Beiträge ;ur Kirchengeschichte Krains und des Lj!erreichtschen Küstenlandes. SSoit Dr. Theol. granj Joh. Richter. II. Ausbreitung des Christenthums im österreichischen Küstenlande. (Beschluß.) Als der h. Hermagoras dergestalt fortfuhr, sich zum christl. Namen zu bekennen, ließ ihn der Präses strecken und mir Riemen schlagen. Der Heilige dankte Gott und erduldete diese Peinigung. Deßhalb ließ ihn der Präses auf die Tortur bringen, seine Brust mit spitzigen Nägeln zerfleischen, glühendes Eisen aufdrücken, die Seiten aber mit Lampen brennen. Als der greise Held nur noch mehr Christum den Herrn lobte und das Volk zu murren anfing, ja endlich laut diese Behandlung eines Unschuldigen tadelte, da fürchtete Seba-stus die Wuth des Volkes und ließ den Dulder in einen finstern Kerker werfen. Aber plötzlich, als der Heilige zu beten anfing, erleuchtete sich das Gefängniß, und ein überaus angenehmer Geruch verbreitete sich aus demselben. Als dieses der Kerkermeister Pontianus sah, fing er an, sich zu bekehren, öffnete die Thüre, sank zu den Füßen des h. Märtyrers und flehte um Vergebung seiner Sünden. Da ließ Hermagoras den Diacon Fortunatus rufe» und trug ihm auf, nach dreitägigem Fasten den Bekehrten zu raufen. Dieser Kerkermeister bekannte sich hierauf frei als einen Christen und nannte die heidnische» Götter Teufel, welche das Herz des Menschen verhärteten. Das Volk drängte sich zu dem Kerker und bekehrte sich. Viele, die das Licht darin sahen , konnten sich nicht davon trennen. Als dieses G r e-gorius, ein Edler der Stadt, hörte, nahm er seinen zwölfjährige», vom bösen Geiste gefolterten Sohn und führte ihn zu dem Heilige» in de» Kerker. Dieser betete über dein Knaben und machte ihn augenblicklich gesund. Vater und Soh» bekehrten sich hierauf zum Christenthume und der h. Bischof taufte die ganze Familie noch in selber Nacht, kehrte jedoch wieder in das Gefängniß zurück. Hierauf lagen ihm seine Cleriker an, er möchte, da er beschlossen, als Märtyrer zu enden, ihnen statt seiner einen Vorstand geben, und er bestimmte ihnen seinen Diacon Fortunatus zum Führer. Als dieses Alexandra, eine vornehme, aber seit lange schon blinde Witwe vernahm, ließ sie sich bei Nacht zum h. Hermagoras in den Kerker führen, wurde von Pontian eingelassen, erhielt ihr Augenlicht wieder, und bekehrte sich. Sie und ihr ganzes Haus wurde hierauf von dem h. Fortunatus getauft. Als dieß der Präses hörte, ließ er auch diesen einziehen und zu Hermagoras in das Gefängniß bringen. Die Wunder mehrten sich nun mit jedem Tage und Seba-stus, einen Aufstand des bekehrten Volkes fürchtend, schickte auf Zureden der Götzen-Priester den Henker in das Gefängniß und ließ beide am 12. Juli enthaupten. Pontian, der Kerkermeister, sammelte ihr Blut und verbarg ihre Leichname an einem sicheren Orte, bis Gregor und Alexan- dra, eingedenk der Wohlthaten, die sie empfangen hatten, die heiligen Leiber einbalsamirten und nächst der Stadtmauer in einem Acker der Alexandra begruben. Dieses soll sich im "ü. Jahre n. Eh. ereignet haben. Seit jener Zeit bis in das drirte Jahrhundert schweigt die Geschichte über den Zustand der christlichen Gemeinde Aquileja's. Die Gläubigen waren eingeschüchtert und starben dahin. Es folgte» die unruhigen Zeiten unter Galba, Otho, Vitellius, die Kriege mir den Donau-Barbaren unter Domitian, Trajan, Hadrian und den Antoninern, gleichsam als wollte der Ewige das Vergeltungsrecht üben an dem entarteten Römervolke, dafür, daß es seine Heiligen so unmenschlich behandelt hatte. Erst im dritten Jahrhunderte zeigte sich, daß der von dem h. Hermagoras und Fortunatus ausgestreute Same des h. Evangeliums Wurzel gegriffen und Saaten getrieben hatte. An diese Darstellung fügen sich folgende Bemerkungen: Unter den einheimischen Göttern des alten Veneziens, Carniens und Istriens sind der Gott Belimis und Tschar-Ins in doppelter Hinsicht merkwürdig; einmal, weil diese slovenischen Götter-Name» einen Beweis mit abgeben, daß die alten Venecer Slaven waren ; das andere Mal, weil die orientalische Lehre von den beiden Grundwesen alles Seyns, dem Gotte des Lichees und der Finsterniß, kaum viel verschieden seyn möchte von dem celtischen Mithrasdienste, der später in christlicher Form, unter der Benennung deS Mani-chäismus und Paulizianismus, wieder auftauchte und durch das ganze Mittelalter in Ungarn, Oesterreich, Böhmen und Mähren, vorzüglich als Beguarden-, Pikarden-, Gruben-heimer-Geheimlehre herumgespuckt har. Der h. Hermagoras mag nun Celte oder Slovene gewesen seyn, so war er in dieser Lehre von einem Gotte des Lichtes und der Finsterniß aufgewachsen und eignete sich darum ebensowohl zum Apostel der Celten wie der Slovenen; denn diese beiden Völker sind die alten Grundelemente der innerösterreichischen Bevölkerung. Er scheint daher eigentlich drei Sprachen geredet zu haben: lateinisch, celtisch und slovenisch. Daher die weite Verbreitung seines Namens. Denn er konnte sich den celtisch - deutschen Völkern im heutigen Süd-Tyrol eben so verständlich machen, als den Slovenen auf Grado und de» römische» Beamten und Soldaten, die seiner Zeit in jenen Gegenden den öffentlichen Dienst versahen. Da er jene heidnische Grundansicht vom guten und bösen Principe kannte, und durch die Gnade Gottes mit dem h. Evangelium vertauscht hatte, so darf man ihn ohne Scheu den gelehrten Apostelschülern aus dem griechischen Heidenthume an die Seite setzen, obgleich er nichts Schriftliches hinterlassen zu haben scheinc. Die Legenden von ihm und seinem frommen Diacon Fortunar, so wie von den vier heiligen Jungfrauen sind aus Petri de Natalibus Calalogo Sanctomn, Lugdum 1519, ferner aus den Actis Sanctorum Heiischenii ad 12. Jtilii et 3. Seplemb. zusammen gestellt. Sie enthalten nichts, was mit jener Zeit im Widerspruch stünde; und wer Anstand nimmt, die Schauder erregende Grausamkeit der Neronischen Tage für wahr zu halten, der vergleiche damit die Gräuelscenen der französischen Schreckenstage, die De- porta tion der Priester »ach Cajenne, die unter der Guillotine gefallenen Schlachtopfer aus den geistlichen Frauenorden, und er wird jenen aquilejischen Fanatismus nicht für unmöglich oder übertrieben halten. Sey es übrigens auch, daß die italienische Phantasie zur Ausschmückung jener Gräuel-sccnen mitgewirkt haben möchte, die Hauptsache, darauf es eigentlich hier ankömmt, bleibt jeden Falls eine schätzbare Ueberlieferung aus so ferner Zeit. Schade nur, daß die meisten älteren Märtyrer-Acten durch die Ungunst der Zeit, so wie durch unverständigen Eifer so verunstaltet wurden, daß es schwer hält, das alte Gold vom späteren Zusatze zu sondern. Ein solcher Zusatz ist wahrscheinlich die wundervolle Heilung des aussätzigen Jünglings Atulph durch den heil. Marcus, denn es gehört jenes Wunder zweifelsohne in die spätere Gothen--Zeit. Wer übrigens noch zweifeln wollte., ob es zu Aquileja in dem ersten christlichen Jahrhunderte schon Christen gegeben, der lese die voui ehemaligen Director des k. k. Antiquitäten-Cabinets, Steinbüchel, gesammelten und in dem 47. und 48 Bande der „Wiener Jahrbücher der Literatur" abgedruckten aquilejischen Inschriften, besonders jene mit dem Monogramnie der Priester XP., aus den ersten Jahrhunderten des Christenthums versehenen Nummern, z. B. jene uralte Grabschrift, Nr. 135, S. 61 des Anzeige-Blattes im Bande 47. Würdigung eines in Pesth erschienenen Werkes, betitelt: Urgeschichte -er Slaven, oder über die Slavinen, das heißt: Prahler, vom trojanischen Krieg bis zu den Zeiten Kaiser Justinianus des Ersten. Von Stephan Horvat, Custos der Sjecheny'schen Reicbsbibtiothek an dem ungarischen Natianal,' Museum zu Pesth; gedruckt in der von Trattncr - Kuroly'schen Buchdruckers!, MDCCCXLIV. Nebst Darlegung einiger, auf den slavischen Völkerstamm sich beziehenden llntersuchungsresultaten, aus den ältesten Originalquellen geschöpft von PH. J. Nrchscld, Professor am k. f. academ. Gymnasium in Laibach. Der Titel des vorbenannten Werkes bietet Erfreu-liches und — Schmähliches zugleich. Eine Urgeschichte der S l a v e n — wie höchst willkommen ! — Die Slavinen — Prahler? Der Slave ein Prahlhans?! — Der Verfasser hat seinem Werke den von Johann Kollar, was die slavische Prahl--s u ch t anbelangt, bei einer anderen Gelegenheit erhobenen Widerspruch als Anhang beigefügt. Allein dieses beweiset nur, daß ihm des Gegners Worte zu schwache Pfeile für seinen unkritischen Panzer gewesen. — In der That, was Kollar gegen Horvat's unlobsame Etymologie, deren sich derselbe zugleich zur Charakterisirung der Slaven, dieser vielstämmigen, weithin die Erdfläche mit ihren Aesten und Zweigen überdeckenden Eiche, bedienet, einzuwenden für gut befunden hat, legt das Unrecht, dessen sich Horvat schuldig gemacht, ohne doch den prunkenden Theil des, seinem Buche vorangesetzten Titels, durch das Werk selbst zu rechtfertigen, nicht so an den Tag, nne man es in wissenschaftlicher Beziehung wohl wünschen möchte. — Kollar beruft sich darauf, daß nicht nur griechische und lateinische, sondern auch deutsche, skandinavische, italienische, ja sogar arabische Schriftsteller den N a t i o n a l n a m e n der Slaven durch Lob würdige, Ehrenvolle oder Ruhmvolle (Glorios!, Celebres, Honorati, Laudabiles) übersetzen, ohne auch nur von weiten den Slaven den Vorwurf der Prahlerei machen zu wollen, wie Horvat, indem er sagt: „Prahlerei ist auch noch jetzt der Nationalcharakter der S l a v e n. Lassen wir ihnen die Freude, mit Millionen zu prahlen. —" Kollar behauptet ferner gelegenheitlich, daß die Slaven ihre griechischen Benennungen (Ev^mai u. A).aQovf,t At.vtjTm oder Evezoi) ') eben so wie jene Lateinischen seit Jahrhunderten gut gewußt haben, während Horvat sagt: „Nach den sichersten geschichtlichen Daten — was aber die Slaven noch nicht wissen — haben die ältesten griechischen Schriftsteller die Slaven mit dem Titel und der Benennung Alazones, Euchatae unb Italiotae, daß heißt: Prahler, belegt." Um dieß zu widerlege», führt Kollar folgende Stellen an: „Slavi quasi solares vel I u mi nosi vel magis glorios i dicuntur“ 1 2) — „Tradunt eruditi vocabulum S1 a-vus in lingua heneta factum esse a no bili täte et celebritate gentis, quae hac appellatione sese voluit distinguere a Scythis et Ta tari s“ 3) — „Slavonia — origo nominis a Slava, i. e. gloria sen sama insigni petitum“ 4) — „Dalmatis, Li-burnis, Epirotis, Macedonibus, Bosnensibus, Croatis, Serbis, Moldavis, Rasciis, Polonis, Bnlgaris, Cosa-cis, Russis, Bojemis , inquc Asia Circassis, Mingre-liis, Garazitis plurimisque Tu reis no tu m est, a Sia-wa, h. e. celebritate, gloria denominates Slaves, ut a Slaviš Slavia descend!!“ 5J — „Slavorum nomen S a r ni a t i c a lingua gloriosum multisque d e-coribus ornatum significare dicituv.“ 6) — „Der Name Slaves heißt so viel als Edel." 7) — Diejeni- 1) Euchatae, Alazones, Ainetae ober Henetae. — 2) Slaven, gleichsam Sonnenstrahlende od. Lichtvolle, ober vielmehr Ruhmvolle genannt. (Marignolla’s Gesch. Prag, 1765.) — 3) Die Gelehrten überliefern uns, das Wort Slavus sey in der henetischen Sprache von der vornehmen Herkunft unb von der Berühmt- heit des Volkes hergenommen, welches sich durch diese Benennung von den Skythen und Tataren hat unterscheiden wollen. Zacharias Gacaeus (ch 1571). — 4) Slavonien — der Ursprung des Namens ist von Slava, d. i. Ruhm ober ausgezeichneter Ruf, hergenommen. Joh. Reiskius (1641 ch 1701). — 5) Den Dalmatinern, Liburniern, Epiroten, Macedoniern, Bosniern, Croaten, Serviern, Moldauern, Rasciern, Polen, Bulgaren, Kosaken, Rüsten, Böhmen, und in Asien den Cirkastiern, Mingreliern, Garaziten und den meisten Türken ist es bekannt, daß die Slawen von Slav a, d. i. Berühmthei t, Ruhm, so benannt worden seyen, so wie so wie von den Slawen „Slavia" herstammt. Joh. Piscatoris (Fischer, 1697). — 6) Der Name der Slawen soll in sar malisch er Sprache einen Ruhmvollen, mit vielen Ehren Geschmückten bedeuten. J. H. Steffens (1768;. — 7) Joach. gen, denen die henetische Sprache bekannt ist, halten gewiß dafür, daß der Name Slavi vom —- Adel genommen sey. 8) — „Nominis origo Slava, quod fand a m sen g lori a rn geiit.i denotat, quam ilia rebus mag»is et praeclaris contra Romanos ac finitimos gestis com-paravit.“ 9) Quant ä ce qui regard 1’ origine des Slaves, il est. certain qui leur vrai nom est Slaves, tire du mot SI aw a, qui signifie en eslavon, et dans toutes langues qui en proviennent gloire on repu-t a t i o n.“ 10) Bei dieser Beweisführung hat Kollar keinen einzigen griechischen Schriftsteller citirt. Ferner beruft er sich auf Schriftsteller, die viele Jahrhunderte nach dem ersten Auftreten der Slawen unter diesem Namen gelebt haben. Hier handelt es sich aber nicht darum, zu zeigen, daß die Sla-wen z. B. im 16., 17. und 18. Jahrhunderte auch von auswärtigen Schriftstellern „Glorios!, Celebres, Honorati, Laudabiles“ genannt wurden, daß dieß eben |o, wie Eu-chatae, Alazones , Ain'etae oder Henetae ") , eine bloße Uebersetzung des Wortes Slava sey; sondern die Fragen sind: „Wie nannte sich das Volk in den ältesten Zeiten selbst? Wie ward es von anderen Völkern genannt? Ilm die Beantwortung dieser Fragen müßten wir die ältesten Schriftsteller angehen , und vor allen die Griechen, da diese am meisten mit dem fraglichen Volke in Berührung kamen, und vermöge ihrer Bild un g auch die verläßlich--sten Gewährsmänner seyn können. Diese werden uns unsere Fragen direct oder indirect beantworten. Sollten sie aber unserer Forschungslust ein unwillkommenes Schweigen entgegensetzen, so iverden wir uns auf p h i l o l o g i I ch e m Wege und durch allerlei sci en t i fi sch e Windungen zu einer leidlich haltbaren Ansicht emporarbeiten müssen. — Zur vorhin angedeuteten Mangelhaftigkeit der Widerlegung gesellt sich noch der Umstand, daß Kollar dem Verfasser der „Urgeschichte der Slaven" Unstatthaftes eingeräumt, wovon ich seines Ortes reden werde. I2) Betrachten wir Illyrien , betrachten wir Ära in, als eine Ader des großen slavischen Stromgebietes, so wird das Nachspüren nach den Quellen sich immer als fruchtbringend ergeben, selbst wenn die Zeitverhältnisse dem forschenden Wanderer vor Erreichung des ersehnten Zieles eine unüber-steigliche Scheideivaud entgegen setzten. Auch Aufdeckung von Irrthümern können Veranlassung zur Entdeckung Ciaacus (1532 + 1573). — 8) Jak. Schickfuß, 1574 + 1636. — S) D-s Namens Ursprung ist Slava, was bei diesem Volke Ruf oder Ruhm bezeichnet, welchen dasselbe durch seine großen und ruhmvollen Thaten gegen die Römer und die Nachbarvölker ausgeführt hat. 3- Jak. Hoffmann (1683). — 10) Was den Ursprung der Slawen anbelangt, so ist es gewiß, daß ihr wahrer Name Slawen sey, welches im Slavonischen und allen daher stammenden Sprachen Ruhm, oder ehrenvollen Ruf bedeutet. Encyclopedie ou Dictionuaire raisonne de Sciences etc., par une Societe de Gens de Lcttres, a Livourne 1772.— 11) Von zv/og, aXa£ five Ui, atvog, Tffitj gloria, honor, cblcbritas, laus. (Ruhm, Ruhmredigkeit, Prahlerei. Wurzel von aXtc£orsia u. kXk£ aXa o. «X« im Hebr. halal; im Magyar, liäla; Im Slaw. ch\vala. — 12) Ich deute hier nur auf die Venennungen Euchatae, Alazones hin. — eines anderen sichereren Weges, zur Auffindung der Wahrheit dienen. Diese Ansicht hat mich bewogen, das oben angedeutete Werk in allen seinen Theilen sorgfältig zu prüfen , und. das Resultat meiner Prüfung, so wie meiner anderweitigen, durch dieses Unternehmen »oth-weiidig gewordenen Untersuchungen im Gebiete des Slaweuthums in diesen Blättern, und zwar: in einer Reihe von Aufsätzen niederzulegen. Ich werde im Verlaufe dieser Aufsätze vielleicht Manches allgemein für slawische Geschichte Interessantes, und zur Erklärung der Zustände im heutigen Illyrien nicht Undienliches zur Sprache bringen, und so viel es die mir zu Gebote stehenden Hilfsmittel erlauben, ins Licht zu setzen versuchen. — Ich weiß wohl, daß die Ansichten über wichtig und nicht wichtig, interessant und uninteressant, oft sehr getheilt sind. So z. B. wird es Manchem ganz gleich gelten, ob der Baum, von welchem die Völkerschaft der Krainer ein Zweig ist, Slave, Sthlabe, Sklabe, Sklave, Slavine, Sthlabine u. s. f. geheißen. Was ersprießt mir daraus, wenn ich weiß, was z. B. Pommern, und die Pommern bedeutet? Pommern ist eine pre u ß ische Provinz, die Pommern sind deren Bewohner. Dieß genügt. Ganz richtig! Manchem genügt es, und kann es auch in Einer Beziehung genügen. Doch Andere sind weniger genügsam, oder müssen unter gewissen gegebenen Verhältnissen ihrer Genügsamkeit Schranken setzen. Und wie, wenn ein Name eiue.Art historischen Wegweisers wird? Ein Name ist oft eine Abbreviatur für einen ganzen Satz, oft für mehrere Sätze. Pommern z. B. würd im Gechischen Pomorane, Pomora ny, und Porn or j, Pomorsko ,3) genannt. Dieß leitet uns mit Einem auf eine historische S p u r, und ist nebenbei schon dem Philologen, nicht nur dem von Profession, sondern auch dem Dilettanten, jedem Gebildeten interessant. P o-morj bedeutet überhaupt ein Land am Meere, ein Kü-stenlaiid, in specie die obgenannte, am Meere gelegene preußische Provinz. Es ist aus der, allen Slawen eigenthümlichen Präposition p o (eni, £ Raimondi Diiellii historia ordinis equitum Teu-tonicorum Hospitalis 8. Mariae V. Hierosolymi-tani. Fol. Viennae Austriae, 1727. i) Uebersicht der Fortschritte neuester Erfindungen ünd Entdeckungen in Wissenschaften, Künsten, Manufacture« und Handwerken. Herausgegeben von G. C. B. Busch. 15 Bände, mit vielen Kupfertafeln. 8. Erfurt, 1799 — 1812. k) Einer löbl. Landschaft des Herzogthums Krain neu errichtete Executionsordnung unter Kaiserin Maria Theresia. Fol. Laibach, i 777. l) Bruderschafts - Ordnung für die bürgerl. Gold-, Silber- und Galanterie-Arbeiter im Herzogthume Krain. ddo. 21. Juli 1775. Fol. in) Beitrage zur Geschichte des souverainen Johaniter-Ordens. Von August Schilling. 8. Wien, 1845. n) Vollständiges Taschenwörterbuch für Fremdnamen und Fremdwörter, von Dr. Franz Pichler. 2 Bände. 8. Pesth, 1844. o) Pefme Valentina Vodnika. 12. V’ Ljtibliani. 1840. p) Triest und seine Umgebungen, von I. Kollmann. 12. Agram. q) Handbuch des in Oesterreich geltenden Eherechtes, von Thomas Dolliner. 2 Bände. 8. Wien und Triest, 1813. r) Degli Amfiteatri. Mit vielen Kupfern. 8. Verona, 1728. s) Noreja. Taschenbuch kärntnerischer Sagen, von S. M. Mayer. 12. Klagenfurt. 1837. t) Carinthia. Jahrgang 1828, complett. 4. Klagenfurt. u) Nr. 1 — 26 des Anhanges der „Laibacher Zeitung" vom I. 1807. V) Sammlung historischer Volkslieder, von Dr. O. L. B. Wolf. 8. Stuttgart und Tübingen, 1830. w) Codex des französischen Criminalprozesses. 8. Straßburg und Paris, 1809. X) Handbuch für Friedensrichter und Maires im Gerichtsund Polizeiverfahren. 8. Straßburg. y) Geschichte des morgenlandischen Kaiserthums, von Le Beau. 22 Bände. 8. Leipzig, 1765. z) P. Montfaucon's griechische und römische Alterthümer. Mit Kupfern. Fol. Nürnberg, 1757. aa) Lazari von Schwendi's Kriegsdiscours. 8. Dresden, 1676. bb) Briefe eines französischen Offiziers vom I. 1800. 8. Leipzig, 1803. cc) Discours über den Zustand der neueuropäischen Staaten, von D. N. Gundling. 2 Bände. 4. Frankfurt, 1734. dd) Annus millesimiis monaslerii Ossiacensis. Aue-lore Josephe Wallner. 4. Clagenfurti 1766. ee) Wöchentliches Kundschaftsblatt des Herzogthums Krain. Auf das 1775ste Jahr. 8. Laibach. ff) Historische Beschreibung der weltberühmten kaiserlichen Hauptstadt Wien zu Oesterreich, von Wolfgang Lacius, übersetzt von M. Henricum Abcrmann. 4. Wien. gg) Ein Wabrhafftige und erschröckliche neuwe zeytung, Wie der Türk ist den 28. Marciji für die Statt Mcdlingn gezogen und eingenommen hat. 4. 1578. Mit einem Holzschnitt. hh) Versuch einer historischen Beschreibung aller ehemaligen und jetzt üblichen Wehr- und Waffenarten, von Johann Christian Handel. 3 Bände. 8. Halle, 1802. ii) Wagner's Ansichten von Krain. 7 Hefte. kk) Pesmi krajnskiga naröda. 4. und 5. Heft. 8. Laibach, 1841 und 1844. 11) Ein Beitrag zum Verständniß der römischen Stein-inschriften. 8. Prag, 1844. mm) Das römische Norikum, oder Oesterreich, Steyer-mark, Salzburg, Kärnten und Krain unter den Römern, von A. Albert Muchar. 2 Bände mit 2 Karten. 8. Grätz, 1825. nn') Kaiser Josevb II. und seine Zeit; von Dr. Carl Ramshorn. Mit 10 Stahlstichen. 8. Leipzig, 1845. oo) Jatalien, wie es wirklich ist; von Gustav Nikolai. 2 Bände. 8. Leipzig, 1834. pp) Denkwürdigkeiten aus der Geschichte Oesterreichs, von Carl Horst. 2 Bände. 8. Wien, 1830. qq) Neu vermehrtes, historisch und geographisches allgemeines Lexikon. Dritte Auflage. 6 Bände. Fol. Basel, 1742. rr) Die Kirche des h. Vigilius und ihre Hirten, ober Geschichte der Bischöfe und des Bisthums von Trient. 2 Bände. 8. Botzen, 1825. Nr. 37. Folgende Silbermünzen: a) '/g Reichsthaler von Anton, Könige von Sachsen. 1829. b) Fünf Groschen und zwar: 2 vom Kaiser Ferdinand III. 1643 und 1644, und 3 vom Erzherzoge Ferdinand Carl, Regenten von Tyrol. 1642 , 1660 und 1662. Nr. 38. Vom Herrn S i g m u n d Anton, Freiherrn von Cirheim, k. k. Gubernial-Accessisten: a) Abschieds - Erinnerung Sr. Excellenz, des jubilirten Herrn Landes-Gouverneurs, Joseph Camillo Freiherrn von Schmidburg zc. zc., ddo. Wien am 27. December 1840. b) Einen Sigillabdruck mit dem Wappen der freiherrl. Familie Marenzi von Mareuzfeld und Schönegg. c) Einen detto mit dem Wappen der adeligen Familie von Cirian. d) Rede, gehalten von Sr. fürstl. Gnaden dem hochwürdigsten Herrn Fürstbischöfe von Laibach zc. zc., Anton Alois Wolf, bei Gelegenheit der feierlichen Fahnemveihe zu Laibach am 24. September 1845. Nr. 39. Folgende Manuskripte: a) Verzeichnis; der, bei dein in Laibach im I. 1821 abgehaltenen Congreffe anwesend gewesenen allerhöchsten und hohen Personen, nebst ihrer damaligen Wohnung. Folio. b) Peter Paul Glavar, Weltpriester, Herr der Herrschaft Landspreis zc : Eine icizzirte Lebensbeschreibung von Joseph Heinrich Stratil. 4. Nr. 40. Folgende Silbermünzen: a) Ein 15 kr. Stück von Carl Grafen von Lichtenstein, Bischöfe von Olmütz, 1694. b) Ein detto von Wolfgang Grafen v. Schrattenbach, Bischöfe von Olmütz, 1716. c) Ein 6 Er. Stück von Johann Casimir, Könige von Pohlen, 1666. d) Ein detto von Sylvins Friedlich, Fürsten von Münsterberg-Öls, 1674. e) Ein Groschen von Sigismund, Grafen von Tyrol, (1439 — 1490); ein delto von Sigismund UI., Könige von Pohlen, 1623; ein detto, von Ludwig Grafen von Stollberg, 1565 ; ein detto von Herrmann Adolf, Grafen zu Hohen-Solms, 1612; ein detto, von Johann Georg, Markgrafen von Brandenburg ; ein desto von Johann Friedrich, Markgrafen von Brandenburg, 1682; ein detto vom Erzherzoge Sigismund Franz, Regenten von Tyrol, 1665; ein detto von Sylvins Friedrich, Fürsten von Münsterberg -Öls, 1677 ; ein detto , von Christian Ullrich detto, 1698 ; ein detto von Carl Friedrich, detto, 1705 ; ein detto, von den drei Brüdern: Georg, Ludwig und Christian, Herzogen von Schlesien, Lieg-niz rc., 1658 ; ein detto voin Herzoge Georg, detto, 1661 ; ein detto vom Herzoge Ludwig, detto, 1661 ; ein detto vom Herzoge Christian, detto, 1668 ; ein detto vom Kaiser Karl VI., 1713. f) Ein Zwanziger, von Joseph Niklas, Fürsten von Windischgrätz, 1777. g) Ein Conventions - Zwanziger von Maria, Landgräfin von Hessen, Gräfin von Hanau - Lichtenberg, 1764. h) Ein Zwanziger von Ernst, Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha, 1836. i) Ein Fünfzehner von der Kaiserin Maria Theresia, als Königin von Ungarn, mit dem Frauenbilde, 1746. Nr. 41. Vom Herrn Simon Hei mann in Laibach, folgende Münzen : A. J n Silber: a) Ein Groschen von Gabriel Bathori, Fürsten von Siebenbürgen, 1610. B. I n Kupfer: b) Ein zwei Bajocehi - Stück der fern. Republik. c) Ein halber Bajoceho von Papst Pius VI., 1788. d) Ein detto von Pius VIII., 1816. e) Ein detto von Leo XII., 1824. f) Ein Kreuzer von Ferdinand, Churfürsten von Salzburg, 1805. g) Ein Pfennig von Churbaiern, 1766. h) Zwei detto vom Königreiche Barern, 1825 i) Ein detto von detto, 1839. k) Ein französischer Sous von Ludwig XV. l) Ein Viertl detto, von Ludwig XVI. m) Ein Centime der französischen Republik. n) Ein griech. X Lepta-Stück, 1836. o) Ein detto V Lepta, 1833. p) Ein detto II Lepta, 1834. q) Ein Soldo von Napoleon, als König von Italien, 1813. r) Drei Centesimi, 1810. s) Ein Cen tešimo , 1813. t) Drei polnische Grossi, 1794. u) Ein Grosz vom Herzogthume Warschau, 1813. v) Ein preussischer Heller, 1780. X) Drei detto Pfennige, 1801. y) Ein drei Centesimi - Stück, vom Königreiche Sardinien, 1826. z) Ein Skilling Species vom Königreiche Schweden, 1820, aa) Eine Poltura vom Königreiche Ungarn, 1763. bb) Ein Drittel detto von detto, 1763. cc) Ein Centesimo vom Königreiche Westphalen, 1812. dd) Ein Pfennig Augsburger Stadtmünz, 1821. ee) Ein Halb-Kreuzer vom Großherzogthume Baden, 1814. ff) Zwei Pfennig Scheidemünze vom Herzogthume Braunschweig Lüneburg, 1828. - gg) Ein Vier Pfennig-Stück vom Herzogthume Sachsen-Coburg-Gotha/ 1810. hli) Ein halber detto von desto, 1800. ii) Ein Soldo der Grafschaft Görz, 1733. kk) Ein halber detto von detto , 1791. 11) Ein halber Kreuzer von Churhessen, 1830. mm) Ein Pfennig von der Landgrafschaft Hessen - Darmstadt, 1806. nn) Ein Halb-Stüber, Jülich - und Bergische Landmünz, 1786. 00) Ein drei Pfennig'Stück von Chur-Mainz, 1760. pp) Ein Halb - Kreuzer vom Herzogthume Nassau, 1811. qq) Ein drei Pfennig - Stück vom Fürstenthume Reiß- Plauen-Greitz, 1831. rr) Ein und ein Halb-Pfennig Scheidemünze von detto, 1792. ss) Ein drei Pfennig-Stück von der Stadt Rostock, 1747. t.t, uu) Zwei Einhalb Pfennig - Stücke vom Herzogthume Sachsen-Meiningen, 1758. 1828. vv) Ein ein Viertel Kreuzer-Stück von detto , 1823. ww) Ein Kreuzer von der Stadt Ulm, 1772. XX) Ein zwei Pfennig - Stück vom Großherzogthume Sachsen-Weimar und Eisenach, 1792. yy) Ein Pfennig-Stück vom Bischume Würzburg, 1792. zz) Eine kleine Kupfermünze von Batavia und eine chinesische Münze. Nr. 42. Durch Einwechslung erworbene Silbermünzen: a) Ein Scudo, Papst Gregor XVI., 1835. b) Einen Thaler, Carl Felix, König v. Sardinien, 1826. c) Ein Viertel - Drachme, Otto, König von Griechenland , 1834. d) Ein drei Batzen-Stück des Cantons Basel, 1809. e) Ein Six Pens - Stück von Victoria, Königin von England, 1840. f) Ein Viertel Lira - Stück von Parma, 1815. g) Ein Guldenstück von Maximilian Gandolf, Erzbischof von Salzburg, 1668. h) Ein Thaler von Sigmund, Grafen von Schratten-bach, Erzbischof von Salzburg, 1763. 1) Medaille, Kaiser Franz II., für die ausgezeichneten Freiwilligen des Aufgebotes vom Jahre 1797. k) Geschiehtsthaler, König Ludwig I. von Baiern, auf den Zollverein mit Preußen, Sachsen, Hessen und Thüringen, 1833. l) Ein Doppelthaler, Friedrich Wilhelm IV., König von Preußen. Zollvereinsmünze, 1841. m) Ein Doppelthaler, Ludwig II., Herzog von Hessen. Zollvereinsmünze, 1840. n) Ein 2/3 Reichsthaler-Stück von Johann Friedrich, Markgrafen von Brandenburg, Burggrafen von Nürnberg, 1677. Nr. 43. Vom Herrn Ferdinand Schmidt, Handelsmann in Laibach: Ein Manuscript des Anton Urbas, vom Jahre 1809. Ni'. 44. Vom Herr» Lorenz Koschier, k. k. Provinz. Staatsbuchhaltungs - Offizial: die silberne Denkmünze auf die Sri Majestät Kaiser Ferdinand 1. am 14. Juni 1835 zu Wien geleistete Huldigung; An. : Ferdinand I. Austria: Imperator!. Belorberter Kopf; Ren. : Eine Krone, zu deren beiden Seiten der Wahlspruch: Recta Tueri. — Unten : Fides Ab. Austria. Praestita. Vindob. XIV. Jun. MDCCCXXXV. Nr. 45. Vom Herrn Joseph Schrey Edlen v. Redlwerth, k. k. jub. Cameral- und Kriegs-Zahlmeister in Laibach: a) Patent Kaiser Karl VI., dto. Gratz 26. März 1740, wodurch die Pflanzung von Maulbeerbäumen im Her-zogthume Krain, Behufs der Einführung der Seiden-cultur, nachdrücklich anbefohlen wird. b) Patent der Kaiserin Maria Theresia, ddo. Laibach am 6. März 1748; vermög welchem sich alle, aus der Gefangenschaft bei christliche» Mächten entflohenen Kriegslente wieder zu ihren Regimentern persönlich zu stellen haben. c) Verordnung der Kaiserin Maria Theresia, ddo. Wien am 4. August 1774, betreffend die Rechnungslegung des Cameral-Zahlmeisters in Laibach. Original. d) Instruction über die Beschwerde im Steuerfache, ddo. Laibach am 24. März 1811. Deutsch, französisch und italienisch. e) Ceremonie! bei der am 4. October 1814 in Laibach Statt gefundenen Huldigung der illyr. Provinzen. 0 Abschrift des Hofdecrets vom 18. Juni 1819, Z. 18369 , betreffend die Austrocknung des Laibacher Morastes. g) Programm über die feierliche Enthüllung des zu Laibach in der Prula errichteten Denkmals am 17. Juli 1829 ; dann Abschriften zweier bei dieser Gelegenheit gehaltenen Reden, und zwei Exemplare der dabei in deutscher und krainischer Sprache abgesungenen Hymne. h) Uebersicht der k. k. Ambraser-Sammlung. Von Alois Primiffer. 8. Wien, 1827. j) Ordnung der Züge bei den Feierlichkeiten der Erbhuldigung im Herzogthume Oesterreich unter der Enns am 13. Juni 1835. k) Statuten der kaufmännischen Bildungsanstalt in Laibach. 4. Laibach, 1834. l) Eine Lithographie. Nr. 46. Vom Herrn Simon Hei mann, Handelsmann in Laibach: a) Die Krönungsmünze Ferdinand IV., Kaiser's Ferdinand III. ältesten Sohnes, als deutschen Königes, ddo. 18. Juni MDLIII, mit dessen Wahlspruche: Pro Deo et Populo. b) Ein Groschen von Albert Herzoge von Wallenstein und Friedland, 1628. Nr. 47. Vom Herrn Peter Pagliarucci Ritter von Kieselstein, k. k. Gubernial - Concipist: eine Wappentafel der gräflichen Familie von Lamberg. Nr. 48. Vom Herrn Carl Khern, k. k. Cameral-Bezirks-Verwaltungs-Official: eine Silbermünze (Half Dime) der vereinigten Staaten von Nordamerika. Nr. 49. Folgende Münzen in Kupfer: a) An.: Ti. Caesar Divi. Aug. F. August. Imp. VII. Bloßer Kopf; Ren.: Pont. Maxim. Tribun. Potest. XXIII. In der Mitte S. C. Vom Kaiser Tiberius, n. CH. 21. b) Ae.: Ti. Claudius Caesar Aug. P. M. Tr. P. Imp. Bloßer Kopf; Reo.: Die einherschreitende Pallas, mit einem Spieße und Schilde, zu deren beiden Seiten 8. C. Vom Kaiser Tib. Claudius I., n. CH. 41. c) An.: Bloßer Kopf des Kaisers Comodus ; Ren.: Eine sitzende Figur mit einem Füllhorne. 8. C. n. CH. 180 — 192. d) An.: Imp. Maximinianus P. F. Aug. Gekrönter Kopf; Ren.: In einem Kranze Vot. XX. Vom Kaiser Maximinianus Hercuieus, ti. CH. 285 — 306. e) An.: D. N. Constaris P. F. Aug. Köpf mit Diadem ; Ren.: Gloria Exercitus. Zwei bewaffnete Soldaten um eine Standarte stehend, n. CH. 337 — 350. f) An.: D. IN!.. Constantins Jun. Nob. C. Bloßer Kopf, rückwärts A.; Ren : Fel. Temp. Reparatio. Der gerüstete Kaiser, einen feindlichen Reiter niederstoßend. Unten : A, 8. I. 8. Vom Caesar Constantins Gains, n. CH. 351 — 354. Selten. g) An.: D. N. Julianus Nob. Caes. Bloßer Kopf; Ren.: Fel. Temp. Reparatio. Der gerüstete Cäsar, einen feindlichen Reiter niederstoßend. Von Julianus II. Apostata, als Caesar, n. CH. 355 — 360. h) An.: D. N. Theodosius. P. F. Aug. Kopf mit Diadem und Perlen; Ren.: Reparatio Rei pub. Der gerüstete Kaiser, stehend, mit der Victoriola in der linken Hand, und mit der rechten eine auf dem Boden knieende Weibsperson aufrichtend. Vom S. Theodosius I., n. Ch. 379 — 395. Eine übrigens unkenntliche Münze. i) Fl. Magnus Clemens Maximus, Gegenkaiser des Gratianus und Theodosius I., n. CH. 383 — 388. k) An.: D. N. Theodosius F. Aug. Kopf mit Diadem und Perlen ; Ren.: Vot. XX. Mult. XXX Vom orientalischen Kaiser Theodos. II., n. CH. 408— 450. Nr. 50. Folgende Werke: a) Die deutschen Alpen, von Adolph Schaubach. 2 Bände. ' 8. Jena, 1845. b) Sir Humphry Davy's tröstende Worte eines Naturforschers. Nach der dritten Ausgabe verdeutscht von Cl Fr. Ph. v. Martins. 8. Nürnberg, 1839. c) Geschichte des deutschen Volkes und des deutschen Landes, von Dr. Carl Wilhelm Böttiger. 16. Stuttgart, 1845. 1. — 8. Theil. d) Topographia Ducatus Carnioliae Modernae. Von Johann Weinhardt Valvasor Wangensberg. O.ner-Fol. 1679. Mit 316 Kupfern. e) Fürst Clemens Metternich und sein Zeitalter, von Dr. Wilhelm Binder. 8. Schaffhausen, 1845. f) Populäre Mythologie oder Götterlehre aller Völker, von Fr. Nork, 16. Stutgart, 1845. 10 Theile. g) Neues historisch - biographisches Handwörterbuch, von Johann Gottfried Grohmann. 7 Bände. 8. Leipzig, 1796. (Fortsetzung folgt.) Druck von Ignaz Alois Edlen v. Kleinmayr. Mo 7. L 846. Mittheilungen d e s historische» Vereins für Kram. LAIBACH, DEN 1. JULI. Würdigung eines in Pesth erschienenen Werkes, betitelt: Urgeschichte -er Slaven, o-er über -ie Slavinen, das heißt: Prahler, vom trojanischen Krieg bis zu den Zeiten Kaiser Justinianus des Ersten. Von Stephan Hör cat, Eussos der Szvcheny'schen Reichsbibliothek an dem ungarischen Natianat-Museum zu Peiih; gedruckt in der von Trattner - Karoly'schen Buchdruckerei, M D C C C X L I V. Nebst Darlegung einiger, auf den slavischen Völkerstamm sich beziehenden Untersuchungsresultate, aus den ältesten Originalguellen geschöpft uon PH. 3. Nechseid, Professor am k. k. academ. Gymnasium in Laibach. (Fortsetzung.) §. 1. Verfasser beginnt sein Werk mit einer Stel- le aus dem gemeinnützigen Werke Ioh. Gotthilf Strit-t e r's, betitelt: Memoriae populormn, olitn ad Danubium, Poti tum Euxinum, Paliim Maeotielein, Caucasum, Mare Caspiuin et hide magis ad Septemtriones incolentium etc. — Der Hauptinhalt dieser Stelle, in so fern er hie-her gehört, ist folgender: »DaS Geschlecht der Slaven scheinet den Römern vor den letzten Jahren deö fünften Jahrhundertes n. Chr. G. nicht einmal dem Namen nach bekannt gewesen zu seyn; unter Justinianus I. Regierung ') hat es die römische» Provinzen zu beunruhigen und mit Feuer und Schwert zu verheeren angefangen." §. 2. In diesem §. wird der Behauptung Stritter's Beifall geschenkt, iveil in Europa vor dem Ende des fünften Jahrhundertes kein slavisches Volk unter der Benennung Slavinen zu finden sey. Horvat übernimmt hier mehr die Rolle des Kritikers, als die des Schriftstellers, und den ganz einfachen Satz: »Vor dem Ende des fünften Jahrhundertes ist kein Volk unter der Benennung Slavinen zu finden, wie alle jene erfahren haben, die sich mit dem Studium der slavischen Geschichte befassen, darunter Scr irrer" — umgibt der Verfasser mit so viel Unnützem, daß damit fast zivei Druckseiten ausgefüllt werden. Nun zieht er über die »lächerlichen" Bemühungen unwissender slavi n i scher Schriftsteller los, die mittelst verschiedener einfältigen Wortforschungen bald die Thracier, bald die Jlluren, bald die Sarmaten und Jazyger, bald die Geten und Pannonier zu Slavinen machen wollen. — Es ist allerdings eine gar mißliche Sache, wenn bei historischen Forschungen die Etymologie sich der Leitung und Begleitung der Geschichte entschlagend, eine selb st-ständige Wirthschaft treibt, zumal wenn sie jede mögliche Tonähnlichkeit zur Basis ihrer Gebäude nimmt. a) 1) Circa 522 n. Ch. G. — 2) Von den 22 verschiedenen, aus rein etymologischem Boden entsprossenen, oder durch Tonähnlich-keit veranlaßten, von Phantasie und Bequemlichkeitsliebe genährten und herangezogenen Geschichten der Wendenstämme, wie sie in Ludw. 2U b r. G ebhardi's „Geschichte aller Wendisch-Slavischen Staaten (s. die Vorrede I. 93., p. 19) vorkommen, möge hier folgende als erbauliches Muster dienen: Slavus, ein Abkömmling des assyrischen Monarchen Nimrod, vom Jan, Iaphet's Enkel, von dem alle Slaven herstammen, hatte einen Sohn, der sich in Illyrien niederließ, sich nur den Herrn oder Pan hieß, Pannonien bevölkerte und drei Söhne: Lech, R u s und Czech zeugte. Diese wurden Stifter der polnischen, russischen und böhmischen Völkerschaften, zur Zeit des Königs Ahasverus. Nimrod hatte schon einige sla.viscke Stämme als Knechte behandelt, daher ihr Land von den Galliern Ser via genannt wurde, obgleich es nach dem ersten Könige, Sa r ban, Serbien hieß. Schon die Königin des Morgenlandes zu Saba, oder an der Sau, vertheilte ihre europäischen Länder unter ihre Söhne, daher eines dieser Reiche Dalmatien oder Dala m a c z (dabat mater............ die Mutter gab's) genannt ist. Der Name eines anderen Reiches, Rama, kam vom Feldgeschrei Ram! (vulnera. . . . Wunden) so wie der Name von Polen, vom Polo arctico und vom Gränz-fchlosse Polan; Cassubien von Huba (eine Falte), weil die Einwohner weite Kleider mit vielen Falten trugen; Drewnane oder Holczste (Holstein), worin Lübeck. Hamburg und Bremen liegt, von dichten Wäldern und vom T raw a-Fluß; Kärnten, dessen Einwohner Czernchane heißen, von Akanita (Canalia), und Wlrane (Hungarn), vom Flusse Wtra bei Przemislav. DieWtra-nen kamen mit dem Lunnen-Könige Attila nach Pannonien, nannten sich a II inis, H un garen, erhielten aber, da viele Slaven sich zu ihnen gesellten, den Namen Wandalen. Der Römer G ra c-chus, d. i. Crack, ein lechischer Woiwode, hatte lange zuvor Crakow erbaut, und eine seiner Descendenten, die Königin Wanda, verschaffte der Weichsel, weil sie in selbiger ertrank, den Namen Wanda, und den daran wohnenden Slaven den Namen der Wandalen. Lestko, ein König der Lech i ten in Polen, tödrete den römischen Triumvir Crassus, und besiegte den Julius Cäsar. Cäsar erhielt nachher seine Freundschaft, und gab ihm seine Schwester Julia zur Gemahlin, welche in ihrem Lande.stheile das Schloß Julius oder L e b u s , und Julia oder W o l i n erbaute, u s. w. (Aus Boguphalus, einem der ältesten poln. Geschichtschreiber. S. de Sommersberg Silesiacarum rerum scriptores T. II., p. 19.)— G e b h a rdi sagt, diese Erzählung verdiene bemerkt zu werden, weil sie zeige, zu welchem Unsinn die auf bloße Etymologie und Wörterbildung gegründeten Muthmaßungen leiten können. Denn daß hier eine Menge chronologischer und historischer Schnitzer aufein- Nach Vorausschickung einer Stelle aus Prisons TI lie tor, fragt der Verfasser: „Wie kann man also be-haupten, Thracien und Dalmatien sehen sch'on zu Zeiten des Prisons von Slaven be'wohnt gewesen?" — Horvüt beobachtet hier, so wie in seinem ganzen Werke, eine tadelnswerthe Weise in Benützung der Citate aus den griechischen Schriftstellern: er gibt sie .nämlich in einer lateinischen Uebersetzung (in jener, die sich in der Ausgabe des corpus scriptornm Historiae Byzantinae con-silio B. G. Kiebuhrii C. F. instituta findet), der er noch eine andere in der Muttersprache gegenüber stellt, welche letztere oft wenig Sorgfalt zeigt und hie und da mit einer willkührlichen, nur zu den Ansichten des Verfassers passenden, in Klammern eingeschlossenen Auslegung begleitet ist, obgleich man gestehen muß, daß auch die lateinische Uebertra-gung ihre Schwachen hat. 3) — Ich gebe hier die angedeutete Stelle nach dem griechischen Originale übersetzt: „Während ich nun da weilte und vor der Umfriedung der Wohnung (des Onegesius) hin und her ging, kam Jemand, den ich nach seiner skythischen Kleidung für einen Barbaren hielt, auf mich zu, und grüßte mich in hellenischer Sprache ss), indem er sagte: „Xmot! ‘ ■—■ so daß ich mich wunderte, daß ein skythischer Mann griechisch sprach. Denn da sie ein Mischlingsvolk sind, so ist bei ihnen, außer ihrer eigenen barbarischen Sprache, entweder die der Unncn oder die der Gothen in Ehren 5), oder auch die der Auso-nier, bei denen nämlich, die im Verkehr mit den Römern stehen 6), und nicht leicht spricht einer von ihnen griechisch, außer solche, welche sie aus Thracien oder dem Seeillyri-cum (küstenländischen Jllyricum) als Gefangene weggeführt haben; doch diese sind für einen ihnen Begegnenden leicht zu erkennen an de» zerrissenen Kleidern und an dem verwilderten Aussehen ihres Kopfes (ihrer Haare). Dieser aber ander gethürmt seyn, sey keine Folge der Ungeschicklichkeit des Verfassers, sondern des Mangels der historischen Hilfsmittel und Vorarbeitungen. der im dreizehnten Jahrhunderte eintrat. Neuere Geschichtschreiber, die sie besaßen und benutzten, seyn vorsichtiger verfahren, und haben eben das geleistet, was er, oder haben ihren Lesern eine mögliche für eine wahre Geschichte gegeben. — Ich werde später zeigen, wie Horvät in den nämlichen Fehler verfallen ist, der, nach seinem Ausdruck, die slavinischen Schriftsteller ,,l ach erliche macht, Schriftsteller, in deren Reihe unter vielen anderen Männern von Ruf auch de Jordan, und der gewiß sehr schätzenswerthe K. G. Anton gehören. — 3) Es ist daher immer verwerflich, Uebersetzungen als Grundlagen historischer Arbeiten zu gebrauchen. — 4) AlurQißovxi ds fioi .... tiqogeX-'O'cov rig..........'ElXrjvtxri aCTTa^srai iis cpcovij wird in Nie- buhr gegeben durch : Itaque tempus mihi terenti .... progressus nescio quis.........Graeca voce me salutavit. Dieß ist nicht ge- nau , obgleich es der Sache hier keinen Eintrag thut. — 5) Das ^vyxXvSsg yan ovrsg nnoi zi] acpBZsgrt ßaoßagm yhaaaij IbIqvgiv ri ziqv Ovvvar zrjv Fnz'Ocov r/ xcu zrjv Avaoviwv etc. finOet sich in der Niebuhr'schcn Ausgabe so übersetzt: ex variis gentibus commixti, barbaricam linguam colunt, sive H minor um. sive Golhorum aut etiam Romanam. — Hiebei ist die Construction des „Ttnog zr; aytzeori ßagß. yXcoaai]“ nicht gehörig berücksichtigt worden. Nach dieser Uebersetzung wäre nur von drei Sprachen, nach der von mir gegebenen hingegen von vier Sprachen die Rede, was , in historischer Beziehung ein wichtiger Unterschied ist. Wir werden später noch ein Mal auf diese Stelle zurück kommen. — 6) Hier sind die Weströmer zu verstehen, nicht, wie gewöhnlich in den Byzanti- sah ans wie ein des Wohllebens genießender Skythe; denn er ivar gut gekleidet, und hatte daß Haar rund herum geschoren. ' ' i V (.• ,:v Aus dieser Stelle nun zieht H. den Schluß, daß weder in Thracien noch in Dalmatien zur Zeit des Prisens Slaven gewohnt haben. — Ob Slaven in Thracien seßhaft waren, oder wenigstens mit ihren Schwärmen wie eine änstreteiide und sich miedet' verlierende Fluth überschwemmt hatten, konnte Prisons allerdings wissen, da er selbst ein Thracier war. Allein er sagt ja nirgends, daß in Thracien keine Slaven wohnten, und wenn er sich wundert, daß ein Skythe ihn griechisch anredet, und wenn er sagt, daß unter den Skythen nur die Gefangenen ans Thracien oder -aus dem küssen lau dischbn Jllyri-cum griechisch sprechen, so,.ist hieraus nur abzunehmen, daß in Thracien und Jllyrien griechisch gesprochen wurde 7), welcher Umstand das Vorhandenseyn der Slaven in Thracien zur Zeit des Priscus keineswegs unzulässig macht. Häuften denn nicht auch Gothen mitten unter den Griecheu, vornehmlich in Thracien? In dem ganzen Werke H—s herrschet bald UnVollständigkeit, bald U eberfü llt h ei t, überall aber Unordnung in Sachen, Worten und Darstellung. So werden hier die Leser fragen: Wo kam denn betn „in Thracien und insbesondere in der Stadt Panium gebornen, noch im I. 471 n. CH. G. am Leben gewesenen, vielgelehrten Priscus Rhetor" ein griechisch redender Skythe in den Wurf, und bei welcher Gelegenheit? Durch die Beantwortung dieser Frage ist die deutlichere Einsicht in die Sache selbst bedingt. Ich werde hier das Mangelhafte ergänzen und zugleich einige Momente aus dem Leben dieses so ausgezeichneten und für die Bearbeitung mehrerer, auf die Slaven stamme sich beziehenden Geschichtsfragen so wichtigen Schriftstellers herausheben, eines Mannes, der auch wegen seines unmittelbaren Verkehres mit Attila interessant erscheinen muß. (Fortsetzung folgt.) Beiträge zur Mrcheugeschichte iUiüits unit -es österreichischen Mtsteiilniides. Von Dr. Theo!. Franz Ioh. Richter. III. Der h. Maximus, Bischof von Aemona. Die Kriege der Römer mit den Barbaren an der Donau dürften der Ausbreitung des Christenthums im Küstenlande eben nicht förderlich gewesen seyn. Als aber nach geschlossenem Frieden mit den Markomannen unter Commo-dus friedlichere Tage kamen, da scheint das Evangelium von Aqnileja aus wieder eifriger und erfolgreicher in die Nachbarschaft getragen worden zu seyn, und namentlich zu Ae-mona (Laibach), Cilly, Siscia, kurz zwischen der Drau und Save, Wurzel gefaßt zu haben. Beweise dessen sind rtern, die Oströmer, oder Hellenen. — 7) Worauf wir uns im Verlauf dieser Aufsätze zu berufen Gelegenheit haben werden.