqueten allerdings nicht als nothwendig fin ullc Län^ec, sondern nur als Ptimch'.u hingestcllt, ^^>^,,^ ^^ e:ltschi^t dann über die Permission? N.lr dic Regierung. Wie, wenn solche Enqueten nur in jcncu Ländern constituirt werden, welche sich bisher in einer Renitenz gegen die Schulgesetze befunden huben, wcnn in dic Enquete.» Clerical? nnd politische Gegncr tümcn, wenn, wie z. B. in Böhmen, selbst solche Personen in dn Enqueten gelangen, welche die Ncchtsgiiligkeit der ncne» Schulssüsch«: bestrciten, zu-lnal es dort ein? Partei gibt, wclch.: lie Aulorisirnug del« 3teichs>a!l! ,> »i^ d.,' LandlagcS zur Erlassung jener Gesctze bekämpfl? Man lönnc gar lein,: Grenzen ziehen, wie weit die Enqueten :»» ihrer Beurtheilung gehcn. und es werden die Zchnlges^ in einzelnen Ländern jc nach der Zusamulei.setz.ü'g der Enquete in ihr^in Wcseii angebissen und einer ungezügelten Bctämpsuug prcisgegc-deu sein. Das Programm der Negicrui.g selbst sührc zur Vermuthung, daß die Enqueten in einem Zusammenhange mit dem Syslcmwechsel stehen, denn wcnn es wahr ist, daß die Regierung reactionäre Tendenzen verfolge, so warden ihre Angriffe zunächst den confessioncllcn Schulgesetzen gelten u:>d, dic Enqintm hätten dann hauptsächlich den Zweck, jene Regierungsvorlagen vorzubereiten, Welche das Ministerinn angekündigt hat ünd mit welchen . Die Grundlage der neuen Schulgesetze seien die Slaalsgrundglsctze nnd oi'>! Gesetze vom Mai 1808. Nun seien di^sc Gesetze durch die päpstlich? Allocu-lion vom Jahre 18<>8 ulit dem ^annsiuche belegt wor-den nnd cs sei nicht begreiflich, wie die Regierung auf dem Boden der StcmtSgrundgesctze den kirchlichen Ansprüchen gcrccht werden wolle, so lauge die Allocution nicht zurückgenommen worden ist. Wie sie das ausführt, darüber wolle er sich nicht den Kopf zerbrechen, aucr er Nlüssc mit aller Entschiedenheit fragen, ob dic Regierung beabsichtige, auf dein Godcu dcr Etaatsgruudgcsetzc nnd der Gesetze vom Mai 1868 dem Sinne wie dem Geiste nach stehcu zu bleiben und nur auf dieser Bahn das Schulwesen ncitcr auö^nbildcü. Wenn er darüber leine Präcise Auoin.ift erlang.', so müsst er sich wohl zufrieden gedcn, l!^i' Kchweigcn werde im vorliegenden Falle cluch eine Anlwort sein. Se. Excellenz der Minister gab hierauf dic Erklärung, daß dic Ncgicrung wiederholt bctont habe, sic stehe «uf dem Boden der StaatSgrundgcsctze. Abg. Dr. Slurm sagt, cr nehme wahr, daß dic von ihm in der lctzlen Sitzimg ausgesprochenen Gedenken sclbsl vcm solchen Männern getheilt »ocrdcu, wclchc an der U^terrichls'eituna in l,eruor,a^cndcr Slcllilng Theil ßcnommcn habcn. Was der Minister gesprochen, lönnc wohl beruhigend wirken, doch wäre ci> wünschcnSwcrlh, wenn auch durch eine:'. schriftlichen Erlaß jcncr clstc betreffend die Enquetccommission dahin ergänzt würde, daß die Regierung an dcu Principien dcr nencn Schulgesetz« gcbung unverrückbar festhalte; auch dic Details dcr gewünschten Abänderungen sollten umgrenzt werden. Se, Excellenz der Minister erklärt, daß er die Sache in Erwägung nehmen wcrdc, Hicmit wurde dic Generaldebatte geschlossen und auf die Berathung des erwähnte!, Gesetzentwurfes cin-fangen. zu sitzen, den hellen Tag zu scheuen, wie dic Eule der Minerva Athene? Glücklicherweise lennt die licdcus-würdige Pallas die Bcdürsmssc ihrer Jünger, und sie hat über das ganze Land Tausende von wohlthätiges Hcm und Genien abgeschickt, damit sie sich an jcdcm Auslichtn Herde nicdcrlasseli, die hunger der Göttin herbeiziehen und sie a» dem reinen und gesunden Lcbcn lheilmhmcn lasse». An manchem Orte sind diese Äbge-f^ndten der Pallas fortgeschickt und dic Thüren vor ^nen geschlossen worden; in andercn Wohnungen >m ^tg^ithcil hat man ihnen srcnndlichc» Willtoinn» ge» b°ten uud sic ersucht, sich lim hänolichcn Herd nicdcr-iulasseu und ihie Äliission zu cisüllcn. So ist cs in ^nn Hause geschehen, in wclchcin wir uns heutc bcsin-^n. Hicr wenigstens ist dic Familie sür ihre Stimme ">cht ta»d gewesen, nnd mehr als einmal haben diese Nuten Genien uns zur Bcalcilnng gcdicnt. Es war an ^«geu. wenn dic Bünmc sich in ihvcn Hochzcitsschmuck fidele» nud die Strahlen der Sonne in dem jungen ^aub spielten, oder wohl auch, wcnn der Sclmcc Berg "nd Thal bedeckte. Ost und oft sind wir ^kmnmcu. ^>n aus der Quelle zu trinlcn, die in dicscm gcscguctcn ^"usc fließt, uud stets haben wir darin neue Kraft gc< undcn, unscrc Aufgabe zu erfüllen. Es sei mir also klaubt, in Gegenwart Aller dic lebhalic Dankbarkeit «^Öldrücken, dic nnserc Hczzen sür unsern vortrefflichen ^"lrth und seinc liebenswürdige F,au cisüllt. daß sic "lese wohlthätigen Genien nicht verscheucht, sondern sie Unter ihrem gastlichen Dache aufgenommen und ihrc Na'hschingr gehört habcn. (Fortsetzung folgt) ^ Ins Paris. ! Paris, 17. März. Die Situation cuf dem ' Montmartre ist unverändert. Die Nationalgarden fahren ^fort, Vefestiguna.cn anzulegen. Es wird keinerlei Ruhestörung stgnalistrt. In den übrigen Stadtthcilen herrscht Ruhe. Die Kundgebungen auf dem Bastilleplatze l dauern an. ' Vor eiuigen Tagen wu ^e» bin' zwei Preußen von ! Nationalgarden verhaftet u,^> qcste^! an die legale Ve-! Horde ausgeliefert. Di? Nalionalqarden hatten beschlossen, ! dieselben zu erschießen, ftanden aber nach zahlreichen Be-! sprcchungcn und angesichts der festen Haltung der Ge-!Horden davon ab. ! Der hcutc in Versailles stattfindende Ministcrrath ! wird sich vorzüglich mit d.'r Ernennung von Präfceten befassen. Man beschäftigt sich auch ernstlich mit der Rc- orgamsirung dcs ÄilinicipalrathS von Paris. Dufanre slndirt eine Reform dcs Iustizwescns. Mchr als 000 Werkstätten sind seit Moulag wieder geöffnet. i Uüiniltcldar nach Au>h.bllllg der Äclngcrung von 'Paris sind mehrere Deputationen dcr Handelskammern vou Älühlhausen Uüd S'.raßburg nach Paris, Gordeaux und Berlin abgereist, um die deutsche und srauzösische Regierung um Ermächliguüg zu ersuchen, industrielle Erzeugnisse nach Frankreich durch eine gegebene Zeit zollfre, zu versende», nachdem elsässischc Fabricautcn, welche ihre Arbeiter auch wühlend dcs Nric^es fortarbcitcn ließen, nnnmchr in den Magazinen durch acht Monate aufgehäufte Waarcnvorrüthc. welche speciell sür Frankreich falnicirt wurden, licgm haben. Der Straßburger Handelskammer-Präsident macht bekannt, daß die Dcpu lation von Favrc bestens nufgcnommcn wurde und von ihm da? Versprechen erhielt, daß er ihr Verlangen beim Brüsseller Eongressc nnlcrstützen werde. General Vinoy richtete gestern an die commandi-rcndeu Generale dcr Armee von Paris ein Rundschreiben, welches einen strengen Appell an die DiSnplin enthält. Vergangene Nacht entstand in de,' Umgegend dcs Vogesenplatzcö cm plötzlicher ^,ärm. Einige vorhandene Aagagc-Wagcn ließen die Insurgenten annehmen, daß die Behörde gekommen sci, dic Kanonen zu holen. Man rief zu den Waffcn und es wurdc Gencralmarsäi geschlagen. Später beruhigte man sich; cs fand tcin Eon-ftict statt. Paris, 17- März. Dic meisten Regimenter werden morgen bewaffnet werden. Mehrere Journale mci< ucn, daß die Behörde energische Maßregeln gegen die Aufwiegler von Montmartre ergreifen wcrdc, Victor Hngo wird morden mit dm> Leichnam sei-ncö Sohnes hier eintreffen; seinc Freunde werden il)„ am Bahnhöfe crlliartcn. Mac Mahon l)at dcll Entschluß ausgedrückt, in das Privatleben zurückzukehren! cr ist bereit, der Rcgicrnng jedc nimsiichc Unlcrslützuug zu leihen. Dic Rcgicrnng ist eifrig mit der Ausarbeitung eincs Ocschcs über die Handelsmarine beschäftigt. Es ist das Gerücht von der dcnmächstigen Fusion der Nord' und Ostbahngesellschafl vcrbrcitet. LohnllerMndigllnggnusjchüjst. Se. Excellenz der Handclominister hat am löten März «ine Deputation des Wicucr Gcwcrbevercins, bestehend aus den Herren: Hofrath Dr. v. Scherzn, Ditmar, Haardt nnd ^eonharo, empfangen. Dic Dc-ftntalion überreichte ein iu dcr letzten Plenarsitzung dcs GewerbcvercineS einstimmig angenommenes Memoirc, welches um dic Einführung cincs Gcwcrbegcrichlcc< sür die Wicuer Mctallwaarcn-Iudnstrie ersucht. Dcr Hcrr Handclvminisler fagle nicht nur scinc nachdrückliche, fofortigc Unterstützung des Gesuches zu, sondern thciltc auch mit, daß über cin vuii Brüun aus gestelltes Anjuchcn bereits Berhandlungen im Zugc scicu, um dem Gcsctzc vom Iuhrc 1869 übcr dic Gewerdc-gcrichte eine umfassendere Anwendung zu sichern. Des Weiteren machte dcr Hcrr Hcmdclümmistn' die Vertreter des Gewcrbcvcrciues nuf ciuc Institution aufmelt-sam, welchc das nothwendige Eomplemc»! dcr Gewcrdc-gcrichlc sei und in England, wo sie sich rasch ciliöbreilc, währcild wcnigcr Iahrc zuni Friedcu zwischen Arbeiter» und Aibcituchmcrn au«:nchmcnd vlcl bcigclragcn habe, auf die zuerst durch den Fubricaulcn Äiundrlla cingc-führleu ^ohnverständiguugöciusschüssc (^uini^Iicl-do^ixl^), iu wclchcn nicht RcchlSstrcttc, soudeil, die großen Iu^ tcrcsscnstrcite unr dcn ^ohn zwischen den vcrständiMn, einflußreichsten uud populärsten Vertretern cincrscillü dcr Fabricanlcuwelt, andererseits dcr Albeiterwclt zum Anö-trage gelangen. Dcr Iulcrcsscnstreit nm dcn Lohnsatz, dcr allc anderen Beziehungen beherrsche, könne nic durch cin Gc-richt, sondern nur durch s>cic Verständigung ;ur Ausgleichung gelangen. Der ^ohnverstäudigungsausschüß nach Muudella'schcm Ätustcr habe in England in dcr That bcrcits sehr ucrsöhnend gewirkt, Strikes verhütet u»d stislc durch dic regelniäßige Berührung der vcrständigstcn Elcuienlc bcidcr Elasscn wechselseitige Achlmii;. allseitige Einsicht in die gegebenen Verhältnisse nnd Eonjuncturcu, und eine frcic Disciplin sowohl gegcn schlcchlc Arbeiter als gegen unmoralifchc Arbeitgeber. Hiedurch käme die praktische Vernunft in den socialen Beziehungen an Stelle der Vorurtheile und der blinden Agitation zur Herrschaft. Der Herr Handelsmimster empfahl der Deputation die Bctntung auch dieses W-s,?S. Je mehi im Einzel^ nen praktische sociale Reform und oo!Nlthe:lslosc Vcgeg nung der Elassen stattfinde, desto we.-iger wer^?a H,rN' gespinnste herrschen und gefährlich werden. Hagesnemgkeiten. — Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin kehren dem Vernehmen nach schon am 21 ^ "" nach Wien zurück. — (Wiener Weltausstellung.) In Ä^iuä pfunq an die in der letzten Sitzung des Wiener Gemeinde rathcö von Herrn Hügel gestellte Interpellation, dnhi^ gehend, es möge der Bürgermeister die rasche Inangriff- , «ahme der Wiener WcltaussteNunssövorarbeiteu beim Hcm delsminister urgircn, kann die „Wr. Ztg." bemerken, daß dem Mimstcrialrath Freiherrn v. Schwarz in Paris ein in dringenden Iamilienaiiqelegeuheitcn erbetener Ausschul' seiner Neisc nach Wien nm so mehr zugestände»! worden ist, als derselbe ausdrücklich erklärt hat, die Zeit rmn Iten Mai 1871 bis zum Frühjahr 1873 sei mehr als gentt !>end. um die Vorbereitungen zur Abhaltung der Wiener Wellausstellunss zu treffen. — (Giuc obcrstgerichll ichc Entscheidung/ Das Urtheil dcs l. t. Oberlcmdeögrnchtcü in Grcz, wonn< ein dortiger Amtövorstaud wegen ehrenrühriger Äuwürf«.-in einer Qualificatiunötabellc der Ueberlretung der Ehren beleidissung gegen einen ihm unterstehenden Beamten schul dig crlaunt wurde, ist nun vom k. k. Obersten Gerichts Hofe bestätigt worden. Der Wortlaut der diesfälligcn oberstrichterlichen Erkenntnißgriindc lautet: „Die Elras barkcit der That wird weder durch den Umstand, daß d,> falsche Veschuldiguug in eine amtliche QualificationstabelU-cinfgcnolnmeu wurde, noch durch die Eigenschaft des Angc tlaq'ten als AuttSchef dei« Verleumdeten i» Frage gcstcll, Vrstercö nicht, weil die Aufuahnrc der falschen Veschuldi gunss in einem Actcnstücke, welcheö die betreffende Person l'ichteit dcr vorgesetzten Behörde zu schildern bestimmt ist, gauz vorzugsweise gecignct erscheint, die Vhre des fälschlich Beschuldigten in der für diesen empfindlichsten Weise zu verletzen, und letzteres nicht, weil die dem Amtövorstcmdr obliegende Pflicht zu gewissenhaften Angaben über das ihm unterstehende Amtspersonalc ihu keineswegs ermächtigen kanu, dem Leumund eiueö Beamten weniger Rücksicht zu schenken, als diejenige ist, deren Außerach »lassung schon in dem gewöhnlichen Verkehre strafbar erscheint." — (K. t. Gendarmerie.) Hie Institution d?r l. k. Gendarmerie fUr die im Rcichsrathe vertretenen Ki> nigreiche und Länder hat sich im verflossenen Jahre 187N neuerdings in besonderer Meise dewcihrt. Nach den gegen« wärlig gesaulmelt vorliegenden Daten hat die k. k. (cislei-thauische) Ge,ldarmeric im Jahre 1870 außer ihren gewöhnlichen Verrichtungen im öffemlichcn Sicherheitsdienste 50.482 Verbrecher uud GesetMldcrlreter theils zu Stande, theils den Gerichten zur Anzeige gebracht, überdies aber noch 33.028 Arrestautenescorünmgeu vollzogen. Für die Verufstreue und den Diensteifer, mit dem die l. k. Gendarmerie ihren Obliegenheiten nachkommt, spricht noch überdies die allerdings bedauerliche Thatsache, daß im Jahre 1870 27 Gendarmen in Ausübung ihres Dienstes verwundet und 2 Gendarmen aus gleichem Aulasse gelödiet wurden. — (Entdeckte Vanlu o teufä lsch er.) Mau schreibt aus Vultenberg, 14. März- Am 12. d, versuchten die Äaueruvurschen I, Duch und I. Lach ans Stanetinzcn, Gerichtsbezirk Ober-Nadkersburg, in den uächstgelegcnm ungarischen Ortcu Ratzlauischa und St. Mcmiu falsche Zehn-guldeunolen auszugeben. Nachdem cö ihnen gelungen war, iu einem Zeitraum vun 1'/» Stunden vi?r solche Banknoten an dcn Mann zu bringen, suchten sie das Weite, wurden jedoch von einem Wirthe, welcher mittlerweile ihr verbrecherisches Treiben entdeckte, eingeholt und einer dcr-scldcu festgenommen. Bei der Tags daraus in ihrer Wohnung vorgcuonnneueu Uutersnchuug wurde eine halbfertige Zehuguldcuuole, Farben:c. vorgefunden. Die strasgcrrchtliche llulersuchuua. ist iu vollem Gauge. . - (Dc, 6 Pariser B a n kh a u ö N o t!) sch ild^ will nach Meldung der „Eorr. Havaö" fortan iu seine,'.» Comploir nur Eomploiristcn deutscher Nalioualitcit aus jelieu Ländern anstellen, die nicht activen Antheil am Kriege gegen Frankreich genommen haben. — (Wirkungen eines To r p c d ».) Ein furchtbarer Uuglückbfall wird aus (5rcuzot. den, großcu Iudustric Orte iu Fraulrcich, berichtet, der sich iu'der siecht vom vorigen Sonntag daselbst zugelragcu hat u»ld wodurch acht Menschen sie wurdcu buchstäblich iu Stücke gerissen — augenblicklich ums Leben gekommen, sieben andere schwer verwundet worden sind. Es scheiul, daß zwischen 1 uud >> Uhr Morgens einige vou deu Nöthen in die Kirche eindrangen, die Sturmglocke läuteten n»d hierauf durch die Stadt cilteu, die Einwohuer zu deu Waffe»! zn rufen. Einige auwesendc Ossicicre, iu der Meinung, der Fciud sei im Begriffe i» die Stadt eiuzudringeu, lrafen Vorbereitungen, die'Eiseubahu auf deiu Krcuzungspuukte dcr Montcheuw in die Luft zu spreugen. Zu diesen» Zwecke war cm Tor-pcdo zwischen dcn Schienen angebracht worden und ein Soldat, der einen Nagel an derselben Stelle festmachen wollte, traf unglücklicherweise mit einem Hmnmcrschlage auf 480 den Torpedo, der alsbald erplodirte, was dm sofortigen Tod von acht Personen, darunter d.'r Chef der Ingenirme, und sieben Verwundungen zur Folge hatte. Locales. (Nekrolog.) Am 19. März starb hier, wie bereits gestern erwähnt, der jubUirte k. t, Professor der Ana« tomie an der hier bestandenen medicinisch-chirurgischen Lehr»-anstatt, Anton Melzer, im W. Lebensjahrc. Der Verstorbene wurde im I. 1781 geboren, im I. 1799 zum Magister der Chirurgie und Geburtshilfe promovirt, im I. 1803 zum supplircuden, im I. 1806 zum wirtlichen Professor der Anatomie ernannt. Seine chirurgischen Studien vollendete er in Laibach unter dem berühmten Lehrer, später Leibarzt Kaiser Franz l., Vincenz Ritter v. Kern, dessen reformatorische Grundsätze er während seiner 60jährigen Wirksamkeit als praktischer Arzt im Gebiete der Chirurgie und Geburtshilfe mit Erfolg zur Anwendung brachte. Schon zur Zeit der französischen Occupation war Melzer einer der gesuchtesten Aerzte Laibachs; in dem damaligen französischen Spitale zu Selo, wo kranke Sol-datcn verschiedener Nationalitäten sich befanden, war Melzer, dem überdies eine ausgedehnte Sprachculenntniß zu Gebote stand, fehr stark beschäftigt. An der Einführung der Kuhpockeuimpfung in Krain betheiligle er sich in hervorragender Weise; in der Vcrgstadt Idria, wo früher ein großer Theil der Bevölkerung den grassircnde>i Blattern zum Opfer fiel, ist er, der erste, der dort die Impfungen vornahm, noch jetzt in bester Erinnerung. Er veröffentlichte mehrere chirurgische Abhandlungen; für eine wurde ihm vom Kaiser Alexander von Nußland iin Jahre 1821 durch den Leibarzt Billig ein kostbarer Brillantring übersendet. Nach 40iährigem Wirten als Lehrer der Anatomie nahm er im ^ahre 1846 von seinen Schülern Abschied. Im Jahre 1863 begrüßte ihn der train ischc ärztliche Verein zu seiner 60jährigcn Jubelfeier als Nestor der krainischen Aerzte und fprach sich in der anerkennend'cn Weise für das aus, was er als Lehrer gewirkt, als Schriftsteller geleistet und als praktischer Arzt für die leidende Menschheit gethan hat, Das Leichenbegänguiß findet heule DicuSlag um 4 Uhr vom Hause Nr. 14 in der St. Pctcrsvorstadt statt. Von den beiden noch lebenden Söhnen des Verstorbenen ist Dr. Raimund Melzer, l. f. Medicinalralh und Director des Krankenhauses auf der Wicden in Wien, als mcdicinischer Echriflstcller rühmlich bekannt, Karl Mclzer ist Professor am hiesigen Onnnasium. — (B cne f i z a nzei g e.) Morgen wird zum Benefize des Frl. Groß „FrouFrou" gegeben. Das Stück ist eines der intercssamcsten Productc der französischen Dramatik, hat seinerzeit bei der ersten Ausführung in Wien Sensation gemacht und ist ein itassenstück geworden. Die Benefi^ianlin hat uns zudem von ihrem Dalstellungöla-lente so hübsche Proben gegeben, — wir dürfen nur an ihr „Waise von '?owood" erinnern — daß wir nicht zweifeln, das Publicum werde ihren Benefizabcnd durch zahl--reichen Besuch auszeichnen. — ( Vortrag.) Heute Abends, präcise 8 Uhr, wird Herr Professor Heinrich im Bereinslocale des Buchdrucker Forlbildungsvereins einen Bortrag über das Thema : „Warum beginnt mit dem 16. Jahrhundert das nene Zeitalter" hallen, zu welchem ausschließlich nur Mitglieder des Vereins, sowie die Lehrlinge der Nuchdruckerlunst Zutritt haben, in deren Interesse es gelegen ist, durch recht zahlreichen Besuch zu beweisen, daß ihnen der Zweck des Vereins lein illusorischer ist. — (Pferdeverlau f.) In der nächsten Zeit gelangt in den Stationen Graz, Marburg, Laibach, Krain« bürg, Klagenfurt und Leoben eine bedeutende Partie überzähliger Mililär-Dienstpferde zum Verkaufe fowohl einzeln als in Masse, worauf Kauflustige aufmertfam gemacht werden. Nähere Details werden die Ankündigungen enthalten. — (Ein Bahnbrecher.) Da man jetzt so viel von dem Malzcz'tracte aus der Wilhelmödorfcr Malzpro- lductenfabrik von Josef Küfferle A Comft. in Wie»! ^sprechen hört, so dürste die Notiz aus der „Medicinischen! !Zeitung" interessiren, daß der vielgenannte Professor Niemeyer, der dem echten Malzextracle als wohlschmeckendem und leicht verdaulichem Ersäße des Leberthranes in Deutsch« ^land Bahn gebrochen hat, jmer berühmte Kliniker aus Tübingen ist, der als Verfasser eines gelehrten Werkes über' ! specielle Pathologie und Therapie in der medicinischen Welt < , eines großen Rufes sich erfreut. l ^.(Bockbier-Essenz,) Manche Bierbrauer brauen ' bekanntlich au? Kartofselstärtezucker Bier. w.ls ihnen weni- ' ger Kosten macht, dem Vier einen guten Geschmack gibt, aber dasselbe an nährenden Stoffen ärmer macht. In neuerer Zeit fabricirt man min sogar eine Bockbier-Essenz, d. i. eine Tinclur, welche auS einem Theile Hopfenblülheu-drüsen, acht Theilen starkem Spiritus und zwei Theilen rcctificirtem Holzessige bereitet ist; wenn man sie in gewisser Menge einem andern Viere zusetzt, soll dieses Bockbier werden! Versuche es, wer's glaubt. Neueste Post. lTriMal-Tcl^rauluic der „Kmbnchcr Zriwllü..") Wien, I«>. März. Die ,.Wiener Abend pust" ist vcrschicdc,larti,tlN (H^iicht^n Nissen-über competentcrscito vrmächtisst. bcstimmtcst ;u vcrfickcrl,. das; seit Ucliernahmr der Vci tullss dcr auswärtissri, '2lu^elc^enhlitlN durch Veust nil allein maslgedcndrp Stelle eine Per-sonaländerunst weder beabsichtigt war, noch beabsichtigt wird. Der ^inanzallsschusj beschloss über Antrag von (Hros? (Wels) den Gesetzentwurf betreffs Steuernforterhebnng pro April bis zur Venntwortung der H>erbst-schen Interpellation vorlänsig von der Tages ordunng abzusetzen, nahm, den Staatsvoranschlag berathend, die Titel: Lotto. Mauthen, Puuzirung, ferner Capitel: Hofstaat, <5abi-»letskanzlei, Reichsgericht, conform der H«ei gierungsvorlage a». Paris, ««. März. Die Gesammtregie-:ul,g, d»e Behörden und Armee (5om,nandau ten sind in Versailles versammelt, ^tt sßttO Manu nuter Vinoy siud dort concentrirt. (fine Proklamation an alle Präfcoten, Gene-rale, GeneralprocureuiS und Maires erklärt ! die Negierung Versailles als dic cillzi^e legale, dieAllliällgerdes^elltrallonlit^e'salo^lebellcn. Die Vehorde» haben nur die Ordres der Ver ! saillcr Hlegieruug auSzllflihreu. (lhauzy wurde angeblich von den Insurgenten verhaftet. Der „GaulviS meldet: Vcrsolinungsversuche sind angebahnt. Wien, 20. März. N.,ch dcr „Montagsievue" ist^ die Eilibciufulig der Oclcgatiolicu auf dcn 22. Mai fest- i gesell. In Äadeü bei Wicn drang daS Volk in ein Haschaus, wo eine Sicgcsfcicr stattfand, und vertrieb! die Fesllheilnellmcr. Paris, ltt. Mär^, Abends. In Montmartre, Äcllcvillc, und faubourg St. Aulomc wurdcn Bcirri^ tadcn elrichlct. Die Truppen nahmen 40 Kanonen' weg die Insurgenten crobettell fiiuf Ocschützc zurück., Eine Proclamation des Ministers des Innern fordert ^ die Nalionalgaroe nuf, dic Ncplivlik vor der Anarchie! ;u retten. ! Paris. 19. März. Das „Journal OfficicU" lie«, slätigt die Ermordung der Generale ^ecomlc und TomaS, dementirt Stalltestteichgcnichtc und appcllirt wicdeit)olt an die energische Untcrstüyunq der Bcvölleiut!g. Paris. 19. März, Mittags. Die Insurgenten nahmen das Hotel dc Villc und proclamirtcn die Com-mutic. Das Central-Comity erläßt vom Hotel dc Bille zwei gchavi'ischlc Proclamations, zn Communalwahlcn auffordernd, verspricht die Mandate nach Vertreibung i der uerrätherischeti Regierung in die Hände des Volles niederzti!c>^l>, d.niiit das Volk die wuhchaslc Nepuc/Ii' begründe. Unterdessen hält das Cenll'a'-Comi^ im N^ men de« Volles das Hotel dc Ville besetzt. Parii», 18. Mälz. Augenzeugen beiichlcn ubcr die neuesten Voisälle: Dcr Persuch dcr Negicrurigstruppen, sich des Montn cotte zu uemächlicieii. würd.' ^ allen Pulitten zurückgewiese:,. Dic Tnippcu machten überall gemeinsame Sache mit dcn Aufrührern Ein Capitän, wel« cher eiu."in soldaten, dcr zu marschircn sich weigerte, emen Eüiielhieb gab, wurde ei mordet, General ^ecomte wurde ^fui'gcn. Dcv Podel d'.oljsc ihin init ^ischichel», wenn cr dcn Truppen nicht Eittwüssnungs - Ordre c^cbe, und als er dice« zu thun sich weigert,', erschoß man ihn in der That. Die Gendarmerie auf dem Pogcscu-Plake wurde entwaffnet, das dort cnifq.falirctie G> schütz lrium-phirend von den Insurgel'.tcl» fortgebracht. . Frankfurt, 19. März. Dem „Franks. Iourn," wird alls Heidelbeig telcgraphirl: Geslerli (Samstag) Nachmittags isl Plofcfsor Gcioiiuls am Ncrvcnficbcr gestorben. Te!?straphischer wecbsrlcolir^ ' ooni üO. Mär,;. ^ 5!)^. Metalliqne? 5)«W, - .^l-il,- Mci^llilMS mit Mc:i- und Nnv^iüder-Zinftn l>^,3>» — 5prrc, Naiil'i,c.l-Ä!il>chm <»8,I'> 18i- öiaatij'Allll'hs» ^5»,?<>. - Nllütaclu'ii 727. Credit: Actiül ^07, - i?oudul, I'>'>:!5». - Siltn-r I2.'i, — K, t Miwz' Ducalcli 5,,!>(>, — 3l'llftol!,'end'or l).W'/,„, Handel und Wolkswirliischastliches. Iiudolfswerth, ^0. März. Dic Durchsch„!tts - Pm^ liclllen sich uus dein hriilige» Marllr. mil' folgt: ^ ^ ^-— - ^T^ Wnzril per Mctze» 6 ^ Butter pr. Psinid . l, — 4s ' Kon, ,. 5 i,0 Eicv pr. Stück . . I ! Grrft,' „ 3 <>0 Vtilch pr, Viaß , -. 1» ' Hafor „ . — Niüdflrilch pr Pst> — 2.> ! l5ldsrii „ ^ ^-, Glroh „ . 1 40 svis"ln! „ 4 80 , Holz, hartrS, pr. Klst, «! 5,0 ^!üdir(l. frisch, "- , "^ wnßer „ <> Spcck. qcräiichcrtPfd. ^- :^>!>«<'«,^«. Dic Herren: Krau^, Kaufm,, Sclnambcrg, ! Kossi,z, Haudelsui., Trieft. Wl>udrl, Kcinfln, ^!,dwic;sb»rss, ^ — C-ngclmcnm, ^iixdurf. -- Malier, Kcmfm., Wim. ^-! Schöpfer, .Naufm,, Tvicn, - Feffel, Brrgbeamte, Iohannisthal. , — ^ra>. — Milielic. ,«>»«»«>« HVl^,». Die Herren: Schweiger, Kaiism., Wien -^ l Heittschel Fabrikant, Marczarcthcndorf. - Quisils, jkausi",. Wien. — Gerlach, Kanfm., Nürnberg, — Mchbruqrr, Kaufm-, Wien. — Dr. Naspct. Ädelsberg. - Deisinger Brauer, ki>ck. — Metzger, Kcnifm., Wien. H entc: Vlnul»,N't. Komische 5per. Cllrresiwlldeüä i)er Re^al'lmil. Herrn Prof. A. H. : Mit Taul crhlilten. Wird Ul^ weidet. ^^s7Mg?'ij25^ü"^0,6 windstill trnbc 3 ü.; ! W ^ 2 „ N. <25.«l -j- 1 2 wiudslill Schnee Schnee 110 , Ab. !/^>3l '^ 2 4 , windstill Rcgcn Negeu Wolkendecke geschlossen, Schine uud Nlgeu abwechselnd. Die frische Schneedecke stark abgeschmolzm. Dcw Tageomiltel dcr Wärme ^- 14', um 1 ?" uutcr dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ignaz v. KIcinma y r. N^^lon^l'ril'iHs 'i^ien, I«. Mär,;. Die Börie nal>ui die lirslrru Mittag« inttcrdrochenc Hcmsse wieder ans und ucrfollite dieselbe in der Ausdchnnnn. ailf die meisten in der Coulisse ganglia-Dil« 114 bezahlt wurden Schlußcmsc um halb 2 Uhr: ssiir 100 fl. Einheitliche Staatsschuld zu 5 pCt.: m NotlU verziilsl. Mai-November 58,^5) 5i8,?5 ., „ „ Februar.Augusl 5>8 l'.f» 58.65, „ Silber „ Jänner-Juli , 68 25 "ulizien .... ,. 5 .. 74— 7450 Nieder-Ocsterreich. . ., 5 « 9'i — 96.50 Ober-Oesterreich . . ,. 5 „ 94, - 95-Siebeltbllrgen ... „ 5 „ 7425 7475 Stelerma,' .....5 « 93-94 — llngllin ......5 „ 79 40 79 80 «.'. Andere öffentliche Anlehen Toullurcgulinuigslose z» 5 pEt. 9'i.— 96,20 Uug. Eisenbahnanlchen ;u 120 fl. ü. W. Silber 5".« pr. Stilcl 107.40 !07.60 Ull^j, Prämicnllulehcn zu 100 fl. s, W. (?5 si. Einzahl.) pr.Stüll 9190 92 10 Wieucr Eommmialanlchcn, rilü- Geld Wnarc zahlbar 5 pCt. fllr 100 si. . . 85.50 86. - »K. Actir» von B««?instituten, Well, Wacuc Nnt!!n.u,1ell. Bank.....236 50 236,25 Bankverein.......234.50 235.50 Voden-^redilaustall ....--------------- ^ CredllllnNalt s Handel n. Gew, . 268 30 268.50 Credilünstalt, allgem. nngar. . , 90.— 91,— Eöcompte-Gescllschllst, ü, ü. . .868. 872,..... ^rauco-osterr. Baut . . , - 106.7l, 107.— Gmcralbanl.......68.— 88.50 Handclöbant.......^-— ^-^ Nalionalbau!......, 72? - 728.- Unioubant.......263 70 264.- Verciuöbüu!.......108.25 108.75 Verkehröbanl.......167.— 168.— l5. ?lcticl, voll ?ra»Hpo, tullter,»!.'!»' :«l»»Ngell. <^etd Wac>re Älfölo-Fiumaner Bahn . , .173.— I73.5l> Vöhm, Wcsibahn.....253.- 254 - Earl-üudwig-Babu.....254. ^ 254.25 Douüu-Dampfschifif. Gejcllsch. . 581— 583 - Elifllbllh.Wrstbahn.....221.75 222 25 Elisabcth-Wcslbllhn (Linz - Bub-weiser Strecke).....191,50 192. - F.:d!uu!^«,-^o^i)2hu . . . .2150 2155.-Fi!ufl'rchc,l-Bnrcser-Vohu .165— 166. - ^rü'l^Iosfv^^Vllbn . . . I95 5>0 196 — ^cmbera-E^rn.cIllssyer-Vahn . 185.50 185,75 '.'luvt», österr....... 349 — 350.— Ocsterr. Nordwcslbah« . . . 207 50 208. - ,^ Nudolfö-Bahn......162...... 16250^ Sirbenbürcirr Bahn . , . ,167 50 168.— ! Staalsbllhü.......404,— 405. - Sudbahu.......179.90 180 10 ! Sltd>,t°rkd, Vcl^md. Nnh» , . 176,5,0 177. - ! Theiß Bahn ......245.50 246.— Ungarische Nordostbahn . . . 158.50 159, < Nngarischi: Ostbahu . . , . 83 75 84,25' Tramway........20550 206. - ».'. ^f.n,dl»riefe (sur 100 ft) ^ Mg. öft, Voden-Crcdit ^iufial! , Geld Waare! verlosvar zu 5 ftCt. in Silbe, l06 25 106 75 ! c,!o.in33I.ntck,,.znbpCt,inö.W. 87.— 87.25 N^llmiald. zu 5 vCt, Ü. W. . . 92.60 92.90 IIn^, Vod.-Hred.-Nnft. zu 5V, P^'t. 89 10 89.30 «. PrioritätSc»bliqatio»el,. G?ld Wuare, Hüs.-Wcstb. in S. uerz. (l. Emifs.) 95 — —.— FcrdwnndS-Nordb. in Silb vcri. 104.— 104.25 l Franz-Iosephö-B^h'.l .... 95,60 9580< ^.l5al:.i'u!>t?,V,i.G.per?,.! Enl. 103 50 104 -Orfterr. Nordwei^abu , . . 94 70 95 — j ! Gcl!> Waare ^Slcbenb. Oahu in Sillicc verz. . 89 90 9<> 20 SlaatSh. G. 3"/«« 5>00Fr..,,, Em. 134 50 135,-i Sitdb. G. 31,» 500 Frr. pr. Slllck 112 — 112 25 siidli.-G. i. 200 fl. z. 5" „ siir 100 fl. 90. - - 90.50 Sildb.-Bons 6"/,. (187«. 74) i. 5)00 Frcö pr. stück , . ,241- —.^ ling, Ostbahn siir 100 fl. . . 84.75 ö5 25 >l. Vrivatloft ^prr Stück.) CreoUllüstall s. Haudel ,1. Gew. Geld Waatt zu 100 fl ö,W......164 " 164.25> Rudolf-Stistiml; zu 10 fl. . . 15.50 16.5" Weckfcl (3Mon) Geld W°a" Angöburg für 100 fl slidd. W. 1"3 60 103 8" Fraülwrl a,M. !00 fl. delto 103.90 1"4..... Hamburg, für 100 Marl Vauco 91 50 92.-^ ^ondsn/filr 10 Pfund Sterling 124.90 125.1" Pari«, für 100 Francs . . . —.— ^» " Geld Waore K. Nünz.Ducllw . 5 st. 88 k:. 5 fl. 89 lr-^apolrunöd'or . . 9 .. 94 .. 9 „ 94z " Preuß. Casseuscheim , 1 „ 83j „ 1 „ «4 " öilber , . 122 „ 50 .. 122 „ 75 ,' Kraiuische Grundeittlastuugi, - Obligutiuml«, P"^ nulnotinmll: «6,- Geld. Waarü.