-4« Dienstag den io. Juni 1834. IZ l l V r i e n. driest, den'3. Juni. Am 3c>. Mai fand die Aufrichtung des königlich-griechischen Wappen.S vor dem (Zonsulatshause dieser Nation Statt. Zu dieser für alle Griechen interessanten Feierlichkeit versammelten sich aNe gerade hier anwesenden Capl-taine griechischer Handelsschisse. Der i. Juni, als das Allerhöchste Gcburts« fest Sr. Majestät des Königs Otto I., gab den zu Tnest befindlichen Griechen Gelegenheit zu neuen Freudensergießungen. Die hohe Feier riescs Ta> gcs ward durch 21 Kanonenschüsse angezeigt, die von dem'griechischenHandelsschiffe,Minerva, ab» gefeuert wurden. Um »o Uhr Vormittags rief daK feierliche Glockengeläute von den Thürmen der St. Nicolaustirche die Gemeinde zu frommen Gebeten. Zu dieser religiösen Feierlichkeit fanden sich auch tcr k. griechische Consul, Ritter v. Henitsicin, die griechischen Hauptleute Auerwerk und Stiatti, nebst einer ungemcin zahlreichen Menge Griechen ein, und wohnten der heiligen Hcidlung bei. Als der Priester des Himmels Segcn auf das Haus des erhabenen Königs er« flehte, erfolgte eine neue Salve aus den Kanonen der griechischen Brigantine, und alle Matrosen lie« ßen den einstimmigen Freudenruf: „Es lebe der Köjnig" ertönen. Nach gecndigtem Gottesdienste nahm dcr Hr. Consul die feierlichen Glückswünsche sowohl dc? Griechen als dcr Honoratioren anderer Nationen an. Als der Tag sich zu Endc neigte, crsclgtc wieder eme Salve ous den Kanonen der Brigantine Mmerv». ^0. 1.) lM i e n. Die Finanz. Verwaltung hat in Folgc Aller. höchster Ermächtigung mit den Wechsclhauscrn Arn« stein und Lslelcs, Gcymüller und 6cmp., M. A. Rothschild und Söhne, und S. G. Sina, eine An» leihe von fünfundzwanzig Millionen Gulden 5 gegen 6 Stimmen an. Nach Verlesung der oben erwähnten Proklamationen gingen die Kammern auseinander. (Wien. Z.) In der Deputir ten kammer hatten sich am 24. Mai nur noch etwa 2ao Mitglieder rcr« sammelt. Nach der Annahme dls Protocols der vorigen Sitzung verliest, Hr. Thiers die königliche Ordonnanz, nach welcher die Session von ^,54 der Pairs kammer uno der Deputirten« kammer geschlossen ,st und geschlossen bleibt. Nach Verlesung des Artikels 4 der lHa,^ te von Seite des Präsidenten, daß die V-k'rsam'n« lung fagleich auseinander gehen solle, verlassen die Mitglieder unter dem Rufc: E6 lebe der König!, den Saal. Die Französische Regierung hatfolgcnde, vom 22. März dalirtc Nachricht vom Senegal erhallen: «Der Krieg mit den Walss, einem Ncgervolke, kann, in Folge der von den Truppen unter Lieute-nant Malarois errungenen Erfolge, als beendigt betrachtet werden. Die Feindseligkeiten mit dfli Trarzas'Negern dauerten noch fort; letztere skid schwer zu unterwerfen, weil sie sich, so bald ihnen ein ernstlicher Angriff droht, in dic Wüste fluchten. Doch ist es dem interimistischen Gouverneur, (Za-Mn Quernel, gelungen, eines ihrer Lager dei Sahara zu überfallen." General OdonneN, Graf Abisbal, der durch ei«en Schlaganfall in dem Augenblicke, wo er nach Spanien abreisen wollte, zu Montpellier zurückge« halten ward, ist am 17. Mai gestorben. Erwürbe am 19. beerdigt, wobei ihm die Besatzung mili. tairische Ehren erwieö. Die Generale FrecheMe ,35 und Colbert, der Obrist dcK Geniewesens und der des 26sten Regiments hielten die Enden des Sarg« luchs. (^lllg. Z.) K p a n i e n. Der Indicateur von Bordeaux meldet aus Bayonne vom ,9. Mai: Ein Schreiben aus Ea. diz meldet aus Lissabon, Don Carlos und dessen Familie hätten sich zur Verfügung Dom Pedro's gestellt. Verschiedene Gcldkisten, welche Don (Zar. lcs gehörten, seyen zu Nova del Ney genommen worden. Aranjuez, l3. Mai. Die Ratifica. tion des vierseitigen V ertrag s zur Pa-cisication der beiden Königreiche der Halbinsel von Seite Sr. kaiserl. Majestät des Herzogs Regenten von Portugal, ist heute Morgens von dem por» tugiesischen Gesandten, Hrn. v. Sarmento, dcm Hofe von ^..injuez und den Gesandten.Frankreichs und Englands offiziell mitgetheilt worden. (ANg. Z.) Portugal. Der tapfere, unternehmende und unermüdli« che Napier hat, nach geringem Widerstände, am 8. Mai Morgcvs den wichtigen Platz Figueira ge« nolnmcn, und ist zu Land auf Eoimbra marschirt; seine Land- und Scczüge scheinen immer gleich glücklich zu seyn. Tcrceira ist, uackdem er die Nordprouinzen Minho und Tras» os-Montcs von den Rebellen gesäubert, rasch über Viseu aufEoiM' dra herunter gerückt, wo er mit offenen Armen und umer begeistertem Volksjubel empfangen wurde. Mittlerweile unterstützte General Nodil mit einem (Zorps von 5ac>0 Spaniern die Bewegung Tcrcei« ra's, obgleich er mit lodenswcrther Delikatesse dem portugiesischen Befehlshaber das Geschäft der Be« freiung Eoimbra's von den Rebellen überließ. Die Mannszucht uud das gute Betragen der Truppen Nohil's sollen unübcrtrcfstlch seyn ; ihr musterhaftes Benehmen scit ihrem Einrücken in Portugal ge« reicht Spanien zur gr^pcn Ehre, und muß auf Befestigung ccs Bundes zwischen dem spanischen und portugiesischen Volke den glücklichsten Einfluß üben. Wä^rcnd dieser Vorgänge rückte General Torres von Oporto gleichfalls auf tZounbra herab. T>cscs combinincUlUernehmen war, wie es scheint, geschickt entworfen, und wurde mit dem glücklichsten Erfolge gekrönt. Die aus Figueira Von Napier und aus Eoimbra von Terccira vertriebene« Mi» guelisten zogen sich in Verwirrung auf Santarcm zurück. Don Miguel zelgt seit zwei Monaten eine grosie Thätigkeit. Man hat Santarem bedeutend bese. stigt, und die kleinste Besatzung würde hinreichen, dessen Platz zu vertheidigen. Die durch Saldan-ha's unerklärbare Unthätigkeit aufgemunterten Mi-guelistcn unternehmen tagliche Strcifzüge in die um> liegende Gegend, und treiben die Kühnheit so weit, eine Viertelstunde vom feindlichen Lager Beute zu machen. Saloanha's Betragen kann man nicht begreifen; ohne Zweifel ist es die Wirkung des Mißverständnisses, welches unaufhörlich zwischen den Ministern mid den Generälen Don Pedro's herrscht, und welches der Sache dieses Fürsten so großen Nachtheil bringt. Don Earloö ist beständig zu Ehamusca, und er und Don Miguel ma» chen siä) einander häufige Besuche. Die Spanier schmeicheln sich, daß diese beiden Prinzen sich entschließen werden, gemeinschaftlich in Spanien ein» zudringen. — Ein Schreiben aus Lissabon vom io. Mai meldet, daß Don Miguel, der so viele Truppen in Algarbicn hat, sich vermuthlich selbst auf diesen Punct begeben werde. (B. v. T.) Der Eourrier enthalt folgenden Auszug eines SchreidenS aus Lissabon vom 3. Mai: „Cs scheint, daß die Miguclisten im Süden Verstärkungen erhalten haben und Widerstand leisten. Von Eoimbra ist ein Regiment abgesandt worden, um Figueira zu verstärken. Die heute durch einen Kriegsbrigg überbrachten Oportcer Briefe erwähnen nichts von den wcitern Fortschritten,, tie der Herzog von Terceira gemacht haben soN. Gerüchten zufolge soll das Dampfschiff Eity of Edinburgh, an dessen Bord sich Napier mit Zoo Seesoldaten befand, durch die Batterien von Fi« gueira in Grund gebohrt worden seyn. — Man erwartet einen Angriff gegen Setubal; da aber dieser Platz von 16 bis 1600 Mann und 60 Kanonen vertheidigt wird, so dürfte der Feind einen heißen Empfang finden, wenn er den Angriff un» ternchmen sollte. — Villaflor hat La meg 0 am 1. Mai verlassen, und war am 2. in Ca« strodaire. Die Miguelisien haben sich zu S. Pedro do Sul an der Vouga concentrirt. Der General Maurily, ein französischer Ossi« zier, welcher die zwischen der Vouga und dem Dou« ro befindlichen Truppen Dom Miguels b/fehligt, befand sich am 5. auf den Anhöhen von Pillanova (vor O'porto). Der General Torres zu Oporto schickte sich an, ihn anzugreifen. Bei Santarem ist seit Monaten nichts von Belang vorgc- ,84 fassen. Dom Miguel hat nicht Truppen genug, um die Verschanzungen Saltcmha's anzugreifen, und dieser General ist jciner Scits nicht stark genug, etwas gegen Santarem zu unternehmen. Die auswärtige Intervention wird von Tag zu Tag nö« thiger, um diesem naturwidrigen Krieg ein Ende zu machen." Zu Falmouth ist am 21. Mai der Kriegsbrigg Cspoire mit Briefen und Depeschen von Lissabon angekommen. DieseS Schiff, welches bei Oporto am »3. anlangte, bringt die Bestätigung der Nachricht von der Einnahme Figueira'öund von der Räumung Ooim bra's von den Truppen Dom Miguels, welche Stadt sogleich von Villa, flar und Rooil besetzt wurde; ersterer nämlich mit portugiesischen Truppen, der andere ungefähr mit 3 bis 4000 Mann spanischer Truppen. Die Königinn ist zu 6oimbra proclamirt wovdcn. Man hoffte, daß die Verbindung zwischen Lissabon und Oporto binnen wenigen Tagen frei seyn werde.-^ Der Morning-Herald enthält folgendes Schreiben aus Lissabon vom ia. Mai: „Eine telegraphische Depesche hat die wichtige Nachricht übetbracht, daß Zigueira am 6. 0. M. beseht worden ist; daß Ad' miral Napier eine Landung bewerkstelligt hat und die feindlichen Truppen sich nach der Gegend von Ooimbra zurückgezogen haben. Durch dieselbe Ge« legenheit war die gleich wichtige Nachricht einge-gangen, daß die Miguclisien tZoimbra verlassen und Villaflor um dieselbe Stunde, wo Figueira «on Napier geräumt wurde, nämlich.am 5. Mor« gens, in Coimbra eingerückt ist. Briefen aus dem Innern zufolge hatten sich Rodilund Villaflor am I. Mai bei dem Dorfe Cea vereinigt und diese com» 1)inirte T»uppenmacht den Marsch nach Galleis und auf der Heerstraße nach Ponte da Marcella gegen Ooimbra hin angetreten. Ueber den endlichen Suc« ceß der Sache Dona Maria's waltet demnach kein Zweifel mehr ob. Indeß ist es ausgemacht, daß Dom Migucl in Tras« os»Montcs in den Gebir» ^en von Nhohorcde bei Moncorvo eine Truppen» macht von i5oa Mann hat. Ocst. B.) C)smamlischea Ncich. Konstantinopel, den 20. Mai. Nach Be< richten aus Smyrna war die am 27. v. M. un« ter Hassan Bey'S Commando ausgelaufene (Kscadre, aus einer Fregatte, zwei ßerst günstig fü? die Pforte gestimmt und erwartet bloß die Ankunft des ottomannischen Geschwaders, welches die Insel zu blockiren angewiesen ist, uin sich zu unterwerfen. Vorzüglich hat sich die Stadt Vathi laut für die Unterwerfung ausgesprochen, uno in einer allgemeinen Versammlung, welche der berüchtigte Lykurg Logotheti jüngst zu» sammenberufen hat, um tie Gesinnung.'», der Ein« wohn/r kennen zu lernen, bedeuteten ihm diese unumwunden, daß sie keine Lust hätten, sich zu vertheidigen, und waZ das Auswandern beträfc, so könnten er uno die Seinigcn es thun, um die Frucht ihrer Räubereien in Sicherheit zu bringen, außer ihnen h.idc adcr Niemand Lust das Land zu verlassen. Der üble Gif^lg dieses Scbrittcü schreck« te Logolheli nichc ab, und seine Agenten haben seitdem die Gemüthe» zu bearbeiten, und sie, rva nicht zum bewaffneten Widerstände, so eoch zur Auswanderung m Wasse zu bewegen gesucht; alle Umtriebe sind abcr vergeblich gewesen, und eine Art von Plolestation gegen die Blockade, worin man erklärt, dah die Insel werde verlassen werden, hat, aller Drohungen und Versprechungen unge« acdtct, nicht mehr als vierzehn Unterschriften zu Vathi erhalten können. Vathi, alS die Haupt« stadt und bevölkcrtsse Ortschaft der Insel, übt ei» nen großen Oinftuß auf dieselbe aus, und nach ih. rein Benehmen werden sich unfehlbar die andern Städte und Dörfer tickten. Logotheti bewohnt fortwährend sein im Süden von Vathi gelegenes Schloß Tigani, eine Alt von Feste, woselbst er mit ungefäbr zwanzig Kriegsknechten, die seine Leibwache bilden, hauSt. Man glaubt, daß er An« stalten getroffen hat, sich auf das erste Zeichen aus dem Staude machen zu können, und man sieht der Nachricht, daß er in dem Augenblicke. wo die ottomannische Flclite im Angesicht von Samos er, scheinen wird, die Flucht ergriffen habe, mlt Nächstem entgegen. — Die Truppen, welche kürzlich von dem Gouverneur von Smyrna abgesandt wor-dcn sind, um Lcn der Insel Samos zunächst go«> genen Punct der türkisHen Aüstc vor einer Landung zu schuhen, sind bei Scdüili, zwischen Scala» nova und Tomalia, gelagert.« (Ocst. B.) Vevacteur: H^r. 5av. Deinrich. ^erlegrr: Hgnaz Nl. Vvler v. Rleinmavr.